13.14 Uhr Zulu-Zeit
J.A.G. HQ
Falls Church, Virginia
Commander Rabb hetzte durch den Eingang des J.A.G. HQ in Richtung der Treppe davon. Er war schon beinahe 15 Minuten zu spät dran an diesem Montag, seinem ersten Arbeitstag nach seinem Zusammenbruch im Krankenhaus. Die Erste die ihn erblickte, war Lt. Harriet Roberts. "Sir, sie sind bereits alle im Besprechungszimmer." "Danke, Harriet." Harm schaffte es noch, seinen Mantel und seine Mütze in sein Büro zu werfen und seine Aktentasche abzustellen bevor er das Besprechungszimmer betrat.
>Oh man, Rabb. Jetzt gibt's gleich am ersten Tag ein Donnerwetter vom Admiral.<, war sein letzter Gedanke ehe er die Tür öffnete und eintrat. "Entschuldigen sie die Verspätung, Sir." "Guten Morgen, Commander. Kommen sie rein und setzen sie sich. Sie haben bereits einiges verpasst." Die Stimme des Admirals hatte seinen typischen Kommandoton angenommen. "Aye, Sir." Ohne ein weiteres Wort setzte sich Harm auf seinen angestammten Platz. "Also. Dann beginne ich nochmal von vorne. Darf ich ihnen Lieutenant Commander Shirley Gates vorstellen? Sie wurde uns aus San Diego zugeteilt. Commander, dass ist Commander Rabb."
"Sehr angenehm, Sir." Harm schenkte ihr ein kurzes Lächeln ehe er sich wieder auf die Besprechung konzentrierte. Aber er war nicht voll bei der Sache. Immer wieder kehrten seine Gedanken nach Hause, zu seinem Sohn zurück. "Commander, haben sie verstanden um was es bei diesem Fall geht?" Harm schreckte hoch und blickte seinem CO direkt ins Gesicht. "Ähm, ja, Sir." >Mist, ich habe keine Ahnung um was es geht.< Hilfesuchend blickte er zu Commander Turner hinüber, der aber nur mit den Schultern zuckte. Er konnte ihm ja schlecht seine Notizen über den Tisch schieben, ohne dass es der Admiral mitbekam.
"Den Eindruck habe ich aber nicht. Das wäre dann alles für Heute. Rabb, in mein Büro!" "Aye Aye, Sir." Admiral Chegwidden war aufgestanden und hatte das Besprechungszimmer verlassen, ehe sich auch nur einer der Anwesenden erheben konnte. "Tja, viel Glück Commander.", kommentierte Lt. Vuckovic den Befehl des Admirals. "Danke." >Kann der nicht einmal seine Klappe halten? Was soll das? Zuerst baggert er Mac an, und jetzt scheint er es auf mich abgesehen zu haben.<, rasten Harms Gedanken.
"Tja, Harm. Hals und Beinbruch. Wie geht's dem Kleinen?" "Gut, Sturgis. Ich hab das Wochenende überlebt.", meinte Commander Rabb im hinaus gehen. "Hast du nachher kurz Zeit? Dann erzähl ich dir es wenn ich vom Admiral komme." "Sicher." "Gut. Dann geh ich jetzt mal." Commander Turner grinste ihm noch kurz wissend zu ehe er sich in sein Büro zurück zog. Harm klopfte an die Tür des Admirals und trat nach einem brummigen "Herein!" ein.
Er nahm vor dem Schreibtisch seines Kommandierenden Offiziers Haltung an und meinte: "Sie wollten mich sprechen, Sir?" "Ja, Commander. Rühren." Der Admiral nahm seine Lesebrille ab ehe er fortfuhr: "Rabb, so geht das nicht. Zuerst kommen sie eine viertel Stunde zu spät, und dann sind sie unaufmerksam während einer Besprechung. Ich meine, dass sie zu spät kommen, daran habe ich mich in den letzten Jahren ja beinahe schon gewöhnt. Aber diese Unaufmerksamkeit kann ich nicht dulden!" "Es tut mir leid, Sir. Das wird nicht wieder vorkommen." >Er hat ja Recht. Das kann ich mir nicht leisten, dass ich jetzt auch noch nicht mitbekomme, um was es bei den Fällen geht.< "Das hoffe ich sehr, Commander! Haben sie das Wochenende gut überstanden?"
"Ja, Sir. Etwas wenig Schlaf aber wir kommen zurecht." Der Admiral musste nun doch grinsen. "Solange sie mir nicht im Gerichtssaal einschlafen, Rabb, ist es mir egal." Harm musste nun auch grinsen. "Sicher nicht, Sir." "Gut. Dann sind wir uns ja einig. Erklären sie Lieutenant Commander Gates alles, und gehen sie dann nach Hause." "Aye, Sir." "Und Rabb?" "Ja?" "Es ist schön, dass sie wieder da sind. Wegtreten!" "Aye Aye, Sir." >Puh, das ging ja einigermaßen glimpflich aus. Wie schafft er das bloß, privates und dienstliches so zu trennen?<, fragte sich Commander Rabb.
Harm nahm wieder Haltung an, drehte sich um und verlies das Büro von Admiral Chegwidden in Richtung seines Büros. "Sir? Mir wurde gesagt dass sie mir eine kleine Einweisung geben würden." "Das stimmt, Commander. Ich bin gleich soweit." "Keine Ursache, Sir." Harm musterte die Frau in seinem Türrahmen kurz. Sie war ca. 1,70m groß, zierlich, hatte langes, rotes Haar welches in ihrem Nacken zu einem Dutt zusammengesteckt war und ihre helle Haut war von Sommersprossen übersät. Sie war keineswegs hässlich, das auffälligste an ihr waren jedoch ihre kohlschwarzen Augen.
Lt. Commander Gates sah sich derweil in dem Büro um. Das erste was ihr, wie jedem anderen der zum ersten Mal in Commander Rabbs Büro kam auch, auffiel, war dass dort zwei Schreibtische darin standen. Sie wusste zwar, dass sie hier als Vertretung abkommandiert worden war, aber die genauen Hintergründe hatte man ihr verschwiegen. Harm führte sie also herum und erklärte ihr den ganzen Ablauf im HQ bevor er zurück in sein Büro ging. Petty Officer Jennifer Coates kam ihm bereits entgegengestürzt.
"Commander, Sir. Telefon. Das Bethesda." Harm fuhr herum, und lies vor Schreck seine Akte, welche er von unterwegs mitgenommen hatte, fallen. Er war kreidebleich geworden, und griff zum Telefon. "Danke, Coates." Der Petty Officer nickte ihm nur freundlich zu, ehe sie sich zurück zog. "Rabb?" "Commander, schön sie zu hören. Aber zu ihnen wollte ich eigentlich nicht. Ich wollte den Admiral sprechen.", meldete sich Dr. Kennedy etwas überrascht. Harm war genauso überrascht wie die Ärztin, aber gleichzeitig auch erleichtert, dass es nichts schlimmes mit Mac war.
"Oh. Wie gehts meiner Frau?" "Unverändert, Sir. Tut mir leid dass ich keine besseren Nachrichten habe." "Schon in Ordnung, Commander. Aber hätten sie die Freundlichkeit, mich jetzt zum Admiral zu verbinden?" "Ja sicher, Dr. Kennedy." >Hat Mattie doch Recht? Ist da mehr zwischen den beiden? Warum will sie unbedingt den Admiral sprechen?<, fragte er sich, während er die Durchwahl von Admiral Chegwidden wählte.
"Sir, Dr. Kennedy am Telefon. Sie sagt sie möchte sie sprechen." "Oh, ja danke Commander. Stellen sie sie durch." "Aye, Sir." Die Stimme des Admirals hatte einen leicht aufgeregten Klang angenommen, was Harm schmunzeln lies. Dann fiel ihm ein, dass er nach Hause sollte um sich um Harmi zu kümmern. "Commander Gates, sie werden sich hier schon zurecht finden. Lt. Roberts und Commander Turner werden ihnen bei Problemen sicher helfen. Ich gehe dann jetzt.", sagte er während er einige Akten in seinen Aktenkoffer packte und bereits wieder den Mantel anzog.
"Einen schönen Tag noch, Commander Gates." Damit war Harm zur Tür draußen und lies eine verdutzte Shirley Gates zurück. >Was ist denn mit dem los?<, fragte sie sich etwas irritiert bevor sie sich auf den Weg zu ihrem Büro machte. Sie hatte das Eckbüro abbekommen, in dem früher mal Krennick gewesen war und das seither als Abstellkammer genutzt worden war. >Ich muss mich mal über den Commander und den Colonel schlau machen.<, beschloss sie noch, ehe Lt. Commander Shirley Gates die Tür schloss und sich an die Arbeit machte.
15.04 Uhr Zulu-Zeit
Harms & Macs Haus
Apple-Tree-Road 45
Washington D.C.
Commander Harmon Rabb jr. schloss die Haustüre auf und trat ein, als er auch schon seine Mutter mit seinem Sohn auf dem Arm erblickte. "Na, warst du brav, Harmi?" Harm streichelte dem Baby liebevoll über das Köpfchen bevor er ihm einen Kuss auf die Wange gab, sich den Mantel auszog und seinen Sohn auf den Arm nahm. "Ja, wir waren brav. Wir haben ordentlich gegessen und geschlafen und anschließend die Windel so voll gemacht, dass ich ihn baden musste.", erklärte Mrs. Burnett ihrem Sohn.
"Gebadet hast du also? Dann haben wir ja einen ganz sauberen Harmi." Das Baby riss die blauen Augen bei diesen Worten weit auf und begann zu glucksen und mit den Beinen zu strampeln. "Ich nehme ihn mit ins Arbeitszimmer, Mum!" "Ist gut." "Ist Frank schon weg?" "Vor einer halben Stunde. Der Flug geht doch um zwei." "Wie lange wird er denn in Europa bleiben?", fragte Harm, während er noch die Babydecke aus dem Wohnzimmer holte und in sein Arbeitszimmer ging. "Eine Woche. Willst du noch was essen?" "Nicht viel. Ein Sandwich reicht mir." "Ich brings dir." "Danke." Harm lies sich in seinen Schreibtischsessel sinken und legte sich seinen Sohn in die linke Armbeuge um ihn mit der Decke zuzudecken damit er nicht fror, während er damit begann eine Akte aus seinem Koffer zu holen und darin zu lesen..
Harmi fand das wohl ziemlich langweilig, so dass er es vorzog seine Augen zu schließen und eine Runde zu schlafen. Als Mattie gegen 16.00 Uhr nach Hause kam, stürmte sie als erstes in Harms Büro um zu sehen, wie es dem Baby ging. Sie setzte sich auf den Schreibtisch und nachdem sie sich davon überzeugt hatte, dass es dem Kleinen gut ging, begann sie Harm auszufragen: "Und?" Der Angesprochene sah von seinen Akten auf und blickte Mattie leicht verwirrt an. "Was und?"
"Na der Admiral!" Mattie rutschte unruhig auf der Tischplatte hin und her und hatte ein leichtes Grinsen im Gesicht. "Ach, das meinst du!" Harm zeigte ihr ein Flyboylächeln. "Hast du was rausbekommen?" Ihr Ziehvater zog seine Augenbraue in seiner typischen Art nach oben ehe er antwortete: "Vielleicht?" Mattie sah ihn nun ganz ungeduldig an. >Spann mich doch nicht so auf die Folter! Das ist ja unmenschlich!<
Aber Harm wiegte nur das schlafende Baby in seinen Armen sanft hin und her. Das brachte Mattie auf die Palme. Sie sprang von der Tischplatte herunter, kam um Harms Stuhl herum und schlang von hinten ihre Arme um seinen Oberkörper herum. "Dad, bitte.", versuchte sie ihn nun zu schmeicheln. "Sag mir was du weißt." Harm musste grinsen. Er war glücklich darüber, dass Mattie wieder etwas unbeschwerter war. Sie hatten, seit sie von seinen Gesprächen bei Professor Watson wusste, viel und oft miteinander geredet wenn sie Abends oder Nachts zu ihm ins Schlafzimmer kam wenn sie mal wieder nicht hatte schlafen können. Und Harm war es gelungen, nicht nur sich selbst zu öffnen und über seine Gefühle zu reden, sondern auch Mattie dazu zu bringen, über ihre Ängste zu reden.
Darauf war er, wenn er es sich eingestand, sogar mächtig stolz. Als Mattie ihm einen Kuss auf die Wange drückte, konnte er nicht länger widerstehen. "Also gut, du Naseweis. Aber nicht dass der ganze Stützpunkt dann darüber Bescheid weiß." "Ich schweige wie ein Grab!" >Nur Chloe wird sie es aller Wahrscheinlichkeit nach erzählen. Da gehe ich jede Wette ein.<, musste Harm schmunzeln.
Mattie hatte sich anhand seiner Aussage wieder auf den Schreibtisch gesetzt und lauschte ihm aufmerksam während ihr Ziehvater von seinem Telefonat mit Dr. Kennedy erzählte. "Jetzt mal ehrlich, Dad. Glaubst du da ist was zwischen den beiden?" Bei Mattie war jetzt endgültig der freche Teenager durchgekommen, der sie eigentlich war. "Ich weiß es nicht. Ich fände es auf jeden Fall schön, wenn auch der Admiral jemanden hätte."
"Na, das fände ich auch toll. Dann ist er nicht so alleine in seinem Haus." Mattie grinste ihn an. Es entstand eine kleine Pause, in der beide Harmi beobachteten wie er schlief, und in welcher Commander Rabb die Liegeposition seines Babys leicht veränderte, da es langsam aber sicher etwas unbequem für ihn wurde. Harmi seufzte im Schlaf leise auf, aber entschied sich dann doch fürs weiter schlafen.
Mattie durchbrach die friedliche Stille, indem sie beinahe schüchtern fragte: "Sag mal, Dad." Harm horchte auf. Er war es nicht gewohnt, dass Mattie so schüchtern war. Forschend sah er sie an als sie fort fuhr. "Was würdest du eigentlich davon halten, wenn ich einen Jungen mit nach Hause bringen würde?" In Harms Gesicht konnte man seinen leichten Schockzustand lesen, in den er einen Moment lang verfallen war. Mit allem hatte er gerechnet, nur nicht mit dieser Frage. >Hat sie etwa einen Freund? Und wenn ja, hat sie mit ihm geschlafen? Oh verdammt, Harm! Dieses eine, bestimmte Gespräch hast Du noch immer nicht mit ihr geführt. Jetzt musst du wohl oder übel.<, schossen ihm die Gedanken nur so durch den Kopf.
Stockend begann er zu reden: "Gibt es da einen Jungen, der dir gefällt, Mattie?" >Oh verdammt! Warum kann Mac jetzt nicht hier sein?< Der Teenager sah auf. "Momentan nicht. Aber wir haben da schon ein paar ganz nette Exemplare zur Auswahl, an unserer Schule." Harm nickte nur leicht. Er hatte keine Ahnung, wie er mit dem eigentlichen Thema beginnen sollte. Das hier war schwieriger, als einen verzwickten Fall vor Gericht zu präsentieren. Also zog er erstmal Harmis Decke zurecht.
"Mattie, wenn du irgendwelche Fragen hast, dann kannst du jederzeit zu mir kommen." "Ich weiß wie das mit den Bienchen und den Blümchen geht, Dad.", grinste sie ihn an. "Zumindest im biologischen Sinne." Harm spürte, wie er zu schwitzen begann. >Mensch, Harm. Reiß dich gefälligst zusammen. Irgendwann war dieses Gespräch so oder so einmal fällig.<, versuchte er seine Nerven zu beruhigen.
"Eins ist mir aber trotzdem nicht ganz klar." Commander Rabb fixierte den Teenie auf seinem Schreibtisch vor ihm aufmerksam mit seinen Augen während sein Gehirn auf Hochtouren arbeitete. Mattie war das, was sie fragen wollte, im Gegensatz zu ihrem Ziehvater, gar nicht peinlich. Sie war schlicht und einfach nur neugierig. Harm schluckte einmal kräftig, ehe er antwortete: "Was ist es Mattie? Was willst du wissen?" Matties Grinsen verbreiterte sich noch etwas bevor sie mit der Sprache heraus rückte: "Wie benutzt man ein Kondom?"
Harm spürte, wie die Hitze nun von seinem Oberkörper in seine Wangen stieg. Wenn er sich jetzt im Spiegel betrachtet hätte, hätte er gesehen wie ihm die Röte ins Gesicht stieg. Mattie hingegen saß da und wartete auf eine Antwort. >So leicht krieg ich ihn aus der Fassung? Das hätte ich jetzt aber nicht erwartet!<, dachte sie sich belustigt. >Ganz ruhig, Harm. Du kriegst das hin. Tief durchatmen und dann einfach antworten.< "Also, du nimmst das.......das......Kondom aus.........aus.........aus....", begann er zu stottern.
>Du stellst dich vielleicht an, Commander. Du bist einer der besten Anwälte bei J.A.G. und bist momentan nicht fähig, einen vernünftigen Satz zu Stande zu kriegen. Dabei ist es doch eigentlich das normalste der Welt. Und eines der schönsten Dinge dazu, vor allem mit Sarah.< Matties Ziehvater senkte einen Moment lang seinen Blick auf seinen Sohn in seinem Arm, als ihm das letzte Mal mit Mac in Erinnerung kam und er unwillkürlich ein geheimnisvolles Lächeln auf seine Lippen bekam.
"Was ist jetzt, Harm? Wie benutzt man das Kondom? Das ich es aus der Verpackung nehmen muss, ist mir auch klar.", unterbrach Mattie seine Gedanken. >An was denkt er denn bloß? So wie er lächelt muss es was schönes sein!< "Ähm, ja.", schreckte Ihr Ziehvater auf und setzte erneut zu einer Erklärung an, die aber genau so endete wie der erste Versuch. "So geht das nicht. Warte einen Moment hier, Mattie.", unterbrach er selber sein herumgedruckse. "Keine Sorge. Ich geh so schnell nicht weg. Du wirst mich heut nicht los, Harm!"
Commander Rabb stand mit seinem Sohn auf dem Arm auf und verlies das Arbeitszimmer in Richtung seines Schlafzimmers. Mattie sah ihm gespannt hinterher und fragte sich, was er denn nun vor hatte. Harm legte seinen noch immer schlafenden Sohn kurz in dessen Bett, um in den begehbaren Schrank zu entschwinden und aus einer Pappbox auf dem obersten Regalbrett etwas heraus zu nehmen, dass er dort schon länger aufbewahrte da er es ja die letzten Monate nicht gebraucht hatte.
Er schob das kleine Päckchen in seine Hosentasche, ging wieder hinaus, holte Harmi aus seinem Bett heraus und ging zurück zu Mattie. >Wie ich das überleben soll, weiß ich zwar noch nicht, aber irgendwer muss es ihr ja zeigen, bevor es zu spät ist. Und besser ich als irgend so ein tappsiger Teenager.< "Oder was meinst du dazu, Harmi?", fragte er seinen kleinen Sohn, der zwar noch etwas schläfrig aus seiner Babydecke heraus schaute, aber jetzt wach war. Als Antwort bekam er nur ein herzhaftes Gähnen. "Na du bist mir vielleicht eine Hilfe, Seemann.", kommentierte Harm diese Geste seines Sohnes.
Als Commander Rabb zurück in sein Arbeitszimmer kam, hatte Mattie den Maxicosi geholt um Harmi hineinzulegen, was ihr Ziehvater auch sofort tat. Harm klappte die Seitenteile herunter, so dass sie eine Wippe hatten und er ihn nebenher immer wieder anstuppsen konnte. Nachdem er ihn mit der blauen Babydecke halb zugedeckt hatte, nahm er wieder in seinem Schreibtischsessel Platz und widmete sich Mattie. Harm wusste nicht so recht, wie er beginnen sollte, als er das Kondom aus seiner Hosentasche holte und auf den Schreibtisch legte.
Mattie bekam große Augen und sie fragte ihn erstaunt: "Und jetzt?" "Ähm, also ich hab gedacht vielleicht ist es....also....praktischer wenn ich..... dir erklä...", weiter kam er nicht, da Mattie in sein verlegenes gestottere einfiel: "Meinst du vielleicht, dass es praktischer wäre wenn du es mir zeigen würdest?" Harm hatte, peinlich berührt seinen Blick gesenkt und spielte nervös mit seinen Fingern. Er nickte nur mit dem Kopf.
Auch Mattie wurde nun rot, überspielte das aber mit ihrer schlagkräftigen Klappe: "An dir?" Das Gesicht, das Harm nun machte, hatte einen schallenden Lachanfall von Mattie zur Folge. Er war völlig geschockt und starrte den lachenden Teenager auf seinem Schreibtisch entsetzt an. Als er endlich seine Sprache wieder gefunden hatte, winkte er ab: "Vergiss es, Mattie. Es ist wohl besser, wir verschieben das Thema auf ein anderes mal." >Vielleicht ist ja bis dahin Mac wieder bei sich und zu Hause. Dann würde dieser Kelch nochmal an mir vorüber gehen.<, dachte er noch bei sich während er aufstand und sich den Maxicosi schnappen wollte.
Mattie zwang sich, mit dem Lachen aufzuhören und meinte: "He, das war doch nur Spaß. Tut mir leid, Dad. Ich bin zu weit gegangen." Sie hatte ihren Dackelblick aufgesetzt während sie Harm ansah. Dieser wuschelte ihr durch die blonden Locken und meinte: "Schon gut." >Mattie scheint ein schlechtes Gewissen zu haben.< "Zeigst du es mir jetzt?" "Wenn du möchtest. Komm, setz dich wieder auf den Tisch." Die beiden nahmen wieder ihre Plätze ein und Harm griff nach einer Banane, die zwischen seinen Akten lag und hielt sie Mattie hin. Ihre schlenkernden Beine verrieten ihm, dass auch sie ziemlich nervös sein musste. Commander Rabb griff nach dem Kondom in der Verpackung und reichte es Mattie.
"So, und jetzt mach das Päckchen auf und nimm es vorsichtig heraus." Aber Mattie hatte so ihre Probleme damit, die Verpackung überhaupt auf zu bekommen. Sie war nervös und kicherte, als ihr das Päckchen runter fiel. Harm hob es vom Boden auf und reichte es ihr wieder. "Nächster Versuch, junge Dame." Er hatte sein Flyboygrinsen aufgesetzt, war aber nicht mehr so ganz so nervös wie vor wenigen Minuten.
"Ich habs!", triumphierte Mattie dann und hielt ihm die eingerissene Verpackung vor die Nase. "Und jetzt?" "Nimm es vorsichtig heraus. Aber pass auf dass du es nicht beschädigst." Mattie fummelte einige Augenblicke an der Verpackung herum, ehe sie es zwischen Daumen und Zeigefinger hielt.
>So, den ersten Teil der Aktion hast du überlebt, Harm. Jetzt wird's richtig ernst. Man ist mir warm!<, dachte er sich bevor er Harmi einen kleinen Stups gab, damit dieser in seinem Maxicosi leicht zu schaukeln begann. Das Baby quittierte dieses Vorgehen seines Vaters mit einem Glucksen und seinen unwiderstehlichen Augen, die aufmerksam in die Umgebung zu blicken schienen. Harm griff wieder nach der Banane, die er zwischenzeitlich auf dem Schreibtisch abgelegt gehabt hatte, und musste leicht verlegen lächeln als er dachte: >Naja, sie hat nicht ganz die richtige Größe, aber das wird schon gehen.<
"Kommt jetzt der Teil, wo ich das Ding drüberziehen muss?", fragte sie ungeduldig. "Ähm, ja. Aber du ziehst es nicht drüber, du rollst es herunter, Mattie." "Okay. Du musst mir nur die Richtung sagen, Harm. So rum oder so rum?" Der Teenie hielt Commander Rabb das Kondom direkt vor die Nase während sie ihn fragend ansah. "Das ist der springende Punkt. Die Richtung musst du vorher prüfen, sonst kannst du es gleich bleiben lassen." "Das ist mir auch klar. Aber wie?"
Harm rutschte mit seinem Stuhl ein Stück näher an Mattie heran und deutete mit seinem rechten Zeigefinger auf den Rand des noch zusammengerollten Kondoms. "Siehst du dass hier? Der Rand ist zur Mitte hin gerollt. Wenn das so aussieht, dann stimmt die Richtung weil du ihn nach außen abrollen kannst." Mattie schaute neugierig darauf, ehe sie los kicherte und meinte: "Dann geht's jetzt also um die Wurst."
Dieser Satz lies Harm nun doch wieder rot werden und er begann zu stottern: "So, äh, so kann man das auch ausdrücken." >Halleluja, ich hab ja schon viele Namen dafür gehört, aber Wurst ist mir jetzt neu.< Commander Rabb seufzte auf und nahm nun wieder beide Hände, um die Banane zu halten. "Muss ich das jetzt auf die Spitze legen?" "Ja, aber bitte so dass es in der Mitte der Spitze liegt. Wenn es nämlich nicht exakt liegt, kann es verrutschen." >Du hörst dich ja an wie aus einer Gebrauchsanweisung von einem Fernseher!<, schalt sich Harm selber.
"Gut so?", riss ihn Mattie aus seinen Gedanken. Harm betrachtete sich ihr Werk bevor er meinte: "Gut so. Und jetzt roll es langsam und vorsichtig herunter. Achte darauf, dass es zeitgleich an allen Seiten passiert, sonst ist eventuell Spannung drauf und es könnte reißen." "Das ist ja feucht!", stellte Mattie fest während sie es über die Banane rollte. "Warum sind die feucht?" Harm schaute sie, mit nun wieder roten Wangen, an während er fieberhaft überlegte: >Wie soll ich ihr dass denn jetzt erklären? Oh man, wieso bringt einem das keiner auf der Akademie bei?<
"Ähm ja, also die sind feucht weil es........dann........für die Frau angenehmer ist. Also ich mein.....wenn......dann also, wenn..... ." Mattie grinste nun wieder über diesen Erklärungsversuch. "Du meinst, damit es nicht scheuert wenn es dann zur Sache geht." "So kannst du es auch ausdrücken." "Fertig! Aber das hält doch nie und nimmer. Kuck doch mal wie das da rum schlabbert!"
Mattie hatte die Banane in der Hand und drehte und wendete sie in alle Richtungen. Ihr Ziehvater wurde noch eine Spur röter im Gesicht, als er zur nächsten Erklärung ansetzte: "Ähm, Mattie. Du solltest vielleicht.........vielleicht wissen dass es da...........verschiedene also ähm.....Größen gibt." "Echt? Ich hab gedacht, da gibt's nur Einheitsgröße? Eine für alle." Harm hatte seinen Blick auf Harmi im Maxicosi gerichtet. Er konnte dem Teenager momentan nicht in die Augen sehen ohne noch röter zu werden.
Es entstand eine kleine Pause, während der Mattie ihr Werk aufmerksam studierte. >Hmm. Die Banane ist ja nicht gerade dünn. Wenn das Ding also trotzdem rumschlabbert, dann ist das wohl nicht gerade die kleinste Größe.< "Dad?" "Ja?" "Ist das die Durchschnittsgröße?" Commander Rabb spürte wie er erneut zu schwitzen begann. >Himmel nochmal, was sag ich jetzt?< "Nein.", murmelte er hervor.
"Also bist du größer als der Durchschnitt.", stellte Mattie, noch breiter grinsend, fest. >Ich weiß ja selber dass ich mehr hab als die meisten anderen Jungs. Aber das ist jetzt definitiv kein Thema für einen Teenager!< "Mathilda Grace!", rief er dann laut dazwischen. "Schon okay.", winkte Mattie ab. "Aber mich würde noch interessieren, wann ich das Kondom denn nun genau überstreifen muss? Während er noch im....... ." Mattie wurde nun doch verlegen, aber sie fuhr dann fort:"...wächst oder erst wenn er, also naja du weißt schon."
"Fertig ist mit wachsen?" Der Teenager hatte nun auch ein Gesicht, das dem einer Tomate glich und bemühte sich, den Blick auf die Banane in ihrer Hand gerichtet zu lassen. Harm holte tief Luft, um dann zu antworten: "Wenn er fertig ist." Seine Antwort wurde von einem kleinen Lächeln begleitet. "Okay. Jetzt weiß ich glaub ich alles. Danke, Dad." Mit einem Satz war sie vom Schreibtisch gesprungen und Harm in die Arme gehopst. Dieser drückte sie an sich und meinte nur: "Gern geschehen."
>Gott sei Dank, ich habs überlebt ohne vom Stuhl zu kippen.< "Jetzt hab ich aber Hunger!", verkündete Mattie ehe sie sich aus der Umarmung löste und zu Mrs. Burnett in die Küche stürmte. An den Schiebetüren stoppte sie noch einmal, drehte sich um und fragte: "Sag mal, wie ist eigentlich Harmi zustande gekommen? Ist das Gummi geplatzt oder hattet ihr keins?"
Harm entglitten so ziemlich alle Gesichtszüge die er besaß, und er warf ihr einen strengen Blick zu. "Hör zu, eigentlich will ichs ja gar nicht wissen. Ich freu mich ja, dass er da ist." Damit war sie endgültig draußen, während ihr Ziehvater nur mit dem Kopf schüttelte und sich daran machte, die Banane zu entsorgen. >Das, liebe Mattie, wirst du nicht erfahren.<, grinste er dabei vor sich hin bevor er aufstand, sich den Maxicosi mit seinem Sohn schnappte und auch in Richtung Küche ging.
17.02 Uhr Zulu-Zeit
Bethesda Hospital
Maryland
Harm betrat mit Harmi in seinem Maxicosi leise Macs Krankenzimmer. Er war total übermüdet und hätte eigentlich alles darum gegeben, noch einige Stunden zu schlafen, aber Harmi hatte da etwas dagegen gehabt. Der Kleine hatte ihn die ganze Nacht und den halben Morgen auf Trab gehalten und als er endlich eingeschlafen war, war seine Mrs. Burnett gekommen und hatte ihren schlafenden Sohn geweckt da er seinen Termin bei Professor Watson um neun sonst verpasst hätte.
Mit einem leisen stöhnen zog er den Besucherstuhl an Macs Bett heran um sich zu setzen bevor er Harmi in seinem Maxicosi auf den zweiten Stuhl stellte, die Decke zurecht zupfte und Macs Hand ergriff, um ihr von seinem gestrigen Gespräch mit Mattie zu erzählen. Es war ihm immer noch peinlich, aber er hatte es irgendwie geschafft gehabt, trotz allem halbwegs sachlich zu bleiben. Während er Mac so erzählte was sich ereignet hatte, stützte er seine Ellenbogen auf die Bettkante und rieb seine Wange an ihrer Hand. Harm war so müde, dass er seinen Kopf einen Augenblick auf Macs Decke an der Kante legte, und einen Moment seine Augen schloss. Das musste wohl zu lange gewesen sein, denn er schlief dabei ein. Eine Schwester, die nach dem Rechten sehen wollte, beschloss ihn schlafen zu lassen und zupfte nur die Decke von Harmi zurecht, da der ebenfalls eingeschlafen war und seine Decke von sich gestrampelt hatte ehe sie ging.
So bekam niemand mit, wie Macs Augenlieder zu flattern begannen. Ganz langsam öffnete sie ihre Augen, zuerst nur einen winzigen Schlitz und dann etwas weiter, um sie sofort wieder zu schließen da sie das grelle Licht und die Sonne, die zum Fenster herein schien, blendete. Dann bemerkte sie ein leichtes Gewicht auf ihrer Decke, und öffnete ihre Augen noch einmal ein kleines Stückchen. >Harm! Aber warum schläft er denn?< Mac versuchte, ihre freie Hand über die Decke zu heben, was ihr allerdings erst nach dem zweiten Versuch gelang.
Sie legte sie auf seinem Kopf ab und streichelte mit ihren Fingern zärtlich durch seine schwarzen Haare. Mac versuchte ihren Kopf etwas in seine Richtung zu drehen, aber sie schaffte nur wenige Zentimeter. Es tat höllisch weh. So, als ob sie einen riesigen Muskelkater im ganzen Körper hätte. Zuerst zeigte Harm keine Reaktion. Sie beschloss daher, ihm zärtlich über die Schläfe hinab an der Wange entlang zu streicheln. Es strengte sie furchtbar an, aber dann schlug er seine Augen auf.
Harms graublaue Augen sahen sie ungläubig und weitaufgerissen an. Dann hob er den Kopf und noch ehe sie sich versah, war er aufgestanden, hatte sich auf die Bettkante gesetzt und Mac in seine Arme gezogen. Er streichelte ihr liebevoll über den Rücken während er sie an sich drückte und zu weinen begann. "Ich liebe dich, Prinzessin. Ich kann dir gar nicht sagen, wie glücklich ich bin." Mac wusste überhaupt nicht mehr, was jetzt los war. >Warum weint er denn so? So kenn ich ihn ja gar nicht.<, dachte sie ehe sie ihre Augen schloss und sich einfach nur von Harm halten lies.
"Du hast mir so gefehlt, Sarah. Ich kann es gar niemanden sagen.", murmelte er, seinen Kopf an ihre Schulter vergraben hervor. Sie konnte sich nicht vorstellen, was ihn dazu brachte dass er sie so verzweifelt an sich drückte und am ganzen Körper zitterte. Nur langsam beruhigte er sich wieder und entlies Mac aus seiner Umklammerung. Sie war zwar unglaublich müde und fühlte sich mehr als schwach, blickte Harm aber aus ihren braunen Augen mit all der Liebe an, die sie für ihn empfand.
Ihr gelang es mühsam, ihm mit ihren Fingern die Tränen von den nassen Wangen zu streichen. Nach einigen Minuten fragte sie mit schwacher, leiser Stimme: "Warum bist du nicht in Uniform, Harm? Und wo ist das Baby? Ist es gesund?" Harm schaute sie leicht irritiert an während es ihm durch den Kopf schoss: >Oh Gott, sie muss einen totalen Filmriss haben!< "Sarah, hör mir zu. Du bist jetzt beinahe 17 Tage im Koma gelegen." Dabei hatte er sie leicht von sich weg gedrückt, hielt Mac aber stützend mit seinen Armen umschlungen und sah ihr tief in die Augen, in denen sich nun auch Tränen bildeten.
"Scht scht. Jetzt wird alles wieder gut, Prinzessin." Harm hatte sie wieder an sich gezogen und streichelte ihr erneut beruhigend über den nackten Rücken der aus dem Krankenhausnachthemd ragte, als sein Blick auf Harmi fiel, der mittlerweile aufgewacht war und mit seinen Lippen versuchte zu schmatzen. Commander Rabb musste lächeln. "Sarah?" "Ja?", schniefte Mac leise an seine Schulter gepresst hervor. "Ich glaub da hat jemand Hunger und will zu seiner Mami."
Harm löste sich vorsichtig von ihr und legte Mac behutsam zurück ins Krankenbett, bevor er sie liebevoll zudeckte. Als er sich aber umdrehte, um Harmi loszuschnallen, ging die Tür auf und Dr. Pierce kam herein. Verwundert blieb er stehen als er erkannte, dass seine Patientin wach war. "Willkommen zurück, Colonel. Wie geht's ihnen?", fragte er Mac während er auf sie zukam und nach ihrem Puls fühlte.
"Ich fühl mich, als hätte mich ein Panzer überrollt." "Verständlich. Aber ich denke, sie möchten jetzt ihren Sohn sehen." Der Arzt schaute, sich innerlich freuend, zwischen Harm und Mac hin und her und trat einen Schritt zurück während er das Kopfende des Bettes aufstellte. "Wenn sie möchten können sie ihn auch stillen, MaŽam. Die Werte der Muttermilch sind wieder in Ordnung."
Mac blickte ein wenig hilflos von Harm zu Dr. Pierce und dann auf Harmi, den Harm mittlerweile auf dem Arm hielt und welcher nun unruhig hin und her strampelte. "He, was ist Prinzessin?", fragte sie Commander Rabb mit sanfter Stimme. Er setzte sich auf die Bettkante, beugte sich etwas vor und hauchte ihr einen schüchternen Kuss auf die Lippen. Sie lies sich müde ins Bett zurück sinken. "Keine Sorge, MaŽam. Sie können da nicht viel falsch machen.", versuchte der Arzt sie aufzumuntern.
Mac lächelte. "Also gut." "Ich lasse sie drei dann mal alleine. Ich schau später nochmal nach ihnen, Colonel." "Danke.", antwortete Harm worauf sich der Arzt aus dem Zimmer zurück zog. "Hilfst du mir?" "Sicher. Dann musst du aber Harmi solange halten." Mac strahlte ihn an während Harm ihr ihren Sohn in die Arme legte. Das Baby schaute seine Mutter aus seinen großen, blauen Augen an und begann zu glucksen. "Er scheint dich zu kennen, Sarah." "Ja. Er war ja auch lange genug bei mir. Harm, würdest du mir bitte das Nachthemd öffnen?" "Sicher. Beug dich etwas vor, Sarah."
Mac tat wie ihr geheißen und Harm öffnete den Knopf des Krankenhausnachthemdes und streifte es ihr auf einer Seite etwas nach unten, damit Harmi an ihre Brust kam. "Danke." Mac lehnte sich vorsichtig zurück und legte sich das Baby so hin, dass er saugen konnte, was Harmi sogleich in die Tat umsetzte. Mit seiner kleinen Hand griff er nach ihrer Brust und legte sie darauf, während Mac und Harm ihn dabei fasziniert beobachteten. "Er sieht genauso aus wie du, Sailor." "Ich weiß. Meine Mom und der Admiral haben das auch schon festgestellt." >Sie ist so verdammt müde. Sie sollte noch etwas schlafen wenn Harmi satt ist.<, dachte er für sich während er überglücklich die beiden beobachtete.
"Hat er immer so einen Hunger?" Harm schenkte ihr sein schönstes Flyboylächeln, als er antwortete: "Von der ersten Stunde an. Vor allem Nachts. Seit ich ihn zu Hause habe, krieg ich kaum ein Auge zu.", begann er zu erzählen. Dann lies Harmi mit einem leisen Seufzer Macs Brust los und schmiegte sich an sie. Er schloss seine Augen und streckte alle viere von sich. "Er scheint satt zu sein." "Ja, sieht so aus. Satt und zufrieden, dass er bei seiner Mami sein kann." Harm beugte sich über Mac und hauchte seinem Sohn einen Kuss auf die Stirn.
"Schlaf gut, Harmi. Und träum was süßes." Mac zeigte bei dieser Geste ein müdes lächeln. >Und ich war nicht da, als er mich gebraucht hat.< Bei diesem Gedanken schossen ihr erneut die Tränen in die Augen. "He, Sarah. Es ist alles in Ordnung. Jetzt bist du ja da." Harm wusste genau, an was sie gedacht hatte, erhielt aber nur ein Kopfnicken als Antwort. "Kannst du ihn wieder nehmen, Sailor? Ich glaube ich bin zu müde, um ihn noch richtig halten zu können." "Sicher. Schlaf dich aus. Ich werde heute Abend nochmal vorbei kommen, Sarah."
"Hmm hm. Ist wohl besser so." "Bestimmt." "Sag mal, wieso nennst du ihn eigentlich Harmi?", fragte Mac leise aber neugierig ihren Mann. "Na, irgendwie muss man ihn doch von mir unterscheiden können. Und Baby Rabb passt nicht wirklich. Irgendwie hat sich dann Harmi so ergeben." "Klingt gut.", flüsterte Mac bevor sie sich zurück legte und ihre beiden Jungs beobachtete. Nachdem er Harmi wieder in den Maxicosi geschnallt hatte, verabschiedete sich Harm mit einem langen Kuss von Mac, lies ihr das Kopfende des Bettes wieder etwas nach unten, deckte sie sorgsam zu und verlies gemeinsam mit seinem Sohn das Krankenzimmer. Mac sah ihm noch hinterher ehe ihr die Augen zufielen und sie versuchte festzustellen, welcher Körperteil ihn nicht weh tat. >Harmi ist bei Harm wirklich gut aufgehoben. Mein kleiner Schatz.<, dachte sie noch ehe sie einschlief.
Commander Rabb unterhielt sich unterdessen mit Dr. Pierce, welcher ihm auf dem Flur begegnet war, über Macs Zustand. "Tja, viel kann ich ihnen da leider noch nicht sagen. Ich werde sie heute Abend noch untersuchen, nachdem sie geschlafen hat, und je nach dem wie die Ergebnisse sind, beginnen wir gleich morgen mit der Reha und der Krankengymnastik. Wir werden sie langsam wieder an feste Nahrung gewöhnen und den Katheter entfernen. Wenn sie Glück haben, Commander, ist ihre Frau Weihnachten zu Hause."
Harm schaute Dr. Pierce glücklich an. "Darauf würde ich mit ihnen wetten, Dr. Pierce. Den Termin schafft meine Sarah höchstwahrscheinlich locker. Passen sie auf, in spätestens einer Woche will sie entlassen werden." Der Arzt lachte auf und konnte sich ein Grinsen nicht verkneifen ehe sein Blick auf Harmi fiel, der friedlich schlief. "Hat das Stillen geklappt?" "Ja. Sehr gut sogar. Warum fragen sie?"
Harm sah den Arzt jetzt interessiert an. "Manchmal kommt es vor, Commander, dass Babys, die die Flasche gewohnt sind, die Brust ablehnen." "Ah ja. Das wusste ich nicht. Aber Harmi gehört definitiv nicht dazu. Dafür ist sein Hunger einfach viel zu groß." "Das glaube ich ihnen aufs Wort, Sir. Ihr Baby war ja schon auf der Frühchenstation von der ersten Stunde an derjenige, der ständig Hunger hatte. Ein richtiger kleiner Vielfrass." "Das ist er, bei Gott. Irgendwann platzt er nochmal.", lachte nun auch Harm. >Tut das gut, einmal wieder völlig unbeschwert lachen zu können. Jetzt kanns nur noch aufwärts gehen.<, dachte er bei sich. >Und wie sich Mattie, Mum und der Rest erst freuen werden wenn ichs ihnen erzähle.<
In diesem Moment fing der Pieper des Arztes an Alarm zu schlagen und Dr. Pierce verabschiedete sich hastig von Harm um dann in höchster Eile davon zu stürzen. Commander Rabb sah ihm noch hinter her bevor er sich auf den Weg zum Fahrstuhl und damit zu seinem Wagen machte.
22.03 Uhr Zulu-Zeit
J.A.G. HQ
Falls Church, Virginia
Admiral A.J. Chegwidden hatte gerade eben sein Büro verlassen um Feierabend zu machen und stand noch kurz bei Lt. Harriet Roberts am Schreibtisch, als Petty Officer Jennifer Coates auf ihn zustürmte und meinte: "Admiral, Sir. Telefon für sie." Der Admiral drehte sich zu seinem Bürohengst um und antwortete ihr etwas unwirsch: "Coates! Dann notieren sie es, ich werde morgen zurück rufen!"
"Aber Sir, es ist dringend!" "Das sagen sie alle. Ich habe jetzt noch einen Termin und sollte eigentlich schon weg sein." Der Petty Officer sah ihn mit entsetztem Gesicht an, ehe sie hinterher schob: "Admiral, aber es ist Commander Rabb! Er klang ziemlich schluchzig." Chegwidden fuhr bei diesen Worten augenblicklich herum. "Warum haben sie das nicht gleich gesagt? Verbinden sie auf den Apparat von Lt. Roberts! Aber bitte vorgestern!" "Aye Aye, Sir." Jennifer Coates rannte buchstäblich zu ihrem Schreibtisch zurück um den Befehl auszuführen. Ungeduldig wartete der Admiral auf das Läuten des Telefons, während Commander Turner, Gunnery Seargant Garlindez und Bud und Harriet Roberts sich langsam um ihn herum gruppierten.
>Mein Gott, es wird doch nichts mit Mac sein. Das geht nicht. Das darf einfach nicht sein.<, machte sich der Admiral so seine Gedanken, während er wartete. Noch während dem ersten Läuten hob er ab und meldete sich: "Admiral Chegwidden. Was gibt es, Commander?" A.J. fiel natürlich sofort auf, das Harm am anderen Ende der Leitung wohl weinen musste, denn er konnte hören wie er tief ein und ausatmete. Lt. Harriet Roberts griff nach der Hand ihres Mannes und drückte sie fest.
Alle die um das Telefon standen, hatten auf einmal die größte Angst vor dem, was da eventuell auf sie zu kam. Nervös wurden Blicke getauscht und die Gedanken rasten nur so. Der Admiral hingegen versuchte sich eisern zu beherrschen, um so normal wie möglich zu klingen. "Admiral, ich komme gerade aus dem Krankenhaus." >Nein, da ist etwas passiert. Reiß dich zusammen, A.J.! Nur nicht die Nerven verlieren!<
"Was ist passiert, Commander?" Der Admiral sprach so leise, dass ihn die umstehenden kaum verstanden. Er konnte Harm buchstäblich vor sich sehen. Die Stimme von Commander Rabb war belegt und immer wieder musste er abbrechen, um sich die Tränen von den Wangen zu wischen. >Mein Gott, Harm. Reden sie endlich! Ich krieg hier gleich noch einen Herzinfarkt. Was ist mit Mac?<, fragte sich der Admiral ungeduldig. "Sir, ich wollte ihnen nur sagen.... .", dann konnte man hören, wie Harm seine Nase putzte.
Überaus beunruhigt blickte Admiral Chegwidden von einem zum anderen während er wartete bis Commander Rabb weiter sprach. "Admiral, ich wollte ihnen nur mitteilen, dass, ich kann nicht. Es ist so, ich bin einfach total durcheinander." >Nein, Mac ist doch nicht etwa, das darf auf keinen Fall sein. Sie kann nicht." Chegwidden wollte nicht einmal an das Wort denken, dass ihm im Hinterkopf herumspukte. Es war ihm, als ob sein Herz von einer eisernen Faust zusammengepresst wurde. Er war nun nicht mehr fähig, seine Gedanken hinter seiner Sealmaske zu verstecken.
Diese Veränderung in ihm entging natürlich keinem und es wurden vielsagende Blicke getauscht. Noch nie hatte jemand seiner Mitarbeiter den Admiral so voller Emotionen gesehen, wie in diesem Moment. "Ganz ruhig, Commander. Was ist passiert?" A.J. konnte hören, wie er am anderen Ende der Leitung tief Luft holte und einen neuen Versuch startete: "Sir, Sarah, sie ist...." >Sagen sie jetzt nicht dass, was ich befürchte!< ".....Sarah ist aufgewacht." Der Admiral lies diese Worte auf sich wirken. Ganz langsam wurde ihm die Tragweite der Worte von Commander Rabb bewusst und Tränen standen ihm in den Augen.
Seine Mitarbeiter starrten ihren CO entsetzt an. Noch nie hatte auch nur einer von ihnen ihn weinen gesehen. Harriet umfasste Bud an der Hüfte und drückte sich noch enger an ihn, während Jennifer sich an Sturgis lehnte und die Augen schloss. Auch der Gunny konnte seine Emotionen nicht verbergen und wischte sich über die Stirn und die Augen, die ebenfalls glasig geworden waren. Sie alle glaubten zu wissen, was Commander Rabb dem Admiral eben mitgeteilt hatte.
A.J. Chegwidden kämpfte derweil mit seiner Fassung. Er traute sich nicht, irgendetwas zu sagen da er Angst hatte, dass seine Stimme versagen würde. Zu sehr wurde er von seinen Gefühlen überrannt. Die Sorge war einer ungeheuren Erleichterung und einem Glück gewichen, dass er in dieser Form nur selten verspürt hatte. "Danke, Commander.", brachte er schließlich hervor. "Keine Ursache, Sir. Ich muss jetzt Schluss machen, Mattie ist gerade nach Hause gekommen." Dann war die Leitung auch schon tot.
Der Admiral legte den Telefonhörer zurück auf den Apparat und drehte sich zu seinen Mitarbeitern um. Auf seinen Wangen konnte man deutlich die Spuren seiner Tränen sehen. Er wurde von allen nur stumm beobachtet. Der Admiral räusperte sich und begann dann, ganz entgegen seiner sonstigen Gewohnheiten, mit leiser Stimme zu reden: "Das war Commander Rabb." Eine bedeutungsschwangere Pause trat ein, während nun die Augen aller Anwesenden auf ihn gerichtet waren.
"Was ist passiert, Sir?", fragte Sturgis kaum hörbar dazwischen. Der Admiral fixierte ihn während er weiter sprach. "Der Commander hat mir soeben mitgeteilt, dass.....", Chegwidden senkte seinen Kopf etwas, da er nicht wollte dass alle sahen, wie erneut die Tränen in ihm aufstiegen. Im Bullpen war es mucksmäuschenstill geworden. ".....Nun, er hat mir mitgeteilt, dass Lt. Colonel MacKenzie aufgewacht ist." Die Mienen der Mannschaft wechselten von ängstlich-wartend auf ungläubig-schauend.
"Sir, das ist ja wunderbar!", rief Lt. Harriet Roberts aus bevor sie strahlend ihrem Mann um den Hals fiel. "Das ist die schönste Nachricht, die wir seit langem hören, Sir.", brachte auch Sturgis hervor. "Was ist los? Kann mich mal jemand aufklären?", fragte Lt. Commander Shirley Gates dazwischen, welche mit Lt. Vuckovic soeben aus dem Gerichtssaal gekommen war und nun entsetzt den Admiral anblickte. Dieser wischte sich hastig die Tränen aus dem Gesicht und bemühte sich, seinen altgewohnten Kommandoton anzunehmen als er laut verkündete: "Dann werde ich sie jetzt alle aufklären. Nun, es sind in den letzten Wochen ja einige Gerüchte über Commander Rabb und Lt. Colonel MacKenzie-Rabb hier herumgegeistert, und sie entsprachen alle nicht der Wahrheit."
Leises Gemurmel war nun zu hören. "Nun, es war so dass der Colonel während der Geburt ihres Sohnes ins Koma gefallen ist, aus welchem sie Gott sei Dank heute aufgewacht ist." Bestürzte Stille trat ein, die von Lt. Vuckovic unterbrochen wurde: "Sir, aber warum haben sie uns nichts davon gesagt gehabt?" "Nun, Lieutenant. Commander Rabb wollte, dass ich stillschweigen bewahre. Es ging ihm selber, verständlicherweise, nicht sehr gut und er hatte sich um ein Frühchen zu kümmern und um seine Tochter. Deshalb auch das strenge Besuchsverbot im Krankenhaus."
"Sir, wenn wir das gewusst hätten, dann.... ." Weiter kam der junge Lieutenant nicht, denn er wurde vom Admiral unterbrochen: "Schon gut, Lieutenant. Der Commander wollte nicht, dass ich es an die große Glocke hänge. Und sparen sie sich bitte jede weitere Spekulation, von mir werden sie nichts mehr über den Gesundheitszustand des Colonels erfahren!" "Aye, Sir.", kam es aus allen Ecken des Bullpen. "Gut, dann wäre dass ja jetzt geklärt. Einen schönen Abend wünsche ich noch!"
Damit schnappte er sich endgültig seinen Mantel, seine Mütze und seinen Aktenkoffer und verlies eiligen Schrittes das Bullpen in Richtung Parkplatz. >So ein Mist, jetzt komm ich auch noch viel zu spät. Na ja, anhand der guten Nachricht ist das sicher zu entschuldigen.<, dachte er freudig beschwingt bevor er einstieg und vom Hof fuhr.
Liebe Grüsse Petra
Kalorien sind kleine Tierchen, die nachts die Kleidung enger nähen.
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22.15 Uhr Zulu-Zeit
Harms & Macs Haus
Apple-Tree-Road 45
Washington D.C.
"Harm? Was ist los?" Mattie stand im Wohnzimmer vor der Couch, auf der ihr Ziehvater saß und den schreienden Harmi hin und her wiegte, während er versuchte ihn zu beruhigen. Die Tränen kullerten ihm nach wie vor über die Wangen und er murmelte zärtliche Worte in das Ohr des Babys an seiner Schulter. Aber der Kleine wollte sich einfach nicht beruhigen.
