Seine Schwester fügte fast nahtlos hinzu: „Ja, und deshalb kann Daddy nicht mit uns fliegen im Sommer.“
Trishs Löffel fiel scheppernd auf den Tisch. Mit weit aufgerissenen Augen starrte sie ihren Sohn an. „Wie bitte?“
Harm bekam einen Hustenanfall. „Oh Gott!“ brachte er schließlich keuchend hervor.
„Wirklich?“ war alles, was Frank sagen konnte.
Bevor einer von den Eltern in spe etwas sagen konnte, lieferte Frannie die Erklärung – so wie sie es sah. „Ja, Grandpa.“ nickte sie. „Die Daddy-Zelle aus Daddys Bauch hat die Mommy-Zelle in Mommys Bauch geküsst. Und jetzt bekommen wir ein Baby. Mommy hat dann einen ganz dicken Bauch. Wie Tante Harriet.“
Trish wusste nicht, was sie zuerst machen sollte: Lachen über die kindliche Erklärung ihrer Enkelin oder ihren Sohn bzw. ihre Schwiegertochter nach der Wahrheit fragen.
Mac unterdrückte mühsam ein Schmunzeln. Trishs offensichtliche Verwirrung... die Worte ihrer Tochter... Harms deutlich erkennbare Verlegenheit... all das forderte ihre ganze Selbstbeherrschung. Sie holte tief Luft. „Ja, wir bekommen wieder ein Baby. Im August. Wir wollten es euch nachher noch sagen, aber da war jemand schneller.“ Lächelnd blickte sie ihren Sohn an.
„Ich... ah...“ Trish schluckte schwer. „Ich weiß nicht, was... uhm... was ich sagen soll.“
Frank nahm die Hand seiner Frau und drückte sie. „Wie wäre es mit „Herzlichen Glückwunsch!“, Darling?“ Er wandte sich an die zukünftigen Eltern. „Ich jedenfalls gratuliere euch von ganzem Herzen. Und Trish auch – wenn sie sich wieder beruhigt hat.“ Er grinste breit.
„Frank!“ lachte Trish und stand auf. Sie ging zu Macs Platz und zog die verdutzt dreinblickende junge Frau von ihrem Stuhl, um sie zu umarmen. „Herzlichen Glückwunsch, mein Mädchen. Ein schöneres Weihnachtsgeschenk hättet ihr mir – UNS – nicht machen können. Danke. Und danke auch, dass du meinen Sohn so glücklich machst.“
Mac hörte die Emotionen in Trishs Worten. Eine Träne kullerte über ihre Wange. Von Anfang an war Harms Mutter wie eine leibliche Mutter zu ihr gewesen. „Danke... Mom...“ wisperte sie.
„Oh Kind...“ Die ältere Frau schniefte. Mac hatte sie noch nie „Mom“ genannt. Dieses eine Wort zeigte ihr, wie eng die Bindung zwischen ihnen geworden war.
„Granny, warum weinst du?“ drang Frannies besorgte Stimme an ihr Ohr.
„Ich... ahm...“ Sie lächelte ihre Enkelin an. „Das sind Freudentränen, Frannie. Ich freue mich so über das Baby. Deshalb weine ich.“ Auch wenn es nicht die ganze Wahrheit war; die Freude über das Baby war etwas, was Fran verstehen konnte.
„Grandpa, freust du dich auch?“
„Natürlich, Frannie.“
„Warum weinst du dann nicht?“
Frank lachte. „Männer weinen nicht so schnell. Das hat man uns so beigebracht. Aber ich freue mich genauso wie Trish.“
Anscheinend reichte dem Mädchen die Erklärung, denn Frannie fragte nicht weiter nach.
Trish war inzwischen zu ihrem Sohn getreten und beglückwünschte auch ihn. „Herzlichen Glückwunsch, mein Sohn. Dein Vater wäre außer sich vor Freude.“
„Ich weiß, Mom.“ Harm drückte seine Mutter an sich. „Und danke... für alles...“
Sie löste sich wieder von ihm. „Was hat es denn mit diesem Gerede von Mommy-Zellen und Daddy-Zellen auf sich?“ Neugierig blickte sie zwischen Harm und Mac hin und her.
Macs Gesicht überzog ein verschmitztes Grinsen, während ihr Ehemann wie gewohnt errötete. „Na ja...“ meinte sie lachend. „Wir haben den Kindern von dem neuen Baby erzählt. Und mussten ihnen dann natürlich erklären, wie es in meinen Bauch kam.“
„Aaah... ich verstehe.“ Trish lächelte vielsagend. „Da wäre ich doch zu gerne dabei gewesen.“ Sie sah zu ihrem Sohn und grinste breit.
„Mooom...“ Harm wand sich unter dem Blick seiner Mutter.
Diese lachte nur. „Ich kenne dich, Sohn.“
Bevor Harm jedoch etwas erwidern konnte, meldete sich Frank zu Wort. „Ah... was haltet ihr von einer Tasse Kaffee oder Tee? Ich könnte jetzt jedenfalls einen guten Kaffee gebrauchen.“
Harm blickte seinen Stiefvater dankbar an. „Gute Idee, Frank. Ich setze welchen auf, und ihr geht zu den Kindern ins Wohnzimmer.“ Anscheinend hatten sich die Zwillinge während der ganzen Gratuliererei ins Wohnzimmer verzogen, denn er hörte ihre Stimmen von dort.
„Wunderbar. Komm, Trish.“
„Sollen wir euch was helfen?“ fragte Harms Mutter, als sie sah, dass Mac mit einem Stapel Geschirr in der Küche verschwand.
„Danke, nicht nötig, Trish.“ rief diese über ihre Schulter.
Schulterzuckend folgte die ältere Frau ihrem Mann. „Na gut, wenn ihr meint...“
Harm folgte derweil seiner Frau mit dem Rest des Geschirrs in die Küche. Dort stellte Mac bereits Teller und Gläser in die Spülmaschine.
„Na, Captain, Teil zwei der Inquisition hast du auch überlebt.“ Sie blickte auf und grinste ihn an.
Er wurde rot. „Maaac...“
„Komm her.“ Lächelnd breitete sie die Arme aus.
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Willig folgte der Ex-Pilot der Einladung und legte die Arme fest um sie. Zuerst küsste er ihre Nasenspitze, dann die Augenlider, bevor er schließlich ihre Lippen berührte.
„Hmmm.“ brummte sie leise und schmiegte sich enger an ihn. Ihre Hände strichen leicht über seinen Rücken, während Harm eine Hand in ihrem Nacken liegen hatte und sie dort kraulte.
Allmählich vergaßen sie alles um sich herum. Ihre Küsse nahmen an Intensität zu.
„Ähem...“ räusperte sich plötzlich jemand aus Richtung Tür.
Beide fuhren erschrocken auseinander und holten tief Luft.
Eine lachende Trish betrat die Küche. „Ich störe ja nur ungern, aber wir warten auf unseren Kaffee...“
„Oh... äh... ja, klar.“ krächzte Harm. „Ich... uhm...“ Er deutete auf die Kaffeemaschine. „Fünf Minuten, Mom.“
„Ich kann warten.“ grinste die ältere Frau und machte keinerlei Anstalten, die Küche zu verlassen.
„Mom.“ protestierte ihr Sohn, während Mac loskicherte. „Nun mach schon, Flyboy.“ lachte sie und gab ihm einen raschen Kuss auf die Wange.
