Viva Las Vegas
AUTOR: Evi
RATING: PG (hin und wieder gibt es schon mal ein paar „intimere“ Gedanken )
DISCLAIMER: Alle JAG-Charaktere sowie die Serie „JAG“ selbst gehören Donald P. Bellisario, CBS und PARAMOUNT.
Summary: Unser DD „büxt“ aus, um das zu tun, was seinerzeit bei Harriet und Bud nicht geklappt hat... und macht eine überraschende Begegnung.
AN: Den Titel hab ich mir bei Elvis Presley geliehen.
Beim Eheversprechen habe ich „ein bisschen frei“ zwei Varianten miteinander kombiniert. Ein „Tuusig Dank“ gehört dem Mädel aus dem tiefen Süden für das Brainstorming hierzu und das Beta-Lesen ganz allgemein.
#
29. Dezember, 10:22 Ortszeit
Flughafen McCarran, Las Vegas, Nevada
„Etappe 1 haben wir hinter uns, Sarah.“ Der Ex-Pilot sah auf seine Begleiterin hinab und grinste. Gemeinsam mit Mac stand er vor dem Flughafen-Gebäude.
Sie nickte. „Jetzt müssen wir zuerst unsere Lizenz holen.“
„Aufgeregt?“
„Ein bisschen.“ erwiderte sie lächelnd. In Wirklichkeit hatte sie jedoch große Mühe, ihre Nervosität in den Griff zu bekommen. Auch wenn sie im Gegensatz zu Harm bereits einmal verheiratet gewesen war und kurz vor einer zweiten Hochzeit gestanden hatte, so würde heute doch ein ganz besonderer Tag sein: Sie würde – ENDLICH – den Mann heiraten, den sie mit jeder Faser ihres Körpers liebte.
„Du BIST nervös, Mac. Ich spüre es.“ Er drückte beruhigend ihre Hand. „Wir schaffen das schon.“
„ICH kneife nicht, Flyboy.“ Sie grinste ihn an. „Dazu war der Flug zu teuer.“
„Gutes Argument.“ lachte er. „Was meinst du: Haben sie unseren Antrag auf die Lizenz schon bearbeitet?“
Mac sah nicht gerade glücklich aus. „Ich hoffe es. Sonst wären wir wirklich umsonst hergeflogen.“
„Gott bewahre!“ schnaubte er.
„Auf der Webseite stand, dass sie nur am 25.12. geschlossen hatten. Heute soll alles wieder normal laufen.“
„Die lassen sich hier auch kein Geschäft entgehen.“
„Du siehst doch, was hier los ist.“ Ihre Hand schwenkte über die Schlange am Taxi-Stand. Glücklicherweise standen sie sehr weit vorne. „Wir versuchen unser Glück einfach.“ Sie winkte einem Taxi. „Auf zu Schritt 2.“ Lachend stieg sie ein und machte Platz für ihn.
„Wohin soll’s gehen?“ fragte der Fahrer mit einem Blick in den Rückspiegel.
„Dorthin, wo es diese Heiratslizenzen gibt.“ Harm grinste breit und drückte Macs Hand.
Der dunkelhäutige Mann grinste wissend und fuhr los. „Ausgebüxt?“
„Nicht wirklich.“ lachte Mac. „Wir sind nur einem „dringenden Bedürfnis“ gefolgt.“
Der Fahrer nickte verstehend und grinste breit. „Davon lebt Las Vegas.“ Dann musterte er seine Fahrgäste genauer. „Äh... entschuldigen Sie, Sir, aber... kennen wir uns nicht?“
Harm besah sich den Mann eingehend. <Den hab ich schon mal gesehen.> dachte er. <Aber wo?> „Sie kommen mir bekannt vor, Mister, aber ich kann Sie nicht einordnen, tut mir leid.“
„Martin Griggs, ehemals US-Navy, Sir. Ich war...“
„Natürlich!“ Harm schlug sich gegen die Stirn. „Die Patrick Henry. Sie waren Flugzeug-Mechaniker.“
„Ja, Sir.“ Der Fahrer strahlte. „Sie sind Commander Rabb, hab ich Recht?“
„Jupp.“ Harm grinste breit.
„Fliegen Sie immer noch, Sir?“
„Nein, aber ich erhalte meinen Flugstatus aufrecht.“
„Sie haben mir damals meinen Arsch gerettet, Commander.“ grinste Griggs, sah dann aber Mac mit einem verlegenen Lächeln an. „Oh... ähm... Verzeihung, Ma’am, ich...“
„Ich hab schon Schlimmeres gehört, Griggs.“ unterbrach Mac ihn lachend. „Ich bin ein Marine. Lieutenant Colonel Sarah MacKenzie.“
„Oh.“ machte er. Dann erschien ein breites Grinsen auf seinem Gesicht. „Ma’am, Sie sind mit Abstand der hübscheste Marine, der mir je begegnet ist.“
„Danke.“ erwiderte sie.
„Griggs hat sich rührend um meine Tomcat gekümmert, Mac. Als Mechaniker war er große Klasse.“
„Danke, Sir.“ nickte Griggs. „Nur schade, dass Lieutenant Buxton das nicht gemerkt oder verstanden hat.“
„Er hat es nicht verstanden, Martin. Wir Offiziere neigen dazu, die Leute zu vergessen oder zu ignorieren, die die Glühbirnen auswechseln.“
„Sie aber nicht, Commander.“ Griggs schüttelte den Kopf. „Buxton war ein erstklassiger Flieger, aber menschlich ein...“ Er sah Mac an. „Verzeihung, Ma’am, aber menschlich war er ein Arschloch.“
Mac lacht nun laut. „Ich kenne solche Leute zur Genüge, Griggs.“
„Wie hat es Sie nach Vegas verschlagen, Martin?“
„Hab in Norfolk ein Mädel von hier kennen gelernt. Vor zwei Jahren haben wir geheiratet. Unsere Tochter Belle ist jetzt ein halbes Jahr alt.“
„Glückwunsch.“ kam die synchrone Antwort der beiden Offiziere.
„Danke.“ Griggs grinste. „Wissen Sie schon, wo Sie heiraten wollen?“
„Nicht wirklich.“ grinste Harm verlegen. „Wir haben uns zwar ein paar Chapels angesehen, aber...“
„Wenn Sie nichts dagegen haben, hätte ich einen Vorschlag für Sie.“
„Haben Sie mit denen eine Absprache, Griggs?“
Der Mann lachte. „Da spricht der Anwalt.“
„Erwischt.“ Harm fiel in sein Lachen ein.
„Der Reverend ist mein Schwager. Wenn sich die Gelegenheit ergibt, leite ich ihm schon mal Brautpaare zu. Wenn Sie wollen, kann ich ihn anrufen und fragen, ob er Zeit für Sie hat. Um diese Jahreszeit ist normalerweise sehr viel los.“
Harm sah Mac an. „Okay?“
„Okay.“ grinste sie zurück. „Griggs, wir nehmen Ihr Angebot gerne an.“
„Und in Erinnerung an alte Zeiten würde ich mich freuen, wenn Sie unser Trauzeuge wären.“ fügte Harm hinzu.
„Oh.“
„Der fehlt uns nämlich noch.“ ergänzte Mac mit einem noch breiten Grinsen. „Mir ist es lieber, Sie sind es als ein völlig Unbekannter. Immerhin kennen Sie Harm.“
Griggs strahlte. „Na, wenn das so ist, bin ich Ihr Mann, Ma’am.“
„Vorsicht, Griggs.“ Harm hob lachend einen Finger und deutete auf Mac. „IHR Mann werde bald ich sein.“
Allgemeines Gelächter erfüllte das Taxi.
