Symphony of Love and Longing

#1 von totally_shipper , 18.07.2007 12:56

Autor: totally_shipper
Titel: Symphony of Love and Longing
Disclaimers: JAG, die Rechte an der Serie und an den Charakteren gehören nicht mir. Sie sind das Eigentum von Donald P. Bellisario, Paramount und CBS. Aber Nara Karenkova ist meiner Fantasie entsprungen, sie gehört mir ganz allein. Also Finger weg von ihr *g*
Inhalt: Der Verlust zweier Freunde von Mac bringt Harm mit einer Frau zusammen, von deren Existenz er nicht das Geringste ahnte.
Pairings: AJ/Nara, Andeutung von Harm/Mac
Kapitelanzahl: 39 Kapitel
Wortanzahl: 41.392 Wörter
Entstehungszeitraum: Dezember 2006 - Mai 2007 (Ja, ich meine das vollkommen ernst, gut Ding will ja schließlich Weile haben, oder nicht?)
Posting: Wenn genug FB kommt, und mein Internet nicht rumspinnt oder ich verreist bin
Feedback: Ausdrücklich erwünscht, entweder im Unterforum oder als PM. Aber ich bitte zu bedenken, dass ich fast ein halbes Jahr an der Geschichte geschrieben habe und mir alle Charaktere ans Herz gewachsen sind. Ihr könnt gern kritisieren, nur tut es in einem angemessenen und vor allem sachlichen Ton.
Autorenbemerkungen: Spielt vor Fair Winds And Following Seas, AJ ist jedoch vor Harm zu JAG gekommen und ist nun immer noch der JAG, aber Vic ist schon da. Mattie hat nie existiert. Harm und Mac haben sich ihre Gefühle gestanden und stehen am Anfang ihrer Beziehung. Und obwohl hier die Leute von NCIS auftauchen, ist es eigentlich kein Cross-Over. Ach, und in meinem NCIS-Universum ist Twilight nie passiert. Und um euch das Verständnis zu erleichtern, Sätze, die anstelle von Anführungszeichen lustige Sterne haben, werden auf Russisch gesprochen. Außerdem war ich so frei, Harms Geburtstag in den Winter zu legen (ja, ich gebe es zu, ich habe keine Ahnung, wann er wirklich Geburtstag hat).
Und ganz doll bedanken möchte ich mich bei den Beta-Readern für ihre unendliche Geduld. Sechs Augen sehen wirklich mehr als zwei. Und ganz besonders noch mal Eternity, die mein Genörgel wegen des alten Titels sicher nicht mehr hören konnte…

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Kapitel 1


0900 EST
JAG HQ
Falls Church, VA

„Sir, Sie wollten uns sprechen?“, fragte Harm, als er und Mac das Büro des Admirals betraten.

„Ja. Schließen Sie die Tür.“, forderte der Admiral die beiden auf. Als Harm und Mac sich vor seinem Schreibtisch aufgebaut hatten, stand der Admiral auf und sah eine Zeit lang schweigend aus dem Fenster. Dann wandte er sich wieder seinen Anwälten zu.

„Es tut mir Leid, Ihnen dies mitteilen zu müssen, Colonel. Die dritte Division des Marine Corps ist letzte Nacht in einen Hinterhalt geraten. Major Jason Harris und Captain Hannah Cartney sind im Dienst für ihr Vaterland gefallen.“, sagte der Admiral leise. Mac wurde weiß wie eine Wand und schwankte bedrohlich. Harm griff sanft ihren Arm und half ihr, sich zu setzen.

„Hannah?“, fragte Mac fassungslos. Tränen bildeten sich in ihren Augen.

„Es tut mir Leid.“, wiederholte der Admiral.

„Wie? Ich meine, was ist... was ist passiert?“, fragte sie leise. Harm hatte sie noch nie so verstört erlebt. Die Mac, die er kannte, hätte nie zugelassen, dass ihr CO oder irgendjemand anderes sie so sah.

„Das weiß ich nicht genau. Alles, was ich Ihnen sagen kann, ist, das sie nicht leiden mussten.“

„Ich habe vorgestern noch mit ihr gesprochen. Es ging ihr gut, in drei Wochen wäre ihr Dienst in Übersee zu Ende gewesen, sie hatte Pläne...“, stotterte Mac. Dann verstummte sie plötzlich und brach in Tränen aus. Harm nahm sie sanft in den Arm, ohne auf den Admiral zu achten. Der sagte Coates über die Gegensprechanlage, das sie Mac holen sollte.

„Colonel, PO Coates wird sie nach Hause bringen. Der Commander wird bald nachkommen.“, versprach AJ ihr. Mac ließ sich bereitwillig von Jen hinausführen.

„Harris und Cartney haben mit ihr in Bosnien gedient. Was ich aus den Einsatzberichten herausgelesen habe, haben die drei zusammen gehalten wie Pech und Schwefel. Sie haben sich mehr als einmal den Hintern gerettet. Cartney hat Mac als Angehörige angegeben, ihre persönlichen Sachen werden an sie übergeben. Harris hatte eine Patientenverfügung, die Mac mit unterschrieben hat. Im Notfall wäre sie benachrichtigt worden. Beide waren sehr fähige Marines und erstklassige Offiziere. Es ist ein großer Verlust, nicht nur für das Corps. Wenn Mac sich in der Lage dazu sieht, will ich, dass sie beide zusammen mit dem NCIS den Vorfall untersuchen. Dieser Hinterhalt war vorhersehbar, der Verlust zweier Marines wäre zu verhindern gewesen. Und nun kümmern Sie sich bitte um den Colonel.“, forderte AJ ihn auf.

„Aye Sir.“, sagte Harm und ging.

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RE: Symphony of Love and Longing

#2 von totally_shipper , 19.07.2007 07:24

Kapitel 2

1303 EST
Macs Wohnung
Georgetown, Washington D.C.

Kurz nachdem Harm da war, war Jen gegangen. Mac hatte sich an Harms Schulter in den Schlaf geweint. Er hatte sie in ihr Bett getragen und sie sanft zugedeckt. Jetzt versuchte Harm, sie sanft zu wecken, damit sie etwas essen konnte.

„Hey Marine. Aufwachen.“, flüsterte er sanft und strich ihr eine Haarsträhne aus dem Gesicht. Mac schlug langsam die Augen auf und sah Harm verwirrt an.

„Harm?“, fragte sie irritiert. Sie setzte sich langsam auf und bemerkte, dass sie in ihrem Schlafzimmer war. Die Ereignisse vom Morgen schossen ihr wieder durch den Kopf und wieder war sie kurz davor zu weinen. Harm nahm sie tröstend in den Arm.

„Ist ja gut, lass es raus.“, forderte er sie sanft auf und spürte, wie Macs Körper zu beben begann.

„Das ist so unfair.“, schluchzte sie verzweifelt.

„Ich weiß, Mac. Ich weiß.“, redete er ruhig auf sie ein. Nach einer Weile hörte Mac auf zu weinen und Harm lies sie etwas los.

„Geht’s wieder?“, fragte er sie leise. Mac nickte stumm und wischte sich die Tränen von den Wangen.

„Willst du was essen? Ich hab Sandwichs gemacht.“, fragte Harm sie.

„Mit was?“, fragte Mac leise.

„Schinken und Salat.“, gab Harm zur Antwort, stand auf und hielt ihr eine Hand hin. Mac ergriff sie dankbar und lies sich von ihm ins Wohnzimmer und zum Esstisch ziehen. Beide aßen schweigend, und Mac erstaunlich wenig. Als sie fertig war, nahm sie ihren Teller und trug ihn in die Küche. Harm trat von hinten an sie heran und umarmte sie liebevoll.

„Du brauchst dich nicht wegen deinen Tränen zu schämen, Sarah.“, flüsterte er ihr sanft ins Ohr. Mac drehte sich zu ihm um und umarmte ihn, als würde ihr Leben davon abhängen.

„Sie fehlen mir so.“, flüsterte sie mit tränenerstickter Stimme. In dem Moment klingelte Macs Telefon. Harm löste sich von ihr und nahm ab, während Mac versuchte, sich wieder zu sammeln.