„Ja, ja.“ Er hob beschwichtigend die Hände und grinste. „Ich weiß Bescheid. Ihr habt euch gegen mich verschworen.“
Trish grinste noch breiter. „Verschworen würde ich das nicht gerade nennen, mein Sohn. Einer muss ja aufpassen, dass das mit euch hier nicht ausartet.“
„MOM!“ Sein Protest wurde lauter.
Mac stellte inzwischen die Kaffeemaschine an.
Trish musste sich zusammenreißen, um nicht laut loszulachen. „Dass ich in meinem Alter noch Anstandsdame bei dir spielen muss, hätte ich mir auch nicht träumen lassen.“
Harm machte den Mund auf, aber bevor er etwas sagen konnte, gab ihm Mac erneut einen Kuss. „Nun sei ein braver Junge und geh mit deiner Mom ins Wohnzimmer.“ Sie zwinkerte ihrer Schwiegermutter zu.
Der großgewachsene Mann richtete zu voller Größe auf und verschränkte die Arme vor der Brust. „JETZT habt ihr euch aber gegen mich verschworen.“ schmollte er. Das amüsierte Glitzern in seinen Augen strafte seine Worte jedoch Lügen.
„WIR???“ kam es synchron von beiden Frauen, bevor sie losprusteten.
Kopfschüttelnd begann Mac, ihren Ehemann zur Tür zu schieben. „Ab mit dir.“
„Aye, Colonel.“ Er salutierte vor Mac. Als er an seiner Mutter vorbeikam, verbeugte er sich leicht. „Ma’am.“ Und fort war er.
Trish wandte sich ebenfalls zur Tür, besann sich dann aber doch anders. „Ist er eigentlich immer so albern?“
„Nein. Er hat auch seine guten Momente.“
„GUTE Momente?“ Trish riss die Augen auf.
Mac lachte immer noch. „Du kennst ihn doch. Irgendetwas geht immer mit ihm durch.“
„Allerdings.“ nickte ihre Schwiegermutter. Ihr Sohn war ein in vielen Dingen leidenschaftlicher Mann. Nachdenklich betrachtete sie die jüngere Frau. „Mac, kann ich dich was fragen?“
Die Angesprochene sah Trish ob des vorsichtigen Tonfalls erstaunt an. „Natürlich.“
„Wolltet ihr noch ein Kind? Ich... ahm... versteh mich bitte nicht falsch...“
„Nein, schon okay, Trish.“ unterbrach Mac sie. „Also, darauf angelegt oder gar geplant haben wir es nicht. Es ist einfach passiert.“ Sie grinste verlegen. „Aber wir freuen uns trotzdem.“ Sie deutete mit dem Kopf Richtung Wohnzimmer. „Er ist ganz aus dem Häuschen.“
Trish nickte. „DAS kann ich mir vorstellen.“ meinte sie lachend. „Ich freu mich so für euch.“ Sie trat zu ihrer Schwiegertochter und nahm sie in die Arme.
„Danke, Trish... ah... Mom.“ Mac genoss die mütterliche Geste. „Uhm... Trish, du... du hast doch nichts dagegen, wenn... ahm... wenn ich dich „Mom“ nenne?“ Entgegen ihrer Art war Mac plötzlich nervös und verlegen. Vorhin, da war ihr das „Mom“ einfach so rausgerutscht. Aber sie fühlte sich dieser Frau inzwischen so nahe, als wäre Trish wirklich ihre leibliche Mutter.
Harms Mutter drückte sie fester an sich. „Nein, mein Mädchen. Wie könnte ich auch? Im Gegenteil, ich fühle mich geehrt. Es bedeutet mir sehr viel.“ Sie blickte Mac ernst an. „Außerdem... du bist für mich die Tochter, die ich gerne noch gehabt hätte. Und du machst meinen Sohn glücklich. Was will eine Mutter mehr?“
Mac schniefte. „Danke, Mom. Danke für alles.“
„Sagt mal, Ladies... wo bleibt eigentlich unser Kaffee?“ ertönte plötzlich eine vergnügt klingende männliche Stimme.
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Beide Frauen drehten sich zur Tür. Dort stand Frank und grinste breit.
„Ups.“ meinte Mac verlegen. „Wir... ahm... wir...“
„Frauengespräche, Darling.“ unterbrach Trish sie resolut.
„Aha.“ Er zwinkerte. „Ich hoffe, ihr habt nicht über uns gelästert.“
„Frank Burnett!“
Er lachte nur und griff nach der Kaffeekanne. „Ihr habt doch nichts dagegen, wenn ich den schon mal mitnehme?“
Trish schüttelte den Kopf. „Nein, wir kommen auch gleich.“
Mac hatte bereits Kaffeegeschirr auf ein Tablett gestellt sowie einen Teller der gestern gebackenen Plätzchen. „Lass uns lieber zu unseren Götter-Gatten gehen, bevor diese noch einen Aufstand anzetteln.“
„Männer!“ meinte Trish lapidar und verließ die Küche, gefolgt von Mac.
„Na endlich!“ grinste Frank. „Wolltet ihr uns verdursten lassen?“
„Ihr und verdursten.“ kicherte Mac und verteilte die Tassen auf dem Tisch. Dann setzte sie sich zu Harm auf die Couch.
Trish übernahm das Einschenken, und bald hatte jeder eine Tasse von dem aromatisch duftenden Getränk vor sich stehen.
„Gott sei Dank hast du dich dieses Mal mit der Dosierung zurückgehalten.“ grinste Harm seine Frau an. Er wandte sich an seine Eltern. „Sonst macht sie immer ein Gebräu, das einen glatt von den Füßen hebt.“ Ein klassisch-arrogantes Flyboy-Grinsen begleitete seine Worte. „Der hier...“ Er hob seine Tasse. „... ähnelt schon eher einem anständigen Navy-Kaffee... so wie ihn ein richtiger Matrose zubereitet.“
„Harmon Rabb Jr.!“ protestierte Mac. „Komm runter von deinem Höhenflug!“
„Hey, ich...“
„Au ja, Daddy. Du fliegst mit uns?“ unterbrach ihn seine Tochter aufgeregt und rannte zu ihm.
„Wann denn?“ rief Pat, der seiner Schwester gefolgt war.
Alle Erwachsenen mussten über die Begeisterung der Kinder lachen.
Harm wandte sich an seine Sprösslinge. „Ich hab euch doch vorhin schon erklärt, dass ihr erst im Sommer mit mir fliegen dürft, wenn ihr größer seid.“
„Aber da kommt doch das Baby!“ Erneut machte sich Enttäuschung auf ihren Gesichtern breit.
„Daddy wird bestimmt mit euch fliegen können.“ meinte Mac beschwichtigend. „Das Baby kommt im August, aber der Sommer dauert viel länger.“
„Cool! Wir gehen fliegen!“ Beide strahlten um die Wette, als wäre morgen schon der große Tag. Aufgeregt hüpften sie durch das Zimmer.
Harm jedoch zog kurz die Nase kraus. Mac war keine 20 oder 30 mehr. Vermutlich würde sie sich zum Ende der Schwangerschaft hin mehr schonen müssen als eine jüngere Frau. Ein Ausflug mit den Kindern in „Sarah“ würde dem nicht gerade förderlich sein.
Mac registrierte die besorgte Stimmung ihres Mannes. Sie griff nach seiner Hand und drückte sie beruhigend. „Dr. Black wird sich schon gut um mich kümmern.“
Ein schiefes Grinsen überzog sein Gesicht. „Ich weiß.“ seufzte er.
