RE: Getting It Right

#16 von totally_shipper , 01.06.2007 11:57

Nummer eins für heute. Feedback ist wie immer erwünscht. Und ich hoffe, euch ist klar, dass heute Freitag ist, und ich am Wochende nicht poste. Was sagt uns das? Richtig, ihr habt drei Tage Zeit, euch FB zu überlegen. Und wehe, ich schaue am Montag nach, und finde nichts vor

Kapitel 16


2249 EST
Angel of Mercy Hospital
Falls Church, VA

Caro lag auf in einem der Betten der Gynäkologie auf der Seite und hatte sie Augen geschlossen. Sie war an einen Wehenschreiber angeschlossen und eine Infusion lief durch einen Zugang in ihrer linken Hand in ihren Körper. Vic saß in einem Stuhl neben dem Bett und streichelte ihr zärtlich über die Haare. Langsam öffnete Caro die Augen und sah Vic erschöpft an.

„Hey. Wie geht es dir?“ fragte er sie sanft und besorgt.

„Geht so.“ seufzte Caro.

„Hast du noch Wehen?“ erkundigte er sich ängstlich. Caro zuckte mit den Schultern.

„Nicht so stark, dass ich sie spüren würde.“ antwortete sie. Vic wollte etwas sagen, doch da klopfte es an der Zimmertür, und Caros Ärztin betrat den Raum.

„Mrs Lawson. Sie haben uns ja einen ganz schönen Schrecken eingejagt.“ lächelte die Ärztin und kontrollierte den Ausdruck des Wehenschreibers.

„Glauben Sie mir, ich hätte darauf gern verzichtet.“ seufzte Caro.

„Ich kann Sie zumindest etwas beruhigen, Sie haben keine Wehen mehr. Aber ich würde Sie gern ernst noch mal untersuchen.“ erklärte die Ärztin, und Caro nickte.

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RE: Getting It Right

#17 von totally_shipper , 01.06.2007 12:04

Tada, noch ein Kapitel für heute. Ich kann euch doch nicht mit so einem kurzen Kapitel ins Wochenende schicken, ich bin doch kein Unmensch.

Kapitel 17


2328 EST
Angel of Mercy Hospital
Falls Church, VA

„Sehr schön.” freute sich die Ärztin, als sie die Ultraschalluntersuchung abgeschlossen hatte. Caro und Vic sahen sie gespannt an.

„Sie haben Glück gehabt, dass Sie und ihr Mann so schnell reagiert haben. Die Wehen hatten kaum Auswirkungen auf den Muttermund, und den beiden Babys geht es gut, ihr Herzschlag ist kräftig.“ erklärte Renfield den werdenden Eltern. Caro atmete hörbar aus. Das nahm ihr zumindest einen Großteil ihrer Sorgen. Vic drückte glücklich ihre rechte Hand und schenkte ihr ein erleichtertes Lächeln. Auch ihm taten die Neuigkeiten gut.

„Ich würde Sie dennoch gern bis zur Geburt hier behalten.“ holte Renfield die beiden auf den Boden der Tatsachen zurück. Caro schüttelte langsam den Kopf.

„Wie stellen Sie sich das vor? Wir haben zwei Kinder zu Hause, ich kann sie doch nicht zwei Monate allein lassen.“ kam es entsetzt von Caro.

„Ich weiß, dass es schwer ist. Und ich kann verstehen, dass Sie unter den gegebenen Umständen nicht gern von Ihren Kindern getrennt sind. Aber Mrs Lawson, ich kann ihnen fast garantieren, sollten die Wehen noch mal einsetzen, dann wird es uns nicht wieder gelingen, diese abzustellen.“ erklärte die Ärztin.

Caro sank erschöpft in ihr Kissen zurück. Sämtliche Farbe war aus ihrem Gesicht gewichen, während die Worte ihrer Ärztin ihre endgültige Wirkung entfalteten. Vic fuhr sich erschöpft mit der Hand über das Gesicht.

„Wenn ich… wenn ich mich zu Hause schonen würde…“ schlug Caro leise vor. Doch ihre Ärztin schüttelte den Kopf.

„Mir wäre es lieber, wenn Sie hier blieben. Schon allein aus dem Grund, dass bei Ihnen ein sehr hohes Stresspotential vorliegt.“ antwortete sie langsam. Caro sah Vic mit Tränen in den Augen an.

„Hey, nicht weinen.“ versuchte er, seine Frau zu beruhigen. Renfield hatte beiden klar gemacht, das Aufregung das letzte war, was Caro gebrauchen konnte.

„Ist schon gut, wirklich. Ich kann mich um die beiden kümmern, das ist kein Problem. Und wenn es Probleme gibt, dann kann ich dich anrufen. Und Harriet und Bud können auch helfen, bestimmt.“ sagte er sanft und streichelte ihr zärtlich die Wange.

„Das kannst du nicht von ihnen verlangen.“ schüttelte Caro den Kopf. Harriet und sie hatten sich im letzten Jahr miteinander angefreundet, aber Caro würde ihr nie Adam und Ava einfach so aufhalsen.

„Wenn Sie jemanden haben, der ihnen helfen kann, dann sollten Sie diese Hilfe auch annehmen.“ gab die Ärztin zu bedenken.

„Harriet hat sicher nichts dagegen, eine Stunde am Tag auf die beiden aufzupassen, wenn ich dich besuche. Du musst dich ausruhen, damit die beiden Kleinen groß und stark werden.“ versuchte Vic, seine Freundin zu beruhigen und legte die Hand vorsichtig auf ihren Bauch. Sofort trat eines der Kinder, und ein leichtes Lächeln bildete sich auf Caros Gesicht.

„Okay. Ich hab ja keine andere Wahl.“ gab sie sich geschlagen.

„Freut mich. Mr Vukovic, ich sage den Schwestern, dass Sie solange bleiben können, wie sie möchten. Ruhen Sie sich aus, Sie beide.“ verabschiedete sich die Ärztin und ließ das Paar allein. Kaum war die Tür hinter ihr zu, entfuhr Caro ein Seufzen.

„Alles in Ordnung?“ erkundigte Vic sich, als sie sich wieder etwas aufsetzte.

„Ja, ich kann nur nicht so lange ruhig liegen.“ antwortete Caro. „Und das soll ich jetzt über zwei Monate veranstalten? Das ist die reinste Folter.“ schüttelte sie den Kopf.

„Kopf hoch, wir schaffen das schon.“ munterte Vic sie auf.

„Soll ich dir morgen was Besonderes mitbringen?“ erkundigte er sich und nahm sich den Notizblock und Stift vom Nachttisch, der neben dem Bett stand.

„Wechselwäsche, pack irgendwas zusammen. Ich glaube, der Großteil der Umstandskleidung ist im Schrank. Meinen Bademantel, Kosmetiktasche… Oh, und was zu lesen.“ bat Caro.

„Irgendein besonderer Wunsch?“ erkundigte Vic sich mit einem Lächeln, nachdem er den Rest notiert hatte.

„Auf jeden Fall drei dicke Bücher, mit mindestens fünfhundert Seiten. Zwei Zeitschriften, eine Tageszeitung…. und die Fernsehzeitung der Woche.“ seufzte Caro. Sie konnte sie lebhaft vorstellen, wie die nächsten zwei Monate aussehen würden.

„Hey, ich versprech dir, ich komm dich jeden Tag besuchen.“ schwor Vic.

„Lass nur. Jeden zweiten Tag reicht auch. Du hast immerhin unsere zwei Engel, um die du dich kümmern musst.“ sagte Caro mit einem kleinen Lächeln.

„Ich werde mit den Schwestern reden, vielleicht können die beiden ja mal mitkommen.“ schlug Vic vor.

„Oh mein Gott. Wie spät ist es?“ wollte Caro wissen.

„2345. Wieso?“ wunderte Vic sich.

„Weil unsere Kinder noch bei Harriet und Bud sind, und die beiden sicher wahnsinnig vor Sorge werden.“ lächelte Caro.

„Dann sollte ich sie wohl besser abholen, hm?“ gab Vic zurück.

„Ja, solltest du.“ nickte Caro. Vic stand auf und küsste sie liebevoll.

„Ruh dich aus, versuch zu schlafen.“ bat er Caro sanft. Dann legte er seine Hand vorsichtig auf ihren Bauch.

„Und ihr beiden, gönnt eurer Mum ein wenig Ruhe.“ sagte er zärtlich. Caro bedeckte seine Hand mit ihrer.

„Pass auf dich auf, ja?“ bat sie ihn sanft.

„Du aber auch.“ gab Vic zurück.

„Ich bin hier. Du bist derjenige, der total übernächtigt Auto fährt.“ erinnerte sie ihn ernst.

„Ich bin vorsichtig, versprochen.“ nickte Vic und hauchte ihr noch einen Kuss auf die Stirn. „Und nun schlaf.“ bat er sie nochmals, dann ging er. Caro starrte noch eine Weile auf die Tür. Sie unternahm einen halbherzigen Versuch, sich zu entspannen und zu schlafen, aber die Zwillinge hatten anscheinend andere Pläne. Mit einem Seufzen schnappte sie sich die Fernbedienung und zappte gelangweilt durch die Kanäle. Wie sie sich doch auf die kommende Zeit freute.