„Schon verstanden, Sir.“ Der Fahrer sah sich um und bog in eine Straße ab. „Wir sind da, Colonel, Commander.“ Er drehte sich zu den beiden um. „Hier bekommen Sie Ihre Lizenz. Es wird aber dauern; Sie sehen ja die Schlange.“
Mac grinste. „Wir haben quasi vorbestellt.“
„Dann geht es etwas schneller. Ich warte hier auf Sie; rufe aber schon mal meinen Schwager David an.“
„Das wäre wirklich sehr nett von Ihnen, Martin.“ Sie schenkte ihm ein strahlendes Lächeln.
„Haben Sie es SO eilig?“ Griggs grinste. „Oder ist was Kleines unterwegs?“
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„GRIGGS!“ Harm wurde rot.
Mac hingegen lachte nur. „Nein, es war ein spontaner Einfall. Um die Konsequenzen kümmern wir uns später.“
Harm stieg aus dem Taxi. „Bis später, Martin.“
„Wir sehen uns, Sir.“ Lässig tippte sich der dunkelhäutige Mann an die Stirn.
Mac folgte ihrem Flieger und betrat mit ihm das Gebäude. An der Tür hing ein Hinweisschild mit Informationen für diejenigen, die ihren Antrag bereits online gestellt hatten.
Sie holte die Antragsbestätigung mit der Referenznummer aus ihrer Tasche. „Wir müssen in Raum 14.“
„Dann mal los.“ Der Ex-Pilot griff nach ihrer Hand und zog sie mit sich.
Vor dem betreffenden Raum saßen oder standen ca. acht Paare.
„In Anbetracht der Schlange vor dem Gebäude ist das hier ja nichts.“ meinte Mac leise.
Harm lehnte sich mit dem Rücken an die Wand und breitete die Arme aus. „Komm her.“
Sie lehnte sich gegen ihn, den Kopf auf seiner Schulter.
„Nervös?“ fragte er leise, nachdem er die Arme locker um sie geschlungen hatte.
„Nicht mehr.“ wisperte sie und küsste seinen Hals. „Wie oft willst du mich das eigentlich noch fragen?“
„Bis du wirklich nicht mehr nervös bist.“ lachte er leise.
Geraume Zeit standen sie so da und regten sich kaum, bis nur noch ein Pärchen vor ihnen war.
„Gleich wird’s ernst.“ flüsterte sie.
„Ernst wird es nachher, in der Kapelle. Das hier ist eher wie das Abholen eines neuen Passes.“
„Ob Griggs’ Schwager wohl frei ist?“
„Ich könnte mir vorstellen, dass...“
Der Aufruf ihrer Nummer unterbrach ihn.
„Okay, die 3. Etappe hat begonnen.“
Beide betraten den Raum. Der Angestellte begrüßte sie routiniert und prüfte dann ihren Antrag sowie ihre Ausweise. „Alles okay.“ Kurze Zeit später ratterte der Drucker los, und es dauerte keine Minute mehr, bis ihre Lizenz unterschrieben vor ihnen lag.
Nachdem er ihnen noch 60$ „abgeknöpft“ hatte, gab er ihnen die Hand und grinste. „Viel Glück, Ma’am, Sir.“
„Ähm... danke, Sir.“ erwiderten sie synchron. Irritiert sahen sie sich an. <Das war's?>
Der Angestellte sah sie an. „Wir sind hier fertig. Oder haben Sie noch eine Frage?“
„Hm... nein, nein, Sir.“ Harm wurde rot. „Wiedersehen.“
„Bye.“
Die beiden Offiziere machten sich auf den Weg nach draußen.
Harm schüttelte immer noch den Kopf. „Das ging aber schnell.“
„Was meinst du, wie viele „Lizenz-Kunden“ die hier täglich haben, Harm? Anscheinend sind wir ein unkomplizierter Fall, wo es halt mal schneller ging.“
Er trat vor sie und hob ihr Kinn. „Wir sind kein „Fall“, Sarah.“ Grinsend küsste er ihre Nase. „Wir sind bald „Mann und Frau“.“ Nun bekamen ihre Lippen einen Kuss ab. Dann wandte er sich wieder zum Ausgang.
„Für die Angestellten hier in den Lizenz-Büros sind wir ein Fall, mehr nicht.“
„Mit denen sind wir eh fertig, jetzt ist Schritt 4 an der Reihe.“ Er öffnete ihr die Tür und sah Griggs an sein Taxi gelehnt warten.
Der Ex-Mechaniker sah sie fragend an. „Alles in Ordnung, Commander?“
„Alles roger, Griggs.“ Harm grinste breit und wedelte mit der Lizenz.
Martin Griggs lachte und hob den Daumen. „Dann bin ich dran mit den guten Nachrichten: David kann Sie in einer halben Stunde trauen.“
Mac musste schlucken. „Oh.“ Ihre Nervosität kam wieder.
„Ich hoffe, Sie haben nichts dagegen, dass ich meine Frau Liz angerufen habe. Sie stammt aus einer alten Navy-Familie. Wir haben uns oft über meine Zeit auf der Patrick Henry unterhalten. Es ließ sich nicht vermeiden, dass dabei auch Ihr Name fiel, Commander. Sie würde Sie gerne kennen lernen.“
„Kein Problem, Martin.“ Harm schüttelte den Kopf und lachte leise.
Griggs strahlte. „Dann steigen Sie mal ein, Colonel, Commander. Martin Griggs bringt Sie zu Ihrem Glück.“
Mac lachte laut. „Sagen Sie so etwas allen Ihren Fahrgästen?“
„Nur den ganz netten, Ma’am.“ grinste er.
„Wir fühlen uns geehrt.“ erwiderte Harm amüsiert, legte die Hand aufs Herz und neigte den Kopf.
„Aha.“ machte sie und sah dann den Fahrer an. „Ist es weit?“
„Nein, Colonel. 10 Minuten den Strip runter Richtung Süden.“
„Okay, danke.“
Harm sah sie an und drückte ihre Hand. „Nervös?“ fragte er leise.
„Ein bisschen.“ gab sie kaum hörbar zu.
„Ich bin ja bei dir, Marine.“
„Sehr witzig.“ zischte sie, konnte sich ein Schmunzeln aber nicht verkneifen.
„Hey, hey.“ Er küsste ihre Wange. „Was sind denn das für Töne?“
„Sorry.“
„Das böse, böse Wort.“ lachte er.
Macs Aufregung verflüchtigte sich so schnell wie sie gekommen war. „Blödmann.“
Griggs musterte seine Fahrgäste. Dann begann er, eine Melodie zu pfeifen.
„Gott, Griggs, nein!“ entfuhr es dem dunkelhaarigen Offizier. Mit einem klassischen Fliegergrinsen im Gesicht fiel er in das Pfeifen ein.
Mac sah verwirrt von einem zum anderen. „Äh... könnte mich mal jemand aufklären?“
„Das war die inoffizielle Hymne der Patrick Henry.“ Harm grinste immer noch.
„Denk dran, dass wir am frühen Nachmittag wieder nach Washington zurückfliegen. Da bleibt nicht viel Zeit für das Aufwärmen alter Geschichten, Mister.“
„Ich weiß.“ Er grinste immer noch. „Hat trotzdem Spaß gemacht.“
„Das glaub ich dir Kindskopf sogar.“ kicherte sie.
„Wir sind da!“ unterbrach Martin Griggs das Herumgealbere der beiden. Er bog auf den Parkplatz einer kleinen Backstein-Kapelle ein, vor der eine Frau mit Kinderwagen und ein Mann in Harms Alter standen.
„Ihre Frau?“
„Jupp. Und mein Schwager David.“ Griggs stieg aus dem Wagen und begrüßte erst Frau und Tochter, dann seinen Schwager mit einer herzlichen Umarmung.
Harm und Mac waren ihm gefolgt und traten nun zu der Gruppe.