>Harm weint? Oh Gott, Mac! Und wo ist Granny?< Mattie machte sich bei diesem Anblick die schlimmsten Gedanken und sie begann zu zittern. "Harm! Was ist? Sag mir was los ist, bitte!" Sie ging näher auf ihn zu, setzte sich neben ihn und lehnte sich gegen seine freie, rechte Schulter. Harm senkte seinen Kopf etwas und küsste sie auf ihren Lockenscheitel. "Sarah, sie ist aufgewacht." Mattie schloss die Augen. Als sie sie wieder öffnete, hatte auch sie Tränen darin. "Das ist ja super. Jetzt wird endlich alles gut. Wie geht's ihr? Wann darf sie nach Hause? Kann ich sie sehen? Ich muss Chloe anrufen!", begann sie wie ein Wasserfall zu reden.
Harm musste lachen, als er Matties Redeschwall verfolgte. "Langsam, Mattie. Sie ist erschöpft, müde, und wenn wir Glück haben ist sie Weihnachten zu Hause. Und ja, ich fahre gegen später nochmal kurz zu ihr. Wenn du möchtest kannst du mit. Und Chloe kannst du auch anrufen." Kaum hatte er das gesagt, drückte ihm Mattie einen Kuss auf die Wange, schnappte sich das Telefon dass auf dem Couchtisch gelegen hatte und verschwand damit in ihr Zimmer.
Harmi unterdessen wollte sich einfach nicht beruhigen. Er schrie und schrie. "He, Seemann, was ist denn los mit dir? Sags doch deinem Daddy.", murmelte Harm wieder in sein Ohr. "Hilfts dir wenn wir ein wenig herum gehen?" Harm stand auf und begann im Wohnzimmer auf- und ab zu gehen. Aber nur mit mäßigem Erfolg. Commander Rabb war der Verzweiflung nahe. Das ging jetzt so, seit er aus dem Krankenhaus zurück war. Da seine Mutter beim Einkaufen war, blieb nur eine Möglichkeit übrig: Harriet!
Da Mattie aber immernoch das Telefon in Beschlag hatte, blieb ihm nur sein Handy übrig. Er holte es aus seiner Jackentasche und suchte im Handyspeicher nach der Nummer der Roberts. >Hoffentlich ist sie schon zu Hause.< "Ja?", meldete sich kurz darauf Bud Roberts. "Bud? Ich bins. Ist Harriet da?" "Sicher, Harm. Kleinen Moment. Ich freu mich übrigens, dass Mac wieder wach ist." "Und ich erst, ich kanns gar niemand sagen wie." "So, ich reich dich mal weiter." "Ja Harm? Was gibt's?" "Harriet, ich hab ein Problem mit Harmi." "Ich kanns hören. Was hat er denn?" "Ich weiß nicht. Ich hab ihn gefüttert, die Windel gewechselt und ihn sogar schon gebadet, aber er schreit immer weiter. Rumtragen bringt auch nichts."
"Hmm. Vielleicht hat er Blähungen. Das haben Babys manchmal. Hörzu, mach ihm eine Wärmflasche, leg ihm die auf den Bauch und streichle mit der Hand sanft darüber um den Darm anzuregen. Eigentlich müsste es dann besser werden. Wenn nicht, melde dich einfach nochmal." "Danke, Harriet. Ich werds gleich probieren." "Keine Ursache. Und sag Mac einen Gruß von uns. Und sie soll sich beeilen, dass sie nach Hause kommt." "Ich werds ihr ausrichten. Bis dann." "Bis dann, Harm."
Commander Rabb legte auf, brachte Harmi ins Wohnzimmer in seine Wiege und ging in die Küche um die Wärmflasche vorzubereiten. Anschließend brachte er sie ins Wohnzimmer, nahm Harmi wieder aus der Wiege heraus, legte ihn sich in den Arm und führte Harriets Vorschlag aus. Und es half bereits nach wenigen Minuten. Das Baby hörte auf mit schreien und Harm konnte in der Stille hören, wie er zu pupsen begann.
"Na, das waren wohl doch Blähungen, was?" Harm hatte nach dem kleinen Stoffhund des Babys gegriffen und fuhr ihm damit liebevoll übers Gesicht, was Harmi zum glucksen brachte. Gleichzeitig streichelte er ihm in kreisenden Bewegungen über den Bauch und dann roch er es. "Puhh, ich glaub du brauchst ne frische Windel, was? Komm her, du Racker. Dann werden wir dich mal sauber machen." Harm schnappte sich seinen Sohn, nahm ihn Bäuchlings auf seinen Arm und trug ihn nach oben während der Kleine mit allen vieren strampelte.
Mattie hingegen erzählte Chloe von ihren Nachforschungen über den Admiral, die leider noch nichts Neues erbracht hatten. Chloe war darüber, dass Mac aufgewacht war, genauso aus dem Häuschen wie Mattie und die beiden plapperten munter drauf los, bis sie von Mrs. Burnett unterbrochen wurden, die das Abendessen auf den Tisch gebracht hatte. "Wenns was Neues gibt, melde ich mich." "Alles klar. Und grüß Mac von mir. Und knuddel sie auch." "Mach ich. Bis dann."
Als Mattie herunter kam, saßen Harm mit Harmi und Mrs. Burnett bereits am Tisch und hatten sich ausgeschöpft. "Sag mal, Dad. Warum hast du vorher, als ich nach Hause kam, geweint?" "Das waren Freudetränen, Mattie. Ich konnte einfach nicht anders. Das hat mich heute einfach so übermannt. Hier, nimm endlich was von den Nudeln, nicht dass du mir noch vom Fleisch fällst."
"Keine Sorge, ich ess genug." Damit landete ein großer Löffel des Nudelauflaufs auf Matties Teller. "Wann gehst du denn nochmal zu Mac?" "Gleich nach dem Essen. Aber nur kurz. Sie muss sich ja ausruhen. Sie ist noch ziemlich schwach." "Schon klar. Dann werd ich mich fertig machen und komm mit. Ich bin auch ganz leise." Harm schenkte ihr sein typisches Lächeln, während seine Mutter stumm und kurz seine Hand drückte. Sie freute sich unbändig für ihren Sohn.
01.06 Uhr Zulu-Zeit
Admiral Chegwiddens Haus
Virginia
A.J. wuselte wie ein Derwisch in der Küche herum. Er erwartete jemand ganz bestimmtes zum Essen und wollte, dass es ein perfekter Abend wurde. Den Tisch hatte er schon gedeckt und Francesca und Victor hatten es schon seit ein paar Tagen mit der Begründung, er führe sich auf wie ein Teenager, vorgezogen lieber in Victors Wohnung zu übernachten. So war er also alleine zu Hause. Der Tag war einfach nur perfekt gewesen. Bei J.A.G. hatte er ausnahmsweise mal keinen Ärger gehabt, Mac war wieder bei sich und den Abend würde er einfach nur mit der Frau verbringen, die er liebte und die, wenn er es zugab, es geschafft hatte sich in sein Herz zu schleichen.
Dann klingelte es. Der Admiral legte die Topflappen zur Seite und sprintete zur Tür. Freudestrahlend öffnete er und begrüßte die Person, die da in der Kälte stand, mit einem kurzen Kuss auf die Lippen. "Komm erst mal rein. Warte, ich nehme dir den Mantel ab." "Danke." A.J. hängte den schweren Wintermantel an die Garderobe und führte seine Besucherin ins Esszimmer, wo ihr der festlich gedeckte Tisch die Sprache verschlug. "Wow! Das ist einfach nur schön." "Freut mich dass es dir gefällt, Samantha. Setz dich schon mal, ich hol nur das Essen aus der Küche."
Ganz Offizier und Gentleman schob er ihr den Stuhl zurecht und entschwand dann einen kurzen Moment in die Küche, um mit einer Suppenterrine zurück zu kommen. "Ich habe mir erlaubt, italienisch zu kochen. Ich hoffe Dir schmeckt die Minestrone." "Ich werde es versuchen." Der Admiral setzte sich ihr gegenüber, schenkte ihr von dem Rotwein ein und wünschte ihr einen guten Appetit. "Die ist wirklich gut." Samantha hatte ihr schönstes Lächeln aufgesetzt und strahlte ihn aus ihren grünen Augen an. A.J. konnte nicht anders, ihre Augen zogen ihn mal wieder in ihren Bann.
Nur Mühsam konnte er sich von ihnen lösen und sich wieder dem Essen widmen. Nach der Suppe holte er das Risotto aus der Küche und stieß damit ebenso auf Begeisterung wie mit der Suppe. Als er anschließend noch das berühmt berüchtigte Tiramisu auf den Tisch brachte, war es um seinen Gast geschehen. Sie stand auf, kam um den Tisch herum und drückte ihm einen Kuss auf den Mund.
"Das war sehr gut. Ich habe schon lange nicht mehr so gut gegessen, A.J.! Das hab ich gebraucht, nach all dem Stress im Krankenhaus." Dabei wurde ihr Blick traurig und ihre Miene verriet dem Admiral, dass etwas nicht stimmte. "Gern geschehen. Danke fürs Kompliment, Sam. Was bedrückt dich?", brachte er in seiner direkten Art das Thema auch sofort auf den Punkt. Dr. Kennedy lies sich widerstandslos von ihm auf seinen Schoss ziehen und schmiegte sich an ihn, während sie ihm erzählte, dass ihr ein Frühchen verstorben war.
Der Admiral streichelte ihr verständnisvoll übers Haar und hob ihr Kinn etwas an, bevor er ihr tief in die Augen blickte und seine Lippen auf die ihren legte. Samantha erwiderte den sanften Kuss und als er ihre sinnlichen Lippen mit seiner Zunge umkreiste, konnte sie nicht anders. Sie öffnete ihren Mund ein kleines Stück und gewährte ihm Zutritt. Behutsam erforschte A.J. ihren Mund und als er ihre Zunge fand, begann er einen wilden Tango mit ihr. Samantha wurde von einer feurigen Erregung erfasst, schlang ihre Arme um seinen Nacken und erwiderte seinen Kuss hemmungslos während sie ihm mit den Fingern im Nacken kraulte.
Schwer atmend lösten sie sich voneinander und sahen sich tief in die Augen. Beide wussten in dem Moment, was passieren würde. A.J. küsste sie nocheinmal sanft, bevor er flüsterte: "Komm. Lass uns nach oben gehen." Samantha nickte nur und lächelte ihn an. Der Admiral schlang einen Arm um ihren Oberkörper während er den anderen unter ihre Knie schob und sie hochhob um mit ihr aufzustehen und sie so zu tragen. Auf dem Weg in sein Schlafzimmer küssten sie sich immer wieder sanft und als er sie auf seinem Bett ablegte, zog sie ihn mit sich.
Wieder fanden sich ihre Lippen zu einem leidenschaftlichen Kuss. Samantha begann, das schwarze Seidenhemd von ihm aufzuknöpfen und ihre Hände über seine behaarte Brust streichen zu lassen. >Oh Gott, wie lange ist das her?<, fragte sich der Admiral insgeheim während er seine Lippen an ihrem Hals entlang wandern lies und sanft an der zarten Haut zu saugen begann. Der Duft ihres lieblichen Parfums brachte ihn beinahe um den Verstand.
Dr. Kennedy stöhnte leise auf, als sie seine Hand an ihren Brüsten unter ihrer Bluse spürte. Zielsicher, aber dennoch auch etwas zitterig, suchten sich A.J.s vor Aufregung kalte Finger ihren Weg. Als er gefunden hatte was er suchte und sanft darüber strich, erbebte Samantha kurz, während er sie weiter mit seinen Lippen verwöhnte, die mittlerweile an ihrem Ohrläppchen angekommen waren.
Er selbst war genauso unsicher wie sie. Mit seiner freien Hand begann er ihr die weiße Bluse aufzuknöpfen um anschließend jeden Zentimeter der freien Haut mit seinen Lippen zu bedecken. Ihre zärtlichen Berührungen an seinem Rücken, waren einfach nur unglaublich sanft. Ihre Augen waren es, die ihn immer wieder faszinierten. Er musste einfach Küsse auf ihren Liedern verteilen während er seine Hände unter ihren Rücken schob und den Verschluss ihres weißen Spitzen-BHs öffnete und ihr diesen auszog.
Was er zu sehen bekam, entlockte dem Admiral ein Lächeln. Es war in seinen Augen das Schönste, was er momentan sehen konnte. Der Admiral lies seine Küsse tiefer wandern, ihre Halsschlagader entlang über ihr Dekollete. Sie stöhnte erneut auf. Dieses Spiel wiederholte er auf, bevor er seine Hände an den Bund ihrer Jeans gleiten lies und sich an den Knöpfen zu schaffen machte.
Samantha war dabei auch nicht ganz untätig. Ihre Hände glitten seinen trainierten Oberkörper auf und ab und schließlich ebenfalls an den Knopf seiner schwarzen Hose um diesen zu öffnen. Aber A.J. war schneller als sie, und begann bereits ihre Jeans nach unten zu streifen. Samantha kicherte leise, als sie seine Finger an ihren Oberschenkeln spürte. Sie hatte nicht damit gerechnet, dass er ihren Körper mit solch sanften Berührungen so in Flammen setzen konnte. Ihre Socken hatte sie bereits mithilfe ihrer Füße abgestreift.
Als er es geschafft hatte, lies er seinen Blick bewundernd über ihren Körper streichen. Es war nicht der Körper eines jungen Mädchens, sondern der einer reifen Frau, trotzdem war er wunderschön. Erneut trafen sich ihre Lippen zu einem leidenschaftlichen Kuss, als es Dr. Kennedy gelang, die Oberhand über den Admiral zu gewinnen und ihn mit Schwung auf den Rücken zu drehen. Da er sein Hemd mittlerweile los war, lies sie nun ihre Lippen über seinen Mund, seinen Hals, seinen Adamsapfel hinunter zu seiner Brust wandern. A.J. musste beinahe sofort aufstöhnen.
Während sie ihn so verwöhnte, gelang es ihr auch ihm seine Hose abzustreifen. Sie war überrascht zu sehen, dass er schwarze Shorts trug. Dr. Kennedy legte sich vorsichtig auf ihn, hauchte ihm einen zarten Kuss auf die Nase und schaute ihm in seine braunen Augen, die ein seltsames Funkeln bekommen hatten.
Der Admiral schlang seine Arme um sie und zog sie etwas zu sich herunter. Da der Raum nur durch den rötlichen Schein des knisternden Holzes im offenen Kamin erhellt wurde, hatte ihr langes, braunes Haar einen seidigen, wunderschönen Glanz angenommen. "Wann hast du denn den Kamin angemacht, A.J.?", fragte sie ihn mit leiser Stimme. Der Admiral hatte sein Sealgrinsen aufgesetzt und antwortete ihr: "Als ich nach Hause kam. Ich mach das immer im Winter." Zärtlich senkten sich ihre Lippen wieder auf die seinen und ihre Hände gingen auf Wanderschaft an seinem Körper entlang.
Auch der Admiral begann sie wieder zu streicheln, fuhr ihr mit den Fingerspitzen über ihre Wirbelsäule hinab zu ihrem Po. Samanthas Küsse wurden fordernder, und ihre Zunge hatte damit begonnen, seinen Mund zu erkunden. Immer wieder biss sie dabei in seine Lippen bis diese leicht geschwollen waren.
Beider Atmung ging mittlerweile etwas schwerer. Samantha sah ihm dabei in seine Augen und lächelte. Ihre Hände lagen auf seinem Brustkorb und kraulten durch seine Brusthaare, was ihn ermutigte, seinen Weg mit ihren Panties fortzusetzen. Als er es geschafft hatte, drehte er sich mit ihr wieder um und legte sich seitlich neben sie, um sie ausgiebig zu betrachten. Die Schatten der Flammen aus dem Kamin tänzelten über ihren Körper und ihre weiße Haut.
A.J. lies seine Hände über ihre Beine gleiten, bevor er hervormurmelte: "Du bist so wunderschön. Ich liebe dich, Samantha." Seine Hände glitten noch etwas höher über ihre Hüften um sie überall zu berühren. Leise schrie sie auf. Der Admiral war anhand ihres Schreis etwas verunsichert und hörte kurz auf, sie zu liebkosen.
"A.J., was ist? Warum hörst du auf?" "Ich dachte, vielleicht hab ich dir weh getan?" Samantha kicherte. "Nein, hast du nicht. Das ist wunderschön. Es ist nur schon etwas länger her, dass mich ein Mann dort berührt hat." Sie lächelt ihn an bevor sie seinen Kopf zu sich herunter zog und ihn küsste. Ihre Hände machten sich dann auch an seinen Shorts zu schaffen.
Auch Samantha konnte nicht mehr warten. Mit einem bestimmten Ruck hatte sie die schwarze Baumwolle nach unten gezogen Sie betrachtete ihn nun ebenso aufmerksam, wie er sie zuvor. Was sie sah, gefiel ihr. Der Admiral war wirklich ein sehr attraktiver Mann, trotz oder gerade wegen seiner vielen Narben, die seinen Körper zierten. Sie konnte nicht widerstehen. Sie musste ihn einfach berühren.
Dr. Kennedy genoss seine Zärtlichkeiten ebenso, wie er die ihren zu genießen schien. Er beugte sich wieder über sie und schaute sie fragend an. "Was ist?", fragte sie ihn liebevoll bevor sie ihm einen Kuss auf die Lippen hauchte. "Nichts." Seine Lippen trafen die ihren zu einem hungrigen Kuss voller Leidenschaft und Begehren. Er legte seine Hände an ihre Wangen und rollte sich auf sie.
Beide waren nun mehr als nervös, als Dr. Kennedy seinen Körper zwischen ihren gleiten lies. "Bereit?", fragte er sie mit zärtlicher Stimme, die so voller Liebe war, wie sie es noch nie bei einem Mann erlebt hatte. >Unter dieser rauen Schale, steckt wirklich ein butterweicher Kern.<, schoss ihr durch den Kopf. "Wenn du es bist bin ich es auch.", antwortete sie mit ebenso viel Liebe in der Stimme wie er.
Und dann spürte sie es. Immer wieder küsste er sie währenddessen und sah ihr in die Augen. Beide stöhnten auf. Sie konnte es gar nicht glauben. Ihr Körper begann zu beben und zu zittern, und sie hatte ihren ersten Höhepunkt bereits erreicht.
Der Admiral hingegen musste sich schon sehr beherrschen, um ihr nicht sofort zu folgen. >Es ist wohl wirklich schon zu lange her, A.J.!< Aber es gelang ihm, unter Aufbietung all seines Willens, die Kontrolle über sich zu behalten. Nur langsam beruhigte sich Samantha wieder. Er brach keine Sekunde den Augenkontakt ab. Dr. Kennedy hatte derweil ihre Arme um seinen Oberkörper geschlungen und hielt ihn an den Schultern fest.
Beide konnten ein Stöhnen und Keuchen nicht mehr verhindern. Zu sehr waren sie mit sich beschäftigt. A.J. konnte sich nun nicht mehr länger zurückhalten, er wusste nicht, wie lange er diese Spiel noch fortsetzen konnte. Als sie erneut zu beben begann, war er selber auch so weit. Er suchte beinahe verzweifelt nach ihrem Mund um sie zu küssen.
Nur ganz langsam ebbte dieser Höhepunkt bei beiden ab und sie sahen sich tief in die Augen. In beiden Augen war ein entrückter Ausdruck zu sehen, so hatte sie dieses Erlebnis beeindruckt. "Wow." "Ja Wow, Sam." "Ich liebe dich auch, A.J.!", flüsterte sie ihm zärtlich zu ehe er sich mit ihr auf die Seite rollte und nach der Decke griff um ihre schweißnassen Körper zuzudecken.
Der Admiral war momentan noch nicht fähig, sich von Samantha zu lösen und so lagen sie eine ganze Weile da und hatten sich einfach nur im Arm, ehe sie nacheinander in einen erschöpften aber zufriedenen Schlummer glitten.
14.45 Uhr Zulu-Zeit
J.A.G. HQ
Falls Church, Virginia
"Jennifer, ist der Admiral zu sprechen?" Commander Harmon Rabb jr. stand vor ihrem Schreibtisch und blickte sie fragend und auch etwas gestresst an. Harmi hatte ihn mal wieder die ganze Nacht auf Trab gehalten, und er sollte heute Morgen auch noch bei Gericht sein. "Ähm, Sir. Nein. Der Admiral ist noch nicht hier." Harm bekam große Augen. "Noch nicht hier? Aber es ist dreiviertel Zehn!" "Ich weiß, Sir. Ich habe auch schon versucht ihn über sein Handy zu erreichen, aber es meldete sich nur die Mailbox."
"Dann versuchen sie es übers Festnetz, Jennifer. Ich muss jetzt ins Gericht." "Ja, Sir. Ach äh, Commander?" Harm, welcher schon im weglaufen war, drehte sich nochmal um. "Ja?" "Sie haben da an ihrer Schulter etwas hängen, Sir." Harm versuchte einen Blick auf seine dunkle Uniformjacke zu werfen, als er den Fleck sah. "Milch! Oh Mist. Dass muss Harmi gewesen sein, als ich ihn heute Morgen noch rumgetragen habe. Hätten sie mir vielleicht ein Taschentuch?" "Sicher, Sir. Hier."
Harm nahm es dankbar entgegen und verabschiedete sich mit einem Lächeln in Richtung der Toiletten, wo er das Taschentuch befeuchtete und damit versuchte, den Milchfleck heraus zu reiben. Aber er hatte nur mäßigen Erfolg damit. >Was solls, das wird schon gehen.< Er warf das Taschentuch in den Mülleimer und machte sich auf den Weg zum Gerichtssaal während er hoffte, dass er keine Rüge vom Richter wegen seiner Uniform erhalten würde.
Petty Officer Jennifer Coates unterdessen hatte nach der Privatnummer des Admirals gesucht, und wartete darauf, dass jemand abhob. Es war mehr als ungewöhnlich, dass er noch nicht hier war und auch keinen Ton hatte verlauten lassen, dass er später kommen würde oder eventuell krank sei.
Dann plötzlich wurde abgehoben und eine müde Stimme meldete sich: "Chegwidden?" "Ähm, Guten Morgen, Sir." Jennifer Coates war sichtlich überrascht, hatte sie doch offensichtlich den Admiral aus dem Bett geklingelt. "Was gibt es , Coates?", fragte sie der Admiral mit einem leisen Stöhnen. "Sir, wir wollten nur wissen, ob sie vielleicht krank sind?" "Krank? Wieso zur Hölle nochmal sollte ich denn krank sein?", polterte er in etwas gedämpfter Lautstärke los. "Entschuldigen sie, Sir. Aber wir haben beinahe zehn Uhr und sie sind noch nicht hier." "Was? So spät ist es schon? Ich muss verschlafen haben. In vierzig Minuten bin ich da!" "Aye Aye, Sir."
Jennifer legte auf und konnte sich ein Grinsen nicht verkneifen, als Commander Turner vorbei kam und sie aufmerksam musterte. "Und? Schon etwas vom Admiral gehört?" "Ja, Sir. In vierzig Minuten ist er hier. Er hat verschlafen." "Verschlafen?" >Das ist ihm ja noch nie passiert.< "Verschlafen, Sir." "Und warum grinsen sie dann so?" Jennifer blickte den Commander nun doch leicht entsetzt an. "Ähm, Sir. Habe ich die Erlaubnis offen zu sprechen?" "Sicher. Das tun sie doch immer, Jennifer!" "Nun, ich glaube der Admiral war nicht alleine." Sie hatte es nur geflüstert, aber Sturgis hatte die Andeutung sehr wohl verstanden.
Er grinste nun ebenfalls. "Sie meinen, er hatte Besuch?", fragte er nun ebenso leise nach. "So könnte man es auch ausdrücken." "Wie kommen sie darauf?" "Nun, da war eine zweite Stimme im Hintergrund und ich habe ihn offensichtlich geweckt gehabt." "Commander, Telefon!" "Danke, Gunny. Also, halten sie mich auf dem Laufenden?" "Sicher, Sir." Beide grinsten sich wissend an, bevor Sturgis sich auf den Weg in sein Büro machte.
14.50 Uhr Zulu-Zeit
Admiral Chegwiddens Haus
Virginia
A.J. Chegwidden legte den Telefonhörer wieder auf und lies sich zurück ins Bett sinken. "Hmm. Wer war das, A.J.?", murmelte Samantha neben ihm völlig verschlafen, bevor sie sich wieder an ihn kuschelte und ihm zärtlich über die Arme strich. "Petty Officer Jennifer Coates. Wir haben verschlafen.", antwortete er mit einem Lächeln auf den Lippen bevor er sie küsste. "Hast du gut geschlafen, mein Engel?" "So gut wie schon lange nicht mehr, Soldat." "Sam, ich muss jetzt aufstehen. Es ist gleich zehn. Ich bin eh schon zwei Stunden zu spät."
"Schade.", seufzte sie auf und legte ihren Arm besitzergreifend um seinen Bauch. "Und wenn ich nicht will dass du zur Arbeit gehst?" Der Admiral musste nun auflachen. "Das geht nicht. Ich muss leider. Dabei würde ich jetzt auch viel lieber hier bei dir bleiben." A.J. beugte sich zu ihr hinüber und begann, sie erneut leidenschaftlich zu küssen. "Jetzt muss ich aber wirklich duschen gehen.", brachte er dann atemlos hervor. "Hmm hm." Samantha entlies ihn aus ihrer Umarmung und schaute ihm hinterher, wie er im Badezimmer verschwand.
Keine zehn Minuten später stand er wieder im Schlafzimmer und begann damit, sich anzuziehen. Als er damit fertig war, setzte er sich auf die Bettkante und streichelte Dr. Kennedy zärtlich über die Wange. "Bleib noch etwas liegen. Ich werde sehen, dass ich gegen 18.00 Uhr wieder hier bin. Hast du Nachtdienst?" "Nein. Ich hab zwei Tage frei. Hab ich dir heut schon gesagt, dass ich dich liebe, A.J.?"
"Nein. Aber ich höre es immer wieder gerne." Er küsste sie nochmal bevor er wieder aufstand und sich zum gehen wandte. An dem Türrahmen stoppte er nochmal. "Ich liebe dich übrigens auch, Samantha." Damit war er draußen. Sie hörte noch, wie unten die Haustür ins Schloss fiel und er weg fuhr. >Das hättest du dir doch in deinem ganzen Leben niemals träumen lassen, Samantha! Was ist aus deinen Prinzipien geworden, dich niemals mit einem Soldaten, und schon gar nicht mit einem Seemann einzulassen? Aber es fühlt sich richtig an.< über diesen Gedanken schlief sie, an sein Kopfkissen geschmiegt, nochmal ein.
21.14 Uhr Zulu-Zeit
Bethesda Hospital
Maryland
Mac lag in ihrem Bett und wartete darauf, dass Harm mit Harmi und Mattie endlich kamen um sie zu besuchen. Sie hatte sie zwar gestern Abend noch gesehen gehabt, aber das war ihr definitiv zu wenig gewesen. Als dann plötzlich die Tür aufging und die drei herein kamen, musste sie einfach lächeln.
"Na, Prinzessin? Was hast du den Tag über so gemacht?" Harm hatte sich den Mantel ausgezogen und auf die Bettkante gesetzt, als er ihr einen Kuss gab. "Du siehst Müde aus, Mac.", stellte Mattie fest die sich auf die andere Seite des Bettes gesetzt hatte. "Das bin ich auch. Die Ärzte haben mich den ganzen Tag gequält.", begann sie sich zu beschweren. "Die ganzen Untersuchungen und dann die Physiotherapie. Als ob ich nichts mehr auf die Reihe kriegen würde. Und dann krieg ich nur Griessuppe und Zwieback zu essen."
Mac liefen die Tränen über die Wangen. Harm zog sie in seine Arme und begann sie mit leiser Stimme zu trösten. "He, ich hab gesagt dass alles gut wird. Bald hast du es überstanden, Sarah." Auch Mattie wollte Mac irgendwie trösten, uns so streichelte sie ihr sanft über die Schulter. "Ich weiß ja. Entschuldige, ich bin ein dummes Huhn." "Nein, bist du nicht. Das ist doch normal. Aber jetzt ist genug mit weinen. Hier ist jemand, der seine Mami schon den ganzen Tag vermisst hat und auch schon wieder Hunger hat.
Harm nahm Harmi aus dem Maxicosi heraus, zog ihm die Jacke und die Mütze aus und legte ihn Mac in die Arme. Behutsam öffnete er ihr das Krankenhausnachthemd und streifte es ihr so weit herunter, dass der Kleine an ihre Brust kam. Sofort begann er gierig daran zu saugen und hielt sich mit seinen kleinen Fäustchen an ihr fest. Mattie und Harm beobachteten die beiden fasziniert. "Tut das weh, Mac?", fragte der Teenager sie. "Manchmal. Wenn er zu beißt. Ja mein Kleiner, iss dich ruhig satt." Dabei ruhte Macs Blick einzig und alleine auf ihrem Sohn.
Plötzlich klopfte es an der Tür. "Herein!", antwortete Mac ohne aufzusehen. "Admiral! Was machen sie denn hier?", rief Mattie erstaunt aus. Nun sahen auch Harm und Mac auf, und strahlten um die Wette. Admiral Chegwidden hatte natürlich sofort die Situation erfasst, und fühlte sich etwas unwohl in seiner Haut. "Mac, wenn ich sie störe, dann komm ich später nochmal wieder." Es war ihm ein wenig peinlich, dass er mitten in diesen intimen Moment zwischen Mutter und Kind hineingeplatzt war.
"Nein, Sir. Sie stören mich nicht. Harmi hat nur Hunger." Der Admiral hatte sein Sealgrinsen aufgesetzt und trat nun doch vorsichtig näher. "Wie geht's ihnen, Mac?" "Besser, Sir. Es geht aufwärts. Ich will hier raus." "Na dann strengen sie sich mal an, Colonel. Ich erwarte sie Weihnachten bei Kaplan Turners Gottesdienst in der Kirche!" "Aye Aye, Sir." >Was wäre wenn Mac und ich da heiraten würden?<, dachte Harm bei sich während er sein Flyboygrinsen aufgesetzt hatte.
"Harm? Was ist los?" "Nichts. Mir ist da grad nur so ne Idee gekommen." "Na dann schießen sie mal los, Commander. Das würde mich jetzt auch interessieren." "Mich auch, Dad. Du grinst ja wie ein Honigkuchenpferd!" "Wie wäre es, wenn wir die kirchliche Hochzeit auf Heilig Abend legen, Sarah?" Alle drei blickten ihn erstaunt an. "Das wär ja herrlich, Harm!", rief Mattie aus. "Commander, die Idee ist nicht schlecht. Ich glaube, Kaplan Turner würde da bestimmt mit Freuen zu stimmen." "Aber nur, wenn du bis dahin wieder auf dem Damm bist, Sarah.", schob er hinterher.
"Ich werde alles dafür tun, dass ich bis dahin hier raus bin, Flyboy. Dann könnten wir ja eigentlich auch gleich Harmi taufen lassen." "Die Idee gefällt mir sogar noch besser.", kam es vom Admiral. Dann fing Harmi an zu quengeln, und Mac spürte dass er wohl keine Milch mehr bekam. "Harm, würdest du mir kurz helfen?" "Sicher." Mac löste ihren Sohn vorsichtig von ihrer Brust und Harm schob ihr das dünne Nachthemd wieder nach oben, um es an der anderen Seite herunter zu streichen. Der Admiral hatte sich dabei diskret umgedreht.
Harmi fand natürlich sofort die andere Brust und lies sich nicht davon abhalten, weiter zu saugen. Sein quengeln hatte augenblicklich aufgehört. "Sie können sich wieder umdrehen, Sir." Mac schaute während sie das sagte, belustigt in die Richtung vom Admiral. "Ähm ja, Colonel." "Die Idee finde ich übrigens sehr gut. Ich werde ihnen natürlich bei der Planung helfen, Harm, Mac." "Danke, Sir." "Also dann ist ja alles Klar. Ich werde Chloe anrufen und wir werden die Karten verschicken. Sind es die gleichen wie die, die wir im August genommen haben?"
"Ja, Mattie. Oder sollten wir vielleicht was weihnachtliches nehmen?" Harm sah Mac dabei an, aber die war zu sehr mit Harmi beschäftigt um ihn anzusehen. "Sarah? Huhu, Erde an Sarah!" Die Angesprochene sah auf und blickte in seine grau-blauen Augen um darin zu versinken. "Was hast du gesagt?" "Wegen der Einladungskarten, hab ich gefragt. Sollten wir ein weihnachtlicheres Motiv nehmen?" "Hmmm. Vielleicht einen Weihnachtsstern anstatt der Rosen?" "Das klingt super. Chloe und ich werden uns was überlegen und es euch dann zeigen."
"Ja Mattie. Macht das. Das klingt super." "Ich glaube Harmi ist satt. Er trinkt nicht mehr." Mac löste ihn von sich und legte ihn sich an die Schulter während sie sich an das aufgestellte Kopfende zurück lehnte und ihm über den Rücken strich. Das Baby begann mit allen vieren leicht zu strampeln bevor er einen lauten Rülpser zum Besten gab und kurz darauf eingeschlafen war. Der Admiral blickte auf die Uhr und stellte dann fest, dass er gehen musste. Er verabschiedete sich von allen und entschwand mit einem Lächeln auf dem Gesicht aus der Tür.
"Was ist denn mit dem Admiral los?", fragte Mac neugierig als er draußen war. "Der ist in Dr. Kennedy verliebt!" "Mattie! Das weißt du doch nicht sicher." "Doch. Ich hab das im Gefühl. Außerdem hat mir Jenni gesagt, dass sie ihn heute morgen geweckt hat als sie angerufen hat weil er um kurz vor zehn noch nicht im Büro war. Und sie hat gesagt, er war definitiv nicht alleine." Mac sah nun verwirrt von einem zum anderen.
"Der Admiral hatte verschlafen? Harm! Was ist da los?" Commander Rabb setzte sein bestes Grinsen auf, als er ihr antwortete: "Nun, Mattie hat mitbekommen, behauptet sie zumindest, wie der Admiral und Dr. Kennedy sich geküsst haben. Und seither meint sie, dass da was ist." "Und was sagt da die Gerüchteküche?" Nun grinste Harm noch breiter. "Sturgis und Harriet haben mit Jennifer gewettet, dass da was ist. Aber der Gunny ist ebenso ahnungslos wie wir alle. Auch wenn Dr. Kennedy in letzter Zeit ziemlich oft mit ihm Mittagessen war."
"Und Chloe und ich betreiben auch schon eifrig Nachforschungen, sind aber noch nicht wirklich weit gekommen damit." "Na ihr seid mir ja vielleicht welche.", lachte Mac. "Aber jetzt mal ernsthaft. Mich würde es freuen, wenn er sein Glück gefunden hätte. Er hatte ja auch viel Pech mit seinen Beziehungen." "Ja, das hatte er. Glaub mir, Sarah. Mich würde es ebenso freuen und ich würde es ihm von Herzen gönnen. Aber du bist müde. Es ist wohl besser, wenn wir jetzt gehen und dich schlafen lassen. Harmi tuts ja schon."
Mac lehnte ihren Kopf ins Kissen zurück und schloss einen Moment die Augen. "Ja, das ist wirklich das Beste. Ich bin fix und alle." "Dann schlaf gut, Prinzessin." Harm beugte sich zu ihr vor und küsste sie sanft. Mac erwiderte seinen Kuss und zog ihn dabei mit einer Hand etwas zu sich her. Mattie stand neben ihrem Bett und wusste nicht so recht, wo sie hinsehen sollte. Als die beiden Erwachsenen sich atemlos trennten und Harm seinen Sohn vorsichtig von ihr löste und in den Maxicosi legte, meinte Mac: "Tut mir leid, Mattie. Aber das musste jetzt sein."
"Schon okay, Mac. Solange ihr nicht weiter geht während ich dabei bin, ist es mir egal. Schlaf gut." Mattie umarmte sie vorsichtig und zog sich dann ihre Jacke über während Harm sich von seiner Frau verabschiedete und ihr das Bett herunter lies um sie noch fürsorglich zuzudecken. Dann schnappte er sich den selig schlummernden Harmi, um Macs Zimmer zu verlassen. >Hoffentlich schläfst du heute vielleicht mal etwas mehr als die nächsten Nächte. Wenigstens mal vier Stunden am Stück wäre schon klasse.<, dachte er mit einem Lächeln auf den Lippen während er auf dem Weg zum Auto war.
22.09 Uhr Zulu-Zeit
Harms & Macs Haus
Apple-Tree-Road 45
Washington D.C.
Es waren jetzt beinahe drei Wochen vergangen, seid Mac aus dem Koma erwacht war, und sie hatte sich gut erholt. Manches ging zwar noch nicht wieder so einfach wie früher, aber das würde auch wieder werden, hatten ihr die Ärzte versprochen während sie die Reha durchgezogen hatte. Und heute war also der Tag, den Harm, Mattie, Harmi und Mac herbeigesehnt hatten. Sie durfte endlich nach Hause. Harm hatte sie mit Harmi vom Bethesda abgeholt während Mattie und Mrs. und Mr. Burnett zu Hause mit dem Abendessen auf sie warten wollten.
Als Harm mit Mac im Auto in die Garageneinfahrt fuhr, blieb ihr die Luft weg. Das Haus sah aus wie aus einem Weihnachtsmärchen. Rund ums Dach war eine Lichterkette gespannt, und die niedrige Hecke im Vorgarten, welche das Grundstück einfasste, war ebenfalls mit Lichternetzen bedeckt. Überall wo Mac hinschaute, sah sie die kleinen Lichter strahlen und funkeln.
"Wow! Harm, das ist einfach wunderschön." Sie hatte Tränen in den Augen und umarmte ihn glücklich. "Wann habt ihr dass denn alles gemacht?" "Letzten Samstag. Sturgis und Mattie haben mir geholfen. Aber jetzt lass uns rein gehen, bevor du dich erkältest, Ninjagirl.", antwortet er ihr während er Mac über den Rücken streichelte und ihr einen kurzen Kuss auf die Lippen hauchte.
Mac nickte nur und schloss die Haustür auf, während Harm mit dem Kleinen folgte. Mattie und die beiden Burnetts standen bereits in der Eingangshalle und hatten schon auf die drei gewartet. Das Hallo war groß und herzlich und Mac bewunderte auch hier ausgiebig die Weihnachtsdekoration. "Die Tannengirlande an der Treppe entlang war meine Idee.", verkündete Mattie stolz. Sie hatte sich voll ausgetobt. Dieses Weihnachten sollte etwas ganz besonderes werden. Und zwar für alle.
"Ist die echt?" Harms Mutter lachte bei der Frage ihrer Schwiegertochter auf. "Nein. Wir haben künstliche genommen, da die echten soviel Dreck machen wenn sie ihre Nadeln verlieren." Mac grinste daraufhin nur in Richtung Harm und meinte: "Das Putzen hätte ich dann eh dir überlassen, Flyboy." Das glaube ich gleich. Willkommen zu Hause, Sarah." "Hi Frank." Mr. Burnett bekam ebenfalls eine Umarmung von ihr, bevor Harmi die Begrüßung durch lautes Geschrei unterbrach.
"Na, dann füttert mal den kleinen Nimmersatt hier während wir das Essen fertig machen.", kommentierte Mrs. Burnett die Störung ihres Enkels. "Das werden wir, Mom.", stimmte ihr Harm zu bevor er Mac nach oben ins Schlafzimmer dirigierte. Mit einem wohligen Seufzer lies sie sich ins Bett gleiten. "Ist das schön, endlich wieder daheim zu sein." Ein Lächeln umspielte bei diesem Satz ihre Lippenehe sie den linken Träger ihres Still-BHs öffnete, ihn herunter klappte und den Pullover nach oben schob.
Harm reichte ihr den schreienden, kleinen Mann und Mac legte ihn sich an die Brust. Commander Rabb saß neben ihr und beobachtete die beiden voller Stolz als er bemerken musste, wie sich Macs Haltung zunehmend verkrampfte da diese Position wohl ziemlich unbequem für sie sein musste. Er griff nach seiner Nackenrolle hinter seinem Kopfkissen und schob sie vorsichtig unter den Po seines trinkenden Sohnes so dass dieser etwas gestützt war und Macs Arme entlastet wurden.
"Danke, so ist es viel besser." Harm schenkte ihr, zufrieden mit seinem Werk, sein schönstes Flyboylächeln. "Für dich doch immer, Sarah." Ein sanfter Kuss folgte seinen Worten und in den Augen von Harm konnte Mac die ganze Liebe und Zuneigung lesen, die er für sie empfand. Zärtlich strich er Harmi über die Wange während dieser schmatzend an Macs Brust saugte.
"Hast du dir eigentlich schon Gedanken darüber gemacht, wer die Paten von ihm werden sollen?", fragte Mac plötzlich leise in die Stille hinein. "Ich hab mir gedacht, jeder von uns wählt einen aus. Ich persönlich würde diese Ehre dem Admiral zuteil werden lassen. Nach allem was er für uns getan hat." "An ihn habe ich auch schon gedacht gehabt. Harm, wenn es dir Recht ist würde ich dann gerne Harriet fragen. Sie ist meine beste Freundin." "Wieso sollte es mir denn nicht Recht sein, Prinzessin? Am Besten fragen wir die beiden gleich am Montag, wenn wir eh der ganzen Truppe einen Besuch abstatten."
"He Sailor, manchmal kannst du sogar richtig gute Ideen haben. Dann kann ich auch gleich die Gerüchteküche aushorchen. Ich bin nämlich furchtbar neugierig, was an der Geschichte mit dem Admiral und Dr. Kennedy dran ist. Mattie sagt ja, sie hat sie letzte Woche im Krankenhaus gesehen, wie sie sich geküsst haben. Und zwar ganz eindeutig nicht freundschaftlich.", grinste Mac von einem Ohr zum anderen.
Auch Harm grinste nun ebenso breit als er feststellte: "Und du hast mir ja erzählt, dass die Krankenschwestern auch etwas in diese Richtung getratscht haben. Außerdem, sie war in letzter Zeit schon relativ oft bei J.A.G. um mit dem Admiral zum Mittagessen zu gehen. Letzte Woche war es beinahe täglich, hat mir Jennifer erzählt."
"Es scheint ja wirklich so zu sein, dass unser aller Admiral bis über beide Ohren verliebt ist." "So wie ich auch. Und zwar in die schönste Frau der Welt." Mac strahlte bei dem Kompliment über das ganze Gesicht. "Danke.", murmelte sie etwas verlegen hervor bevor Harmi ihre Aufmerksamkeit voll und ganz durch ein lautes Aufstoßen, gefolgt von einem Laut, der sich wie ein langer Seufzer anhörte, auf sich zog.
Mac löste ihn vorsichtig von ihrer Brust, hielt ihn unter den Achseln fest und hob ihn so in die Luft um ihm in die großen, blauen Augen zu schauen. "Weißt du eigentlich dass du mit diesem Blick deine Mami um den kleinen Finger wickeln kannst, Harmi?" Ein Glucksen und Strampeln mit allen vieren war die Antwort.
"Das weiß er, Mac. Aber nicht nur seine Mami kann er damit einwickeln, bei Daddy funktioniert das genauso, nicht wahr Seemann?", flüsterte Harm leise mit ihm während er seinen Zeigefinger in die rechte, kleine Faust des Babys schob und dieses sich sofort daran fest hielt. "Ja, an Daddy kann man sich schön festhalten, nicht wahr?", stellte Commander Rabb dann mit einem liebevollen Lächeln fest.
Mac unterdessen änderte die Haltung des Kleinen etwas, indem sie ihn sich an die Schulter legte. Sie konnte, als er so an sie gekuschelt war, einfach nicht widerstehen, sie musste Harmi einfach sanft auf das winzige Ohr küssen während sie voller Glück strahlte.
In diesem Moment klopfte es an die Tür und ohne auf Antwort zu warten steckte Mattie ihren Kopf in das Schlafzimmer hinein. "Ich wollte euch nur sagen, dass das Essen fertig ist. Granny hat gemeint, wenn ihr Harmi satt bekommen habt, sollt ihr kommen." Der Teenager grinste dabei von einem Ohr zum anderen während sie näher an das Bett heran kam, auf welchem Harm, Mac und das Baby saßen.
Zuerst betrachtete sie die Szene mit einem Lächeln, bevor sie schüchtern fragte: "Darf ich ihn auch mal halten, Mac?" >Bin ich froh, dass sie wieder zu Hause ist. Und vor allem dass sie lebt.< Harm spürte in diesem Moment instinktiv an was sie gerade dachte, als er nach ihrer Hand griff und diese drückte. "Ich bin auch froh, das Mac wieder hier ist, Mattie.", warf er dazwischen.
"Danke, Dad. Und, darf ich ihn jetzt auch mal halten, Mac?" Die Gefragte schaute Mattie lächelnd an bevor sie meinte: "Sicher. Komm her." Mattie ging daraufhin um das Bett herum auf Macs Seite und nahm den Kleinen entgegen. Ganz vorsichtig begann sie Harmi in ihren Armen hin und her zu wiegen. Er schaute nun sie mit großen Augen an bevor er wieder zu Glucksen begann.
"He, du, kleiner Frosch. Ich bins, Mattie. Kennst du mich denn nicht mehr? Ich hab dich doch auch schon sauber gemacht.", begann der Teenie leise mit dem Baby zu reden. Harm und Mac sahen sich belustigt an. >Eine richtige große Schwester ist sie. Ich kann froh sein, dass Harm sie als Unterstützung hatte während ich im Krankenhaus war.< >Mattie ist wirklich große Klasse. Sie macht das sehr sehr gut. Eine bessere Schwester kann sich Harmi eigentlich gar nicht wünschen.<
"Ach hier seid ihr alle! Und ich habe mich schon gewundert, warum Mattie jetzt auch noch verschwunden ist.", kam Frank Burnett lachend durch die offene Schlafzimmertür herein. "Entschuldige, Frank. Aber wir haben uns wohl etwas vertrödelt. Tut mir leid.", meinte Harm mit schuldbewusstem Blick zu seinem Stiefvater. "Na macht ja nichts. Aber jetzt kommt endlich essen, sonst wird deine Mutter noch fuchsteufelswild, Harm."
"Alles klar. Wir kommen." Harm krabbelte aus dem Bett und half dann Mac beim Aufstehen, während Mattie Harmi hielt, der am Einschlafen war. Harm nahm ihn ihr ab und trug ihn nach unten um ihn in die Wiege im Wohnzimmer zu legen bevor er zu den anderen ins Esszimmer ging. "Ach, Mac. Francesca hat übrigens angerufen solange du noch nicht zu Hause warst. Sie hat gemeint dass sie morgen nochmal wegen deinem Kleid vorbeikommen möchte. Sie muss doch da noch etwas ändern."
"Kein Problem. Ich bin zu Hause." "Darf ich zusehen?", kam prompt die Frage von einem total neugierigen Harm. Das tat er immer, seid er wusste dass Francesca das Brautkleid von Mac schneiderte. Sie war ein paar mal damit im Krankenhaus gewesen, und jedesmal war er vor die Tür geschickt worden. "Nein, Sailor. Das darfst du nicht. Du kriegst es erst am Heiligen Abend zu sehen.", grinste Mac ihn an. "Alles andere bringt Unglück." Harm zog einen Schmollmund und widmete sich daraufhin seinem Gemüse. "Das ist gemein.", brummelte er vor sich hin.
"Jetzt hör aber auf, Harmon Rabb jr!", griff Mrs. Burnett energisch ein. "Das gehört sich eben nicht, dass der Bräutigam das Brautkleid vor der Hochzeit sieht. Und Unglück hattet ihr beiden dieses Jahr ja wahrlich schon mehr als genug!" Alle lachten. "Ist ja gut, Mum. Ich hab doch nur Spaß gemacht. Natürlich werde ich mich bis zum Heiligen Abend gedulden." Dann beugte er sich zu Mac hinüber, und flüsterte ihr ins Ohr: "Aber nicht dass ich dann vor Schreck am Altar zusammenklappe, weil mich diese wunderschöne Frau und Mutter meines Kindes, die da im Kirchengang steht, wirklich heiraten will."
Macs Gesicht erhellte sich augenblicklich und sie wandte sich ihm zu: "Keine Angst, Bud und Keeter werden dich dann schon auffangen, Fliegerheld!" Ein zärtlicher Kuss folgte ihren Worten, den Harm natürlich sofort zu erwidern begann. Da die beiden über den Kuss die Zeit vergaßen, räusperte sich Mr. Burnett ehe Mattie in ihrer direkten Art dazwischen fuhr: "Also, ähm, wenn ihr jetzt nicht aufhört, dann schlepp ich euch höchstpersönlich ins Schlafzimmer hoch. Huhu, hier sind noch Minderjährige anwesend!"
Aber Harm und Mac trennten sich erst, als ihnen die Luft aus ging. Grinsend sah Matties Ziehvater den Teenager an. "Weißt du, Mattie, Mac und ich haben viel nach zu holen. Verdammt viel." "Oh mein Gott, das ist ja echt nicht auszuhalten mit euch zwei dauerknutschenden. Hilfe, da verzichte ich lieber auf einen Freund! Ich setz mich dann mal vor den Fernseher."
Mattie stand auf und ging ins Wohnzimmer hinüber, während ihr die Erwachsenen kopfschüttelnd nach sahen. "Und für euch beide wäre es wohl das Beste, ihr würdet jetzt ins Bett gehen. Mac braucht noch ihren Schlaf." "Ja, Mum. Aber zuerst wollte sie glaube ich noch Baden gehen. Hat sie vorher zumindest zu mir gesagt." "Na von mir aus. Aber nicht dass sie dann noch ertrinkt." "Keine Sorge, Frank. Dieser Seemann hier wird schon auf mich acht geben."
Damit standen Harm und Mac auf, holten Harmi aus seiner Wiege und gingen nach oben wo sich Mac ins Badezimmer verzog während Harm seinen Sohn, welcher mittlerweile wach war, auszog und mit ihm zusammen Mac einen kleinen Besuch abstattete. Als die beiden das Badezimmer betraten, lag Mac bereits mit geschlossenen Augen in der großen Wanne und genoss das warme Wasser um sie herum.
"He Prinzessin. Hier ist jemand, der unbedingt mal mit seiner Mami Baden will." Wie zur Bestätigung fing Harmi an mit glucksen und strampeln. Mac öffnete ihre Augen und lächelte ihre beiden Männer an. "Na dann, gegen so lieben Besuch in meiner Wanne habe ich nichts einzuwenden." "Hast du gehört? Die Mami hat nichts dagegen wenn du sie in der Wanne besuchst.", meinte Harm zärtlich zu seinem Sohn bevor er ihn aus der weichen Babydecke wickelte und ihn Mac in die Wanne reichte.
"Ja wen haben wir denn da? Einen pudelnackten Harmi! Na komm her, du kleiner Seemann." Mac hielt ihn gut fest, während sie ihn mit den Füßchen ins Wasser tauchte. Sofort begann er wieder mit Armen und Beinen zu strampeln und vor sich hin zu glucksen. "Baden scheint ihm zu gefallen, Sailor." Harm hatte sich mittlerweile an den Wannenrand gesetzt und schaute den beiden fasziniert zu.
"Ja, er liebt es von der ersten Stunde an. Eine richtige Wasserratte. Er hat noch nie Theater gemacht, wenn ich ihn gebadet hab." Mac tauchte ihren Sohn immer wieder bis zum Bauch ins Wasser, und jedesmal strampelte er voller Begeisterung und spritzte herum, was seinen Eltern Gelächter entlockte. Dann legte Mac den Kleinen an ihre Schulter, und sofort hörte er auf mit Strampeln und kuschelte sich eng an sie.
Harm, der diese Szene aufmerksam beobachtete, schenkte ihr sein Flyboylächeln und fragte sie dann beinahe schüchtern: "Sarah, wäre es dir recht wenn ich ein Foto von euch beiden mache wie ihr so in der Wanne liegt und schmust?" >Harm und schüchtern. Das gibts auch nicht oft. Aber es ist so süß!< "Nein.", lächelte sie übers ganze Gesicht. "Mach ruhig. Aber ich will dann auch mal eines von dir und Harmi haben, wenn du das nächste mal mit ihm badest." "Gerne.", lächelte er zurück bevor er aufstand um die Kamera zu holen.