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RE: Getting It Right

#18 von totally_shipper , 04.06.2007 08:42

Na sieh mal einer an, heute ist Montag, und es gibt sogar ein neues Kapitel. Hach, wie scheen. Und wie immer die Aufforderung, doch bitte FB zu hinterlassen. Danke, und viel Spaß beim Lesen.

Kapitel 18


drei Wochen später
1643 EST
Angel of Mercy Hospital,
Falls Church, VA

Caro lag in ihrem Bett und las gelangweilt in einer Zeitschrift. Sie hasste es. Sie fühlte sich wie eine Gefangene, als hätte man sie mit Stricken an dieses Bett gefesselt. Ihr fehlten ihre Spaziergänge mit den Kindern und die Abende mit Vic. Und außerdem war das Essen eine Zumutung, und sie hatte sich geschworen, der nächsten Schwester, die sie so freundlich angrinste und fragte, ob sie noch einen Wunsch hätte, persönlich den Hals umzudrehen.
Caro las den Satz jetzt schon zum zweiten Mal, doch sie konnte sich nicht richtig konzentrieren. Dann hörte sie Stimmen auf dem Gang, die ihr eindeutig bekannt vorkamen.

„Hey hey, langsam ihr beiden.“ lachte Vic. Caro schlug ihre Zeitschrift zu und legte sie auf den Nachttisch. Sie setzte sich richtig auf, und in dem Moment rannten zwei Wirbelwinde, besser bekannt unter den Namen Adam und Ava in ihr Zimmer und warfen sich auf das Bett und Caro in die Arme.

„Hey, was hab ich euch beiden gesagt?!“ fragte Vic streng, als er zu den dreien trat und Caro, die die beiden Kinder, sofern es ihr durch ihre Schwangerschaft möglich war, an sich gedrückt hatte, einen liebevollen Kuss auf den Scheitel hauchte.

„Wir sollen vorsichtig mit Mummy sein.“ sagte Ava beschämt.

„Ist schon in Ordnung.“ schüttelte Caro schnell den Kopf und hielt ihre Kinder einfach nur fest.

„Und, was habt ihr Schönes gemacht?“ fragte sie die beiden, nachdem Vic sie einzeln wieder von ihrem Bett geholt hatte.

„Daddy in den Wahnsinn getrieben.“ sagte Adam ernst. Caro musste laut loslachen.

„Wieso lachst du?“ wollte Ava verwirrt wissen.

„Wieso denkt ihr, ihr habt Daddy in den Wahnsinn getrieben?“ wollte Caro wissen, als sie sich wieder etwas beruhigt hatte.

„Daddy hat das zu Tante Harriet gesagt.“ erklärte Adam eifrig. Caro grinste ihren Freund an.

„Elende Petzen.“ lachte Vic und kitzelte seine Kinder, die freudig lachten.

„Ja, Kindermund tut Wahrheit kund.“ grinste Caro und ließ sich glücklich von ihm küssen. Vic hatte sein Ziel, sie von dem tristen Krankenhausalltag abzulenken erreicht.

„Ich liebe dich.“ hauchte sie ein wenig außer Atem, als sie sich voneinander lösten.

„Ich dich auch. Wie geht es dir?“ fragte Vic mit einem Stirnrunzeln.

„Mir würde es besser gehen, wenn du unseren beiden Satansbraten hinterher gehen würdest.“ lachte Caro, als Adam und Ava aus dem Zimmer rannten.

„Die treiben mich wirklich noch in den Wahnsinn.“ verdrehte Vic die Augen und lief seinen Kindern hinterher. Caro sah ihm mit einem Lächeln hinterher, bis sie scharf den Atem einzog.

„Hey, Ruhe da drinnen.“ flüsterte sie leise und streichelte zärtlich über ihren Bauch. Sofort trat eines der Kinder wieder zu.

„Stimmt was nicht?“ wollte Vic besorgt wissen, als er mit den beiden Kindern wiederkam.

„Nein, alles in Ordnung. Es hat sich nur jemand ausgeschlossen gefühlt.“ schüttelte Caro den Kopf.

„Und ich soll wirklich keine Schwester holen?“ erkundigte Vic sich nach einer Weile leise. Ava und Adam spielten in einer Ecke ruhig mit Bauklötzern, und er saß bei Caro. Die sich immer noch über den Bauch strich.

„Nein, es geht schon. Mir kommt es nur so vor, als würden die beiden genau wissen, wann du da bist.“ lächelte Caro und nahm zärtlich seine Hand, damit er es auch fühlen konnte. Ein Lächeln bildete sich sofort auf seinem Gesicht, als er die zarten Bewegungen spürte.

„Hast du heute Nacht wenigstens etwas schlafen können?“ fragte Vic sie sanft.

„Etwas. Aber du fehlst mir immer noch.“ seufzte Caro traurig.

„Hey, nicht mehr lange, und wir haben zwei weitere wundervolle Kinder, und du kannst wieder in unserem Bett schlafen.“ versuchte Vic, sie aufzumuntern.

„Oh, wundervoll bestimmt, aber die beiden werden noch stressiger sein, als Adam und Ava es waren.“ lachte Caro.

„Und ich werde jede Sekunde davon lieben.“ gab Vic zurück und küsste ihre Nasenspitze.

„Ja ja, ich glaub es gleich.“ grinste Caro.

„Kannst du, ich meine es nämlich ernst.“ sagte Vic aufrichtig. Caro sah ihn gerührt an.

„Hab ich dir schon gesagt, wie sehr ich dich liebe?“ fragte sie und wischte sich verlegen eine Träne von der Wange.

„Ja, hast du. Und ich liebe euch genauso sehr.“ erwiderte Vic.

„Daddy, ich muss auf Toilette.“ zupfte Ava an seiner Hand. Vic schenkte ihr ein Lächeln.

„Okay, dann los.“ sagte er und erhob sich.

„Kommst du klar?“ erkundigte er sich noch kurz bei Caro, die nickte. Vic ging mit Ava in das angrenzende Bad, und Adam kam zu ihr ans Bett.

„Was ist denn, Engel?“ wollte Caro wissen, als sie den ernsten Blick ihres Sohnes sah.

„Kann ich mit dir kuscheln?“ fragte er Junge mit Tränen in den Augen. Caro schmolz sofort dahin.

„Natürlich Schatz. Komm hoch.“ forderte Caro ihn auf. Der Junge kletterte in das Bett und schmiegte sich sofort an seine Mutter.

„Kümmert sich Daddy gut um euch?“ fragte Caro ihn zärtlich und streichelte über seinen Rücken.

„Ja. Aber ich will zu Hause mit dir kuscheln.“ ningelte der Junge.

„Ich weiß, Schatz. Und ich will auch nach Hause zu euch. Aber das geht eben jetzt noch nicht. Ich verspreche dir was, okay? Wenn ich nach Hause komme, dann bringe ich dir deine zwei neuen Geschwister mit. Wie klingt das?“ wollte Caro von ihrem Sohn wissen.

„Ganz großes Indianerehrenwort?“ fragte Adam mit großen Augen.

„Doppeltes Indianerehrenwort.“ nickte Caro und hauchte ihm einen Kuss auf die Stirn.

„Ich hab dich lieb, Mummy.“ seufzte Adam.

„Ich hab dich auch lieb, Adam.“ sagte Caro und versuchte, ihre Tränen zu unterdrücken. Mit sehr viel Mühe gelang es ihr auch. Kaum hatte sie sich wieder unter Kontrolle, kamen Vic und Ava zurück.

„Hey, ich denke, wir gehen jetzt besser wieder. Ava wird müde.“ sagte Vic mit Bedauern. Caro nickte, und während Vic Adam vom Bett nah, kletterte Ava zu ihrer Mutter.

„Hey Mäuschen. Sei fein brav, okay? Und hör schön auf Daddy. Versprichst du mir das?“ fragte Caro ihre Tochter, die müde nickte.

„Fein. Ich hab dich ganz doll lieb, Ava-Maus.“ sagte Caro und drückte ihre Tochter fest an sich. Das Mädchen kuschelte sich an seine Mutter, bis Vic sie vorsichtig auf den Arm nahm.

„Ich liebe dich. Fahr vorsichtig.“ bat Caro ihn, nachdem sie sich zum Abschied geküsst hatten.

„Mach ich. Und du ruh dich aus.“ bat Vic seinerseits. Er ließ die beiden Kinder ihrer Mutter noch mal zuwinken, dann gingen die drei. Und Caro blieb wieder allein zurück.

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RE: Getting It Right

#19 von totally_shipper , 05.06.2007 11:40

Kein einziger FB Beitrag. Na vielen Dank auch. Hier ist meine Rache: Eigentlich hatte ich geplant, die drei Kapitel an einem Tag zu posten, morgens ein, dann eins am Mittag und das dritte abends. Aber da hier ja anscheinend sowieso keiner mehr liest, kann ich mir ja mit dem Posten Zeit lassen. Sollte sich jedoch doch jemand hierher verirren, dann darf er gleich nach dem Lesen in den FB-Bereich wandern und dort seine Meinung abgeben. Danke.

