Finis terrae
AUTOR: Evi
RATING: PG
DISCLAIMER: Alle JAG-Charaktere sowie die Serie „JAG“ selbst gehören Donald P. Bellisario, CBS und PARAMOUNT.
Summary: Unser inzwischen miteinander verbandeltes DD befindet sich zu einer Befragung auf See. Harm nutzt die Gelegenheit, seinen Flugstatus aufrecht zu erhalten. Plötzlich überschlagen sich die Ereignisse.
AN: Ein kleiner Schnipsel im Leben unserer Freunde... Nicht beta-gelesen!
Die WOPEM- oder EWOMP- oder WEMPO- oder OPEMW- oder wie-auch-immer-Girls wollten mal was Witziges haben. Ich hoffe, es hat geklappt... Allerdings ist es ein bissel schnell „hingeschlurt“...
Auslöser des Ganzen war ein Post der wilden Miezekatze mit der spanischen Variante dieses Funkverkehrs: http://hoax-info.tubit.tu-berlin.de/hoax/funkspruchtxt.shtml
Ich hab den Text der Meldung weitestgehend so übernommen wie gefunden, daher gehören die Rechtschreibfehler darin NICHT mir – die im Rest der FF schon .
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USS „Abraham Lincoln“
Cabo de Finisterre vor der Küste Galiziens, 21:32 Ortszeit
Harm stand im Fliegeroverall in der Tür zum Flugdeck des großen Schiffes und grinste auf seine Partnerin hinab. „Ist doch praktisch, zwei Fliegen mit einer Klappe zu schlagen.“
„Du und deine Flugzeuge!“ lachte Mac. „Aber immerhin kann ich mich so persönlich von deinem Wohlergehen überzeugen.“
„Mac, ich muss nur noch ein paar Nachtlandungen machen.“
„Was uns das das letzte Mal eingebracht hat, wissen wir.“
„Hey, es wird nicht so werden wie damals, das verspreche ich dir.“
„Sei vorsichtig mit dem, was du versprichst, Harm.“
„Du machst dir Sorgen um mich?“
„Natürlich.“ Sie warf ihm einen ernsten Blick zu.
Er sah sich um und beugte sich dann zu ihr. „Ich werde aufpassen. Schließlich wartet demnächst eine große Aufgabe auf mich.“ Er gab ihr einen Kuss auf die Nase.
„Ja, Daddy.“ grinste sie zurück. Bis jetzt wusste noch niemand von ihrer Schwangerschaft, noch nicht mal ihr CO Admiral Chegwidden. Sie selbst hatten es erst kurz vor Abflug auf die „Abraham Lincoln“ festgestellt – mittels eines Schwangerschaftstests aus dem Drugstore.
„Wenn wir zurückkommen, musst du es dem Admiral sagen.“
„Ich muss ja erst mal zum Arzt, um ganz sicher zu sein.“
„Du könntest auch hier zum Arzt gehen.“
„Ich bin doch nicht krank, Harm.“ Ihre Augen funkelten. „Allerhöchstens schwanger.“
Er grinste. „Ich hoffe es.“
„Commander Rabb?“ Ein junger Lieutenant tauchte vor ihnen auf.
Harm nickte. „Ja?“
„Lt. Jacobaeus, ich bin für heute Ihr Flügelmann.“
Harm lachte leise. „Ich vergesse immer wieder, dass die zweisitzigen Kampfjets aussterben.“
„Sir?“
„Sie sind keine Tomcats mehr geflogen, Lieutenant, oder?“
„Nein, Sir.“
„Na ja, wie auch immer. Machen wir uns auf den Weg.“ Er wandte sich an Mac. „Ich werde heil und in einem Stück zurückkommen, Colonel.“
„Dein Wort in die Ohren des Gottes der Lüfte.“ grinste sie.
„Bis später.“ Der dunkelhaarige Mann winkte ihr noch einmal zu und verschwand dann in Richtung der Jets.
„Bye.“ seufzte sie und sah der großen Gestalt hinterher. Dann begab sie sich an den Ort, den Harm immer aufsuchte, wenn er mit sich oder/und dem Flugbetrieb allein sein wollte. Von dort würde sie sein Tun ungestört „überwachen“ können.