„Dr. Black ist ein guter Arzt.“ warf Trish ein. „Er genießt einen ausgezeichneten Ruf.“
Mac sah, dass das ihren Flyboy nicht wirklich beruhigte. „Harm, ich weiß ja, dass das für DICH gerade gut genug ist.“ lächelte sie sanft. „Aber denk dran, wie rührend er sich bei meiner ersten Schwangerschaft um mich gekümmert hat. Ich fühle mich wohl und sicher bei ihm.“
Der Ex-Pilot nickte. Er kannte den Ruf des Arztes und hatte durchaus großes Vertrauen in ihn. Dr. Black hatte ein ruhiges Wesen und war in der Lage, auf ALLE Fragen, Sorgen oder auch Ängste seiner Patientinnen bzw. deren Partner einzugehen.
Trotzdem, Harms Naturell erlaubte ihm nicht, sich vollständig zu entspannen. Er hatte nun mal einen sehr ausgeprägten Beschützerinstinkt, der all die Menschen einschloss, die er liebte, und auch die, die er als erweiterte Familie ansah. Letzteres schloss auch etliche seiner alten Weggefährten mit ein, vor allem einige Ex-Kollegen im JAG-Hauptquartier in Washington, DC.
„Wollt ihr eigentlich wissen, was es wird, sobald man etwas erkennen kann?“ Erwartungsvoll sah Trish von Mac zu Harm.
Mac zuckte mit den Schultern. „Darüber haben wir noch gar nicht gesprochen; Harm weiß auch erst seit gestern, dass er wieder Vater wird.“ Sie grinste in Erinnerung daran, WIE er es erfahren hatte.
„Also, solange das Baby gesund ist, ist es mir egal, ob Junge oder Mädchen. Ändern lässt sich da sowieso nichts mehr dran.“ lachte Harm, nun schon wieder besserer Stimmung.
Mac gab ihm einen herzhaften Kuss auf die Wange. „Ja, ja, Daddy. DU bist schuld daran.“
„Woran ist Daddy schuld?“ Pat kam auf sie zu.
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Trish nahm ihren Enkel in die Arme. „Die Daddy-Zelle bestimmt, ob du ein Brüderchen oder ein Schwesterchen bekommst.“
„Warum? Ich will aber einen Bruder.“ meinte der Kleine energisch.
„Pat, komm mal her.“ Mac streckte die Arme nach ihrem Sohn aus und zog ihn dann auf ihren Schoß. Ein rascher Blick zu Harm sagte ihr, wie peinlich ihm das Ganze vor seinen Eltern war.
„Pat, es gibt Daddy-Zellen, die machen einen Jungen, während andere ein Mädchen machen. In dem Augenblick, wo die Daddy-Zelle die Mommy-Zelle „küsst“, wird festgelegt, ob es ein Junge oder ein Mädchen wird. Da können wir nichts dran ändern.“
„Schaaade.“ meinte der Kleine gedehnt. „War das bei Fran und mir auch so?“
„Ja, aber da gab es zwei Mommy-Zellen, die ein Baby werden wollten.“
Trish und Frank schmunzelten. Sie waren selbst oft genug „Opfer“ der Neugier ihrer Enkel gewesen. Allerdings war es da nie um die Themen „Kinderkriegen“ oder „Sex“ gegangen.
„Waren denn da auch zwei Daddy-Zellen?“
„Da waren sogar ganz viele Daddy-Zellen. Du kannst dir gar nicht vorstellen, wie viele.“
„Warum nicht? Kann man die nicht zählen?“
„Nein, das sind zu viele.“ meinte Mac. „Stell dir vor, du hast einen großen Eimer mit Sand. Da kann man doch auch nicht zählen, wie viele Sandkörner da drin sind.“
„Oh.“ Pat machte große Augen. Einen Eimer voll Sand konnte er sich gut vorstellen.
Harm hatte unbemerkt von seiner Frau die Nase gerümpft, als sie seine „Daddy-Zellen“ mit einem Eimer voll Sand verglichen hatte. Aber ihre Erklärung war logisch und gut, das musste er zugeben. Wie sonst hätte sie Pat die große Anzahl der „Daddy-Zellen“ erklären sollen, die sich auf die „Wanderschaft“ begaben? Er schielte zu seiner Mutter, die breit grinste.
„Sagt mal, was habt ihr eigentlich für aparte Kekse?“ Frank zeigte lachend auf den Teller. „So was hab ich ja noch nie gesehen. Sind das Tomcats?“
„Ja, und Dinosaurier.“ grinste Harm.
Ungläubig wandte sich Trish an Mac. „Sollen das etwa Weihnachtsplätzchen sein?“
„Ich fürchte ja.“ lachte diese. „Die Kinder wollten unbedingt noch backen gestern. Das sind eigentlich Grandma Sarahs Last-Minute-Kekse.“
„Die sehen normalerweise aber anders aus.“ Trish drehte nachdenklich ein Dinosaurier-Plätzchen in ihrer Hand.
„Was ist in dieser unserer Familie schon normal, Mom?“ DIESE Bemerkung konnte sich Harm nicht verkneifen und lachte.
Mac starrte ihren Mann mit einem strengen Marine-Blick an. „Captain Rabb!“ meinte sie scharf.
„Stimmt doch, Sweetheart. Du willst doch nicht behaupten, wir sind normal?“ Er packte sie und gab ihr einen herzhaften Kuss auf die Wange, sehr zur Erheiterung seiner Eltern. Vor allem, weil er damit Mac völlig den Wind aus den Segeln nahm.
Mac machte angesichts der amüsierten Gesichter um sie herum einen Schmollmund. „Hmpf.“
„Ich mach’s nachher wieder gut, Sexy.“ raunte ihr Harm daraufhin ins Ohr.
Schlagartig veränderte sich ihr Gesichtsausdruck. Nur zu deutlich zeigte sich Vorfreude in ihren Zügen. Allerdings... als sie merkte, dass Trish sie neugierig ansah, wurde sie rot und blickte zu Boden.
Ihr Sohn sollte Mac – unbewusst – aus ihrer Verlegenheit retten. „Mommy, kann ich morgen zu Tammy und ihr meine Geschenke zeigen?“
„Ich weiß nicht, Pat.“ Sie holte tief Luft. „Morgen ist auch noch Weihnachten, da ist normalerweise nur die Familie beisammen. Wir müssen erst bei Tammy anrufen.“
„Mommy... bitte...“ Pats Unterlippe zitterte leicht.
Harm beschloss einzugreifen, bevor es ein großes Geschrei geben würde. „Pat, Mommy hat Recht. Wir müssen Tammys Mutter fragen, ob du kommen kannst.“ Rasch blickte er zu Mac.
Diese wusste auch ohne Worte, worauf er hinauswollte. „Pat, was hältst du davon, wenn wir morgen bei Tammy anrufen und fragen, ob Tammy zu uns kommen kann. Du kannst schließlich nicht alle deine Geschenke mit zu ihr nehmen. Wenn sie hierher kommt, kannst du ihr alle zeigen.“
„Darf ich das denn?“
„Natürlich, mein Schatz.“ meinte Harm und wuschelte ihm durch die Haare.
Pat strahlte und sprang vom Sofa. „Cool!“
Ein paar Minuten herrschte Stille. Alle betrachteten die Zwillinge, die mit ihren vielen Geschenken beschäftigt waren und von einer Ecke des Raumes zur anderen liefen.