Kapitel 19


Zwei Wochen vor dem Geburtstermin
1045 EST
Angel of Mercy Hospital
Falls Church, VA

Harriet passte heute auf die Kinder auf, damit Caro und Vic einmal ein wenig mehr Zeit miteinander verbringen konnten. Caro saß in ihrem Bett, und Vic auf der Bettkante. Beide küssten sich leidenschaftlich, bis Caro den Kuss unterbrach.

„Alles in Ordnung?“ erkundigte Vic sich sanft und strich ihr eine Haarsträhne aus dem Gesicht.

„Ja, ich brauchte nur etwas Luft.“ lächelte Caro. Vic erzählte ihr, was in den letzten Tagen zu Hause passiert war. Eine Schwester kam und maß Caros Blutdruck, dann ging sie wieder, und das Paar versank wieder in einer zärtlichen Knutscherei. Wieder war es Caro, die den Kuss unterbrach, aber nicht, weil sie dringend Luft brauchte.

„Hey, stimmt etwas nicht?“ wollte Vic besorgt wissen, als ihre Hand zu ihrem Bauch schoss und Caro scharf die Luft einsog.

„Hol die Schwester zurück. Das sind Wehen.“ bat Caro ihn panisch. Sofort sprang Vic auf und rannte hinaus.

Eine halbe Stunde später hatte Doktor Renfield Caro untersucht.

„Geben Sie ihr wieder Magnesium?“ fragte Vic und streichelte zärtlich Caros Wange.

„Nein. Sie sind weit genug, um die Geburt normal voranschreiten zu lassen.“ schüttelte die Ärztin den Kopf.

„Aber es ist noch Zeit bis zum Geburtstermin.“ stammelte Vic.

„Nur zwei Wochen. Beruhigen Sie sich, Mr Vukovic.“ bat die Ärztin den werdenden Vater mit einem nachsichtigen Lächeln. Dann ging ihr Pieper los.

„Ich muss nach einer anderen Patientin sehen. Die Schwester kommt in einer Stunde wieder nach Ihnen sehen, Mrs Lawson. Versuchen Sie sich zu entspannen.“ sagte die Ärztin, dann ging sie. Vic sah ihr fassungslos hinterher.

„Hey, ist schon okay.“ versuchte Caro, ihn zu beruhigen.

„Aber es ist zu früh.“ schüttelte Vic den Kopf.

„Nur zwei Wochen. Das ist kein Problem. Außerdem werden fast alle Zwillinge vor dem errechneten Termin geboren.“ argumentierte Caro. Sie öffnete den Mund, um noch etwas zu sagen, aber sie brachte nur ein Stöhnen hervor. Vic war sofort an ihrer Seite und streichelte ihren Rücken, während sie seine Hand drückte.

„Wieder vorbei?“ fragte Vic sanft. Caro nickte.

„Hast du Harriet angerufen?“ fragte sie ein wenig atemlos.

„Ja. Sie wünscht uns viel Glück.“ lächelte Vic. „Und, was denkst du, was es wird?“

„Ich habe keine Ahnung. Aber ich hätte gern wieder einen Jungen und ein Mädchen.“ gestand Caro. Beide hatten sich entschieden, sich die Geschlechter nicht sagen zu lassen. Noch nicht einmal, ob es ein eineiige oder zweieiige Zwillinge waren, hatten sie wissen wollen. Denn eineiig hätte sofort die Chance eliminiert, Junge und Mädchen zu bekommen.

„Wirklich?“ war Vic ein wenig erstaunt.

„Ja. Und du?“ wollte Caro wissen.

„Beides wäre schön. Aber irgendwie habe ich das Gefühl, dass es zwei Mädchen werden.“ grinste Vic. Caro hob die Augenbrauen, aber eine erneute Wehe hielt sie davon ab, einen Kommentar abzugeben.

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zuletzt bearbeitet 05.06.2007 | Top

RE: Getting It Right

#20 von totally_shipper , 05.06.2007 19:47

Bemerkung Nummer eins: Ich bin eigentlich ganz lieb. Im Ernst, wie viele FFs von mir habt ihr gelesen, in denen es Tote gab? Richtig, nur zwei. So, zweite Bemerkung: Ich hab dennoch eine fiese Ader. Solltest ihr euch jetzt fragen, wieso ich Bemerkung Nummer zwei auch noch gebracht habe, lest einfach bis unten durch, und was werdet ihr dann bemerken? Genau, Cliffhanger. So, jetzt bin ich ruhig. Nein, doch noch nicht. Ich hab mir die bisherigen Hits aufgeschrieben. Und ich erwarte FB, sonst warte ich noch eine Weile, bis es die Auflösung der Geschichte gibt. Danke für eure Aufmerksamkeit, viel Spaß beim Lesen.

Kapitel 20


2257 EST
Angel of Mercy Hospital
Falls Church, VA

„Sie machen das sehr gut. Bei der nächsten Wehe können Sie anfangen zu pressen.” forderte Renfield Caro auf. Vic stand neben dem Bett und hielt tapfer ihre Hand. Die nächste Wehe kam, und Caro stieß einen unterdrückten Schrei aus.

„Okay, pressen.“ forderte die Ärztin Caro auf, und die tat, was diese verlangte.

„Sehr gut. Tief durchatmen.“ meldete sich eine Schwester, als Caro sich nach der Wehe erschöpft in die Kissen zurücksinken ließ.

„Du machst das toll.“ flüsterte Vic ihr ins Ohr und hauchte ihr einen zarten Kuss auf die Schläfe.

„Sag mir das in einer Stunde noch mal.“ stöhnte Caro und begann bei der nächsten Wehe, wieder zu pressen.

„Der Kopf ist draußen!“ kam es nach sieben weiteren Wehen von der Ärztin.

„Nicht pressen, nur atmen.“ forderte sie Caro auf. Die unterdrückte mit sehr viel Mühe ein lautes Schreien. Dafür fragte Vic sich, ob er bei ihrem Schraubstockgriff seine Hand je wieder würde benutzen können.

„Okay, weiterpressen, los!“ rief die Ärztin, und Caro gab erleichtert nach. Kurz darauf füllte der Schrei eines Neugeborenen den Raum.

„Herzlichen Glückwunsch, es ist ein Mädchen.“ verkündete die Ärztin und legte Caro ihre Tochter auf die Brust.

„Dad, wollen Sie die Nabelschnur durchschneiden?“ fragte die Ärztin ihn. Vic sah seine Freundin fragend an, und die nickte nur, während sie vorsichtig ihrer neugeborenen Tochter über die Wange strich.

„Ich muss sie ihnen leider kurz entführen.“ sagte eine Schwester bedauernd, und Caro nickte widerwillig. Vorsichtig nahm die Schwester das Mädchen und verschwand aus dem Kreißsaal.

„Wie fühlen Sie sich?“ erkundigte sich die Ärztin bei Caro.

„Es ging mir schon besser.“ versuchte sie einen Scherz, der in einen Stöhnen endete, als sie von der nächsten Wehe heimgesucht wurde.

„Okay, pressen Sie.“ forderte die Ärztin sie auf. Kaum das Caro dies tat, begann der Herzmonitor des Kindes verrückt zu spielen. Eine andere Schwester flüsterte der Ärztin etwas ins Ohr.

„Was ist los?“ fragte Caro panisch und klammerte sich an Vics Hand. Renfield sah sich den Ausdruck des Monitors an.

„Gut. Hol Doktor Wang, und zwar schnell.“ wies sie die Schwester an.

„Was passiert hier?“ wollte nun auch Vic wissen.

„Bei der letzten Wehe ist der Herzschlag des Kindes gesunken.“ gestand Renfield.

„Oh mein Gott.“ entfuhr es Caro.

„Keine Angst. Wir werden uns nur ein bisschen mehr beeilen. Ich möchte, dass sie bei der nächsten Wehe so lange pressen, wie Sie können. Danach holen Sie kurz Luft und pressen dann weiter. Haben Sie das verstanden?“ fragte Renfield Caro eindringlich. Die nickte eifrig und verflocht ihre Finger mit denen von Vic. Hatte sie sonst Renfield bei den Wehen angesehen, so blickte sie jetzt Vic tief in die Augen.

„Alles wird gut, versprochen.“ sagte er leise. Caro nickte, dann kam die nächste Wehe und sie presste, ohne ihre Augen von denen Vics zu nehmen.

„Weiter pressen, weiter pressen.“ forderte die Ärztin. Caro entfuhr ein Schmerzensschrei, sie konnte einfach nicht mehr. Und dieses Alarmpiepen raubte ihr den letzten Nerv.

„Der Kopf ist draußen!“

„Komm, du schaffst es.“ ermutigte Vic sie eindringlich. Caro bäumte sich auf und presste mit allem, was sie hatte.