"So, und jetzt alle schön lächeln." Dann hatte er auch schon den Auslöser betätigt und betrachtete sich das Foto ausgiebig auf dem Display. "Und? Wie ist es?" "Einfach nur genial. Hier." Harm kam wieder auf sie zu und hielt ihr die Kamera vors Gesicht. "Ja, das ist wirklich schön. Aber ich glaube ich komm jetzt besser aus der Wanne raus, bevor dein Sohn und ich total verschrumpelt sind. Nimmst du ihn?" "Sicher. Kleinen Moment."
Harm legte die Kamera auf dem Boden, weit außerhalb der Wanne ab und griff nach einem Handtuch, um Harmi darin einwickeln zu können. Er lächelte Mac noch glücklich zu ehe er mit dem Baby im Kinderzimmer verschwand um es zu wickeln und ihm einen Schlafanzug anzuziehen. Als er ins Schlafzimmer kam, lag Mac bereits im Bett. "Willst du ihn ins Bett bringen?" "Ja." Mac stand auf, nahm Harmi entgegen, gab ihm einen Gute-Nacht-Kuss auf die Stirn und legte ihn in sein Bettchen bevor sie sich an Harm schmiegte, der wie sie einfach nur da stand und das Baby beobachtete wie es am einschlafen war.
"Bist du glücklich, Sarah?", murmelte er in ihr Ohr bevor er damit begann, sie dort sanft zu küssen. Mac war zwar eigentlich todmüde, neigte aber ihren Kopf etwas zur Seite damit er besser mit seinen Lippen an ihr Ohr kam. Sie hatte die Augen geschlossen als sie antwortete: "Ja, das bin ich. Harm, was tust du da?" "Nichts.", kam es unschuldig von ihm. Mac hatte sich gegen die breite Brust ihres Mannes gelehnt und genoss seine zärtlichen Berührungen unter ihrem Schlafanzugoberteil auf ihrer nackten Haut.
"Lass uns ins Bett gehen, Prinzessin. Wir sind beide ziemlich erledigt und so wie ich den kleinen Seemann hier kenne, wird er nicht die ganze Nacht so friedlich durch schlafen." "Hmmhm. Aber nur, wenn du mir versprichst dass du mich die ganze Nacht im Arm halten wirst." "Versprochen." Harm drückte ihr noch einen sanften Kuss auf die Schläfe bevor er sich etwas von Mac löste und sie sanft in Richtung Bett schob.
Kaum lag er bequem unter seine Decke gekuschelt, rutschte Mac auch schon zu ihm rüber und schmiegte sich seitlich so eng es ging an ihn. Harm legte beide Arme um sie und küsste ihre Lippen erneut. >Wie hat mir das gefehlt, diese Zweisamkeit vor dem Einschlafen. Einfach nur daliegen und schmusen und meine Sarah im Arm halten.<, dachte er mit geschlossenen Augen. >Ich habe ihn vermisst. Seinen salzwasserähnlichen Duft, seine starken Arme und dieses Gefühl des völligen Geborgenseins in seiner Gegenwart. Heute Nacht werde ich bestimmt gut schlafen. Und Harm hoffentlich auch.<
"Harm?" "Ja?" "Kann ich dich mal was fragen?" "Sicher. Frag ruhig." Mac schmiegte sich etwas enger an ihn und legte ihm einen Arm über seinen Bauch. "Hast du eigentlich noch Alpträume?" Im Schlafzimmer herrschte jetzt eine gespannte Stille. Harm hatte ihr auf Rat der Ärzte nichts von seinen Problemen erzählt gehabt, damit sie sich nicht aufregte, und wusste daher jetzt nicht, was er ihr antworten sollte. Mac bemerkte natürlich seine Unschlüssigkeit und beschloss, nicht locker zu lassen.
>Irgendwas ist doch da. Warum antwortet er nicht? Und warum klammert er sich jetzt an mir fest?< "He Flyboy, was ist los?" Mac hatte sich etwas aufgerichtet und sah ihm nun direkt in seine graublauen Augen, die ihr im Moment mehr sagten, als er. "Hast du Probleme, Harm?" Ein unmerkliches Nicken bestätigte ihr die Frage. "Willst du drüber reden?" Mac stellte die Frage einfach nur so in den Raum. Sie wollte ihm alle Zeit geben, die er für eine Antwort benötigte.
"Sarah, es gibt da etwas das du wissen solltest.", begann er mit zögerlicher Stimme zu erklären. "Du warst drei Tage im Koma, als ich neben deinem Bett zusammengeklappt bin." In Harms Augen begannen sich die Tränen zu sammeln aber Mac wusste, dass sie ihn jetzt nicht unterbrechen durfte. "Sturgis und Harriet haben mich gefunden. Ich bin erst zu mir gekommen, als Dr. Pierce mir eine Infusion gelegt hatte. Er hat mich dann gleich da behalten, und am nächsten Morgen hat mich der Admiral aus dem Alptraum geweckt, da ich sonst wahrscheinlich aus dem Bett gefallen wäre. Da bin ich völlig zusammengebrochen. Ich hab geheult wie ein Schlosshund, während er mich einfach nur im Arm gehalten hat." >Das hat er getan? Harm hat sich so geöffnet? Das kann ich jetzt gar nicht glauben.< "Er war es auch, der darauf bestanden hatte, dass ich mit einem Psychologen rede. Genaugenommen hat er mir den dann organisiert. Jetzt bin ich bei Professor Watson in Behandlung. Einmal in der Woche. Die ersten paar mal waren verdammt schwer und die Gespräche haben auch ewig gedauert."
Harm rannen mittlerweile die Tränen in Sturzbächen über die Wangen hinab. "Es war einfach alles ein bisschen viel für mich. Da kam soviel zusammen, ich konnte einfach nicht mehr." Mac, die leicht geschockt über dieses Geständnis ihres Mannes war, streichelte ihm beruhigend über die Wangen und wusste nicht so recht, was sie sagen sollte. "He, du brauchst dich doch dafür nicht zu entschuldigen, Flyboy. Jeder kommt mal an einen Punkt, wo es einfach nicht mehr geht.", versuchte Mac dann ihm Mut zu machen. "Hilft dir dieser Professor Watson wenigstens?"
Harm nickte nur, ehe er mit erstickter Stimme antwortete: "Ja. Ich habe über so vieles geredet, was in der Vergangenheit passiert ist, und sehe jetzt manches in einem anderen Blickwinkel. Momentan sind wir dabei, meinen Abschuss überm Irak aufzuarbeiten. Aber das dauert noch." Verlegen wischte sich Commander Rabb übers Gesicht. >Mac sollte mich doch nicht so sehen, verdammt!< In Macs Kopf arbeitete es währenddessen. "Wer weiß alles von deinen Problemen, Harm? Ich meine jetzt außer mir." Mac sah ihm dabei tief in seine graublauen Augen hinein.
"Nur Mattie, Mom, Frank und der Admiral. Er hat gemeint, ich soll mir dafür alle Zeit der Welt nehmen. Bei ihm hätte es fast zwei Jahre gedauert, bis er drüber hinweg war, damals. Von ihm würde niemand etwas erfahren, und das ist mir auch Recht so. Ich merk ja auch, wie es mir hilft. Auch im Umgang mit Mattie. Ich hab sie soweit gekriegt, dass sie mir von ihren Sorgen erzählt hat und nicht mehr alles in sich rein frisst wie am Anfang. Sie hat, während du im Krankenhaus warst, die meisten Nächte hier bei mir im Bett verbracht."
Mac hörte mit immer größer werdendem Erstaunen zu. So kannte sie Harm nicht. Dass er sich ihr so offen anvertraute, war ein ganz neuer Wesenszug an ihm. Aber sie wusste, dass er das wohl nicht bei jedem machen würde. Da er sich nun etwas beruhigt hatte, kuschelte sie sich wieder mit dem Kopf an seine Schulter und zog die Decke etwas höher. "Harm?" "Ja?" "Danke dass du es mir gesagt hast. Es ist glaub ich besser, wenn wir jetzt schlafen. Wer weiß wann Harmi uns weckt." "Hmmhm. Schlaf gut, Sarah." "Du auch, Sailor."
Liebe Grüsse Petra
Kalorien sind kleine Tierchen, die nachts die Kleidung enger nähen.
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15.30 Uhr Zulu-Zeit
J.A.G. HQ
Falls Church, Virginia
Harm saß an diesem Montagmorgen neben Mac im Auto und schaute sie zärtlich und leicht besorgt an. "Gehts Dir wirklich gut?" Mac lächelte. "Ja, mir geht's gut. Ich freue mich darauf, alle wieder zu sehen." Sie beugte sich zu Harm hinüber und küsste ihn voller Liebe. Mit seinem schönsten Lächeln, dass er nur ihr zeigte, antwortete er: "Dann wollen wir mal Harmi offiziell den Dienst antreten lassen." Harm schnallte sich ab und öffnete die Autotür um auszusteigen, um das Auto herum zu gehen und Mac die Tür zu öffnen.
Vorsichtig half er ihr beim aussteigen. Da Mac ja erst den dritten Tag aus dem Krankenhaus entlassen war, war sie noch etwas unsicher in ihren Bewegungen. Harm bemerkte dies und lies sie zurück ins Auto sinken. "Warte hier bis ich Harmi abgeschnallt habe. Dann helf ich dir." Mac nickte nur während sie ihn bei seiner Tätigkeit beobachtete.
>Wie er sich um Harmi kümmert ist einfach toll. Und um mich erst. Und das alles, obwohl es ihm selber nicht wirklich gut geht.< Dieser Gedanke trieb Mac unweigerlich die Tränen in die Augen. Harm drehte sich gerade kurz zu ihr um, während er Harmi mitsamt dem Maxicosi aus dem Auto hob, als er sah dass sie weinte. Sofort stellte er Harmi auf den Rücksitz zurück, deckte ihn mit seiner Babydecke gut zu, schloss die Tür und lief auf Mac zu.
Harm ging in die Knie und zog sie in seine Arme. "He, was ist denn los, Prinzessin. Scht scht scht." Beruhigend streichelte er ihr über den Rücken und küsste sie immer wieder auf die Wange. "Nichts, Harm. Du machst mich einfach nur so unendlich glücklich.", schluchzte sie unterdrückt an seiner Schulter hervor. "Du machst das alles so gut, wie du dich um uns alle kümmerst, das ist einfach wunderbar. Und das, obwohl es dir selber nicht gerade gut geht." "Das mach ich doch gerne, Prinzessin. Und mir geht's soweit wieder gut. Hier, putz dir die Nase und dann lass uns rein gehen. Hier ists kalt." Mit einem Lächeln reichte er ihr sein Taschentuch aus der Manteltasche, küsst sie kurz und stand dann wieder auf.
Mac wischte sich hastig die Tränen ab und keine zwei Minuten später half ihr Harm aus dem Auto, hakte sich stützend bei ihr ein während sie die Tür schloss und vorsichtig neben ihm und Harmi, den er an seinem freien, linken Arm trug und welcher vor sich hin gluckste, die Stufen zum J.A.G. HQ hinauf ging. Er lotste sie zum Aufzug und stieg ein um ins Bullpen zu fahren. Als die drei durch die Glastüren traten, kam schon eine freudestrahlende Harriet auf sie zu gestürzt und umarmte Mac stürmisch.
"Schön dass es dir wieder gut geht. Und willkommen zurück." "Danke, Harriet." "Entschuldige die Umarmung, aber ich konnte einfach nicht anders." Mac lächelte. "Schon in Ordnung." "Hey ihr drei, was macht ihr denn hier?", kam Commander Sturgis Turner freudestrahlend auf Harm und Mac zu. "Wie geht's dir, Mac?" "Wieder ganz gut." Auch Sturgis bekam eine Umarmung ab bevor sein Blick auf Harmi fiel, der seine Babydecke von sich gestrampelt hatte.
"Ich glaub ja, dem ist etwas warm hier drin." "Da könntest du Recht haben, Harriet.", lachte Harm bevor er den Maxicosi auf ihren Schreibtisch stellte und Harmi die dicke Winterjacke auszog. Hervor kam ein Matrosenanzug, der alle grinsen lies. "Also doch kein Marine, MaŽam." Mac grinste. "Nein, Gunny. Ich habe eine Wette mit Harm verloren. Wenn ich gewonnen hätte, würde er jetzt eine Uniform der Marines tragen."
Lt. Commander Shirley Gates stand etwas abseits in der Tür zur Kaffeeküche und beobachtete die Szene, als Lt. Vuckovic vorbeikam und sie ihn zurück hielt. "Sagen sie, Lieutenant. Wer ist die Frau in Zivil dass hier alle so einen Aufstand machen?" "MaŽam, das ist Commander Rabbs Frau. Lt. Colonel MacKenzie-Rabb." "Lt. Colonel?" "Ja, ein Marine und die beste Anwältin die sie hier finden können. Das Gegenstück zum Commander. Und der Kleine da ist ihr Sohn." Damit lies Vuckovic sie stehen und ging zu der kleinen Ansammlung hinüber, um Mac nun ebenfalls zu begrüßen.
"Danke, Lieutenant. Schön sie wieder zu sehen." "Das Gleiche gilt für sie, Colonel." "Also, ich will ja euren Smalltalk hier nicht unterbrechen, aber wir müssen zum Admiral." Plötzlich wurde es still im Bullpen. Das fiel natürlich Harm und Mac sofort auf, und Harm fragte nach einem Seitenblick auf Mac:"Was ist los? Warum seid ihr denn alle so ruhig?" Der Gunny zog es vor, zu antworten. "Nun, sagen wir es so. Irgendwas stimmt mit ihm nicht. Er ist total durcheinander und völlig von der Rolle. Und zwar schon seit Gestern Abend als er bei Francesca und mir zum Essen eingeladen war."
Harm und Mac tauschten einen schnellen, verwunderten Blick. "Er hat sich in seinem Büro verschanzt und Jennifer hat auch keine Ahnung, was da los ist.", fügte Lt. Bud Roberts hinzu. "Hat ihn jemand geärgert oder Mist gebaut?" "Keine Ahnung, Harm. Wir sind uns keiner Schuld bewusst und Vucko hat diesmal ausnahmsweise auch nichts angestellt gehabt.", erklärte Harriet mit einem Lachen.
"Seltsam. Trotzdem werden wir uns jetzt in die Höhle des Löwen vorwagen. Harmi hier wird ihn schon irgendwie besänftigen." "Na, dein Wort in Gottes Ohr, Mac." "Ist es so schlimm?" "Es ist ungefähr so, als ob Harm mal wieder eine Decke mit einer Maschinenpistole durchlöchert hat." "Oh oh, trotzdem müssen wir hin." Harm schenkte allen noch ein Flyboygrinsen und hakte sich dann bei Mac unter um sie zu stützen während er Harmi trug. So gingen die drei, beobachtet vom Rest der Mannschaft, in Richtung des Büros ihres COs davon. "Jennifer, könnten sie uns melden?"
"Sicher. Kleinen Moment." Petty Officer Jennifer Coates betätigte die Sprechanlage auf ihrem Tisch und meldete dem Admiral seine Besucher. "Schicken sie sie rein, Coates!", kam es in brummigem Tonfall vom Admiral. Harm und Mac sahen sich nur an bevor sie an die Tür gingen und Harm kräftig klopfte. "Herein!" >Oh oh, wie ist denn der Admiral drauf? Das ist ja wirklich schlimm heute.< >Hat ihn der Secnav geärgert oder welche Laus ist ihm sonst über die Leber gelaufen? Harm kanns definitiv nicht gewesen sein. Der war ja das ganze Wochenende bei mir zu Hause.<
Harm und Mac traten vor den Schreibtisch ihres COs, nahmen Haltung an und Harm machte die Ordnungsgemäße Meldung: "Commander Rabb, Lt. Colonel MacKenzie-Rabb und Seeman Harmon David Rabb melden sich zum Dienst, Sir!" Ein glucksen des Babys vervollständigte die Meldung als der Admiral brummig von seinen Akten auf sah. "Rühren und setzen sie sich! Was zum Henker haben sie hier zu suchen, Colonel? Sie gehören nach Hause auf die Couch oder noch besser ins Bett!", donnerte Admiral Chegwidden, zwar in etwas abgeschwächter Form aber dennoch in voller Bestimmtheit los.
"Ähm, Sir. Ich wollte einfach alle nach so langer Zeit wieder sehen." Mac griff dabei nach Harms Hand und drückte diese leicht. Das Gesicht des Admirals war unergründbar für die beiden Offiziere in den Besuchersesseln. Aber dann zeigte er doch sein brummiges Sealgrinsen als sein Blick auf Harmi in seinem weißen Matrosenanzug fiel, der im Maxicosi lag und mit allen vieren strampelte. "So so, Seeman Rabb also. Nun, dann wollen wir mal sehen ob der Seeman überhaupt schon diensttauglich ist. Darf ich, Mac?" Der Admiral kniete vor dem Maxicosi, welcher auf dem Boden neben Harms Stuhl stand, und sah Lt. Colonel MacKenzie-Rabb fragend an.
"Sicher, Sir." Mit geübten Händen öffnete er die Gurte die das Baby in dem Sitz hielten, um es dann ganz vorsichtig herauszuheben und mit ihm aufzustehen. Harmi sah ihn dabei mit seinen großen, blauen Augen aufmerksam an während ihn der Admiral mit festem, aber nicht zu festem Griff in seine Armbeuge legte und ihn sanft hin und her wiegte. Ein lächeln zeigte sich auf dem Gesicht des Admirals, während er mit seinen Gedanken irgendwie abzudriften schien. Er nahm Harm und Mac überhaupt nicht mehr war. "Na, Seeman Rabb. Sie scheinen ja vollkommen diensttauglich zu sein, für ihr Alter."
Ein lautes aufstoßen war die Antwort was den Admiral zum lachen brachte. "Na, das Frühstück scheint dir ja geschmeckt zu haben, Harmi." >Offensichtlich ist er wieder besser drauf!<, schoss es Mac durch den Kopf. Ihre Neugier war jetzt endgültig geweckt, auch wenn sie das nie zugegeben hätte. Und so wie es den Anschein hatte, wusste nicht einmal Harriet was mit dem Admiral los war.
Dann wandte sich Admiral Chegwidden an Mac. "Wie geht's ihnen, Mac?" "Ganz gut, Sir. Es wird jeden Tag besser. Bis Samstag bin ich wieder auf den Beinen." "Schön zu hören. Nicht dass sie Harm den Kirchengang entlang tragen muss!" Harm grinste. "Das würde ich nie tun, Sir. Mac schafft das ganz alleine." Ein brummiges Grinsen war die Antwort. "Das hoffe ich. Ich habe nämlich keine große Lust, dem Secnav ein weiteres Mal sagen zu müssen, dass ihre Hochzeit abgesagt wurde. Und Francesca liegt mir auch ständig damit in den Ohren."
In diesem Moment bekam Harmi einen hochroten Kopf und anschließend konnte der Admiral riechen, was passiert war. "Na Harmi, da braucht wohl jemand eine frische Windel, was?" Die Stimme von A.J. Chegwidden war zärtlich als er so mit ihm sprach. "Dann werden wir uns mal darum kümmern." Der Admiral wandte sich wieder an Mac: "Hätten sie mir vielleicht eine?" >Will er denn jetzt wirklich die Windeln wechseln?< Ungläubig sah Mac zu Harm, der aber nur leicht mit den Schultern zuckte.
"Sicher, Sir. Hier in der Tasche." "Danke." "Wissen sie denn wie man so etwas macht?" Der Blick der Mac nun traf, sprach Bände. "Mac, schon vergessen? Ich habe auch eine Tochter die mal in Harmis Alter war!" "Aye, Sir." Der Admiral legte Harmi an seine Schulter, so dass er eine Hand frei hatte, nahm die Tasche entgegen, ging zu seinem Schreibtisch hinüber, stellte die Tasche auf seinem Sessel ab und schob mit seiner freien Hand seine Akten beiseite.
Commander Rabb bereitete die Babydecke als Unterlage auf dem Tisch aus, bevor der Admiral Harmi darauf legte und ihn auszuziehen begann. Aufmerksam beobachteten Harm und Mac ihren CO bei seiner Tätigkeit, als die Tür aufging und der Secnav plötzlich im Büro stand. "Tut mir leid, Sir. Ich habe versucht..... ." Der Admiral sah kurz von seiner Tätigkeit auf und brummte nur: "Schon gut, Coates. Wegtreten." "Aye, Sir." "Wie kann ich ihnen helfen, Mr. Secretary?" "Also erstmal Guten Morgen, Admiral. Colonel, Commander. Ich hoffe es geht ihnen den Umständen entsprechend gut, Colonel?" "Ja, danke der Nachfrage, Sir."
Dann fiel der Blick des Marineministers auf das zappelnde Baby auf dem Schreibtisch des J.A.G. Und er fragte nach: "Ist das der berühmte Harmon David Rabb?" "Ja, das ist er.", antwortete Harm voller Stolz während er den Arm um Mac gelegt hatte und sie zärtlich an sie drückte. "Ein kleines Prachtkerlchen, Commander. Herzlichen Glückwunsch ihnen beiden." Der Minister reichte Harm und Mac seine Hand bevor er sich an den Admiral wandte. "Eigentlich wollte ich kurz mit ihnen unter vier Augen reden, A.J.."
"In Ordnung, Sir. Colonel, Commander, wegtreten. Ich werde ihren Sohn fertig wickeln und auf ihn acht geben." "Aye Aye, Sir." Harm und Mac warfen Harmi noch einen prüfenden Blick zu, ehe sie schleunigst das Büro des Admirals verließen. "Wo habt ihr denn Harmi gelassen?", fragte Commander Turner als er die beiden erblickte. "Nun, der Admiral hat uns hinausgebeten. Der Secnav wollte nämlich unter vier Augen mit ihm reden, und da er gerade am Wickeln von Harmi war, hat er gemeint dass er den noch fertig macht."
"Also das wird immer seltsamer. Was hat er bloß? Ach übrigens, ich soll euch viele liebe Grüße von meinem Dad ausrichten, und er freut sich schon darauf, euch am Samstag zu trauen. Es wird seine erste Trauung an einem heiligen Abend werden. Und er hofft dass euer Kleiner nicht all zu viel schreien wird, während der Taufe.", lachte Sturgis.
"Keine Sorge. Er liebt Wasser über alles. Er wird nicht schreien. Höchstens wenn er Hunger hat. Aber da ist Mac dafür zuständig. Seit sie zu Hause ist, will er nur noch von ihr Trinken." Ein sanfter Kuss auf Macs Wange unterstrich dabei Harms Worte was ihm einen liebevollen Klaps auf seinen Hintern einbrachte. >Ich hatte wohl vergessen, was für einen knackiges Heck er hat!<, schoss es dabei Mac durch den Kopf und sie musste grinsen.
"Ah da sind sie ja, Colonel, Commander. Francesca hat mich gerade angerufen und gefragt, ob sie es sich mit der Änderung an ihrem Kleid überlegt hätten. Sie sollen sie doch bitte kurz zurück rufen, MaŽam." Der Gunny strahlte dabei von einem Ohr zum anderen. "Mach ich gleich, Danke." "Kein Problem."
Knapp 15 Minuten später konnte man lautes Babygeschrei aus dem Büro des Admirals hören. Irgendetwas schien dem kleinen Seemann da drinnen nicht zu passen. Admiral Chegwidden und der Secnav taten zwar ihr bestes, um ihn zu beruhigen, das alles war aber nicht unbedingt von Erfolg gekrönt. Nachdem die beiden Herren nach weiteren fünf Minuten feststellten, dass auch das herumtragen Harmi nicht wirklich beruhigte, öffnete der Marineminister die Tür und der Admiral trat mit dem schreienden Baby an seiner Schulter ins Bullpen.
Dabei redete er leise auf es ein. "He, ist ja gut. Deine Mami ist gleich da. Oder sollen wir lieber deinen Daddy suchen?" Aber Harmi war das so ziemlich egal. Er schrie munter weiter, mit allem was er hatte. Harm und Mac, die mittlerweile in ihrem Büro waren, sahen sich nur an und stellten beinahe gleichzeitig fest, dass ihr Sohn wohl Hunger hatte. Die letzte Mahlzeit war ja auch schon wieder zwei Stunden her. Ein großväterlich dreinblickender Admiral betrat ohne anzuklopfen das Büro seiner beiden Untergebenen und meinte nur: "Ich habe alles versucht, aber ich komme nicht weiter. Irgendetwas scheint ihm nicht zu passen."
"Geben sie ihn mir, Admiral. Ich glaube ich weiß was er hat." Mac nahm das zappelnde und schreiende Baby entgegen, setzte sich in ihrem Bürosessel zurück, legte Harmi in ihren Schoß, schob ihren Pullover nach oben um mit der freien Hand den Träger ihres Still-BHs zu öffnen und das Körbchen nach unten zu klappen. Harmie brüllte immer noch.
Vorsichtig, aber mittlerweile geübt legte Mac ihren Sohn so hin, dass er bequem ihre Brust fand. Beinahe sofort hörte das laute Gebrüll auf und Harmi begann gierig zu saugen während er wie immer seine kleine Hand auf ihre warme Haut legte. "Ich lasse sie dann mal besser etwas alleine. Der Secnav wartet auch noch auf mich. Kommen sie doch noch einmal, ehe sie gehen, kurz bei mir vorbei, Colonel, Commander." "Das hätten wir sowieso gemacht, Sir.", antwortete Harm seinem CO bevor er einmal mehr Mac beobachtete, wie sie Harmi stillte.
Das war so ein friedliches Bild, und Harm störte die beiden auch nicht. Ein leises Schmatzen zeigte ihm, dass sein Sohn wirklich Hunger gehabt haben musste. Er schien sich ganz aufs trinken zu konzentrieren während er seine Mami aus seinen blauen Augen musterte. Nur mühsam konnte Harm seinen Blick von den beiden lösen um sich seinen Akten zu widmen die er hier bearbeiten musste weil er es zu Hause nicht konnte da die Akten hier benötigt wurden.
Mac hingegen lehnte sich wieder zurück und schloss ihre Augen einen Moment lang. Harmi unterdessen begann leicht mit den Beinchen zu strampeln während er trank. Er lies sich überhaupt nicht aus der Ruhe bringen. Auch nicht als es an der Tür klopfte und Lt. Bud Roberts herein kam. "Sir, MaŽam. Ich wollte sie fragen ob sie die Jones-Akte gesehen haben, Commander." Mac drehte sich leicht mit ihrem Stuhl in Richtung der Tür, so dass der Lieutenant erst jetzt bemerkte was sie tat. Augenblicklich lief er rot an und begann verlegen zu stammeln.
"Entschuldige, Mac, Colonel ähm MaŽam. Ich also komm später nochmal." Harm amüsierte sich im Stillen königlich über Bud. "Bud, sagen sie jetzt nicht dass sie das hier noch nicht bei Harriet gesehen haben." "Ähm also doch aber also ich komm einfach später nochmal." Damit fiel die Bürotüre zu und Lt. Roberts war draußen. "Jetzt hast du ihn aber ganz schön in Verlegenheit gebracht, Mac.", begann Harm sie zu necken. "Wieso ich? Du weißt doch, wenn dein Sohn Hunger hat führt kein Weg dran vorbei sonst wird das Geschrei unerträglich." "Ich weiß. Ich habs auch schon mitbekommen."
Harm hatte sein Flyboylächeln aufgesetzt als er aufstand, um den Schreibtisch herum kam und dem Baby sanft über das Köpfchen mit den schwarzen Haaren streichelte. "Krieg ich auch meine Streicheleinheiten?" Mac sah ihn mit ihren großen, rehbraunen Augen bittend an. "Aber sicher doch, Prinzessin. Jeder kriegt hier seine Zärtlichkeiten. Ich liebe dich doch." Harm beugte sich etwas zu ihr herunter um dann seine Lippen ganz sanft auf die ihren zu legen während er sie mit einer Hand am Rücken streichelte.
Aber Mac konnte nicht anders, sie musste diesen Kuss einfach forcieren. Harm wusste nicht so recht, wie ihm geschah als er spürte dass sie mit ihrer Zunge um Einlass bat. Erst als sie ihn ganz sanft in die Unterlippe biss, öffnete er seinen Mund leicht. Mac fand seine Zunge und begann mit ihr zu spielen während Harm versuchte die ihre zwischen seinen Lippen fest zu halten. Er konnte einen wohligen Seufzer nicht unterdrücken.
>Oh Gott, Harm. Diese Frau macht dich verrückt!<, dachte er bevor er sich atemlos von ihr trennte da Harmi anfing zu quengeln. "Na, was ist denn mein Kleiner?", flüsterte er ihm liebevoll zu während er in die Hocke ging und ihm einen Kuss auf die Wange hauchte. "Ich glaube er möchte noch etwas. Du weißt doch, Flyboy. Er kann essen wie ein Marine." "Dafür liebt er es auf dem Arm seines Daddys zu fliegen." "Aber jetzt ist erstmal nichts mit fliegen, jetzt hat er Hunger. Nicht wahr mein Schatz? Ja, die Mami macht ja schon."
"Harm, kannst du mir bitte den Träger wieder schließen?" "Sicher." Als Commander Rabb zufällig über die Haut am Dekollete seiner Frau strich, war es Mac als ob sie ein Stromschlag getroffen hätte. Sie blickte ihm einen Moment tief in seine graublauen Augen bevor sie den anderen Träger öffnete und Harmi umlagerte. Der konnte es kaum erwarten und quengelte und zappelte bis er richtig lag und weiter trinken konnte.
Einige Minuten später klopfte es vorsichtig an die Tür und Lt. Harriet Roberts steckte den Kopf herein. "Na? Immernoch bei der Raubtierfütterung?", grinste sie. "Ja, das dauert immer bei ihm." "Bud hats mir erzählt." Harm grinste von einem Ohr zum anderen als er Harriet ansah. "Lass mich raten, er ist mit hochrotem Kopf bei dir am Schreibtisch gestanden?" Lt. Roberts sah den Paten ihres Sohnes nur mit schelmischem Blick an bevor sie nickte.
"Weshalb ich aber eigentlich hier bin. Ihr sollt zum Admiral kommen. Aber erst, ich zitiere, wenn Seaman Rabb aus der Messe zurück ist! hat er gesagt. Seine Laune ist übrigens ein ganz klein wenig besser geworden. Aber ich wüsste zu gerne, was er hat. Ob es wohl an Dr. Kennedy liegt?" Es war mittlerweile allen aufgefallen, dass die Ärztin des öfteren bei J.A.G. vorbei kam, und noch öfter anrief. Mac und Harm tauschten einen wissenden Blick. >Wenn Harriet wüsste was Mattie beobachtet hat! Sie würde glaube ich sofort los kreischen.<
Harms Grinsen verbreiterte sich noch etwas bei dem Gedanken und er lehnte sich gegen die Schreibtischkante zurück um die Arme vor der Brust zu verschränken. "Wer weiß? Wenn er nicht mal Francesca etwas sagt, muss es zumindest ernst sein." "Ihr zwei seid ja schlimm! Und ich dachte immer, dass Harriet einzig und allein für die Gerüchteküche zuständig ist. Aber Harm, du bist keine Deut besser!", mischte sich Mac ein. "Au!", kam es dann plötzlich von ihr und augenblicklich kniete Harm wieder neben ihr um mit äußerst besorgtem Gesichtsausdruck und weit aufgerissenen Augen zu fragen: "Was ist, Sarah? Geht's dir gut? Alles in Ordnung mit dir?"
Mac sah auf und blickte in die besorgen, blauen Augen ihres Mannes. "He Sailor. Keine Sorge. Es ist alles okay. Harmi hat nur etwas zu fest gesaugt. Er scheint wirklich einen riesigen Hunger zu haben." Nur ganz langsam konnte sie in Harms Augen sehen, wie sich Erleichterung in ihm ausbreitete. "Na dann." "Also, ich geh dann mal wieder an die Arbeit. Die Hochzeit steht ja soweit und wenn noch etwas ist, einfach anrufen." Harm drehte sich etwas zu Harriet um und meinte nur: "Danke, Harriet. Für alles." "Gern geschehen." Dann war Lt. Roberts draußen.
"Ich glaube er hat genug. Harmi nuckelt nur noch herum.", stellte Mac fest, kaum dass Harriet draußen war. "Na dann können wir ja gehen. Soll ich dir helfen?" "Ja. Nimmst du ihn und lässt ihn aufstoßen während ich mich wieder anziehe?" "Sicher. Komm her, kleiner Mann." Harm nahm das Baby und legte es sich an seine rechte Schulter, nicht ohne vorher eine Stoffwindel über die Uniform gelegt zu haben. So aufrecht schien es Harmi zu gefallen, denn er hielt sich mit seinen kleinen Fingern an der Uniform seines Vaters fest.
Als Mac wieder angezogen war, verließen die drei das Büro und machten sich auf den Weg zum Admiral. Harmi, der alles aus weitaufgerissenen Augen über die Schulter seines Vaters blickend beobachtete, gewann dabei alle Herzen. Jeder lächelte ihm zu und Commander Rabb hatte alle Mühe, ihn festzuhalten während Harmi auf die Stoffwindel sabberte. So traten die drei in das Büro des Admirals und waren irritiert, über den nun direkt strahlenden Gesichtsausdruck ihres COs.
>Also, der ist ja wirklich völlig von der Rolle!<, dachte Mac und blickte hilfesuchend zu Harm. Aber der verstand seinen CO auch nicht mehr. Außerdem war er damit beschäftigt, Harmi zu halten der sich mit seinen kleinen Füßchen gegen seinen Bauch drückte ehe er ein lautes Bäuerchen von sich gab. Mac sah nur noch aus den Augenwinkeln, wie sich ein Schwall Milch aus dem winzigen Mund ergoss und war mit einem Satz bei Harm um die Stoffwindel etwas nach oben zu halten.
Belustigt betrachtete der Admiral die Szenerie. >Volltreffer, Harmi. Die Reinigung wird begeistert sein.< Mac bemühte sich derweil, die Milch von Harms Uniform zu wischen da Harmi direkte neben die Stoffwindel getroffen hatte. Sie nahm das Baby auf den Arm und wischte ihm nun vorsichtig mit einem Taschentuch den Mund ab. "Na du Held? Hast dich etwas überessen, was? War wohl doch zuviel?", flüsterte sie ihm zu aber Mac erhielt nur ein fröhliches Glucksen zur Antwort.
Als Harm notdürftig gesäubert war, bat der Admiral die beiden sich nochmal kurz zu setzen ehe er begann: "Colonel, sie sind ja noch bis auf weiteres krank geschrieben. Das heißt sie bleiben zu Hause, kümmern sich um ihren Sohn und sehen zu, dass sie wieder auf den Damm kommen. Wann sie wieder ihren Dienst hier antreten, halbtags versteht sich, regeln wir wenn es an der Zeit dafür ist." "Aye, Sir." "Und für sie Commander, bleibt es vorläufig bei der Regelung mit dem zu Hause arbeiten. So können sie sich um ihre Frau und ihr Kind kümmern." "Verstanden, Sir."
Admiral Chegwidden nahm seine Lesebrille ab und lehnte sich zurück. Er betrachtete Harmi mit Stolz. >Er ist wirklich ein sehr hübsches Baby. Wirklich gelungen. Auch wenn es mir schleierhaft ist, wie er es geschafft hat, Macs Appetit zu erben.< Die beiden Anwälte in den Besuchersesseln vor dem Schreibtisch des Admirals warfen sich einen kurzen Blick zu ehe sich Harm räusperte und begann: "Admiral, Sarah und ich wollten sie um etwas bitten."
>Was kommt jetzt?<, fragte sich Admiral Chegwidden voller Neugier. "Schiessen sie los, Commander!", brummte er in seiner typischen Art hervor. "Sir, würden sie uns die Ehre erweisen, und zusammen mit meinem Bruder und Harriet die Patenschaft für Harmi übernehmen?" Gespannt blickte Harm seinen Vorgesetzten an. Dieser aber lies sich Zeit mit einer Antwort, obwohl es für ihn eigentlich fest stand, dass er dazu ja sagen würde.
Der Admiral lächelte nun und meinte: "Mac, Harm. Natürlich werde ich das übernehmen. Mit Freuden sogar." >Es gibt nichts, was ich lieber tun würde als dem Kleinen sein Taufpate zu sein. Der ist wirklich süß.< Die Gedanken des Admirals wurden durch das klingelnde Telefon unterbrochen. Als er auf das Display sah, musste er sich schon sehr beherrschen, seine Maske aufrecht zu erhalten. Mac warf Harm einen vielsagenden Blick zu, bevor sie meinte: "Dann werden wir uns mal verabschieden. Wir müssen noch etwas erledigen und ich muss nach Hause auf die Couch."
"Einen schönen Tag noch, Colonel, Commander." Admiral Chegwidden stand auf, kam um seinen Schreibtisch herum und drückte Harmi noch einen Kuss auf die Stirn. "Und du schlaf gut, Harmi." >Ich hab den Admiral noch nie so leise und zärtlich mit jemanden reden hören wie jetzt gerade.< >Irgendwie schient Dr. Kennedy in ihm den weichen Kern gefunden zu haben. Und Mac ist einfach wunderschön, wie sie Harmi so hält.<
Harms Gedanken drifteten etwas ab, so dass er gar nicht mit bekam, wie sich Mac mit dem Maxicosi zur Tür hin wandte. "Kommst du?", fragte sie mit einem Lächeln, da sie die Unruhe, die den Admiral mittlerweile erfasst hatte, spüren konnte. Sein Telefon läutete nämlich Sturm. "Sicher. Sir, einen schönen Tag wünsche ich Ihnen noch." Harm nahm kurz Haltung an und schnappte sich die Tasche mit Harmis Wickelutensilien, welche der Admiral neben seine Besuchersessel gestellt hatte, ehe er Mac folgte. Kaum waren die beiden zur Tür draußen, hob A.J. Chegwidden ab und meldete sich um in seinen Schreibtischsessel zurück zu sinken und sich auf das Gespräch zu konzentrieren.
"War sie das?" "Was wettest du, Sailor?" "Wenn du mich so fragst, eine Massage nach dem Abendessen." "Hört sich verlockend an.", grinste Mac. "Aber nur wenn dass den ganzen Körper beinhaltet." Harm hatte nun sein Flyboygrinsen aufgesetzt. "Na was denkst du denn? Ich hab ja genug, was du massieren kannst." "Auch eine ganz bestimmte Stelle?" Macs grinsen war nun von einem Ohr zum anderen sichtbar, aber Harm konnte keine Antwort mehr geben da Harriet vor ihnen stand.
"Harriet, hättest du kurz Zeit?" "Sicher." "Also, Harm und ich wollten dich fragen, ob du neben dem Admiral und Sergej die Patenschaft für Harmi übernehmen würdest?" Ein strahlten breitete sich auf dem Gesicht des blonden Lieutenants aus ehe sie begeistert ausrief: "Und da fragt ihr noch? Natürlich!" >Typisch Harriet.<, lächelte Harm vor sich hin bevor er Mac half, den Kleinen wieder anzuziehen und in den Maxicosi zu packen. Dabei wachte er nicht mal auf.
"Also, wir sehen uns spätestens am Samstag." "Ja, das machen wir. Machts gut, ihr drei und sagt Mattie einen lieben Gruss von mir." "Das mach ich, Harriet.", lächelte sie Harm an ehe er Mac sanft in den Aufzug schob und sich die Türen schlossen. "Lief doch ganz gut, oder? Immerhin leben wir noch.", stellte sie fest. "Ja, das tun wir. Aber ich wüsste nur all zu gern, was mit dem Admiral ist. Irgendetwas hat er doch." "Das ist die Preisfrage. Vielleicht hatte er Streit mit Dr. Kennedy?" "Vielleicht. Sag mal, Mac. Weißt du eigentlich wie alt sie ist?"
"38, hat sie mir mal erzählt während ich im Krankenhaus lag." "Hmm. Der Admiral ist 55." "Na und? Du bist auch ein ganzes Stück älter als ich, Sailor." "Was soll denn das jetzt heißen?" "Na, das ich jedes einzelne Jahr an dir liebe. Vor allem wenn du mir einen Kuss gibst." "So so, einen Kuss willst du also haben, Marine." Macs Augen strahlten ihn an und sie nickte nur leicht. "Na dann komm mal her." Harm ging auf sie zu und legte seine Lippen sanft auf die ihren um sich sofort wieder zu lösen und zu grinsen. "Was war denn das? Ich dachte da an einen richtigen Kuss, nicht an so einen winzigen.", zog Mac einen Schmollmund. "Auch noch Ansprüche stellen? Na dann warte mal ab!" Harm stellte Harmi kurz auf dem Aufzugsboden ab, hielt den Fahrstuhl an und trat einen Schritt auf sie zu.
Zärtlich aber bestimmt drückte er sie gegen die Fahrstuhlwand bevor er fordernd seine Lippen auf die ihren presste und mit seiner Zunge ihren Mund teilte. Mac konnte nicht anders. Sie krallte sich mit den Händen am Revers seiner Uniform fest und zog ihn noch etwas näher zu sich heran während er seine Hände unter ihren Pullover schob, über ihre Haut streichelte und ihre Zungen miteinander spielten. Schwer atmend trennten sie sich voneinander. "Und? Genügt das deinen Ansprüchen, Sarah?"
Harms Stimme hatte einen Tonfall angenommen, den Mac nur aus ihren gemeinsamen Nächten kannte, wenn ihn seine Leidenschaft übermannt hatte. Außerdem hatte er sein schönstes Lächeln aufgesetzt. >Harm, wenn du jetzt nicht sofort den Fahrstuhl wieder in Gang setzt, kannst du dich wahrscheinlich nicht zurück halten.<, schoss es ihm durch den Kopf und er versuchte, seine Reaktionen auf diesen Kuss wieder unter Kontrolle zu bekommen.
Aber Mac nickte nur. Auch sie war nicht mehr ganz Herr über ihre Gefühle und Reaktionen und atmete schwer. In diesem Moment kam der Fahrstuhl zum stehen und die Türen öffneten sich mit einem leisen Ping. "Lass uns zum Auto gehen." "Ja. Du gehörst auf die Couch und Sergej muss ich heute Mittag ja noch vom Flughafen abholen." Damit verließen sie das J.A.G. HQ in Richtung Parkplatz.
03.06 Uhr Zulu-Zeit
Harms & Macs Haus
Apple-Tree-Road 45
Washington D.C.
Es war ruhig im Haus, als Harm und Mac eng aneinandergekuschelt im Bett lagen und auf die Geräusche hörten, die Harmi beim schlafen verursachte. "Sergej war ja wirklich fix und alle als er hier ankam.", begann Mac ein leises Gespräch. "Ja, der Schlaf wird ihm gut tun. Ich bin nur froh, dass ich die Gästezimmer noch fertig gemacht habe. Die werden wir alle brauchen." "Hmm. Harm?" "Ja?" Mac schmiegte sich noch enger an ihn und schob eine Hand unter sein T-Shirt.
"Wärst du damit einverstanden, wenn wir die paar Tage bis zur Hochzeit noch warten würden?" Commander Rabb lag im Bett und hatte keinen blassen Schimmer, von was seine Sarah da gerade redete. "Was meinst du mit warten?" Seine Hand streichelte ihr dabei über den Rücken und seine Fingerspitzen übten leichten Druck auf Macs Wirbelsäule aus. Mac lächelte geheimnisvoll und richtete sich dabei etwas auf um Harm in die Augen sehen zu können.
"Ich meinte damit dass ich die Hochzeitsnacht gerne in vollen Zügen genießen würde." >Das wirst du sowieso, Sarah. Ich hab nämlich eine Überraschung für dich.<, dachte sich Harm bevor er antwortete. "Wenn du es so möchtest? Aber küssen darf ich dich, oder?" "Ja. Und zwar mit Leib und Seele." Dabei senkte sie ihre Lippen auf die seinen und begann zärtlich an ihnen zu knabbern. Ein leises Stöhnen entfuhr ihm als er seine Arme um sie schlang und sie auf sich zog.
Leicht keuchend löste sie sich von ihm. "Ich hab gedacht wir wollten warten?", neckte Mac ihn. "Hmmhmm. Aber ich konnte einfach nicht widerstehen." Ein weiterer Kuss folgte seinen Worten ehe er sich auf die Seite rollte und Mac an sich drückte. "Jetzt bin ich aber fürs schlafen. Harmi wird sicher nicht lange so friedlich bleiben." Mac begann zu gähnen. "Du hast Recht. Schlaf gut, Flyboy." "Du auch, Mac. Und weck mich wenn etwas ist, ja?" "Mach ich.", zärtlich streichelte sie noch über seine Wange, aber Harm hatte schon die Augen geschlossen.
20.34 Uhr Zulu-Zeit
Dulles International Airport
Washington D.C.
Harm und Mattie standen in der Empfangshalle des Flughafens und warteten auf Chloe, die jeden Moment durch die Zollkontrolle kommen musste. Mattie grinste von einem Ohr zum anderen. Sie und Chloe hatten sich etwas ganz besonderes ausgedacht für die Erwachsenen, und waren schon auf die Gesichter gespannt. "Da ist sie!" Mattie deutete aufgeregt in die Richtung aus der Chloe mit ihrem riesen Koffer kam.
"Huhu, hier sind wir!" "Mattie! Harm!" Chloe Madison kam auf die beiden zugerannt, ihren Koffer hinter sich her ziehend, und umarmte zuerst Mattie dann Harm stürmisch. "Na, wie geht's dir? Und vor allem, wie geht's Mac? Und dem Baby? Hast du ihn nicht mitgebracht?" Der Teenager lies ein regelrechtes Fragebombardement auf Harm los, aber der lachte nur. "Erstmal schön dass du da bist, Chloe. Es sind ja nur noch drei Tage." "Und, schon aufgeregt?" "Nein.", kam es im Brustton der Überzeugung von Harm.
"Warte, ich nehm dir den Koffer ab. Das Auto steht gleich draußen. Ich hatte Glück und habe einen Parkplatz direkt am Eingang bekommen." "Das hört sich doch mal gut an. Aber sag Mattie, was tut sich beim Admiral und seiner Ärztin?" Chloe platzte beinahe vor Neugierde. Mattie hatte ihr erzählt gehabt, wie sie die beiden im Krankenhaus beobachtet hatte, und Chloe hatte vor Begeisterung ins Telefon gekreischt.
"Keine Ahnung, aber irgendwas ist da im Busch. Am Montag war er laut Harm und Mac völlig von der Rolle und als Gunny und Francesca gestern Macs Kleid gebracht hatten und ich sie darauf angesprochen habe, haben sie ganz schnell vom Thema abgelenkt. Irgendwas wissen die, was ich nicht weiß. Aber ich konnte dann auch nicht mehr nachfragen, denn ich musste diesen Matrosen hier vom Schlafzimmer fernhalten." Beide Teenies lachten laut auf während sie Arm in Arm durch das Flughafenterminal gingen.
Harm folgte ihnen stumm. Er amüsierte sich bestens über das Gespräch der beiden. >Mich würde nur interessieren, was die ausgeheckt haben. Hoffentlich gibt's kein böses Erwachen. Aber das glaube ich eigentlich nicht. Es ist schön, Mattie so fröhlich zu sehen.< "He, Dad! Mach das Auto auf. Es ist verdammt kalt hier!", wurde er von Mattie aus seinen Gedanken gerissen. "Aye Aye, MaŽam.", lachte Harm ehe er den Schlüssel aus seiner Fliegerjacke kramte und den SUV öffnete.
Aber Mattie setzte sich noch nicht gleich hinein. Sie kam um das Fahrzeug herum, stellte sich vor ihm auf und sah ihren Ziehvater bittend an. "Was ist?" Harm hatte sein Fliegergrinsen aufgesetzt. Er konnte sich schon denken was sie wollte. "Nichts. Ich hab dich lieb." Eine stürmische Umarmung folgte bevor Harm antwortete: "Ich dich auch, Mattie." Der Teenie löste sich etwas und lächelte ihren Ziehvater an.
"Darf ich fahren, Dad?" >Hab ichs mir doch gedacht. Ich wusste dass das jetzt kommt.<, grinste Harm in sich hinein. Aber er beschloss in spielerischer Manier seine Augenbraue nach oben zu ziehen und sie fragend anzusehen. "Also ich weiß nicht so recht. Du hast den Führerschein schließlich erst seit gestern." "Ach bitte. Ich bin auch ganz vorsichtig und einen Kratzer werd ich auch nicht in den Lack machen. Ich will ja schließlich auch nicht Macs Corvette haben. Dad."
Mattie intensivierte ihren Dackelblick und Harm konnte einfach nicht anders als zu lächeln. "Also gut. Aber denk dran, wir sind nicht auf der Rennstrecke und ich habe auch keinen Deal mit dem Sheriff ausgehandelt." "Schon klar." "Hier. Fang auf!" Harm warf seinem freudestrahlenden Teenager den Autoschlüssel zu, schloss den Kofferraum und setzte sich auf den Beifahrersitz. Chloe betrachtete ihn mit großen Augen vom Rücksitz aus.
"Und wer fährt jetzt?", fragte sie ungläubig nach. "Ich! Das war die Überraschung, die ich für dich geplant hatte. Ich bin nämlich seit gestern stolzer Besitzer eines Führerschein, welcher mich unglaublich viele Nerven gekostet hat.", grinste Mattie Chloe an. >Und den Fahrlehrer wahrscheinlich genau so viele.<, fügte Harm in Gedanken an. Er hatte gestern Abend noch eine Probefahrt mit Mattie unternommen und festgestellt, dass sie einen ziemlich heißen Reifen fuhr. Was ihn aber eigentlich auch nicht wirklich verwundert hatte.
"Alle anschnallen, sonst fahr ich nicht los.", verkündete sie stolz vom Fahrersitz während sie noch den Sitz auf ihre Größe einstellte und den Schlüssel ins Zündschloss steckte. Ihr Ziehvater betrachtete sie mit aufmerksamen Augen. "Hast du nicht etwas vergessen, Mattie?", warf er dann dazwischen. Ruckartig fuhr der Kopf des Teenies zu ihm herum und zwei Augen blickten ihn entsetzt an. "Was denn?" Harm lachte. "Die Spiegel. Ich glaube kaum dass du da drin etwas siehst, Mattie. Du bist doch ein ganzes Stück kleiner als ich."
"Stimmt." Geschäftig begann Mattie an den drei Spiegeln herum zu fuhrwerken bis sie die optimale Stellung gefunden hatte. "Chloe, Harm, anschnallen es geht los!" Mit quietschenden Reifen fuhr Mattie den SUV vom Parkplatz des Flughafens herunter um ihn auf die Stadtautobahn zu lenken. "Bei mir dauerts leider noch etwas mit dem Führerschein. Die Kurse waren voll, so muss ich warten bis zum Frühjahr. Aber dein Fahrstil gefällt mir."
Chloe grinste von einem Ohr zum anderen. "Es wird Zeit dass wir unseren Abschluss machen und auf die Akademie nach Anapolis kommen. Damit du endlich deine Tomcats fliegen kannst." "Ich bin schon mal mit einer geflogen. Hab ich dir doch erzählt." Mattie konnte man den Stolz der in ihrer Stimme mitschwang regelrecht anhören. Harm hingegen fragte sich einmal mehr, wie er denn diese Fahrt überleben sollte. "Mattie, hier sind nur 60 erlaubt.", warf er dann dazwischen als er einen Blick auf den Tacho erspäht hatte. "Ups. Ich brems ja schon." >Das ist ja schlimmer als in Pensacola mit einem totalen Anfänger zu fliegen.<, schoss es ihm durch den Kopf.
Mattie bremste scharf ab als sie in die Einfahrt zum Haus in der Apple-Tree-Road einbog. "Wuhaha, dass war vielleicht geil!", entfuhr es Chloe voller Begeisterung als sie ausstieg. Harm holte den Koffer aus dem Kofferraum und ging schon mal vor zur Haustür, während die beiden Mädels fröhlich schnatternd ihm folgten. Da Mac im Wohnzimmer auf der Couch lag und schlief, war nur Sergej da um Chloe zu begrüßen.