„Bei MacKenzie.“, meldete Harm sich.

„Guten Tag, hier ist Mrs Cartney, ich bin die Mutter von Hannah Cartney. Könnte ich bitte mit Sarah MacKenzie sprechen?“

„Mein herzliches Beileid zu Ihrem Verlust Mrs Cartney.“, sagte Harm langsam. Mac schüttelte den Kopf und machte eine abwehrende Handbewegung.

„Sarah schläft gerade. Kann ich ihr etwas ausrichten?“, erkundigte Harm sich. Mac schenkte ihm ein dankbares Lächeln.

„Hannahs Sachen werden durch einen Fehler bei der Registrierung an Ms MacKenzie geschickt. Mein Mann und ich wären ihr dankbar, wenn sie sie uns schicken könnte. Hannah wird in einer Woche in Arlington beigesetzt. Mit allen militärischen Ehren. Sie könnte uns die Sachen auch dann geben.“, erklärte Mrs Cartney.

„Ich werde es Sarah ausrichten. Vielen Dank für ihren Anruf. Und noch einmal mein herzlichstes Beileid.“, sagte Harm und legte auf.

„Hannah wird in einer Woche auf Arlington beerdigt, ihre Sachen werden an dich geschickt. Das war ihrer Mutter, sie möchte dich bitten, ihr die Sachen zu schicken oder nach der Beerdigung zu geben.“, richtete Harm Mac aus.

„Das hätte die wohl gern.“, fauchte Mac.

„Stimmt was nicht?“, fragte Harm besorgt.

„Hannah hat mit ihren Eltern kein Wort mehr gesprochen, seit sie dem Corps beigetreten ist. Ihre Eltern haben sie rausgeworfen und ihr gesagt, wenn sie das durchziehen würde, hätten sie keine Tochter mehr. Sie haben nicht mit Hannahs Dickkopf gerechnet.“, erklärte Mac und wischte sich wütend eine Träne von der Wange.

„Mac, sie sind immer noch ihre Eltern. Sie haben ein Recht auf die Sachen ihrer Tochter.“, wandte Harm ruhig ein.

„Hat sie dir wieder von einem Fehler bei der Registrierung erzählt? Das ist kein Fehler, Hannah hat absichtlich angegeben, das sie keine Familie mehr hat.“, erwiderte Mac hitzig.

„Was ist mit Jason?“, fragte Harm leise. Mac atmete tief durch.

„Seine Eltern sind tot, aber er hat eine Schwester, die seine Sachen erhält. Er wollte kein militärisches Begräbnis, was sie daraus macht, weiß ich nicht.“, erklärte sie leise. Sie schien sich wieder gefangen zu haben.

„Hast du ihre Nummer?“, erkundigte Harm sich.

„Nein. Sie konnte mich nicht sonderlich gut leiden.“, gab Mac zurück.

„Kann es sein, das du mir etwas verschweigst?“, hakte Harm sanft nach. Er wollte sie zu nichts drängen, zu dessen Verarbeitung sie nicht bereit war.

„Jason... ich hab mit ihm geschlafen. Das ist ewig her, und es hat nie etwas bedeutet. Wir waren einfach nur gute Freunde, mehr nicht. Als ich das letzte Mal mit Hannah sprach, da hat sie mir gesagt, dass sie sich in ihn verliebt hat. Die beiden waren ein Paar. Wenn sie ihren Dienst dort unten beendet hatte, wollten sie es öffentlich machen. Sie war so glücklich, und jetzt...“, sagte Mac und kämpfte wieder gegen ihre Tränen.

„Du hast nie über die beiden gesprochen.“, sagte Harm, der sich wunderte, warum der Tod der beiden sie so aus der Bahn zu werfen schien.

„Es war nicht wichtig. Sie waren meine Freunde außerhalb von JAG. Du hast mir auch nie von deinen anderen Freunden erzählt, weder von Keeter, noch von Sturgis, bis ich vor ihnen stand.“, verteidigte sich Mac.

„So war das nicht gemeint. Ich meine, für jemanden, den du nie erwähnt hast, von dem du nie auch nur ein Wort erzählt hast, geht dir das alles ziemlich nahe.“

„Sie waren meine besten Freunde!“, schrie Mac ihn aufgebracht an. „Tut mir Leid, wenn ich um sie trauere!“

„Ich hab mich nur gewundert!“, verteidigte Harm sich lautstark. „Ich dachte, deine besten Freunde wären bei JAG.“, hielt er ihr vor.

„Tut mir Leid, das war unfair.“, entschuldigte er sich dann.

„Ja, das war es.“, schnaubte Mac wütend.

„Was stört dich mehr? Dass ich Freunde hatte, die du nicht kanntest, oder dass ich mit einem von ihnen geschlafen habe?“, fragte sie herausfordernd.

„Mac...“

„Er war nie eine Konkurrenz für dich, Harm. Und ich habe Jason gegenüber nie etwas anderes empfunden als Freundschaft und tiefe Wertschätzung. Für dich empfinde ich Liebe.“, erklärte Mac müde.

„Ich... es tut mir Leid, ich bin ein Idiot.“, entschuldigte Harm sich bei ihr und nahm sie in den Arm.

„Ja, das bist du.“, stimmte Mac ihm zu.

„Kann ich dich was fragen?“, erkundigte Harm sich. Mac nickte leicht.

„Wessen Tod trifft dich mehr?“, fragte Harm leise. „Ich frag das nicht, weil ich eifersüchtig auf ihn bin, sondern weil du anscheinend nur wegen Hannah so geschockt bist.“

„Du hast Recht. Ihr Tod ist irgendwie härter. Ich meine, ich hab zu beiden noch Kontakt gehabt, aber Hannah war die einzige, die ich noch nach unserem gemeinsamen Dienst regelmäßig getroffen habe. Wir haben uns Weihnachtskarten geschickt, und uns auch zum Geburtstag getroffen, wenn es ging. Ich hab mit ihr über alles reden können, wenn es mir schlecht ging, hab ich sie angerufen. Ich meine Jason hat mir auch einiges bedeutet, aber halt mehr als Kamerad im Einsatz. Wir haben uns fast nie gesehen.“, erklärte Mac leise. „Die beiden haben mir den Arsch gerettet und keine Gegenleistung erwartet. Ich hab ihnen vertraut, bedingungslos.“

Eine Weile schwiegen beide und hielten den anderen fest.

„Harm?“, fragte Mac nach einiger Zeit leise.

„Hm?“

„Kannst du mich heute Nacht festhalten?“, bat sie ihm mit zitternder Stimme.

„Sicher doch Sarah. Versprochen.“

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RE: Symphony of Love and Longing

#3 von totally_shipper , 19.07.2007 21:09

Noch ein Kapitel. Ich bin ja tierlieb *g* Ernsthaft, am Wochenende komme ich nicht in die Nähe eines PCs, daher kann ich da gar nicht posten, weshalb ich das dann heute und morgen früh tue. Und ihr seid herzlich dazu eingeladen, euch im FB-Bereich auszutoben, solange es sachlich bleibt. Viel Spaß beim Lesen.

Kapitel 3


1 Woche später
1158 EST
Arlington National Cemetery

Harm hatte Mac früh abgeholt und beide waren zusammen zum Friedhof gefahren. Trotz ihrer starken Freundschaft zu Hannah trug Mac keine schwarze Zivilkleidung sondern ihre Uniform. Harm hatte seine Dress Whites an und beide lauschten dem Gottesdienst. Hannahs Mutter und ihr Vater saßen stocksteif da und ließen alles über sich ergehen. Ihre Mutter nahm die Flagge ohne jedes Wort an. Mac hatte bis jetzt kein Wort mit ihr gesprochen und die Sachen von Hannah hatte sie auch nicht dabei. Als der erste der Salutschüsse erklang, zuckte Mac fast unmerklich zusammen. Bei allen anderen blieb sie ohne Regung. Harm hatte unter den Trauergästen auch Special Agent Gibbs und DiNozzo entdeckt. Mac hatte jedoch keine Regung gezeigt, die beiden ebenfalls bemerkt zu haben. Als die Hymne verklungen war, löste sich die Gesellschaft langsam auf. Mac und Harm reihten sich ein, um den Eltern ihr Beileid auszudrücken, Mac jedoch nur etwas widerwillig.