Dann meldete sich Trish zu Wort. „Ah... wie macht ihr zwei das eigentlich?“
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„Was?“ fragten beide Anwälte synchron.
„Na ja, ihr wisst so oft, was der andere denkt, OHNE ihn gefragt zu haben.“ Sie grinste. „Habt ihr irgendwie... nun ja... telepathische Fähigkeiten?“
Harm lachte. „Manchmal fragen wir uns das auch, Mom.“ Er hatte keinesfalls vor, seine Eltern in Macs „sechsten Sinn“ einzuweihen; DAS hätten sie garantiert nicht verstanden. „Aber wir haben allem Anschein nach wirklich eine besondere Verbindung... schon immer gehabt.“
„Ich kann es euch auch nicht erklären.“ fügte Mac hinzu. „Ich weiß nur, dass ich oft weiß, wie es Harm geht, auch wenn er meilenweit weg ist.“ Schließlich hatte sie ihm damit das Leben gerettet, was allerdings auch nichts war, was sie seinen Eltern erzählen wollte.
„Ich finde es faszinierend.“ Frank schaute vom einen zum anderen.
Trish nickte ernst. „Das ist etwas ganz Besonderes, das ihr da habt.“ Ihr war schon sehr früh klar gewesen, dass Mac DIE Frau für ihren Sohn war. Zu oft hatte sie am Telefon „Mac hier...“ und „Mac da...“ gehört. Und im Laufe der Jahre, seit er verheiratet war, schien er immer glücklicher zu werden. „Haltet es gut fest.“
„Das tun wir, Mom.“ Harm zog seine Frau an sich. „Sie ist mein Leben... sie und die Kinder...“
Mac blinzelte. Er hatte das schon oft zu ihr gesagt, aber noch nie vor seinen Eltern. „Danke, Darling.“ wisperte sie und küsste seine Wange. „Ich liebe dich.“
„Ich dich auch.“ Er drückte sie noch fester an sich.
„Ah...“ setzte Trish an, wurde aber von einem lauten „wrrroooooommm“ unterbrochen. Etwas unsanft war Frannies Stearman-Modell in ihrem Schoß gelandet.
Mac warf ihrer Tochter einen strengen Blick zu. „Francine!“
„Woah, junge Dame!“ rief Trish gleichzeitig. „Langsam, langsam.“
„Sorry, Granny.“ Die Kleine sah ehrlich zerknirscht aus. „Ich wollte dir doch nur zeigen, wie mein Flugzeug fliegt.“ Sie hielt ihrer Großmutter das Modell unter die Nase. „Guck, das hat Daddy mir gemacht.“
Trishs Blick flog zu ihrem Sohn. „Du hast das gemacht?“
„Jupp.“ Harm nickte mit einem breiten Grinsen.
„Ich hab einen Flugsaurier!“ rief Pat vom anderen Ende des Wohnzimmers dazwischen und rannte mit seinem Modell zur Sitzgruppe.
„Auch von dir?“ fragte Frank neugierig.
„Jupp.“ Harm grinste noch breiter. Als er sah, wie seine Eltern ungläubig guckten, tat er beleidigt. „Traut ihr mir das etwa nicht zu?“
Mac konnte nicht anders, sie musste laut lachen.
„Doch, mein Sohn.“ lachte Trish und tätschelte eine Hand des großen Offiziers, als wäre er ein kleiner Junge, der getröstet werden musste. „Ich bin sicher, du bist sehr geschickt mit deinen Händen.“ Sie schmunzelte und zwinkerte ihrer Schwiegertochter zu. Wie erwartet überzog eine leichte Röte Macs Wangen.
„MOM!“ kam auch prompt Harms Protest. Er hatte ebenso wie Mac die Andeutung seiner Mutter verstanden.
Trish grinste breit und unschuldig. „Was hast du denn? Wenn ich mir diese Modelle ansehe, dann komme ich automatisch zu dem Schluss, dass du ein sehr geschickter Handwerker bist. Schließlich hast du ja auch damals dein Appartement in Washington eigenhändig renoviert.“
„Hmpf.“ machte Harm und bedachte seine Mutter mit einem letzten giftigen Blick, der jedoch – und das sahen alle Erwachsenen deutlich – alles andere als ernst gemeint war.
„Ich glaube, diese Modelle haben in Bezug auf die Attraktivität der Geschenke den sprichwörtlichen Vogel abgeschossen.“ lachte Frank und zeigte auf die Kinder, die jetzt mehr oder weniger laute Geräusche von sich gebend durch das Zimmer liefen.
„Daddy hat einen Vogel abgeschossen?“ Die entsetzte Frage von Francine zauberte bei den Erwachsenen ein Lächeln auf die Lippen.
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„Nein, mein Schatz. Ich hab keinen Vogel abgeschossen.“ beruhigte Harm seine Tochter. „Das ist nur so eine Redensart, wenn z. B. jemand ein Geschenk ganz besonders toll findet und nur noch Augen dafür hat, obwohl er noch andere Sachen bekommen hat.“ Er warf Frank einen schiefen Blick zu, den dieser mit einem entschuldigenden Schulterzucken erwiderte.
Mac beschloss, das Thema zu wechseln. „Ich finde es unheimlich lieb von euch, dass ihr euch an Silvester um die Kinder kümmern wollt. Hattet ihr keine eigene Einladung?“
„Doch.“ lachte Trish. „Aber das wäre ein sehr langweiliger Abend bei einem von Franks Präsidiumskollegen geworden. Ich bin sicher, mit den Kindern wird es ein sehr lustiger Abend.“
„Das glaube ich auch.“ nickte Frank. „Ich genieße lieber die Gesellschaft eurer Rasselbande als steifen Smalltalk, bei dem es vermutlich sowieso nur um Gewinnoptimierung und Kostensenkung geht. Sie wachsen so schnell heran.“
„Ich weiß.“ seufzte Mac und erinnerte sich an den Augenblick, als sie ihre Kinder das erste Mal im Arm gehalten hatte. Es kam ihr wirklich vor wie gestern.
„Was habt ihr denn für morgen geplant?“ wollte Trish plötzlich wissen.
„Geplant haben wir nichts, aber vielleicht kommt Pats neue Freundin Tammy zu uns.“
Aus einer Ecke des Wohnzimmers ertönte eine empörte Kinderstimme. „Tammy ist nicht meine Freundin!“
„Pat, du bist laufend mit ihr zusammen, nicht nur im Kindergarten. Sie kommt oft her, oder du bist bei ihr. Das ist eine Freundin.“
„Nein, Daddy. Eine Freundin küsst man... und man will sie heiraten.“
Harm riss die Augen auf. „Wer hat denn das behauptet?“
„Kevin.“
„Wer ist Kevin?“ Nun war der große Ex-Pilot völlig verwirrt.
Mac legte ihrem Mann eine Hand auf den Arm. „Kevin ist Tammys großer Bruder. Er ist 11.“ Dann wandte sie sich an ihren Sohn. „Pat, man kann auch eine Freundin haben, OHNE sie zu küssen oder sie heiraten zu wollen.“
„Nein, das geht nicht.“ meinte der Knirps im Brustton der Überzeugung.
„Doch, Pat. Deine Mom war viele Jahre meine Freundin.“ Harm seufzte und schielte seine Frau an. Schließlich waren sie lange Jahre gute, nein, BESTE Freunde gewesen.