"Du wirst von Tag zu Tag hübscher.", brachte er mit seinem Akzent hervor was Chloe augenblicklich rot wie eine Tomate werden lies. "Hallo Sergej.", brachte sie noch stammelnd hervor bevor sie sich suchend umblickte. "Wo ist Mac?" "Sie liegt im Wohnzimmer auf der Couch und schläft. Genauso wie Harmi.", brachte Sergej hervor. Er hatte sich augenblicklich in seinen Patensohn verliebt gehabt, und war voller Eifer wenn es ums wickeln und baden ging. Er trug ihn auch gerne durch die Gegend während er ihm russische Kinderlieder vorsang.
"Chloe, ich bring mal deinen Koffer in Matties Zimmer nach oben. Lasst Mac bitte schlafen, ja? Sie braucht noch ihre Ruhe. Die letzte Nacht war hart." "Wieso? Was hast du mit ihr angestellt, Harm?", grinste Chloe hervor. Harm drehte sich langsam wieder zu ihr um, bevor er sein typisches Rabb-Grinsen aufsetzte und den dunkelhaarigen Teenager ansah. "Nichts hab ich mit ihr angestellt. Und schon gar nicht dass, was ihr beiden jetzt vielleicht denkt." Auch Sergej grinste von einem Ohr zum anderen und Mattie und Chloe fiel zum ersten mal auf, dass die beiden das gleiche Grinsen hatten.
"Das kann ich bezeugen, Brüderchen. Ich habe nichts gehört." "Na wenigstens einer der mir hilft.", lachte Harm. "Es wird Zeit dass Harmi größer wird damit er seinem Vater bei der Verteidigung gegen die Mädels helfen kann." "Oder er braucht dringend Verstärkung, was wiederum in der Hand von einem gewissen Navypiloten und einem gewissen Marine liegt.", setzte Mattie noch einen drauf. Sie war mittlerweile zur Hochform aufgelaufen.
"Also ich denke, dass ist ein Thema was mein Bruder und Mac vielleicht besser alleine ausdiskutieren sollten. Außerdem habe ich gekocht. Wer also Spaghetti will, möge bitte ins Esszimmer kommen." Harm warf Sergej einen dankbaren Blick zu bevor er endgültig nach oben ging um Chloes Koffer abzustellen. Als er zurück kam, ging er auf direktem Wege ins Esszimmer, aber nicht ohne vorher noch nach der schlafenden Mac auf der Couch im Wohnzimmer zu sehen. Liebevoll schob er ihr die Decke wieder etwas nach oben, damit sie nicht fror bevor er endgültig zu den anderen ging.
"Also, wie wird das am Samstag ablaufen?", fragte dann Chloe zwischen zwei Bissen dazwischen. "Um 16.00 Uhr fängt der Gottesdienst an. Ich werde die Nacht davor bei Sturgis übernachten, während Mac mit Harmi hier schlafen wird. Sergej wird mich dann in der Kirche treffen, wo ich am Altar warten werde bis Mac die Kirche betritt. Derweil werdet ihr zwei beiden einen Platz in der ersten Reihe haben wo ihr während der Trauung auf Harmi aufpassen werdet. Direkt im Anschluss an die Trauung wird Harmi getauft werden."
"Und wer sind die Trauzeugen?" "Hab ich dir doch geschrieben, Chloe. Sturgis, Bud, Keeter, Skates, der Gunny und noch ein paar Marines die Mac ernannt hat. Das wird einfach zu schön. Die ganze Kirche wird geschmückt sein und anschließend geht es nach Anapolis zum Essen und Feiern." "Und dann folgt doch hoffentlich der Teil, der uns nichts angeht, oder Harm?" Chloe kicherte dabei verlegen und wurde leicht rot bei dem Gedanken daran.
Commander Rabb lies vor Schreck seine Gabel fallen. "Chloe! Kein Kommentar." >Der Teil geht sie dann auch wirklich nichts an. Ich hoffe nur dass es überhaupt dazu kommt. Nicht dass es meiner Sarah nicht gut geht. Ich will sie ja zu nichts zwingen. Wenn nicht ist es auch egal.<, versank Harm in seinen Gedanken. "Ich werd dann mal den Tisch abräumen.", meinte dann Mattie bevor sie aufstand und von Chloe gefolgt in die Küche ging.
Sergej musterte seinen Bruder aufmerksam, ehe er leise fragte: "Alles in Ordnung?" Harm sah auf und brachte ein halblebiges Flyboygrinsen zustande. "Ja, alles in Ordnung. Ich hab mir nur grad Gedanken über Samstag gemacht." In diesem Moment kam ein leises seufzen von der Couch im Wohnzimmer und Harm sprang sofort auf um nach Mac zu sehen.
Er setzte sich auf die Kante, hauchte ihr einen Kuss auf die Lippen und meinte: "Na, gut geschlafen, Prinzessin?" Ein Lächeln war die Antwort bevor sie Harms Kopf zu sich herunter zog um ihn zu küssen. Sergej stand etwas abseits und lächelte. "Willst du was zu Essen haben, Sarah?" Just in diesem Moment begann Macs Magen zu knurren. "Okay Marine. Sergej hat Spaghetti gekocht. Es ist sogar noch was übrig. Aber pass auf was du sagst, Mattie und Chloe sind wieder auf ihrem Schlagfertigkeits-Tripp."
Mac musste nun auch lachen. Sie stand hurtig von der Couch auf und begann zu schwanken. Harm war sofort bei ihr und hielt sie stützend fest. "He, ganz langsam Sarah. Nicht so hastig, immer mit der Ruhe." Harms Augen sahen sie besorgt an und seine Stimme zitterte leicht. "Geht gleich wieder." Sie schenkte ihm ein beruhigendes Lächeln während Harm sie auf die Couch zurück setzte. Auch Sergej war nun hinzu gekommen und fragte, ob er helfen könnte.
"Am besten du bringst mir einen Teller Spaghetti her." "Das mach ich doch gerne. Damit du Kraft bekommst und nicht wieder zu schwanken anfängst." Damit war er schon in der Küche verschwunden. Harm setzte sich neben Mac auf die Couch und lehnte sich zurück. Mac kuschelte sich sofort an ihn und schloss noch einmal kurz ihre Augen.
"He du Schlafmütze!", kam Chloe freudestrahlend mit Mattie und Sergej, der den Teller balancierte, aus der Küche gestürmt. "Freut mich dass es dir wieder besser geht." Mac löste sich etwas von Harm und umarmte ihre kleine Ziehschwester herzlich. "Hi Chloe. Ich freu mich auch dich zu sehen." "Gehts dir auch wirklich gut, Mac?" Mattie hatte ihren besorgten Blick drauf, da sie sehr wohl sah wie Harm seine Arme wieder schützend um sie gelegt hatte.
"Ja, mir geht's gut. Bin nur zu schnell aufgestanden." "Hier Mac. Dein Essen. Jetzt iss erst einmal und dann geht's dir wieder besser. Essen und trinken hält Leib und Seele zusammen." "Danke, Sergej." Mac nahm den Teller und das Besteck entgegen und begann genüsslich die Spaghetti aufzudrehen. Kaum hatte sie fertig gegessen, meldete sich auch Harmi wieder lautstark zu Wort. "Ich geh schon, der Kleine scheint auch Hunger zu haben." Sergej war schon aufgesprungen, zur Wiege gegangen und hob das brüllende Baby vorsichtig heraus. "Ja, du darfst ja gleich zu deiner Mamutschka. Musst dich nur noch etwas gedulden."
Aber Harmi lies das alles unbeeindruckt. Er hatte Hunger, und da konnte es jetzt nicht schnell genug gehen. Mac nahm ihn entgegen. Sie hatte bereits den Pulli nach oben geschoben und den BH geöffnet. "Ja, hier mein kleiner Spatz. Ist ja genug da." Leise mit dem Baby redend lehnte sie sich an Harm zurück während Chloe neugierig die Szene beobachtete. "Krallt der sich immer so an dir fest?" "Ja, immer. Auch wenn wir schmusen." "Das hat er schon im Krankenhaus immer gemacht, wenn ich ihn ihr auf den Bauch gelegt habe."
"Bei Harm macht er das auch immer." Ihr Mann küsste sie dafür zärtlich auf die Schläfe während er immer wieder aufs neue von dem schmatzenden Baby in ihren Armen fasziniert war. Harmi hatte sein Gebrüll nämlich sofort eingestellt gehabt, als er die Brust seiner Mutter gefunden hatte. So wie er es immer tat. "Komm Chloe. Gehen wir nach oben und lassen die beiden Turteltauben alleine. Wir haben schließlich noch was fertig zu machen."
"Stimmt. Sonst klappt das nicht. Wir sind dann mal weg. Bis später." "Was habt ihr denn vor?", fragte Sergej neugierig dazwischen. "Komm mit, dann zeigen wir dir es." "Aber sicher komm ich mit. Das lass ich mir doch nicht entgehen. Wir sind hier glaub ich eh gerade überflüssig.", stellte Sergej mit einem Blick auf seinen Bruder fest, der Mac und das Baby zwischen seinen Beinen auf der Couch sitzen hatte und sie genau beobachtete.
Liebe Grüsse Petra
Kalorien sind kleine Tierchen, die nachts die Kleidung enger nähen.
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Es war nun doch schon Freitag geworden. Die Tage seit Chloes Ankunft waren für alle stressig gewesen. Der Festsaal der Marineakademie in Anapolis hatte geschmückt und dekoriert werden müssen, ebenso die Kirche und dann waren auch noch Harms Eltern eingetroffen und Harmi hatte das Brautpaar ebenso auf Trab gehalten gehabt. Commander Rabb hatte außerdem darauf geachtet, dass sich Mac so viel wie möglich ausruhte damit es ihr nicht zuviel wurde, was sie mit leicht genervtem Blick kommentiert hatte.
Zu ihrem Leidwesen hatte Sergej damit begonnen, ins gleiche Horn wie Harm zu stoßen so dass sie jetzt von zwei Rabbs bemuttert wurde. Aber sie fügte sich in ihr Schicksal, da sie festgestellt hatte dass sie so am ehesten ihre Ruhe hatte. Und dann war da noch der Admiral. Laut Harriet war er die letzten Tage immer seltsamer geworden und lief mit einem brummigen Dauergrinsen im Gesicht durchs Bullpen. Der Gunny und Francesca aber ebenso.
Zu Harriets Bedauern hatte aber bisher jeder Versuch, etwas aus dem Gunny heraus zu bekommen, fehl geschlagen. Nicht einmal Jennifer Coates war es gelungen, beim Admiral nach zu fragen was denn mit ihm los war. Er war so gut gelaunt, dass ihm nicht einmal der Haushaltsplan des SecNavs, welcher eine einzige Katastrophe war, die Stimmung hatte verhageln können. Geschweige denn Vuckovic und Gates, die sich vor Gericht eine private Auseinandersetzung über ihre Arbeitsmethoden geleistet hatten und bei der gemeinsamen Verteidigung eines Mandanten nicht einer Meinung waren, hatten es geschafft ihn von seinem Höhenflug herunter zu holen.
So stand Harm also an diesem Freitagabend mit seiner gepackten Tasche und einem Kleidersack, in welchem die Dress White sicher verwahrt war im Wohnzimmer bei Mac und hatte Harmi auf dem Arm um sich bei ihm zu verabschieden. Er vermisste seinen Sohn jetzt schon. Dabei war es nur eine Nacht, die er bei Sturgis verbringen würde. "Sollen wir nochmal ne Runde fliegen, Seemann? Ja?" Ein glucksen des Babys war die Antwort und so drehte Harm seinen Sohn so, dass er bäuchlings auf seinem Arm lag und begann damit, im Wohnzimmer auf und ab zu gehen während er Flugzeuggeräusche imitierte.
Mac beobachtete die beiden belustigt. Sie liebte es, wenn Harm das mit ihm machte, da Harmi offensichtlich genauso viel Spaß daran hatte wie sein Vater. Als es an der Tür klingelte, öffnete Mattie und meinte: "Hi Sturgis. Na, bereit zu eurem Junggesellenabschied?" "Tag Mattie. Wie kommst Du darauf?" Sturgis Turner hatte sein bestes Anwaltsgesicht aufgesetzt als er sie ansah. "Na, Mac hat mir erzählt dass Harm, Bud und der Admiral an Buds Hochzeit im Knast gelandet sind und sie sie da rausholen musste." "Keine Sorge, das wird nicht passieren.", lachte er. "Sie sind im Wohnzimmer. Geh schon mal rein. Ich muss zurück zu Chloe."
Sturgis schaute ihr noch hinterher, bevor er sich auf den Weg ins Wohnzimmer machte. Dort spielte Harm immer noch Flugzeug mit Harmi während Mac dabei stand und die beiden beobachtete. "Na, fertig ihr beiden?" Harm hielt inne und blickte Sturgis an. "Sicher. Einen Moment noch." Er drückte das glucksende und strampelnde Baby an sich und flüsterte ihm zärtliche Worte ins winzige Ohr. "Dein Daddy geht jetzt, kleiner Mann. Ich komm aber morgen früh wieder. Machs gut und ärgere deine Mami nicht so. Die braucht heute ihren Schlaf, hörst du? Komm her." Harm hob das Baby etwas von sich weg in die Luft und küsste es zärtlich auf den kleinen Mund.
"Ich vermiss dich jetzt schon, Harmi.", flüsterte er noch bevor er ihn wieder an seine Schulter legte und Mit seinem freien Arm Mac umarmte. "Und du machs auch gut, Prinzessin." Seine Stimme hatte dabei soviel Wärme und Zärtlichkeit in sich, dass Mac wohlig aufseufzte während sie sich an seine freie Schulter kuschelte. Harm hauchte ihr einen Kuss auf den braunen Haarschopf bevor sie ihm in seine blauen Augen sah und augenblicklich darin versank. Ihre Lippen näherten sich den seinen und als sie sich berührten, wurde aus dem sanften Abschiedskuss schnell ein leidenschaftlicher, mit all dem Feuer dass sie so aneinander liebten.
Sturgis wurde dabei etwas verlegen und versuchte krampfhaft, seinen Blick auf etwas anderes zu richten. Nach einer Weile lösten sich die beiden Atemlos voneinander und Harm gab Harmi an Mac weiter. Das schien aber dem Kleinen überhaupt nicht zu passen, er fing nämlich an zu quengeln. "He, dein Daddy kommt ja wieder. Der lässt dich nicht alleine." Aber das quengeln wuchs sich zu einem lauten weinen aus und Mac schaffte es nicht, ihn zu beruhigen. Erst als er wieder auf Harms Arm war, wurde er still und klammerte sich regelrecht an ihm fest.
"Tja, es scheint wir haben ein kleines Problem.", meinte Sturgis als er auf die drei zu trat. "Ja, scheint mir auch so. Harmi will seinen Daddy nicht hergeben. Aber ich kann doch heute nicht hier schlafen, Seemann. Und mitnehmen kann ich dich doch auch nicht.", versuchte ihm Harm zu erklären aber das Baby interessierte sich da überhaupt nicht für. Es wollte offensichtlich nur seinen Papi behalten. "Na? Harm ich dachte du wolltest schon weg sein?", kam Mrs. Burnett dazu. "Commander, schön sie zu sehen." "Die Freude ist ganz auf meiner Seite, MaŽam." "Was habt ihr denn für ein Problem?" "Harmi will mich nicht gehen lassen. Sobald ich ihn Mac gebe, macht er einen Aufstand."
"Na komm mal zur Granny. Was ist denn? Weißt du, dein Papi übernachtet heute bei seinem Freund. Mac, gib ihm ein T-Shirt von Harm mit in die Wiege. Habt ihr eins?" "Auf dem Bett liegt noch eins. Ich hols kurz." Damit war sie schon auf dem Weg nach oben und kehrte kurz darauf mit Harms Patrick-Henry-T-Shirt zurück. "Legs Dir an die Schulter und nimm Harmi." Mac tat wie Harms Mutter ihr sagte und Harmi lies sich doch tatsächlich täuschen. "Also, dann geh ich jetzt." "Hmmhm." Commander Rabb gab ihr noch einen kurzen Kuss auf die Lippen ehe er seine Jacke anzog und seine Tasche mit dem Kleidersack schnappte und Sturgis zu dessen Wagen folgte.
Mac blieb mit Harmi zurück. "Na komm, die Häppchen warten sonst kriegt der Ladysabend heut nix mehr zu essen.", versuchte sie Harms Mum in die Küche zu lotsen. "Ja. Der Trick scheint zu funktionieren. Ich komm schon." "Wer kommt eigentlich alles?" "Oh, Harriet, Jennifer, Francesca, Skates und noch zwei oder drei andere, die mit mir studiert haben." "Skates kommt auch?" "Ja, sie wollte zusammen mit Admiral Boone von Miramar hier her fliegen. Aber bei dem Wetter da draußen hab ich Zweifel, ob sie rechtzeitig hier sein werden." Dabei blickte Mac aus dem Fenster auf den mittleren Schneesturm der schon seit dem Vormittag tobte und ganz Washington unter einer dicken Schneedecke verschwinden lies.
"Sie werdens schon schaffen. Und jetzt nimm die Teekanne hier und trag sie ins Wohnzimmer. Sergej und Frank sind ja schon mit Harms Wagen losgefahren." "Wo sind eigentlich Mattie und Chloe?" "Oben. Die müssen noch etwas vorbereiten." Mrs. Burnett lächelte. Sie selbst hatte auch keine Ahnung, was die beiden Teenies ausheckten.
Kurz vor 20.00 Uhr klingelte es an der Tür und Jennifer und Harriet trafen ein. Sie waren die ersten und Mac bat sie ins Wohnzimmer. In rascher Reihenfolge kamen auch Francesca und die beiden Anwältinnen, Chris Burgh und Melissa Heart dazu und die Damen machten es sich im Wohnzimmer gemütlich. Harmi war der einzige männliche Anwesende und kuschelte sich zufrieden an seine Mami und das T-Shirt von seinem Daddy.
"Na? Alles in Ordnung mit meinem Patenkind?", fragte Harriet. "Ja. Er vermisst nur Harm furchtbar. Das war vorhin ein Drama, als er gegangen ist. Wenn ich ihm das T-Shirt jetzt wegnehme, haben wir in zwei Minuten das schönste Gebrüll, das jedem Drill-Seargant zur Ehre reichen würde, hier im Hause.", lachte Mac. "Er liebt eben den Commander über alles." "Oh, das ist kein Wunder. Alle Rabbs lieben ihre Väter abgöttisch. Möchte jemand Muffins haben?" Mrs. Burnett kam aus der Küche, stellte das Tablett auf dem Couchtisch ab und setzte sich.
"Mein Mann war genauso schlimm. Und Harm ist da keinen Deut besser. Harmi schlägt ebenfalls in die gleiche Kerbe. Ein typischer Rabb eben. Selbst Sergej hat das geerbt." Jennifer wechselte einen schnellen Blick mit Mac, ehe sie vorsichtig fragte: "Mrs. Burnett, darf ich sie etwas fragen?" "Sicher. Schiessen sie los." "Wie ist das, wenn man nach so langer Zeit erfährt, dass der Mann noch gelebt hat und einen unehelichen Sohn hat?" Es wurde mucksmäuschenstill.
"Nun Jennifer. Als Harm mir das gesagt hat, war ich zuerst einmal unheimlich wütend auf Rabb senior und auf Harm. Ich hätte beide gegen die Wand klatschen können. Frank hat mir da durch geholfen. Er hat mir klar gemacht, dass Harm keine Schuld trifft. Und Sergej natürlich erst recht nichts dafür kann. Schließlich hatte ich ein langes Gespräch mit Harm und wir sind uns bewusst geworden, dass es für seinen Vater in der damaligen Situation wohl keinen anderen Ausweg gab. Einige Zeit später hat er mich dann zusammen mit Sergej besucht und ich war überrascht, wie viele Eigenschaften er von Harmon hatte."
"War das nicht komisch, ihm so gegenüber zu stehen?" "Doch Harriet. Aber als er dann so vor mir stand, konnte ich nicht anders, ich musste ihn einfach umarmen. Die beiden sind schon einzigartig.", schloss Mrs. Burnett ihre Erzählung ab. "So, und jetzt mal etwas anderes. Über was wollen wir reden?" Mattie sah Chloe an, die neben ihr auf dem Sofa saß und warf keck dazwischen: "Also, dass hier ist doch ein Junggesellinnenabschied. Da kann man doch wundervoll über Männer lästern." "Ja genau. Also, ich bin dafür wir spielen Flaschendrehen."
"Chloe!", rief Mac aus. "Ach lass sie doch. Für die beiden ist doch eh um zehn Zapfenstreich.", warf Mrs. Burnett dazwischen. "Na gut. Aber zuerst muss ich Harmi etwas zu essen geben." Die Damen begannen alle zu lächeln während Mac sich vorbereitete und das Baby an ihre Brust legte. "Das scheint seine Lieblingsbeschäftigung zu sein, MaŽam." "Ja, Jennifer. Das kommt noch vor baden, fliegen schlafen und schreien." Die Frauen lachten. "Ich fang dann mal an." Mattie drehte die Flasche und wie es kommen musste, landete der Hals als erstes auf Mac.
"Dann will ich mal. Was ist Harm für ein Liebhaber?" Mattie grinste sie an während die anderen Frauen verwundert den Teenie ansahen. Aber bevor Mac antworten konnte, läutete es an der Tür. "Ich geh schon!" Mrs. Burnett stand auf und öffnete. "Skates! Haben sie es doch noch geschafft, zu kommen." "Ja, MaŽam. Zwar etwas spät aber ich bin da." "Kommen sie erstmal rein." Patricia Burnett nahm ihr den Mantel ab und begleitete sie ins Wohnzimmer. "Skates! Schön dich zu sehen. Wie war der Flug?" "Hallo Mac. Frag nicht. Eine Schlechtwetterfront an der nächsten. Ich war froh als Admiral Boone die Mühle in Andrews auf dem Boden hatte."
"Der Admiral ist geflogen?" Harriet und Jennifer schauten den RIO an. "Ja, es war die einzige Maschine die noch raus ging. Dann haben sie den Stützpunkt geschlossen." "Setzen sie sich erstmal, Skates. Hier ihr Tee. Sie sind ja völlig durchnässt." "Danke Mrs. Burnett." Lt. Commander Elisabeth Hawkes setzte sich auf die Couch, nahm einen Schluck von dem Tee und betrachtete sich dann den trinkenden Harmi. "Er sieht aus wie Hammer. Ein hübsches Baby." "Danke. Er hat Harm und mich auch schon genug Nerven gekostet." "Ganz der Vater eben. Harm hat mir geschrieben was passiert ist." "Ich weiß. Er hats mir erzählt nachdem ich wieder wach war." "Ist Keeter auch schon da?" "Müsste jeden Moment bei Commander Turner eintreffen. Er war unser Wingman." Da Skates noch ihren Fliegeroverall trug, zog sie den Reißverschluss nach unten und streifte die langärmeligen Ärmel hinunter.
"Also, was tut ihr gerade?" "Wir spielen Flaschendrehen. Und Mac ist dran mit antworten. Sie wurde gefragt, was Harm für ein Liebhaber ist, aber die Antwort ist sie uns noch schuldig.", kicherte Chloe los. Skates machte ein etwas verdattertes Gesicht ehe sie zu lachen begann. "Also, so wie Hammer immer mit seinen Fähigkeiten angegeben hat, muss er, wenn nur die Hälfte von dem was er erzählt hat wahr ist, eine, entschuldigt den Ausdruck, Granate im Bett sein." Es war mucksmäuschenstill geworden im Wohnzimmer, nur Harmis Schmatzen war zu hören.
Mac wurde es heiß und kalt und sie spürte, wie ihr die Röte in die Wangen stieg. >Was soll ich da jetzt antworten? Die Wahrheit? Das jedes Wort stimmt, was er erzählt hat? Das er mir Freude schenkt, wie ich es nie auch nur zu träumen gewagt hätte? Und Mattie und Chloe sind auch noch da!<
Chris Burgh, eine der beiden Freundinnen aus Macs Studientagen, war die Erste, die das Schweigen unterbrach. "Na komm schon, jetzt erzähl halt mal wie er so ist, dein Mann. Wir kennen ihn ja noch nicht." Wieder kicherten die Damen los. >Hilf mir doch, Harmi. Es muss ja nicht wirklich jeder alles über deinen Daddy wissen.< Aber das Baby schmatzte nur fröhlich weiter. >Danke, du bist mir vielleicht eine Hilfe.< Mac war nun ziemlich verunsichert was sie tun sollte, aber dann beschloss sie, diplomatisch zu sein.
"Nun, sagen wir es so, es gibt keinen Grund zur Klage." Skates verzog ihr Gesicht zu einem breiten Grinsen. "Heißt das, dass das was er immer so erzählt hat, nicht nur hohles Pilotengequatsche ist?" Mattie und Chloe begannen nun auch zu kichern. "Was hat er denn immer so erzählt?", fragte der blondgelockte Teenager neugierig dazwischen. "Dafür bist du eindeutig noch zu jung!" "Ach Mac. Harm hat mir immerhin schon mal erklärt, wie man einen Gummi Ordnungsgemäß benutzt."
Harriet und Jennifer brachen daraufhin in ein schallendes Gelächter aus. Das konnten sie sich jetzt beim besten Willen nicht vorstellen, und auch Patricia Burnett stimmte mit ein. "Er ist dabei rot geworden wie eine Tomate, aber ich sag nur soviel, das Ding hat um die Banane geschlabbert, da war alles zu spät." Nun war es endgültig vorbei mit der Beherrschung von Harriet. Sie lachte hemmungslos los, so dass ihr sogar die Tränen über die Wangen hinunter liefen.
"Ich, ........ ich ..........ich stell mir da gerade Bud vor.", jappste sie nach Luft. "Das würde er nicht überleben. Oder er würde es versuchen mit Star Trek zu erklären." Auch Mac musste nun lachen, obwohl sie gleichzeitig auch leicht verärgert über Mattie war. "Du hast ihn aber doch hoffentlich nicht gefragt, warum das so ist, oder?" Ihr Blick hatte etwas forschendes angenommen, was Mattie nur noch breiter grinsen lies. "Sagen wir es so, wir führten ein offenes Gespräch da drüber.", wich der Teenie aus.
Chloe hingegen saß dabei und lachte und staunte gleichzeitig. "Also das hätte ich nicht vom Commander gedacht, MaŽam.", warf dann Jennifer Coates dazwischen. "Ich meine, dass er über solche Sachen redet. Sonst ist er doch eher verschlossen." "Ja. Selbst während er geflogen ist, hat er nie viel über seine Familie erzählt. Man musste ihm alles regelrecht aus der Nase ziehen." "Er hat sich eben geändert. Wenn auch nur ein klein Wenig.", kam Mrs. Burnett Mac zur Hilfe da sie spürte, dass diese nicht unbedingt über Harms Probleme in diesem Damenkränzchen hier reden wollte.
Es wusste schließlich nur eine Hand voll Personen davon, dass er deswegen in Behandlung war und auch zeitweise schlecht schlief. "Na, dann scheint ja dein Harm ein richtiger Glücksgriff zu sein." Mac sah auf. "Ja, das ist er, Melissa. Und ich bin dankbar dafür, dass wir beiden Sturköpfe es endlich geschafft haben, zusammen zu kommen. Nicht wahr, Harmi? Und da dran bist nur du schuld." Mac streichelte dabei ihrem nuckelnden Sohn zärtlich über die Wange. Er trank zwar nicht mehr, aber sie hatte beschlossen ihn noch eine Weile an ihrer Brust zu lassen, da es anscheinend eine beruhigende Wirkung auf ihn hatte.
>Und ich bin heut für jede Minute froh, in der er still ist. Der Tag morgen wird lang genug werden.<, wanderten ihre Gedanken ab. "Also, ich glaube wir machen mal weiter. Da Mac grad beschäftigt ist, werd ich mal die Flasche drehen.", meinte Chloe und schritt auch sogleich zur Tat. Der Flaschenhals kam auf Francesca zum liegen, was die beiden Teenies schmunzeln lies. Aber leider war Mac mit Fragen dran. "Also, dann werde ich mal." Sie lächelte. "Lässt Victor überall seine Socken rumliegen?"
Francesca begann zu grinsen während sie beruhigend über ihren kleinen Bauch strich. "Und wie! Das ist etwas, was ich gerade versuche ihm abzugewöhnen. Das ist furchtbar. Die liegen überall. Unter dem Bett, der Couch, vor der Waschmaschine, einfach überall! Selbst wenn wir bei Dad sind, lässt er sie liegen." Die Frauen lachten im Verbund auf. "Das sieht ihm gar nicht ähnlich, dem Gunny." Jennifer Coates schmunzelte. "Und was macht der Admiral, wenn er die Socken findet?" "Dad brummt rum. Wie immer. Ihr kennt ihn ja." "Oh ja. Aus eigener Erfahrung.", warf Harriet dazwischen. So ging es noch eine ganze Weile munter weiter, bis Mac dafür sorgte dass Mattie und Chloe ins Bett kamen. Die beiden murrten zwar herum, aber fügten sich dann doch ihrer besten Kommandostimme.
01.12 Uhr Zulu-Zeit
Sturgis Wohnung
Columbia-Road 12
Washington D.C.
Sturgis, Harm, der Admiral, Bud, und Victor saßen auf der Couch von Sturgis und waren ins palavern gekommen. Sie hatten sich über Football und Baseball unterhalten, während sie auf das Essen warteten, und wollten gerade dazu über gehen, Theorien darüber aufzustellen, was die Frauen wohl momentan taten, als es an der Tür klingelte. "Ich geh schon.", rief Sturgis aus ehe er die Topflappen auf die Ablage warf und öffnete.
"Admiral Boone, Sir. Schön sie zu sehen. Kommen sie doch rein." "Danke." "Tom, schön dich zu sehen. Habt ihr es doch noch geschafft, her zu kommen. Wie war der Flug?" "Harm, ich freu mich auch dich zu sehen. Der Flug war bescheiden. Wir waren nur am umfliegen von Schlechtwetterfronten. Aber Skates macht ihren Job verdammt gut." Harm grinste. "Das weiß ich. Setz dich doch bitte. Darf ich dir Commander Turner, Lt. Roberts, und Gunnery Seargant Garlindez vorstellen? Admiral Chegwidden kennst du ja schon." "Sehr erfreut." Da Tom Boone die verwunderten Blicke, die die anwesenden Männer tauschten, nicht entgangen waren, räusperte er sich und meinte: "Also, bevor sie sich jetzt wundern, warum Harm und ich uns duzen, sollten sie wissen, dass er mein Patensohn ist."
Bud, Sturgis und der Gunny sahen sich an. Das hatten sie jetzt nicht gewusst. "Wir haben es nie an die große Glocke gehängt, aber es ist so. Wir duzen uns auch erst wieder seit ein paar Monaten da ich nicht wollte, dass ich nur weil Tom mein Onkel ist, irgendwelche Vorteile daraus bekomme.", fügte Harm noch hinzu während er sein Flyboygrinsen aufgesetzt hatte.
"Und das hat er auch nicht. Seinen Mist den er gebaut hat, hat er alleine ausbaden müsse. Ich habe mich da nicht eingemischt. Und glauben sie mir, das war eine menge Mist. Wenn ich da nur an die Jahre auf der Akademie denke.", lachte Admiral Boone und verdrehte dabei die Augen. "Die Midshipman Rabb und Turner, das gefürchtetste Duo der Akademie. Wenn es Ärger gab, konnte man sicher sein dass die beiden irgendetwas damit zu tun hatten."
Harm und Sturgis warfen sich einen hilflosen Blick zu während Admiral Chegwidden sofort nachhakte: "Na, dann erzählen sie mal, Commander." "Ach Sir. Das ist doch schon verjährt.", versuchte Sturgis sich heraus zu reden. >Alles muss der Admiral ja auch nicht erfahren.<, schoss ihm dabei durch den Kopf. "Und im übrigen ist das Essen jetzt fertig.", versuchte auch Harm von dem Thema abzulenken. "Guter Versuch, Herr Anwalt. Aber mit dem Thema sind wir noch nicht durch. Das ist nur vertagt.", brummte Chegwidden hervor während Bud und der Gunny da saßen und sich wissend angrinsten.
Beide waren neugierig geworden, was für Jugendsünden die beiden höheren Offiziere da zu verbergen hatten. So wie sie um den heißen Brei herum drucksten, musste es eine Menge sein. "Darf ich dann zu Tisch bitten? Sonst werden die Spaghetti kalt.", versuchte nun Harm erneut, das Thema so schnell wie möglich zu beenden. "Na, dann wollen wir mal. Aber denken sie daran, nachher möchte ich Einzelheiten wissen." "Aye, Sir."
Kaum dass die Männer sich an den Tisch gesetzt hatten, klingelte es an der Tür. "Wer fehlt denn noch?", fragte der Gunny verwundert nach während Admiral Boone meinte: "Erwarten sie noch Damenbesuch, Commander?" Das brachte ihm einen Lacher von allen Seiten ein. "Nein, Sir. Ich geh mal schauen." Damit stand Sturgis auf und öffnete die Tür. Draußen stand Harms alter Kumpel Keeter und grinste von einem Ohr zum anderen aus seinem Fliegeroverall.
"Hi. Tut mir leid, ich bin zu spät. Aber kann ich trotzdem noch reinkommen?" "Sicher." "Keeter! Schön dich zu sehen, altes Haus!" "He Hammer. Na wie geht's?" Die beiden Marineflieger umarmten sich kurz und gingen zum Tisch hinüber. "Darf ich euch Jackson Keeter, meinen Kumpel aus Fliegertagen vorstellen? Keeter, das sind Admiral Chegwidden, Commander Turner, Lt. Roberts und Gunnery Seargant Garlindez." "Sir." Keeter gab jedem die Hand ehe er von Admiral Boone unterbrochen wurde: "So so, da wäre ja dann das Dreamteam von Top Gun wieder perfekt. Wo wir gerade bei den Jugendsünden sind, A.J.. Was die beiden mich Nerven gekostet haben während dieses Lehrganges, dafür sollte ich sie heute noch verklagen!"
Keeter und Harm liefen beide rot an. >Oh oh, der CAG. Er wird doch jetzt nicht unsere Schandtaten aus der Zeit in Miramar ausgraben?< Keeter sah zu Harm, aber der zuckte nur hilflos mit den Schultern. Das konnte ja heiter werden. "Keine Sorge, Commander. Harm und ich müssen uns nachher auch unseren Schandtaten von der Akademie stellen. Willkommen im Club." Keeter lachte. "Ich wollte eigentlich nur nen Junggesellenabschied feiern, und kein Kriegsgerichtsverfahren durchstehen müssen." "Ach komm schon, alter Junge. Zur Not wird uns Sarah schon aus dem Bau holen.", gab Harm zurück während er begann, sich mit seinen Spaghetti zu beschäftigten.
"Sagen sie, Keeter. Wo sind sie denn eigentlich abgeblieben? Nach der Landung in Andrews waren sie sich ja verdammt schnell aus dem Staub gemacht.", fragte Tom Boone nach. "Ich hatte noch etwas zu erledigen." "Wie heißt sie?" Harm konnte es sich nicht verkneifen, diesen alten Scherz zwischen ihnen neu aufleben zu lassen. Keeter grinste breit ehe er antwortete: "Wie kommst du drauf dass eine Frau dahinter steckt?" "Na weil es immer so war, wenn du so schnell verschwunden bist." Bud und Victor sahen fasziniert von einem zum anderen.
"Ja ja, ihr Frauenhelden. Wenigstens einer von euch ist jetzt ja eigentlich schon unter der Haube." "Tja Tom. Auch wir lassen uns irgendwann einmal einfangen." "Wenns auch bei ihnen, Rabb, schon einen Marine gebraucht hat, um sie an die Kette zu legen." Verdutzt sahen alle Admiral Chegwidden an. Aber der hatte nur sein bestes Sealgrinsen aufgesetzt. "Vielleicht sollte ich es auch einmal beim Marinecorps versuchen." "Lieber nicht, Sir. Fragen sie Harm nach seiner wöchentlichen Tour im Supermarkt. Sie werden arm." "Bud, da haben sie recht. Aber meine Sarah muss zur Zeit ja auch erst wieder auf die Beine kommen."
Harm hatte zwar sein Flyboylächeln aufgesetzt, aber innerlich wühlte ihn dieser Gedanke auf. >Und hoffentlich ist sie bald wieder ganz auf dem Damm.<, sprach er in Gedanken zu sich selber. "Ist sie denn nicht wieder ganz gesund?" Keeter fragte das mit besorgtem Blick. "Noch nicht ganz." Harms Stimme war leise geworden und er hatte den Kopf etwas gesenkt. "Mac braucht noch etwas. Sie soll sich noch schonen und kann frühestens im Frühjahr in den Dienst zurück kehren, haben die Ärzte gesagt." "Verstehe, Sir."
"Aber sie macht sich. Nicht wahr, Admiral?" Lt. Roberts sah seinen CO dabei aufmerksam an. "Ja, das tut sie. Jetzt aber zu was anderem. Wir sind doch sicher alle gespannt darauf, was die beiden uns über ihre Zeit an der Akademie zu berichten haben." "Oh ja. Und wehe du verschweigst uns was, Harm. Dann werde ich den Rest hinzufügen." "Danke, Tom. Du bist mir vielleicht ein Patenonkel." >Wenigstens habe ich ihn vom Trübsalblasen abgelenkt. Tric reißt mir sonst den Kopf ab, wenn ich ihr das erzähle.< "Es ist wohl gemütlicher für alle, wenn wir zur Couch rüber gehen. Das könnte ne längere Geschichte werden."
Ein paar Minuten später saßen die Männer bei einem Bier im Wohnzimmer, während Harm und Sturgis begonnen hatten zu erzählen. "Und dann war da die Geschichte mit der Ziege." "Ziege, Sir?" Die beiden warfen sich einen wissenden Blick zu, ehe Harm dem Gunny antwortete: "Sie wissen ja, dass das Maskottchen der Akademie eine Ziege ist. Nun, Sturgis und ich haben uns da einen Spass erlaubt." Sturgis grinste schon, als Harm ihn ansah. "Oh ja, das war heftig."
"Na dann schießen sie mal los, Commander. Auf die Geschichte bin ich jetzt aber mal gespannt." "Also, das war so. Wir sollten an einem Exerzierwettkampf mit unserer Gruppe teilnehmen, und die Ziege sollte dabei sein. Harm und ich fanden aber, dass das Weiß des Felles nicht wirklich zum Wettkampf passte. Also haben wir beschlossen, die Ziege dunkelblau zu Färben." "Wir sind also nachts heimlich in den Stall geschlichen, und haben begonnen das Fell mit Haarfärbemittel aus der Drogerie einzufärben und auszuwaschen."
Harm musste sich beherrschen, um nicht laut loszulachen. So erheiterte ihn diese Geschichte. "Ja, soweit war ja alles paletti. Wir sind dann über die Rosenspaliere zurück in unsere Kojen geklettert und um 05.30 Uhr mit dem Weckruf aufgestanden." "Wir haben uns angezogen und fertig gemacht und sind zum Appell in den Hof angetreten. Dort haben wir die Bescherung dann erlebt. Ich stand neben Harm in Hab-Acht-Stellung als die Ziege auf den Hof geführt wurde."
Die beiden Offiziere lachten los. Sie konnten es sich einfach nicht mehr verkneifen. "Meine Uniform war mir auf einmal furchtbar eng, und Sturgis begann zu schwitzen das alles zu spät war." Die anderen Männer im Raum sahen sich neugierig an, während Admiral Boone nur wissend grinste. "Nun, unsre blaue Färbeaktion war etwas daneben gegangen. Die Ziege strahlte im schönsten Lila in der Sonne." Nun war es endgültig vorbei. Alle prusteten los. "Eine lila Ziege? Sie haben das Maskottchen der Marineakademie lila gefärbt?" Admiral Chegwidden konnte vor lauter lachen kaum reden.
"Ja, Sir. Das haben wir. Wir müssen uns in der Farbe vergriffen haben." Harm konnte sich kaum noch aufrecht halten und jappste nach Luft. Er hatte gerade das Bild von damals im Kopf, als die lila Ziege meckernd vor ihnen gestanden hatte. "Aber das schlimmste an dem Tag war, dass wir den Wettkampf gegen Westpoint verloren haben." "Ganz zu schweigen davon, dass wir beide beinahe von der Akademie geflogen wären." "Oh ja, wir durften danach vier Wochen täglich die Toiletten reinigen. Also Gunny, lassen sie sich das eine Lehre sein und kommen sie nicht auf die Idee, die Ziege einzufärben." Harm lachte immer noch, während er das sagte.
"Oh ja. Ich glaube ihr Schwiegervater wäre da nicht so erfreut drüber.", meinte auch Sturgis während sein Blick auf den Admiral wanderte. "Da haben sie recht. Rausfliegen wird er sich nicht trauen. Da würde schon alleine Francescas Temperament dafür sorgen." Wieder lachten alle. "Also wenn sie nur halb so schlimm wie Harriet ist, dann gute Nacht, Gunny.", warf Bud auch noch dazwischen "Glauben sie mir, Lieutenant. Meine Francesca übertrifft Harriet noch bei weitem. Das hat sie von ihrer Mutter geerbt."
Keeter schaute etwas irritiert aus seinem Fliegeroverall, ehe er die Ärmel runterkrempelte da ihm langsam aber sicher warm wurde. "Wie jetzt. Sie sind mit der Tochter von Admiral Chegwidden verheiratet?" Victor Garlindez zeigte ein glückliches Lächeln. "Nicht nur das. Sie wird mich auch im Frühjahr zum Vater machen. Und den Admiral zum Großvater." Der Blickwechsel zwischen dem Gunny und dem Admiral entging Harm und Sturgis nicht. Er hatte irgendetwas wissendes an sich, von dem der Rest der Anwesenden keinen blassen Schimmer hatte.
"Echt jetzt? Sie beide sind miteinander verwandt?" Keeter konnte es gar nicht fassen. "Ja, seit zwei Wochen. Wir haben Donnerstags auf dem Standesamt geheiratet. Die Kirche ist dann im Juni." "Das haut mich jetzt vom Stuhl." "Da sind sie nicht der Einzige.", kommentierte A.J. Chegwidden. "Was glauben sie wie es mir ging, als ich es erfahren habe? Die beiden hatten mir nämlich nichts von ihrer Beziehung gesagt gehabt, und als ich sie dann in eindeutiger Pose in meinem Büro überraschte, dachte ich, ich bin im falschen Film." Die anwesenden Anwälte konnten sich ein Grinsen nicht verkneifen.
Sie alle hatten diesen Familienstreit noch in allzu bester Erinnerung. "Aber jetzt würde mich interessieren, was für Sünden sie beide zu verbergen haben. Die aus der Zeit der Akademie haben wir ja jetzt schon gehört." Keeter verzog das Gesicht ehe er meinte: "Ach, das ist nicht der Rede wert." "Nicht der Rede wert? Das ist die Untertreibung des Jahrhunderts. Was denkst du, wo ich meine grauen Haare her habe, A.J.? Der Lehrgang 2/87 trug da seinen Teil dazu bei."
Admiral Chegwidden schaute zuerst Admiral Boone und dann die beiden Piloten an. "Jetzt haben sie mich aber erst richtig neugierig gemacht. Also Commander?" "Hammer, ich brauch glaub ich einen Anwalt!" "Das glaube ich auch. Bud, hast du Interesse mich zu verteidigen?" Lt. Roberts grinste. "Aber immer doch, Harm. Gegen Mac oder gegen den Admiral?" Wieder lachten alle auf. "Ich glaub gegen beide. Wobei mir bei Mac wahrscheinlich die schlimmeren Konsequenzen drohen würden." "Da wäre ich mir nicht so sicher, Rabb!"
Harm setzte nun seinen unschuldigsten Blick auf während er Chegwidden ansah." Da weder Keeter noch Harm irgendwelche Anstalten machten, mit ihrer Erzählung zu beginnen, übernahm Admiral Boone diesen Part. "Also, das war so. Der Lehrgang 2/87 an der Fighter Weapons School war der wohl schlimmste Lehrgang, den ich in meiner Zeit als CAG dort hatte. Lauter Sturköpfe, zwar alles erstklassige Piloten, aber alle mit zum Teil unorthodoxen Methoden." Tom nahm einen Schluck von seinem Bier. "Und die beiden da, das waren die schlimmsten. Könnt ihr euch noch an Rattle erinnern?"
Keeter und Harm sahen sich an. "Oh ja. Er wollte unbedingt die Top-Gun-Trophäe holen. Er wäre dafür wahrscheinlich sogar über Leichen gegangen." "Seine Flugmethoden waren, sagen wir teilweise hart an der Grenze." "Genau, Harm. Also zwischen Rattle, Hammer und Keeter war ein erbitterter Kampf um diese Trophäe entbrannt. Sie trieben sich gegenseitig zu Höchstleistungen an, bis eine gewisse Stewardess mit dem Namen Maria Elena Carmelita Moreno Gutierez auf der Bildfläche erschien."
Keeter und Harm liefen doch beide rot an. Sie hatten nicht gewusst, dass Admiral Boone diese Episode damals in Miramar mitgekriegt hatte. "Wer war das?" "Gunny, das war das Mädchen, um die die drei einen Hahnenkampf ausfochten mit dem Ergebnis, dass der Kampf um die Trophäe erstmal zur Nebensache wurde. Abends schmissen sich die drei Helden also in ihre Dress Whites und gingen auf die Jagd. Der Zapfenstreich interessierte keinen mehr und ich hab sie mehr als einmal dabei erwischt, wie sie mitten in der Nacht aufs Gelände schlichen."
"So einer waren sie also, Commander." "Ähm, Admiral ich war jung und..... ." ".......wir brauchten das Geld, würde jetzt kommen wenn wir Millionäre wären, Sir.", half Keeter seinem Freund aus der Klemme. "Oh ja, das haben sie, Admiral. Und die Moralpredigten dabei habe ich bis heute nicht vergessen." "Wie ging es denn dann weiter, mit dieser Stewardess?" "Nun Lt. Roberts. Zuerst war sie Rattles Freundin. Dann hat Hammer, ich weiß bis heute nicht wie, sie ihm ausgespannt und dann kam Keeter hier zum Zug." "Ich habe sie nach vier Tagen Harm wiederum ausgespannt. Das hat er mir damals sehr übel genommen. Er hat keinen Ton mehr mit mir geredet. Für den Rest der Woche. Aber dann lief ihm eine hübsche Blondine in Juleps Bar über den Weg, und Maria Elena Carmelita Moreno Gutierez war für ihn gestorben."
Harm nahm nun ebenfalls einen Schluck von seinem Bier. >Wenigstens hat er jetzt nicht die Story erzählt, wie er mich mit der Blondine in der Umkleide erwischt hat.< Aber er hatte sich zu früh gefreut, denn Keeter legte nach: "Es gab für ihn dann nur noch dieses Blondchen. Ich hab jetzt aber den Namen vergessen, auf jeden Fall hat sich herausgestellt, dass sie auch auf dem Stützpunkt arbeitete, als Sekretärin in der Verwaltung. Und ein paar Tage später hab ich die beiden dann In Flagranti in der Pilotenumkleide erwischt!"
Keeter grinste nun von einem Ohr zum anderen während Harm rot wie eine Tomate wurde. "Sir, stimmt das?", fragte Victor Garlindez ungläubig nach. Das hätte er jetzt von seinem Vorgesetzten nie und nimmer gedacht. Harm sah auf und meinte dann: "Doch, es stimmt. Sagen wir so, ich hatte einen Notstand und den musste ich bekämpfen." Die Männer lachten auf und Admiral Boone setzte die Geschichte fort. "Ja, und ich hab mich tagelang gewundert, warum Hammer sich voll und ganz auf den Luftkampf konzentrierte. Für ihn gabs nichts anderes mehr, und er führte dadurch die Wertung wieder an. Die anderen Piloten natürlich hatten eine Mordswut auf ihn, allen voran Rattle."
"Oh ja, das war schlimm. Er war sowas von eifersüchtig, da hab ich mich echt beherrschen müssen, ihm nicht eine zu knallen." "Wenn ich nicht zufällig in den Hangar gekommen wäre, hättest du ihm eine geknallt. Ihr hattet euch ja schon am Kragen gepackt." "Und dafür bin ich dir heut noch dankbar, Tom." Der Admiral lächelte seinen Patensohn an, ehe Keeter leise fragte: "Weiß eigentlich irgend jemand, was aus Rattle geworden ist?"
"Er wurde abgeschossen. Im Golfkrieg. Er hat damals zu dem Geschwader gehört, in dem ich auch bis zu meiner Bruchlandung geflogen bin.", erklärte Harm. Einen Moment lang wurde es völlig still in der Wohnung. >So ähnlich war es ja auch im April mit mir. Nur um haaresbreite ging es glimpflich aus.< Harm drehte, so in seinen Gedanken versunken seine Bierflasche hin und her und bemerkte so nicht, wie ihn die beiden Admiräle aufmerksam musterten und Keeter sich noch einen Schluck aus seiner Flasche genehmigte.
"Das wusste ich nicht." "Es wurde nicht an die große Glocke gehängt, damals. Das ganze war ne Harakiri-Aktion, nach allem was ich darüber weis.", antwortete ihm Tom Boone. Während sich die Männer noch über die Frauengeschichten von Keeter und Harm unterhielten, fragte Tom Harm:"Alles in Ordnung?" Die Stimme seines Patenonkels drang gar nicht zu Harm durch, erst als der ihn an der Schulter packte sah er auf. "Wie?" "Ich hab gefragt ob alles in Ordnung ist." Admiral Boone hatte sehr leise gesprochen, da er nicht hundertprozentig wusste wer in Harms Probleme eingeweiht war und wer nicht.
"Ja ja. Es geht schon." Ein Flyboygrinsen war die Antwort. Harm hörte noch, wie Keeter bereitwillig darüber Auskunft gab, dass Harm am Schluss des Lehrgangs die Top-Gun-Trophäe gewonnen hatte und sich hatte aussuchen können, wo er seinen Dienst ableisten wollte. Natürlich war er mit Keeter zusammen geblieben und zunächst hatten die beiden die USS Enterprise aufgemischt, bevor sie dann in zwei verschiedene Geschwader versetzt wurden.
"Das war die klügste Entscheidung, die der CAG auf der Enterprise hatte treffen können. Die beiden ein halbes Jahr zusammen auf einem Schiff, das ist absolut tödlich!" "Danke, aber mir reicht das schon Rabb und MacKenzie wenn sie sich streiten. Und das neun Jahre lang! Das dürfte die Enterprise noch um Längen schlagen." "Da haben sie wiederum Recht, Admiral.", kam es von Bud der sich ein Lachen bei dem Gedanken an die teilweise ewigen Streitereien seiner beider Mentoren nicht verkneifen konnte.
So ging es noch eine ganze Weile weiter, mit Harms Jugendsünden und allgemeinen Geschichten, ehe sich gegen halb zwei auch die letzten Gäste verabschiedeten und Harm und Sturgis den Rest der Feier noch zusammenräumten. Warum Keeter so spät gekommen war, hatte ihm keiner entlocken können, demnach war Harm gespannt wie ein Flitzebogen, was sein Kumpel denn da ausheckte. Er machte sich sein Bett auf der ausziehbaren Couch zurecht, ehe er sich hinlegte und die Augen schloss.
06.32 Uhr Zulu-Zeit
Pennsylvania Avenue
Washington D.C.
Frank Burnett und Sergej Shukov saßen nun schon seit Stunden im Auto. Sie kamen aus Anapolis, wo die Feier morgen stattfinden sollte da es Probleme mit der Dekoration gegeben hatte, und hatten eigentlich vorgehabt direkt von dort zu Harms Junggesellenparty zu fahren. Dem hatte aber das Wetter einen Strich durch die Rechnung gemacht. Sie saßen nun schon seit Stunden auf den Autobahnen fest, da der schlimmste Schneesturm tobte, den Sergej jemals erlebt hatte.
