RE: Sommerabend in Washington

#16 von Evi , 31.07.2009 09:46


„Ich bin sicher, Sarah.“

Oh, er hat es verstanden! „Hrrrgh... ich liebe dich, Sailor.“ Meine Lippen wandern von seiner Schulter hin zu seinem Ohrläppchen. „Dann erfülle deine Pflicht und fütter mich endlich.“

Wie auf Kommando knurrt mein Magen, laut und deutlich. Ich wundere mich sowieso schon, warum der sich nicht schon längst gemeldet hat.

Wir müssen beide lachen.

„Okay, Marine, ich hab verstanden.“

Arm in Arm schlendern wir weiter.

Nach ein paar Minuten wird er langsamer. „Mac, ich... ah... ich hab da noch ne Frage.“

„Welche denn?“

„Wie... hm... wie ist das nun mit uns? Ich meine... wie stehen wir zueinander?“

Ich stoppe abrupt und starre ihn an. Ist ihm das immer noch nicht klar? „Was meinst du damit?“

Er zuckt mit den Schultern. „Na ja... ich meine den Status unserer Beziehung. Ich liebe dich... du liebst mich. Ich will wissen: Was bedeutet das für uns?“

Mein Sailor ist doch nicht so blöd, wie ich eben noch befürchtet habe. „Ach sooo... jetzt weiß ich, worauf du hinaus willst. Du willst wissen, ob wir ein Paar sind.“

„Jupp.“ Er nickt gespannt.

„Wenn es dich beruhigt, Flyboy: Ich würde uns jetzt schon als Paar bezeichnen.“ ENDLICH!

Oh Gott, schon wieder dieses „dafür-ist-ein-Waffenschein-erforderlich-Grinsen“. Langsam glaube ich, dass der Mann für ALLES einen Waffenschein benötigt, egal was er tut.

„Ich liebe dich, Sarah MacKenzie.“

„Sag das noch mal.“ Das ist anscheinend einer meiner Lieblingssätze heute Abend. Er muss doch langsam denken, ich bin schwerhörig.

„Ich liebe dich, Sarah MacKenzie.“

Ich grinse wie ein Honigkuchenpferd. „Hmmm... das klingt... ah... richtig sexy.“ Vor allem, wenn er das in diesem tiefen und kehligen Tonfall sagt. Dazu grinst er auch noch so hinterlistig, als hätte er was Bestimmtes vor. Gütiger Himmel, der Mann weiß zu verführen.

Hoppla, wir sind ja schon fast am Tidal Basin angekommen. Vor lauter Flyboy-verführen-Wollen hab ich gar nicht richtig mitbekommen, wo genau wir sind.

Sanft drücke ich Harm in die entsprechende Richtung. „Da müssen wir lang.“ Seinem konfusen Gesichtsausdruck nach zu urteilen hat er aber noch mehr die Orientierung verloren.

Endlich stehen wir vor meinem „Baby“.

„Willst du fahren?“ Marine Mac ist heute sehr großzügig.



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RE: Sommerabend in Washington

#17 von Evi , 01.08.2009 09:56


Er schüttelt den Kopf. „Nah, vielleicht ein andermal.“

WAS? Er will nicht? Ich gucke ihn erstaunt über das Autodach an. „Wer weiß, ob ich noch mal so großzügig sein werde?“

Ein Killer-Lächeln trifft mich. „Du wirst, Marine, du wirst.“

Guter Gott, was macht ihn da so sicher? Vielleicht die Tatsache, dass wir ein Paar sind? Nah, ich denke, er kehrt den eingebildeten Chauvi raus.

„Du bist und bleibst ein Chauvi.“ Schneller als er gucken kann, bin ich im Wageninneren verschwunden. Sein Lachen wird lauter, als er sich in den Wagen fallen lässt. Er ruckelt am Sitz herum, bis seine Beine einigermaßen Platz haben. „So, dann mal los.“

„Hey, nicht so hastig.“

„Marine, DU bist diejenige, die Hunger hat.“

„Und du hast keinen?“

Er grinst ziemlich anzüglich, als er sich über die Mittelkonsole lehnt. „Doch, ich hab schon Hunger...“

Harm ist ein „man on a mission“. Mission: „Marine Mac erobern“. Hilfsmittel: z. B. Flyboy-Grinsen in voller Breite... seine tiefe und heisere Stimme, die mich einlullt und gleichzeitig locken soll...

„Du bist ein Gentleman, Harm. Vergiss das nicht.“ Ich schiele ihn aus dem Augenwinkel an und stecke den Schlüssel ins Zündschloss.

Er guckt mich nur aus den Augenwinkeln an. Und fängt an zu schmunzeln... vielsagend.

Ich glaube, wir fahren besser mal los. Mit einem satten Röhren erwacht meine Corvette zum Leben, als ich Gas gebe. Ich liebe diesen Sound.

Ups, ich hab wohl ein bisschen viel Gas gegeben. „JUHUI!“ Mit einem enthusiastischen Schrei wird er tief in den Sitz gedrückt. Genugtuung steht mir ins Gesicht geschrieben.

„Was?“

„Ich wusste, dass du mein Baby lieben wirst.“ Meine Corvette ist schließlich „ein bisschen“ besser motorisiert als seine.

„Mac, ich kenne dein Auto. Schließlich bin ich bereits mit dir gefahren. Schon vergessen?“

„Nope. Aber da war ich zahm und bin anständig gefahren.“ Und jetzt bin ich nicht mehr zahm, will es auch gar nicht mehr sein. Es ist Zeit für reichlich Unanständiges.

„Dann lass die Pferdchen mal los, Marine.“ Er wackelt mit beiden Augenbrauen und zwinkert. Tom Selleck als „Magnum“ ist ein Waisenknabe dagegen.

Als ich das Gaspedal tiefer durchdrücke, lache ich laut auf. Seine große, warme Hand umfasst meine. Sein Daumen zieht kleine Kreise auf dem Handrücken. Gott sei Dank hab ich ein Automatik-Getriebe, ich wäre sonst unfähig zu schalten.

Hand in Hand reiten wir jetzt erst einmal Richtung Westen, direkt in den Sonnenuntergang hinein.


The End



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RE: Sommerabend in Washington

#18 von Schwarzer Jet , 01.08.2009 10:35

Ach ja!!!!!!

Ein Sommermärchen!!!!!!

Wunderschön geschrieben und hinterlässt Balsam auf einer geschundenen JAG Fan Seele. Solche wunderbaren Szenen hätte sich mein JAG Herz in der Serie gewünscht!!! Mach nur weiter so!!!!!! Freue mich auf mehr!!!


LG Schwarzer Jet

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