„Aber du hast sie geheiratet, Daddy.“
„Ja, das habe ich. Aber nicht sofort.“
„Warum nicht?“
<Gute Frage.> dachte er und blickte erneut zu ihr. Mac sah ihn unergründlich an.
„Hast du sie denn geküsst?“
Nun wurde er rot. Nur zu gut erinnerte er sich an die wenigen Küsse, die Mac und er VOR ihrem offiziellen Zusammenkommen geteilt hatten. „Ja, das habe ich. Aber bevor ich deine Mom kennen gelernt habe, habe ich auch andere Frauen geküsst und sie NICHT geheiratet. Das waren auch meine Freundinnen.“
Mac wandte sich an ihren Sohn. „Pat, ich habe auch Freunde gehabt, bevor ich Daddy geheiratet habe. Die habe ich auch geküsst.“
„Aber die hast du nicht geheiratet.“
<Nein, DIE nicht. Aber einen davon fast.> dachte sie und warf einen Blick zu Harm.
Der schenkte ihr ein beruhigendes Lächeln. Über Brumby war er längst hinweg.
„Nein, Pat, die habe ich nicht geheiratet. Wenn man jemanden heiraten will, gehört viel mehr dazu als ein paar Küsse. Man muss den anderen sehr lieben, so wie ich deinen Dad liebe.“ Sie spürte, wie sich Harms Hand über ihre schob und diese drückte.
„Als Junge oder auch als Mann kann man in jedem Alter Freundinnen haben, Pat.“ meinte er. <Okay, als Mann hat man oft ein paar Hintergedanken...> fügte er im Stillen hinzu. Pat würde das noch früh genug lernen. „Wenn du in die Schule kommst, kann es sein, dass dein bester Freund ein Mädchen ist. Du hast doch vorhin gesagt, Tammy ist cool. D. h., du bist gerne mit ihr zusammen. Oder etwa nicht?“
„Doch, Daddy.“ gab der Kleine zögernd zu.
„Na also.“
Trish hatte alles aufmerksam verfolgt. „Pat, Kevin ist in einem Alter, in dem die meisten Jungs Mädchen ziemlich „blöd“ finden.“
„Mooom...“ protestierte Harm gedehnt.
„Harm, dein Sohn findet momentan alles „cool“. Was bitte ist das Gegenteil von „cool“?“
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Mac kicherte los. Ihre Schwiegermutter war zwar vom Äußeren her eine sehr elegante Frau, aber sie hatte auch viel Humor und war innerlich jung geblieben.
Harm schüttelte nur den Kopf. Seine Mutter konnte ihn immer noch überraschen. „Okay, du hast gewonnen.“
„Ich wusste es!“ Trish grinste triumphierend. Dass ihr Sohn klein beigab, war auch für sie nicht alltäglich.
„MOM!“
Mac schüttelte den Kopf über die Albernheiten zwischen Trish und Harm und wandte ihre Aufmerksamkeit wieder ihrem Sohn zu. „Pat, Kevin will dich bestimmt nur ärgern, wenn er sagt, Tammy ist NICHT deine Freundin.“
„Meinst du, Mommy?“
„Ja.“
„Kann ich Tammy denn auch einen Kuss geben, wenn ich will?“
Nun konnten sich die Erwachsenen ein Lachen nicht mehr verkneifen. „Wenn Tammy nichts dagegen hat, warum nicht?“ meinte Harm, immer noch lachend.
„Ich frag sie morgen.“ Er blickte unsicher zu seinen Eltern. „Sie darf doch morgen kommen?“
„Natürlich.“ Mac nickte. „Wir rufen sie gleich morgen früh an und fragen ihre Mommy. Oder ihren Daddy.“
„Cool.“ Und damit war die Welt für den Jungen wieder vollkommen in Ordnung.
Nach ein paar Minuten sah Trish auf die Uhr. „Du meine Güte, es ist schon spät. Frank, wir fahren jetzt besser.“
„Ihr könnt aber ruhig noch bleiben.“ meinte Mac.
Trish schüttelte den Kopf. „Die Kinder müssen doch auch ins Bett, Mac. Schau nur, sie sind ziemlich müde.“
Mac blickte sich um und musste Trish Recht geben. Frannie fiel fast schon der Kopf auf die Brust. Krampfhaft hielt sie sich an ihrem Flugzeug-Modell fest. Und Pat sah auch nicht gerade munter aus, trotz seiner eben noch gezeigten Begeisterung über Tammys morgigen Besuch.
„Du hast Recht, Trish. Sie waren heute schließlich sehr früh auf.“
„Viel zu früh für meinen Geschmack.“ brummte Harm in Erinnerung an die – für ihn – unmögliche Weckzeit am Morgen. Vor allem nach der doch arg kurzen Nacht.
„Flyboy, es ist Weihnachten, da ist es normal, dass sie nicht mehr warten wollten, bis sie die Geschenke auspacken konnten und DU ausgeschlafen hattest.“ lachte Mac.
„Mein Sohn, mir scheint, du bist auch bettreif.“ grinste Trish und amüsierte sich über den giftigen Blick, den Harm ihr zuwarf. „War es spät gestern Abend?“ fragte sie unschuldig.
„Na ja, wir haben gestern noch die Kekse gebacken.“ kam Mac ihm zu Hilfe und deutete auf den Teller. „Und die Kinder wollten danach eigentlich auf Santa warten. Nur sind sie darüber eingeschlafen.“
„Es dauerte halt seine Zeit, bis alles wieder gesäubert und weggeräumt war.“ ergänzte Harm und hoffte, dass damit die Sache für seine Mutter erledigt war.
Mit einem letzten wissenden Blick zu ihrem Sohn beließ Trish es auch dabei. „Egal, wie einfach man es machen will, Weihnachten artet irgendwie immer in Stress aus.“ seufzte sie. „Ihr beiden habt euch so viel Mühe gegeben, um uns allen ein schönes Fest zu bereiten. Das Essen... die Dekoration...“
Mac winkte ab. „Trish, wir haben das gern gemacht. Für die Kinder... für uns... für euch.“
„Aber jetzt wollen wir euch nicht länger stören.“ Die ältere Frau erhob sich. „Frank, wir müssen los. Ich werde allmählich auch müde.“
„Du hast Recht, Liebling.“ Er lächelte zuerst seine Frau und dann Harm und Mac an. „Manchmal benötigen ältere Leute ein bisschen mehr Schlaf...“ Er zwinkerte speziell seinem Stiefsohn zu, was dieser jedoch mit Absicht übersah.
„Frannie, Pat, Granny und Grandpa wollen fahren.“ Mac ging zu ihrer Tochter, die doch tatsächlich eingeschlafen war, und hob sie hoch.
Die Kleine gähnte und sah ihre Mutter mit vor Müdigkeit halbgeschlossenen Augen an. „Mommy?“
„Schatz, du musst ins Bett. Sag schnell gute Nacht, und dann bringt Daddy dich nach oben.“
„Darf mein Flugzeug mit ins Bett?“
Mac lachte. „Ich glaube, das ist zu groß und sperrig, um es mit ins Bett zu nehmen, Fran. Wir stellen es auf den Tisch, da kannst du es doch auch immer sehen.“ Sie ging zu ihrem Mann und übergab ihm das Mädchen.
Trish strich mit einem Finger über die Wange ihrer Enkelin. „Gute Nacht, mein Schatz.“
„Nacht, Granny.“ murmelte sie und vergrub ihren Hals in Harms Halsbeuge.