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Auf Harms Plan stand ein gutes Dutzend Nachtlandungen. Nachdem er ein gutes Drittel davon absolviert hatte, hörte er ein Knacksen im Kopfhörer.
„Papa Lincoln an Hammer.“
„Hammer hier.“
Es knackte erneut in seinem Ohr. „Rabb, das Radar zeigt ein fremdes Schiff auf Kollisionskurs.“
<Oh, der Skipper persönlich.> „Verstanden, Captain. Wir sehen mal nach.“
„Roger, Hammer. Papa Lincoln out.“ Captain Howard schaltete das Mikro ab, nickte zufrieden und lauschte dem allgemeinen Funkverkehr.
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Harm öffnete den Kanal zu seinem Flügelmann. „Shell, wir haben ein Problem.“ Er erläuterte kurz, was er gerade erfahren hatte.
„Roger, Hammer, sehen wir mal nach.“
Beide Flugzeuge drehten in die entsprechende Richtung ab und gaben Gas.
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Auf der Brücke der „Abraham Lincoln“ füllte plötzlich eine Stimme mit hartem Akzent den Raum. „Hier spricht A853 zu Ihnen, bitte ändern Sie Ihren Kurs um 15 Grad nach Süden, um eine Kollision zu vermeiden. Sie fahren direkt auf uns zu, Entfernung 25 nautische Meilen.“
<Schon wieder so ein Spinner, der meint, sich mit uns anlegen zu können.> seufzte Howard stumm und war gespannt auf die Antwort des Funkoffiziers. „Wir raten IHNEN, Ihren Kurs um 15 Grad nach Norden zu ändern, um eine Kollision zu vermeiden.“
„Negative Antwort. Wir wiederholen: Ändern Sie Ihren Kurs um 15 Grad nach Süden, um eine Kollision zu vermeiden.“
<Sturer Bock!> „Commander, ich übernehme.“ Howard griff nach dem Hörer. „Hier spricht der Kapitän eines Schiffes der Marine der Vereinigten Staaten von Amerika zu Ihnen. Wir beharren darauf: Ändern Sie sofort Ihren Kurs um 15 Grad nach Norden, um eine Kollision zu vermeiden!“
Krächzend und anscheinend unbeeindruckt kam die Antwort. „Dies sehen wir als weder machbar noch als erforderlich an; wir empfehlen Ihnen, Ihren Kurs um 15 Grad nach Süden zu ändern, um eine Kollision zu vermeiden.“
„Herrschaftszeiten! Dem werd ich es zeigen!“ Fluchend richtete sich Howard auf und holte tief Luft. Dann bellte er mit seiner lautesten Kommandostimme seine Antwort in den Hörer:
„Hier spricht der Kapitän Richard James Howard, Kommandant des Flugzeugträgers „USS Lincoln“ von der Marine der Vereinigten Staaten von Amerika, das zweitgrößte Kriegsschiff der nordamerikanischen Flotte. Uns geleiten zwei Panzerkreuzer, sechs Zerstörer, fünf Kreuzschiffe, vier U-Boote und mehrere Schiffe, die uns jederzeit unterstützen können. Wir sind in Kursrichtung persischer Golf, um dort ein Militärmanöver vorzubereiten und im Hinblick auf eine Offensive des Iraq auch durchzuführen.
Ich rate Ihnen nicht... ich BEFEHLE Ihnen, Ihren Kurs um 15 Grad nach Norden zu ändern!!! Sollten Sie sich nicht daran halten, so sehen wir uns gezwungen, die notwendigen Schritte einzuleiten, die notwendig sind, um die Sicherheit dieses Flugzeugträgers und auch die dieser militärischen Streitmacht zu garantieren. Sie sind Mitglied eines allierten Staates, Mitglied der NATO und somit dieser militärischen Streitmacht. Bitte gehorchen Sie unverzüglich und gehen Sie uns aus dem Weg!!!“
Die Antwort, die nun folgte, rief die unterschiedlichsten Reaktionen hervor: Von weit aufgerissenen Augen über heruntergeklappte Kiefer bis hin zu verhaltenem Gelächter.
„Hier spricht Juan Manuel Salas Alcántara. Wir sind zwei Personen. Uns geleiten unser Hund, unser Essen, zwei Bier und ein Mann von den Kanaren, der gerade schläft. Wir haben die Unterstützung der Sender Cadena Dial von La Coruna und Kanal 106 als Maritimer Notruf. Wir fahren nirgendwo hin, da wir mit Ihnen vom Festland aus reden.“
Irritierte Blicke flogen durch den Raum.