"Nicht mal in Sibirien hat es in so kurzer Zeit soviel geschneit! Das sind ja jetzt fast einen Meter Schnee der liegt.", stellte er fest. "Meinst du Harm ist enttäuscht dass wir nicht da waren? Ich meine es ist ja jetzt schon halb zwei in der Nacht, und wir sitzen hier mitten in der Stadt, direkt neben dem Weißen Haus fest." "Wir haben ihn ja angerufen und gesagt, dass wir nicht durchkommen. Ich bin froh, wenn wir daheim sind. Ist das vielleicht ein Mistwetter. Hoffentlich hört das bald auf mit schneien."
Das Auto der beiden kam nur im Kriechtempo vorwärts. Aber irgendwann hatten sie es hinter einer Schneefräse her geschafft, in die Apple-Tree-Road zu kommen. Das Haus von Harm und Mac war noch von der Weihnachtsbeleuchtung erleuchtet, als die beiden in die Garagenauffahrt einbogen. "So, wir haben es geschafft. Es ist jetzt 02.00 Uhr Nachts und wir haben wahrscheinlich das Beste verpasst. Mac und Tric werden wahrscheinlich schon im Bett sein, ebenso wie Mattie und Chloe.
"Ja, und das tut mir leid für Harm. Ich bin sein Bruder und konnte nicht dabei sein." Sergej lies geknickt den Kopf hängen. "Aber ich werde jetzt auch ins Bett gehen. Morgen wird's anstrengend werden. Für alle." Die beiden stiegen aus und schlichen sich in die Gästezimmer.
06.47 Uhr Zulu-Zeit
Harms & Macs Haus
Apple-Tree-Road 45
Washington D.C.
Mac lag im Bett und hatte Harmi an ihrer Brust liegen, da der sie geweckt hatte. Während sie ihn stillte, ging ihr der heutige Abend noch mal durch den Kopf. >Ich hab mich selten so ungezwungen unterhalten, wie heute. Vor allem über solche Themen.< Sie musste grinsen. Es war ja eigentlich erst richtig los gegangen, nachdem Mattie und Chloe im Bett gewesen waren. Harmi war eingeschlafen gewesen und Melissa hatte beim Flaschendrehen die Frage gestellt gehabt, wie sie es denn am liebsten hätten.
Erst mal hatte allgemeine Verunsicherung geherrscht, bevor doch tatsächlich Harriet die Erste gewesen war, die geantwortet hatte. >Ich hab viel erfahren, an diesem Abend. So wild hätte ich Harriet gar nicht eingeschätzt. Und Francesca tut es gerne an außergewöhnlichen Orten, was Victor genau so gefällt. Gut, über die Vorlieben von Melissa und Chris wusste ich schon vorher Bescheid, aber interessant war es doch. Vor allem das, was Jennifer erwähnt hatte. Vielleicht probier ich das mal mit Harm zusammen aus, wenn er damit einverstanden ist.<
Mac musste lächeln. Der Gedanke daran, was Jennifer erzählt hatte, machte sie immer noch etwas verlegen, obwohl sie mittlerweile darauf neugierig geworden war. >Wie Harm wohl darüber denkt? Ob er es schon mal ausprobiert hat?<, fragte sie sich während sie Harmi etwas umbettete. "Und von deiner Großmutter hätte ich auch nicht unbedingt erwartet, dass sie noch so ein aktives Liebesleben hat. Aber das hast du jetzt nicht gehört, Seemann. Ja?" Harmi schmatzte nur.
Zwanzig Minuten später war er gesättigt und sofort wieder eingeschlafen. Mac legte ihn zurück in sein Bettchen und kuschelte sich unter der Decke an Harms Kopfkissen um es mit ihren Armen zu umschlingen während sie noch eine Weile ihren Gedanken nachhing. >Solche Frauenabende sollten wir öfter machen. Das ist wirklich interessant. Schon alleine um sich auszutauschen. Morgen wird's aber stressig werden. Francesca und Harriet wollen gegen 14.00 Uhr kommen um mir mit dem Kleid zu helfen. Und Tric wollte auch dabei sein sowie Mattie und Chloe. Hoffentlich kommen wir überhaupt zur Kirche und nach Anapolis durch, bei diesem Schneesturm. Es hat ja vorher schon fast einen Meter gehabt, als ich kurz vor der Tür war.<
Harmi seufzte im Schlaf auf, und in Macs Bauch bereitete sich ein angenehmes Kribbeln aus als sie an die Nacht im Besprechungszimmer des J.A.G.-HQ dachte. >Mein schönster Valentinstag, den ich jemals erlebt habe. Und Harm hat mir da, zwar unbeabsichtigt, das schönste Geschenk meines Lebens gemacht. Harmi.< Langsam aber sicher vielen ihr dann doch die Augen zu und sie glitt in einen erholsamen Schlaf hinüber.
07.20 Uhr Zulu-Zeit
Sturgis Wohnung
Columbia-Road 12
Washington D.C.
Sturgis war durch irgendetwas wach geworden. Was, konnte er sich im ersten Moment nicht erklären. Aber dann stellte er fest, dass es wie ein rufen oder stöhnen klang und aus seinem Wohnzimmer kam. Er beschloss einmal nach dem Rechten zu sehen. Leise griff er nach seiner Dienstwaffe in der Nachttischschublade, entsicherte sie und tappste dann in Richtung Wohnzimmer. Dort angekommen, schaute er sich um, um dann die Waffe wieder zu sichern und zu senken und zur Couch zu gehen, wo sich Harm im Schlaf wild hin und her warf und um Hilfe rief und stöhnte.
>Was ist denn da los? Was hat er denn?<, fragte sich Sturgis verwundert ehe er die letzten Meter zu ihm ging, sich auf die Kante kniete und versuchte, Harm an den Armen festzuhalten. >Er schwitzt ja kalten Schweiß!<, stellte er dann fest ehe er ihn zu schütteln begann. "He, Harm. Wach auf, alter Junge. Du hast einen Alptraum!", sagte er zu ihm. Aber erst sein kräftigeres schütteln an der Schulter seines Freundes zeigte die gewünschte Wirkung.
Harm riss seine Augen weit auf und sah Sturgis mit einem Blick an, der ihm das Blut in den Adern gefrieren lies. So voller Panik, hatte er seinen Freund noch niemals gesehen. "Harm, was ist los? Du wärst beinahe von der Couch gefallen, wenn ich dich nicht geweckt hätte." Harm atmete schwer und war auch völlig durchgeschwitzt. Nur ganz langsam beruhigte er sich etwas und setzte sich auf. Er kämpfte mit sich, das bemerkte auch Sturgis.
"Hättest du mir vielleicht ein Glas Wasser?" Bittend sah Harm ihn an. "Kein Problem. Ich bin gleich zurück." Damit stand er auf und ging in die Küche hinüber. Harm zog seine Knie an und schlang die Arme darum während er den Kopf auf seine Knie legte und die Augen schloss. >Mist! Warum musste der Traum jetzt ausgerechnet heute wieder kommen. Ich hatte ihn jetzt so lange nicht mehr, und in der Nacht vor meiner Hochzeit taucht er wieder auf!<
"Hier. Dein Wasser." "Danke." Harm nahm das Glas entgegen und stürzte es in einem Zug hinunter. "Ist wirklich alles in Ordnung mit Dir?" "Hmm. Sturgis, es gibt da etwas dass du vielleicht wissen solltest." Harms Stimme war leise aber deutlich. Sein innerer Kampf den er geführt hatte, schien entschieden zu sein. >Harm öffnet sich? Was ist denn mit ihm passiert? Das bin ich ja gar nicht von ihm gewöhnt!< Commander Rabb lehnte sich auf der Couch zurück und rutschte ein Stück zur Seite, damit sich Sturgis bequem setzten konnte.
"Seit ich im April diese Bruchlandung hingelegt habe, hab ich immer wieder Alpträume. Es sind immer die gleichen Bilder. Ich treibe in diesem Eiskalten Wasser im Sturm und keiner findet mich. Ich war so kurz vorm aufgeben damals, als endlich der Hubschrauber erschien. Das verfolgt mich. Ich weiß, das wird dich jetzt vielleicht schocken, aber als dann Mac auch noch im Koma lag und du und Harriet mich ohnmächtig gefunden habt, hatte ich am anderen Morgen ein sehr ernstes Gespräch mit dem Admiral."
Sturgis lies sich nun ebenfalls gegen das Kopfende der Couch sinken und hörte Harm stumm zu. Er wusste, wenn er jetzt etwas sagen würde, dann würde sich Harm höchstwahrscheinlich wieder zurück ziehen. Dafür brauchte er kein Hellseher zu sein, er kannte Harm schließlich schon lange genug. "Er hat mich, so wie du, aus meinem Alptraum geweckt gehabt. Er hat mich dann dazu gebracht, mir von einem Psychologen helfen zu lassen. Es war alles ein bisschen viel für mich." >Er ist deswegen in Behandlung? Das hätte ich jetzt nicht erwartet.<
"Guck nicht so, ja ich bin deswegen in Behandlung. Und es hilft mir. Ich hab den Traum lange nicht mehr so oft, wie ich ihn am Anfang hatte. Außerdem hat mir der Professor gezeigt, wie ich nicht mehr alles in mich reinfressen kann. Aber es ist ein verdammt schwerer Weg. Die Zeit wo ich krank geschrieben war, dass waren die ersten Wochen der Therapie. Ich war da täglich bei Professor Watson im Bethesda." Sturgis wurde jetzt so einiges klar. "Hat sich deshalb der Admiral nicht zu deiner Krankheit geäußert? Wir haben ihn weiß Gott oft genug danach gefragt gehabt, aber immer nur ausweichende Antworten bekommen."
"Ja. Er hat mir angeboten gehabt, es nicht an die große Glocke zu hängen. Ich will nicht, dass das jeder weiß." Harm sah jetzt Sturgis direkt in die Augen. "Schon klar. Würde ich auch nicht. Aber eine andere Frage. Wer weiß es denn überhaupt?" Nun senkte Harm seinen Blick wieder auf seine Knie und das leere Wasserglas in seiner Hand. "Nur meine Eltern, Mac, Mattie, der Admiral und Tom Boone. Sonst niemand." "Und ich." "Und du." "Keine Sorge, Harm. Ich behalte das für mich. Keiner erfährt was." Sturgis lächelte ihn an.
"Hast du eigentlich schon mal zum Fenster rausgeschaut?" "Nein. Wieso?" "Ihr kriegt morgen ne Hochzeit in Weiß! Wir haben immerhin fast einen Meter Schnee draußen liegen." "Was? Echt?" "Na schau es dir an." Harm schlug die Decke zurück und stand auf. Das musste er jetzt mit eigenen Augen gesehen haben. "Das gibt's doch nicht! Da liegt ja wirklich fast einen Meter Schnee! Kein Wunder dass Frank und Sergej es nicht mehr rechtzeitig hierher geschafft haben. Da geht ja gar nichts mehr!"
"Na, hoffentlich schaffen es die Räumpflüge, die Straßen bis morgen Nachmittag soweit frei zu kriegen dass wir durchkommen." "Das wärs. Ich muss meine Hochzeit das zweite mal verschieben, diesmal weil zuviel Schnee liegt. Nein. Die findet morgen statt. Und wenn wir mit Schneeschuhen zur Kirche stapfen müssen." Beide Männer blickten fasziniert zum Fenster hinaus in die Dunkelheit und schauten den Schneeflocken zu, wie sie auf die weißen Massen fielen.
"So etwas hab ich noch nicht erlebt, seit ich hier bin. So viel Schnee in so kurzer Zeit. Und das am Heilig Abend." "Tja, das gibt's in Kalifornien nicht, Harm. Das letzte Mal dass wir soviel Schnee hatten war, da war ich vielleicht sieben. Die Kirche meines Vaters war leer, weil keiner mehr durch kam. Hoffentlich passiert uns das nicht auch. Das wäre echt furchtbar. Ich bin doch schon so gespannt auf Macs Kleid." Harm grinste sein Flyboygrinsen.
"Und ich erst. Es hängt schon seit Tagen in der Schutzhülle bei uns am Regal des begehbaren Schrankes. Leider hat sie den Reißverschluss des Kleidersackes mit einem Vorhängeschloss gesichert. Ich konnte noch nicht mal einen heimlichen Blick darauf werfen. Aber ich glaube, sie wird wunderschön sein." Sturgis grinste. "Das ist sie doch so auch schon, oder?" >Harm hats wirklich voll erwischt. So verliebt hab ich ihn noch gar nie gesehen.<
So standen die beiden noch eine Weile in Shorts und T-Shirt am Fenster und blickten hinaus, jeder seinen eigenen Gedanken nachhängend bis Harm zu gähnen anfing. "Ich glaube wir sollten uns wieder hinlegen. Sonst haben wir beide morgen Ränder unter den Augen. Und wie sieht dass denn aus, wenn der Bräutigam und sein Trauzeuge mit schwarzen Rändern in die Kirche treten?" "Nach nem heftigen Junggesellenabschied siehts dann aus. Aber so heftig war es doch gar nicht." "Nein. Es war schön." Harm drehte sich um und ging zur Couch zurück. Auch Sturgis machte sich auf den Weg in sein Schlafzimmer.
Er rief aber noch, bevor er sich endgültig ins Bett legte, in Richtung Wohnzimmer: "Harm, wenn du etwas brauchst, dann ruf mich bitte." "Mach ich. Aber ich glaube ich kann jetzt schlafen." "Dann ists ja gut." Keine drei Minuten später waren die beiden tief und fest eingeschlafen und man konnte in der dunklen Wohnung nur die regelmäßigen Atemzüge zweier selig schlafender Navyoffiziere hören.
18.21 Uhr Zulu-Zeit
Harms & Macs Haus
Apple-Tree-Road 45
Washington D.C.
Patricia Burnett öffnete leise die Tür zum Schlafzimmer von Harm und Mac. Es war ihr langsam aber sicher etwas unheimlich gewesen, wie lange ihre Schwiegertochter schlief. Als sie in das abgedunkelte Zimmer kam, hörte sie aber nur die gleichmäßigen Atemzüge von Harmi und Mac, die beide noch tief und fest schliefen. >Das hilft jetzt aber alles nichts, die beiden müssen raus aus den Federn. In etwas über einer halben Stunde kommen Francesca und Harriet um Mac beim anziehen zu helfen.<
Harms Mutter setzte sich auf die Bettkante und rüttelte leicht an Macs Schulter. >Hmm. Harm. Was willst du denn? Lass mich schlafen.", brummte es aber nur aus dem Deckenberg hervor. Mrs. Burnett grinste bevor sie Mac nocheinmal schüttelte. "He, aufwachen Sarah. Sonst kommst du noch zu spät zu deiner eigenen Hochzeit.", sagte sie in leisem Ton. Und Mac schlug doch tatsächlich die Augen auf. "Morgen, Tric." "Guten Mittag, Schlafmütze." "Ich weiß ich weiß. Es ist bereits 13.27 Uhr und ich liege immer noch im Bett. Aber Harmi ist alle zwei Stunden wach geworden."
Ein wissendes Lächeln umspielte die Lippen von Mrs. Burnett. "Das hat er von seinem Vater. Der konnte nachts auch keine Ruhe geben. Aber tagsüber hat er geschlafen wie ein Murmeltier. Jetzt aber raus aus den Federn und ab unter die Dusche. Harriet und Francesca werden sicher nicht ewig warten." Tric lächelte bevor sie aufstand und aus dem Schlafzimmer ging.
Mac sah ihr noch hinterher ehe sie aufstand und sich aus dem warmen, bequemen Bett schälte. Sie griff nach ihrer Schlafanzughose, welche unter dem Bett lag, zog diese an und warf einen prüfenden Blick in Harmis Bettchen. Er schlief friedlich neben seinem Stoffhund. Sorgfältig zog sie seine Decke etwas höher da er sie im Schlaf weggestrampelt hatte und machte sich auf den Weg ins Badezimmer.
Mac stellte sich unter die Dusche und lies minutenlang das warme Wasser über ihren Körper laufen. >Heute ist es soweit. Unsre kirchliche Hochzeit. Und das an Weihnachten. Das hätte ich mir nie im Leben träumen lassen.< Ihre innere Uhr aber sagte ihr, dass es Zeit wurde die Dusche zu beenden und sich soweit anzuziehen. Außerdem hatte sie einen Bärenhunger. Sie stieg also aus der Dusche heraus, griff nach einem der riesigen Handtücher die im Regal lagen, trocknete sich damit ab, schlüpfte in ihren Bademantel und ging hinunter in die Küche.
Nach einer Schüssel Cornflakes und einer Tasse Tee meinte Mattie: "Na Mac? Schon aufgeregt?" "Ein bisschen. Schließlich heiratet man ja nicht alle Tage kirchlich. Noch dazu so groß!" "Oh ja. Groß ist die Hochzeit wirklich. 120 Gäste!" "Und dazu den Secnav. Nicht jeder hat den Secnav zu seiner Hochzeit eingeladen, Mac." "Danke Tric. Das ist Harm und mir bewusst. Aber er hatte auf die Einladung bestanden. Außerdem verdanken wir ihm, dass wir zusammen bei J.A.G. arbeiten dürfen. Ihm und Admiral Chegwidden."
"Ja ja, die Vorschriften. Habt ihr eigentlich schon mal zum Fenster rausgeschaut? Da liegt ein Haufen Schnee." "Hab ich vorhin, Chloe. Ich hoffe wir schaffen es halbwegs unfallfrei zur Kirche und dann weiter nach Anapolis." Mac schaute dabei verträumt zum Fenster hinaus auf die Schneemassen, die sich im Garten türmten.
"Ich glaube Harmi ist wach, wenn ich richtig höre." "Was ist?" Mattie grinste Chloe an. "Ich hab gedacht, ich hätte Harmi gehört. Er ist wohl aufgewacht." Mac grinste nun. "Dann werde ich mal zur Raubtierfütterung schreiten. Was das angeht, ist er ein Marine." "Oh oh, lass das aber nicht Harm hören. Sonst wird er noch eifersüchtig." "Mattie, wenn du es ihm nicht sagst, erfährt er es auch nicht." Mac verlies die Küche während ihr die anderen grinsend hinterher sahen.
"Weiß eigentlich irgendjemand welche Unterwäsche Mac tragen wird?" "Du bist ja überhaupt nicht neugierig, Granny. Oder?" "Nein Mattie. Nur interessiert. Also? So wie ich dich kenne, weißt du mit was sie meinen Sohn heute Nacht erfreuen wird. Oder?" "Das will ich auch wissen! Also raus damit." Mattie grinste Chloe und Mrs. Burnett an ehe sie antwortete: "Tja, ich sag nur eine Corsage aus weißer Spitze und dazu eine Panties, ebenfalls aus weißer Spitze."
"Woher weißt du das denn?" Matties Grinsen verbreiterte sich. "Ich habs gesehen als es Francesca gebracht hat. Harm wird's gefallen, da bin ich mir sicher." "Das denk ich auch, Chloe." Die beiden Teenager grinsten sich an ehe Mrs. Burnett einschritt: "Also findet ihr das nett, euch über die Wäsche von Mac zu unterhalten?" "Ja, finden wir. Harms Boxershorts sind ja langweilig. Entweder weiß oder schwarz oder mit Comics drauf!" "Mattie!" "Was, er hat eine da sind Tomcats drauf und auf der anderen Weihnachtsmänner."
Mrs. Burnett musste nun auch schmunzeln. "Ihr seid wirklich zwei Gören. Jetzt wird's aber Zeit, dass ihr euch auch fertig macht. Sonst sind wir wirklich noch zu Spät." "Wir sind schon weg!" Mattie und Chloe sprangen regelrecht von ihren Stühlen auf und machten sich lachend auf den Weg in Matties Zimmer während Mrs. Burnett das Geschirr weg räumte. Keine zehn Minuten später klingelte es an der Tür und sie öffnete.
Draußen im Schnee, den Frank Burns links und rechts des Fußweges zu zwei riesigen Bergen aufgetürmt hatte, standen Francesca und Harriet. "Hi. Kommen sie rein. Mac ist grad erst aufgestanden und sieht nach Harmi." "Danke. Können wir dann nach oben gehen?" "Sicher." Patcicia Burnett hängte die Jacken auf und geleitete die beiden Frauen, bereits in langen Ballkleidern, nach oben. Vorsichtig klopfte sie an Macs Tür. "Herein?" "Hi. Wir sinds bloß." Mac, die auf dem Bett saß und Harmi an ihrer linken Brust liegen hatte, musste lächeln.
"Tag Harriet, Francesca. Ihr seht klasse aus." "Danke. Und dem kleinen schmeckts?" "Ja. Ist sein drittes Frühstück heute. Nicht wahr, Seemann? Du holst dir was du brauchst." Francesca und Harriet sahen sich wissend an während Mrs. Burnett meinte: "Dann hole ich mal das Kleid aus dem Schrank." "Ja, mach das. Sobald Harmi fertig ist zieh ich mich an." "Oh, kein Problem. Wir können uns Zeit lassen. Bei dem Wetter ist eh keiner pünktlich in der Kirche. Wir haben eineinhalb Stunden gebraucht bis wir hier waren."
"Das klingt nicht gut." "Nein, es ist die Hölle auf den Strassen. Aber Dad hat gemeint, an den Strassen soll es diesmal nicht scheitern. Was auch immer er vor hat. Er hing den halben Vormittag am Telefon." Harriet und Mac sahen Francesca neugierig an. >Was hat der Admiral denn vor?<, fragten sich die beiden, jede für sich. In diesem Moment seufzte Harmi auf und sah seine Mutter mit großen Augen an. "Ich glaube er ist satt fürs erste." Macs Worte wurden durch ein lautes Bäuerchen bestätigt.
Sie stand auf, legte ihn in sein Bettchen und begann, das kleine Vorhängeschloss am Kleidersack zu öffnen. Als sie den Reißverschluss nach unten zog, blieb Harriet und Mrs. Burnett die Luft weg. So etwas schönes hatten sie noch nie gesehen.
Das Kleid war so völlig anders, als alles was sie kannten. Es war weiß, hatte am Rock kleine, rote Satinrosen die den Stoff, edle Seide, in sechs großen Bögen nach oben rafften und eine lange Schleppe. Am Dekollete waren die gleichen drei Satinrosen angebracht, die den gerafften Stoff hielten und so Macs Busen betonten. "Das ist einfach nur Wow. Harm werden die Augen aus dem Kopf fallen wenn er dich so sieht." "Das ist ja auch beabsichtigt, Harriet." "Aber zwei Fragen." Mac sah sie belustigt an ehe sie meinte: "Schieß los!" "Erstens, wie lang ist die Schleppe?" Francesca begann zu grinsen: "Zwei Meter. Ich habe eine Schlaufe angebracht, damit Mac sie bequem tragen kann."
"Das ist echt klasse geworden. Aber jetzt die zweite Frage: "Wie soll Mac darin Harmi stillen?" Francescas grinsen verbreiterte sich noch etwas, bevor sie darauf antwortete: "Das habe ich auch bedacht. Die beiden Rosen links und rechts am Übergang zu den Puffärmeln, darunter befinden sich jeweils zwei Knöpfe die man öffnen kann. Wenn man das macht, kann man das Oberteil herunterklappen und das Problem ist gelöst."
"Das ist echt mal eine geniale Idee. Auf sowas muss man erstmal kommen." "Ja, das muss man. Ist mir eines Nachts eingefallen. Jetzt aber raus aus dem Bademantel und rein ins Kleid. Sonst werden wir ja nie fertig." Francesca hatte den besten Kommandoton ihres Vaters angenommen, was bei allen anwesenden einen Lachanfall auslöste. "Also verleugnen kannst du den Admiral aber nicht, Francesca.", prustete Mac hervor.
"Nein. Das kann ich wirklich nicht." "Weiß eigentlich irgendjemand, ob der Admiral in Begleitung kommt?" Harriet konnte ihre Neugier einfach nicht mehr bremsen und warf Mac einen wissenden Blick zu. Francesca beschäftigte sich plötzlich sehr intensiv mit den Falten von Macs Kleid, während sie es vom Bügel nahm und sah keine von den beiden Frauen an.
"Francesca? Geht's dir gut?" Mac war plötzlich sehr besorgt. "Ja ja. Alles in Ordnung." "Aber du weißt etwas darüber, ob der Admiral in Begleitung kommt oder nicht?" "Oh bitte. Fragt nicht weiter. Ich habe keine Ahnung und mein Name ist Hase, ich weiß von nichts." >Dad bringt mich um, wenn ich was sage.< "Wusste ichs doch! Hah! Ich meine ich würde es ihm ja gönnen." "Harriet!" "Was denn, Mac. Unser CO hats auch redlich verdient, endlich einmal glücklich zu sein." Harriet Roberts spekulierte fröhlich weiter, während sie Mac den Reifrock schloss.
Liebe Grüsse Petra
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"Harm wird eine ganze Menge auszupacken haben!" "Ja, Tric. Vor dem Vergnügen kommt schließlich auch erst die Arbeit." "Oh ja. Er soll ja schließlich auch etwas Zeit brauchen. Sonst wär es ja witzlos." Mac wandte sich zur Tür, durch die Mattie und Chloe, beide in bodenlangen, royalblauen Abendkleidern herein kamen. "Ihr mal wieder. Das hätte ich mir ja denken können, dass der Spruch nur von euch kommen kann."
"Tut mir leid, Granny. Aber Mac, du bist wirklich wunderschön." "Ach Chloe! Ich hab doch bisher nur die Wäsche und den Unterrock an." "Das seh ich. Aber das Kleid hängt am Schrank, und ist wunderschön." "Dann werden wir das jetzt gleich mal überziehen. Mrs. Burnett, Harriet, würdet ihr so nett sein, und mir helfen? Ihr müsst den Rock halten und Mattie und Chloe die Schleppe." "Kein Problem. Machen wir gerne."
Keine drei Minuten später war Mac in ihrem Kleid drinnen. Die Meterlange Seide ergoss sich weichfliesend um sie herum während ihr Francesca den Reißverschluss am Rücken zuzog. In der Taille, auf der Rückseite des Kleides war der Stoff zu drei Großen Fächerfalten gearbeitet, die elegant in die Schleppe flossen. Am Beginn der Falten, befanden sich ebenfalls vereinzelt die roten Rosen die dann langsam in die Schleppe ausliefen und dabei unterschiedliche Größen hatten.
Als Mac sich in ihrem Kleid drehte, hatten alle ein ehrfürchtiges Staunen im Gesicht. "Francesca, du hast dich da wirklich selber übertroffen." "Danke. Aber am meisten musste Dad drunter leiden. Überall lag Stoff herum und er musste aufpassen, wo er hingetreten ist. Victors Wohnung war leider zu klein für das Kleid." "Das kann ich mir vorstellen. Alleine die Schleppe muss ein Heidenaufwand gewesen sein."
"Es ging. Aber jetzt braucht Mac noch etwas altes, etwas blaues und etwas geliehenes." Chloe grinste. "Also, etwas blaues haben wir hier. Mattie und ich haben es besorgt." Sie zog ein blaues Strumpfband hinter ihrem Rücken vor und hielt es Mac vor die Nase. "Das dürfte doch genügen, oder?" "Ja, das dürfte genügen." "Warte, ich helfe Dir." Francesca hielt das voluminöse Kleid am Reifrock nach oben damit sich Mac das Strumpfband überstreifen konnte.
"Und etwas altes und geliehenes bekommst Du von mir." Patricia Burnett holte ein kleines Kästchen mit goldenen Ohrhängern, welche mit dunkelroten Granatsteinen besetzt waren, hervor. "Harms Vater hat sie mir damals geschenkt, als Harm geboren wurde. Ich möchte, dass du sie heute trägst. Außerdem passen sie hervorragend zum Kleid."
Mac hatte Tränen in den Augen. "Danke, Tric. Die sind wunderschön." "Schon okay, Kleines. Ich denke er hätte das auch so gewollt." Harms Mutter drückte Mac vorsichtig an sich, bevor Francesca meinte: "Jetzt muss ich aber noch den Schleier aufstecken und Harriet das Make-Up machen." "Schon okay. Ich setzte mich ja schon brav hin. Kann solange mal jemand Harmi anziehen?" "Sicher. Sergej und ich haben da ja schon Übung drin." Mac grinste Mattie an, während die unter Chloes wachsamen Augen das Baby aus seinem Bettchen hob und es ins Kinderzimmer hinüber trug.
Mattie legte ihn vorsichtig auf den Wickeltisch, während Sergej, der gerade aus dem Badezimmer gekommen war, den weißen Strampelanzug heraus suchte, der für heute ausgesucht worden war. "Ja, du kleiner Mann. Jetzt machen wir dich fein damit du genauso chic aussiehst wie die Mami und der Daddy." "Und Onkel Sergej, Tante Harriet, Onkel A.J. und der Rest der Bande. Inklusive deiner Schwester und Granny." Sergej und Mattie arbeiteten perfekt als Team zusammen, während Harmi vor Vergnügen gluckste und die beiden mit seinen blauen Augen fixierte.
"Wetten dass er in einer halben Stunde nochmal ne neue Windel braucht?" "Da brauch ich nicht wetten, Mattie. Das ist so. Immer wenn er gegessen hat, braucht er ne frische Windel. Ja? Du kleiner Held. Ich glaube wir sollten ihn nochmal hinlegen. Nicht dass er in der Kirche anfängt mit schreien." "Du hast Recht. Ich bringe ihn wieder rüber ins Schlafzimmer. Kannst du mal das Taufkleid von Granny aus dem Schrank holen und hinlegen?" "Kein Problem." Sergej aber ging nochmal auf Mattie und Harmi zu und schob ihm seinen Zeigefinger in die winzige Faust. "Doswidanja, Harmi. Bis später."
20.03 Uhr Zulu-Zeit
Sturgis Wohnung
Columbia Road 12
Washington D.C.
Während bei Mac zu Hause die Damen bereits vollauf mit den Vorbereitungen für die Hochzeit beschäftigt waren, lagen Harm und Sturgis noch friedlich schlafend in ihren Betten obwohl es nur noch eine Stunde bis zur Kirche war. Erst durch das penetrante Piepen von Harms Handy wurde dieser aus dem Schlaf gerissen. Er fischte mit unkoordinierten Bewegungen danach, bevor er sich schlaftrunken meldete: "Rabb?" "Harm! Sind sie des Wahnsinns? Erzählen sie mir jetzt nicht, dass Commander Turner und sie noch schlafen!"
Harm war mit einem Schlag hellwach. Er setzte sich auf der Couch auf und stammelte: "Admiral. Was wie?" "Es ist vier Minuten nach 15.00 Uhr, Harm! In genau 56 Minuten beginnt die kirchliche Trauung und sie beide liegen noch im Bett und schlafen!" Die Stimme des Admirals war leicht streng und er konnte es einfach nicht glauben, dass die beiden doch glatt verschlafen hatten.
"Raus aus den Federn, Commander! Und zwar sie beide. Das ist ein Befehl!" "Aye Aye, Sir!" "In dreißig Minuten wird sie ein Fahrzeug abholen und zur Kirche fahren. Die Strassen sind heillos verstopft. Da ist kein Durchkommen. Und jetzt ziehen sie sich an, ich habe keine Lust, auf sie zu warten!" Damit hatte Admiral Chegwidden aufgelegt und Harm atmete hörbar aus. >Verdammter Mist! Sowas musste ja passieren!<
Er sprang von der Couch auf und rannte buchstäblich zu Sturgis in dessen Schlafzimmer um ihn zu wecken. "He, raus aus dem Bett! Wir haben verschlafen!" Harm zog ihm unsanft die Decke weg. "He, was soll das? Was ist los?" "Wir haben verschlafen, das ist los!"; wiederholte sich Harm. "Der Admiral hat gerade angerufen, in einer halben Stunde holt uns ein Wagen ab der uns zur Kirche bringt. Die Strassen sind wohl total zu!" Harm hastete bereits ins Badezimmer um der Dusche einen Kurzbesuch abzustatten.
Auch Sturgis war mittlerweile aus seinem Bett gesprungen und folgte ihm. "Oh man, das musste ja passieren. Wie ist denn die Laune des Admirals?" "Frag lieber nicht!", rief Harm unter der Dusche hervor während Sturgis seine Augen verdrehte und sich im Eiltempo weiter rasierte. Dann tauschten die beiden die Plätze bevor sie sich in ihre Dress White warfen. "Harm?" "Ja?" "Formal Dress White, oder?" "Ja. Mist, wo hab ich denn den Säbel hingelegt? Ich hab den doch gestern Abend mitgebracht!"
Nun war Harm es, der mit Hummeln im Hintern durch Sturgis Wohnung fegte. "Das gibt's doch nicht! Ich bin mir sicher dass ich ihn mitgebracht habe!" Währenddessen war Sturgis damit beschäftigt, die Medaillenbänder an seiner Uniformjacke zu ordnen, da die sich ineinander verharkt hatten. Harm hetzte von der Küche ins Wohnzimmer und zurück, aber er konnte den Säbel nicht finden.
"Meinst du den hier?" Sturgis hielt auf einmal den gesuchten Gegenstand in der Hand. "Wo hast du den jetzt gefunden?" "Hier. Unter der Couch. Er muss darunter gefallen sein." "Danke." Harm band sich den Gürtel mit dem Säbel daran um, als es auch schon an der Tür klingelte. "Also nochmal kurze Checkliste. Hast du die Ringe, Sturgis?" "Ringe, in der rechten Hosentasche." "Handschuhe?" "Hier." Sturgis wedelte damit vor Harm herum. "Mütze?" "Auf dem Kopf." Beide mussten lachen. "Säbel?" "Schon umgebunden." "Dann können wir ja jetzt gehen." "Ja, können wir. Klar zum Gefecht, Harm." "Auf in den Kampf." Beide zogen sich ihre Mäntel an und verließen die Wohnung.
Als sie vor die Haustür traten, staunten sie nicht schlecht. Da stand doch tatsächlich ein Humvee und wartete darauf, dass sie einstiegen. "Wo kommt der denn her?" "Sind sie Commander Rabb und Commander Turner?" "Ja, die sind wir." "Gunnery Seargant Blesswood. Ich habe Befehl, sie beide zur Kirche zu fahren." Harm und Sturgis sahen sich an und grinsten über beide Backen. "Na dann wollen wir mal. Einen Zwei-Sterne-Admiral lässt man nicht warten." "Zwei Zwei-Sterne-Admirals. Tom wird sicher auch schon da sein."
Harm und Sturgis setzten sich in das schwere Militärfahrzeug, das dank seiner ausreichenden PS-Zahl, der Schneeketten und seiner Geländegängigkeit ohne Probleme durch die vereisten und verschneiten Strassen kam. "Das ist das erste Mal das ich dass zugebe, aber Gott segne das MarineCorps." "He, keine Witze über die Marines. Ich bin immerhin mit einem verheiratet." Beide Offiziere lachten los.
20.06 Uhr Zulu-Zeit
Harms & Macs Haus
Apple-Tree-Road 45
Washington D.C.
Mac unterdessen sprang, nachdem sie fertig geschminkt war und auch der kurze Spitzenschleier befestigt war, voller Panik von ihrem Stuhl auf. "Mac, was ist los?" "Oh Gott, ich habe keinen Brautführer!" Einen Moment lang wurde es totenstill im Raum. "Wie du hast keinen Brautführer?" "Harm und ich haben nicht mehr darüber gesprochen gehabt, nachdem die Hochzeit im August ausgefallen ist. Damals hat er gesagt gehabt, dass er das erledigt hätte. Was mach ich jetzt? Ich kann doch nicht alleine zum Altar gehen?"
Mac war völlig fassungslos. Es war das erste Mal, dass sie so die Nerven verlor. Das war ihr in ihrer gesamten Anwaltslaufbahn noch nicht passiert. Aber sie hatte Tränen in den Augen." "He, beruhig dich, Sarah. Wenn alle Stricke reißen, kann dich sicher Frank oder Sergej zum Altar führen.", versuchte Mattie sie zu beruhigen. "Und jetzt setz dich nochmal hin und still Harmi. Nicht dass er während dem Gottesdienst Hunger bekommt.", fügte Chloe dazu.
Mac nickte nur. Kaum saß sie wieder und hatte Harmi an ihrer Brust liegen, als es leise an die Schlafzimmertür klopfte. "Wenn ihr nicht Harmon Rabb jr. heißt könnt ihr reinkommen!", rief Mrs. Burnett lachend in Richtung Tür. "Nee, so heißen wir nicht.", kam es von Frank Burnett der mit Sergej Shukov in seiner Galauniform herein kam. "Na, wie geht's euch? Mac, du siehst aus wie eine Zarin!" "Danke, Sergej." "Aber warum hast du geweint?"
Harms Bruder kniete sich neben sie und streichelte dem trinkenden Harmi sanft über den Kopf. "Es ist deine Hochzeit, da weint man nicht. Höchstens vor Glück." "Die beiden Helden die heut vor den Altar treten, haben es verpennt einen Brautführer zu bestimmen.", kam es von Mattie. "So? Na dass ist ja ein dickes Ding." "Ja, das ist es. Und ich hab auch nicht daran gedacht!" Harriet klatschte sich dabei mit der flachen Hand gegen die Stirn.
"Na, ich denke aber dafür lässt sich noch ne Lösung finden. Sergej und ich sind ja auch noch da. Und im übrigen sind grad vier Natoolivgrüne Geländewagen in die Einfahrt gefahren. Ich glaube die wollen uns zur Kirche bringen. Anders kommt man nämlich nicht durch. Laut Radio soll man das Auto stehen lassen."
"Dann wird's jetzt langsam Ernst, Mac." "Ja, Francesca. Hast du gehört, Harmi? Es geht los." Als Mac ihm ihre Brust entzog, war sofort das lauteste Babygeschrei da, das man sich vorstellen konnte. "Ist ja gut. Ich weiß ja dass du Hunger hast, mein Schatz. Aber die Mami muss sich jetzt anziehen." Mac versuchte ihn zu beruhigen, aber das ging gründlich schief. Ihr blieb nichts anderes übrig, als Harmi wieder an ihre Brust zu legen. Sofort machte er sich wieder mit einem schmatzen darüber her.
"Tja, ich denke wir werden wohl oder übel warten müssen, bis der Matrose hier satt ist.", lachte Frank Burnett. "Sieht ganz so aus. Ich geh dann mal und sage dem Fahrer da unten Bescheid, dass es später wird." "Danke, Sergej." "Kein Problem." Damit war Harms Bruder aus der Tür draußen und auf dem Weg nach unten. Die Fahrer der vier Fahrzeuge staunten nicht schlecht, als ein russischer Offizier auf sie zu kam und sie ansprach.
"Kein Problem, Sir. Wir sagen per Funk Bescheid dass es später wird. Die Hochzeit kann ja wohl schlecht ohne Braut anfangen." "Genau, Seargant." Mit einem typischen Rabb-Grinsen ging Sergej zurück ins Haus und hoch ins Schlafzimmer. "Alles geklärt. Sie warten auf uns. Die Wagen hat Admiral Chegwidden geschickt." "Wer sonst hätte es sein können? Ich meine wenn ein Zwei-Sterne-Admiral so etwas organisiert, kann man sich mehr als geehrt fühlen." "Da hast du Recht, Francesca. Ich kann mir den Aufstand lebhaft vorstellen, den er vollführt haben muss." "Oh ja, das kann ich auch." Alle lachten auf während Mattie und Chloe bereits ihre langen, weißen Handschuhe anzogen. "Hast du die abgepumpte Milch unten, Mac?" "Ja, im Kühlschrank. Vier Fläschchen. Das müsste reichen, bis nach der Kirche." "Ich geh die dann mal holen." "Ich helfe dir."
Damit waren Matti und Chloe draußen. "Wann hast du denn das gemacht, Mac?", fragte Harriet. "Vorhin, als sich der Rest umgezogen hat und du und Francesca im Bad ward um das Make-Up zu kontrollieren. Ich kenn den Nimmersatt hier. Nicht dass ich ihn in der Kirche auch noch stillen muss." "Das wär doch mal was ganz was neues.", brachte Frank hervor bevor Sergej meinte: "Wenn er Hunger hat, dann hat er Hunger. Da kann man nichts machen."
Nach weiteren zehn Minuten hatte Harmi dann genug gegessen, so dass er Macs Brust losließ und sie aus seinen großen, blauen Augen müde ansah. "Und jetzt? Satt und zufrieden?" Der Kleine strampelte mit allen vieren bevor er herzhaft gähnte. "Das ist so süß.", kam es dabei von Harriet. "Ja. Jetzt ziehen wir dir aber noch das Taufkleid über und dann die dicke Jacke. Nicht dass du uns draußen erfrierst."
"Ich mach das schon." Mrs. Burnett nahm ihren Enkelsohn auf den Arm während Mac ihr Brautkleid wieder schloss, ihre eigenen, langen Abendhandschuhe überstreifte, den kurzen Bolero überzog und dann in ihren warmen Wintermantel schlüpfte. Alle wollten um jeden Preis verhindern, dass sie sich erkältete. "Gehen wir. Habt ihr die Wickeltasche?" "Haben wir." "Und Harmi im Maxicosi ist hier bei seinem Großvater. Dick eingepackt und fest schlafend."
Die kleine Gruppe verlies das Haus um in die Humvees zu steigen. Mac verschlug es die Sprache. Einer der Humvees war mit weißen Bändern geschmückt worden und hatte auf der Motorhaube ein riesiges Blumenbouquet aus weißen Rosen sitzen. "Wow." "MaŽam? Staff-Seargant Gillis. Der Blumenschmuck ist ein Gruß vom MarineCorps. Wir helfen ihnen beim einsteigen, Colonel."
"Danke." Mac kletterte vorsichtig in den schweren Geländewagen hinein, während Francesca und Harriet, die die ganze Zeit ihre Schleppe getragen hatten, diese vorsichtig und fachgerecht im Wagen verstauten. Der Fußboden des Fahrzeugs war mit Teppich ausgelegt worden, wie Mac erstaunt feststellte. "Anordnung von Major General Bump, MaŽam. Damit das Kleid keinen Schaden nimmt. Wir haben in Rekordzeit den ganzen Wagen auf Hochglanz poliert. Es dürfte sich absolut kein Staubkorn mehr darin befinden."
Damit schloss er die Tür und stieg nach einem prüfenden Blick, ob sich auch alle anderen in die Fahrzeuge begeben hatten, ein um den Motor an zu lassen. Da Frank Burnett Harmi noch zu Mac ins Auto geschnallt hatte, war sie nicht ganz alleine. Gedankenverloren blickte sie während der Fahrt zur Kirche auf das tief verschneite Washington hinaus. Es waren wirklich nur die Schneepflüge und einige wenige Geländewagen unterwegs.
21.06 Uhr Zulu-Zeit
First Baptist Church
Alexandria, Virginia
"MaŽam, wir sind da." "Danke, Staff Seargant." In diesem Moment kamen die beiden Admiräle Chegwidden und Boone zum Brautauto gelaufen und öffneten die Tür des Humvee. "Na Mac? Gut geschlafen?" "Danke, Sir. Könnten sie mir bitte Harmi abnehmen?" "Aber sicher nehme ich ihnen meinen kleinen Patensohn ab." Admiral Chegwidden griff nach dem Maxicosi, schnallte ihn ab und hob ihn vorsichtig aus dem Militärfahrzeug.
Bevor aber Chegwidden oder Boone Mac aus dem Wagen helfen konnten, kamen bereits Harriet und Francesca herangeeilt und schoben die beiden Männer zur Seite. "Dad, bitte. Das ist jetzt Frauensache mit dem Kleid." "Nicht dass du dich übernimmst, Francesca." Die junge Italienerin schaute ihn lächelnd an. "Keine Sorge. Dem Bambino geht's gut. Und mir auch." "Na dann. Ich warte in der Kirche im Nebenzimmer auf euch."
"Mach das. Und bring Harmi auch schon mal hinein. Nicht dass er sich erkältet." "Keine Sorge. Seaman Rabb wird sich nicht erkälten. Nicht wahr?" Aber das Baby schlief selig neben seinem Stoffhund im Maxicosi und kümmerte sich gar nicht um das Gerede. Mac stieg derweil vorsichtig aus dem Wagen und war froh, dass ein Teppich über den Steinweg der zur Kirche führte gelegt war. Harriet und Francesca ließen die Schleppe fallen und Mac ging hinauf zum Eingang.
Sie wurde von Kaplan Turner begrüßt, der sich ehrlich freute sie zu sehen. "Ich bin so froh, dass es ihnen wieder besser geht, Colonel." "Danke sehr. Ich freu mich auch, zu Hause zu sein." "Kommen sie. Ihren Mantel können wir an der Garderobe aufhängen. Hier drin wurde mächtig geheizt. Es soll sich ja niemand erkälten." Kaplan Turner nahm Mac galant ihren schweren Mantel ab und auch den Bolero legte sie ab. Es war wirklich angenehm warm in der Kirche, stellte sie überrascht fest.
Die beiden gingen ins Nebenzimmer wo schon Admiral Chegwidden auf sie wartete. Er hatte Harmi die Jacke ausgezogen und ihn etwas aufgedeckt, da es auch hier angenehm warm war. Der kleine Rabauke hatte dabei seelenruhig weiter geschlafen. "Ist Harm schon da?", fragte Mac mit einem leichten Zittern in der Stimme was den Admiral hellhörig werden lies.
"Commander Turner und er sind auf dem Weg. Sie müssten jeden Moment hier eintreffen. Wieso fragen sie?" Der Admiral war auf sie zugekommen und sah sie mit forschenden Augen an. "Sir, das ist etwas kompliziert. Ich habe vorher festgestellt, dass Harm und ich vergessen haben, uns um den Brautführer zu kümmern." Mac hatte den Kopf gesenkt. "Jetzt habe ich keinen, Sir."
Der Admiral setzte sein breitestes Sealgrinsen auf. "Hören sie zu, Sarah. Ich werde ihr Brautführer sein." Einen Moment herrschte Stille in dem kleinen Zimmer, ehe Mac aufsah und ihn mit strahlenden Augen anblickte. "Das würden sie tun, Sir?" "Wenn sie es gestatten? Harm hatte mich schon damals gefragt, als sie beide mir den Hochzeitstermin genannt haben im August. Und ich hatte zugestimmt. Er wollte sie damit überraschen."
"Danke, Sir. Sehr gerne hätte ich sie als meinen Brautführer. Ich könnte mir niemand anders vorstellen, der dieses Amt bei mir übernehmen sollte." "Na dann, ist das abgemacht. Jetzt müssen wir nur noch warten, bis Commander Turner und Harm eintreffen damit sie ihren Brautstrauß erhalten. Francesca wird ihn bringen." "Sind denn schon alle Gäste da?" "Ja. Auch der Secnav." Alle haben ihren Platz gefunden. Admiral Boone hat das Kommando geführt. Auch als Harms Fliegergeschwader eingetroffen ist. Hat wohl Keeter organisiert gehabt."
"Lauter eingebildete Piloten in Dress White und Goldwings. Oh man, ich muss Mattie und Chloe in Sicherheit bringen.", lachte Mac. "Das sollten sie vielleicht." In diesem Moment ging die Tür auf und die beiden Teenies kamen herein. "Hi Mac. Granny hat gesagt, ich soll Harmi abholen. Es ist gleich soweit. Harm und Sturgis sind grad angekommen und steigen aus dem Auto."
Mac und der Admiral sahen Mattie an. "Danke. Aber sei vorsichtig, Mattie. Mein Patensohn schläft gerade." "Keine Sorge, Sir." Mattie schnappte sich vorsichtig den Maxicosi und trug ihn zu dem Platz von den Burnetts in der ersten Reihe. Dann kehrte sie ins Nebenzimmer zurück, wurde aber von Admiral Chegwidden hinaus gebeten.
Als die Tür geschlossen war, kam Chegwidden auf Mac zu und griff nach ihren behandschuhten Händen. "Sarah, ich wollte ihnen nur sagen, dass ich ihnen alles erdenklich gute auf dieser Erde wünsche. Sie haben einen Kerl wie Harm weiß Gott verdient." Der Admiral beugte sich etwas zu Mac herunter und hauchte ihr einen Kuss auf die Wange. Mac hatte Tränen in den Augen. So kannte sie ihren Vorgesetzten nicht. "Danke, Sir. Für alles." Der Admiral löste sich wieder etwas von ihr und schob noch in seinem typisch brummigen Tonfall hinterher: "Und wenn er Schwierigkeiten macht, kommen sie zu mir. Dann wird er sein blaues Wunder erleben."
"Aye Aye, Sir." Ein klopfen an der Tür unterbrach das Gespräch der beiden. "Herein!" "Ich bins, Dad. Hier der Brautstrauß. Mit den besten Wünschen von Commander Turner." Francesca reichte ihr den Strauß, der aus roten Rosen bestand die in einem Wasserfall nach unten fielen und verabschiedete sich dann wieder. Mattie und Chloe nahm sie mit zur Eingangstüre im Kirchenschiff.
Währenddessen hatten sich auch Harm und Sturgis ihrer Mäntel entledigt und waren gemeinsam den Kirchengang entlang zum Altar geschritten, wo schon Keeter, Bud Roberts, Skates, Victor Garlindez und ein Major Frederick Aspen warteten. Sie sollten die Trauzeugen sein. Harm war aufgeregt. Bevor er aber die letzte Stufe zum Altar hinauf ging, musste er einfach kurz bei seinem Sohn vorbei schauen. Der lag in seinem Maxicosi und schlief immer noch.
Harm kniete sich hin, streichelte ihm zärtlich über die kleine Wange und hauchte ihm einen Kuss auf die Stirn. "Ich hab dich vermisst, Harmi." Dann stand er wieder auf und trat an den Altar. Er drehte sich um und schaute sich in der Kirche um. Überall waren die roten Weihnachtssterne angebracht, die Tannengirlanden hielten und mit den großen Kerzen, die überall herum standen, ein sanftes Licht in die Backsteinkirche warfen.
Das ganze wurde von einem majestätischen Weihnachtsbaum, ganz in Rot und Gold gehalten, abgerundet dessen unzählige, winzigen Lichter mit den glänzenden Glaskugeln um die Wette glitzerten und welcher in dem freien Raum hinter dem Altar stand. Harm wurde immer nervöser. Unruhig trappelte er von einem Fuß auf den anderen und versuchte sich zusammen zu reißen. So viel ging ihm momentan durch den Kopf. >Es ist Heilig Abend. Der Tag, an dem Dad abgeschossen wurde, Weihnachten und der Tag, an dem ich endlich meine Sarah in einer Kirche heiraten darf. Mein Gott, was dieses Jahr schon alles passiert ist. Das passiert anderen in einem ganzen Leben nicht.<
Immer wieder blickte er beinahe hilfesuchend zu Sturgis, Keeter und Bud hinüber. Admiral Boone saß auf seinem Platz neben Harms Eltern und unterhielt sich leise mit Mrs. Burnett. Mit jeder Minute die verstrich, wurde Harm nervöser. Sein Kragen schien ihm die Luft abzuschnüren und er hatte feuchte Hände unter seinen weißen Handschuhen. >Wie sie wohl aussieht? Was sie anhat? Sie wird auf jeden Fall wunderschön sein.<
Harms Blick wanderte durch die Kirche. >Alles bekannte Gesichter. Da hinten sitzt Abgeordnete Latham neben dem Marineminister, der CAG der Seahawk, der mich aus dem Wasser gefischt hat ist da, ebenso Dr. Kennedy und Dr. Pierce. Aber warum sitzen die soweit vorne? Hmm. Seltsam. Und mein Geschwader ist auch da. Pillow, Greyhound, Sledge, Ice, alle sind sie da. Wer das wohl organisiert hat? Da hinten sitzen Onkel Duck und Tante Mary mit ihren Kindern und Enkeln und auf der anderen Seite der Kirche die Marines die Mac eingeladen hat.<
Commander Rabb begann damit, unauffällig von einem Bein aufs andere zu treten. Und mitten zwischen den ganzen Marines alle Kollegen und Freunde vom J.A.G.-Corps. Jennifer, Vuckovic, Gates und der Rest der Bande.< Harm wurde aus seinen Gedanken gerissen, als ihn Sturgis anstupste. "Mein Dad kommt. Es geht also gleich los.", raunte er ihm zu. Harm nickte nur. Dann stand Kaplan Turner auch schon vor ihm und reichte ihm die Hand.