„Commander, Colonel, das ist meine Frau Liz mit unserer Tochter Belle...“ Martin deutete auf die beiden. „Und das hier ist mein Schwager, Reverend David Kerry.“
„Sehr erfreut.“ nickten die beiden Offiziere und schüttelten nacheinander die dargebotenen Hände.
„David, Liz, das sind Commander Rabb und seine Verlobte, Lieutenant Colonel MacKenzie.“
Liz Griggs musterte den dunkelhaarigen Offizier. „Sie also sind der Anwalt von der Patrick Henry.“
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„Na ja, als Anwalt war ich eigentlich nicht dort.“ grinste Harm verlegen.
„Aber Sie haben einiges für meinen Mann getan, Sir.“
„Ihr Mann hatte es einfach nicht verdient, so behandelt zu werden, Ma’am. Er war ein sehr sorgfältiger Mechaniker. Außerdem verteidige ich jeden Mandanten nach bestem Wissen und Gewissen.“
Liz grinste. „Ich weiß auch, dass Sie ein hervorragender Flieger waren, Commander.“
„Ist er noch.“ warf Mac trocken ein und gab ihrem Flieger einen Kuss auf die Wange.
„Commander?“ David Kerry sah Harm neugierig an. „Wir haben noch ein paar Dinge zu besprechen, bevor es losgehen kann.“
„Natürlich, Sir.“ Während der Ex-Pilot dann die notwendigen geschäftlichen Dinge mit dem Reverend klärte, blickte Mac neugierig in den Kinderwagen.
Große dunkelbraune Augen musterten sie aufmerksam.
„Ist die süß!“ Mac lächelte automatisch. Belle war ein bildhübsches Baby und machte ihrem Namen alle Ehre.
Plötzlich flogen ihre Ärmchen und Beinchen durch die Luft; ein lautes Kieksen ertönte.
„Ups.“ machte Mac, bevor sie anfing, laut zu lachen.
Liz Griggs grinste. „Sie scheint Sie zu mögen, Colonel. Das macht sie nur bei wenigen Fremden.“
„Sie ist ein so hübsches Baby.“ Mac seufzte stumm. Plötzlich sprang ihr Mutterinstinkt an – völlig unvorbereitet für sie. <Ich will auch so eins.> Automatisch flog ihr Blick zu Harm. <Blaugrüne Augen soll es haben... wie die See... wie er...> Sie fing seinen Blick auf und sah ein sanftes Lächeln sowie das leichte Nicken. Ein strahlendes Lächeln erschien auf ihrem Gesicht.
„Ma’am, Sie werden bestimmt auch bald eins haben.“ meinte Liz leise. Sie hatte die stumme Konversation der beiden Offiziere aufmerksam verfolgt. Bevor sie geheiratet hatte, war sie als Psychologin bei der Navy tätig gewesen. Menschen machten ihr so leicht nichts vor.
„Das... ähm... das ist nicht so einfach.“ erwiderte Mac, ohne den Blick von Belle zu lösen.
„Manchmal ist es einfacher als man denkt, Sarah. Sie lieben sich doch. Sonst hätten Sie diese spontane Aktion gar nicht erst angeleiert. Ich sehe außerdem, wie bereit Sie selbst für ein Baby sind.“ Sie holte ihre Tochter aus dem Wagen und drückte sie Mac in die Arme. „Genießen Sie es.“ lachte sie und amüsierte sich über ihre Tochter, die der Offizierin an die Nase griff und jauchzend zudrückte.
„Au!“ rief Mac.
Das Baby strampelte mit den Beinen und lachte fröhlich.
Leise redete Mac auf das fidele Bündel in ihren Armen ein. „Hey, ist ja gut, Süße.“ Nebenbei inhalierte sie tief den Duft, der Belle wie alle Babys umgab. Lächelnd rieb sie ihre Nase an der des Babys.
Harm verfolgte die Szene seit Macs Aufschrei. Ein sanftes Lächeln glitt über sein Gesicht. Einmal mehr sah er, wie gut sie mit Kindern umgehen konnte. Er traf eine Entscheidung – zumindest für sich: Lange wollte er nicht mehr mit Nachwuchs warten. Mac verdiente dieses Glück einfach.
„Kinder bringen oft die besten Seiten in einem zum Vorschein.“ meinte Reverend Kerry leise. Er hatte sowohl die Szene beobachtet wie auch die beiden Offiziere. Wie seine Schwester hatte er rasch die tiefen Gefühle der beiden füreinander erkannt.
Harm nickte, löste seinen Blick aber nicht von Mac und dem Baby. „Manchmal allerdings...“
„Manchmal verdienen Eltern diese Bezeichnung leider nicht. Die Leidtragenden sind immer die Kinder.“ Kerry sah den dunkelhaarigen Mann neben sich aufmerksam an.
Erneut nickte dieser, ohne seinen Blick von den Frauen zu lösen. „Mac fällt unter diese Kategorie.“
„Inwiefern?“
„Ihr Vater war Alkoholiker; ihre Mutter hat beide verlassen, als Mac 17 war. Sarah wurde selbst Alkoholikerin.“
„Auf mich wirkt sie ganz normal, Commander. Was ist passiert?“
„Matthew O’Hara ist passiert.“ Harm grinste schief und seufzte. „Ihr Onkel hat sie mit in die Wüste genommen und sie dort vom Alkohol weggebracht. Er war bei den Marines. Auf seinen Vorschlag hin ist sie ins Corps eingetreten. Mac hat dann Jura studiert und ist Anwältin geworden.“ Nun lachte Harm leise. „Sie ist eine der besten, Reverend.“
Kerry hörte den Stolz in der Stimme des Offiziers. Er sah auf die Uhr. „Wir sollten beginnen, Commander.“
„Äh... beginnen?“
„Mit der Hochzeit.“ lachte Kerry. „Deswegen sind Sie doch hier in Vegas.“
Harms Mund war plötzlich wie ausgetrocknet. „Oh... na... natürlich, Reverend.“
„Nervös?“
„Aha.“
„Haben Sie die Ringe?“
Harm kramte in seiner Tasche. Als er sie nicht sofort fand, wurde er bleich wie ein Blatt Papier. „Uh... Moment... ich hab sie doch...“ Er durchsuchte die andere Tasche und fand das kleine Kästchen dort. „Hier.“ seufzte er dann erleichtert.
„Gut.“ erwiderte Kerry und musterte schmunzelnd den Bräutigam. Nervöse Brautleute waren sein Geschäft. „Sie wird bestimmt nicht „nein“ sagen.“
„Ich hoffe es.“ erwiderte der Ex-Pilot ohne nachzudenken.
Kerry hob den Kopf. „Meine Damen, Martin!“ rief er. „Wir können beginnen.“
Die beiden Frauen sowie Martin Griggs kamen mitsamt Kinderwagen auf die beiden Männer zu.
Harm musterte Mac eingehend. <Sie ist genauso aufgeregt wie ich.> Er griff nach ihrer Hand und drückte sie. „Alles okay?“ wisperte er.
„Aha.“ Sie packte seine Hand fester.
„Nicht kneifen, Commander.“ lachte da plötzlich Griggs.
Der Ex-Pilot grinste. „Griggs, ich habe auf der Patrick Henry nie gekniffen, ich kneife auch hier nicht.“
Alle betraten die Kapelle. Mac zog ihre Jacke aus und legte sie in eine der Bänke. „Ich heirate NICHT in meiner Jacke.“ grinste sie, als sie Harms verwunderten Blick sah. „Und du auch nicht, Mister. Selbst wenn das da deine heißgeliebte Bomberjacke ist.“ Sie deutete auf seine Jacke.
„Heißgeliebt bist du, Sarah.“ raunte er ihr zu, als er die Jacke auszog und auf ihre legte.