„Stopp! Nicht pressen!“ rief die Ärztin plötzlich. Caro fiel erschöpft in die Kissen zurück. Hatte beim letzten Mal das Piepen aufgehört, wurde es jetzt nur noch hektischer.

„Stimmt etwas nicht?“ wollte Vic panisch wissen.

„Die Nabelschnur hat sich um den Hals ihres Kindes gewickelt.“ kam es knapp von der Ärztin.

„Nein!“ rief Caro panisch aus. „Oh bitte lieber Gott.“ flehte sie hilflos. Vic wischte ihr ängstlich den Schweiß und die Tränen vom Gesicht.

„Bei der nächsten Wehe pressen Sie bitte.“ bat die Ärztin Caro. Die schüttelte ängstlich den Kopf.

„Du schaffst das, Schatz.“ redete Vic eindringlich auf sie ein. „Es wird alles gut, das hab ich dir versprochen. Ich mache keine Versprechen, die ich nicht halte.“

Caro sah ihn zweifelnd an, doch als die nächste Wehe kam, presste sie nochmals.

„Sie haben ein zweites Mädchen.“ rief eine Schwester. Caro und Vic sahen sich panisch an.

„Wieso schreit sie nicht? Was ist mit ihr?“ wollte Vic wissen, und Caro wurde von einem Schluchzen gepackt. Eine Schwester durchtrennte die Nabelschnur, und eine andere nahm das Mädchen mit aus dem Raum, Renfield lief hastig hinterher.

„Geh!“ bat Caro Vic. Der sah sie verwirrt an.

„Lass unsere Tochter nicht alleine.“ flehte sie ihn an, und Vic hauchte ihr einen Kuss auf die Stirn, dann rannte er aus dem Kreißsaal. Caro ließ sich zurück in die Kissen fallen und weinte bitterlich.

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RE: Getting It Right

#21 von totally_shipper , 06.06.2007 08:10

Sieh mal einer an, es geht ja doch. Ich werd mich diesmal nicht mit langen Vorreden aufhalten, wer hier liest, hinterlässt auch bitte FB. Danke, und viel Spaß beim Lesen.

Kapitel 21


0434 EST
Angel of Mercy Hospital
Falls Church, VA

Caro lag in ihrem Bett und schlief unruhig. Sie erwachte mit einem gellenden Schrei, doch Vic war sofort an ihrer Seite und hielt sie sanft fest, während sie weinte.

„Sh, ist ja gut.“ versuchte er, Caro zu trösten. Was ihm nach einiger Zeit auch gelang. Caro ließ sich zurück in die Kissen sinken und wischte sich die Tränen vom Gesicht. Vic hatte die Leselampe am Kopfende ihres Bettes eingeschaltet.

„Wie geht es unseren Töchtern?“ fragte Caro mit zitternder Stimme.

„Ich dachte schon, du fragst nie.“ lächelte Vic sanft. Er hauchte ihr einen Kuss auf die Stirn und verschwand in einer Ecke des Zimmers.

„Ist ja gut, du kannst gleich weiterschlafen.“ flüsterte er zärtlich. Als er wieder zu Caros Bett kam, sah die erstaunt, dass er eines der Babys auf dem Arm hatte.

„Sagst du hallo zu deiner Mami?“ fragte Vic das kleine Bündel sanft und überreichte Caro vorsichtig ihre Tochter.

„Hallo Engelchen.“ hauchte Caro und hielt ihre Tochter sanft fest, während ihr Tränen das Gesicht hinabliefen. Vic war wieder in der Ecke verschwunden und kam mit dem zweiten Baby zurück. Caro sah ihn erstaunt und überglücklich an.

„Welche von den beiden…“ fragte sie, verstummte aber.

„Hat uns zu Tode erschreckt?“ vervollständigte Vic leise. Caro nickte beklommen.

„Du hast sie auf dem Arm.“ lächelte er. Caro sah erstaunt in das Gesicht ihrer Tochter hinab. Sie hatte mit dem schlimmsten gerechnet und panische Angst gehabt, sie zu verlieren.

„Es geht ihr gut, sie hatte zu viel Fruchtwasser geschluckt und hat deshalb nicht gleich von selbst geatmet.“ erklärte Vic, als hätte er ihre Gedanken gelesen. Caro streichelte ihrer Tochter glücklich über die Wange. Sie griff sofort nach Caros Finger und hielt ihn fest, während sie leise zu weinen anfing.

„Sh, ist ja gut Engel.“ versuchte Caro, ihre Tochter zu trösten.

„Wie ist sehe, sind Sie wach.“ meldete sich eine Schwester, die gerade zur Tür hereinsah.

„Ja, putzmunter.“ nickte Caro, während sie immer noch versuchte, ihre neugeborene Tochter zu beruhigen.

„Sie können versuchen, sie zu stillen. Brauchen Sie Hilfe dabei?“ erkundigte die Schwester sich freundlich. Caro schüttelte langsam den Kopf.

„Gut. Wenn Sie Fragen haben oder es Probleme gibt, melden Sie sich.“ nickte die Schwester und gab den Eltern und Babys ihre Privatsphäre. Caro setzte sich vorsichtig auf und legte das Baby sanft zwischen ihre Beine auf das Bett.

„Brauchst du Hilfe?“ erkundigte Vic sich, der immer noch ihre ältere Tochter hielt.

„Geht schon.“ schüttelte Caro den Kopf und streifte sich das Nachhemd von der Schulter. Sanft nahm sie ihre Tochter wieder in den Arm und führte ihren Mund zu ihrer Brust. Kaum hatten die Lippen des Babys die Brustwarze berührt, begann die Kleine, kräftig zu saugen. Ein erleichtertes Lächeln schlich sich auf Caros Gesicht, während sie und Vic ihrer Tochter gebannt zusahen. Nachdem sich das jüngere der beiden Mädchen satt getrunken hatte, tauschten Caro und Vic die beiden Mädchen aus, und Caro stillte ihre andere Tochter, während Vic die Jüngere dazu brachte, ein Bäuerchen zu machen. Bei ihrer anderen Tochter erledigte Caro dies selbst und behielt sie danach noch auf dem Arm.

„Ich weiß, wir haben noch nicht wirklich darüber geredet, aber hast du dir schon Namen überlegt?“ fragte Vic leise. Auch er war ganz fasziniert von seiner kleinen Tochter.

„Nein, eigentlich nicht. Aber vielleicht könnten wir ihnen wieder zwei Vornamen geben, die ersten mit J, und die anderen beiden mit dem gleichen Anfangsbuchstaben.“ schlug Caro vor.

„An Namen mit J hatte ich auch gedacht.“ lächelte Vic.

„Lass hören.“ forderte Caro ihn gespannt auf.

„Julianna. Oder Joanna.“ schlug Vic vor. Caro sah beide Kinder eine Weile stumm an.

„Gut. Dann haben wir zwei erste Vornamen.“ schenkte sie Vic ein Lächeln.

„Dann bist du dran, die zweiten Vornamen rauszusuchen.“ erklärte er fest. Caro überlegte kurz.

„Mir gefällt Hope. Und es würde passen. Immerhin haben wir sie ja gezeugt, in der Hoffnung, Adam und Ava zu retten.“ sagte Caro nachdenklich.

„Hope für Nummer 2? Und mit welchem Vornamen?“ wollte Vic wissen.

„Julianna Hope.“ antwortete Caro. Vic streichelte dem Mädchen sanft über die Wange.

„Hallo Julianna Hope.“ flüsterte er leise und hauchte ihr einen Kuss auf die Stirn.

„Jetzt brauchen wir nur noch einen für Joanna.“ sagte Caro und sah den älteren Zwilling liebevoll an. Joanna blickte ihrer Mutter direkt in die Augen.

„Ich hätte ja Hannah gesagt, aber das passt nicht sonderlich gut zusammen.“ grinste Vic. Dann wurde er ernst.

„Was ist mit Joanna Holly?“ schlug er vor.

„Hope und Holly. Klingt gut. Wie kommst du auf Holly?“ wollte seine Freundin wissen.

„Weihnachten bist du ins Krankenhaus gekommen.“ erinnerte Vic sie sanft.

„Oh.“ entfuhr es Caro. Es kam ihr vor, als wäre das schon eine Ewigkeit her.

„Hallo Joanna Holly.“ begrüßte Caro ihre Tochter und hauchte ihr einen Kuss auf die Stirn. Als sie sich wieder aufrichtete, konnte sie ein Gähnen nicht unterdrücken. Vic sah es und schenkte ihr ein warmes Lächeln.

„Lass mich Hope in ihr Bettchen bringen, dann nehm ich dir Holly ab, und du kannst etwas schlafen, okay?“ schlug er ihr sanft vor und stand auf.

„Kannst du die Bettchen herholen? Ich möchte sie in meiner Nähe haben.“ bat Caro ihn müde.

„Klar.“ nickte Vic. Sanft legte er Hope in ihr Bettchen, und rollte dann beide vorsichtig zu Caros Bett. Er ließ sich Holly von ihr geben, und da das Mädchen herzhaft gähnte, hauchte er ihr einen sanften Kuss auf die Nasespitze und legte auch sie schlafen.