„Und ich?“ Frank schaute seine Enkelin erstaunt an. „Sagst du mir nicht gute Nacht?“
„Nacht, Grandpa.“ kam die undeutliche Antwort.
Harm lachte leise. „Sie ist völlig übermüdet. Ich bringe sie lieber nach oben. Kommt gut nach Hause. Danke auch noch mal für die Geschenke.“
„Gute Nacht, mein Sohn.“ Seine Mutter legte eine Hand auf seinen Arm. „Wir sehen uns ja bald.“ Nach einem letzen Kuss auf seine Wange verschwand sie im Flur.
Mac hatte inzwischen ihren Sohn geholt und trug ihn ebenfalls auf dem Arm. Pat schien zwar nicht ganz so müde zu sein wie seine Schwester, aber lange würde auch er die Augen nicht mehr aufhalten können.
„Sag schnell „gute Nacht“ zu Granny und Grandpa, Pat.“
„Nacht, Granny, Nacht Grandpa.“ Pat gähnte laut im Anschluss an seine Worte.
Trish und Frank küssten nacheinander den Jungen. „Gute Nacht, Pat.“
Harm ging mit der inzwischen fest schlafenden Frannie auf dem Arm zur Haustür und öffnete diese. „Bye, Mom.“ meinte er leise und umarmte seine Mutter ein letztes Mal.
Nachdem sich seine Eltern auch von Mac verabschiedet hatten, schloss der Ex-Pilot die Tür hinter ihnen und verriegelte diese. Er griff nach der Hand seiner Frau. „Lass uns die beiden zu Bett bringen. Ich möchte noch ein bisschen mit dir relaxen.“ Als er ihren Gesichtsausdruck sah, der eine Mischung aus schelmisch und frivol zu sein schien, fügte er mit einem Augenrollen hinzu: „Auf der Couch...“
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„Relaxen klingt gut, Flyboy.“ lachte sie leise. „Aber auf der Couch? Denk an heute Nachmittag... an deinen Rücken...“ Das Schelmische verschwand aus ihrem Blick und machte eindeutig der Frivolität Platz.
„Sarah MacKenzie-Rabb, du brauchst gar nicht so zu grinsen.“ Er wackelte mit beiden Augenbrauen. „DAS kommt später...“
Mit ihrer freien Hand tätschelte sie seine Brust. „Was hat Frank vorhin von älteren Leuten und mehr Schlaf gesagt?“
„Maaac...“ brummte er. „Ich bin NICHT alt.“
„Nein, bist du nicht, Daddy.“ lachend zog sie ihn mit sich Richtung Treppe. „Komm, je eher unsere Racker im Bett sind, desto eher kannst du relaxen.“ Ohne sich weiter nach ihm umzudrehen, stieg sie nach oben.
Kopfschüttelnd folgte Harm ihr. Der Anblick, den sie ihm beim Emporsteigen bot, lenkte seine Phantasien in ziemlich eindeutige Bahnen. <Später, Harmon Rabb Jr., später...> Er versuchte, seine Gedanken auf die vor ihm liegende Aufgabe zu lenken, was ihm sogar weitestgehend gelang. Nicht zuletzt deshalb, weil Mac inzwischen mit Pat in dessen Zimmer verschwunden war.
***
Eine halbe Stunde später waren die Kinder im Bett und im Tiefschlaf.
Frannie hatte darauf bestanden, ihr Flugzeug-Modell auf einem kleinen Tisch NEBEN ihrem Bett zu haben, woraufhin Harm noch das Möbelstück von der Wand abrücken und auf den von ihr gewünschten Platz stellen musste. Okay, einen Kindertisch zu versetzen war vielleicht nicht die klassische Definition von „Möbel rücken“, aber auch nicht der krönende Abschluss eines ereignisreichen, aber trotzdem erfreulichen Weihnachtsfestes.
Nachdem er seiner Tochter einen letzten Kuss gegeben hatte, ging er noch in Pats Zimmer. Sein Sohn schlief bereits selig; von Mac hingegen war nichts zu sehen. Rasch gab er auch Pat einen Kuss auf die Stirn und verließ das Zimmer wieder.
Leise machte er sich auf den Weg nach unten in die Küche. Er hatte vor, wenigstens etwas Ordnung zu machen, damit das Familien-Frühstück am anderen Morgen nicht in eine Spül- und Aufräumorgie ausartete.
Als er Mac auch nicht in der Küche vorfand, marschierte er verwirrt weiter ins Wohnzimmer. Auch hier keine Spur von ihr.
Plötzlich hörte er Geräusche aus der Küche. Neugierig folgte er den Lauten und traf seine Ehefrau vor dem Kühlschrank an.
„Schon wieder Hunger, Marine?“ grinste er.
„Harm, SO verfressen bin ich nun wirklich nicht.“ Sie drehte sich um. „Ich hab nur die Reste vom Essen weggeräumt.“
„War ja auch nur so eine Frage.“ Er lachte. „Wo warst du denn? Ich hab dich überall gesucht.“
Mac lächelte ihn an. Selbst in seinem Alter konnte er immer noch wie ein kleiner Junge gucken; etwas, was sie schon immer sehr attraktiv gefunden hatte. „Ich war da, wo der Kaiser zu Fuß hingeht.“ grinste sie verschmitzt.
Als Antwort sauste seine Braue in die Höhe.
„Auf dem Klo, Mister.“ lachte sie. „Und dann hab ich noch nach Frannie geguckt. Warum hast du denn den Tisch versetzt?“
Er schmunzelte. „Weil deine Tochter darauf bestanden hat.“
Sie trat auf ihn zu. „MEINE Tochter?“
„Jupp, DEINE Tochter.“ Sein Grinsen wurde noch breiter. „Stur wie ihre Mom...“ Auch er trat einen Schritt auf sie zu. „Hübsch wie ihre Mom...“ Noch ein Schritt. „Schlau wie ihre Mom...“ Und noch einer. „Nur nicht so sexy wie ihre Mom.“ Mit einem letzten großen Schritt stand er direkt vor ihr. „Gott sei Dank kommt DAS erst später, viel später.“ Er beugte sich vor und gab ihr einen Kuss auf die Wange.
Mac legte ihre Arme um seine Taille. „Ihre zukünftigen Verehrer tun mir jetzt schon leid.“ kicherte sie. In seinen Worten hatte sie deutlich gehört, dass der „Überbeschützer“ Harm begann, seine Präsenz zu zeigen.
„Verehrer?“ Seine Brauen schossen beide in die Höhe. „Ich dulde keine Verehrer.“
Nun musste Mac laut lachen. „Daddy, dein kleines Mädchen wird eines Tages erwachsen sein und seinen eigenen Weg gehen. Du kannst sie nicht immer beschützen.“ Er hatte immer noch Phasen, in denen selbst die dickste Watte nicht gut genug schien, um seine Lieben darin einzupacken.
„Maaac, sie ist erst fünf! Und du redest von Verehrern?!“
Sie rollte mit den Augen. „Irgendwann wird sie aber zwanzig sein und Verehrer bzw. Freunde haben, ob du es wahrhaben willst oder nicht.“
„Nur über meine Leiche!“ murmelte er kaum hörbar.