„Sarah, schön, das Sie gekommen sind.“, sagte Hannahs Mutter freundlich.

„Das war selbstverständlich. Noch einmal mein herzliches Beileid an Sie und Ihren Mann.“, sagte Mac distanziert.

„Danke. Haben Sie Hannahs Sachen dabei?“, erkundigte sich die Mutter. Macs Gesichtszüge versteinerten sich.

„Nein, habe ich nicht.“, erwiderte sie.

„Oh, dann gebe ich Ihnen unsere Adresse, damit Sie sie uns-“, begann die Frau doch Mac unterbrach sie.

„Sie verstehen nicht, Mrs Cartney.“, sagte Mac fest. Harm merkte, wie sie innerlich kochte.

„Ich werde Ihnen Hannahs Sachen nicht schicken. Weder heute, noch morgen, noch irgendwann. Hannah hat verfügt, dass ihre Sachen an mich geschickt werden sollen, und ich respektiere ihren Wunsch.“, fuhr sie fort.

„Hannah war unsere Tochter. Wir haben ein Recht auf ihre Sachen. Wir haben uns ausgesprochen.“, erklärte die Mutter wütend.

„Nein, bestimmt nicht. Hannah hat kein Wort mit Ihnen gesprochen. Alles andere hätte sie mir gesagt. Sie haben Hannah vor eine Entscheidung gestellt, Mrs Cartney, und wenn ihnen das Ergebnis nicht gefällt, so ist dies nicht mein Problem. Entschuldigen Sie mich.“, fauchte Mac und ging. Harm murmelte eine Entschuldigung und rannte ihr hinterher.

„Musste das sein?“, fragte er sanft, als er sie eingeholt hatte.

„Sie hat es provoziert.“, sagte Mac wütend. Sie war auf hundertachtzig.

„Mac, die beiden haben ihr einziges Kind verloren, sie wollen womöglich das Kriegsbeil begraben.“, sagte Harm.

„Daran hätten sie vor ihrem Tod denken sollen.“, fauchte Mac. In dem Augenblick traten Gibbs, Tony und noch eine Frau zu ihnen, die Harm und Mac nicht kannten.

„Colonel, Commander.“ sagte Gibbs distanziert.

„Dies ist Special Agent Kate Todd. Colonel Sarah MacKenzie, Commander Harmon Rabb jr.“ stellte er Kate vor.

„Was ist aus dem Lockenkopf geworden?“, fragte Harm bissig.

„Agent Blackadder ist wieder bei einer anderen Behörde der Regierung.“, schaltete Tony sich ein.

„Haben Sie etwas, was wir wissen sollten?“, fragte Mac. Sie war absolut nicht in der Stimmung für Small Talk.

„Einiges.“, sagte Gibbs.

„In welcher Beziehung standen Sie zu Cartney und Harris?“, fragte Kate Mac.

„Wir haben zusammen gedient.“, erwiderte die.

„Ja, aber das erklärt nicht, warum Cartney im letzten Monat ganze siebzehn Mal ihre Nummer bei JAG und bei Ihnen zu Hause gewählt hat.“, sagte Tony. Mac schoss ihm einen Blick zu, der ihm fast das Blut in den Adern gefrieren lies.

„Wir waren befreundet. Reicht das?“, fauchte Mac ihn an.

„Tony, Kate, wir fahren. Colonel, Commander, ziehen sie sich um und kommen sie in das NCIS HQ.“, wies Gibbs die beiden an und verschwand mit Tony und Kate.

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RE: Symphony of Love and Longing

#4 von totally_shipper , 20.07.2007 07:48

Kapitel 4

1540 EST
NCIS HQ

„Colonel, Commander, setzten Sie sich.“, forderte Gibbs Harm und Mac auf, als er sie in einen Konferenzraum geführt hatte. Tony und Kate waren auch da, und eine junge Frau mit braunen Haaren, die nicht viel jünger war. Als Mac in ihre Augen blickte, stockte ihr der Atem. Sie hatten einen so vertrauten Ausdruck, dieses ozeanblau...

„Special Agent Nara Karenkova.“, riss Gibbs Mac aus ihren Gedanken.

„Colonel, Commander.“, sagte Nara neutral.

„Also, was haben Sie bis jetzt?“, fragte Mac.

„Nicht viel. Einiges des Einsatzes ist geheim, anderes total verworren.“, meldete Kate sich zu Wort.

„Wir wissen, dass die Division in Tschetschenien war. Ein Grund dafür wird nicht angegeben. Unsere russischen Freunde sind nicht begeistert.“, erklärte Nara.

„Darum kümmerst du dich.“, wies Gibbs sie an und Nara nickte zur Bestätigung.

„Was mich interessieren würde, wäre die Beziehung, die Cartney und Harris zueinander hatten.“, wandte er sich dann an Mac und Harm, wobei er sich mehr auf Mac konzentrierte.

„Wieso fragen Sie mich das? Die beiden waren Freunde.“, erklärte diese.

„Cartney war schwanger.“, sagte Kate. Mac sah sie erschrocken und fassungslos an. Harms Gesichtsausdruck war so ziemlich der gleiche.

„Und Harris war der Vater.“, vervollständigte Tony. Mac vergrub das Gesicht in den Händen.

„Die beiden waren ein Paar, oder?“, fragte Gibbs wissend. Mac nickte stumm.

„Das wird den Russen Zündstoff liefern. Ich kann mir die Schlagzeilen in deren Klatschblättern schon denken.“, sagte Nara leise.

„Sieh zu, dass du an deren Informationen rankommst. Wenn nötig schalt deinen Bruder ein.“, wies Gibbs sie scharf an. Nara nahm ihren Block und ging.

„Okay, gehen wir den Einsatz mit dem durch, was wir bis jetzt haben.“, entschied er dann und setzte sich.

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RE: Symphony of Love and Longing

#5 von totally_shipper , 20.07.2007 07:51

Ja, und das war es auch schon wieder. Auf ein neues Posting werdet ihr bis Dienstag warten müssen. Wem langweilig ist, der kann ja mal seinen Kommentar zu der Geschichte im FB-Bereich abgeben. Viel Spaß beim Lesen.

Kapitel 5


1759 EST
NCIS HQ

Als Mac auf den Gang trat, um sich etwas die Beine zu vertreten, hörte sie, wie Nara auf Russisch telefonierte.

*Was willst du denn noch wissen? Mehr kann ich dir auch nicht sagen.*, erklärte sie verzweifelt. Mac blieb unvermittelt stehen. Nara stand mit dem Rücken zu ihr und war sich ihrer Anwesenheit nicht bewusst.

*Nein, er sieht gut aus. Das weiß ich noch nicht, vorerst bestimmt nicht. Die beiden waren Freunde von ihr. Aber sie hat mich-*, begann Nara und drehte sich um. Als sie Mac sah, verstummte sie sofort.

„Ich muss Schluss machen. Bye.“, sagte sie hastig und legte auf.

„Colonel, kann ich Ihnen helfen?“, erkundigte sie sich unschuldig bei Mac.

*In Russland ist es jetzt ein Uhr nachts.*, sagte Mac auf Russisch.

*Sie können Russisch?*, fragte Nara nach.

*Wie Sie anscheinend auch.*, gab Mac zurück.

„Ihr Bruder ist in Russland?“, fragte sie dann auf Englisch.

„Darauf kann ich nicht antworten.“, gab Nara zurück.

„Sie haben keinen Akzent.“ stellte Mac fest. „Weder einen amerikanischen, wenn sie Russisch sprechen, noch einen russischen, wenn sie Englisch sprechen.“

„Wenn ich einen hörbaren Akzent hätte, könnte ich nicht als Übersetzerin in Gitmo arbeiten.“, gab Nara zurück.

„Russische Terrorverdächtige? Mal was anderes.“, sagte Mac amüsiert.

„Wollten Sie an einen bestimmten Ort?“, wechselte Nara das Thema.

„Nur raus da.“, gab Mac zurück. Und wieder fiel ihr das Blau von Naras Augen auf. In dem Augenblick klingelte jedoch Naras Handy, und sie sah rasch auf das Display.