„Kannst du dir merken, wer von den beiden wer ist?“ fragte Caro, und ihr fielen schon die Augen zu.

„Auf ihren Namensbändchen und Bettchen steht noch BabyGirl I Lawson-Vukovic und BabyGirl II Lawson-Vukovic.“ lächelte Vic. Bevor er sich wieder setzte, hauchte er Caro einen zärtlichen Kuss auf die Lippen.

„Ich liebe dich. Vielen Dank für die beiden.“ sagte er leise und setzte sich. Caro ergriff mit geschlossenen Augen seine Hand und drehte sich auf die Seite, damit sie ihn sah, wenn sie aufwachen würde.

„Ich dich auch. Und ohne dich wäre das hier nicht möglich gewesen.“ antwortete sie. Dann wurde ihre Atmung tiefer und sie schlief erschöpft ein.

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zuletzt bearbeitet 06.06.2007 | Top

RE: Getting It Right

#22 von totally_shipper , 11.06.2007 19:13

Da es hier ja anscheinend sowieso keine Besserung im Bezug auf FB gibt, hier also das nächste (und ziemlich lange) Kapitel. Viel Spaß beim Lesen, und wenn es euch nicht zu viel Mühe macht, dann hinterlasst doch bitte FB. Merci.

Kapitel 22

21 Jahre später
1945 EST
Haus der Lawson-Vukovic Familie
McLean, VA

Caro saß mit einer Tasse Tee in der Hand in der Hollywood-Schaukel auf der Rückseite des Hauses und starrte in Gedanken vor sich hin.
Vor nicht ganz 20 Jahren hatten sie und Vic erneut geheiratet, und diesmal hatte die Ehe gehalten. Es hatte sie anfangs immer wieder erstaunt, wie sehr Vic sich verändert hatte. Er war für die beiden Zwillinge ein wundervoller Vater gewesen, und alle vier vergötterten ihn. Kurz nach der Geburt von Hope und Holly hatte er erneut seinen Dienst bei JAG aufgenommen, und heute hatte er es zum Captain und Chief of Staff gebracht. Das Angebot vor 15 Jahren, nach Neapel zu gehen, hatte er sofort abgelehnt. Für ihn stand die Familie an erster Stelle, und er hätte es nicht fair gefunden, die Kinder aus ihrer gewohnten Umgebung zu reißen und sie in ein Land zu schleppen, dessen Sprache sie nicht beherrschten. Caro hatte ihm angeboten, dass er auch allein gehen konnte, aber das wollte er genauso wenig.

„Wir sind eine Familie, und wir bleiben zusammen.“ hatte er damals gesagt und sie liebevoll geküsst. Und er hatte Recht behalten, sie waren zusammen geblieben. In guten, wie in schlechten Zeiten.
Fünf Jahre nach der Geburt von Hope und Holly hatte Caro begonnen, sich unwohl zu fühlen, und nach einer Woche einen Arzt aufgesucht. Der ihr ihre Vermutung bestätigte, sie war wieder schwanger. Was an sich eigentlich ein Grund zur Freude gewesen wäre, hätte Harriet nicht kurz zuvor ihr fünftes Kind bekommen, und Caro Vic zu Bud sagen hören „Vier Stück sind ja schon eine ganze Menge Arbeit. Ich glaube bei Nummer fünf würde ich mich erhängen.“
Caro war am Boden zerstört gewesen, und hatte schweren Herzens einen Termin für eine Abtreibung gemacht. Als sie nach Hause kam, und Vic davon erzählte, war der ausgerastet. Wie sie so etwas tun könnte, hatte er sie lautstark gefragt. Caro war in Tränen ausgebrochen und hatte ihm von der Unterhaltung erzählt, die sie mit angehört hatte. Und Vic hatte sie eine Idiotin genannt. Wie sie auch nur eine Sekunde lang denken konnte, dass er dieses Kind nicht wollen würde, hatte er sie gefragt und zärtlich in die Arme geschlossen. Caro hatte zu bedenken gegeben, dass es wieder Zwillinge sein könnten, doch Vic hatte ihren Einwand in den Wind geschlagen. Egal ob ein Baby oder Achtlinge, dieses Kind war in Liebe gezeugt wurden, und nichts in der Welt würde ihn dazu bringen, es nicht zu wollen. Jeremy Malcolm Lawson-Vukovic erblickte acht Monate später das Licht der Welt.

„Hey Mum.“ riss eine Stimme Caro aus ihren Gedanken.

„Hey Adam. Setz dich doch.“ bat Caro ihr ältestes Kind. Adam war ein großer und schlanker Mann geworden, dem mit Sicherheit viele Frauen zu Füßen lagen. Hätte er sich nicht unsterblich in die Tochter von Admiral Rabb verliebt und sie vor einem Jahr geheiratet. Mac hatte es zwar anfangs wenig gefallen, den Sohn von Vic als potentiellen Schwiegersohn vorgestellt zu bekommen, doch sie hatte ihre Meinung schnell geändert, sowohl die über Vic, als auch die über seinen Sohn.

„Woran denkst du?“ fragte Adam seine Mutter, während er seine Kopfbedeckung in den Händen drehte.

„An nichts Besonderes, Lieutenant j.g.“ lächelte Caro und wischte eine Fussel von der Schulterklappe ihres Sohnes.

„Muuuuum.“ wand Adam sich. Er war vor etwas mehr als drei Wochen befördert wurden und hatte seine Eltern am heutigen Tag damit überrascht, dass er mit den Schulterklappen eines Lt. jg. vor ihnen stand, anstatt mit denen eines Ensigns.

„Darf ich mich nicht darüber freuen?“ fragte Caro gespielt verletzt.

„Doch. Aber das ist doch sicher nicht das einzige, oder?“ fragte Adam wissend.

„Nein, ist es nicht.“ schüttelte seine Mutter den Kopf und blickte glücklich in die Ferne.

„Du solltest mal mit Jer reden.“ seufzte Adam. Caro sah ihn verwirrt an.

„Er versteht nicht, wieso du Ava anders behandelst als Hope und Holly.“ erklärte Adam ihr.

„Das tue ich nicht.“ verteidigte Caro sich. Adam schenkte ihr einen wissenden Blick.

„Na gut, vielleicht ein bisschen.“ seufzte sie ertappt.

„Die beiden stört es nicht. Aber Jer ist verunsichert.“ fuhr Adam fort. Jeremy Malcolm wurde als einziger der fünf bei seinem ersten Vornamen gerufen. Wieso wussten selbst Caro und Vic nicht. Vielleicht lag es daran, dass Malcolm Vics zweiter Vorname war, und er seinen Sohn ungern damit rufen wollte.

„Du bist unglaublich.“ schüttelte Caro langsam den Kopf.

„Wieso?“ fragte Adam verwundert.

„Du wohnst schon so lange nicht mehr hier, aber du weißt immer noch genau, wenn es einem von uns nicht gut geht.“ erklärte Caro bewundernd.

„Ist so ein Ding unter Brüdern.“ lachte Adam entspannt.

„Wirklich nur unter Brüdern?“ kam es von der Verandatür, und Hope trat zu den beiden. Sie quetschte sich zwischen ihre Mutter und ihren Bruder.

„Wenn das Ding hier zusammen bricht, dann hilfst du mir hoch.“ lachte Caro und hauchte ihrer jüngsten Tochter einen Kuss auf die Stirn.

„Klar doch, Mum.“ nickte Hope.

„Wo ist Holly?“ erkundigte Adam sich.

„Sie ist mit Dad und Jer joggen gegangen.“ zuckte Hope mit den Schultern.

„Keine Lust gehabt?“ fragte Adam sie und erntete einen Klaps auf den Arm von seiner jüngeren Schwester.

„Pass bloß auf, Navy.“ lachte sie. Hope und Holly hatten wie Adam eine Karriere beim Militär eingeschlagen, Hope war zu den Marines gegangen und auf dem Weg, ein JAG zu werden. Holly machte eine Ausbildung zum RIO bei der Airforce, und Adam war auf dem besten Wege, Kampfpilot zu werden. Ava hatte sofort nach der Schule ihr Journalistikstudium in Yale begonnen und schrieb jetzt Kurzgeschichten und Kolumnen für die Washington Post.

„Ha, selber, Juristenwürstchen.“ gab Adam amüsiert zurück.

„Hey, dein Vater ist auch eins.“ schritt Caro ein. Aber sie hatte die falschen Worte gewählt. Beide Kinder sahen ihre Mutter verdutzt an, dann lachten sie laut los.

„Ihr wisst, was ich meine.“ lächelte Caro.

„Stör ich euch?“ fragte Jeremy, der in den Garten kam.

„Nein, du störst nie.“ schüttelte Caro den Kopf.

„Kann ich zu David gehen?“ wollte der Junge wissen.

„Jeremy…“ setzte seine Mutter seufzend an. Sie hatten diese Diskussion schon nach dem Aufstehen gehabt.