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„Haaarm...“ meinte sie gedehnt, gefährlich gedehnt. Ihr Ton sagte ihm ganz klar, was sie von diesem Kommentar hielt. „Verdirb mir nicht die Weihnachts-Laune mit solchen Sprüchen.“
Er schüttelte langsam den Kopf. „Sorry, Sweetheart, aber... sie... ich...“ Zerknirscht blickte er sie an. „Sie ist doch mein kleines Mädchen...“
„Sie wird auch immer deine Tochter bleiben.“ Mac schob ihn sanft ins Wohnzimmer, wo sie ihn auf die Couch drückte und sich neben ihn setzte. „So wie du immer Trishs Sohn sein wirst, egal wie alt du bist. Aber du kannst sie oder Pat oder auch das neue Baby nicht dein Leben lang an dich binden oder vor allen Gefahren schützen. Das Beste, was WIR als Eltern machen können, ist, sie zu selbstständigen und starken Persönlichkeiten erziehen, die mit den Schwierigkeiten und Problemen des Lebens klarkommen.“
Er seufzte schwer. „Ich weiß.“ Dann legte er den Kopf auf ihre Schulter. „Danke.“
„Wofür?“
„Dafür, dass du mir mal wieder den Kopf zurechtgerückt hast.“ Er küsste ihren Hals.
Sie tätschelte seinen Oberschenkel. „Einer muss es ja machen, Flyboy.“ kicherte sie. „... wenn es schon nicht deine Mom tut...“
„Maaac...“ murrte er, musste dann aber doch lachen. Sie hatte es erneut geschafft, seine melancholische Stimmung ins Gegenteil umschlagen zu lassen. „Weib, wie machst du das bloß?“ Er nibbelte stärker an ihrer Haut.
„Ahm...“ Mac holte tief Luft. Sie versuchte, die Aktivitäten seiner weichen Lippen zu ignorieren, was nicht ganz einfach war. „Ich weiß nicht, was... hm... was du meinst.“
„Oh doch, das weißt du ganz genau, Sarah MacKenzie-Rabb.“ raunte er ihr ins Ohr. „Mit einem einzigen Satz hast du meine Laune gewaltig gehoben.“
Nun lachte sie herzhaft. „Nur die Laune?“ Sie hatte seine momentane Stimmung durchaus erkannt.
„MAC!“ Sein Kopf ruckte hoch, und er sah sie mit hochgezogener Braue entrüstet an.
„Relax, Boy, relax.“ Sie grinste hintergründig. „Das ist es doch, was du wolltest. Oder?“ Ihre Augen glitzerten vor Vergnügen.
„Jupp.“ Er wackelte vielsagend mit beiden Augenbrauen. „Zumindest will ich das im Augenblick.“ Er richtete sich auf und legte einen Arm um ihre Schulter. „Was aber nicht heißt, dass mir später vielleicht noch etwas anderes – etwas weitaus amüsanteres – einfällt.“ Seine Hand zog kleine Kreise auf ihrem Oberarm.
Mac schmiegte sich an ihn und lachte leise. „Du bist und bleibst ein Charmeur, Harmon Rabb Jr.“
Ein paar Minuten saßen sie schweigend beisammen. Gedankenverloren spielte Mac mit einem von Harms Weihnachtsgeschenken: einem goldenen Medaillon, in dem sich zwei Bilder befanden; eins von den Zwillingen und eins von Harm. Auf der Außenseite war ein Herz eingraviert, das sich um stilisierte Gold Wings und das Marine-Corps-Symbol rankte. Wie der Goldschmied das alles auf der kleinen Fläche untergebracht hatte, war ihr ein Rätsel.
Nun legte sie eine Hand auf seine Brust und genoss den steten Herzschlag, den sie durch das Sweatshirt fühlte. Ihr Kopf lehnte dabei gegen seine Schulter. Aus diesen Momenten der Ruhe und Vertrautheit schöpfte sie einen Großteil ihrer Kraft. Von Harm wusste sie, dass es ihm ähnlich erging.
Der Ex-Pilot hatte seine Wange auf ihren Kopf gelegt. Seine warme Hand streichelte immer noch ihren Arm. Plötzlich seufzte er leise. Es war ein sehr zufriedener Seufzer, das konnte Mac deutlich hören.
„Was hast du?“ murmelte sie gegen seinen Hals.
„Ich hab dich...“ Er küsste ihren Scheitel. „Ich hab zwei wundervolle Kinder und werde wieder Vater...“ Erneut berührten seine Lippen ihre Haare. „Mein Job macht mir Spaß... jedenfalls meistens...“ Ein Lachen rumpelte durch seine Brust. „Weißt du, was das heißt?“
„Und was heißt es?“ Sie kannte die Antwort, weil sie ganz ähnlich fühlte. Aber sie wollte es laut und deutlich von ihm hören. Solche Gelegenheiten boten sich nicht alle Tage. Harm hatte inzwischen keine Hemmungen mehr, ihre seine Gefühle für SIE mitzuteilen, wann immer er das Bedürfnis hatte. Auszudrücken, was ER empfand bzw. wie ER sich fühlte oder was ER für Sorgen hatte... das alles stand auf einem ganz anderen Blatt. In der Hinsicht war er immer noch ziemlich verschlossen.
„Ich bin glücklich.“ meinte er schlicht.
Sie schmiegte sich enger an ihn. „Das bin ich auch.“ Ihr Anhänger rutschte durch ihre Bewegung wieder tiefer in ihren Ausschnitt. Das erinnerte sie an etwas. „Hab ich dir eigentlich schon für deine Geschenke gedankt, geliebter Gatte?“
„Jupp, und zwar mehr als einmal.“ Er küsste ihre Stirn. „Ich frag mich nur, wie oft du dich noch bedanken willst?“ Nur zu deutlich hörte sie sein Grinsen.
„Oh, ich denke mindestens noch einmal.“ flüsterte sie und spürte, wie sich sein Herzschlag beschleunigte. „In guter alter Marine-Corps-Tradition... à la Mac.“ fügte sie frech hinzu.
Sein ganzer Oberkörper vibrierte, als ein kurzes Lachen durch seine Brust rumpelte. „Ich freu mich drauf, Sweetheart.“ meinte er rau. „Wäre auf jeden Fall eine sehr gute Gelegenheit, DIR noch mal angemessen Danke zu sagen, und dich so richtig NAVY-Flyboy-like happy zu machen.“ Die Arroganz des ehemaligen Fliegers brach durch.
„Ich bin schon richtig happy, Flyboy.“ kicherte sie. „Seit dem Tag, als wir geheiratet haben.“
„Nicht schon vorher?“
Sie gab ihm einen leichten Klaps auf die Schulter. „Natürlich, du Dussel.“
„Seit wann genau?“ Er liebte es, ihr diese Frage zu stellen, weil sie jedes Mal einen anderen Ausdruck für ihn fand.
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„Seit ein waaahnsinnig süßer und entzückender kalifornischer Navy-Beachboy den Mut hatte, zu seinen Gefühlen zu stehen, und mir seine Liebe gestanden hat.“ Mac reckte sich und nibbelte an seinem Ohrläppchen.
„Maaac...“ stöhnte er.
Sie lachte leise. „Ich weiß, du magst es nicht besonders, wenn ich dich darauf anspreche.“
„Das... ahm... das ist es nicht allein...“ wisperte er.
Nun löste sie sich von ihm und sah ihn neugierig an. „Nicht?“
„Nope.“ Er packte sie und zog sie ganz auf seinen Schoß. Seine Hand fand den Weg unter ihr Sweatshirt. „Willst du mich verführen, Sarah MacKenzie-Rabb?“ Er begann, ihre Wange mit kleinen Küssen zu pflastern.