Liz Griggs grinste breit. „Haben Sie zwei sich abgesprochen?“
Die beiden Offiziere sahen sich an. Harm trug ein cremefarbenes Hemd, jedoch keine Krawatte. Und Mac hatte ihren hellen Kaschmir-Pullover an. Schwarze Hosen vervollständigten beider Outfit.
„Äh... nein.“ grinste Mac.
Plötzlich ertönten die ersten Takte des Hochzeitsmarsches [AN: der von Mendelssohn-Bartholdy].
„Es geht los.“ raunte Liz den beiden zu, als diese keine Anstalten machten, sich in Bewegung zu setzen.
Harm und Mac sahen sich an. „Ups.“ meinten sie beide gleichzeitig und marschierten los, die Wangen leicht gerötet.
Er griff nach Macs Hand. „Alles okay?“
„Aha.“ nickte sie und fragte sich, wie oft er sie das noch fragen würde am heutigen Tag.
Gemessenen Schrittes gingen sie dann nach vorne, Harm rechts, Mac links. Liz Griggs folgte in geringem Abstand. Am Ende des Ganges, vor dem „Altar“, wartete Reverend Kerry mit Martin Griggs.
Schließlich standen sie vor Kerry. Dieser nickte ihnen aufmunternd zu, bevor er mit der Zeremonie begann.
„Harmon und Sarah, ihr seid heute hierhergekommen, um den Bund fürs Leben einzugehen.“
Harm lächelte Mac an, Mac lächelte Harm an.
„Lasst mich zunächst ein paar Worte über den Sinn der Ehe und die Verantwortung füreinander sagen.“
Von den folgenden Worten des Reverend bekamen beide vielleicht die Hälfte mit. Jeder war in seine eigenen Gedanken versunken.
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Harm streichelte mit dem Daumen leicht über Macs Handrücken. Er dachte an die Zukunft.
Was würde das Leben für sie bereithalten? Sicher war, es würde Höhen und Tiefen geben, glückliche Zeiten und weniger gute.
Wie würde ihre berufliche Zukunft aussehen – vor allem nach dieser spontanen Aktion?
Was wäre mit Kindern? Würden sie gesund sein?
Würden sie beide gesund bleiben?
Er seufzte kaum hörbar, was ihm einen fragenden Blick von Mac einbrachte. Beruhigend drückte er ihre Hand. Dieses Mal lächelte sie.
Mac hatte eine ziemlich genaue Vorstellung davon, was ihrem Flieger durch den Kopf ging. Nicht nur, weil sie ihn gut kannte, sondern auch weil ihre eigenen Gedanken ganz ähnlich waren.
Kerry hob ein wenig die Stimme. „Sie beide haben sich nach reiflicher Überlegung zu diesem entscheidenden Schritt entschlossen.“ Er schmunzelte leicht. Etwa die Hälfte seiner Brautpaare bestand aus Spontan-Hochzeiten wie dieser. Ebenso war er mit fehlender Aufmerksamkeit seinen mahnenden Worten gegenüber vertraut.
Nun wieder aufmerksam und mit einem verlegenen Grinsen im Gesicht lauschten die beiden Offiziere dem Reverend.
„Sie wollen füreinander da sein in guten wie in schlechten Zeiten.“
Harm und Mac sahen sich an und nickten.
Kerry nahm die Ringe vom Kissen auf dem Beistelltisch und wandte sich an Harm. „Bitte sprechen Sie mir nach.“
Harm nahm den für Mac bestimmten Ring, ergriff ihre linke Hand und schob ihn auf das erste Glied des Ringfingers.
„Ich, Harmon Rabb Junior, nehme dich, Sarah MacKenzie, an als meine Frau.“ Kerrys Stimme war leise, aber dennoch kräftig.
Harm holte tief Luft. „Ich, Harmon Rabb Junior, nehme dich, Sarah MacKenzie, an als meine Frau.“ Mit jedem Wort wurde seine Stimme fester.
„Ich verspreche dir die Treue in guten und in bösen Tagen, in Gesundheit und Krankheit, bis der Tod uns scheidet.“
„Ich verspreche dir die Treue in guten und in bösen Tagen, in Gesundheit und Krankheit, bis der Tod uns scheidet.“ Die Augen des Ex-Piloten bohrten sich in Macs.
„Ich will dich lieben, achten und ehren alle Tage meines Lebens.“
„Ich will dich lieben, achten und ehren alle Tage meines Lebens.“ <Und darüber hinaus.> fügte Harm stumm hinzu.
Der Reverend nickte leicht. „Trag diesen Ring als Zeichen unserer Liebe und Treue.“
„Trag diesen Ring als Zeichen unserer Liebe und Treue.“ Mit dem letzten Wort schob Harm den Ring ganz auf Macs Finger und schenkte ihr ein breites Rabb-Lächeln.
Mac löste ihren Blick nur für eine Sekunde von Harms, als Kerry ihr den für Harm bestimmten Ring gab. Wie zuvor Harm schob auch sie den Ring nur über das erste Fingerglied.
Wiederum sprach der Reverend die entscheidenden Worte vor. „Ich, Sarah MacKenzie, nehme dich, Harmon Rabb Junior, an als meinen Mann.“
„Ich, Sarah MacKenzie, nehme dich, Harmon Rabb Junior, an als meinen Mann.“
„Ich verspreche dir die Treue in guten und in bösen Tagen, in Gesundheit und Krankheit, bis der Tod uns scheidet.“
„Ich verspreche dir die Treue in guten und in bösen Tagen, in Gesundheit und Krankheit, bis der Tod uns scheidet.“ Für einen Moment kam in ihr die Erinnerung an seinen Absturz wieder hoch. Sie hoffte, dass das Schicksal zu ihr nicht so grausam sein würde wie zu Harms Mutter bzw. Großmutter.
„Ich will dich lieben, achten und ehren alle Tage meines Lebens.“ gab Kerry ihr die weiteren Worte vor.
„Ich will dich lieben, achten und ehren alle Tage meines Lebens.“
Der Reverend nickte erneut. „Trag diesen Ring als Zeichen unsrer Liebe und Treue.“
„Trag diesen Ring als Zeichen unsrer Liebe und Treue.“ Mit dem letzten Wort schob dann Mac den Ring ganz auf Harms Finger.
Beide Offiziere strahlten sich an.
David Kerry legte seine Hand über ihre jetzt miteinander verschränkten Hände und sah Harm an.
„Harmon, so frage ich dich nun: Willst du Sarah MacKenzie zu deiner rechtmäßig angetrauten Ehefrau nehmen? Dann antworte mit „Ja, ich will.“.“
Harm schluckte nervös. „Ja, ich will.“ Selbst er hörte das leichte Zittern in seiner Stimme.
Der Reverend wandte sich dann an Mac.
„Sarah, so frage ich auch dich: Willst du Harmon Rabb Junior zu deinem rechtmäßig angetrauten Ehemann nehmen? Dann antworte mit „Ja, ich will.“.“
Sie lächelte sanft, ihre Stimme war jedoch klar und fest. „Ja, ich will.“
„Sarah und Harmon, ihr habt euch jetzt das Eheversprechen gegeben.“
<Wir sind verheiratet!> telegraphierten beide in einer ihrer stummen Unterhaltungen. Sie hatten nur Augen füreinander und hätten daher fast das Wichtigste nicht mitbekommen: Die Gültigkeitserklärung ihrer Eheschließung.
„Kraft der mir vom Staate Nevada verliehenen Befugnisse erkläre ich euch hiermit zu Mann und Frau.“
„Dadada!“ ertönte es da plötzlich laut, gefolgt von einem fröhlichen Babylachen.
Alle blickten zum Kinderwagen und lachten. Belle strampelte mit Ärmchen und Beinchen und gluckste und brabbelte munter vor sich hin.
Nach ein paar Sekunden räusperte sich der Reverend. „Ähem... Sir...“
Harm sah ihn fragend an, während Macs Blick noch auf Belle ruhte.