*Was?*, fragte sie ungehalten auf Russisch, als sie abnahm.

*Die Katze beobachtet den Spatz. Ich ruf dich zurück.*, sagte Nara und legte auf.

„Sehe ich aus wie eine Katze?“, fragte Mac schmunzelnd.

„Darauf antworte ich nicht. Lassen Sie uns wieder reingehen, ich muss mit Gibbs reden, und ich denke, das sie das auch interessiert.“, sagte Nara und hielt Mac die Tür auf.

„Hast du was gefunden?“, fragte Kate Nara, als sie und Mac das Zimmer betraten.

„Wo steckt Gibbs?“, fragte die, als sie ihn nicht sehen konnte.

„Abby soll noch mal die DNA des Fötus mit Harris DNA vergleichen und er schaut ihr dabei über die Schulter.“, erklärte Tony.

„Kann sie sich sparen. Harris ist der Vater. Zwei Russen haben die beiden erwischt, wie sie sich miteinander vergnügt haben.“, sagte Nara.

„Das glaub ich nicht. Sie wären nie so unvorsichtig gewesen.“, widersprach Mac.

„Waren sie auch nicht. Unsere russischen Freunde haben sich für den Funktransporter interessiert. Sie haben zum Fenster rein gesehen. Kein Amerikaner hätte sie erwischt, dafür aber die Russen.“, sagte Nara.

„Soviel dazu.“, sagte Tony und ließ sich in einen Stuhl fallen

„Ist noch was?“, fragte Kate, die Naras Zögern bemerkte.

„Nicht direkt. Ich frag mich nur, was die Russen wieder in Tschetschenien treiben.“, sagte sie abwesend.

„Wie geht es ihm?“, fragte Kate mitfühlend.

„Gut. Danke.“, sagte Nara. Sie setzte sich und malte Karomuster auf den Block vor sich.

„Harris ist der Vater.“, erklärte Gibbs ohne Umschweife, als er wieder den Raum betrat.

„Was gefunden?“, fragte er Nara.

„Nicht viel. Zwei Russen haben die beiden zusammen erwischt. Aber ich möchte zu gern wissen, warum wieder Russen dort herumrennen. Und warum alle in diesen Hinterhalt geraten sind. Es gibt keine Meldungen über russische Truppen, die in einen solchen Hinterhalt geraten sind.“, erwiderte Nara.

„Was denkst du?“, fragte Gibbs sie.

„Du weißt, dass ich nichts gegen den Kreml sage. Aber ich hab ein blödes Gefühl bei der Sache. Das stinkt gewaltig.“, gab Nara zurück.

„Wenn beide ein Paar waren, erklärt das, warum sie ihn nicht zurückgelassen hat.“, sagte Tony abwesend. Mac sah ihn überrascht und Gibbs vorwurfsvoll an.

„Wie meinen Sie das?“, fragte Harm. Ihm schwante nichts Gutes.

„Harris ist getroffen worden. Cartney hat den Befehl zum Rückzug gegeben, ist aber selbst bei ihm geblieben, um sich seine Wunden anzusehen. Er war jedoch schon tot.“, erklärte Gibbs.

„Sie hatte keine Chance mehr, weil sie nicht sofort die Flucht ergriffen hat.“, sagte Nara mitfühlend.

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RE: Symphony of Love and Longing

#6 von totally_shipper , 23.07.2007 11:00

I'm baaaaaaaaaaack *mwuahahahahahahahahahaha* Okay, hier bin ich wieder. Und gleich kommt wieder ein Kapitel, wie immer mit der Aufforderung, doch bitte FB zu hinterlassen. Dankeschön, und viel Spaß beim Lesen.

Kapitel 6


2212 EST
NCIS HQ

Gibbs hatte die Runde gerade aufgelöst und Harm und Mac traten auf den Parkplatz, um zu ihren Autos zu gelangen. An Macs Wagen lehnte jemand, und als beide näher kamen, erkannten sie Nara.

„Ich dachte schon er macht die Nacht durch.“, sagte sie und löste sich von Macs Auto.

„Wollen Sie was Bestimmtes?“, fragte Harm etwas ungehalten. Nara sah ihn interessiert an und neigte leicht den Kopf, was ihr ein amüsiertes Aussehen verpasste.

„Ich nicht, aber Sie vielleicht.“, sagte sie und hielt eine Akte hoch, die sie anscheinend schon die ganze Zeit in den Händen hatte.

„Was ist das?“, fragte Harm argwöhnisch.

„Sie scheinen in Russland einige Freunde zu haben, Commander. Nicht zu vergessen ihren Halbbruder.“, erklärte Nara.

„Woher wissen Sie das?“, wollte Harm wissen.

„Ich hab meine Quellen.“, zuckte Nara mit den Schultern.

„Colonel, vielleicht sollten Sie sich das hier ansehen.“, wandte Nara sich an Mac und gab ihr die Akte. Mac schlug sie auf und überflog im Licht der Straßenlaterne die Dokumente.

„Was ist das?“, wollte sie von Nara wissen.

„Eine sehr interessante Lektüre. Cartney hat gewusst, das sie schwanger ist. Sie wollte sich von dem Einsatz befreien lassen, ihr CO hat abgelehnt. Ihm ihre Schwangerschaft zu gestehen wäre dem Eingeständnis von Fraternisierung gleich gekommen. Sie hat versucht, Harris zu schützen und ihm auch nichts von der Schwangerschaft erzählt. Und er hat hinter ihrem Rücken ein Versetzungsgesuch in die Staaten eingereicht.“, fasste Nara das Wesentliche zusammen.

„Sollten Sie diese Informationen nicht besser ihrem Vorgesetztem geben?“, fragte Mac argwöhnisch. Woher kam der plötzliche Sinneswandel bei Nara?

„Gibbs hat eine Kopie der Akte bereits erhalten, und das hier ist auch nur eine Kopie, das Original gehört dem CIA.“, erklärte Nara und wippte leicht auf den Füßen, um sich in der kalten Januarluft einigermaßen warm zu halten.

„Ich sollte gehen, sonst bekomme ich heute gar keinen Schlaf mehr.“, sagte sie etwas verlegen und wandte sich ab.

„Agent?“, rief Mac ihr nach. Nara drehte sich langsam wieder um.

*Danke.*, sagte Mac auf Russisch.

*Gern geschehen.*, gab Nara zurück und verlies langsam den Parkplatz.

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RE: Symphony of Love and Longing

#7 von totally_shipper , 23.07.2007 11:03

Da das andere Kapitel so kurz war, und ich am Wochenende nicht posten konnte, kommt hier Nachschlag. Und nicht vergessen, FB ist immer gern gesehen. Viel Spaß beim Lesen.

Kapitel 7


2 Tage später
JAG HQ
Falls Church, VA

Harm und Mac wurden täglich vom NCIS über die Fortschritte in dem Fall informiert, jetzt saß Harm in seinem Büro und sah etwas in einer Akte nach, als er, nach Ablenkung suchend, in das Bullpen blickte. Er hatte sich schon wieder seiner Arbeit zugewandt, da fiel ihm ein kleines Detail wieder ein und er hob den Blick erneut. Und tatsächlich, da stand Nara und sprach mit Bud und Sturgis. Harm stand auf und ging zu den dreien herüber.

„...Sie sich sicher? Wenn Sie einen Fehler gemacht haben, dann-“, wandte Sturgis ein.

„Commander, ich mache diesen Job seit fast fünf Jahren. Ich weiß was ich tue. Er hat nicht 'Familie' gesagt, sondern 'Gemeinschaft'. Und das können Sie frei interpretieren.“, sagte Nara etwas ungeduldig. Sie schien es nicht zum ersten Mal an diesem Tag zu sagen.

„Wenn das so ist, muss ich mein Angebot zurück ziehen.“, sagte Bud bedauernd.

„Können wir uns noch einmal darüber unterhalten? In meinem Büro?“, fragte Sturgis. Bud nickte und beide ließen Harm und Nara allein.

„Gibt es was Neues?“, fragte Harm, der sich Naras Anwesenheit nicht erklären konnte.