„Vielleicht...“ Sie kicherte. „Hast du etwa was dagegen, Captain?“
„Nah.“ Er schüttelte den Kopf. „Immerhin hast du mir eben noch ein spezielles Dankeschön versprochen. Wie könnte ich DA was dagegen haben?“ Seine tiefe, samtweiche Stimme zeigte eindeutig, was genau er davon hielt. „Ich bin dafür, wir verziehen uns nach oben.“
„Gefällt dir die Couch nicht mehr?“ Ihre Augen glitzerten vor Vergnügen und Vorfreude.
„Doch.“ Er stupste ihre Nase. „Aber oben schläft ein neugieriges kleines Mädchen, das heute Nachmittag unbedingt seinen Eltern beim Sex zusehen wollte. Ich weiß nicht, wie es dir geht, aber ich habe NICHT vor, ihr dieses Schauspiel zu bieten, erst recht nicht hier auf dem Sofa.“
Bis jetzt hatten sie Glück gehabt und waren noch nie „erwischt“ worden. Immerhin hatten beide Kinder schon häufiger nachts vor ihrer Tür gestanden und geklopft bzw. waren einfach ins Schlafzimmer gekommen, weil ein schlechter Traum sie geweckt hatte oder weil ihnen etwas wehtat.
„Ups.“ Ihre großen braunen Augen bohrten sich tief in seine. „Warum nur muss ich dir – LEIDER – wieder einmal Recht geben?“
Er lachte rau. „Vielleicht weil die Navy immer noch die besseren Argumente hat?“ Ein teuflisches Grinsen überzog sein Gesicht. „Du wirst es schon noch lernen.“
„Oooh...“ machte sie gedehnt. „Ich werde dir gleich ein paar Argumente des Marine-Corps erläutern, von denen du gar nicht weißt, wie man sie buchstabiert, Sailor.“ Ohne Vorwarnung sprang sie von seinem Schoß.
„Maaac...“ protestierte er und streckte die Hand nach ihr aus. „Komm wieder zu mir.“
„Nah.“ Sie schüttelte vehement den Kopf. „Beweg DU lieber dein Heck von der Couch und komm mit.“ Ihr Zeigefinger deutete nach oben. Dann machte sie Anstalten, das Wohnzimmer zu verlassen.
Keiner konnte behaupten, Harms Reaktionsvermögen wäre mit zunehmendem Alter langsamer geworden. Ehe sie sich versah, war er aufgesprungen, hatte sie um die Taille gepackt und über die Schulter geworfen.
„HARM!“ quiekte sie und gab ihm einen Klaps auf den Hintern.
„Bist du still!“ zischte er. „Deine Kinder brauchen nicht nachzusehen, warum ihr Daddy und ihre Mommy so einen Krach machen.“
Trotz ihrer etwas misslichen Lage musste sie lachen. „Lass mich runter, du Neandertaler.“
„Nur gegen einen Kuss von dir.“ Er stellte sie wieder auf die Füße und schürzte erwartungsvoll die Lippen.
Sie grinste frech und drückte ihm einen flüchtigen Kuss auf die Wange. „Da du sowieso schon stehst, können wir auch gleich nach oben gehen.“
„Falls es Ihnen noch nicht aufgefallen sein sollte, Mrs. MacKenzie-Rabb...“ Er deutete auf die Lichter, die noch überall brannten. „Einer muss das Licht ausmachen.“
„Das macht doch immer der Letzte, schon vergessen?“ Lachend lief sie zur Treppe und stieg ein paar Stufen hoch, bevor sie sich wieder zu ihm umdrehte. „Lass mich aber nicht zu lange warten...“
„Keine Sorge, ich bin gleich bei dir...“ grinste er und verschwand in der Küche. <Vermutlich schneller als du denkst...>
Mac erklomm mit einem hintergründigen Lächeln auf den Lippen den Rest der Treppe und nahm sich vor, ihn zu überraschen. Heute Morgen hatte sie nämlich in ihrer Weihnachtssocke etwas sehr Aufregendes entdeckt.
Harm ging derweil durch alle Räume und machte die Lampen aus. Nachdem er ein letztes Mal die Haustür kontrolliert hatte, folgte er seiner Frau in den ersten Stock. Rasch warf er noch einen Blick in die Kinderzimmer. Beide Kinder schliefen tief und fest.
Mit einem erwartungsvollen Lächeln im Gesicht betrat er dann das Elternschlafzimmer und verschloss die Tür. Seine Frau war nirgends zu sehen, dafür brannten ein paar Kerzen. „Mac, wo bist du?“ rief er.
„Hier.“ kam die gedämpft klingende Antwort aus dem Bad.
Summend begann er, sich auszuziehen. Als er fertig war, legte er den Bettüberwurf beiseite und setzte sich. Er hörte Mac rumoren, aber sie kam nicht aus dem Bad. Nach langen Minuten stand er wieder auf und ging zur Tür. „Hey, alles okay?“
„Jaaa-haaa.“ Er konnte ihr Augenrollen zwar nicht sehen, aber ihr Tonfall sagte alles. „Leg dich wieder hin, ich bin gleich bei dir.“
„Beeil dich, ich warte.“ Er ging zurück zum Bett, wo er sich auf die Bettdecke legte und die Arme hinter dem Kopf verschränkte.
Er begann gerade, langsam in einen angenehmen Schlummer abzudriften, als er eine rauchige Stimme hörte, deren Klang ihn schlagartig alle Müdigkeit vergessen ließ.
„Gefällt es dir?“
Sein Kopf ruckte hoch.
Mac stand in der Badezimmertür und lehnte mit einem unanständigen Grinsen auf den Lippen am Rahmen. Er musste zugeben, dass das Dessous-Set, das er in ihre Weihnachtssocke gepackt hatte, ihren Körper an genau den richtigen Stellen betonte. Es passte perfekt. Und ließ seiner Phantasie ziemlich freien Lauf, wie er plötzlich feststellen musste. Aber war das nicht Sinn und Zweck solcher Teile?
„Du hast einen guten Geschmack, Harm.“ Langsam kam sie auf ihn zu.
„Da... danke.“ Er räusperte sich. „Und du siehst phantastisch aus, Sarah. Rot steht dir wirklich.“ Er streckte eine Hand nach ihr aus. „Komm her.“
„ICH bin dran, Flyboy.“ Mit einem kecken Lachen ließ sie sich auf dem Bett nieder und krabbelte auf allen Vieren auf ihn zu. „Jetzt wirst du sehen, was es heißt, mit einem Marine verheiratet zu sein.“ Sie küsste seine Nase. „Eine Frage hab ich aber noch...“ Ihre Augen glitzerten neckisch.
Harm holte tief Luft. Mac sah so unverschämt attraktiv aus. Daher entging ihm ihr hinterlistiger Blick. „Und welche?“
„Hast du morgen schon was vor?“
Argwöhnisch starrte er sie an. „Ne... nein... warum?“
Sie beugte sich zu seinem Ohr. „Weil du erst morgen früh zur Ruhe kommen wirst, Flyboy.“ flüsterte sie rau. „Und sehr lange brauchen wirst, bis du dich völlig erholt hast.“
„MAC!!!“
„Keine Widerrede.“ befahl sie und begann ihren „Angriff“.
Es sollte in der Tat sehr lange dauern, bis Captain Harmon Rabb Jr. an Schlaf auch nur denken konnte.
The End
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