Wir befinden uns im Leuchtturm A-853 Finisterra an der Küste von Galizien. Wir haben eine Scheiß-Ahnung, welche Stelle wir im Ranking der spanischen Leuchttürme einnehmen. Und Sie können die Schritte einleiten, die Sie für notwendig halten und auf die Sie geil sind, um die Sicherheit Ihres Scheiß-Flugzeugträgers zu garantieren, zumal er gleich gegen die Küstenfelsen Galiziens zerschellen wird.
Und aus diesem Grund müssen wir darauf beharren und möchten es Ihnen nochmals ans Herz legen, dass es das Beste, das Gesündeste und das Klügste für Sie und Ihre Leute ist, nämlich Ihren Kurs um 15 Grad nach Süden zu ändern, um eine Kollision zu vermeiden.“
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Ich habe keine Macken! Das sind Special Effects!!!
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„SHIT!!!“ Howard knallte den Hörer hin. „Ruder 15 Grad hart nach Steuerbord!“ blaffte er. „Und geben Sie Kollisionsalarm!“
„Aye, Sir.“
Sekunden später heulte der Alarm laut durch das Schiff.
„Rufen Sie Colonel MacKenzie!“
„Ja, Skipper.“ Der junge Mann konnte sich ein Grinsen nicht verkneifen.
„Und grinsen Sie nicht so dämlich, Mister!“ Howard schäumte innerlich vor Wut.
„Nein, Sir.“Der Mann zog sichtbar den Kopf ein und betätigte einen Schalter. „COLONEL MACKENZIE SOFORT AUF DIE BRÜCKE! COLONEL MACKENZIE SOFORT AUF DIE BRÜCKE!“
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Mac hatte den abrupten Kurswechsel des Schiffes wahrgenommen und hielt sich an der Reling fest, als sich die „Abraham Lincoln“ auf die Seite legte. Der General-Alarm sorgte für einen dicken Kloß in ihrem Hals.
„COLONEL MACKENZIE SOFORT AUF DIE BRÜCKE! COLONEL MACKENZIE SOFORT AUF DIE BRÜCKE!“ plärrte es plötzlich dünn aus dem Lautsprecher über ihr.
„Ich komm ja schon.“ rief sie leise und sah sorgenvoll zum dunklen Himmel. Keine Spur von ihrem Flieger.
Sie machte sich auf den komplizierten Weg zur Brücke – wobei sie sich in ihrer Eile prompt verlief und in den Mannschaftsunterkünften landete. Dort war anscheinend gerade Schichtwechsel, denn etliche Matrosen liefen mehr oder weniger leicht bekleidet und mit nassen Haaren durch die Gänge.
Als sie entdeckt wurde, erhob sich erst mal ein Pfeifkonzert, bis einer von den jungen Männern sie näher betrachtete und ihren Rang erkannte. „Haltet den Mund, Leute!“ rief er laut.
„Pete, ein so scharfes Baby hast du doch noch nie auf der Bettkante gehabt.“ Lautes Gejohle antwortete dem durchtrainierten Mann. „Der Kleinen würd ich gerne mal was zeigen.“ Er bewegte die Hüften in eindeutiger Weise. Das Johlen wurde lauter.
„Colonel... Ma’am...“ Pete hob seine Stimme, damit ihn auch die meisten hören konnten. „... ich möchte mich für meine Kameraden entschuldigen. Wir sind...“
Mac musste sich zusammennehmen, um nicht laut loszulachen. Sie war umgeben von jungen Männern Anfang Zwanzig, energiegeladen und seit geraumer Zeit auf See – weitab von ihren Freundinnen oder Ehefrauen. <Kein Wunder, dass sie so auf eine Frau reagieren, auch wenn sie etliche Kameradinnen an Bord haben.> „Schon gut, junger Mann.“ grinste sie, wurde dann aber wieder ernst. „Wissen Sie, warum der Alarm ausgelöst wurde?“
„Nein, Ma’am.“
„COLONEL MACKENZIE SOFORT AUF DIE BRÜCKE!“
„Das gilt mir.“ Mac grinste wieder. „Wie komme ich am schnellsten dort hin?“
„Sie gehen hier den Gang links runter, dann zwei Treppen nach oben, dann den Gang rechts bis zum nächsten Gang, dort wieder links und dort dann noch einmal die nächsten beiden Treppen nach oben.“
„Danke.“ Sie versuchte, das alles zu behalten, und machte sich auf den Weg.