„Ja, aber nichts was mit Cartney oder Harris zu tun hat. Ich muss eine Aussage vor Gericht machen, deshalb bin ich hier.“, erklärte Nara.

„Ach so. Wie geht es Ihnen? Sie sehen etwas erschöpft aus.“, fragte Harm leicht besorgt.

„Eine sehr nette Art mir zu sagen, das ich schrecklich aussehe.“, lächelte Nara.

„Nein, das wollte ich damit nicht sagen. Ich meinte-“

„Schon gut, Sie haben ja Recht. Ist nicht mein Tag. Ach was rede ich, nicht meine Woche, nein, machen wir 'nicht mein Jahr' daraus.“, seufzte Nara und strich sich eine Haarsträhne aus dem Gesicht.

„Ach, so schlimm kann es doch nicht sein.“, wollte Harm sie aufmuntern.

„Doch, es ist sogar noch viel schlimmer.“, widersprach Nara müde. „Tut mir Leid, ich muss gehen. Wir sehen uns.“, verabschiedete sie sich, als sie Bud aus dem Büro von Sturgis kommen sah.

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RE: Symphony of Love and Longing

#8 von totally_shipper , 24.07.2007 21:14

Kapitel 8

ein Monat später
1231 EST
JAG HQ
Falls Church, VA

Der Fall von Macs Freunden wurde aus Mangel an Untersuchungsergebnissen eingestellt. Und obwohl es sie traf, keine richtige Gewissheit zu haben, was wirklich passiert war, so war sie doch froh, nicht mehr mit dem NCIS zusammen arbeiten zu müssen.

Harms Bruder Sergej war in der Stadt, und die drei aßen bei Harm im Büro.

„Und, was machst du so?“, erkundigte Harm sich bei seinem Bruder.

„Nicht viel. Ich fliege meine Hubschrauber.“, zuckte der mit den Schultern. In dem Moment ging die Türe auf und Nara kam herein.

„Sie werden nicht glauben, was-“, begann sie, verstummte aber jäh, als sie Sergej sah.

„Oh. Hi.“, sagte sie etwas schüchtern.

„Hallo.“, gab Sergej mit rauer Stimme zurück. Die Atmosphäre im Raum hatte sich urplötzlich verändert, die entstandene Spannung war greifbar. Sergej und Nara sahen einander prüfend, aber auch erleichtert und zugleich vollkommen verunsichert an. Keiner von beiden brachte etwas über die Lippen.

„Was werden wir nicht glauben?“, fragte Harm, dem das Verhalten der beiden unbegreiflich war.

„Was?“, fragte Nara verwirrt. Sie konnte ihren Blick kaum von Sergej loseisen.

„Kennt ihr euch?“, fragte Harm seinen Bruder.

„Ja, also, wir sind... alte Bekannte.“, suchte der nach den richtigen Worten.

„Sind Sie aus einem bestimmten Grund hier, Special Agent?“, erkundigte Mac sich bei Nara.

„Äh, ja. Ähm, also, ja.“, stotterte die unbeholfen. Dann schloss sie kurz die Augen und straffte die Schultern etwas.

„Ja. Ich wollte Ihnen mitteilen, das Abby herausgefunden hat, das es kein Hinterhalt war. Sie haben ihre Mörder gekannt, die Schusswunden sind von Treffern aus nächster Nähe gewesen. Und die Russen haben zugegeben, das der Hinterhalt ein schief gegangenes Manöver war.“, sagte Nara, die nun wieder ihr Selbstvertrauen und ihre Selbstsicherheit wieder hatte.

„Danke.“, sagte Mac. Nara nickte und ging.

„Warte.“, rief Sergej plötzlich, schnappte sich seine Jacke und rannte ihr hinterher.

„Was war das denn bitte?“, fragte Harm verwirrt.

„Ich habe keine Ahnung.“, gab Mac schulterzuckend zurück und widmete sich wieder ihrem Essen.

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RE: Symphony of Love and Longing

#9 von totally_shipper , 24.07.2007 21:15

Kapitel 9

0108 EST
Harms Wohnung
nördlich der Union Station, Washington D.C.

Harm tigerte in seiner Wohnung auf und ab. Seit dem Mittag hatte er Sergej nicht mehr gesehen, und jetzt war es schon weit nach Mitternacht. An sein Handy ging er auch nicht, entweder nahm seine Mailbox ab, oder der Netzbetreiber erklärte Harm, dass der gewünschte Gesprächsteilnehmer vorübergehend nicht erreichbar war. Mac saß auf der Couch und unterdrückte mit Mühe ein Gähnen.

„Harm, er ist erwachsen. Er weiß, was er tut.“, sagte sie jetzt schon zum hundertsten Mal.

„Er kennt sich hier nicht aus. Wenn ihm was passiert ist?“, erwiderte Harm. Er hatte sich von Wut über leichte Unruhe zum Zustand völliger Panik gesteigert.

„Er hat einen Schlüssel, und du hörst ihn sowieso, wenn er kommt. Ich bin müde.“, erklärte Mac und gähnte herzhaft.

„Entschuldige. Geh schon schlafen, ich warte.“, bat Harm sie. Da hörte er ein kratzendes Geräusch an der Tür und kurz darauf ging sie auf und Sergej kam herein.

„Ich geh ins Bett.“, sagte Mac, hauchte Harm einen Kuss auf die Wange und verzog sich ins Schlafzimmer.

„Nett, dass du auch mal wieder reinschaust.“, wandte Harm sich wütend an Sergej.

„Tut mir Leid, ich weiß, es ist spät. Aber ich hab total die Zeit vergessen.“, entschuldigte der sich zerknirscht.

„Ja, das hab ich gemerkt. Sergej, du wohnst hier nicht allein. Ich muss morgen arbeiten, und Mac auch. Wie wäre es mit ein bisschen Rücksicht?!“, hielt Harm seinem jüngeren Bruder vor.

„Du hättest nicht wach bleiben müssen.“, gab der verwirrt zurück.

„Du kennst dich in Washington nicht aus. Es ist leichtsinnig, bei Dunkelheit noch durch die Straßen zu schleichen.“, machte Harm weiter. Langsam redete er sich in Rage.

„Was soll der Aufstand?! Was hab ich denn getan? Ich war mit Nara was trinken, und wir haben uns verquatscht, mein Gott! Es tut mir Leid, aber es ist nun einmal passiert.“, brauste jetzt auch Sergej auf.

„Was willst du eigentlich von der? Seit wann stehst du denn auf solche Frauen?!“, fragte Harm sauer.

„Jetzt reicht es! Das muss ich mir nicht anhören!“, schrie Sergej und schmiss im Rausgehen die Tür hinter sich zu.

„Das nächste Mal versuch es mit etwas mehr Verständnis, Harm.“, sagte Mac sanft und umarmte ihn von hinten, während Harm sich gestresst mit der Hand über das Gesicht fuhr.

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RE: Symphony of Love and Longing

#10 von totally_shipper , 24.07.2007 21:19

So, mehr gibt es heute nicht mehr. Über FB freue ich mich ganz doll. Sollte keines kommen, gehe ich davon aus, dass keiner mehr die Geschichte liest und dann kann ich mir ja mit dem nächsten Posting Zeit lassen. Viel Spaß beim Lesen.

Kapitel 10


1058 EST
JAG HQ
Falls Church, VA

Sergej hatte sich weder in der Nacht, noch am Morgen bei Harm blicken lassen. An sein Handy ging er auch wieder nicht, und Harm machte sich mittlerweile echte Sorgen.

„Klopf klopf.“ riss ihn Nara aus den Gedanken, als sie in der Tür zu seinem Büro stand und Harm vor sich hin starrte. Nara kam langsam näher und setzte sich unaufgefordert.

„Was wollen Sie?“, fragte Harm entnervt. Er war absolut nicht in der Stimmung mit jemandem zu reden, der so ausgeschlafen war und solch gute Laune hatte.

„Mich entschuldigen?“, schlug Nara vor. „Das Sergej gestern erst so spät aufgetaucht ist war zum Teil auch meine Schuld. Aber Sie waren ziemlich unfair, er ist immerhin kein kleines Kind mehr. Außerdem hab ich ihn zu Ihnen gefahren, und ich kenne mich in Washington aus.“, fuhr sie ernst fort.