„Bitte, es ist doch auch nicht weit bis zu ihm.“ bettelte Jeremy seine Mutter um Erlaubnis.

„Ich habe so selten alle von euch unter einem Dach, es wäre schön, wenn du bleiben würdest.“ bat Caro ihn. Der Junge verdrehte gelangweilt die Augen.

„Wofür? Um mir Avas Geschichten anzuhören?“ fragte er genervt.

„Jeremy Malcolm Lawson-Vukovic.“ kam es in warnendem Ton von Caro.

„Was, Mum? Sie kann doch schreiben, aber ich muss es mir doch wohl nicht anhören.“ verteidigte Jeremy sich.

„Komm, lass uns ein paar Körbe werfen.“ griff Adam ein und stand auf, um sich seine Uniformjacke auszuziehen.

„Nein, das werdet ihr nicht. Jeremy bleibt nämlich für den Rest des Abends hier.“ entschied Caro bestimmt.

„Bitte.“ schnaubte der Junge und stürmte ins Haus. Caro erhob sich mit einem Seufzen und ging ihm ins Obergeschoss hinterher. Sie klopfte sacht an seine Zimmertür.

„Ja.“ kam es entnervt von drinnen. Als Caro eintrat, stand Jeremy mit dem Rücken zur Tür und zog sich gerade ein frisches Shirt über.

„Wenn es um Mum geht-“ begann der Junge und verstummte, als er sich umdrehte und seine Mutter in der Tür stehen sah.

„Kann ich reinkommen?“ erkundigte Caro sich sanft. Jeremy zuckte nur mit den Schultern und ließ sich auf das Bett fallen. Caro setzte sich in den Stuhl an der Wand und musterte ihren Sohn. Adam sah ihr selbst erstaunlich ähnlich, bis auf sein Grinsen, das hatte er eindeutig von Vic geerbt. Ava war eine Schönheit, sie hatte Vics dunklere Haare und blaue Augen, aber die schlanke Figur und Grazie Caros. Holly und Hope waren Gegensätze wie Feuer und Wasser, Hope hatte Vics Haarfarbe, aber die grünen Augen von Caro, während Holly eigentlich blond und blauäugig war, aber sie hatte ihre Haare kupferblond gefärbt. Was alle vier jedoch gemeinsam hatten, war ihr Selbstbewusstsein. Jeder hatte einen Zwilling, gegen den er sich hatte behaupten müssen, um die Aufmerksamkeit der Eltern zu erlangen. Aber Jeremy stach unter den fünf Geschwistern nicht nur dadurch hervor, dass er als einziger keinen Zwilling hatte und der Jüngste war. Er hatte bereits mit fünfzehn die Größe Adams erreicht gehabt, und jetzt mit sechzehn überragte er seinen älteren Bruder um fünf, seinen Vater um zehn Zentimeter, und der Junge sollte laut den Ärzten noch mehr wachsen. Jeremy war immer schon ein stilles und verschlossenes Kind gewesen. Er sah weder Caro, noch Vic in einem Punkt besonders ähnlich, sondern war vielmehr eine Mischung aus beiden. Wie seine Augen, blau mit lauter grünen Einsprenkelungen. Sein kurzes Haar war ein helles braun, mit einigen von der Sonne ausgeblichenen blonden Strähnen, das Pony gelte er sich nach oben. Er war athletisch gebaut. Er war in der Schulmannschaft im Basketball, aber selbst jetzt, wo ihn das unter den Schüler recht geliebt machte, hatte Jeremy nur wenige Freunde. Einer von ihnen war David, der Sohn der Roberts, der ein Jahr älter war als Jeremy.

„Wieso siehst du mich so an?“ fragte der Junge verunsichert.

„Weil ich das lange nicht getan habe.“ antwortete Caro ruhig.

„Du siehst mich jeden Tag.“ runzelte Jeremy die Stirn.

„Ja, aber ich sehe dich nie wirklich.“ erwiderte seine Mutter.

„Muss ich das verstehen?“ seufzte der Junge.

„Irgendwann wirst du es.“ nickte Caro nachdenklich.

„Jeremy…“ seufzte sie anschließend. Sie hatte zu jedem der anderen Kinder immer einen erstaunlich guten Draht gehabt, und Vic genauso. Aber seit Jeremy in die Pubertät gekommen war, hatte er sich auch von seinen Eltern zurückgezogen.

„Mum, muss das sein?“ seufzte der Junge. Er konnte sich schon genau denken, was jetzt kam. Wenn seine Mutter sonst so anfing, konnte er sich auf ein langes und intensives Gespräch über sein Verhalten einstellen.

„Nein, muss es nicht. Aber ich möchte, dass du etwas verstehst.“ sagte Caro ernst. Jeremy sah sie erstaunt an. Doch kein langer Vortrag?

„Ich habe Ava nicht lieber als euch anderen. Das ist nicht wahr, und wenn du das denkst, wenn dir mein Verhalten Grund zu der Annahme gegeben hat, dann tut mir das Leid.“ entschuldigte Caro sich bei ihrem jüngsten Kind.

„Wie kommst du darauf, dass ich das denke?“ fragte Jeremy ausweichend.

„Dein Bruder war so freundlich, mich über manche Dinge aufzuklären.“ lächelte Caro. „Ich hab dir nie erzählt, wieso ich Ava so behandle, oder? Wieso ich sie nie so hart bestraft habe, wie euch andere, oder wieso ich ihr hab manche Sachen einfach durchgehen lassen. Wieso ich so unglaublich stolz auf sie bin.“ erkundigte Caro sich, und ihr Sohn schüttelte den Kopf.

„Als Adam und Ava keine zwei Jahre alt waren, haben sie Leukämie bekommen. Adam hat sich schnell wieder erholt, aber Ava nicht. Die Ärzte haben deinem Vater und mir gesagt, dass wir sie verlieren würden. Doch dann haben sie einen Spender gefunden, und Ava hat es geschafft. Anderthalb Jahre später, zu der Zeit, in der Jen ins Leben deines Vaters gekommen ist, hat Ava sich eine Platzwunde an der Stirn zugezogen.“ erzählte Caro langsam. Die fünf wussten, dass sich Vic und Caro einmal hatten scheiden lassen. Es war ihnen eines Tages aufgefallen, dass es kaum Bilder mit Vic und Adam und Ava gab, bei denen die beiden unter fünf Jahre alt waren. Caro und Vic hatten es für das Beste gehalten, es ihnen gleich richtig zu erklären. Die Umstände der Zeugung von Holly und Hope hatten beide jedoch eisern für sich behalten. Jen kannten auch alle Kinder, sie war kurz nach Jeremys Geburt in das JAG HQ zurückgekehrt, und in dieser Zeit hatte es heftig zwischen Caro und Vic gekriselt, Jen war der Hauptgrund dafür gewesen.

„Die Ärzte haben ihr eine Blutprobe abgenommen, und Adam auch. Das Ergebnis zeigte, dass beide einen neuen Leukämieschub hatten. Und zum zweiten Mal in ihrem kurzen Leben hatte ich wahnsinnige Angst, meine damals einzige Tochter zu verlieren, und dieses Mal auch Adam.
Ich liebe sie nicht mehr, als einen anderen von euch. Aber bei euch hatte ich nie diese unsagbare Angst, euch zu verlieren, und nichts dagegen tun zu können, als zu warten, wie es ausgeht. Ich bin stolz auf alle von euch, auf dich genauso wie auf deinen Bruder und deine Schwestern.“ erklärte seine Mutter Jeremy. Der saß nachdenklich auf seinem Bett.

„Kann ich dich was fragen?“ erkundigte er sich langsam. Caro nickte sanft.

„War ich ein Wunschkind?“ wollte er leise wissen. Caro wusste nicht, was sie darauf antworten sollte.

„Ein Wunschkind, ja. Geplant, nein.“ schüttelte sie den Kopf.

„Das versteh ich nicht.“ wunderte Jeremy sich.

„Ihr seid alle Wunschkinder, Jeremy. Wir haben nie bei einem gesagt ‚So eine Scheiße, noch ein Kind mehr, verdammt’. Wir haben uns immer über euch gefreut. Aber nur Holly und Hope waren geplant. Zumindest eine von beiden.“ lächelte Caro.

„Bist du traurig, dass ich keinen Zwilling habe?“ fragte Jeremy.

„Nette Fangfrage. Wenn ich nein sage, dann heißt es, dass ich keine anderen Kinder mehr wollte. Wenn ich ja sage, bedeutet es, du hast mir als Kind nicht gereicht.“ lachte Caro. „Ich denke, dass du mit einem Zwilling heute ein anderer Mensch wärst. Und ich weiß nicht, ob ich diesen Menschen kennen lernen möchte. Ich liebe dich so, wie du bist.“

„Ja, aber die anderen haben immer gleich einen besten Freund dazu bekommen.“ seufzte Jeremy niedergeschlagen.