„Commander, Sie dürfen die Braut jetzt küssen.“ grinste David Kerry.
„Oh.“ Der Ex-Pilot wurde rot und lächelte verlegen. Dann packte er Macs Kinn und drehte ihren Kopf sanft zu sich. „Ich darf dich küssen, Mrs. Sarah MacKenzie-Rabb.“ wisperte er und grinste breit.
Mac sah unzählige Emotionen in seinen blaugrünen Augen, als sich diese ihrem Gesicht näherten. Erwartungsvoll schloss sie die Augen.
Seine weichen Lippen berührten die ihren zuerst nur ganz leicht. Aber rasch wurde der Kuss intensiver. Ihre Beine fühlten sich plötzlich an wie Wackelpudding.
Eher als ihr lieb war, löste er sich wieder von ihr. „Ich liebe dich.“ hauchte er.
„Ich liebe dich auch.“
„Herzlichen Glückwunsch, Commander.“ Kerry hielt Harm die Hand hin.
Dieser ergriff und schüttelte sie. „Danke, Reverend.“
„Auch Ihnen Glückwünsche und alles Gute, Mrs. MacKenzie-Rabb.“
Mac war kurz irritiert, hörte sie doch zum ersten Mal ihren neuen Nachnamen. „Äh... danke, Sir.“ Dann jedoch glitt ein Strahlen über ihr Gesicht, das zuerst den Reverend traf und dann ihren frischgebackenen Ehemann.
Harm hatte noch nicht realisiert, dass das bezaubernde Wesen vor ihm nun seine Ehefrau war. Ihr Lächeln jedoch ließ sein Inneres Purzelbäume schlagen.
„Commander, wir haben noch ein paar Formalitäten zu erledigen, bevor Sie in Ihr gemeinsames Leben starten können.“
„Natürlich, Reverend.“ Harm drückte noch einmal Macs Hand und hauchte ihr einen Kuss auf die Wange. „Ich liebe dich, WEIB.“
Sie grinste nur und zwinkerte vielsagend.
Alle begaben sich in ein kleines Nebenzimmer, wo die Frischvermählten sowie das Ehepaar Griggs und Kerry die Heiratsurkunde unterzeichneten.
Dann erhob Martin Griggs das Wort. „Commander, normalerweise müssten Sie sich selbst um eine Kopie der Urkunde bemühen. Aber wenn Sie mir eine Vollmacht erteilen, würde ich mich freuen, wenn ich das für Sie erledigen könnte.“
„Griggs, Sie haben heute schon so viel für mich getan, da...“
Der Ex-Mechaniker hob eine Hand. „Es macht mir wirklich nichts aus, Sir. So kann ich wenigstens etwas von dem zurückgeben, was Sie für mich getan haben.“
Harm seufzte ergeben. „Okay, Martin. Ausreden kann ich es Ihnen ja anscheinend nicht.“
„Nicht wirklich, Commander.“ grinste er. „David, können wir rasch deinen Computer benutzen?“
Kerry nickte. „Natürlich, Martin.“
Mac checkte derweil ihre innere Uhr und stellte fest, dass sie bis zur Check-In-Zeit für den Heimflug noch knapp zwei Stunden Zeit hatten. „Harm?“
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„Ja?“ Neugierig sah er sie an.
„Wir haben nur noch knapp zwei Stunden Zeit.“
„Oh.“ Er sah Griggs und Kerry verlegen an. „Wir sollten uns beeilen.“
Griggs lachte. „Commander, ich bringe Sie schon rechtzeitig zu Ihrem Flieger, keine Sorge.“
„Danke, Martin.“ Harm war erleichtert. „Hätten wir mehr Zeit zur Verfügung, hätten wir Sie alle gerne noch zum Essen eingeladen.“
„Ich kann sowieso nicht, in einer halben Stunde habe ich die nächste Trauung.“ warf der Reverend ein.
„Na gut.“ Der Ex-Pilot seufzte. „Aber betrachten Sie sich alle eingeladen zu unserer kirchlichen Trauung.“
„Danke, das nehmen wir doch gerne an.“ Griggs lachte. „Ich war noch nie in Washington.“
Nun war es Mac, die lachte. „Wir wissen nur noch nicht, wo genau wir heiraten. Er hier...“ Sie deutete auf Harm. „... kommt nämlich von der Westküste, aus La Jolla. Dort leben auch seine Eltern. Und es ist gut möglich, dass wir dort heiraten.“
„In Kalifornien war ich auch noch nicht.“ entgegnete der dunkelhäutige Mann trocken und lachte erneut. „Wir sollten uns jetzt aber um die Vollmacht kümmern.“
„Dann mal los.“ grinste Harm.
Es dauerte nicht lange, bis alles erledigt war. Sie tauschten noch ihre Adressen aus. Dann war Abschiednehmen angesagt.
Harm wandte sich an Kerry. „Reverend, wir danken Ihnen, dass Sie so kurzfristig Zeit für uns hatten.“
„Martin hat mich schon ordentlich beschwatzen müssen, Commander.“ grinste der Reverend. „Aber ich bin froh, dass ich Ihnen einen schönen Tag ermöglicht habe.“
„Es war wunderschön, Sir.“ Mac lächelte breit.
Ein süffisantes Grinsen umspielte die Lippen von Kerry. „Ich hoffe, Sie nehmen sich meine Ratschläge zu Herzen, Sarah.“ Insgeheim fragte er sich, wie viel die beiden überhaupt davon mitbekommen hatten.
„Natürlich.“ Sie sah ihn ernst an.
Harm plauderte derweil mit dem Ehepaar Griggs. „Martin, Liz, ich hoffe, Sie können es einrichten, im Frühjahr eine kleine Reise zu machen. Und bringen Sie Belle mit.“ Er zwinkerte verschwörerisch. „Ich kenne jemand, der einen Narren an ihr gefressen hat.“
Liz lachte. „Commander, es ist gar nicht schwer, so etwas zustande zu bringen.“
„LIZ!“ Martin sah seine Frau verblüfft an, während Harm nur amüsiert den Kopf schüttelte. <Nein, es ist wirklich nicht schwer.> dachte er. Der Gedanke an ihre bevorstehende Hochzeitsnacht weckte prompt gewisse Teile seiner Anatomie. <SHIT!>
„Ich darf mich auch von Ihnen verabschieden.“ Mac trat zu der Gruppe und gab den Griggs nacheinander die Hand. „Und von der kleinen Belle.“ Sie beugte sich über den Wagen.
„Warten Sie.“ Liz holte ihre Tochter aus dem Wagen und gab sie Mac.
„Dadada.“ machte die Kleine und grapschte nach Macs Nase.
„Das gefällt dir wohl.“ lachte Mac und stupste das Baby.
„Dadada.“
„Du bekommst auch so eins.“ hörte Mac da eine tiefe Stimme leise in ihr Ohr wispern.
Sie drehte sich um. „Versprochen?“
„Versprochen.“
„Wir müssen jetzt aber wirklich los.“ Mac legte das Baby zurück in den Wagen.
Martin Griggs nickte. „Liz, ich bleibe dann am Flughafen und komme zur gewohnten Zeit nach Hause.“ Er gab seiner Frau einen Kuss.
„Okay. Bis dann.“
Sie gaben sich alle noch einmal die Hand. „Wiedersehen.“
Dann stiegen die beiden Offiziere ins Taxi und winkten ein letztes Mal. Griggs startete den Wagen und fuhr los. Wenig später erreichten sie den Flughafen.
Harm holte zwei 50$-Scheine aus seiner Geldbörse und reichte sie Griggs. „Ist das okay so, oder ist das zu wenig?“ Er linste auf das Taxameter, das zwar lief, aber einen wesentlich geringeren Betrag anzeigte.