„Wissen Sie, wo er jetzt steckt?“, fragte Harm.

„Er benutzt meine Dusche und danach wird er seine Sachen bei mir im Gästezimmer in den Schrank räumen.“, sagte Nara, als wäre das selbstverständlich. Harm sah sie verwirrt an.

„Glauben Sie allen Ernstes, nach ihrer Aktion gestern wohnt er weiter bei Ihnen?“, fragte Nara, sichtlich amüsiert über Harms Unwissenheit.

„Dann können Sie ja die ganze Nacht mit ihm um die Häuser ziehen.“, sagte Harm giftig.

„Vorsicht. Treiben Sie es nicht zu weit, ich mag zwar gute Laune haben, aber deswegen lasse ich mir noch lange nicht alles gefallen.“, warnte Nara ihn.

„War es gestern unterhaltsam?“, machte Harm weiter.

„Und, hatten Sie und der Colonel letzte Nacht eine angenehme Zeit?“, schoss Nara zurück. Harm sah sie erschrocken an.

„Ich kann dieses Spielchen auch spielen, kein Problem.“, versicherte Nara ihm zuckersüß.

„Und wenn Sie dann damit fertig sind, mich durch den Dreck zu ziehen, hab ich noch ein Anliegen. Lassen Sie Sergej in Ruhe. Und das ist keine Bitte, Harm. Ich kann auch anders, dieses Schmusekätzchen hat auch Krallen. Und nur, weil es die bis jetzt eingezogen hatte, heißt das nicht, dass sich das nicht ganz schnell ändern kann.“, warnte Nara ihn.

„Ich brauche nicht Ihre Erlaubnis, um mit Sergej zu sprechen.“, fuhr Harm sie wütend an.

„Nein, aber ich an Ihrer Stelle würde mich nicht weiter reizen. Sonst lernen Sie mich mal richtig kennen, Harmon Rabb jr.“, fauchte Nara und ging.

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RE: Symphony of Love and Longing

#11 von totally_shipper , 25.07.2007 13:49

Nachschlag. Aber Leute, so langsam wird mal wieder FB fällig.

Kapitel 11


2034 EST
Harms Wohnung
nördlich der Union Station, Washington D.C.

„Du hättest sie mal erleben sollen. Richtig biestig.“, sagte Harm. Er und Mac saßen am Esstisch und aßen die Lasagne, die Harm für beide gemacht hatte.

„Ich würde auch biestig werden, wenn man so mit mir redet.“, gab Mac schulterzuckend zurück.

„Verteidigst du sie jetzt etwa?“, fragte Harm ungläubig.

„Ich sage ja nicht, dass ihr Verhalten gerechtfertigt war, aber es war nachzuvollziehen.“, verteidigte die sich sofort.

„Ich glaub, die beiden haben was miteinander.“, sagte Harm plötzlich. Mac wäre fast das Glas aus der Hand gefallen.

„Wie kommst du denn jetzt auf die Idee?“, fragte sie überrascht.

„Die Art, wie sich die beiden angestarrt haben. Und wie Nara mit mir geredet hat, als ich Sergej angegangen bin. Und erst Recht ihre Blicke untereinander.“, argumentierte Harm.

„Komm schon. Okay, die Blicke hatten was, aber ich glaub nicht, dass die beiden miteinander schlafen. Dazu waren sie zu geschockt, einander zu sehen, und in ihren Blicken lag kein Verlangen, sondern nur Erstaunen.“, hielt Mac dagegen.

„Nein, da war auch noch so ein Glitzern, fast wie Freude.“, stritt Harm.

„Einen alten Freund wieder zu sehen vielleicht? Harm, wirklich. Wenn Sergej was mit ihr hätte, dann wäre ihr Name irgendwann einmal gefallen. Ich glaube, dass beide einfach nur gute Freunde sind, vielleicht welche, denen sehr viel aneinander liegt. Aber du siehst Gespenster. Außerdem hat Sergej ein Auge auf Coates geworfen, falls es dir entgangen sein sollte.“, lächelte Mac, als sie sich das Gesicht von Sergej in Erinnerung rief, als er Jen das erste Mal gesehen hatte.

„Trotzdem, irgendwas ist komisch. Wie sie bei den Ermittlungen immer wieder um uns beide herumgeschlichen ist zum Beispiel.“, schüttelte Harm den Kopf und stocherte in seinem Essen.

„Ich bin mir sicher, dafür gibt es eine einfache Erklärung. Vielleicht wollte Gibbs, dass sie dich im Auge behält.“, erwiderte Mac.

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RE: Symphony of Love and Longing

#12 von totally_shipper , 25.07.2007 13:50

Kapitel 12

zur gleichen Zeit
Apartment von Nara Karenkova
südlich des Lincoln Memorials
Washington D.C.

*Wenn du weiterhin so darin herumstocherst, kannst du es bald mit den Strohhalm schlürfen.*, sagte Nara mit einem missfallenden Blick auf Sergejs Teller. Der stocherte schon die ganze Zeit in seinem Essen herum, ohne auch nur einen Bissen genommen zu haben.

*Hmm? Ich hab dir nicht zugehört.*, sah der sie schuldbewusst an. Nara schluckte einen boshaften Kommentar herunter und legte ihr Besteck weg, um ihn richtig anzusehen.

*Sind meine Kochkünste so grausam?*, fragte sie mitfühlend.

*Nein, ich bin sicher es schmeckt gut.*, zuckte Sergej mit den Schultern und sah auf seinen Teller hinab.

*Aber?*, hakte Nara sanft nach

*Ich hab keinen Hunger*, nuschelte Sergej und begann, wieder lustlos herumzustochern.

*Okay, was ist los?*, wollte Nara mit einem Seufzer wissen.

*Keine Ahnung*, zuckte Sergej wieder mit den Schultern.

Nara stand auf, verlies kurz das Zimmer, kam dann wieder und knallte das schnurlose Telefon vor Sergej auf den Tisch.

*Anrufen. Sofort.*, forderte sie ihn wütend auf und setzte sich ihm wieder gegenüber. Sergej beachtete das Telefon nicht weiter. Nara gab ihm drei Minuten, dann nahm sie es wieder, wählte eine Nummer und horchte, ob es klingelte. Dann hielt sie den Hörer wieder Sergej hin.

„An deiner Stelle würde ich nicht warten, bis er abnimmt.“, erklärte sie ihm. Kurz darauf drangen gedämpfte Laute aus dem Telefon. Sergej schoss Nara einen wütenden Blick zu, nahm ihr das Telefon aus der Hand und legte, ohne etwas gesagt zu haben, einfach auf.

*Ich bin in meinem Zimmer.*, sagte er, und verschwand. Zurück blieb eine geschaffte Nara, die das Gesicht in den Händen vergrub.

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RE: Symphony of Love and Longing

#13 von totally_shipper , 25.07.2007 13:52

So, Schluss für heute. Viel Spaß beim Lesen, und hinterlasst doch bitte FB. Danke.

Kapitel 13


2 Wochen später
1009 EST
JAG HQ
Falls Church, VA

Harm und Sergej hatten seit zwei Wochen kein einziges Wort mehr miteinander gewechselt. Bei Mac war ein Agent des NCIS aufgetaucht und hatte ihr eine Akte gegeben. Dabei handelte es sich um die Kopien von Untersuchungsberichte zum Tod der beiden Marines. Einige der Dokumente trugen Naras Unterschrift, aber als Mac sie anrufen wollte, um sich zu bedanken, lies Nara sich verleugnen und sorgte am Ende dafür, das Macs Telefonate nicht mehr an sie weitergeleitet wurden.

„Kommen wir jetzt zu etwas weniger erfreulichem.“, begann der Admiral, nachdem er die neuen Fälle an seine Anwälte verteilt hatte, und nahm seine Brille ab, um sich kurz die Nasenwurzel zu drücken.

„Direktor Shephard vom NCIS war heute Morgen bei mir, mit dem Marineminister und Special Agent Gibbs. Der Secnav ist der Meinung, dass beim Kampf gegen den Terrorismus eine intensivere Zusammenarbeit zwischen uns als JAG-Corps und dem NCIS bestehen muss.“ erklärte er und sah in die Runde.