"Freut mich sie hier zu sehen, Commander. Aufgeregt?" "Ein bisschen, Sir." Der Kaplan lächelte ihn aufmerksam zu. "Keine Sorge. In etwas mehr als einer Stunde haben sie es überstanden." Harm lächelte zurück bevor er sich zu seinen Trauzeugen wandte:"Ich glaube jetzt wird's ernst." "Tja, Hammer. Normal würde ich ja jetzt sagen, noch hast du Zeit es dir zu überlegen, aber ihr habt ja den Papierkram schon hinter euch.", lachte Keeter leise.
Mrs. Burnett hingegen saß in der Kirchenbank und betrachtete ihren Sohn mit Tränen in den Augen. Wie er da so in seinen Dress White stand, war er das perfekte Ebenbild seines Vaters. Genau so hatte Harmon Rabb sr. sie damals auch am Altar erwartet gehabt. Mr. Burnett griff nach ihrer Hand und drückte diese liebevoll. Ein dankbares Lächeln war die Antwort als auch schon die Orgelmusik einsetzte.
Harm stellte sich neben den Altar, straffte sich und wartete. Er war gespannt wie sie aussah. Aber zuerst kamen Mattie und Chloe in ihren blauen Kleidern mit jeweils einem kleinen, weißen Rosenstrauß in der Hand auf ihn zu. Dann folgte Harriet, im gleichen Kleid und die Spannung in Harm steigerte sich ins unermessliche.
Auch Mac und der Admiral, die noch im Gang des Vorraumes standen, warteten ungeduldig. Mac war nun mindestens genauso nervös wie Harm, was den Admiral schmunzeln lies. So zappelig kannte er sie nicht. "Ganz ruhig, Mac. Tief einatmen und wieder aus. Bereit?" Ein Nicken war die einzige Antwort die Admiral Chegwidden erhielt. "Dann wollen wir." Er hielt ihr seinen linken Arm hin damit sie sich einhaken konnte und führte sie hinter die Glastüren.
Die leise Musik steigerte sich zum Hochzeitsmarsch und alle erhoben sich. Dann gingen die beiden Glastüren auf und Harm sah sie. Sie war so wunderschön. Er hatte viel erwartet gehabt, aber dass sie in solch einem romantischen Kleid die Kirche betreten würde, war eine ganz neue Seite an ihr. Sie war einfach unbeschreiblich schön. Und sie war seine Frau. In seinen Augen sammelten sich die Tränen. Er konnte nichts dagegen machen. Auch die Trauzeugen warfen sich verstohlene Blicke zu. Würdevoll und langsam schritt Mac am Arm des Admirals über den roten Teppich den Kirchengang entlang zum Altar. Sie war froh, dass sie am Arm des Admirals ging, so konnte sie ihre Aufregung damit kompensieren, indem sie A.J.s Arm sanft drückte.
Der Admiral bemerkte diese kleine Geste und musste unweigerlich lächeln. >Er sieht wirklich verdammt gut aus, wie er da so steht. Dein Harm. Ich liebe ihn, mehr als alles andere.<, schoss ihr durch den Kopf als sie Harm so betrachtete. Er strahlte seine ganze Stärke aus, aber gleichzeitig schien er in Macs Augen auch so verwundbar wie nie zuvor. Die goldenen Knöpfe an seiner Uniform glitzerten im Kerzenlicht und das weiß der Uniform schimmerte edel in den Kirchenraum.
Dann waren sie am Altar angekommen und der J.A.G. übergab mit einem festen Händedruck Mac an Harm. "Danke, Sir." "Passen sie bloß auf sie auf, Commander." "Das werde ich." Während Harm nun Macs Arm nahm, ging der Admiral zu seinem Platz. Harm konnte es nicht verhindern, eine Träne bahnte sich ihren Weg über seine Wange hinab. Auch Mac hatte es nicht geschafft, ihre Tränen zurück zu halten. "Ich liebe dich, Sarah.", flüsterte Harm ihr zu bevor sich ihre Lippen zu einem unsagbar zärtlichen Kuss trafen. Die anwesenden Gäste nahmen mit Verblüffung zur Kenntnis, dass die beiden Hauptpersonen so von ihren Gefühlen überwältigt wurden.
Kaplan Turner deutete den beiden und der Gemeinde mit einem Handzeichen, sich zu setzen. Dies war eine kleine Abweichung vom sonstigen Protokoll, aber Harm hatte wegen Macs angeschlagener Gesundheit darauf bestanden gehabt und Admiral Chegwidden hatte ihn dabei unterstützt gehabt. Kaplan Turner begann mit dem Gottesdienst. Zuerst wurde gesungen, dann las er die Weihnachtsgeschichte bevor er zur Predigt überging.
"Wie Maria und Josef in der Weihnachtsgeschichte, so habt auch ihr, Sarah und Harm, Prüfungen zu bestehen gehabt. Eure Liebe aber war stark genug, alle diese schweren Prüfungen zu meistern. Nun sitzt ihr hier, im Kreise eurer Verwandten, Freunde und Kollegen und wollt euch vor Gott das Eheversprechen geben. Wisst ihr, ich habe schon viele Paare getraut, aber noch keines war wie ihr. Ihr habt füreinander mehr als einmal euer Leben riskiert, ihr habt allen Widrigkeiten getrotzt und ihr habt eurem wundervollen Sohn das Leben geschenkt."
An dieser Stelle machte Kaplan Turner eine kleine Pause während der er den schlafenden Harmi in seinem Maxicosi betrachtete. "Ebenfalls habt ihr gemeinsam die letzte und vielleicht schwerste Prüfung eures Lebens gemeistert, so dass der Herr ein Einsehen mit euch gehabt hat und Sarah ins Leben zurückkehren lies." Harm drückte an dieser Stelle Macs Hand die in seiner lag und sah ihr tief in die Augen. Nicht wenige Gäste wischten sich verstohlen die Tränen aus den Augen.
"Sarah, Harm. Erhebt euch bitte und reicht euch die rechte Hand." Harriet nahm Macs Brautstrauß entgegen und Sturgis holte das Kästchen mit den Ringen aus seiner Hosentasche hervor um einen Schritt vor zu treten. Harm und Mac zogen jeweils ihren Handschuh aus bevor sie sich die Hände reichten und Kaplan Turner erwartungsvoll ansahen. "Im Angesicht Gottes und der versammelten Gemeinde, frage ich dich, Harmon Rabb jr., willst du Sarah MacKenzie-Rabb lieben und ehren, achten und schützen in guten wie in schlechten Tagen, bis dass der Tod euch scheidet?"
Harm hatte sich mittlerweile in Macs braunen Augen verloren. Er antwortete mit einem dicken Klos im Hals: "Ja, ich will." Kaplan Turner lächelte und die Trauzeugen warfen sich einen glücklichen Blick zu. "So frage ich auch dich, Sarah MacKenzie-Rabb. Willst du Harmon Rabb jr. lieben und ehren, achten und schützen in guten wie in schlechten Tagen, bis dass der Tod euch scheidet?" Mac ging es keinen Deut besser als Harm. Auch sie hatte einen riesigen Klos im Hals und wusste nicht, ob ihr ihre Stimme noch gehorchen würde. "Ja, ich will.", antwortete sie kaum hörbar.
"Falls irgendeiner der hier Anwesenden, etwas gegen diese Verbindung von Harm und Sarah haben sollte, so möge er jetzt sprechen, oder für immer schweigen." Erwartungsgemäß meldete sich niemand und so fuhr der Kaplan fort: "Nehmt diese Ringe, um euer Eheversprechen für alle sichtbar zu machen." Sturgis übergab seinem Vater das Kästchen mit den beiden Platinringen und Harm griff als erstes zu. "Sarah, trage diesen Ring als Zeichen meiner unendlichen Liebe und meines Vertrauens zu Dir." Harm sah ihr dabei mit so viel Liebe in die Augen, dass Mac fast schwindelig wurde. Langsam und mit leicht zitterigen Fingern schob er ihr den schlichten Ring über den Finger bevor er kurz ihre Hand drückte.
Nun war Mac an der Reihe. Sie griff ebenfalls nach dem Ring in dem mit rotem Samt ausgeschlagenen Kästchen und begann: "Harm, nimm diesen Ring als Zeichen meines unendlichen Vertrauens in dich. Ich liebe dich mehr als mein Leben. Bis in alle Ewigkeit." Damit strich sie den Ring über seinen Finger und verschlang ihre Finger mit den seinen. Jeder in der Kirche konnte in diesem Moment fühlen, was die beiden sich bedeuteten. Auch Mattie und Chloe standen die Tränen in den Augen und selbst Admiral Chegwidden war um seine Fassung bemüht. "Hiermit erkläre ich euch kraft meines Amtes als Militärgeistlicher, zu Mann und Frau. Sie dürfen die Braut küssen." Das lies Harm sich nicht zweimal sagen.
Er trat auf Mac zu, legte seine Hand an ihre Taille und zog seine Augenbraue in seiner so typischen Weise nach oben. Mac nickte leicht ehe sich ihre Lippen trafen. Zuerst war der Kuss zärtlich, aber schnell entwickelte sich daraus all das Feuer und die Leidenschaft, die sie miteinander verband. Die anwesenden Gäste begannen begeistert Beifall zu klatschen und die Trauzeugen grinsten über das ganze Gesicht. Das Brautpaar trennte sich erst, als sie völlig außer Atem waren und lächelte sich wissend zu.
Dann ergriff Kaplan Turner wieder das Wort. Er musste ja noch den Segen erteilen. "Kniet nieder." Harm und Mac knieten sich vorsichtig auf die kleine Bank vor dem Altar und senkten die Köpfe etwas als Kaplan Turner seine Hände vorsichtig darauf legte. "Was der Herr zusammengefügt hat, soll der Mensch nicht trennen. Gehet hin in Frieden, Gottes Segen sei mit euch. Im Namen des Vaters, des Sohnes und des heiligen Geistes, Amen." Mit einer kleinen Geste deutete er dem Brautpaar, sich wieder zu erheben. "Viel Glück ihr beiden. Und alles Gute." "Danke." Er reichte zuerst Mac dann Harm die Hand bevor er sich wieder zur Gemeinde wandte. "Dürfte ich jetzt bitte die Paten des kleinen Harmon David Rabb nach vorne bitten?"
Leises Gemurmel durchbrach die feierliche Stimmung. Admiral Chegwidden, Harriet Roberts und Sergej Shukov traten mit Harmi auf dem Arm nach vorne zum Taufbecken. Da der Admiral der ranghöchste Offizier der drei war, trug er den kleinen Seemann. Aber Harmi schaute ihn nur mit riesengroßen, blauen Augen an. Harm und Mac folgten der kleinen Gruppe Hand in Hand zum Taufbecken.
Kaplan Turner strich dem Kleinen liebevoll über das gehäkelte Mützchen, dass wie das zarte Taufkleid noch von Harms Urgroßmutter stammte, ehe er begann: "Sarah, Harm. Der Herr hat euch euren Sohn geschenkt, und ihn euch anvertraut damit ihr ihn in seinem Namen beschützt und erzieht. So wie er seinen Sohn in die Obhut von Maria und Josef gegeben hat. Ihr habt Menschen ausgewählt, die euch Nahe stehen und denen ihr vertraut, damit sie euch bei dieser Aufgabe, Harmi zu erziehen, helfen sollen."
Die drei Paten blickten sich schmunzelnd an, da Kaplan Turner Harmis Spitznamen verwendet hatte. "Die Taufpaten sind für ein Kind genauso wichtig wie seine Eltern, sollen sie doch eine zweite Anlaufstation für es sein. Sie sollen die Eltern unterstützen und sich mit ihnen am Heranwachsen des Babys erfreuen. Da der Herr euch euren Sohn geschenkt hat, möchte er auch dass er in seinem Hause getauft wird."
Admiral Chegwidden legte sich Harmi so auf den Arm, dass das kleine Köpfchen über das Taufbecken ragte während ihm Harriet das Mützchen vom Kopf zog. Ein Glucksen war das einzige, was Harmi bisher von sich gegeben hatte. Kaplan Turner griff nach dem geweihten Wasser, welches in einer Karaffe am Rande des Beckens stand und lies es langsam über den Kopf träufeln. "Im Namen des Vaters, des Sohnes und des heiligen Geistes taufe ich dich, Harmon David Rabb. Möge der Segen des Herrn stets mit dir sein und dich auf all deinen Wegen begleiten. Amen."
Harmi blickte mit großen Augen seine Paten an. Er schien sich nicht entscheiden zu können, ob er jetzt schreien sollte oder nicht während das Wasser über seinen Kopf lief. Aber er entschied sich dann doch dafür, nur mit seinen Armen und Beinen zu strampeln so dass ihn Admiral Chegwidden richtiggehend festhalten musste. Dabei hatte A..J. einen winzigen Moment lang einen Gesichtsausdruck, den noch keiner der um ihn herum stehenden an ihm beobachtet hatte und den auch niemand einordnen konnte.
Vorsichtig wischte Kaplan Turner mit einem gewärmten Tuch Harmi das Wasser vom Kopf bevor ihm Harriet das Mützchen wieder aufsetzte. Kaplan Turner wandte sich wieder an die Gemeinde: "Nun, bevor wir hier jetzt auseinander gehen, hören wir noch den Chor mit Stille Nacht, Heilige Nacht." Harm und Mac setzten sich nochmals auf ihre Stühle und auch die Paten mit Harmi suchten wieder ihre Plätze auf. Nach einem kurzen Orgelvorspiel begann der Chor zu singen und die Gäste stimmten mit ein. Harm und Mac sahen sich dabei unentwegt in die Augen. Sie waren nicht fähig, ihren Blick voneinander zu lösen.
Als das Lied geendet hatte, verabschiedete Kaplan Turner die Gemeinde mit den Worten: "Nun gehet hin in Frieden. Der Herr sei mit euch. Amen." Harm und Mac zogen ihre Handschuhe wieder an und Harriet reichte ihr den Brautstrauß bevor ihr Harm seinen Arm bot und die Orgel sich zu einem Crescendo steigerte. Gemeinsam schritten sie den Gang entlang hinter klein A.J. und dessen Bruder her welche die Blumenkinder waren, während ihnen alle anderen folgten. Im Vorraum der Kirche stoppten sie kurz, da ihnen Kaplan Turner noch gratulieren wollte.
Diese Zeit nutzten die Trauzeugen und einige der uniformierten Gäste um sich zum Ehrenspalier aufzustellen. Die Hochzeitsgäste waren schon nach draußen gegangen und so waren Harm und Mac die Letzten, die noch im Vorraum standen. Als Kaplan Turner die schweren Holztüren der Kirche öffnete, rief. Lt. Bud Roberts laut aus: "Achtung! Zieht Säbel!" Daraufhin konnte man das klirren von 16 Offizierssäbeln hören, die aus ihren Scheiden gezogen wurden.
"Die Klingen zum Wind!" Völlig synchron wurden die Klingen der Säbel gedreht bevor Lt. Roberts fortfuhr: "Wir präsentieren zum ersten Mal in der Öffentlichkeit: Mr. und Mrs. Commander Harmon Rabb jr.! Harm blickte Mac an seinem Arm liebevoll an bevor er mit ihr die Stufen hinab durch das Spalier schritt. Als er am Ende angekommen war, grinste Bud: "Willkommen in der Navy, MaŽam!", und lies seinen Säbel mit der flachen Seite der Klinge sanft auf Macs Hinterteil klatschen während der Marine ihm gegenüber meinte: "Willkommen im MarineCorps, Sir!". Auch dieser Säbel wurde mit der flachen Seite der Klinge auf Harms Hintern geschlagen und alle mussten lachen.
Dann übernahm wieder Bud das Kommando: "Säbel, ab!" Die Säbel wurden wieder in ihre Scheiden gesteckt und das Ehrenspalier nahm Haltung an. "Wegtreten!" Alle drehten sich gleichzeitig von Harm und Mac weg um in Richtung der anderen Gäste im Gleichschritt davon zu marschieren. Sofort waren Mrs. Burnett und Francesca mit den Mänteln von Harm und Mac zur Stelle und reichten sie ihnen. Sorgsam half Harm Mac beim anziehen und konnte dabei nicht wiederstehen, sie zu küssen was den beiden jede Menge Beifall einbrachte. Da der Kirchenweg mit Fackeln, welche im Schnee steckten erleuchtet war, hatten sich auch jede Menge Schaulustige auf der anderen Straßenseite eingefunden die nun ebenfalls Beifall klatschten.
Dann begann das große Gratulieren. Der Secnav und die beiden Admiräle Boone und Chegwidden waren die ersten, bevor der Rest sich nach und nach dazu gesellte. Als alle mit ihren Glückwünschen durch waren, übernahm Chegwidden das Kommando. "Alle mal herhören. Folgen sie den Humvees der Marines nach Anapolis zur Akademie. Die Straßen dürften laut Auskunft der Stadt Washington soweit wieder befahrbar sein." "Aye Aye, Sir.", ertönte es aus allen Ecken. "Colonel, Commander, sie und Harmi werden im ersten Auto fahren." "Aye, Sir."
Harm und Mac machten sich auf den Weg zum Blumengeschmückten Humvee, an welchen Keeter und Skates unter mithilfe von einigen von Harms ehemaligen Geschwaderkollegen Blechdosen und ein Schild "Just Married" angebracht hatten. Harm half Mac ins Auto bevor er selber einstieg und die Fahrt losgehen konnte. Auf einen Funkspruch des letzten Wagens hin, welcher Admiral Chegwidden und seine Familie beinhaltete, fuhren alle los.
Mac lehnte sich während der Fahrt glücklich an Harm der seinen Arm um sie legte und es nicht lassen konnte, sie immer wieder zu küssen. "Hab ich dir eigentlich schon gesagt, dass Du wunderschön aussiehst, Prinzessin?" "Dann gefällts dir, das Kleid?" Harm konnte nur nicken bevor er seine Lippen wieder auf die ihren legte. Mac schmiegte sich noch enger an ihn und begann seinen Kuss zu erwidern. Dabei legte sie ihre behandschuhten Hände auf seine Wangen um ihn noch näher zu sich zu ziehen.
Die beiden vergaßen alles um sich herum, während ihr Fahrer grinsen musste als er in den Rückspiegel blickte und sah, was die beiden da taten. Harm konnte sich einfach nicht bremsen. Er schob ihr vorsichtig seine Zunge zwischen die Lippen was Mac zum Anlass nahm, sie festzuhalten und ihn sanft in seine Unterlippe zu beißen. Das wiederum löste bei Harm eine Reaktion aus, die er so nicht unbedingt erwartet hatte. Er löste sich etwas von ihr und murmelte für den Fahrer nicht hörbar: "Hmm Sarah, ich glaube wir sollten hier aufhören."
Dabei hatte er sein typisches Flyboylächeln im Gesicht. Mac lächelte ihn mit feurigen Augen an und wollte sich eigentlich gar nicht von ihm lösen. Harm nahm ihre Hand, legte diese auf sein Herz und schaute ihr wie gebannt in ihre Augen. "Ich liebe dich.", flüsterte er ihr zu. "Ich dich auch, Sailor." Ein weiterer Kuss folgte bis sich Harmi lautstark zu Wort meldete. Harm grinste, und auch Mac musste lachen. "Er hat Hunger. Es sind ja auch schon wieder zwei Stunden."
Mac nahm ihren kleinen Schreihals aus dem Maxicosi heraus und legte ihn vorsichtig Harm in die Arme. "Einen Moment. Ich hol nur das Fläschchen." Damit griff sie zur Wickeltasche und zog eines der Fläschchen hervor. "Meinst du das klappt? Er hat schon lange nicht mehr aus der Flasche getrunken.", fragte Harm zärtlich nach. "Wir werden es versuchen. Hier." Sie reichte Harm das Fläschchen, aber Harmi drehte seinen Kopf weg und schrie munter weiter.
"Was ist denn, kleiner Flieger? Hier, das kennst du doch. Daddy hat dich doch so schon öfters gefüttert.", versuchte es Harm mit sanfter Stimme, aber der Kleine wollte nicht. Er spuckte immer wieder mit seiner Zunge den Sauger heraus. Harm versuchte es anders. Er legte sich den Kleinen an die Schulter und murmelte beruhigende Worte in das kleine Ohr. Aber das wirkte auch nicht. "He kleiner Mann. Deine Mami kann dich jetzt nicht stillen. Das geht nicht. Wenn du so einen großen Hunger hast, dann kann ich dir jetzt nur das Fläschchen anbieten."
Sanft wiegte er ihn dabei hin und her während sich die winzigen Fingerchen im Revers seines Mantels vergruben. Mac griff nach der Babydecke und legte sie über den strampelnden und schreienden Harmi. "Kann ich ihnen irgendwie helfen, MaŽam, Sir?" Staff-Seargant Gillis fragte die beiden mit ernster Stimme, während er versuchte das schwere Fahrzeug auf der Strasse zu halten. "Nein, leider nicht Seargant. Unser Sohn hat nur Hunger.", erklärte Harm mit einem zärtlichen Lächeln.
Während er so mit dem Seargant sprach, nahm er aus dem Augenwinkel war wie Mac damit begonnen hatte ihren Mantel aufzuknöpfen und ihr Brautkleid an dem raffinierten Verschluss den Francesca angebracht hatte, zu öffnen. Harm drehte sich zu ihr. "Was machst du?", fragte er interessiert und gleichzeitig besorgt nach, während er immernoch das schreiende Baby an seiner Schulter liegen hatte. "Ich werde Harmi stillen. Anders geht es nicht.", gab Mac mit einem Lächeln zur Antwort.
Harm bekam große Augen. "Hier?" Mac sah von ihrem Kleid auf. "Wo sonst? Hast du eine bessere Idee?" "Nein.", gab Harm zu. "Ich meine nur, wegen dem Fahrer.", begann er leicht verlegen zu stottern. "He, keine Sorge. Man sieht ja nicht all zu viel. Außerdem werde ich mich an dich kuscheln. Es ist nämlich etwas frisch hier. Du kannst uns ja dann wärmen." Harm lächelte sie an und gab ihr einen Kuss auf die Lippen bevor er sich an Seargant Gillis wandte. "Eine Bitte hätte ich vielleicht doch." "Ja, Sir?" "Könnten sie vielleicht die Heizung etwas aufdrehen?"
"Sicher. Kleinen Moment." "Danke." Harm lehnte sich zurück und reichte dann Harmi an Mac weiter. "Ist ja gut. Gleich ist es soweit, Seemann." Mac hob ihre Brust etwas aus der Corsage damit er leichter ran kam, und sofort schloss sich der kleine Mund um sie und Harmis Hand nahm Platz auf ihrer warmen Haut. Gierig begann das Baby zu saugen während sich Mac an Harm lehnte. "Er hat eiskalte Finger.", stellte sie dann fest. "Warte." Harm wickelte die warme Babydecke um seinen Sohn und teilweise auch um Macs nackte Brust, bis der Großteil der Haut von der weichen Decke bedeckt war.
"Weißt du dass ich das verdammt mutig von dir finde? Ich meine, dass du ihn in der Öffentlichkeit so selbstverständlich stillst." Er gab ihr dabei einen Kuss auf die Schläfe und lehnte seinen Kopf an den ihrigen. "Danke." Mac lächelte. "Aber was anderes bleibt uns wohl nicht übrig. Außerdem sieht man ja wirklich kaum etwas außer einem nuckelnden und schmatzenden Baby und ein bisschen Haut, dass man auch in jedem Bikini zu sehen kriegen würde. Zudem ist es ein ganz natürlicher Vorgang." "Das ist es." Harm sah den beiden einmal mehr ganz fasziniert zu. Sein Herz quoll in diesem Moment über vor Freude.
Zehn Minuten später hielt das Militärfahrzeug vor der Marineakademie in Anapolis. "Sarah. Ich steige aus und sage Bescheid, dass es noch einen Moment dauert." "Danke." Harm erhaschte sich einen kurzen Kuss bevor er sich vorsichtig von Mac löste, die Tür öffnete und das Fahrzeug verlies. "Harm! Alles in Ordnung?" Mattie kam auf ihn zu und blickte ihn fragend an. "Müssen wir Mac mit dem Kleid helfen?" "Noch nicht." "Wie?" Harm musste über den Gesichtsaudruck seines Teenagers lachen. "Keine Sorge. Sie stillt momentan noch Harmi."
"Der ist auch nicht voll zu kriegen.", grinste Mattie von einem Ohr zum anderen. "Na, ganz die Mama eben.", kommentierte Admiral Boone. "Ich enthalte mich jeden Kommentars.", wiegelte Harm mit erhobenen Händen lachend ab. Aber geht schonmal rein. Wir kommen dann." "Okay. Aber nicht zu lange, sonst fällts auf." "Mattie!" "Was nicht zu lange?", fragte nun auch Chloe interessiert nach, da sie gerade erst dazu gekommen war und so nur den letzten Satz mitbekommen hatte.
"Harm und Mac wollen etwas alleine sein." Matties grinsen ging mittlerweile von einem Ohr zum anderen. "Ach so. Aber nur zu eurer Info. Die Hochzeitsnacht gibt's erst nach der Feier." "Chloe!" >Sind die beiden aber mal wieder frech!< schoss es Harm durch den Kopf. "Ich bin ja jetzt dafür, dass ihr mal rein geht und euch eure zukünftige Schule anschaut. Admiral Chegwidden wird euch sicher mit Freuden herumführen." "Versuchst du uns los zu werden?" "Wie kommt ihr darauf?" Harm grinste nun auch von einem Ohr zum anderen.
In diesem Moment tauchte Keeter auf und hakte sich bei Mattie und Chloe ein. "Ich darf dir doch die beiden entführen?" "Sicher. So lange du die Goldwings lässt wo sie sind und deinen Charme wieder einpackst, gerne." Harm zog dabei seine ernsteste Miene. "Keine Sorge. Die beiden könnten ja meine Kinder sein. Da besteht keine Gefahr. Kannst deine Dienstwaffe stecken lassen, Altes Haus!" Beide Piloten lachten los. "Und außerdem bin ja ich als Anstandswauwau dabei." "Skates!" "Ich hab nix gesagt. Kommt ihr drei. Lassen wir die beiden Turteltäubchen noch etwas alleine." Damit schob Lt. Commander Elisabeth Hawkes die drei in Richtung Eingang während Harm ihnen noch kopfschüttelnd hinterher sah bevor er zu Mac zurück ging.
"Na?" Harm hatte die Tür des Autos wieder geöffnet und sah sie fragend an. "Er ist gleich soweit. Harmi nuckelt noch ein bisschen." "Lass dir Zeit, Prinzessin. Die fangen schon nicht ohne uns an." Mac lächelte. "Ich weiß." Nach weiteren fünf Minuten löste sie Harmi von ihrer Brust und begann damit, sich wieder anzuziehen. Aber einhändig war das schwierig. Harm sah das, kletterte in den Wagen zurück und half ihr bei dem Verschluss. Mac musste dabei kichern.
"He, was ist?", fragte er sie neugierig. "Nichts." "Wenn du mir nicht sagst, warum du kicherst, fang ich an dich zu kitzeln, Sarah!", drohte er ihr gespielt. "Ich dachte nur daran, dass es eigentlich andersrum sein müsste. Normal zieht ihr Flyboys doch die Frauen in der Hochzeitsnacht aus, und helft ihnen nicht sie anzuziehen!" Mac konnte sich nicht mehr halten, sie lachte laut los als sie Harms verwirrten Blick sah. Harmi auf ihrem Arm schien das aber gar nicht zu passen, er fing an zu quieken und zu strampeln. "Ich bin ja gleich weg, mein Kleiner.", murmelte Harm bevor er Mac noch einen Kuss auf die Lippen drückte und wieder aus dem Wagen stieg.
Staff-Seargant Gillis stand grinsend über das frischgetraute Pärchen im Schnee und wartete darauf, dass er den beiden Offizieren helfen konnte. Derweil packte Mac Harmi in den Maxicosi, deckte ihn gut zu und drückte ihn Harm in die Hand. "Nimmst du ihn?" "Sicher. Geht denn das mit der Schleppe durch den Schnee?" "Kein Problem. Ich werde sie tragen." "Wenn ich ihnen helfen kann, MaŽam?" "Danke, Seargant. Das ist nett." Zuerst wollte Mac ablehnen, aber ihr erfolgloser Kampf mit der Schleppe hinderte sie daran. "Könnten sie vielleicht die Schleppe helfen tragen? Die ist doch etwas lang für den Schnee hier." "Kein Problem, MaŽam."
So betraten die vier das Gebäude der Marineakademie in Anapolis. Ihre Gäste befanden sich schon alle im großen Festsaal, als ein Midshipman aus dem 4. Studienjahr, welche für die Bewirtung eingeteilt worden waren, ihnen die Mäntel abnahm und gratulierte. "Danke sehr." Mac lächelte ihm zu bevor sie Harms Arm nahm und die beiden den Festsaal betraten. Auch der war mit Tannengirlanden, roten Weihnachtssternen, roten und goldenen Glaskugeln sowie einem Weihnachtsbaum geschmückt worden. Chloe, die schon in den ganzen Tag mit der Videokamera unterwegs war, filmte auch das und aus der Ecke, in welcher Harms Fliegerkameraden saßen, kam die Aufforderung dass sich die beiden doch auch küssen sollten.
Der Kuss der nun folgte, lies Macs Knie weich werden und sie bekam ein angenehmes Kribbeln in ihrem Bauch. Harm löste sich erst von ihren Lippen, als ihm die Luft ausging. Er grinste sein Flyboylächeln und wisperte Mac in ihr Ohr: "Fortsetzung zu Hause." Das lies Mac doch glatt erröten. "He Hammer! Lass uns teilhaben an eurem Geflüster!" "Das würde dir wohl so passen, Ice!", gab Harm zurück und erntete einen Lacher. "Da ja nun das Brautpaar auch anwesend ist, denke ich es wird Zeit die Tischreden zu halten.", ergriff dann Frank Burnett das Wort.
Er stand auf und wartete, bis Harm und Mac sich gesetzt hatten und auch Harmi seinen Platz auf einem Stuhl neben Mac eingenommen hatte. "Harm, Sarah. Ich bin nicht der geborene Redner, und wie ich gehört habe auch nicht der Einzige, der heute etwas sagen will. Darum werde ich mich kurz fassen." "In der Kürze liegt die Würze!", kam es wiederum aus der Pilotenecke im Saal. "Da hört ihrs. Also, ich wünsche euch alles erdenklich Gute, und dass ihr genauso glücklich wie Patricia und ich werdet. Cheers!" Harms Stiefvater hatte sein Glas erhoben und prostete der Gesellschaft zu.
Nach einer kurzen Zeit des allgemeinen Plauderns wurde die Suppe aufgetragen und nachdem diese wieder abgetragen worden war, ergriff Jackson Keeter das Wort. "Also, ich sags gleich, fliegen kann ich besser als reden, deshalb nehmt mir es nicht übel wenn es etwas holprig rüber kommt. Aber ich bin nicht so redegewandt wie dieser Winkeladvocat da drüben am Tisch." Alle lachten. "Danke fürs Kompliment, Keeter." "Gern geschehen, Hammer. Nein, Spass bei Seite. Wir alle wissen, was für ein verdammt guter Pilot Hammer ist. Und wir alle wissen auch, wo wir hinzugehen haben wenn wir mal einen Anwalt brauchen."
Wieder lachte alles. "Tja, was ich sagen wollte ist eigentlich nur, dass wir euch alles Gute wünschen und hoffen, dass du so bleibst wie du bist. Auch wenn du unseren Ruf von Dress White und Goldwings jetzt endgültig ruiniert hast. Und Mac, pass auf ihn auf. Nicht dass er wieder irgendwelche Dummheiten macht." "Keine Sorge, Keeter. Das werde ich. Er weiß was ihm droht, wenn er sich daneben benimmt.", gab Mac zurück während sie Harms Hand in der ihren hielt. Die Handschuhe hatten beide schon ausgezogen und so streichelte sie liebevoll über die beiden Ringe an seinem rechten Ringfinger. Seinen Ehering und den, den sie ihm zum Geburtstag geschenkt hatte.
Harm lächelte sie dafür aus seinen strahlenden grau-blauen Augen an bevor er sich zu ihr beugte und ihr einen sanften Kuss auf die Lippen hauchte. "Na, die beiden können wohl keine Minute mehr voneinander lassen. Dabei sind wir grad mal beim Essen!", kam es belustigt von Skates. "Tja, ich seh schon, da kommt gerade der Salat. Also bevor ihr euch jetzt vollends aufesst, esst lieber euren Salat! Prost!", setzte Keeter noch eins nach bevor er wieder seinen Platz einnahm.
Der Hauptgang, Zanderfilet auf gedämpftem Gemüse und der Nachtisch, Zitroneneis mit frischen Früchten, wurde ohne weitere Redeunterbrechungen serviert. Als auch der Nachtisch wieder abgetragen war, klopfte Admiral Chegwidden vorsichtig mit einem Stift gegen sein Weinglas um sich die Aufmerksamkeit aller zu sichern. Er erhob sich, räusperte sich und begann: "Sarah, Harm. Ich kann ihnen beiden nicht sagen, wie sehr ich mich für sie freue. Vor allem freue ich mich darüber, dass sie es geschafft haben, nach neun Jahren endlich einzusehen, dass es ohneeinander nicht geht.
Das hat mich nämlich einiges an Nerven gekostet." Der Admiral hatte sein brummigstes Sealgrinsen aufgesetzt während er damit einen Lacher bei der Gesellschaft auslöste. "Wenn ich nur daran denke, wie oft sie beide den Dienst quittieren wollten, und wie oft ich deswegen, Mr. Secretary sie verzeihen mir den Ausdruck, beim Secnav antanzen musste um mir eine Standpauke abzuholen, wird mir jetzt noch ganz übel. Sie beide haben mich teilweise an den Rand des Wahnsinns getrieben." Harm und Mac lächelten sich wissen zu. "Lassen sie mich nur kurz eine Anekdote erzählen. Harm war in Tschetschenien verschollen, und Sarah hatte nichts besseres zu tun, wie mich dazu breit zu schlagen, mich mit ihr in ein Flugzeug zu setzen und nach Moskau zu fliegen um ihn zu suchen."
Interessiert hörten alle Admiral Chegwiddens Erzählung zu. "Mich hat ja beinahe der Schlag getroffen, als sie sich dort ein Taxi geangelt hat und ihm nach Tschetschenien nachgefahren ist. Quer durch Russland. Der Taxifahrer hat sie bestimmt für verrückt gehalten, Sarah." "Oh ja, das hat er, Sir. Seine Worte waren: "Entweder sind sie verrückt, oder sie lieben diesen Kerl. Leider kam mir die Erkenntnis erst viel später, dass er mit seinem zweiten Halbsatz Recht hatte." Mac sah dabei Harm verträumt in die Augen bevor sich ihre Lippen zu einem erneuten Kuss trafen.
Das Herz des Admirals machte bei diesem Anblick einen Hüpfer. "Tja, auf jeden Fall hat Sarah Harm dort gefunden, natürlich mal wieder im dicksten Schlamassel, wie immer bei ihm, und ihn sicher nach Hause gebracht. Was ich damit sagen wollte, ist eigentlich nur, dass sie beide ohneeinander jetzt nicht mehr am Leben wären und auch heute nicht hier sitzen würden, auf ihrer Hochzeitsfeier. Sarah, Harm, ich bin verdammt stolz, sie beide unter meinem Kommando zu haben. Und ich möchte an dieser Stelle auch dem Secnav danken, denn ohne seine Unterstützung wäre das nicht möglich gewesen. Danke, Mr. Secretary."
"Keine Ursache, Admiral. Sie haben mir ja auch in aller Deutlichkeit klar gemacht, wie wichtig ihre beiden besten Anwälte für ihren Stab sind." Die beiden tauschten einen Moment lang einen Blick bevor der J.A.G. sein Glas zum Toast hob. "Sarah, Harm, lassen sie uns auf ihr Wohl trinken. Möge ihnen immer das Glück zur Seite stehen." Zustimmendes gemurmel ertönte bevor jeder einen Schluck aus seinem Glas nahm. "Danke, Sir." "Ja, herzlichen Dank, Admiral." "Keine Ursache, Mac."
A.J. Chegwidden stellte sein Glas wieder zurück auf den Tisch, trat in die Mitte des Raumes der eigentlich zum Tanzen gedacht war, räusperte sich und rief in seiner besten Kommandostimme: "Achtung, stillgestanden!" Zuerst sahen sich alle Militärangehörigen etwas verwirrt an, bevor sie schleunigst von ihren Plätzen aufsprangen, ihre Uniformen glatt zogen und sich in Hab-Acht-Stellung zum Admiral wandten. Keiner wusste was vor sich ging. Selbst Mac und Harm waren aufgestanden und hatten Haltung angenommen.
"Commander Rabb, treten sie vor!" "Aye Aye, Sir!" Harm warf einen hilflosen Blick zu Mac, aber die wusste ja auch nicht was los war. Stumm kommunizierten sie einen Augenblick mit ihren Augen bevor sich Harm endgültig auf den Weg zur Saalmitte machte. Wie es Vorschrift war, stellte er sich vor seinem Vorgesetzten auf und hielt seinen Blick an einen Punkt an den großen Fenstern gerichtet. >Was hat er vor? Jetzt arbeite ich schon so lange unter ihm, und kann immer noch nicht in seinem Gesicht lesen.<, dachte Harm.
"Commander Rabb, ich weiße sie darauf hin, dass das Tragen einer nicht korrekten Uniform eine strafbare Handlung ist." Harm schaute nun völlig verwirrt an das Fenster hinüber. >Was meint er denn?< Aber der Admiral hatte nur seine ernsthafteste Miene aufgesetzt. Dann griff er in seine Hosentasche und zog einen Gegenstand hervor. "Commander, ihr Beförderung zum Captain ist seit genau fünf Minuten in Kraft getreten." Die Überraschung stand Harm ins Gesicht geschrieben. Damit hatte er nun wirklich nicht gerechnet.
Der Admiral hielt ihm die Schulterklappen eines Captains unter die Nase und musste sich ernsthaft ein Grinsen verkneifen. Harms Gesichtsausdruck war einfach zu köstlich. Während sich Admiral Chegwidden an den Schulterklappen von Harms Uniform zu schaffen machte, tuschelten die zivilen Gäste der Hochzeit aufgeregt miteinander. Als der Admiral mit seinem Werk fertig war, fuhr er fort. "Heben sie die rechte Hand, Captain Rabb und sprechen sie mir nach: "Ich schwöre feierlich." "Ich schwöre feierlich." "Dass ich die Verfassung der Vereinigten Staaten von Amerika." "Dass ich die Verfassung der Vereinigten Staaten von Amerika." "Schützen und gegen alle Feinde, sowohl Fremde als auch einheimische verteidigen werde." "Schützen und gegen alle Feinde, sowohl Fremde als auch einheimisch verteidigen werde." "So wahr mir Gott helfe." "So wahr mir Gott helfe."
"Gratulation zur Beförderung, Captain Rabb." Dann ordnete Admiral Chegwidden ein "Rühren!" an bevor er sich wieder an Harm wandte: "Am Montag in zwei Wochen treten sie ihre neue Stelle als Verbindungsmann zwischen J.A.G. und dem NCIS in Falls Church an. Sie werden aber trotzdem weiterhin im Gerichtssaal tätig sein, da es sich nur um eine halbe Stelle handelt." "Danke, Sir." "Ich denke, die Honneurs übernimmt liebend gerne ihre Frau." Das lies sich Mac nicht zwei mal sagen, sie kam augenblicklich hinter ihrem Tisch vor und strahlte Harm an. "Habe ich die Erlaubnis dich zu küssen, Captain?"
Macs Bambiaugen sahen ihn liebevoll an, so dass Harm gar nicht anders konnte als sich ihrem Gesicht zu nähern und noch gerade so ein "Erteilt!" hervorbrachte bevor auch schon Macs Lippen auf den seinen lagen und sie ihm ihre Zunge kurz dazwischen schob. "Das nenn ich aber mal Honneurs!", kam es von Skates. "Das würde mir auch mal gefallen!", sprach sie übermütig weiter als auch schon Keeter antwortete: "Wenn du möchtest stell ich mich liebend gerne zur Verfügung." "Du bist abscheulich!", gab sie zurück.
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Der Admiral hingegen räusperte sich nach einer Weile etwas und fragte dann leise Harm und Mac: "Dürfte ich vielleicht noch eine Ankündigung machen?" Beide Anwälte sahen ihren Vorgesetzten nur an. "Sicher Sir." "Danke." A.J. drehte sich kurz zu seinem Platz um, wo der Gunny mit Francesca und den beiden Ärzten Dr. Pierce und Dr. Kennedy saßen. Er nickte kaum merklich in diese Richtung worauf hin sich Dr. Kennedy erhob und zu ihm kam. Der Admiral griff nach ihrer Hand bevor er ihr kurz in ihre smaragdgrünen Augen blickte und wieder einmal fasziniert darin versank.
Harm blickte Mac mit hochgezogener Augenbraue an, aber die lächelte nur. Der Admiral riss sich derweil von Dr. Kennedys Augen los und begann zu reden:"Nun, bevor ich ihnen etwas mitteile, möchte ich eins klar stellen, nicht ich bin heute die Hauptperson, sondern Captain Rabb und Lt. Colonel MacKenzie." "Aye Aye, Sir.", kam es aus allen Ecken. "Samantha und ich haben beschlossen, im Sommer zu heiraten." Jetzt herrschte Totenstille im Saal. Diese Nachricht mussten ersteinmal alle verdauen. "Das ist ja wunderbar, Sir!" Harriet war die Erste, die ihre Sprache wieder gefunden hatte.
Der Admiral lächelte Samantha glücklich an während Harm und Mac verblüfft in ihrer Umarmung standen. "Sir, dann dürfen wir gratulieren?" "Das dürfen sie, Harm." "MaŽam. Alles Gute." "Danke, Colonel." "Aber das ist noch nicht alles." A..J. hatte Samantha mittlerweile mit beiden Händen umarmt und blickte sie glücklich an. "Mr. Secretary, ich fürchte sie müssen mit meiner Pensionierung noch ein paar Jahre warten. Ich werde nämlich in Zukunft eine Familie zu versorgen haben."
Nur ganz langsam fiel bei den Anwesenden, inklusive des Secnavs, der Groschen. Harm hatte es als erstes Verstanden, was sein CO da gerade verkündet hatte. "Na dann darf ich ja gleich doppelt gratulieren, Sir, MaŽam." Admiral Chegwidden und Dr. Kennedy gaben sich einen schüchternen Kuss auf die Lippen bevor sie antwortete: "Danke, Captain. Aber ich hoffe doch, dass es nur ein Baby ist. Mit Zwillingen wäre ich glaube ich überfordert."
"Glauben sie mir, ein Nimmersatt reicht schon vollkommen aus für schlaflose Nächte. Sir, alles Gute und die herzlichsten Glückwünsche ihnen beiden, oder besser ihnen dreien." "Danke, Mac." Jetzt herrschte die hellste Aufregung im Saal. Diese Nachricht hatte alle überrascht. Die Gerüchteküche war zwar kräftig am Brodeln gewesen, aber das hatte sie nicht vorhergesagt gehabt.
Jetzt ging es natürlich erst richtig los. Alle stürmten auf den Admiral und Dr. Kennedy zu um ihnen zu gratulieren und ihre Überraschung zum Ausdruck zu bringen. Harm und Mac hatten sich derweil zum Gunny und Francesca gesellt und damit begonnen, die beiden auszufragen. "Hat er euch das vorher schon gesagt gehabt?" "Ja. Wir wussten es schon eine Weile. Aber ihr kennt ja den Admiral. Wenn einer von uns etwas gesagt hätte, wäre derjenige jetzt einen Kopf kürzer." "Aber ich freue mich für Dad. Auch wenn es mich an dem Abend, als die beiden das verkündet haben, beinahe vom Stuhl gehauen hätte. Ich bekomme noch ein Geschwisterchen. Da ist dann die Tante jünger als ihr Neffe oder ihre Nichte."
"Also wenn ich ehrlich bin, mich hat es gerade auch aus den Socken genommen. Zuerst die Beförderung, mit der ich nie und nimmer gerechnet hätte, und dann noch diese Ankündigung. Ich glaube wir sollten uns mal überlegen, was wir ihm zur Hochzeit schenken.", lachte Harm. "Herzlichen Glückwunsch noch zu ihrer Beförderung, Sir." "Danke, Gunny." "Ja, ich habe jetzt einen Captain an meiner Seite.", raunte Mac ihrem Sailor mit verführerischer Stimme zu. "Das heißt aber dass Befehle von mir unverzüglich auszuführen sind, Colonel." "So? Wie lautet denn ihr Befehl, Sir?" "Küssen sie mich, Colonel."
Mac lächelte bevor sie beide Hände an Harms Wangen legte und seinen Kopf zu sich herunter zog. Der Gunny blickte Francesca verliebt an, bevor auch er ihr einen kurzen Kuss auf die Lippen hauchte. Mattie und Chloe kamen auf das Brautpaar zugestürmt, und Mattie umarmte Harm stürmisch. "Na das ist ja mal ein Ding. Dass du befördert wurdest und keiner wusste was davon. Typisch Admiral. Wenigstens hat sich meine These als wahr entpuppt." "Ja, das hat sie." "Harm, das ist einfach klasse. Wir haben übrigens Harmis Kinderwagen aus dem Humvee geholt. Da schläft er besser drin als im Maxicosi." "Danke. Ich werde ihn gleich umbetten. Aber momentan hat ihn ja Sergej auf dem Arm.", antwortete Mac.
"Er macht das wirklich gut. Fast so als wäre es sein eigener Sohn." Harm schaute dabei zu seinem Bruder mit dem Baby auf dem Arm hinüber und einen winzigen Moment wurde er traurig. Es war ja Heilig Abend und er war noch nicht bei seinem Vater an der Memorial Wall gewesen. Mac legte ihm ihre Hand auf seinen Arm und drückte ihn aufmunternd. "Wenn du möchtest, können wir auf der Fahrt nach Hause noch kurz bei deinem Vater vorbei." Harm sah sie nur an. "Danke." Diese traute Zweisamkeit wurde von Dr. Kennedy unterbrochen, die auf sie zukam.
"Captain, Colonel, ich hoffe A.J. und ich haben ihnen jetzt nicht zu sehr die Show gestohlen." Harm und Mac sahen sich an, ehe Harm antwortete "Nein, MaŽam. Wir waren nur etwas, sagen wir, überrascht." "Das waren wir auch. Sie hätten mal A.J.s Gesicht sehen sollen, als ich ihm mitgeteilt habe, dass ich schwanger bin. Es hat ihn beinahe von der Couch gefegt." "Das kann ich mir vorstellen." "Hammer, kommst du bitte mal? Oder muss ich jetzt Captain sagen?" "Bin schon unterwegs, Keeter. Ihr entschuldigt mich." "Sicher." Mac gab Harm noch ein Küsschen auf die Wange bevor sie ihn entlies.
"Colonel, sie sehen gut aus. Wie geht's ihnen?" "Gut. Sehr gut. Harm kümmert sich rührend um mich und Harmi. Ich habe nur zu wenig Schlaf, da der Kleine immer meint, er muss Nachts munter werden." "Oh Gott, wenn ich da dran denke. Ich meine A.J. und ich sind ja nicht mehr die Jüngsten." "War es denn geplant?" Lt. Harriet Roberts war hinzu gekommen und hatte es sich nicht verkneifen können, das zu fragen. Dr. Kennedy lächelte. "Nein. Eigentlich nicht. Sagen wir es so, Seals machen keine halben Sachen."
Mac und Harriet sahen sich an und mussten beide lachen. "Wo sie Recht haben, MaŽam, haben sie Recht." "Sagen sie, wieso nennen mich eigentlich alle, seitdem A.J. unsre Verlobung bekannt gegeben hat, MaŽam? So hat mich no selten jemand genannt." "Weil sie die Verlobte eines Kommandierenden Offiziers sind, MaŽam.", erklärte Harriet. "Tja, dann muss ich mich wohl dran gewöhnen." "Das müssen sie wohl." Die drei Damen gerieten auf diese Art und Weise regelrecht ins Tratschen.
Harm währenddessen saß am Tisch bei seinen Fliegerkameraden. "Also wie du das geschafft hast, obwohl du der Navy zig Millionen Dollar versenkt hast, würde mich doch auch mal interessieren." "He Keeter, noch nie was von der Besetzungscouch gehört?" "Ice! Ich glaube da hätte ein gewisser Marine etwas dagegen." "Ja genau, Greyhound. Sie würde Hackfleisch aus meinem Chauffeur machen." Alle lachten. "Nein ehrlich. Wir freuen uns für dich. Und hoffentlich bleibst du so, wie du bist und vergräbst dich jetzt nicht endgültig hinter deinem Schreibtischposten. Ich erwarte, dass ich wenigstens ab und zu noch der Wingman eines gewissen Captains sein darf." "Wenn er dich überhaupt noch will, Keeter! Das letzte Mal hast du ihn in Schwierigkeiten gebracht!"
"Nein nein, keine Sorge. Ich werde meine Qualifikationsflüge nach wie vor machen. Außerdem muss ich im Training bleiben, bis Mattie soweit ist. Ihren ersten Flug als RIO hat sie ja schon hinter sich." "Ja, stimmt genau. So schnell wird die Navy uns nicht los!" Mattie war hinzu gekommen und hatte sich gegen ihren Ziehvater gelehnt. Allgemeines Gelächter folgte. "Das verkraftet aber die Fighter Weapons School nicht, noch so einen Draufgänger wie Rabb jr.! Und dann noch eine Frau!" Admiral Boone war hinzu gekommen und griff nun auch noch ins Gespräch mit ein.
"Wenn ich da nur an die beiden Bruchpiloten hier denke, wie sie mir regelmäßig mein Hemd mit Kaffee eingesaut haben wenn sie links und rechts am Tower vorbei gebrettert sind!" Harm und Keeter wurden doch dabei tatsächlich leicht rot. "Echt? Das habt ihr gemacht?" "Kein Kommentar, Mattie." "Ach Harm, bitte. Erzähl doch die Geschichte." "Nein." Harm hatte dabei sein bestes Pilotengrinsen aufgesetzt. "Bitte bitte bitte bitte Dad." "Nein, Mattie. Vergiss es." Mattie kam um ihn herum und zog ihren besten Schmollmund. "Und das zieht erst recht nicht, junge Dame." "Tja, dann werde ich mir wohl oder übel einen dieser Piloten hier angeln müssen."
Bei dem Gesicht, das Harm jetzt zog, mussten alle herzhaft lachen. "Oh man, Hammer. Mattie scheint dich ja richtig zu schaffen." "Nein, ich ärgere ihn nur ein bisschen. Das braucht er ab und zu." Der Teenager gab ihm einen Kuss auf die Wange und zog sich dann lachend zurück, da sie Chloe aufgeregt winkend in der Tür zum Saal stehen sah. "Also, ich muss dann mal. Wir haben ja schließlich auch was vorbereitet." Damit war sie schon weg und lies einen ratlosen Harm am Tisch seiner Fliegerkameraden zurück. Diese aber grinsten sich nur wissend an. "Was ist?" "Nichts." "Ihr wisst doch was?" "Nein, wie kommst du darauf, Hammer?" "Genau Pillow. Keine Ahnung wie er darauf kommt." "Tja, schau mich nicht so an, Hammer. Ich weiß von nix." "Danke, Skates. Wenigstens Du könntest es mir sagen. Oder muss ich einen Befehl draus machen?"