Griggs grinste. „Sie sehen doch den Betrag, Commander.“
„Der kann aber nie und nimmer stimmen, Martin.“ Harm hob grinsend einen Finger.
„Ups.“ erwiderte dieser lachend. „Anscheinend habe ich vergessen, das Ding wieder anzustellen, als wir vom Lizenzbüro losgefahren sind.“ Er grinste noch breiter. „So etwas Dummes aber auch.“
„Sie sind ein Schlitzohr, Martin.“
„Wer? Ich?“ Griggs legte eine Hand auf seine Brust und verdrehte theatralisch die Augen. „Commander, jetzt beleidigen Sie mich aber.“
„Ja, ja.“ Harm winkte lachend ab. „Dann stimmt das so mit dem Betrag. Falls Sie nicht wissen sollten, was Sie mit dem Überschuss anfangen sollen, laden Sie Ihre Frau zu einem schönen Dinner ein.“
„Ich denke, ich werde schon eine Verwendung dafür finden, Sir.“
Harm erhielt einen Stups von Mac. Er nickte. „Griggs, wir müssen los.“ Er gab seinem ehemaligen Mechaniker noch einmal die Hand, gefolgt von Mac. „Vielen Dank noch mal für alles.“
„Sir, ich habe das sehr gerne getan. Schließlich trifft man nicht alle Tage alte Bekannte. Und so konnte ich wenigstens ein bisschen was wieder gutmachen. Ohne Sie hätte ich mir dieses Taxi nicht leisten können.“
„Dann haben Sie Ihre Pension gut angelegt, Martin.“
„Ich verdiene jedenfalls ganz gut damit.“
„Okay, nun müssen wir aber wirklich los, bevor wir in Sentimentalitäten zerfließen. Grüßen Sie Ihre Frau und Ihren Schwager noch einmal von uns.“
„Mach ich, Sir.“
Harm öffnete die Autotür und stieg aus. „Wir sehen uns im Frühjahr.“
„Roger, Commander.“ Griggs tippte sich an die Stirn.
Mac folgte ihrem Flieger, beugte sich aber noch mal ins Auto. „Wiedersehen.“
„Bye, Ma’am.“
Sie schloss die Tür und winkte.
Griggs hupte noch einmal kurz und fuhr dann los, um nachfolgenden Taxen Platz zu machen.
„Wie klein die Welt doch sein kann.“ sinnierte sie, als sie dem Wagen hinterher sah.
Der Ex-Pilot griff nach ihrer Hand. „Vielleicht war das ja auch Schicksal, Mac. Wir SOLLTEN einfach Glück haben.“
„ICH hab mein Glück gefunden.“ grinste sie und küsste seine Wange.
Er drehte ihren Kopf. „Ich auch, Sarah, ich auch.“ wisperte er, bevor er sie richtig küsste. Im Gegensatz zu dem in der Kapelle drohte dieser Kuss jedoch „auszuarten“. Gerade noch rechtzeitig erinnerte er sich daran, wo sie waren. Ein wenig außer Atem löste er sich von ihr. „Wir vertiefen das, wenn wir wieder daheim sind.“
„Wow!“ machte sie nur.
„Wow?“
„Yeah.“ Sie leckte sich über die Lippen. „Dieser Kuss... puh...“
„Du wirst noch mehr davon bekommen, Mrs. MacKenzie-Rabb.“
Sie schmiegte sich an ihn. „Mhmmm, „Mrs. MacKenzie-Rabb“ klingt schön. Ungewohnt, aber schön.“
„Noch etwas, woran du dich gewöhnen musst, Mac.“ grinste er. „Was jetzt?“
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„JETZT, mein Lieber, marschieren wir da rein und begeben uns direkt zum Check-In.“
„Dann Abmarsch.“ Er gab ihr einen Klaps auf den Po.
Lachend packte sie seine Hand und zog ihn mit sich ins Gebäude. Rasch orientierte sie sich und steuerte auf den für sie bestimmten Schalter zu. Da sie mit sehr wenig Gepäck reisten, waren sie auch schnell abgefertigt. Nach der letzten großen Kontrolle standen sie dann im Wartebereich des Terminals und sahen sich an.
Harm zog amüsiert die Mundwinkel nach oben. „Und nun?“
„NUN möchte ich mir mit meinem Männchen die Wartezeit verkürzen.“ grinste sie.
„Maaac!“
Ihre großen braunen Augen sahen ihn unschuldig an. „Ich hab an Kaffee gedacht, Mister.“
„Am liebsten möchtest du doch den Kaffee weglassen und dein frisch angetrautes Männchen genießen.“ raunte er ihr ins Ohr.
<Allerdings.> dachte sie, gab ihm jedoch einen Klaps gegen die Schulter und lachte leise. „Schließ nicht immer von dir auf andere, Commander.“
Sein Protest war nur halbherzig. „Saraaah.“
„Mitkommen.“ kicherte sie und setzte sich in Bewegung.
Der Ex-Pilot folgte ihr zum nächsten Coffee-Shop, wo sie sich ihre Kaffee-Kreationen schmecken ließen. Die Zeit bis zum ersten Aufruf ihres Fluges verbrachten sie dann mit belanglosem Geplauder.
Als ihr Flug schließlich aufgerufen wurde, erhoben sie sich und schlenderten zum entsprechenden Gate. „Etappe 5 naht.“
Mac sah ihn mit einem Funkeln in den Augen an. „Ich hab zwar nicht so genau mitgezählt, aber du weißt auch, was der Schritt danach sein wird, nicht wahr?“
„Oooh ja.“ wisperte er und küsste ihr Ohrläppchen. „Etappe SEX – unsere Hochzeitsnacht.“ Seine Stimme rumpelte rau und tief in ihr Ohr.
Warme Schauer liefen durch ihren Körper. <Wie schafft er es nur, so viel Verlangen in seine Stimme zu legen?> „A... aber vorher...“
„Vorher ist leider noch einmal warten angesagt.“ schnaubte er missmutig.
Gutmütig tätschelte sie seinen Arm. „Ich weiß, du hättest jetzt lieber den Steuerknüppel einer Tomcat in der Hand und würdest damit zurück nach Washington fliegen.“
Bei seiner Antwort ritt ihn ein kleines Teufelchen. „Nicht unbedingt.“ grinste er süffisant.
„Nicht?“
„Ah-ah.“ Das Grinsen wurde breiter, als er den Kopf schüttelte.
Mac erkannte anhand des Funkelns in seinen Augen die Richtung, in die seine Gedanken gingen. „Was wäre dir denn lieber?“ fragte sie unschuldig.
„Komm her.“ Er krümmte winkend den Zeigefinger und beugte sich zu ihr, als sie vor ihm stand. „Z. B., dass du MEINEN Steuerknüppel in die Hand nimmst... dass du mit ihm spielst...“ raunte er leise.
„Ähm... ähem...“ räusperte sie sich und spürte, wie sich ihre Wangen röteten.
„Ich kann es kaum erwarten, dass du mich damit zu neuen Höhenflügen steuerst, Sarah MacKenzie-Rabb.“
Erstaunlich schnell fing sie sich wieder und warf ihm einen Blick zu, der nur als „schmutzig“ bezeichnet werden konnte. „Wenn ich dich dann steuern kann, wohin ich will, soll mir das nur recht sein.“
„SARAH!“ zischte er und war froh, dass sie vor ihm stand. Gegen das Zwicken in seinem Schritt war er allerdings machtlos.
„Das kommt davon, wenn man seinen Steuerknüppel andern überlässt.“ kicherte sie.
Bevor er den Mund zu einer Erwiderung öffnen konnte, wurde das Gate geöffnet. <Gott sei Dank!>
„Es geht weiter.“ schmunzelte Mac.
Ein klassisches Rabb-Grinsen traf sie. „Jupp.“
Hand in Hand schritten sie dann den langen Gang zum Flugzeug. Ihre Plätze waren nicht die besten für Harms lange Beine, aber immerhin hatte er einen Platz am Gang bekommen.