„Special Agent Gibbs stellt zwei Leute aus seiner Abteilung zum Hauptquartier ab, und von mir wird dasselbe erwartet.“, lies er dann die Bombe platzen. Und sie schlug auch mächtig ein. Keiner der Anwesenden wusste, was er sagen sollte, allen blieb die Spucke weg.

„Bevor hier wilde Spekulationen ausbrechen, ich habe mich für Commander Turner und einen außenstehenden Anwalt entschieden. Zwei Leute kann ich hier nun einmal nicht entbehren. Die beiden Special Agents werden sich Turners Büro teilen, da wird es keine Probleme geben. Ich erwarte von Ihnen allen, dass sie mit ihnen zusammen arbeiten, ihre Fragen werden Sie wahrheitsgemäß beantworten, es sei denn, ich habe ihnen zuvor befohlen zu schweigen. Die beiden werden bei Untersuchungen und Verhören, sowie auch bei Gerichtsverhandlungen dabei sein. Wenn Sie der Meinung sind, auf einen Terrorverdächtigen gestoßen zu sein, dann wenden Sie sich sofort an die Agents, egal ob ich neben Ihnen stehe oder tausend Kilometer entfernt bin. Sie verheimlichen keine Informationen, Sie tun nichts hinter dem Rücken der Agents und vor allem kooperieren Sie. Habe ich mich da klar ausgedrückt?“ fragte der Admiral streng. Ihm war deutlich anzusehen, wie viel er von diesen Maßnahmen hielt.

„Ja Sir.“, kam es im Chor von den Anwälten.

„Gut. Die Agents haben die gleichen Instruktionen erhalten, wenn einer sich widersetzt schleifen Sie ihn zu mir. Und jetzt wegtreten.“, blaffte der Admiral. Die Anwälte nahmen Haltung an und verließen hintereinander den Raum.

„Wer die beiden wohl sind?“, fragte Mac Harm, als beide zu ihren Büros gingen. Neben dem von Harm stand ein Mann auf einer Leiter und nahm das Schild von Sturgis ab, um es durch ein anderes zu ersetzen.

„Das glaub ich jetzt nicht!“, rief Harm laut aus. Das Schild verkündete in goldenen Buchstaben:

Caitlin Todd & Nara Karenkova
NCIS

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RE: Symphony of Love and Longing

#14 von totally_shipper , 26.07.2007 19:53

Ja, was haben wir denn hier? Es wird doch wohl nicht etwa ein neues Update sein? Tatsächlich.

Kapitel 14


1159 EST
JAG HQ
Falls Church, VA

„Wenn ich diesen kleinen, miesen Idioten in die Finger bekomme, dann...“, fluchte Kate vor sich hin, als sie gerade ihre sieben Sachen in ihrem Schreibtisch verstaute. Man hatte Sturgis Schreibtisch entfernt, und zwei Schreibtische in der Mitte zusammen geschoben, damit keiner von beiden mit dem Rücken zur Tür sitzen musste.

„Gibbs?“ erkundigte Nara sich nur halb interessiert. Sie selbst war damit beschäftigt, Ordnung in das Chaos auf ihren Tisch zu bringen. Anders als Kate hatte sie mit ihrem Zeug kurzen Prozess gemacht und es nicht einzeln aus der Kiste genommen, sondern die Kiste einfach auf dem Schreibtisch ausgekippt. Jetzt stapelte sie die Akten, und die anderen Dinge räumte sie in die Schubladen, die ihr zu Verfügung standen.

„Sieht das so aus, als wäre es von Gibbs?“, fragte Kate und hielt ein gerahmtes Bild hoch. Nara wandte den Kopf, um es sich anzusehen. Jemand hatte ein Bikinimodel in den Rahmen gesteckt.

„Nein, das ist ganz eindeutig von Tony.“, lachte Nara.

„Der hat doch tatsächlich das Hochzeitsfoto von meinen Eltern ausgetauscht.“, schnaubte Kate wütend.

„Vielleicht wollte er dir nur einen Grund geben, ihn zu besuchen, wenn wir schon hier herumsitzen müssen.“, zuckte Nara mit den Schultern und beförderte ihre Dienstwaffe aus dem Chaos hervor.

„Ich schätze, die darf ich hier nicht tragen, oder?“, seufzte sie wehmütig.
„Mach es. Es hat uns ja keiner verboten.“, erwiderte Kate.

„Lieber nicht, sonst komme ich noch in die Versuchung, sie zu benutzen.“, sagte Nara, nahm das Magazin heraus und beförderte Waffe und Magazin in die oberste Schublade.

„Wer ist das?“, fragte Kate interessiert. Sie hatte ein gerahmtes Bild aus dem Stapel herausgeholt. Es zeigte zwei Babys, eins in einem blauen, das andere in einem rosa Strampelanzug.

„Mein Bruder und ich.“, antwortete Nara und lies sich von Kate das Bild geben, um es aufzustellen.

„Hast du kein neueres Bild?“, erkundigte Kate sich.

„Nein, keins, wo wir zusammen drauf sind.“, antwortete Nara traurig und strich sanft über das Glas.

„Ja bitte.“, rief Kate, als es an der verschlossenen Bürotür klopfte. Nara stellte das Bild auf und sah zur Tür.

„Wie kommen Sie beide klar?“, erkundigte sich der Admiral.

„Ganz gut, Sir.“, antwortete Kate.

„Wenn Sie bei etwas Hilfe brauchen...“

„Wenden wir uns an PO Coates. Sagten Sie bereits.“, vervollständigte Nara.

„Ich lasse Sie dann wieder allein.“, erklärte der Admiral und zog die Tür hinter sich zu.

Nara und Kate arbeiteten beide schweigend weiter, dann waren sie mit einsortieren fertig.

„Ich hab Hunger. Lass uns in die Kantine gehen, bevor wir hier noch vom Stuhl fallen.“, schlug Nara vor. Kate folgte ihr. Beide holten sich etwas zu essen und setzten sich dann an einen ziemlich einzeln stehenden Tisch, um die anderen Anwesenden beobachten zu können, und auch, um sich in Ruhe unterhalten zu können.

„Kein Wunder, dass die hier unterbesetzt sind. Bei dem Essen würde ich mich auch nicht freiwillig hierher versetzen lassen.“, sagte Kate angewidert, als sie ihr Essen probiert hatte. Nara hatte ebenfalls das Gesicht verzogen und beide schoben ihre Teller weit von sich.

„Eigentlich unfair, die Anwälte hier brauchen keinen Ausweis, nur wir.“, schüttelte Nara den Kopf und spielte mit ihrem Berechtigungsausweis herum.

„Was willst du dagegen machen?“, kam es resigniert von Kate.

„Wenn ich mich in meine Uniform schmeiße, ob die mich dann auch reinlassen?“, fragte Nara.

„Glaub ich kaum, aber lass dich von mir nicht davon abhalten.“ lachte Kate. „Ich hab dich noch nie in Uniform gesehen.“, fiel ihr dann ein.

„Dann hast du auch nichts verpasst, glaub mir.“, verdrehte Nara die Augen.

„Sicher, Captain?“, neckte Kate sie.

„Ja, streu nur Salz in die Wunde, wieso auch nicht?“, lachte Nara.

„Wieso bist du gegangen?“, wollte Kate plötzlich ernsthaft wissen.

„Keine Ahnung. Aus dem Grund, aus dem du beim Secret Service aufgehört hast. Es hat nicht gepasst. Und technisch gesehen, bin ich nicht gegangen, ich bin immer noch im Corps, nur in der inaktiven Reserve.“, wies Nara sie darauf hin. Sie und Kate schwiegen eine Weile und beobachteten das Treiben um sich herum.

„Hast du den beiden irgendetwas getan?“, fragte Kate nach einer Weile und nickte mit dem Kopf unauffällig in Richtung eines Tisches. Als Nara hinsah, trafen sich ihr Blick und der von Harm. Er und Mac hatten die beiden beobachtet, und Nara lies den Blick schnell weiter gleiten, um nicht den Eindruck zu erwecken, absichtlich zu den beide herübergesehen zu haben.