"Oh oh, jetzt lässt er den Captain raushängen!" "He Keeter, ich glaube wir müssen ihn Kielholen." "Nee, Greyhound. Das gibt nur Ärger mit dem MarineCorps." "Naja, aber ich glaube wenn Hammer jetzt nicht schleunigst zu seinem Marine geht, kriegt er so oder so Ärger." "Du hast Recht, sie sieht schon ziemlich sauer aus. Ich glaube sie braucht ihre Dosis Zärtlichkeiten." Keeter klopfte dabei seinem alten Kumpel auf die Schulter. "Ich geh ja schon, ich geh ja schon." Harm stand lachend auf, ging auf Mac zu um sie in seine Arme zu ziehen und sie leidenschaftlich zu küssen.
"Ich hab dich schon vermisst, Prinzessin.", murmelte Harm an ihren Lippen hervor, bevor er seine erneut auf die ihren senkte und alles um sich herum vergaß. "Ich dich auch, Flyboy." Die beiden wurden aber unterbrochen, da Mattie und Chloe am anderen Ende des Saales standen, die Videoleinwand aus der Decke herabgelassen hatten und nun versuchten, Ruhe in die lustige und laute Gesellschaft zu bringen. Es gelang ihr sogar. "Also, Chloe, ich und ein paar der hier Anwesenden Marineflieger und sonstiger Personen, die aus Geheimhaltungsgründen nicht genannt werden möchten, haben uns gedacht, wir lassen die Geschichte von euch beiden mal Revue passieren."
Mac sah dabei Harm leicht verunsichert an, aber der verschränkte nur die Finger in den ihren während er gleichzeitig mit seiner freien Hand Harmis Kinderwagen sanft hin und her schob. Harmi schlief selig den Schlaf des Gerechten, obwohl sich Mac mittlerweile wunderte, wann er denn das nächste Mal Hunger haben würde. Satt konnte er unmöglich sein. Aber dann richtete sie ihrer Aufmerksamkeit wieder auf Mattie und Chloe und die Piloten, die gemeinsam mit Sturgis und Jennifer da vorne Standen und einen Tisch sowie einen Stuhl herrückten an dem Sturgis Platz nahm.
Dann wurden die Lichter im Saal verdunkelt, und Chloe startete die Diashow auf ihrem Laptop während Mattie zu kommentieren begann: "Es begab sich zu einer Zeit, in der noch ein Herrscher namens Clinton im Weißen Haus regierte in einem Rosengarten zu Washington. Major Sarah MacKenzie und Lieutenant Commander Harmon Rabb jr. wurden einander durch Admiral Chegwidden vorgestellt, der auch gleich einen Fall für die beiden hatte.
Irgendwie hatten die beiden Teenies ein Foto von der damaligen Begegnung organisiert, und die Piloten kamen zum Einsatz. Skates war Mac und Keeter war Harm während Sturgis den Admiral spielte als sie die Szene nachstellten. "Was genau danach passiert ist, haben wir leider nicht erfahren, aber ich denke mal die beiden haben sich, wie immer, in die Wolle gekriegt." "Nur ein Satz, welchen mir Mac mal erzählt hat und der von ihrem Onkel Matt stammt, hat es damals schon auf den Punkt gebracht. Wo hast du den Kerl denn gefunden, Sarah? - In einem Rosengarten, Onkel Matt."
"Leider haben die beiden dann noch eine halbe Ewigkeit gebraucht, bis sie es erkannt hatten." Das nächste Bild, auf einem Botschaftsball, wurde eingeblendet. "Tja, auch damals schon konnten die beiden kaum die Finger voneinander lassen. Man beachte nur mal die Blicke, die sie sich da zuwerfen." So ging es mit noch ein paar Fotos weiter, ehe Mattie die legendären Wortgefechte der beiden ansprach: "Um das mal zu verdeutlichen, haben wir einen kleinen Sketch daraus gemacht. Keeter wird Harm sein, und Skates Mac. Sturgis wird den Admiral spielen." Das Licht im Saal ging wieder an. "Eine kurze Einführung noch, bevor es endgültig los geht, wir befinden uns im J.A.G.-HQ im Bullpen und diese beiden Helden hier sind gerade auf dem Weg zum Admiral, da der sie sprechen wollte"
Der Sketch nahm seinen Lauf, und erntete großen Beifall. Sturgis als Admiral war wirklich zum Schiessen. "Wie haben die das bloß hingekriegt?", flüsterte Mac Harm zu. Sie war neugierig geworden. "Keine Ahnung, Prinzessin.", gab er grinsend zurück. Als der Sketch vorbei war, ging die Diashow weiter. "Naja, nachdem Chloe und ich etwas nachgeholfen hatten, haben die beiden es dann doch auf die Reihe gekriegt. Unter Aufwendung sämtlicher unserer guten Kontakte, ist es uns gelungen ein seltenes Bilddokument aufzutreiben. Nämlich den Heiratsantrag."
Harm und Mac sahen sich überrascht an. Sie beide wussten nicht, dass es eine Aufzeichnung von dem Heiratsantrag gab. "Wie habt ihr dass den geschafft?", kam es wie aus einem Munde." "Das war zum Glück Zufall. Und ohne den Admiral wären wir dabei ganz schön aufgeschmissen gewesen." "Na, da bin ich ja jetzt aber gespannt, Harm." Mrs. Burnett blickte ihren Sohn neugierig an. Sie wusste zwar aus der Erzählung, wie es gewesen sein musste, aber sie war schließlich nicht dabei gewesen. "Ich auch, Brüderchen. Muss wohl gut gewesen sein, sonst hätte dich Sarah ja nicht genommen." "Dass war er, Sergej."
Chloe startete dann auf ein Zeichen Matties das Video. Als erstes konnte man sehen, wie Mac wütend aus Harms Büro gestürmt kam, und die Tür zuknallte. Kurz darauf kam Harm heraus, und der Antrag nahm seinen Lauf. Bei seinen Worten, die über die Lautsprecher kamen, hatte Mac erneut Tränen in den Augen, so sehr berührte es sie. Harm konnte nicht anders, er zog sie zu sich und küsste sie innigst. Auch er hatte eine Träne in den Augen. "Ich würde wieder Ja sagen." "Na das hoffe ich doch auch." Wieder trafen sich ihre Lippen zu einem Kuss.
Harms Mutter betrachtete die beiden mit einem glücklichen Lächeln. Sie freute sich unbändig für die beiden. Vor allem war sie erstaunt darüber, dass Harm sich bei seinem Heiratsantrag so sehr geöffnet hatte. Nicht wenige der Hochzeitsgäste hatten Tränen in den Augen, bei dem Videoclip den die beiden Teenager da zeigten. Dann ging die kleine Einlage weiter. "Also, nach dem Heiratsantrag, und der Beichte beim Admiral, dass Harmi unterwegs ist, ging es auf die Seahawk. Dort gab es erstmal Ärger, weil Harm sich um Mac kümmern musste da ihr schlecht war, bevor sie ihren Fall mit Hilfe des Admirals lösen konnten und Harm seine Bruchlandung hingelegt hat."
Matties Stimme wurde dabei etwas leiser und sie sah ihrem Ziehvater einen Moment lang fest in die Augen. Sie und Chloe waren sich nicht sicher gewesen, ob sie das erwähnen konnten, aber sie hatten sich dann dafür entschieden, da es ja auch zu der Geschichte der beiden gehörte. "Naja, auf jeden Fall haben sie Harm dann rausgefischt und auf die Krankenstation gebracht." Jetzt kam das Bild, welches Skates aufgenommen hatte. Es zeigte Harm in seinem Krankenbett, an all die Überwachungsgeräte angeschlossen, und Mac wie sie an ihn geschmiegt neben ihm mit unter seiner Decke lag, ihn wärmte und beide tief und fest schliefen.
Harm und Mac tauschten einen überraschten Blick. Beide hatten keine Ahnung gehabt, dass so ein Bild existierte. "Danke nochmal, dass du mich gewärmt hast.", flüsterte Harm ihr zu. "Gern geschehen, Sailor. Jeder Zeit wieder, wenn du möchtest." "Auch heute Nacht?" Mac drehte ihr Gesicht zu seinem bevor sie antwortet: "Auch heute Nacht. Und ganz besonders heute Nacht." Ein kurzer Kuss gab ihren Worten Nachdruck. Chloe und Mattie machten derweil weiter mit Fotos aus Macs Schwangerschaft und von Harmi, als er auf der Welt war und gemeinsam mit Harm zum ersten Mal in der Badewanne gesessen hatte.
Auf ein Handzeichen von Chloe hin, begannen Harms Fliegerkumpels "Anchors Aweigh" zu singen. Es war zwar nicht besonders Grammy-Verdächtig, dafür umso lustiger. Der Gesang wurde von einer ganzen Serie von Harmi-Bildern untermalt. Dann ging das Licht an, und Mattie und Chloe sowie der Chor erhielten begeisterten Beifall. Mattie und Chloe räumten zusammen, als auch schon die Band den Saal betrat und das Brautpaar zum ersten Tanz bat.
Harm reichte Mac galant seine Hand um sie auf die Tanzfläche zu führen. Ein langsamer Walzer bildete den Auftakt. Mac gab sich ganz Harms Führung hin, und genoss es wie er sie über die Tanzfläche gleiten lies. Die Schleppe hatte sie an der Schlaufe über ihren Arm gehängt, so dass sie nicht störte. Harm war dabei ganz in ihren glücklichen, braunen Augen versunken. Er beachtete seine Umgebung gar nicht mehr. Für ihn zählte momentan nur noch Mac, die er in seinen Armen hielt. >Ich hätte mir damals nie träumen lassen, dass ich mit ihr eines Tages den Brautwalzer tanzen werde. Sie sieht so wunderschön aus, ich kann es noch gar nicht fassen.< >Der Walzer könnte ewig dauern. Wegen mir müsste der nicht enden.<, dachte sich Mac während auch sie in Harms Augen versunken war.
Nach einem weiteren Tanz meldete sich aber Harmi lautstark zu Wort. "Essenszeit, Sarah." "Oder er möchte eine frische Windel haben." "Oder beides." Harm und Mac lachten los und gingen zurück zu ihrem Tisch, wo der Kinderwagen mit seinen Tomcatflügeln stand. Mac beugte sich über ihn und hob ihren schreienden Sohn heraus. Ihre Nase erkannte den Grund für sein Geschrei, und auch Harm entging der Duft nicht. "Im Nebenzimmer haben wir eine Wickelgelegenheit eingerichtet, MaŽam, Sir.", erklärte ein Midshipman. "Danke." Mac lächelte ihm zu bevor sie von Harm begleitet dem jungen Kadetten folgte.
Dieser öffnete die Tür zu einem kleinen Raum und lies die beiden Offiziere eintreten. "Danke." "Keine Ursache, Sir." Dann zog sich der Midshipman zurück während Harm die Wickeltasche die er getragen hatte auf einen Tisch stellte, eine Babydecke als Unterlage ausbreitete und Mac den kleinen Schreihals darauf ablegte. Da Harmi das Taufkleid nicht mehr trug, sondern nur noch einen weißen Strampelanzug, war er relativ schnell sauber gemacht. Während Mac ihn mit den Feuchttüchern abwischte, hatte er aufgehört zu schreien und schaute wie gebannt in Harms Gesicht, da der verschiedene Grimassen schnitt.
"Was macht ihr zwei denn da?", fragte sie belustigt nach, weil Harmi zu glucksen und zu strampeln begonnen hatte. "Nichts. Ich unterhalte nur meinen Sohn." Mac schüttelte darüber den Kopf und schloss die Druckknöpfe am Strampelanzug wieder. "So, jetzt haben wir wieder einen feinen Matrosen." Harmi aber schien das nicht zu beachten. Mac hob ihn hoch um ihn sich an ihre Schulter zu legen, als er mit seinen kleinen Händen in ihren Ausschnitt griff und sich an ihrem Busen festhielt. "Hast Du auch Hunger? Na dann werden wir mal sehen." Harm holte Blitzschnell einen Stuhl, damit sie sich setzen konnte und half ihr, das Kleid zu öffnen.
Harmi konnte es natürlich mal wieder nicht erwarten, und begann ungeduldig hin und her zu zappeln bis er endlich Macs Brust gefunden hatte. "Also wenns ums Essen geht, ist er eindeutig dein Sohn, Mac." "Aber wenns ums Baden geht, kommt er nach dir." "Du hast das Fliegen vergessen." "Oh wie konnte ich nur." Beide lachten los. "Wie spät ist es eigentlich?" "23.43 Uhr, Harm." "Schon spät." "Ja. Aber ich habe lange geschlafen. Mach dir keine Sorgen." Harm lächelte sie an. "Ich auch. Der Admiral hat Sturgis und mich via Handy geweckt. Wir haben total verschlafen gehabt."
"Warum sieht euch das nur wieder mal so ähnlich?", lachte Mac. "War euer Abschied so heftig?" Harm hatte sein breitestes Fliegergrinsen aufgesetzt. "Nein, eigentlich nicht. Wir waren bei Sturgis zu Hause und haben über dies und das geredet. Keine Stripperinnen, keine Exzesse, nichts." Harm lächelte sie an. "Und was habt ihr bei eurem Ladysabend gemacht?" Mac sah einen Moment von Harmi auf und in Harms grau-blaue Augen, die sie aufmerksam musterten. "Auch geredet. Über dies und jenes." >Was genau, bleibt mein Geheimnis. Vielleicht zeige ich dir etwas davon heute Nacht.< Mac begann dabei geheimnisvoll zu lächeln.
"Was ist?" "Nichts." "Irgendwas ist doch. Ist dir nicht gut?" Harms Augen blickten sie nun besorgt an. "Nein. Alles in Ordnung. Harmi trinkt und du bist bei mir. Außerdem haben wir zwei Ärzte im Saal." "Wovon einer schwanger ist." Beide sahen sich wissend an. "Ob es so war wie bei uns?" "Na, vielleicht haben sie einfach nicht drüber nachgedacht gehabt? So wie wir damals." Harm lächelte wissend. "Aber ich bin froh darüber. Sonst würde Harmi jetzt nicht hier sein." Dabei streichelte Harm seinem Sohn liebevoll über die Wange.
"Ja. Wir haben viel zu lange gewartet." Harm beugte sich daraufhin vorsichtig zu Mac hinüber, da er mittlerweile auf einem Stuhl neben ihr Platz genommen hatte, und küsste sie zärtlich. "Meine Prinzessin. Wir haben wirklich viel zu lange gewartet. Und daran war nur ich mit meinem Dickschädel schuld." Mac blickte ihm tief in die Augen bevor sie eine Hand an seine Wange legte. >Er hat wirklich durch die Gespräche bei Professor Watson gelernt, sich zu öffnen. Zumindest mir gegenüber.< Laut sagte sie aber nur: "Wir waren beide stur wie zwei Esel." Ein erneuter Kuss folgte ihren Worten.
Eine halbe Stunde später war Harmi satt und schon wieder fest eingeschlafen, so dass das Brautpaar zur Gesellschaft zurück kehren konnte. Harm hatte seinen schlafenden Sohn auf dem Arm als auch schon Harriet auf sie beide zugestürmt kam. "Wir haben mit dem Mitternachtskaffee gewartet, bis ihr wieder hier wart. Würdet ihr dann die Hochzeitstorte anschneiden?" "Sicher. Einen kleinen Moment. Ich lege nur noch Harmi in den Kinderwagen zurück." Zwei Minuten später wurde die Torte auf einem kleinen Servierwagen herein gefahren. Sie umfasste fünf Stockwerke und hatte ein Brautpaar oben drauf, dass verdammt große Ähnlichkeit mit Harm und Mac hatte. Sogar das Kleid und die Uniform stimmte.
Harm legte seine Hand über die von Mac, welche das große Messer hielt und gemeinsam drückten sie es hinunter in die Torte. Harm fischte eine der Zuckerrosen vom ersten Stück herunter und hielt sie Mac hin um sie damit zu füttern. Diese konnte es sich dabei nicht verkneifen, an seinem Finger zu lutschen, da etwas von der Sahne daran haftete. Als sie seinen Finger frei gegeben hatte, musste Harm sie einfach küssen. Dann begannen die beiden die Torte an die Gäste zu verteilen.
Als nach dem Mitternachtskaffee die Band wieder zu spielen anfing, kam Admiral Chegwidden an den Tisch des Brautpaares und bat Mac um den Tanz. "Sie gestatten, Captain?" "Aber sicher doch, Sir." Mit einem Lächeln folgte Mac dem Admiral während sich Harriet Harm schnappte. Die beiden Brautleute wurden in dieser Tanzrunde munter herumgereicht. Mac tanzte mit Admiral Chegwidden, Admiral Boone, Sturgis, Bud, dem Gunny und Keeter während Harm mit Harriet, Jennifer, seiner Mutter, Skates und Mattie und Chloe durch den Saal schwebte. Anschließend warf Mac einen kleinen Strauss, da sie ihren wunderschönen Brautstrauß nicht opfern mochte, und den ausgerechnet Skates fing was ihr jede Menge Kommentare von Seiten der Piloten einbrachte.
"Also, wenn sie möchte würde ich mich zur Verfügung stellen!" "Vergiss es, Keeter. Den Job hab schon ich!" "Jetzt seid aber mal still, ihr beiden Möchtegernmachos! Ich werde weder Keeter noch Greyhound heiraten!" Allgemeines Gelächter folgte bevor die nächste Tanzrunde eingeläutet wurde. Harm und Mac gelang es doch tatsächlich, wieder miteinander zu Tanzen. Sie waren beide schon etwas außer Atem, zum Glück war es aber ein langsames Stück so dass sie sich eng aneinander kuscheln konnten. Sie brachen keinen Moment ihren Augenkontakt ab.
Aber die Band machte keine Pause. Lachend gelang es den Brautleuten, sich einen kurzen Moment auf ihre Plätze zu stehlen. Nach einem Blick auf die Uhr, beugte sich Harm zu Mac um in ihr Ohr zu flüstern: "Was hältst du davon, wenn wir uns jetzt davon stehlen? Es ist ja immerhin schon halb vier." Seine Stimme hatte etwas verführerisches, dem Mac nicht widerstehen konnte. Sie legte den Kopf etwas zur Seite, was Harm dazu nutzte ihr einen flüchtigen Kuss auf den Hals zu hauchen. "Hmm. Dann lass uns mal Harmi schnappen und verschwinden, Sailor." "Na dann komm." Harm zog Mac vorsichtig von ihrem Stuhl nach oben, half ihr in ihr Bolerojäckchen bevor er sich den Kinderwagen schnappte und von Mac gefolgt den Saal verlies. Ein Midshipman reichte ihnen ihre Mäntel und beide traten ins freie hinaus.
Die Luft war eisig kalt und klar, man konnte den Mond und die Sterne am Himmel sehen. Mac hatte sich bei Harm eingehakt und ging neben ihm her durch den Schnee zum Humvee. "Soll ich sie nach Hause bringen, MaŽam, Sir?" "Nein, Seargant. Zur Memorial Wall und dann nach Hause." "Ja, MaŽam." Harm sah sie dankbar an, bevor er ihr einen Kuss auf die Lippen drückte. "Würden du und Harmi mich begleiten?" "Gerne. Wenn du das willst?" Harm aber nickte nur mit dem Kopf.
09.03 Uhr Zulu-Zeit
Vietnam Wall
Washington D.C.
Harm half Mac beim Aussteigen aus dem Militärfahrzeug, nahm den Maxicosi heraus und half dann Mac mit ihrer Schleppe zu der schwarzen Granitwand zu kommen. Es standen schon viele Kerzen im Schnee vor der Wand und auch vereinzelte Blumengebinde waren zu sehen. Ebenso die schwarze Schatulle mit den Goldwings von Harms Vater. Harm sagte nichts. Er war vollkommen in Gedanken versunken als ihm Mac ihre Hand unter seinen Arm schob.
>Hi Dad. Tut mir leid dass ich heute so spät bin, aber Sarah und ich hatten heute, oder sollte ich besser sagen gestern, unsre kirchliche Hochzeit. Schade dass du nicht dabei sein konntest. Aber ich denke du hast es auch so gesehen. Von da oben. Ich hab dir auch deinen Enkel Harmi mitgebracht. Er schläft aber. Sergej ist übrigens auch in Washington. Ich denke er wird auch noch vorbei kommen. Sarah ist auch hier. Ich liebe sie über alles und ich hoffe, dass ich immer für sie da sein kann.<
In diesem Moment schmiegte sich Mac an Harms Schulter und er konnte sich nicht länger beherrschen. Die Tränen begannen über seine Wangen zu laufen, so rührte ihn diese Stimmung an diesem Ort. Da die drei Rabbs alleine waren, lies sich Harm gehen. Mac war zuerst etwas verwundert über ihren Harm, aber dann nahm sie es mit einem Lächeln zur Kenntnis. "Ist okay, Flyboy. Auch du darfst weinen. Vor allem hier.", flüsterte sie ihm liebevoll zu. >Das hätte er früher nie getan. Er hat sich schon etwas verändert. Aber ich liebe ihn dafür nur um so mehr.
Harm unterdessen legte seinen Arm um Mac und zog sie eng an sich. Er wusste selber nicht, warum es ihn so mitnahm, aber er konnte und wollte seine Tränen auch nicht stoppen. Mac schaute ihm nun so unglaublich sanft und liebevoll in seine völlig verweinten Augen, dass ihm ganz warm ums Herz wurde. Wieder einmal. Wie schon so oft an diesem Tag. Er beugte sich zu ihr herunter und küsste sie. "Dein Dad wird alles genau verfolgt haben." Harm nickte nur bevor er aufseufzte und sich mit seinen Handschuhen die Tränen aus dem Gesicht wischte.
Langsam drehte er sich wieder zu der schwarzen Wand an welcher der Name seines Vaters eingraviert war. >Ach, und ehe ich es vergesse, ich bin zum Captain befördert worden, Dad. Ich kanns immer noch nicht glauben. Aber jetzt muss ich gehen. Sarah und Harmi frieren bestimmt schon. Machs gut.< Harm trat einen Schritt zurück, nahm Haltung an und salutierte. Dann nahm er Macs Hand und sie gingen zurück zum Humvee der sie nach Hause brachte.
09.51 Uhr Zulu-Zeit
Harms & Macs Haus
Apple-Tree-Road 45
Washington D.C.
Der Humvee hielt vor der Garageneinfahrt, als sich Harm zu Mac hinüber beugte um sie erneut zu küssen. "Ich bring nur schnell Harmi rauf in sein Bettchen. Dann komme ich zurück und hole dich ab. Warte so lange hier, Marine." "Keine Sorge, Sailor. Ich laufe nicht weg." Wieder trafen sich ihre Lippen. Harm zog sich grinsend zurück um die Haustür aufzuschließen und den Staff-Seargant, der den Kinderwagen geschnappt hatte, herein zu lassen. "Danke sehr. Stellen sie ihn einfach in den Flur." "Ja, Sir." Harm ging mit einem Lächeln nach oben, direkt ins Kinderzimmer wo er Harmi zum ersten mal in das dortige Bett legte. "Schlaf gut, mein Kleiner. Und süße Träume." Er gab ihm noch einen Kuss auf die Stirn, legte ihm seinen Stoffhund und sein Schmusetuch noch hinzu bevor er das Babyphon einschaltete und sich zurück zog.
Nach einem letzten, prüfenden Blick ins Schlafzimmer, machte er sich auf den Rückweg zu Mac. >Sergej und Sturgis haben das perfekt hingekriegt. Mac wird sich vielleicht freuen.<, dachte er grinsend während er zur Haustür hinaus ging. Vor dem Fahrzeug blieb er stehen und öffnete die Tür. "Sarah? Darf ich dir helfen?" "Gerne." Mac reichte ihm ihre Hand bevor sie vorsichtig ausstieg. "Danke, Seargant. Und schönen Sonntag noch." Dann wandte sich Harm Mac zu. "So, und jetzt wird der Bräutigam seine Braut über die Schwelle tragen." Damit hob er sie hoch und blickte ihr tief in die Augen während er sich vorsichtig auf den Weg zur offenstehenden Haustür machte.
"Willkommen zu Hause, Mrs. MacKenzie-Rabb." Harm drückte ihr einen fordernden Kuss auf die Lippen den Mac sofort erwiderte. Sie hatte ihre Arme um seinen Nacken geschlungen und war einfach nur glücklich. Mit einem kräftigen Fußtritt beförderte sie die schwere Haustür ins Schloss während Harm sie behutsam die Treppe hinauf trug. Erst im Schlafzimmer angekommen setzte er sie ab. "So, und jetzt schau dich um." Harm drehte sie langsam um, da er mit dem Rücken zuerst durch die Tür gekommen war, und Mac begann ungläubig zu staunen.
"Wow. Wann hast du dass den alles gemacht?" "Mein Geheimnis." Überall im Schlafzimmer standen Teelichter in den entsprechenden Haltern auf Glasschalen drapiert, über dem mit weißem Satin überzogenen Bett war ein Betthimmel mit weißer Spitze angebracht worden und irgendwo verbreitete ein Räucherstäbchen seinen betörenden Duft. Mac zog Harm fordernd an sich, bevor sie flüsterte: "Wie hast du das denn alles organisiert?" "Mein Geheimnis.", grinste er. Dann zog er Mac fester in seine Arme und begann sie zu küssen.
Harm zog sie dichter in seine Arme und begann sie zu küssen. Seine Zunge streichelte sanft um ihre Lippen und schob sich dann fordernd dazwischen. Mac begann vorsichtig daran zu saugen was Harm mit einem leisen Stöhnen beantwortete. Seine Hände waren derweil an ihre Schultern gewandert und schoben die Puffärmel etwas nach unten. Mac erzitterte unter seinen Berührungen und ihre Knie wurden weich. Aber ihre Hände waren auch nicht untätig. Sie führte sie an das kleine Häkchen dass seinen Kragen an seinem Hals schloss und öffnete es geschickt. Danach lies sie ihre Hände an den ersten goldenen Knopf der Uniformjacke sinken und öffnete auch diesen.
Harm schaute ihr dabei fasziniert zu, bevor er seine Lippen an ihr Ohr wandern lies und dort seinen warmen Atem hineinhauchte. Seinem Atem folgte seine Zunge, die vorsichtig mit der zarten Haut spielte. Auch Mac musste aufstöhnen während sie den Kopf schief legte damit er besser ran kam. Gleichzeitig hatten Harms Hände ihr über den Rücken gestreichelt, und begannen nun, den Reißverschluss vorsichtig nach unten zu ziehen. Aber er verharkte sich auf halber Höhe.
Harm löste einen Moment seine Lippen von ihrem Hals und murmelte: "Dreh dich mal bitte um, Prinzessin." "Hmmhmm." Mac drehte sich langsam in Harms Umarmung, wobei die Seide ihres Kleides verführerisch raschelte. Dann fühlte sie seine warmen Hände an ihrem Rücken und hörte das leise Geräusch, dass der Reißverschluss machte als ihn Harm nach unten zog. Seine Lippen folgten der freiwerdenden Haut, bis sie auf die weiße Spitzencorsage trafen, die Mac trug. "Willst du mich verführen?", flüsterte er ihr atemlos und mit etwas heiserer Stimme zu während seine Hände nach vorne zu ihren Brüsten gewandert waren und diese durch das Kleid hindurch sanft zu kneten begannen. Mac lehnte sich zurück, schloss die Augen und stöhnte: "Wer verführt hier wen, Harm?"
"Das weiß ich auch nicht so genau, Prinzessin." >Hoffentlich drücke ich nicht zu fest.<, fragte sich Harm insgeheim da er Angst hatte, Mac weh zu tun. Aber er lies seine Hände wo sie waren während seine Lippen sich weiterhin mit ihrem Hals beschäftigten. Vorsichtig nahm er ihre Haut zwischen seine Zähne und zog und saugte daran. Mac presste sich immer mehr gegen ihn und lies ihren Kopf gegen seine Brust sinken. Harm hatte derweil begonnen, ihr das Oberteil des Kleides über ihre Arme hinab zu streifen. Er war froh, dass sie es geschafft hatten ihre Mäntel noch vorher auszuziehen, die jetzt auf dem Boden des Schlafzimmers vor der Tür lagen.
Als er das Oberteil unten hatte, gingen seine Hände erneut auf Entdeckungsreise über die weiße Spitze von Macs Corsage. Sanft drehte er sie wieder zu sich um und blickte ihr in die Augen. "Jetzt musst du mir aber helfen, das Kleid über den Kopf zu ziehen. Alleine schaff ich das nicht." Mac lächelte ihn an. "Sicher. Fass es unten am Rocksaum und ich helf dir beim halten." Harm hauchte ihr noch einen Kuss auf die Lippen bevor er sich vor sie kniete und den Stoff umfasste. Langsam aber bedächtig schob er ihn nach oben und Mac half ihm beim ausziehen. Behutsam legte er es auf einen Stuhl um sie augenblicklich wieder an sich zu ziehen.
Diesmal war Mac es, die ihm ihre Zunge zwischen die Lippen schob und in seine Unterlippe biss. Harms Hände begannen, den Verschluss ihres Reifrocks zu öffnen. Als er ihn endlich offen hatte, fiel der Reifrock zu Boden und Harm sog scharf die Luft ein. Der Anblick seiner Sarah raubte ihm beinahe den Verstand. Die weiße Spitzencorsage, die ihre Figur so herrlich betonte, die ebenfalls weißen Strümpfe die ihre Beine perfekt zur Geltung brachten und die von einem blauen und einem weißen Strumpfband gehalten wurden, dazu ihre filigranen Schuhe und die langen Handschuhe die sie trug, das war einfach nur göttlich. Er liebte diese Frau, und er spürte wie sein Verlangen in ihm wuchs.
"Du hast aber jetzt definitiv zu viel an, Sailor." Macs Stimme klang ebenfalls heiser als sie langsam auf ihn zu kam und ihre behandschuhten Hände an seine Brust legte. Sie begann ihn zu küssen und gleichzeitig seine weiße Jacke aufzuknöpfen. Harm streichelte ihr dabei immer wieder über den Rücken, die freie Haut an ihren Oberschenkeln und beugte sich schließlich hinab, um einen Kuss auf ihre Brüste zu hauchen, die sich hoben und senkten während sie schwer in der Corsage ruhten. Immer intensiver widmete er sich so ihrem Busen, bis ihn Mac sanft am Kinn nach oben zog.
"So kann ich dich aber nicht ausziehen." Harm lächelte. "Und so?" Er hatte sich stocksteif hingestellt und die Arme von ihr genommen und lies sie nun seitlich an sich herunter hängen. Mac umfasste die Jacke und zog sie langsam über seine Arme und seinen Rücken nach unten um sie auf den Stuhl zu werfen, wo schon ihr Brautkleid lag. Dann streichelte sie mit ihren Handschuhen über seine nackten Arme bis zum Ärmel seines T-Shirts. Harm stöhnte dabei auf. Das Gefühl auf seiner Haut war einfach nur wunderschön.
Mac lies ihre Hände über seine Wangen in seinen Nacken wandern und begann ihn dort sanft zu streicheln. Harm hatte derweil ihre Hüften umfasst und zog sie näher zu sich. Macs Atem ging schneller und ihre Augen bekamen wieder dieses Funkeln. Langsam lies sie ihre Hände über sein T-Shirt nach unten zu seinen Hosen gleiten und machte sich an seinem Knopf und dem Reißverschluss zu schaffen. Harm derweil hatte damit begonnen, sich seine Schuhe abzustreifen. Er genoss einfach nur Macs Berührungen.
Auf Macs Gesicht schlich sich ein Lächeln während sie begann, an Harms bestem Stück entlang zu streicheln und ihn durch den Stoff ihrer Handschuhe und seiner Shorts hindurch zu massieren. Harm hatte derweil die Augen geschlossen und den Kopf zurück in den Nacken geworfen.
Mac hingegen hörte auf ihn zu massieren, stellte sich auf ihre Zehenspitzen und presste ihren Mund nun fordernd auf den seinen. Während sie seinen Mund mit ihrer Zunge erforschte, glitten ihre Hände an seinen knackigen Hintern und kniffen ihn dort spielerisch hinein. Harm begann zu keuchen. "Sarah, lass uns zum Bett gehen.", brachte er atemlos hervor. "Ja.", entgegnete ihm Mac ebenso schwer atmend bevor sie geschwind seine Hosen nach unten streifte. Das lies sich Harm nicht zwei mal sagen. Schnell umfasste er ihre Taille und ihre Knie, hob sie hoch und trug sie hinüber zu ihrem Bett.
Vorsichtig legte er sie auf dem Satin ab um sie einen Augenblick voller Bewunderung zu betrachten. Dann krabbelte er über sie und begann erneut sie zu küssen. Zuerst nahm er ihr den Schleier ab bevor er mit seinen Händen durch ihre braunen Haare strich. Seine Zunge führte derweil einen mehr als erotischen Tanz mit ihrer auf, bevor er damit begann, sie tiefer wandern zu lassen. Zuerst an ihr Ohr, dann ihren Hals hinab zu ihrem Schlüsselbein und weiter zu ihrem Busen, der sich immer schwerer hob und senkte.
Mac unterdessen hatte ihre Hände an seinem Rücken unter dem T-Shirt vergraben und hielt sich an Harms Schultern fest. Der Duft des Räucherstäbchens, betörte ihre Sinne nur noch mehr.
"Haaaaaaaaaarm, bitte.", seufzte sie auf als sie bemerkte, dass er dieses Spiel auf keinen Fall unterbrechen würde. "Gefällt dir das nicht, Prinzessin?", fragte er sie heiser. Mac hatte es dann irgendwie geschafft, ihm sein T-Shirt so weit nach oben zu schieben, dass sie es ihm über den Kopf ziehen konnte.
Als er mit nacktem Oberkörper auf ihr lag, begann sie mit ihren Handschuhen über seine warme Haut zu streicheln. Auf Harm hatte das eine solch erregende Wirkung, dass nun auch er laut stöhnte. Mac gelang es, sich mit ihm so zu drehen, dass nun er mit dem Rücken auf dem kühlen Satin lag. Sie setzte sich auf seine Oberschenkel und rutschte langsam höher, während sie ihre Hände über seinen muskulösen Oberkörper gleiten lies. Harm wurde beinahe verrückt. Ihre weichen Handschuhe, die über seine Haut glitten und ihn in kreisenden Bewegungen liebkosten, lösten in ihm ein Feuer aus, wie er es noch nie erlebt hatte. >Was wohl diese Nacht so alles bringen wird?<, schoss ihm durch den Kopf.
Mac hingegen glit etwas höher. "Oh Sarah.", keuchte er hervor. Vorsichtig begann er, die Schnürung vorne zu öffnen. Langsam, beinahe in Zeitlupe, lies er seinen Zeigefinger zwischen ihren Brüsten hindurch gleiten um die Schnüre aus ihren Ösen zu ziehen. Mac genoss dieses Spiel und schaute ihm fasziniert dabei zu.
Als er das Satinband vollständig herausgezogen hatte, schob er die Corsage zur Seite wobei sie aufs Bett fiel, da sie ja nun keinen Halt mehr hatte, und legte seine Hände auf ihre Hüften. Harm schaute sie voller Liebe an. Ihre Brüste waren größer als sonst, was vom Stillen her kam, aber sie waren wunderschön. Mac schmolz unter seinem Blick regelrecht dahin. Bei ihren früheren Partnern hatte sie oft Scham empfunden, wenn sie sie so betrachteten, bei Harm jedoch war das von der ersten Stunde an, als er sie zum ersten mal ausgezogen hatte, anders gewesen.
Mit einem Ruck richtete er sich auf wobei er sie am Rücken stützte und ihr tief in die Augen blickte. Zuerst begann er mit seiner Zunge wieder ihre Lippen zu umspielen, bevor er sie tiefer gleiten lies und ihre Brüste vorsichtig küsste. Seine Berührungen waren nur ein Hauch, ließen aber Mac tief aufseufzen. Sie spürte seine Hände an ihrem nackten Rücken und lies sich dagegen sinken. Ihr Blut kochte bereits jetzt, und sie wusste nicht wie sie ihre Leidenschaft noch aushalten sollte.
Behutsam lies er Mac mit ihrem Körper auf seine Schenkel und Knie sinken, um sie ein kleines Stück von seinem Schoss zu schieben damit er sie besser verwöhnen konnte. Harms warme Hände strichen über die freie Haut zwischen ihren Strümpfen und ihren Panties, was Mac elektrisierte. Er beugte sich über sie und begann damit, ihren flachen Bauch zu küssen. Ihren Nabel liebkoste er besonders intensiv. Mac wusste nicht, auf was sie sich denn nun konzentrieren sollte.
Harm unterdessen hatte beschlossen, ihre Lage etwas zu verändern, damit es für sie beide bequemer wurde. Er umfasste Macs linkes Bein dass wie ihr rechtes um seine Hüfte geschlungen war und hob es zärtlich an um es auf die andere Seite zu legen und sie dann anzuheben und auf dem Bett abzulegen. Zärtlich schob er ihre Schenkel wieder auseinander und kniete sich dazwischen bevor er nach einem Kopfkissen griff und es ihr unter ihren Kopf legte, damit sie ihn leichter ansehen konnte. Wieder begann er sie zu küssen.
Immer tiefer glitt er, bis zum Bund ihrer Panties. Mit den Zähnen schob er die Spitze etwas nach unten um ihr einen Kuss auf die freiwerdende Haut zu hauchen. Mac erbebte und Harm grinste. "Das gefällt dir, mein Schatz. Hab ich Recht?" Aber Mac stöhnte nur leise als ein erneuter Kuss auf dieser Stelle landete. Immer tiefer zog er den zarten Stoff nach unten, begleitet von seinen Küssen. Dabei nahm er jetzt auch seine Hände zu Hilfe. Er streifte ihr das Höschen vollends ab, bevor ihm ein heiseres "Wow!" entfuhr.
Mac lächelte ihn verheißungsvoll an. "Gefällts dir?" Harm aber nickte nur. So hatte ihn der Anblick gefangen. Er begann sie zu liebkosen. Mac schloss dabei die Augen und spreizte ihre Schenkel wieder etwas. Harm kam dieser Aufforderung sofort nach, kniete sich wieder zwischen ihre Beine und streichelte ihren, bis auf die Handschuhe und die Strümpfe nackten Körper mit seiner freien Hand und anschließend mit seinen Lippen bis sie erschöpft auf das Bett sank..
Langsam richtete er sich auf und blickte in zwei braune, völlig verklärte Augen. Harm legte sich neben sie und zog ihren immernoch bebenden Körper in seine starken Arme. "Alles in Ordnung, Prinzessin?", flüsterte er an ihrem Ohr bevor er an ihrem Ohrläppchen zu knabbern begann. Aber Mac konnte nur noch nicken. Sie war einfach nur unglaublich glücklich.
Mac kuschelte sich in seine Umarmung und konnte spüren, wie erregt er sein musste da seine Shorts sich an ihren Po drückten. Sie presste sich nun gegen seinen Schoss und sofort wanderte seine Hand wieder zwischen ihre Schenkel um sie erneut zu liebkosen. Er hatte sein Flyboylächeln aufgesetzt als er sich von ihr löste und auf den Rücken drehte. "Bitte, es gehört alles dir." Aber Mac grinste nun auch. Sie kniete zwischen seinen Schenkeln und hauchte ihm auf der Innenseite Küsse darauf.
Der Satin auf seiner zarten Haut, entlockte Harm ein lautes Stöhnen. Mit einem Ruck entfernte Mac die weiße Baumwolle von seinen Beinen und beförderte sie aus dem Bett. Sie lies ihre Hände in kleinen, kreisenden Bewegungen über seinen Oberkörper streicheln, erforschte seine Muskeln und glitt dann tiefer. Nun war sie es, die an ihm zu knabbern begann. Zuerst an seinem Hals, dann ging sie zu seinen Brustwarzen über und umschloss diese hungrig mit ihren Lippen.
Mac Zärtlichkeiten ließen Harm die Augen schließen. Er griff nach ihren Brüsten um sie zu kneten, aber Mac verzog schmerzhaft das Gesicht. Sofort lies er von ihr ab, öffnete die Augen und schaute sie besorgt an. "Entschuldigung. Hab ich dir weh getan?" "Ein bisschen. Aber nicht so schlimm. Sie sind wohl durch das Stillen etwas empfindlich geworden." Sie lächelte und Harm erwiderte ihr Lächeln.
Für beide war es aufregend zu erkunden, wie Macs Körper auf die Zärtlichkeiten die sie sich schenkten reagierte. Schließlich war noch keiner von ihnen zuvor in so einer Situation gewesen. Dann beugte sie sich vor und begann Harms Gesicht mit ihren Lippen zu liebkosen. Sie wanderte über seine Lieder, seine Wangen zu seinem Ohr und knabberte lustvoll daran.
Sie rutschte etwas zurück so dass sie auf seinen Oberschenkeln saß und begann nun ihn zu liebkosen. Harm krallte sich in die Decke und genoss nur. Das Gefühl war unglaublich. Mac grinste zufrieden in sich hinein. Sie liebte es, ihren Flieger so zu sehen.
Harm entfuhr ein leiser Schrei. Er liebte es, wenn sie ihn so verwöhnte. Harm stöhnte nur noch. Er war nicht mehr Herr über seinen Körper. Ein kribbeln bereitete sich von seinem Bauch in seine Lenden aus.
Mac widmete sich wieder seinen Lippen. Zärtlich biss sie hinein. Harm öffnete langsam seine verklärten Augen und erwiderte ihren Kuss mit aller Zärtlichkeit, die er hatte. Vorsichtig umschlang er sie mit seinen Armen und drehte sich mit ihr auf den Rücken.
Ohne den Augenkontakt abzubrechen lies er sich zwischen ihre Schenkel gleiten. Aber Mac wollte mehr. "Nicht so ungeduldig, Sarah. Genies es." >Ich will doch dass es was Besonderes wird für uns.< Er spielte dieses überaus heiße Spiel weiter und Mac begann zu betteln und rammte ihm ihre Fingernägel in die Schulter.
Aber Harm spürte diesen Schmerz nicht. Er war fasziniert von ihrem Gebaren unter ihm. So hatte er sie noch selten erlebt. Es kostete ihn einige Mühe, sich zurück zu halten. Dieses Spiel erregte ihn mindestens genauso wie sie. Dann beschloss er, dass es genug war. Wie lange war es her seit er sie das letzte Mal geliebt hatte? Fünf oder sechs Wochen oder gar noch länger?
Nach einem Moment des Innehaltens begann er mit ihrer Zunge zu spielen Äuserst sanft begann er sich zu bewegen. Er wollte ihr unter keinen Umständen weh tun. Mac stöhnte dabei jedesmal auf. Sie hatte ihn eng umschlungen und passte sich seinem Rhythmus an.
Die Zungen der beiden spielten miteinander und sie bissen sich immer wieder gegenseitig vorsichtig in die bereits geschwollenen Lippen.
Dann war es soweit. Mac schrie vor Lust laut auf, warf ihren Kopf in die Kissen zurück und begann zu zittern während sie sich gleichzeitig fest an seine Schultern klammerte. Harm stöhnte laut und rau auf, während er seinen Kopf in den Nacken geworfen hatte und sich ganz diesem Höhepunkt hingab. Sein Körper bebte ebenfalls und er begann nun auch zu zittern. Nach einer Weile sackte er kraftlos über ihr zusammen und bettete seinen Kopf auf ihrem bebenden Busen.
Mac streichelte ihm durch sein nun völlig verschwitztes Haar während sie nach Atem rang. "Das war wunderschön, Harm." Aber statt einer Antwort erhielt sie nur einen Kuss auf ihren Busen. Sie genoss seine Schwere auf ihr und dass sie ihn noch immer in sich spüren konnte. Irgendwie schien er noch nicht ganz von seinem Höhenflug herunter gekommen zu sein. Plötzlich rollte er sich mit ihr in seinen Armen zur Seite und fischte nach der Decke, die während ihres feurigen Spiels aus dem Bett gefallen war.
Vier Stunden später wurde Harm als erster Wach. Mac lag zusammengerollt auf seinem Bauch und schlief tief und fest. Er schaute ihr eine Weile beim schlafen zu, ehe er ihr einen Kuss auf die Stirn hauchte, sie mit seinen Armen umfasste und sich sanft mit ihr drehte, damit sie im Bett zum liegen kam. Mac seufzte nur leise im Schlaf auf, während Harm ihr lächelnd die Decke feststeckte damit sie nicht fror. Er selber musste aufstehen, da er mal dringend wo hin musste. Behutsam stieg er aus dem Bett, suchte sich seine Shorts, zog diese an und schloss die Tür auf. >Gott sei Dank ist das Holz sehr dick.<, musste er grinsen als er auf den Flur tappste und im Badezimmer verschwand.
Im Haus schienen alle zu schlafen, inklusive seinem Sohn bei dem er einen Blick ins Kinderzimmer warf. Der Kleine lag in seinem Bettchen und hatte die Augen geschlossen. Harm streichelte ihm behutsam über das Köpfchen, bevor er ihm einen Kuss darauf hauchte und sich wieder auf den Weg zurück ins Schlafzimmer machte. Mac erwartete ihn bereits. "Das ist nicht nett. Mein Kuscheltier verschwindet einfach so.", schmollte sie gespielt. Harm drehte den Schlüssel wieder im Schloss um und grinste: "Na, dann sollte ich mich schnellstens beeilen, wieder ins Bett zu kommen." Er nahm Anlauf und sprang über Mac auf seine Seite des Bettes hinüber in die Kissen.
Mit einem Handgriff hatte er sie umschlungen und zu sich in den Deckenberg gezogen. Mac quiekte vor Vergnügen auf. "Gut so?" Bevor sie aber antworten konnte, hatte ihr Harm die Lippen mit einem mehr als hungrigen Kuss verschlossen. Immer wieder sog er verlangend an ihren Lippen während seine linke Hand tiefer rutschte und sie zu streicheln begann. Mac aber lehnte mit geschlossenen Augen an seiner breiten Brust und stöhnte schon wieder leise auf.
Harm lächelte über das ganze Gesicht über diese Reaktion ihres Körpers, als er auch schon seine Hand wieder wegzog, Mac los lies und zurück in die Kissen sank. Beinahe sofort sahen ihn zwei empörte, braune Augen böse an. "Heeeeee, was soll das?" Harm grinste aber nur. "Ich bin der Meinung, nach der Schwerstarbeit die ich schon verrichtet habe, bist jetzt du dran, mich zu verwöhnen." Mac krabbelte mit allen vieren über ihn, hauchte ihm einen Kuss auf seinen Brustkorb und meinte: "Aye Aye, Sir." Dann lies sie sich auf ihn fallen, und begann immer wieder sanft über seine Haut zu lecken und daran zu knabbern.
Harm schaute eine Weile zum Betthimmel hinauf, ehe er seine Augen schloss und sich fallen lies. Mac spürte, wie er sich immer mehr entspannte und wie seine Muskeln schlaff wurden. Immer wieder seufzte er auf, wenn sie etwas Haut zwischen ihre Lippen nahm und vorsichtig daran saugte um dann ihre Zunge über die Stelle kreisen zu lassen. Harm schmeckte leicht salzig vom Schweiß der letzten Stunden, aber Mac störte das überhaupt nicht. Sie schob seinen Arm etwas zur Seite, damit sie besser an seine Flanke kam da sie herausgefunden hatte, das er dort besonders empfindlich auf ihre Zärtlichkeiten reagierte.
Als sie so seine Rippen zu liebkosen begann, stöhnte er auf. Mac lächelte zufrieden. Sie liebte es, ihn so zu sehen, auch wenn er eigentlich nur da lag und genoss. Ihr Blick fiel jetzt auf seine Shorts, in denen sich offensichtlich etwas zu rühren begann, wie ihr die sanfte Ausbuchtung zeigte. Da kam ihr eine Idee. Mit ihren Lippen und ihrer Zunge zog sie eine Spur von seinen Rippen über seinen Sixpack bis zum Bund der Shorts. "Du hast mir viel zu viel an, Harm.", stellte sie mit verführerischem Klang fest bevor sie ihre Hände links und rechts in den Bund schob und die weiße Baumwolle nach unten zog.
Liebe Grüsse Petra
Kalorien sind kleine Tierchen, die nachts die Kleidung enger nähen.
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Harm spürte den kühlen Lufthauch an seinem besten Stück. Mac bemerkte das natürlich auch. Sie spreizte seine Beine etwas, so dass sie sich dazwischen knieen konnte, und begann seine Hüften zu küssen. Ganz langsam, bewegte sie sich so zu seinem kleinen Sailor vor.
Harms Reaktion lies keine Sekunde auf sich warten. "Ooooh Sarah! Nicht aufhören.", stöhnte er hervor. Aber Mac wollte ihn etwas quälen. Sie begann nun die Innenseiten seiner Schenkel zu küssen. Wieder stöhnte er auf, und begann nun zu betteln. Harm wünschte sich momentan nichts sehnlicher, als das um was er gerade bettelte. Aber Mac lies ihn zappeln. Immer wieder streifte sie ihn, hauchte ihm einen kaum spürbaren Kuss auf um sich dann mit einem anderen Teil seines Körpers zu beschäftigen. Harms Atem hatte dabei begonnen schwerer zu gehen, während er gleichzeitig das Gefühl hatte, innerlich zu verbrennen.
Er hielt dieses Spiel kaum noch aus. Harm griff mit seinen Händen in ihr Haar und wuschelte damit herum. Irgendwie musste er seine Leidenschaft ja kompensieren. Mac verstand. "Oooooooooh jaaaaaaaaa, das ist guuuuut.", keuchte er mit geschlossenen Augen hervor.
Harm drückte dabei ihren Kopf tiefer in seinen Schoss. Das Gefühl war einfach nur unglaublich. Er liebte diese Art des verwöhnt werdens, seit sie es bei ihm zum ersten Mal getan hatte. All seine Frauen, die in seinem früheren Liebesleben eine Rolle gespielt hatten, hatten sich immer geweigert, das zu tun. Aber Mac war anders. Ihr schien es genau so viel Spass zu machen wie ihm. Sie rutschte etwas höher und setzte sich nun neben Harm, während sie ihn immer weiter verwöhnte. Harm konnte nicht wiederstehen. Er hatte gesehen, wie sie verlangend ihre Hüften kreisen lies. Harm brachte dieser Anblick um seinen Verstand. Er stopfte sich die beiden Kopfkissen unter seinen Kopf, damit er eine bequeme Position hatte. Nun war es Mac, die vor Wonne laut stöhnen musste. I
Harm war so erregt, er konnte sich nur mit Mühe beherrschen nicht zu kommen während er seine Liebkosungen intensivierte. Mac lies nun von ihm ab, da sie ja noch etwas mehr von ihm haben wollte, und genoss ganz seine Zärtlichkeiten die er ihr schenkte. Dann war es soweit. Mit einem kehligen: "Ooooooooooh Haaaaaaaaaaarm, jaaaaaaaaaah!", begann sie zu zittern und zu beben und mit ihrer Hüfte zu kreisen, während ein feuriger Höhepunkt durch ihren Körper jagte.
Sie brachte ihn gerade um seinen Verstand. Dann lies das Zittern nach und sie entzog sich ihm indem sie sich aufsetzte und umdrehte. Ein atemberaubender Kuss folgte. Spielerisch lies sie ihre Zunge in seinen Mund wandern, um mit seiner zu spielen. Dabei stöhnte Harm immer wieder leise auf während seine Hände zu ihren Brüsten wanderten und diese äußerst vorsichtig zu kneten begannen.
Harm richtete sich nun mit Mac etwas auf. Mac zuckte zuerst etwas zusammen, aber dann lies sie ihren Kopf in den Nacken sinken und schloss ihre Augen. Sie war zwar verdammt empfindlich an ihrem Busen, aber Harm war auch sehr vorsichtig, bei dem was er da tat. Als er von ihr ab lies, schaute er ihr in ihre Augen und lächelte. Auch Mac lächelte, bevor sie mit belegter Stimme fragte: "Wo sind die Kondome?" "Im Regal ganz oben in der kleinen Pappschachtel hinter meinen Pullovern." Harms Antwort war genau so heiser wie ihre Frage. "Dann werde ich sie mal holen." Ein Kuss auf seine Nasenspitze folgte ihren Worten, bevor sie aufstand und aus dem Bett krabbelte.