„Und mussten die Aufmerksamkeit ihrer Eltern als sie Babys waren immer teilen. Du hast nachts geschrieen, und wir sind beide gesprungen. Wenn Hope geweint hat, ist entweder euer Dad oder ich gegangen. Und der andere dann bei Holly. Wir haben nie beide Zeit gehabt, uns mit einer von den beiden hinzusetzen, bei Adam und Ava war es dasselbe. Aber du hast von Anfang an nie gegen einen Zwilling antreten müssen. Du musst dir nicht anhören ‚Aber dein Zwilling konnte eher laufen als du’, oder solche Sachen.“ gab seine Mutter zu bedenken.

„Wieso bevorzugt Dad eigentlich immer Hope? Hat es was damit zu tun, dass sie ein JAG werden will?“ fragte Jeremy. Caro sah ihn erstaunt.

„Euer Dad bevorzugt Hope genauso wenig, wie ich Ava bevorzuge.“ erklärte sie. Jeremy warf ihr einen viel sagenden Blick zu.

„Nenn mir ein Beispiel, wann hat er sie bevorzugt?“ wollte Caro von ihrem Sohn wissen.

„Immer. Besonders im Gegensatz zu Holly. Ich weiß nicht mehr, wann das war, aber die beiden sind abends weggegangen, und haben sich nicht an die abgemachte Zeit gehalten. Hope ist sogar noch später als Holly nach Hause gekommen, aber Holly hatte viel länger als sie Hausarrest.“

„Weil Holly getrunken hat, ohne 21 Jahre alt zu sein, und dann noch Auto gefahren ist. Das hatte nichts damit zu tun, dass Greg Hope bevorzugen würde.“ schüttelte Caro den Kopf.

„Was ist mit Jungs? Hope hatte eher einen Freund, aber Holly habt ihr es verboten.“ trumpfte Jeremy auf.

„Hast du mir etwas zu sagen?“ wollte Caro mit hochgezogenen Augenbrauen wissen. Jeremy wurde rot wie eine Tomate.

„Kenne ich sie?“ erkundigte Caro sich sanft. Jeremy schüttelte hastig den Kopf.

„Nein? Das ist schade.“ seufzte Caro. In Wahrheit wusste sie genau, in wen Jeremy verschossen war. Und wer mit David unter einem Dach wohnte. Zwei Jahre nach Jeremys Geburt hatten Harriet und Bud ein Baby adoptiert, Samantha Jenna. Sie war knapp zwei Jahre jünger als Jeremy, und Caro wusste von Harriet, dass Jenna sich noch nicht mit Jungen treffen durfte. Aber wie sollten Harriet und Bud das denn mitbekommen, wenn David die beiden immer deckte? Sie gingen zu dritt aus, und wenn sie außer Sichtweite des Hauses waren, zog David in Richtung seiner Freundin ab, und Jeremy und Jenna konnten allein Zeit miteinander verbringen. Caro war ganz froh, sich David morgen vorknöpfen zu können.

„Mum?“ schallte ein Ruf durch das Haus. Jeremy zuckte sichtlich zusammen.

„Willst du nicht nach ihr sehen?“ fragte er seine Mutter mit einem Seufzen.

„Sie wird kurz warten können.“ schüttelte Caro den Kopf. Doch sie hatte die Rechnung ohne Vic gemacht. Der öffnete einfach die Tür zu Jeremys Zimmer und steckte den Kopf hinein.

„Hier steckst du. Jenna und Ava sind unten, sie wollen mit dir reden.“ wandte er sich an seine Frau. Die warf ihm einen leicht erbosten Blick zu und stand auf. Sie hauchte Jeremy einen Kuss auf die Stirn und ging dann nach unten.

„Hey ihr beiden, was kann ich für euch tun?“ fragte Caro, nachdem sie ihre Tochter fest umarmt hatte und Jenna kurz über die langen, blonden Haare gestrichen hatte.

„Kannst du mein Kleid noch ändern?“ fragte Jenna aufgeregt. Caro sah sie erstaunt an.

„Jetzt noch?“ fragte sie überrascht.

„Ich hab noch mal mit Harriet geredet, und sie hat eingewilligt. Bud ist zwar nicht sonderlich begeistert, aber hey, er ist überstimmt.“ lachte Ava. Jenna sah Caro mit großen, runden blauen Augen an.

„Bitte?“ fragte sie leise. Caro entfuhr ein Seufzen. Sie konnte ihr einfach nichts abschlagen.

„Also schön. Los, ab, anziehen, ich bin in fünf Minuten bei dir.“ willigte Caro ein. Jenna umarmte sie stürmisch und rannte Richtung Gästezimmer davon.

„Und du, du sollst dich da nicht einmischen.“ tadelte Caro ihre älteste Tochter.

„Ach komm schon. Du hast doch selbst gesehen, wie sie Jer anhimmelt, und er sie. Also, lass sie sich hübsch anziehen, wenn sie ihm gefallen will.“ lächelte Ava nachsichtig.

„Du hast sie wirklich sehr lieb, oder?“ staunte Caro nicht schlecht.

„Ich bin praktisch mit ihr aufgewachsen. Und sie ist AJs kleine Schwester.“ zuckte Ava mit den Schultern. Caro nickte langsam, hauchte ihrer Tochter einen Kuss auf die Schläfe und ging dann zu Jenna ins Gästezimmer.

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RE: Getting It Right

#23 von totally_shipper , 20.06.2007 16:55

Es tut mir furchtbar Leid. Wirklich, ich hab eher posten wollen. Nur hatte mein Computer andere Pläne als ich und hat sich eine Ausszeit von mir genommen. Aber jetzt funktioniert das gute Stück wieder. Und da ich euch hab so lange warten lassen, kommen heute gleich die letzten beiden Kapitel im Doppelpack. Und wie immer würde ich mich über FB ganz doll freuen *wimperklimper*

Kapitel 23


1029 EST
Gemeindekirche
außerhalb von Falls Church, VA

Caro klopfte vorsichtig an die Zimmertür.

„Wer ist da?“ kam Harriets Stimme von drinnen.

„Ich bin es, Caro.“ antwortete Caro, und sofort öffnete sich die Tür. Ava fuhr herum und sah ihre Mutter fragend an. Doch anstatt ihrer Tochter eine Antwort zu geben, stand Caro einfach nur mit offenem Mund da und sah ihre Tochter mit Tränen in den Augen an.

„Mum, nicht. Bitte.“ bat Ava hilflos, als die erste Träne das Gesicht ihrer Mutter hinab lief.

„Ich kann nicht anders. Du bist wunderschön.“ hauchte Caro und schloss ihre Tochter in eine feste Umarmung.

„Liegt an dem Kleid.“ scherzte Ava. Verlegen wischte sie sich eine Träne von der Wange, als Caro sie wieder freigab.

„Weißt du, wie glücklich ich bin, dich so zu sehen?“ fragte Caro leise und streichelte ihrer ältesten Tochter zärtlich über die Wange.

„Mum…“

„Nein, ist schon gut. Ich hab dich lieb, Kleines.“ flüsterte Caro und hauchte Ava einen Kuss auf die Stirn.

„So, und jetzt lass uns diesen Schleier feststecken.“ lächelte Caro, und Avas Augen erstrahlten.

Kaum waren Harriet und Caro fertig, klopfte es erneut an der Tür.

„Fünf Minuten.“ drang Vics Stimme zu ihnen.

„Okay, noch kannst du das alles absagen.“ scherzte Harriet.

„Ich denke gar nicht dran.“ lachte Ava glücklich. Caro drückte sanft ihre Hand.

„Wir sehen uns vorn.“ sagte sie, und verließ mit Harriet den Raum, damit Vic kurz mit seiner Tochter sprechen konnte.

„Wow. Du siehst hinreißend aus.“ pfiff er anerkennend. Ava errötete leicht.

„Hast du dir das auch gut überlegt?“ fragte Vic Ava sanft. Die nickte sicher.

„Ja. Ich liebe ihn über alles.“ erklärte sie.

„Na dann, lass uns zur Tat schreiten.“ lächelte Vic und bot seiner Tochter seinen Arm, damit die sich unterhaken konnte.

Als der Hochzeitsmarsch erklang, erhoben sich alle Anwesenden in der kleinen Kirche. Caro und Harriet saßen in der ersten Reihe, Bud saß neben seiner Frau und neben Caro war ein Platz frei. Adam stand neben dem Altar, genauso wie Jimmy, David und Jeremy. Hope, Holly, Nicki und Jenna standen auf der anderen Seite. Vic führte seine Tochter langsam den Gang zum Altar entlang. Vorn angekommen, schüttelte er die Hände mit AJ und gab ihm liebevoll die Hand seiner Tochter. AJ sah in seinen Dess Whites einfach umwerfend aus, aber er hatte nur Augen für seine Verlobte, die Frau, die er gleich heiraten würde.

„Liebe Gemeinde, wir haben uns heute hier versammelt, um Ensign AJ Roberts und Josephine Ava Lawson-Vukovic in den heiligen Stand der Ehe zu geleiten.“ hob der Pfarrer an.