„Vielleicht. Aber ich will das nicht weiter diskutieren.“, beantwortete sie dann Kates Frage.

„Wir sollten lieber wieder hoch gehen. Bevor unser Commander uns mit seinem Blick hypnotisiert.“, seufzte Kate und sie und Nara erhoben sich und gingen am Tisch von Harm und Mac vorbei, ohne die beiden anzusehen.

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RE: Symphony of Love and Longing

#15 von totally_shipper , 26.07.2007 19:56

So, das war's aber auch schon für heute. Und wie immer darf auch hier nicht die Aufforderung, doch bitte FB zu hinterlassen fehlen. Viel Spaß beim Lesen.

Kapitel 15


1532 EST
JAG HQ, Büro von Kate und Nara
Falls Church, VA

Kate und Nara hatten den Rest des Tages mit der Durchsicht von Verhörakten und Gerichtsprotokolle verplant.

„Von Ermittlungsarbeit verstehen manche hier nicht viel. Hör dir das an 'Der Verdächtige ist ein männlicher Weißer, zwischen zwanzig und vierzig Jahren, mit braunen Haaren und blauen Augen, er trug eine Uniform der Navy'. Das war auf einem Stützpunkt der Navy, das passt fast auf ein drittel der Leute dort.“, schnaubte Nara und legte die Akte weg.

„Gibbs hätte uns bei einem solchen Bericht in der Luft zerrissen.“, schüttelte Kate den Kopf und las weiter in ihrer Akte.

„Was liest du da?“, erkundigte Nara sich. Kate reichte ihr die Akte.

„Wie bist du an die rangekommen?“, fragte Nara überrascht und begann eifrig zu lesen.

„Wenn ich dir das sage, müsste ich dich leider umbringen. Und allein unter Anwälten fühle ich mich nicht wohl.“, lachte Kate. Nara schoss ihr einen kurzen Blick zu und vertiefte sich dann wieder in der Akte.

„'Drang zur Unabhängigkeit, fragliche Ausführung von Befehlen, Ungehorsam eines Vorgesetzten gegenüber, Austritt aus der Navy nach Verweigerung des Urlaubs'. Das kann ja heiter werden.“, seufzte Nara.

„Ja, und die von ihr ist auch nicht viel besser. Sie hatte eine Affäre mit ihrem Vorgesetzten, und hat ihren Ehemann in Notwehr erschossen.“, sagte Kate belustigt.

„Und die beiden sind ein Paar? Ziemlich explosive Mischung.“, hob Nara die Augenbrauen.

„Wie heißt es bei euch? HURRA!“, lachte Kate.

„Eigentlich gehört das eher zu den Seals oder den Recon Marines. Ich würde 'Semper Fi' vorziehen.“, verdrehte Nara die Augen.

„Ja bitte.“, seufzte sie dann, als es an der Tür klopfte.

„Ma'ams, der Admiral will Sie sprechen.“, erklärte Coates etwas schüchtern.

„Danke PO.“, entließ Kate sie wieder. Nara machte die Akte zu und verstaute sie in ihrer Schublade, dann ging sie mit Kate in das Büro des Admirals.

„Special Agent Todd, Special Agent Karenkova, das sind Commander Rabb, Lieutenant Roberts und Lieutenant-Colonel MacKenzie.“, stellte der Admiral alle einander vor.

„Kate.“, bat Kate bestimmt.

„Mac.“, erklärte Mac, wenn auch etwas zurückhaltend.

„Harm. Und das ist Bud.“, erklärte Harm und sah Nara an.

„Nara.“, sagte die trocken.

„Gibt es einen Grund, wieso Sie uns sehen wollten, Sir?“, erkundigte Kate sich.

„Ja, den gibt es. Wie gefällt Ihnen beiden ihr Büro?“, fragte der Admiral.

„Mein Schreibtisch beim NCIS hat mir besser gefallen.“, nuschelte Nara.

„Haben Sie ein Problem, Karenkova?“, fragte der Admiral sie scharf.

„Nein, Sir. Und ich bin jetzt beim NCIS, Sie können sich also diesen Ton sparen, Admiral.“, erwiderte Nara mit einem leicht amüsierten Grinsen.

Mac, Harm und Bud sahen verwirrt zwischen AJ und Nara hin und her.

„Ihr Büro hat sich nicht verändert.“, sagte Nara, nachdem sie sich umgesehen hatte.

„Ich bin ein Gewohnheitsmensch.“, knurrte der Admiral.

„Ja, daran kann ich mich erinnern. Wenn man einmal bei dir unten durch ist, dann ist man es für immer, nicht wahr?“, fragte Nara und in ihren Augen blitzte kurz so etwas wie Schmerz auf. Der Admiral schwieg unangenehm berührt. Kate räusperte sich nach einer Weile leise.

„Wie kommen Sie beide mit der Durchsicht der Akten voran?“, erkundigte der Admiral sich bei ihr und Nara.

„Gut.“, sagte Kate und Nara nickte nur.

„Der Commander und der Lieutenant sind die Verteidiger in einem Fall, bei dem der Colonel die Anklage vertritt. Die Verhandlung beginnt morgen, ich denke es wäre der richtige Fall für Sie beide, um mit ihren Beobachtungen bei Gericht zu beginnen.“, fuhr der Admiral fort.

„Einverstanden Sir.“, kam es von Nara, diesmal nickte Kate zur Bestätigung.

„Das wäre dann alles. Special Agent Karenkova, auf ein Wort.“, sagte der Admiral. Bud, Harm und Mac nahmen Haltung an, dann verließen sie gemeinsam mit Kate das Büro des Admirals und letztere zog die Tür hinter sich zu.

„Es war deine Entscheidung, damals zu gehen.“, sagte der Admiral sanft zu Nara.

„Du hast mir ja auch keine andere Wahl gelassen.“, erinnerte die ihn mit einem bitteren Klang in der Stimme.

„Nara...“

„Nein, nicht, bitte. Lass es, es hat keinen Sinn mehr.“, schüttelte die den Kopf.

„Wie gefällt es dir beim NCIS?“, fragte AJ sie sanft.

„Es ist nicht JAG.“, erwiderte Nara und trat an das Fenster um nach draußen zu sehen.

„In den Jahren, in denen ich nicht hier war... hast du mich vermisst?“, fragte sie leise und ohne sich umzudrehen.

„Deine Verhörtaktiken hätte ich öfter gebrauchen können.“, gab AJ zurück, vermied aber eine direkte Antwort.

„So wird es immer sein, oder? Kein Festlegen, nur Ausweichen. Und du hast gefragt, wieso ich gegangen bin.“, sagte Nara und vollzog eine 180°-Wendung, um ihn anzusehen.

„Fehlt es dir?“, fragte jetzt AJ sie.

„Gerichtsverhandlungen? Einsprüche? Plädoyers? Manchmal. Das hier, die Büros und all die Regeln und Konsequenzen? Nein, nie.“, antwortete Nara.

„So warst du schon immer, nicht? Blicke nie zurück und diese Dinge.“, stellte AJ in den Raum.

„Es gab eine Zeit, in der ich das alles vergessen habe. Anfangs... anfangs hab ich mir gewünscht, wieder hier zu sein. Und jetzt, wo ich es bin, will ich lieber wieder zum NCIS. Das hier, das alles, das bin nicht mehr ich.“, gestand Nara leise.

„Menschen ändern sich.“

„Nein, AJ. Du wirst dich nie ändern. Wir ändern uns nicht. Ich mache einen Schritt nach vorn. Aber du hängst immer noch irgendwo in der Vergangenheit.“, schüttelte Nara den Kopf.

„Und du nicht?“

„Du hast vorhin etwas gesagt, was nicht ganz richtig ist. Man soll nie mit Reue zurück blicken. Und das ist nicht möglich, wenn ich an meine Tage in diesem Büro denke. Es tut mir Leid. Aber das hier ist meine Vergangenheit. Da draußen liegt meine Zukunft. Ohne JAG.“, sagte Nara fest und verließ das Büro. Beim Herausgehen zog sie leise die Tür hinter sich zu.

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