Harm sah ihr nach und wartete gespannt, bis sie wieder zurück kam. Mac krabbelte zu ihm aufs Bett, küsste ihn und kuschelte sich dann in seinen Schoss, da er die Beine ausgestreckt hatte. Sie sah ihm liebevoll in die Augen während sie die Verpackung öffnete. Harm konnte nicht anders, er beugte sich zu ihr hinunter und küsste sie sanft. Mac lies dabei die Verpackung fallen und legte ihre Hände an seine Wangen. Immer wieder umspielte er ihre Lippen mit seiner Zunge um dann hineinzubeißen. Erst als er keine Luft mehr bekam, löste er sich von ihr.
Mac fischte suchend nach dem Kondom, bevor sie es von der Decke aufhob, aus der Verpackung nahm, sich aufsetzte und es ihm mit geschickten Fingern überrollte. Harm umschlang sie mit seinen Armen, drückte sie eng an sich und flüsterte ihr zu: "Lass mich dich lieben, Sarah. Lass mich dich so zärtlich lieben, wie noch kein Mann zuvor. Lass mich dabei in deine Augen sehen." "Ja, Harm. Bitte. Ich werde dich mich lieben lassen, so wie du es möchtest." Harm küsste sie erneut während er sich mit ihr auf seinem Schoss drehte und sie sanft in die Kissen drückte.
Er blickte ihr tief in die Augen. Mac lächelte ihn glücklich an, als sie seine Hände an ihren warmen Schenkeln fühlte, wie sie diese sanft auseinander schoben. Harm legte sich vorsichtig dazwischen und sah ihr tief in die Augen, während er seine Finger mit den ihren verflocht und damit begann, langsam in sie einzudringen. In seinen Augen las sie nur unendliche Liebe, während sie leise seufzen musste. Harm hauchte ihr einen Kuss auf die geschwollenen Lippen, während er sich zu bewegen begann.
Seine Bewegungen waren sanft, nicht stürmisch oder hart. Nur unendlich sanft, aber Mac genoss diese Art des Liebesspiels. Sie bewegte sich nur ganz leicht in seinem Rhythmus, während sie ihm immer wieder in die Augen sah, ihn sanft küsste, mit seinen Fingern spielte oder leise stöhnte. Mac hatte derweil ihre Beine locker um seine Hüften geschlungen, wie sie es eigentlich immer in dieser Stellung tat. Harm ging es genau so. Er hatte nicht gewusst, ob er es durchhalten würde so zärtlich zu bleiben, oder ob ihn irgendwann seine Leidenschaft einholen würde, aber es schien zu funktionieren.
Sein Körper zitterte zwar ab und an etwas und er musste auch öfters sich durch stöhnen etwas Luft verschaffen, aber Macs langsame Bewegungen erleichterten es ihm etwas. Es fühlte sich einfach nur wunderschön an. Harm fühlte, wie sich in ihm ein Höhepunkt aufbaute. Ganz langsam, nicht explosionsartig. Auch Macs Stöhnen wurde lauter während ihr Körper zu beben begann. Harm blickte ihr fasziniert in die Augen. Auch Mac war soweit.
Aber da war noch etwas anderes, dass sie spürte. Macs Augen bekamen diesen entrückten Glanz und sie stöhnte wohlig auf, als Harms Bewegungen langsam verebbten und er sich zurück zog. Auch er hatte bemerkt, dass etwas anders war als sonst. Er rollte sich, Mac liebevoll das verschwitzte Gesicht küssend, mit ihr auf die Seite und wollte das Kondom entfernen, als er den Grund für das andere Gefühl erkannte. Sofort sah er sie verunsichert an. "Harm? Stimmt etwas nicht?", fragte Mac mit heiserer Stimme, da ihr seine Reaktion zu denken gab.
Aber Harm nickte nur und lies seinen Blick tiefer an sich hinab gleiten. Mac folgte ihm und bekam nun ebenfalls große Augen. "Es ist geplatzt.", stellte sie dann mit einem Lächeln auf den Lippen fest. "Ja.", war das Einzige was Harm erwidern konnte. "Sarah, das wollte ich nicht. Was, wenn Du jetzt schwanger bist?" Aber Mac streichelte ihm nur zärtlich über die Oberarme. "Na und? Dann bin ich es eben. Was soll dann sein? Wir wollten doch vier Kinder haben." "Naja, ich dachte weil doch mit Harmi so große Problem da waren und du ja noch nicht wieder ganz auf dem Damm bist."
"Es wäre zwar etwas kurz hintereinander, aber auch kein Beinbruch. Gemeinsam würden wir das schon hinkriegen, Sailor." Ihre Stimme war nun zärtlich und fest und Harm befreite sich endgültig von den Resten des Kondoms, bevor er Mac in seine Arme nahm, sie beide wieder zudeckte und dann in ihr Ohr flüsterte: "Ich glaube die Chancen sind größer als wir gedacht haben. Beim ersten Mal haben wir heute Nacht auch nicht darauf geachtet, zu verhüten." Mac kicherte. "Na dann, auf unseren Vielleichtnachwuchs." Mac drehte sich um, küsste ihn und schloss dann ihre Augen um noch etwas Schlaf abzubekommen. "Auf unseren Vielleichtnachwuchs.", flüsterte Harm müde zurück ehe auch er ins Land der Träume abdriftete.
19.06 Uhr Zulu-Zeit
Harms & Macs Haus
Apple-Tree-Road 45
Washington D.C.
Langsam waren alle nacheinander aus ihren Betten gekrochen, saßen nun in der Küche und warteten auf die beiden Brautleute, die aber noch tief und fest schliefen. Der Einzige der Familie Rabb, der schon länger wach war und seine Großeltern sowie seinen Onkel und den Rest auf Trab hielt, war Harmi. Er hatte Hunger und machte das allen unmissverständlich klar. Patricia Burnett war es am Morgen gelungen, ihn dazu zu bewegen aus der Flasche zu trinken, aber die waren nun leer und Harmi verlangte nach seiner Zwischenmahlzeit.
Als alles rumtragen nichts half, meinte sie: "Na, dann werde ich wohl jetzt deine Eltern wecken gehen. Wohl oder übel." Patricia Burnett nahm ihren Enkel auf den Arm, legte ihn an ihre Schulter und verlies das Esszimmer in Richtung Flur. Sie stieg die Treppe hoch und klopfte, nachdem sie einmal tief durchgeatmet hatte, an die massive Schlafzimmertür. >Hoffentlich stör ich die beiden nicht.<, dachte sie nervös. Im ersten Moment rührte sich nichts, außer Harmi der mit seinen Beinen strampelte und schrie was die Lungen her gaben.
Harm lag derweil eng an Mac geschmiegt im Bett und wurde durch irgendetwas aus seinen süßen Träumen geholt. Er schlug die Augen auf und dann wurde ihm das Geräusch bewusst. Es war ein leises Klopfen an die Schlafzimmertür, dass ihn geweckt hatte. Vorsichtig löste er sich von Mac, zog sich seine Shorts an und öffnete. "Mum! Was ist los?" Patricia Burnett musste sich ein grinsen ernsthaft verkneifen, als sie ihren Sohn in seinen Unterhosen, mit völlig zerstrubelten Haaren und einem kleinen Knutschfleck an seiner Schulter vor sich stehen sah.
"Tut mir leid euch stören zu müssen, aber der Kleine Seemann hier hat Hunger und nichts mehr zu essen. Die Fläschchen sind leer und von dem Milchpulver ist auch nichts mehr übrig.", begann sie zu erklären. "Macht nichts, Mum. Gib ihn mir mal her, den kleinen Schreihals." Harm streckte seine Hände nach seinem Sohn aus und legte ihn sich an seine Schulter. "Ist ja gut, mein Schatz. Daddy ist ja da.", versuchte er ihn zu beruhigen während er die Tür schloss und ihn zum Bett trug, wo Mac mittlerweile auch wach geworden war.
"Er hat Hunger, Prinzessin.", erklärte ihr Harm mit einem unglaublich sanften Lächeln als er sich mit Harmi auf seinem Arm ins Bett zurück sinken lies. Mac setzte sich auf und nahm ihren brüllenden Sohn in ihre Arme um ihn an ihre Brust zu legen. "Die Mami ist ja da, Harmi. Ganz ruhig." Das Geschrei lies nach, als das Baby an ihrer Brust zu saugen begann. Harm zog ihr, da sie ja nackt war, fürsorglich die Decke höher und legte sie ihr über ihre freie Schulter damit sie nicht fror.
Er selber entledigte sich wieder seiner Shorts, kroch ebenfalls unter die Decke und stützte sich seitlich auf seinen rechten Arm, um die beiden zu beobachten. Harmi schmatzte und gluckste während er gierig trank und sich versuchte, am weichen Busen seiner Mutter fest zu halten. Eine halbe Stunde später, nachdem er jetzt von Macs rechter Brust getrunken hatte, nahm sie ihn vorsichtig hoch und lies ihn aufstoßen, bevor ihn Harm an sich drückte damit sich Mac wieder ins Bett kuscheln konnte. Da Harmi aber wieder zu quengeln angefangen hatte, kam er auf eine Idee.
Er zog ihm den Strampelanzug aus, drehte sich auf seinen Rücken und legte sich das Baby auf seinen Brustkorb. Mac beobachtete ihre beiden Männer liebevoll, bevor sie sich an Harm schmiegte und ihn zärtlich auf seine Schulter küsste. Harmi wurde tatsächlich ruhiger. Mac legte ihm ihre Hand auf den kleinen Rücken während Harm leise mit ihm Sprach und ihn immer wieder auf die kleine Stirn küsste oder sanft streichelte. "Das mochte er schon im Krankenhaus immer. Ich saß oft so da und habe ihn auf meinem Bauch liegen gehabt, Haut an Haut. Bis ich ihn dann zu dir bringen durfte."
Mac gab ihm einen Kuss auf seine Lippen bevor sie ihre beiden Jungs umarmte und wohlig seufzte. "Ich will eigentlich gar nicht aufstehen, aber ich habe Hunger." "Ich auch. Wir waren ja nicht gerade untätig heute Nacht, Prinzessin." "Da hast du Recht. Und jetzt liegen drei nackte hier im Bett und schmusen miteinander." "Zwei Nackte und ein Windelträger, bitte." "Dann also zwei Nackte und ein Windelträger.", wiederholte sie lachend.
Eine viertel Stunde später standen sie dann auf, zogen sich einen Schlafanzug beziehungsweise Shorts und T-Shirt über bevor sie nach einem innigen Kuss das Schlafzimmer in Richtung Küche verließen. "Ich dachte schon, ihr zwei kommt gar nicht mehr aus dem Bett!", kommentierte Mattie mit einem Grinsen im Gesicht das Erscheinen der beiden während sie mit der Teekanne herum hantierte. "Wie kommst du darauf?", fragte Harm sie scheinheilig. "Na, ich hab Mac heute Morgen erwischt, wie sie mit einem Fläschchen Babyöl aus dem Kinderzimmer ins Schlafzimmer flitzen wollte."
"Was hatte sie damit gewollt?", fragte Chloe dazwischen, die gerade aus dem kleinen Büro kam. "Angeblich wollte sie Harm damit massieren.", setzte Mattie mit einem Grinsen nach. Da Mac leicht rot wurde, beschloss Harm einzugreifen. "Sie hat mich massiert, Mattie. Ich war total verspannt." Harm ging dabei auf Mac zu, die sich einen Kaffee eingoss, hauchte ihr einen Kuss auf die Wange und flüsterte in ihr Ohr: "Zwar an einer anderen Stelle, aber es war sehr schön."
"Ja ja, total verspannt. Von was wohl?", kam es belustigt von Chloe die die beiden beobachtete. "Na, ich hoffe ihr hattet wenigstens euren Spass dabei. Chloe und ich werden uns jetzt weiter um das Video und die Bilder kümmern, und wenn ihr wollt oder besser falls ihr noch nichts anderes vor habt, können wir dann ja gegen später die Weihnachtsgeschenke auspacken und die Bilder und das Video anschauen." "Mathilda Grace!", rief Harm ihr noch hinterher, aber die beiden Teenager waren schon verschwunden.
"Na Brüderchen, die hats dir aber ganz schön gegeben." Harm grinste von einem Ohr zum anderen als er Sergej antwortete: "Wen meinst du jetzt? Mattie oder meine Sarah?" "Erspart uns die Details, Harm! Wir wollen es gar nicht so genau wissen.", griff Patricia Burnett in das Gespräch ein. "Komm, Frank. Da die beiden Turteltauben ja jetzt wach sind, könnten wir einen schönen, langen Spaziergang zu zweit machen." "Gute Idee. Wer weiß, vielleicht wollen sie ja noch etwas für einen weiteren Enkel üben." Frank Burnett schlug dabei seinem Stiefsohn freundschaftlich auf die Schulter bevor er seiner Frau in die Halle folgte.
Auch Sergej beeilte sich auf einmal, aus der Küche zu kommen. Er schnappte sich seinen Patensohn, den Mac die ganze Zeit auf dem Arm gehabt hatte, und ging zu Mattie und Chloe hinüber. Harm und Mac sahen sich mit einem Lächeln an, bevor Harm seine Mac an sich zog und mit zärtlicher Stimme meinte: "Du hast es gehört, wir sollen also weiter üben." Er hatte dabei sein Flyboygrinsen aufgesetzt. Mac schlang ihre Arme um seine Hüften und sagte nur: "Vielleicht hat sich das ja bereits erledigt, aber üben können wir trotzdem, Sailor." Harm zog seine Augenbraue nach oben, sah sie an und versank mit ihr in einem leidenschaftlichen Kuss.
Epilog
10 Jahre später
18.04 Uhr Zulu Zeit
J.A.G. HQ
Falls Church, Virginia
Es war der letzte Tag der ersten Woche des neuen Judge Advocate Generals der Navy. Er saß in seinem Ledersessel und konnte es selbst noch nicht so recht glauben, als er sich in seinem Büro umsah. >Was habe ich doch für ein Glück gehabt? Ich habe die beste Frau, die man sich wünschen kann, vier wundervolle Kinder und eine Ziehtochter, die morgen als erster weiblicher Pilot der Navy die Top-Gun-Trophäe erhält. Nicht zu vergessen die kleine Schwester meiner Frau, die gerade im Gerichtssaal unter mir den gegnerischen Verteidiger in seine Einzelteile zerlegen dürfte. Auch wenn sie ein Marine ist, aber sie ist zur Zeit hier bei J.A.G. Die einzige junge Anwältin, die es mit Commander Roberts aufnehmen kann.
Überhaupt Bud. Er hat sich noch ganz schön gemausert. Als er damals bei unserer Hochzeit, mit einer Ausnahmegenehmigung des Admirals die Ehrengarde anführte, wären mir im ersten Moment beinahe die Augen aus dem Kopf gefallen. Schade dass Jennifer nach San Diego versetzt wurde und Sturgis ins Pentagon. Sie fehlen mir hier an allen Ecken und Enden.< "Na, Flyboy? Bereit fürs Wochenende?", holte eine zärtliche Stimme Rear-Admiral Rabb aus seinen Gedanken. Mac war einfach, ohne anzuklopfen, in sein Büro gestürmt. "Von Klopfen hältst du wohl gar nichts, Ninjagirl. Was?" Harm sah sie belustigt an. "Nein, Sir. Ich kann mich einfach noch nicht daran gewöhnen, dass du jetzt hier der J.A.G. bist." Sie hatte vor seinem Schreibtisch Haltung angenommen und blitzte ihn schelmisch an.
"Das kann ich auch noch nicht, dass sie jetzt auf meinem Sessel sitzen, Rabb!", donnerte die Stimme von Admiral a.D. A.J. Chegwidden durch den Raum. Augenblicklich sprang Harm aus seinem Stuhl auf und verharrte im Stillgestanden. Er konnte einfach nicht anders, obwohl er jetzt den gleichen Rang wie sein ehemaliger CO bekleidete, der erst vor eineinhalb Jahren in Pension gegangen war. "Tut mir leid, Sir. Aber der Admiral war einfach zu schnell.", versuchte sich Harms Schreibtischhengst, ein Petty Officer First Class, zu entschuldigen.
"Schon gut, Smith. Schließen sie das Schott!" "Aye Aye, Sir." Harm stand immernoch in Hab-Acht-Stellung hinter seinem Schreibtisch neben seinem Sessel, als Admiral Chegwidden den Tisch umrundete, und sich in den schweren Sessel fallen lies. "Rühren! Und setzen sie sich!", erklang die brummige Stimme des Ex-Seals. Es war wie früher. Harm trat neben Mac bevor sich die beiden in die Besuchersessel fallen ließen und Harm fragte: "Was führt sie hier her, Sir?" "Ich wollte mal sehen, wie sie die erste Woche überlebt haben, Rabb. Und dann bin ich noch auf dem Weg nach Fallon/Nevada wegen Mattie. Außerdem habe ich Chloe, oder sollte ich besser sagen First Lieutenant Madison, zum ersten Mal live erlebt. Sie hatte zwei wirklich sehr gute Lehrer. Dieser Vaporub..." "Vuckovic, Sir.", verbesserte ihn Harm.
"Von mir aus auch das, konnte einem richtig leid tun." Admiral Chegwidden lachte. "Admiral Rabb, Sir. Hier möchte sie ein Admiral a.D. Boone sprechen.", wurden sie von der Sprechanlage unterbrochen. "Schicken sie ihn rein, Smith.", kam es von A..J. Chegwidden, der ganz aus Gewohnheit nach der Sprechanlage gegriffen hatte. "Na, wo bin ich denn hier gelandet? Auf einem Treffen der vereinigten Stabschefs im Weißen Haus?" "Schön sie zu sehen, Admiral.", lächelte Mac ihn an. "Sie auch, Colonel. Wie geht's ihnen auf ihrer Stelle als Verbindungsmann zwischen dem NCIS und J.A.G.?" "Gut, Sir." "Hast du dir das Kommando etwa wieder entziehen lassen, Hammer? Oder hab ich die neuesten Personalnachrichten verpasst und Chegwidden führt wieder den Laden?", scherzte Tom Boone.
"Nein. Er gibt mir nur Tipps, wie man mit aufsässigen, vorlauten und streitsüchtigen Offizieren fertig wird!"; gab Harm schlagfertig zurück. "Wieso sollte es ihnen anders gehen als mir, Rabb? Ich hatte gleich zwei von der Sorte in meinem Kommando." A.J. Chegwidden grinste Harm und Mac an. "Wie geht's eigentlich dem kleinen Ron und Samantha, A.J.?", fragte Tom Boone dann nach. "Oh, denen geht's gut. Er hat letzte Woche die Schwimmmeisterschaften in der Schule gewonnen.", berichtete der Seal nicht ohne Stolz über seinen Sohn. "Ein Seal eben.", fügte Admiral Boone dann mit einem grinsen an. "Also, wenn mir einer der drei Admiräle hier freundlichst die Erlaubnis zum Sprechen erteilen würde,.....", meldete sich nun Mac wieder zu Wort. "Erteilt!", kam es gleichzeitig von allen dreien.
"Dann würde ich sagen, wir fahren jetzt zu uns nach Hause und ich koche etwas zu essen." Chegwidden, Boone und Rabb verdrehten die Augen. "Nach Hause fahren ja, aber das Kochen überlässt du besser mir, Prinzessin. Wie wollen doch nicht, dass die Navy auf einen Schlag drei Zwei-Sterne-Admiräle verliert.", neckte Harm sie. Er erntete dafür einen Schlag auf seinen Arm. "Hey, das war ein Befehl!", protestierte er. Aber Mac antwortete mit ihrer ernstesten Marine-Miene, hinter der sie das Lachen nur schwer zurück halten konnte: "Komm du mir nach Hause. Du weißt ja, deine Befehlsgewalt endet an der Haustür!" "Ach ja?" Harm lächelte sein Flyboylächeln, beugte sich zu ihr rüber und begann sie leidenschaftlich zu küssen.
Tom Boone und A.J. Chegwidden warfen sich nur einen wissenden Blick zu. Schließlich hatten es Harm und Mac geschafft gehabt, nur zehneinhalb Monate nach Harmis Geburt einem zweiten Sohn das Leben zu schenken, Christian Frank Rabb. Zwei Jahre später war dann Thomas John auf die Welt gekommen und vor fünf Jahren schließlich war noch Sarah Patricia Harriet gefolgt. Gott sei Dank waren bei keinem von ihnen solche Probleme aufgetreten, wie in Macs erster Schwangerschaft. Christian war nur zwei Wochen überfällig gewesen, hatte sich dann aber doch noch entschieden gehabt, auf die Welt zu wollen. Es war wirklich das große Glück, dass die beiden da teilten. Harm trennte sich atemlos von seiner Sarah und brachte dann hervor: "Okay, also gehen wir. Aber ich koche!" Mac gab nach: "Dann mach mal, Seemann." Alle erhoben sich und verließen lachend und scherzend das J.A.G. HQ.
10.14 Uhr Ortszeit
Top-Gun-Lehrgang
Naval Fighter Weapons School
Fallon, Nevada
"Achtung an Deck! Lehrgang stillgestanden!", tönte es durch den Flur der Pilotenunterkünfte als drei Admiräle in Dress White und zwei weibliche Marines in ihren Galauniformen, begleitet von vier Kindern an der Hand durch die Türen in das Gewimmel der Fliegerasse und deren Eltern traten. Augenblicklich nahmen die Soldaten Haltung an. "Stehen sie bequem, Lieutenant. Wo finde ich die Kajüte von Lt. Grace?" "Drittletzte Tür auf der rechten Seite, Sir!" "Danke." Harm grüßte und machte sich auf den Weg dort hin.
Die kleine Gruppe hinterlies erstaunte Gesichter. Harm strafte sich, warf einen liebevoll-schelmischen Blick zu Mac, die direkt hinter ihm stand und klopfte an die Tür. "Ich bitte um Erlaubnis an Bord kommen zu dürfen, Lieutenant!" Mattie war noch mit ihrer Uniform beschäftigt, und so antwortete ihr RIO, Lt. j.g. Caroline "Babe" Pearl leicht genervt, da es nicht die erste Störung an diesem Morgen war: "Hau ab, Duckie! Wir sind noch nicht fertig. Ich hab dir doch gesagt, in zehn Minuten!"
Die beiden Admiräle Chegwidden und Boone sahen Harm und Mac belustigt an. Dieser grinste über das ganze Gesicht, baute sich zu seinen vollen 1,93m im Türrahmen auf und klopfte nochmal. "Ich bitte noch einmal um Erlaubnis, an Bord kommen zu dürfen, Lieutenant!" Harm hatte seinen besten Kommandoton benutzt. Mattie sah Caroline sauer an, die nur zur Tür marschierte und hinaus brüllte: "Verschwinde endlich, Duckie! Wenn du glaubst, uns in Unterwäsche sehen zu können, bist du zu spät dran! Wir sehen uns in zehn Minuten. Dress White und Goldwings ziehen bei uns nicht!"
Mac und Chloe mussten sich ernsthaft das Lachen verkneifen, während alle anderen Uniformierten bemüht waren in Deckung zu gehen und sich an die erste Regel hielten, die man ihnen in Anapolis bei gebracht hatte: Beschwöre nie den Zorn eines Admirals herauf. Und schon gar nicht den von dreien. Harm klopfte noch einmal. "Ich bitte ein letztes Mal um die Erlaubnis an Bord kommen zu dürfen, Lieutenant!" Caroline explodierte. >Na warte!< "Beweg dein Heck endlich von unserer Kajüte weg, Duckie! Sonst trete ich so in deinen Allerwertesten, dass du von hier bis in den Arabischen Golf fliegst, und zwar ohne Nachbrenner!" Lt. Caroline Pearl riss in ihrem Ärger die Tür auf, um augenblicklich zu erstarren.
"Übringens, mein Rufname ist Hammer. Aber danke für das Angebot mit dem Nachbrenner." Caroline hatte einen knallroten Kopf bekommen. "Verzeihung, Sir. Ich wollte nicht respektlos sein." "Schon in Ordnung, Lieutenant. Ist Lieutenant Grace da?" "Ja, Sir." Caroline machte Platz in der Tür, damit Harm eintreten konnte. "Gut gemacht, Mattie. Ich wusste dass du die Trophäe holst." Mattie drehte sich um und fiel Admiral Rabb um den Hals. "Harm! Schön dich zu sehen."
Matties Stubenkameradin war nun völlig baff. Wie konnte sie nur? Einem Zwei-Sterne-Admiral einfach so um den Hals zu fallen. Mattie hatte Carolines Blick bemerkt und versuchte sie zu beruhigen, während sie sich in die Arme von Harm schmiegte. "Das geht schon in Ordnung, Caroline. Admiral Rabb ist mein Ziehvater." Mattie hatte dies keinem erzählt gehabt. Weder hier noch auf der Akademie oder in Pensacola. Sie hatte es alleine schaffen wollen und Harm hatte sich aus ihrer Karriere herausgehalten gehabt, auch wenn es ihm manchmal mehr als schwer gefallen war.
Er küsste sie auf die Stirn und drückte sie noch fester an sich. "Ich bin stolz auf dich." "Kriegen wir auch einen Kuss?", kam es von den anderen beiden Admirälen. "Aber sicher doch, Sirs." Mattie löste sich von Harm und drückte Admiral Chegwidden und Boone jeweils einen Schmatzer auf die Wange. Ihr RIO stand stumm dabei und staunte nur. So etwas hätte sie sich nie im Leben getraut. "Da fühlt man sich doch glatt um zwanzig Jahre jünger.", kommentierte A.J. Matties Kuss.
Diese knuddelte alle der Reihe nach durch, als erneut Aufregung auf dem Gang entstand. Irgendjemand wollte im Befehlston wissen, was das Geschrei zu bedeuten hatte. "Oh Scheiße, der CAG. Jetzt krieg ich wieder eine vor den Bug geknallt, wegen diesem verdammten Duckie!" Die Besucher sahen alle Matties Zimmergenossin an. "Keine Sorge, Lieutenant Pearl. Hier im Raum befinden sich vier ausgezeichnete Anwälte, zwei davon im Admiralsrang. Wir werden schon mit dem CAG fertig werden." "Danke, Colonel.", meinte Lt. Pearl etwas leiser. Es klang aber wenig überzeugt.
Mac sah Harm flehend mit ihren Bambiaugen an, denen er ja nichts abschlagen konnte. Er lächelte sie an. "Keiner verlässt den Raum, verstanden?" "Aye, Sir." Die Admiräle Chegwidden und Boone wechselten einen schnellen Blick. Was hatte Harm vor? Sie kannten ihn lange genug um zu wissen, dass er etwas im Schilde führte. Aber aus seinem Gesicht wurden sie nicht schlau. Der CAG tobte derweil immernoch auf dem Flur. Die anwesenden Eltern hatten sich mittlerweile vorsichtig zurück gezogen um ihm nicht in die Quere zu kommen.
"Duckie, was soll das hier? Was haben sie wieder angestellt?" "Nichts, Sir." "Lieutenant Pearl, warum haben sie hier so rumgebrüllt? Lieutenant?" Der CAG sah sich suchend um, aber die beiden Lieutenants j.g. Pearl und Grace fehlten im angetretenen Lehrgang. >Wenn Pearl rumbrüllt, hängt Grace auch mit drin!<, stellte er im Stillen fest da es immer so gewesen war. "Lieutenant Grace? Haben sie wieder unerlaubten Herrenbesuch auf ihrem Zimmer?" Harm zog seine linke Augenbraue hoch und sah Mattie streng an. Diese errötete unter seinem Blick.
>Alt genug ist sie ja. Und du warst damals auch nicht anders.< Das Geschrei des CAG ging ihm langsam auf die Nerven. "Sirs, würden sie sich bitte links und rechts neben mich stellen? Ich befürchte der CAG reißt gleich die Tür auf. Und wenn die beiden Lieutenants bitte hinter uns drei alten Herren in Deckung gehen würden?" "Sicher, Sir." Da die kleine Sarah sich hinter Harms Beinen versteckte, zog er sie sanft vor und meinte: "Und du kleine Lady gehst zu deiner Mami." "Ja, Dad." Mac nahm ihre Jüngste auf den Schoss, gab ihr ein Küsschen und schloss die Arme um sie. Klein Sarah verfolgte das Geschehen interessiert während First Lieutenant Chloe Madison sich zwischen Mac und die Kinder auf Matties Bett gesetzt hatte und sich automatisch straffte.
"Hat irgendjemand von ihnen die beiden Lieutenants gesehen?", drang die Stimme des CAGs laut und deutlich durch die Tür. Der Pilot, den Harm nach Matties Zimmer gefragt hatte, trat vor als der CAG den Türknauf umfasste. "Bei allem nötigen Respekt, Sir. Ich glaube das ist keine gute Idee!" Der CAG drehte sich um. "Sie wollen mir Vorschriften machen? Sind denn heute alle verrückt geworden? Zurück ins Glied, Lieutenant Holmes!" Er tat wie befohlen, aber der Lehrgang warf sich nur schmunzelnde Blicke zu.
Sollte er doch die Tür öffnen. Er würde schon sehen, was passiert. Sie hatten alle die drei Admiräle ins Zimmer der beiden einzigen weiblichen Lehrgangsteilnehmer gehen sehen. Ohne weitere Vorwarnung öffnete der CAG die Tür und blieb wie angewurzelt stehen. Sofort nahm er Haltung an. "Ich muss sie ja nicht extra darüber belehren, dass das öffnen der Tür zur Unterkunft von weiblichen Militärangehörigen ohne vorheriges Anmelden laut den Dienstvorschriften verboten ist. Oder?" "Nein, Sir!". "Und was das Thema Herrenbesuch betrifft, so darf doch auch Lieutenant Grace ihre Familie empfangen, oder?"
"Ja, Sir." "Gut. Dann haben wir uns ja verstanden." Harm hatte die Arme hinter seinen Rücken genommen und hatte seine beste Anwaltsmiene aufgesetzt. Erst jetzt fiel dem CAG das hellblaue Ribbon mit den fünf weißen Sternen an Harms Uniform auf, das unter seinen Goldwings befestigt war und er geriet ins Schwitzen. "Sie müssen sich meines Wissens nach um eine Abschlussfeier kümmern. Wegtreten!" "Aye Aye, Sir!" Der CAG salutierte und verlies den Flur, während der Lehrgang leise auflachte.
Harm trat hinter ihm nun ebenfalls auf den Flur hinaus wo immernoch alle in Hab-Acht-Stellung verharrten. "Rühren! Und jetzt erklären sie mir mal, was sie mit ihrem CAG angestellt haben dass der so eine Laune hat." Lt. j.g. Alexander "Duckie" Greenwood trat einen Schritt vor. "Admiral, Sir. Die Lieutenants Pearl und Grace haben ihn vier mal vom Himmelgeholt. Das hat er wohl nicht ganz verkraftet, Sir." Duckie hielt seinen Blick starr an die Wand gerichtet, während er sprach. Harm und Admiral Boone sahen Mattie und Caroline an. Tom Boone pfiff anerkennend durch die Zähne.
"Einmal mehr und sie hätten Admiral Rabbs Rekord eingestellt. Er hat mich fünf mal runter geholt." "Sie sind Harmon Rabb jr., Sir? Der Top Gun und Rekordhalter von 1987? Es hat seither noch keiner geschafft, den CAG mehr als fünf mal zu erwischen!" "Tja, sieht ganz so aus als wäre ich eine kleine Berühmtheit." "Nein, Hammer. Nur ein verdammt guter Pilot. Und der Einzige, der es je geschafft hat eine CH-130 auf einem Träger zu landen.", zollte ihm Tom Boone Respekt.
"Aber als Anwalt ist er auch nicht schlecht! Einer der besten, die ich jemals gesehen habe." "Und nicht zu vergessen seine Qualitäten als Ehemann und Vater. Nicht von schlechten Eltern, Flyboy.", mischte sich nun auch Mac in die Lobeshymnen ein. Harm wurde rot. "Hab ich heut Geburtstag oder warum überschüttet ihr mich alle mit Lob?", fragte er verlegen. "Weil sie es verdient haben, Rabb.", stellte Admiral Chegwidden klar. Während Harm von einem zum anderen blickte, kam ihm eine Idee. "Gilt ihr Flugstatus eigentlich noch, Tong?" Er war bei seinem Patenonkel wieder ins Sie gefallen.
"Ich bin wohl der einzige Ü-60 in der gottverdammten Navy, der ihn noch hat, Hammer!" Admiral Boone grinste von einem Ohr zum anderen, und auch Harm konnte sich sein Grinsen nicht mehr verkneifen. "Tja, wie wäre es dann wenn wir uns eine Maschine besorgen und nachher gegeneinander antreten bei der Flugshow? Ich mit Mattie und sie mit Lt. Pearl?" "Nichts lieber als das, aber diesmal kriegen sie mich nicht, Hammer!" "Abwarten, Tong." Mac verdrehte bei diesem Gespräch nur leicht ihre Augen. >Das musste ja so sein. Harm und seine Tomcats.<, resignierte sie.
Mattie strahlte bei der Aussicht auf einen gemeinsamen Flug mit Harm. Sie würde ihm wie immer den Pilotensitz überlassen. "Also, ich will ja die Herren Admiräle nicht unterbrechen, aber wenn jetzt nicht einer von euch den Lehrgang wegtreten lässt, kommt der noch zu spät zur eigenen Abschlussfeier!" Harm schenkte ihr ein Lächeln bevor er sich wieder dem angetretenen Lehrgang zu wandte. "Lehrgang, stillgestanden! Wegtreten zur Abschlussfeier!" "Aye Aye, Sir!"; kam es von allen Seiten.
Die drei Admiräle, Mac, ihre vier Kinder und Chloe folgten den jungen Piloten hinaus zum Festplatz und setzten sich auf die bereitgestellten Stühle. Als der CO der Naval Fighter Weapons School, ein Major General Thornton, auf dem kleinen Podest ebenfalls Platz nahm bevor er ans Rednerpult trat, staunte er nicht schlecht nachdem er in der ersten Reihe drei hochdekorierte Admiräle und einen Marinecolonel entdeckte, der damit beschäftigt war zwischen sich und den jüngsten der Admiräle vier Kinder zu setzen und diese ruhig zu bekommen.
Der Admiral mit dem Fliegerabzeichen auf der Brust schnappte sich dann das kleinste Mädchen, welches ungeduldig hin und her zappelte, und setzte es sich kurzerhand auf den Schoss. Prompt war sie friedlich. >Moment mal, das muss der neue J.A.G. sein. Seine Geschichte und die des Colonels neben ihm kennt die ganze Navy. Er ist die letzte Stufe seiner Karriereleiter buchstäblich hinaufgeschossen, da sich irgendjemand an seine Heldentat mit der CH-130 auf dem Träger erinnert und beschlossen hatte, dass er der Richtige für den Job des J.A.G. der Navy ist.
Liebe Grüsse Petra
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Ein Fliegerass und Anwalt, mit dem sich nur wenige messen können.< General Thornton seufzte kurz auf, ohne seinen Blick von Harm zu lösen bevor er in seinen Gedanken die Laufbahn von Admiral Rabb weiter Revue passieren lies. >Man hat ihm vor drei oder vier Jahren für einen Einsatz, den er während eines Qualifikationsfluges angenommen hatte, und bei dem er in einer Harakiri-Aktion einer Special-Forces-Einheit an der lybischen Küste im Alleingang das Heck gerettet hatte weil er die feindlichen Truppen durch das schlimmste Flagfeuer hindurch, dass ein amerikanischer Pilot seit dem zweiten Weltkrieg erleben musste, mit zwei gezielten Schüssen außer Gefecht gesetzt hatte, die Medal of Honor in einer kleinen Zeremonie im Rosengarten des Weißen Hauses verliehen und ihn vor vier Wochen zum Zwei-Sterne-Admiral befördert damit er die Nachfolge von General Cresswell antreten konnte, der krankheitsbedingt aus dem Dienst scheiden musste.
Den Gerüchten nach war ihm diese Zeremonie fast peinlich gewesen, aber nun trägt er das hellblaue Ribbon stolz an der Brust. Tja, der Einsatz ist mittlerweile Verschlusssache wie so manch anderes, was man Andeutungsweise über Admiral Rabb hört auch. Wie er seine Frau neben ihm anlächelt. Er muss sie über alles lieben. Aber warum ist er hier?<, fragte sich der General neugierig. Wenn er richtig informiert war, hatte der Name Rabb auf keiner Teilnehmerliste des Lehrgangs gestanden.
Als ein Rentnerehepaar dazu kam, sprang Admiral Rabb auf, umarmte die Frau herzlich und drückte dem Mann fest die Hand. Da nur noch ein Stuhl frei war, schnappte sich A.J. Chegwidden den zweitjüngsten seiner Ersatzenkel, wie er Harms Kinder liebevoll nannte, sa seine eigenen sechs Enkel bei Francesca in Italien waren. Sein Schwiegersohn, der ehemalige Gunny, hatte es mittlerweile zum Major gebracht und war zur Zeit in Neapel stationiert. Nachdem er Thomas auf seinem linken Schenkel platziert hatte, setzte er sich Christian auf den rechten und hielt beide fest.
Bei den beiden Rentnern handelte es sich um Harms Mutter Patricia und ihren Mann Frank Burnett, Admiral Rabbs Stiefvater. Mac hatte mittlerweile ihren Platz mit Frank getauscht, der die kleine Sarah zu sich genommen hatte und saß nun neben Harm. In diesem Moment begannen die Reden, die mit Applaus bedacht wurden. Als diese vorbei waren und Mattie die Bühne betrat, drückte Harm sanft Macs Hand, die er die ganze Zeit über in der seinen gehalten hatte. Mac sah ihm tief in seine graublauen Augen, die nichts von ihrer Klarheit verloren hatten und in denen es zu schimmern begann.
Harm war unglaublich stolz auf Mattie. "Hey, ich liebe dich, Harm. Schäm dich nicht, Matrose. Vor Glück zu weinen ist keine Schande.", flüsterte ihm Mac zu. Harm schenkte ihr sein schönstes Flyboylächeln, welches er nur für Mac reserviert hatte ehe er leise antwortete: "Sarah, danke dass du bei mir bist." Mit diesen Worten beugte sich Rear-Admiral Rabb zu seiner Frau hinunter und begann sie zuerst sanft, dann aber etwas leidenschaftlicher zu küssen.
General Thornton unterbrach kurz seine kleine Rede die er gerade im Begriff war zu halten und sah den beiden zu. Auch der angetretene Lehrgang warf sich verstohlene Blicke zu. Aber dem Judge Advocate General der Navy konnte man ja schlecht verbieten, seine Frau zu küssen. Chloe grinste von ihrem Platz aus Mattie wissend an. Die beiden waren an dem Glück von Harm und Mac ja nicht ganz unschuldig gewesen.
Der General gab sich einen Ruck und fuhr mit seiner Rede und der Verleihung der Top-Gun-Trophäe fort. Lt. j.g. Alexander "Duckie" Greenwood versuchte derweil krampfhaft unauffällig heraus zu bekommen, wer nun zu Matties Familie gehörte und wer nicht und ob sie überhaupt gekommen war. Sie hatte ihm nur erzählt gehabt, dass sie auch beim Militär war, so wie ihre ganze Verwandtschaft und dass sie nicht wüsste, ob ihr Ziehvater Zeit hatte zu kommen. Ihr richtiger Vater war ja zwischenzeitlich gestorben.
>Hoffentlich sind sie da, ich muss doch unbedingt mit ihrem Ziehvater reden.< Aber Duckie machte bei seinen Beobachtungen einen strategischen Fehler, er suchte nur die Offiziersränge weiter hinten und nicht die erste Reihe ab. Er hatte zwar auch mitbekommen, wie die drei Admiräle die dort saßen ihn ihrem Zimmer verschwunden waren, aber bei der Verwandtschaft konnte Mattie die ja von überall her kennen. Als die Band "Anchors Aweigh" spielte entlies General Thornton den Lehrgang für die Flugshow und die Admiräle Boone und Rabb sowie Chegwidden machten sich auf den Weg zum Büro des Generals während Mac mit ihren Schwiegereltern und den Kindern das Buffet stürmte.
Sie fanden General Thornton in seinem Büro, zusammen mit dem CAG. "Guten Tag, Admiral. Wie kann ich ihnen helfen? Darf ich ihnen den CAG vorstellen?" "Danke, wir hatten bereits das Vergnügen in den Unterkünften.", erwiderte Harm scharf. >Oh oh, was da wohl gewesen ist?<, fragte sich General Thornton. "General, wir wollten uns eine Maschine ausleihen um an der Show teilzunehmen. Ich würde mit Mattie fliegen und Admiral Boone mit Lieutenant Pearl." "Mattie?", der General sah Harm fragend an, aber ehe der reagieren konnte, erklärte bereits Admiral Chegwidden: "Rabb meint Lieutenant j.g. Mattie Grace. Seine Tochter!"
Dem CAG stand das Entsetzen über das soeben gehörte ins Gesicht geschrieben als er sich der Tragweite seines Vergehens bei den Unterkünften bewusst wurde. "Oh, der Lieutenant ist ihre Tochter, Sir? Das wusste ich nicht." Harm musste sich ernsthaft ein schadenfrohes Grinsen verkneifen. "Meine Ziehtochter. Das weiß aber kaum jemand und das wird auch so bleiben. Ich werde mich hüten, in ihre Karriere einzugreifen, es sei denn sie benötigt einen Anwalt. Also, was ist jetzt mit der Tomcat?" "Ich werde alles notwendige in die Wege leiten lassen, Sirs.", antwortete General Thornton.
Harm und seine zwei Begleiter schüttelten ihm die Hand und machten sich dann auf den Weg zum Hangar um sich umzuziehen. Boone und er waren die letzten die dort eintrafen. In aller Eile hatte man die Namen auf zwei von den Tomcats mit den Namen von Rabb und Boone überklebt. Harm und Admiral Boone kamen scherzend aus den Umkleiden, machten den üblichen Check, stiegen mit ihren RIOs ein und rollten aufs Rollfeld hinaus.
Gespannt beobachteten General Thornton, der CAG und die restlichen Zuschauer vom Boden aus das Luftgefecht, welches mit Hilfe von Kameras, die an den Flugzeugen angebracht worden waren, auf eine Videowand übertragen wurde. Lt. Alexander Greenwoods Tomcat war noch eines der letzten Flugzeuge, welches Harm und Boone übrig gelassen hatten als es in seinem Kopfhörer knackte. "Sprechen sie ihr letztes Gebet, Duckie! Ich bin direkt hinter ihnen."
Im selben Moment begannen alle Warnlampen in Duckies Cockpit zu blinken. Harms Feuerleitradar hatte ihn erfasst. "Ziel erfasst, Hammer. Feuer frei!", verkündete Mattie von ihrem Sitz aus. Harm löste den Laser aus, der den Abschuss simulierte. "Volltreffer, Sky! Und jetzt schnappen wir uns Tong!", jubelte er über Funk. Duckie hatte keine Ahnung, wo Hammer auf einmal hergekommen war. "Hast du ihn irgendwo gesehen gehabt, Pete?", fragte er seinen RIO. "Nein. Er muss aus dem Nichts gekommen sein. Auf einmal war er da. Fliegen wir zurück."
"Wow CAG. Die beiden Admiräle haben beinahe den gesamten Lehrgang im Alleingang runter geholt. Schade dass sie 30 Jahre zu alt sind.", zollte General Thornton im Tower den beiden Fliegerassen seinen Respekt. "Da haben sie Recht, Sir. Wirklich zwei ausgezeichnete Piloten. Admiral Boone war ja lange Jahre der CAG in Miramar und anschließend der CO dort. Und Admiral Rabb hat nicht umsonst seine Auszeichnungen erhalten. Er hält bis heute den Rekord der Abschüsse des CAGs auf dem Top-Gun-Lehrgang." Der CAG hatte sich mittlerweile über die beiden schlau gemacht.
Harm und Admiral Boone waren nun alleine in der Luft und jagten sich mit Manövern, die den Zuschauern und den jungen Piloten den Atem stocken lies. Harm hatte seine Tomcat nach unten fallen lassen und steuerte sie nun im Tiefflug über das Gelände bevor er sie beinahe senkrecht nach oben zog und sich hinter Boone setzte. "Das hättest du wohl gerne, Hammer. Aber zu früh gefreut." Noch ehe Mattie das Feuerleitradar auf Admiral Boones Maschine richten konnte, war dieser nach rechts weg getaucht und verschwunden.
"Verdammt, wo ist er? Siehst du ihn, Sky?" Harm reckte und streckte sich so gut es ging in der engen Pilotenkanzel, konnte ihn aber nirgends entdecken. "Nein, ich seh ihn auch nicht." "Schöne Grüße an ihre Mutter, Hammer!", kam es aus dem Funkgerät. "Scheiße, er ist direkt hinter uns!" Harm lies seine Maschine sich einige Male um die eigene Achse drehen, bevor ihm eine Idee kam. "Zu früh gefreut, Tong!" Harm nahm beinahe den ganzen Schub weg und lies die Tomcat nach unten sacken, so dass Tom Boone über ihm vorbeischoss.
Dann zog er sein Flugzeug beinahe im 90°-Winkel nach oben und zündete den Nachbrenner. Harm war jetzt direkt hinter seinem Patenonkel. "Hab ihn erfasst, Hammer. Feuer frei!" "Wahooo!", jubelte Harm in sein Funkgerät und auch Mattie stimmte breit grinsend mit ein. "Das ist unfair, Hammer. Sie haben mich reingelegt!" "So wie sie es mir bei gebracht haben, Tong." Tom Boone schüttelte nur lachend seinen Kopf bevor er fragte: "Haben die beiden Lieutenants noch Lust auf ein besonderes Manöver?" "Aber klar doch, Sir." "Hammer, sie sind mein Wingman, rechte Seite." "Aye, Tong." "Fallon Tower, hier Tomcat 175-0, wir bitten um Vorbeiflugerlaubnis." Man konnte das Grinsen in der Stimme von Admiral Boone regelrecht hören.
"Erlaubnis verweigert, Tomcat 175-0!" Die beiden Kampfjets hatten bereits direkten Kurs auf die Landebahn genommen. "Haben sie das eben gehört, Tong?" "Nein, Hammer. Mein Funkgerät muss atmosphärische Störungen gehabt haben." "Was habt ihr beiden vor?" "Das wirst du gleich sehen, Sky.", antwortete ihr Harm schelmisch. Harm lies sich hinter Admiral Boone fallen um kurz vor dem Gebäude mit dem Tower den Seitenabstand zu ihm zu vergrößern. Mit einem Höllentempo und nur wenigen Metern Abstand zum Tower zischten die beiden Tomcats links und rechts am Tower vorbei, so dass der CAG sich seinen Kaffee vor Schreck über das Hemd kippte.
Lt. Pearl lachte laut auf, nachdem sie den Tower passiert hatten. >Das sind schon zwei verrückte Flieger, die beiden Admiräle.<, dachte sie sich schelmisch. "Jetzt haben sie es ihm aber heimgezahlt, Tong." "Der Trick ist so alt, der hat ja schon einen Bart, Babe. Ich hoffe du hattest deine Rache, Hammer." Admiral Boone war ins du gefallen. "Der macht so schnell nicht mehr den dicken Max." "Danke, Tong. Aber jetzt brauch ich jemand der mich vor meiner Sarah in Schutz nimmt.", lachte Harm.
"Ich bin ja da. Kannst es auf mich schieben." "Mach ich dann. Bereit zur Landung?" "Bereit." In perfekter Formation setzten die beiden Maschinen auf und rollten zu ihrer endgültigen Parkposition, wo der gesamte Lehrgang auf sie wartete. Die Schadenfreude stand jedem ins Gesicht geschrieben und machte sich lautstark und überschwänglich Luft. "Das war einsame Spitze, Sirs. Ich habe noch nie jemand solche Manöver fliegen sehen." "Aber das Beste war der Vorbeiflug am Tower." "Danke, Admiral, dass ich das Vergnügen und die Ehre haben durfte, mit ihnen zu fliegen, Tong." "Keine Ursache, Lieutenant."
Duckie sah Mattie zärtlich an während er neben ihr stand, als ihn ein aufgebrachter Colonel der Marines beiseite schob und auf den sprücheklopfenden, großen Admiral in Fliegerkluft zu marschierte. Mac hatte die Kinder bei ihren Schwiegereltern und Admiral Chegwidden in ihrer Unterkunft gelassen da diese, ihrer Meinung nach, etwas aus dem Trubel raus sein sollten. Sie baute sich vor ihm auf und stemmte ihre Hände in ihre Hüften. "Also musstest du wieder deine Späßchen machen, da oben? Was hab ich dir denn darüber gesagt?" Harm drehte sich von den Piloten weg und sah sie verlegen und mit blitzenden Augen an.
"Ich hab nur getan, was mein CAG mir befohlen hatte. Bin ja schließlich sein Wingman gewesen." "Noch nie was vom Recht gehört, einen ungesetzlichen Befehl verweigern zu dürfen, Mr. Judge Advocate General?" Mac war wirklich verärgert über ihren Flyboy und das zeigte sie ihm auch deutlich. Der Lehrgang verfolgte interessiert das kleine Schauspiel das sich ihnen bot. Es kam ja schließlich nicht jeden Tag vor, dass ein Colonel der Marines, der zwei Ränge weniger hatte als ein Admiral, diesen herunterputzte. Noch dazu wenn er Träger der Medal of Honor war.
"Wie bist du eigentlich zu deiner Stelle gekommen?", fuhr ihn Mac an. "Ganz einfach." Harm grinste sie von einem Ohr zum anderen mit verschränkten Armen an. Er hatte sich arrogant an die Einstiegsleiter der Tomcat gelehnt da er wusste dass sie diese Arroganz auf die Palme brachte. >Und dann sieht meine Prinzessin richtig süß aus.<, dachte er bevor er antwortete: "Besetzungscouch!"
Der Lehrgang begann schallend zu lachen. "Oh du bist doch einfach......" "Widerlich? Unausstehlich?" "Ein aufgeblasener, arroganter Fliegerheld, der sich auf seine Dress White und die Goldwings eine ganze Menge einbildet!" "Gehört zum Handwerk." Mac blitzte ihn nun richtig böse an. "Also, wenn sie sehen wollen wie man den hart erkämpften Ruf eines Navypiloten verteidigt, aufgepasst!" Harm trat einen Schritt auf Mac zu, zog sie mit einem Ruck zu sich her und begann sie leidenschaftlich zu küssen.
Mac war zuerst etwas überrascht über diese Aktion, aber sie konnte ihm einfach nicht wiederstehen. Seine Küsse waren einfach nur zu herrlich und so begann sie mit seiner Zunge zu spielen während sie ihre Arme in seinen verschwitzten Nacken wandern lies. "Hey, langsam Rabb. Es ist 17.30 Uhr am Nachmittag und sie befinden sich in einem Flugzeughangar!" Atemlos löste sich Harm von Mac und versank in ihren Bambiaugen ehe er antwortete: "Ich weiß, Tong. Aber nicht mehr lange."
Harm hob Mac auf seine Arme und trug sie in Richtung Tür davon. Aber er drehte sich noch einmal um und grinste von einem Ohr zum anderen. "Ich erwarte sie heute Abend beim Ball an meinem Tisch, Duckie. Zusammen mit Mattie!" Lt. Alexander Greenwood stand sprachlos neben Mattie. Beide fragten sich in diesem Moment das Selbe: >Woher weiß er das von uns?< Harm fügte noch hinzu: "Und jetzt entschuldigen sie mich, ich habe noch etwas zu erledigen." "So, was denn, Sailor?" "Oh, eine kleine, private Feier unter vier Augen, Brigadier General MacKenzie-Rabb!", flüsterte er ihr zu während er sie zärtlich ansah und mit ihr durch die Tür ging.
Ende
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Ich möchte mich bei allen recht herzlich bedanken, die mich über die letzten Monate unterstützt haben und die mir geholfen haben, wenn ich mal einen Hänger hatte. Ebenso bedanken möchte ich mich bei denen, die mich auf Fehler aufmerksam gemacht und bei Recherchen geholfen haben.
Allerherzlichsten Dank dafür.
Liebe Grüsse Petra
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