Während der ganzen Zeremonie ließ AJ nie die Hand von Ava gehen.

„Hiermit erkläre ich Sie zu Mann und Frau. Was Gott vereint hat, dass soll der Mensch nicht trennen.“ schloss der Pfarrer feierlich.

„Sie dürfen die Braut jetzt küssen.“ forderte er dann AJ auf. Der schlug vorsichtig Avas Schleier zurück und die beiden versanken in einem liebevollen Kuss. In der ganzen Kirche donnerte Applaus los, und die beiden trennten sich mit einem Grinsen voneinander.
Als beide den Bogen der Offiziere durchschritten hatten, zu denen auch Bud und Vic gehörten, stürmten Gratulationen auf sie ein.

„Herzlichen Glückwunsch.“ kam es verlegen von Jeremy. AJ klopfte ihm kameradschaftlich auf die Schulter und zwinkerte ihm zu. Der hochgewachsene Junge hatte einen schwarzen Anzug an.

„Ich danke dir.“ lächelte Ava und umarmte den Jüngsten ihrer Geschwister.

„Tut mir Leid, wie ich dich behandelt habe.“ entschuldigte Jeremy sich leise bei ihr, als sie sich umarmten.

„Vergeben und vergessen.“ kam es genauso leise von Ava.

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RE: Getting It Right

#24 von totally_shipper , 20.06.2007 16:58

So, das letzte Kapitel *schnief* Es hat mir wirklich Spaß gemacht, die Geschichte zu schreiben, nicht nur, weil ich dadurch gezwungen war, mich mal mit Vics Verhalten auseinander zu setzen, sondern weil ich Caro, Adam und Ava im Verlauf des Schreibens richtig lieb gewonnen hatte. Ich bedanke mich bei allen, die FB geschrieben haben, und die Geschichte (trotz ihrer Abneigung gegen Vic) doch gelesen haben.

Kapitel 24


11 Jahre später
2202 EST
Angel Of Mercy Hospital
Falls Church, VA

„Herein.” kam es von drinnen, als Caro vorsichtig an die Zimmertür klopfte. Sie öffnete die Tür und blieb erst einmal überwältigt stehen.

Jenna lag in dem Krankenhausbett. Ihre langen, blonden Haare hatte sie zu einem Pferdeschwanz gebunden, und ihren Kopf erschöpft auf das Kissen gelegt. Sie war eine wunderschöne, junge Frau geworden, die jetzt förmlich strahlte. Und trotz ihrer Erschöpfung lächelte sie Caro freundlich an.

„Hey, komm doch rein.“ bat sie sie leise.

„Ich will euch nicht stören.“ schüttelte Caro langsam den Kopf.

„Du störst nie.“ erklärte Jenna fest. Caro kam langsam zu ihrem Bett und streichelte der jungen Frau zärtlich über die Wange.

„Wie geht es dir?“ fragte sie leise.

„Ganz gut. Sind Mum und Dad da?“ wollte Jenna wissen. Caro tat es Leid, sie enttäuschen zu müssen.

„Tut mir Leid, noch nicht. Ihr Flieger hat zwei Stunden Verspätung, sie kommen erst in einer Stunde an Dulles an.“ schüttelte Caro den Kopf. Jenna entfuhr ein leises Seufzen.

„Hey, nicht traurig sein.“ versuchte Caro, sie aufzumuntern.

„Ich bin nicht traurig. Nur ein wenig niedergeschlagen. Ich… sie hätten dabei sein sollen. So war das nicht geplant gewesen.“ sagte Jenna und wischte sich verstohlen eine Träne aus dem Augenwinkel. Caro setzte sich kurzerhand auf das Bett und zog sie in eine Umarmung, was Jenna mehr als Recht war. Caro war neben Harriet immer ein Vorbild für sie gewesen, sie liebte sie, und ließ sich nur zu gern von ihr trösten, wenn ihre Mutter nicht in der Nähe war.

„Kannst du die beiden wenigstens verstehen?“ erkundigte Caro sich sanft.

„Klar. David hat ja erst geheiratet, und natürlich wollen sie sie kennen lernen. Es ist nur… es wäre schon gewesen, wenn beide hier gewesen wären.“ sagte Jenna.

„Hey, schau mal, wer wach ist.“ kam es leise von der Tür, und Jeremy kam langsam zu den beiden gelaufen. Jennas Gesichtszüge hatten sich sofort aufgehellt, als sie ihn gesehen hatte.

Als Jeremy die beiden erreicht hatte, überreichte er Jenna sanft ihren gemeinsamen Sohn und hauchte seiner Frau einen liebevollen Kuss auf die Lippen. Anschließend ließ er sich von seiner Mutter umarmen.

„Ich bin so stolz auf dich.“ hauchte Caro und kämpfte gegen ihre Tränen.
Anders als seine Geschwister hatte Jeremy es nicht so einfach gehabt, sich seinen Weg im Leben zu suchen. Er hatte eigentlich ein Stipendium für Harvard bekommen, aber am Ende des ersten Halbjahres der zwölften Klasse waren er, Jenna, David und dessen Freundin gemeinsam aus gewesen. Auf dem Heimweg war Davids Freundin gefahren, und ein betrunkener Fahrer war frontal in das Auto gerast, in dem die vier gesessen hatten. David und Jenna waren mit blauen Flecken, oberflächlichen Schrammen und einer leichten Gehirnerschütterung davon gekommen. Davids damalige Freundin hatte den Unfall jedoch nicht überlebt, sie verstarb noch am Unfallort. Jeremy, der eigentlich hätte fahren sollen, aber wegen Kopfschmerzen nicht in der Lage dazu gewesen war, hatte auf dem Beifahrersitz gesessen, und nach Davids Freundin hatte er den Großteil des Aufpralls abbekommen. Er hatte sich seinen linken Oberschenkel zertrümmert, die linke Schulter ausgerenkt, zwei Rippen angebrochen, und eine starke Gehirnerschütterung davongetragen. Aber mehr als die physischen Schmerzen hatten ihn seine Schuldgefühle gequält. Zum einen fragte er sich, ob es auch zu dem Unfall gekommen wäre, wenn er am Steuer gesessen hätte. Und zum anderen fühlte er sich, als hätte er derjenige sein müssen, der bei dem Unfall starb. Jenna hatte sein Verhalten in dieser Zeit sehr verletzt, nach mehr als sechs Monaten konnte sie seine Selbstvorwürfe einfach nicht mehr ertragen, und trennte sich von ihm. Das hatte Jeremy damals wieder in die Realität zurückgeholt. Er hatte sich damit abgefunden, dass er das Geschehene nicht mehr ändern konnte, und sich stattdessen darauf konzentriert, wieder gesund zu werden. An seine Verletzungen erinnerte heute nur noch ein leichtes Humpeln. Nach Harvard war er nicht gegangen, dafür hatte er ein Jahr in Japan verbracht, um sich selbst zu finden. Jetzt arbeitete er als Übersetzer für fernöstliche Sprachen. Nach seiner Rückkehr aus Japan waren er und Jenna sich langsam wieder näher gekommen, und in beiden waren ihre Gefühle wiedererwacht. Vor vier Jahren hatten sie geheiratet, aber anscheinend war den beiden vorerst kein Happy End vergönnt gewesen. Kurz nach der Hochzeit war Vic überraschend verstorben, und Caro und die Kinder waren am Boden zerstört gewesen. Besonders Jeremy hatte der Verlust getroffen, er und Vic hatten sich endlich wieder angenähert, nachdem ihr Verhältnis in den vorherigen Jahren sehr angespannt gewesen war. Der junge Mann hatte lange gebraucht, um den Tod seines Vaters zu akzeptieren, und sich wieder auf die Gegenwart und seine Frau zu konzentrieren. Er hatte die Kurve gekriegt, die beiden waren heute glücklich miteinander verheiratet, und Jenna hatte heute ihrem ersten Kind das Leben geschenkt.

„Habt ihr schon einen Namen für ihn?“ erkundigte Caro sich, als sie sich von Jeremy gelöst hatte.

„Nur zu.“ forderte Jeremy seine Frau mit einem sanften Lächeln auf.

„Joseph Gregory Lawson-Vukovic.“ sagte Jenna und sah ihrem Sohn liebevoll in die Augen. Caro sah ihren Sohn überrascht an. Sie hatte geglaubt, er wäre über den Verlust Vics hinweg gekommen, aber anscheinend war dem nicht so.

„Schau mich nicht so an, Jenna hat die Namen ausgesucht.“ lachte Jeremy entspannt. Caro hob fragend die Augenbrauen in Richtung ihrer Schwiegertochter.

„Wir wollten auf jeden Fall zwei Vornamen, und der erste sollte mit J beginnen. Ava war für mich immer wie eine richtige Schwester, und Joseph ist die männliche Form von Josephine. Und Gregory, weil er seinen Großvater leider nie kennen lernen wird.“ lächelte Jenna.

„Und das ist okay für dich?“ hakte Caro bei ihrem Sohn nach.

„Ja.“ nickte Jeremy ernst. „Mehr als okay.“

THE END


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