„Bald hast du es ja überstanden, Flyboy.“ grinste sie mit mütterlichem Tonfall und legte eine Hand auf seinen Schenkel.
Normalerweise hätte er ordentlich protestiert, konnte jetzt seinen Blick aber nicht von dem funkelnden Ring an ihrem linken Ringfinger lösen. Er legte seine Hand über ihre und begann, gedankenverloren mit dem Ring zu spielen. Ein leicht dämliches Lächeln überzog sein Gesicht.
Mac amüsierte sich über seinen verträumten Gesichtsausdruck. <Anscheinend sickert die Realität allmählich durch.> dachte sie, als die Maschine zur Startbahn rollte, ihr Flieger aber keine Reaktion zeigte, sondern immer noch am Ring herumfummelte. Auf dem Hinflug war das noch ganz anders gewesen, da hatte neben ihr ein Nervenbündel namens „Harmon Rabb Junior“ gesessen.
Erst als das Flugzeug beschleunigte, hob er den Kopf – und blickte geradewegs in das sanfte Lächeln seiner Ehefrau.
„Ich liebe dich.“ wisperte sie.
Er lächelte zurück. „Ich liebe dich auch, Sarah.“
„Wir sind verheiratet.“ Ihre Stimme war immer noch leise, hatte aber einen staunenden Unterton.
„Aha.“ nickte er und bekam fast nicht mit, wie sie abhoben.
„Wir sind unterwegs in unsere Flitterwoche.“
Er blickte aus dem Fenster und grinste. „Stimmt. Aber es wird nur eine Flitterwoche 2. Klasse sein. Ich verspreche dir jedoch, dass du noch 5-Sterne-Flitterwochen bekommen wirst.“
„Fürs Erste reicht mir der Ring an meinem Finger.“
Er spielte mit besagtem Ring. „Happy?“
„Mehr als happy, Seemann.“ Sie gab ihm einen Kuss auf die Wange und schenkte ihm ein strahlendes Lächeln.
„Ich sehe es.“ lachte er leise. „Weißt du eigentlich, wie sehr ich dein Lächeln liebe?“
Ihre Mundwinkel zogen sich amüsiert nach oben. „Ich hoffe, du liebst noch mehr als mein Lächeln.“
„Maaac...“
Sie beugte sich zu ihm. „Du liebst doch jeden Millimeter an mir.“ raunte sie in sein Ohr und drückte seinen Schenkel.
Dem Ex-Piloten wurde plötzlich sehr warm. „Sarah!“ zischte er.
„Zu schade aber auch, dass du dich jetzt benehmen musst.“ kicherte sie. „Und das wirst du auch noch ein paar Stunden machen müssen.“
„Luder!“ knurrte er und versuchte, das Zwicken seiner Hose zu ignorieren.
„Das „Luder“ bekommst du in ein paar Stunden.“ Sie zwinkerte vielsagend. „Machen wir es bei dir oder bei mir?“
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Das Kneifen wurde stärker. „Du hast deine Sachen noch bei mir.“ murmelte er und dachte an die vergangene Nacht.
„Es ist doch gut, dass ich als Marine immer ein bisschen mehr einpacke als nötig.“ lachte sie leise. „Dann werden wir unsere Hochzeitsnacht also bei dir verbringen. Ich freu mich schon.“
<Und ich kann es kaum erwarten.> dachte er leicht gequält. Der Gedanke an den ersten ehelichen Sex ließ seine Hose gefährlich eng werden. Um etwaige Anzeichen seiner „Vorfreude“ nicht für alle vorbeikommenden Personen sichtbar zu machen, faltete er seine Hände im Schoß und versuchte, an etwas möglichst Unangenehmes zu denken.
Mac schmunzelte nur. Sie konnte sich denken, was ihrem Flieger gerade durch den Kopf ging. Wären sie jetzt alleine gewesen, hätte sie ihn vermutlich weiter „getriezt“. <Aufgeschoben ist nicht aufgehoben.> Sie sah an ihrem Nebenmann vorbei aus dem Fenster auf die watteweiße Wolkenschicht. Dann legte sie den Kopf gegen die Rückenlehne und schloss die Augen.
Harm hingegen war schon fast weggedöst. Der bisher ruhige Flug und das gleichmäßige Brummen der Triebwerke hatten ihn eingelullt.
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*DING!*
Das Signal der „Bitte Anschnallen!“-Anzeige weckte beide geraume Zeit später dann aus ihrem Schlummer. Sie streckten sich unauffällig.
„Wir landen bald.“ meinte Mac, ohne auf die Uhr zu gucken.
Harm grinste. „Ich weiß, Mrs. MacKenzie-Rabb.“
„Klingt schön.“ erwiderte sie und betrachtete ihren Ring.
Er sah das. „Wie fühlst du dich?“
„Gut.“ lächelte sie. „Was ist mit dir?“
„Ich hab mich nie besser gefühlt.“ lachte er. „Na ja, die Momente, wo du das erste Mal „ich liebe dich“ gesagt hast bzw. meinen Antrag angenommen hast, zählen natürlich schon ein bisschen mehr. Ohne die hätte das heute ja gar nicht stattfinden können.“
Sie lächelte immer noch. „Ich bin froh, dass wir das gemacht haben. Alles Weitere wird sich ergeben.“
„Gemeinsam sind wir schließlich unschlagbar.“ lachte er leise.
„Leicht wird es nicht werden, schätze ich.“
„Aber wir haben uns. Butch und Sundance, schon vergessen?“
„Nein.“ Lachend schüttelte sie den Kopf.
Bevor er etwas sagen konnte, setzte die Maschine auf der Landebahn auf.
Macs Augen funkelten. „Wir sind wieder daheim.“
„Na ja, ein Weilchen wird es noch dauern, bis...“
Mit einem lauten *DING!* erlosch die „Bitte Anschnallen!“-Anzeige wieder.
„Bis was?“
Der Ex-Pilot beugte sich zu ihr. „Bis wir zum schönsten Teil der Hochzeit kommen.“
„MEIN schönster Teil des Tages war der, als du mir den Ring übergestreift und gesagt hast „Ja, ich will.“.“ zwinkerte sie.
„Dann wirst du gleich...“
„Hm-hm.“ räusperte sich da Macs Sitznachbar. „Wenn Sie nichts dagegen haben, würde ich gerne aussteigen.“
„Oh, natürlich, Sir.“ Mac lächelte verlegen und gab Harm einen Schubs. „Verzeihung.“
Sie standen auf und holten ihre Sachen aus dem Gepäckfach. Dann verließen sie die Maschine.
Vor dem Flughafengebäude stoppte Harm und zog sie an sich. „Der erste eheliche Kuss in DC.“ grinste er und küsste sie.
„Mhmmm.“ machte sie.
„Du weißt, was jetzt kommt?“ grinste er, nachdem er sich wieder von ihr gelöst hatte.
„Ja, die erste EHELICHE Fahrt durch das nächtliche Washington.“ Sie grinste verschmitzt zurück. „Willst du jetzt alle ersten „ehelichen“ Male aufzählen?“
„Maaac!“
Ihr Grinsen wurde breiter. „NACH dieser Fahrt allerdings...“ Sie machte eine Pause und klimperte mit den Wimpern, bevor sie sich zu ihm reckte. „Nach dieser Fahrt werde ich meinen frisch angetrauten Ehemann das erste Mal ehelich vernaschen. Ich hoffe, er ist bereit dazu.“ raunte sie in sein Ohr.
Harm packte sie und drückte sie an sich. „Darauf kannst du Gift nehmen, Weib.“ zischte er heiser.
„Ich spüre da schon eine gewisse Einsatzbereitschaft.“ kicherte sie.
„Du wirst gleich RICHTIG sehen und spüren, wie bereit ich bin, Mrs. MacKenzie-Rabb.“
Jetzt lachte sie leise. „Damit du das auch machen kannst, sollten wir uns auf den Heimweg machen. Hier ist jedenfalls kein geeigneter Ort dafür.“
„Mein Weibchen hat Recht.“ grinste er. „Zu viele Zuschauer, zu unbequem, zu kalt.“
Laut lachend zog sie ihn mit zum Parkplatz. „Sehen wir zu, dass wir deine Wohnung und das bequeme Bett dort zum Kochen bringen.“
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„Gütiger Himmel!“ murmelte er.
Als sie vor seinem Lexus standen, entriegelte er die Türen. „Willst du fahren?“ grinste er über das Autodach.
„Willst du Kräfte sparen, um mich nachher über die Schwelle tragen zu können?“ lachte sie.
„Vielleicht...“ Das Grinsen wurde süffisanter.
Sie trat neben ihn und nahm ihm die Schlüssel aus der Hand. „Okay.“ Dann stieg sie in den Wagen.
Harm umrundete sein Auto und ließ sich auf den Beifahrersitz fallen. Rasch schob er noch den Sitz zurück, bevor er sich anschnallte. „Ich bin bereit.“ grinste er.
„Sicher?“ fragte sie mit einem kecken Seitenblick und fuhr los.
„Maaac...“ protestierte er halbherzig.
Während der Fahrt löste er seinen Blick kaum von ihr. Allmählich sickerte die Erkenntnis in sein Hirn, dass er jetzt verheiratet war. Verheiratet mit der Frau neben ihm.
Hin und wieder sah Mac ihn an. Sein intensiver Blick beschleunigte langsam, aber stetig ihren Puls. Schließlich wusste sie inzwischen, welche Leidenschaft er entwickeln konnte, wie verrückt er sie machen konnte. Ein sanftes Lächeln umspielte ihre Mundwinkel.
„Woran denkst du?“
Seine leise und tiefe Stimme holte sie aus ihren Gedanken. Sie checkte kurz die Straße und drehte sich dann zu ihm. „An dich.“
„An mich?“
Sie nickte. „Jupp.“ Eine rote Ampel zwang sie zum Halt. „Ich frage mich, was du dir für deine Hochzeitsnacht einfallen lässt.“
„Es ist auch deine Hochzeitsnacht, Sarah.“
„Ich weiß.“ Sie fuhr wieder los. „Ich habe auch schon eine Idee.“ meinte sie geheimnisvoll.
„E... hm... ehrlich?“
„Aha.“ Im Augenwinkel sah sie, wie er heftig schluckte.
„Verrätst du es mir?“
„Lass dich doch einfach überraschen. Ich will auch nicht wissen, was du vorhast.“
Er lachte leise. „Ganz generell gesagt möchte ich meine Hochzeitsnacht genießen.“
„So wie ich die meine.“ kicherte sie.
„Ich will Spaß haben mit meiner Frau.“ Er legte eine Hand auf ihren Schenkel.
Mac lachte laut. „Das trifft sich gut. Ich will nämlich Spaß mit meinem Mann. Aber das habe ich dir ja schon mal gesagt.“
„Aha.“ Der Druck auf ihrem Schenkel wurde stärker.
„Vernaschen werde ich ihn.“ Sie redete weiter, als ginge es ums Einkaufen. „Schade, dass ich nicht schon mal checken kann, was mein Mann davon hält.“ Rasch tätschelte sie seinen Schenkel, bevor sie mit Schwung in die Stichstraße zu Harms Appartement-Gebäude einbog. Dort stellte sie den Motor ab und grinste den Ex-Piloten an.
„Jetzt könnte ich.“
Erneut musste er schlucken. „Was könntest du?“
„Checken, was du davon hältst, dass ich dich vernaschen will.“
Es zwickte ganz ordentlich am „Checkpoint“. „Ich halte sehr viel davon.“ rumpelte es aus ihm. „Aber nicht hier.“
„Zu unbequem und zu kalt, ich weiß.“ kicherte sie und stieg aus. „Das mit den „vielen Leuten“ fällt hier flach.“
Er kam auf sie zu und presste sie an sich. „Daher kann ich dir zumindest schon mal eine kleine Meldung meiner Stimmung machen.“
„KLEIN?“ lachte sie und rieb sich an ihm. „Ich glaube, DAS muss ich näher untersuchen.“
„Gute Idee.“ Er küsste sie und zog sie mit sich zum Gebäude.
Es dauerte ein bisschen, bis sie den Fahrstuhl erreichten. Immer wieder blieben sie stehen und küssten sich. Ab und an ging auch eine ihrer Hände auf Wanderschaft in „verbotene Zonen“.
Beim Warten auf den Fahrstuhl selbst überkam beide dann plötzlich eine ungewohnte Nervosität. Harm trat von einem Bein aufs andere, immer noch leicht erregt vom Herumknutschen auf dem Weg ins Haus; und Mac spielte mit ihrem neuen Ring und sah überall hin, nur nicht zu Harm.
Kaum hatten sie jedoch die Kabine betreten, löste sich dieses ungewohnte Gefühl in Luft auf.
„Ich liebe dich, Sarah MacKenzie-Rabb.“ grinste er und zog sie an sich.
Mac reckte sich und küsste sein Kinn. „Ich liebe dich auch, Harmon Rabb Junior.“
„Wir sind verheiratet.“
„Aha.“
Inzwischen grinste der Ex-Pilot wie ein Honigkuchenpferd. „Du bist jetzt meine Frau.“
„Aha.“
„Und ich bin dein Mann.“
„Aha.“ machte sie erneut.
Er lachte. „Kannst du auch etwas anderes sagen als „aha“?“
„Aha.“
„Maaac...“
„Der Aufzug hat gestoppt, Harm. Wir sind da.“
„Was?“ Irritiert sah er sich um. „Ups.“
Sie lachte nur laut und öffnete Tür und Gitter. Dann steuerte sie auf Harms Appartement zu.
„Moooment!“ rief er leise.
Sie hatte die Wohnungstür bereits geöffnet und sah ihn nun neugierig an. „Was ist?“
„Das hier.“ grinste er breit und hob sie hoch.
„Harm!“ quiekte sie überrascht.
Mit ihr auf dem Arm betrat er seine Wohnung und kickte die Tür zu. „Man trägt seine Ehefrau nun mal über die Schwelle. Halt mich für altmodisch, aber das MUSSTE jetzt sein.“ Er setzte sie ab, machte das Licht an und zog seine Jacke aus.
Mac tat es ihm gleich und lehnte sich gegen die Tür. „Hängst du meine auch auf?“
„Jupp.“ Keine Minute später wandte er sich ihr wieder zu. Seine Augen funkelten, als er sich zu ihr beugte und sie küsste. Zuerst nibbelte er nur an ihren Lippen, doch der Kuss wurde rasch tiefer und leidenschaftlicher. Zugleich lehnte sich Harm gegen sie und presste sie gegen die Tür.
Schließlich löste er sich schwer atmend wieder von ihr. „Gott... Sarah...“
Macs Beine fühlten sich an wie Pudding. „Heiliger Strohsack! Du küsst mir ja die Seele aus dem Leib.“ lachte sie.
„Ich werde gleich noch ganz andere Sachen mit dir machen, Weib.“ Mit einem diabolischen Grinsen im Gesicht hob er sie erneut hoch.
Sie verschränkte die Arme in seinem Nacken. „Was hast du denn vor?“
Harm trug sie die paar Stufen hoch zu seinem Bett, wo er sie mitten auf die Matratze legte und ihr tief in die Augen sah. „Rate mal.“
„Verrate es mir doch, bitte, bitte, bitte.“ Sie klimperte mit den Wimpern.
„Unsere Hochzeitsnacht.“
E N D E
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