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Harm und sein Flügelmann hatten inzwischen „trockene Füße“.
„Shell, haben Sie ein Schiff gesehen?“
„Negativ, Hammer.“ antwortete Jacobaeus. „Nur den Leuchtturm von Cabo de Finisterre.“
„Mehr hab ich auch nicht gesehen.“
„Was hat unser Radar denn dann entdeckt?“
„Keine Ahnung, Lieutenant.“ seufzte Harm.
„Die werden doch nicht etwa den Leuchtturm...“
Eine Durchsage unterbrach Jacobaeus. „COMMANDER RABB, WO ZUM TEUFEL SIND SIE?“
Harm checkte seine Instrumente. „10 Meilen über spanischem Festland, Skipper.“ <Hoffentlich haben die Spanier nichts gemerkt...>
„KEHREN SIE SOFORT ZUM SCHIFF ZURÜCK! Ich wiederhole: COMMANDER RABB, KEHREN SIE SOFORT ZUM SCHIFF ZURÜCK!“
„Roger, Papa Lincoln.“ Er wendete die Maschine um 180 Grad.
„Was ist denn da los?“ kam die Stimme des jungen Lieutenants durch den Äther.
Automatisch sah Harm in den Rückspiegel – nur um festzustellen, dass hinter ihm niemand saß. Prompt sehnte er sich nach den Zeiten zurück, als er noch Tomcats geflogen war. <Was hätte Skates jetzt wohl gesagt?> „Fragen Sie mich was Leichteres, Shell. Machen wir uns lieber auf den Heimweg.“
„Verstanden, Sir. Ob die Spanier uns bemerkt haben?“
Harm verzog das Gesicht. „Ich hoffe nicht.“
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Mac stieg die letzte Treppe zur Brücke hoch, betrat diese und stand stramm. „Colonel MacKenzie wie befohlen auf der Brücke.“
„Gut dass Sie da sind, Colonel.“ knurrte Howard. „Stehen Sie bequem. Ich glaube, ich brauche Ihre Hilfe.“
Unmerklich zog sie eine Braue hoch. „Sir?“
„Wir hatten hier eben „eine Situation“.“
„Der Kurswechsel und der Kollisionsalarm, ja. Was ist passiert, Sir?“
„Irgendein Idiot am Radar hat den Leuchtturm von Cabo de Finisterre für ein fremdes Schiff gehalten.“
Gedämpftes Hüsteln erfüllte plötzlich die Brücke.
Mac sah sich irritiert um und sah etliche Männer mit einem angedeuteten Schmunzeln im Gesicht. Sie wandte sich wieder dem Captain zu. „Aber es ist doch nichts passiert.“
„Nein, Colonel.“ Howard sah sie grimmig an. „Gehen wir in mein Quartier.“
„Sir?“
„Ich will das nicht vor allen ausbreiten.“ zischte er. „Verstanden?“
Sie richtete sich auf. „Äh... natürlich, Sir.“
„Wenn Commander Rabb gelandet ist, schicken Sie ihn ASAP zu mir.“ blaffte Howard den nächstbesten Offizier an und machte sich auf den kurzen Weg in sein Quartier, Mac im Schlepptau.
Dort angekommen kam er direkt zur Sache. „Colonel, ich brauche Ihre Hilfe für den Fall, dass dieser Wurm von Leuchtturmwärter eine Beschwerde gegen mich erhebt.“
„Oookay.“ machte sie gedehnt und wunderte sich über die Ausdrucksweise des Captains. „Dann müssen Sie mir mitteilen, was genau passiert ist.“
„Wie ich schon sagte, irgendwer hat den Leuchtturm für ein fremdes Schiff gehalten.“
„Aber der Fehler ist doch korrigiert worden.“
„Natürlich.“
„Wo ist dann das Problem, Sir?“
„Nun ja... ich habe vielleicht etwas ungehalten reagiert.“
„Wenn der Fehler beim Radar-Offizier lag, ist das verständlich und normal, Skipper.“
„Sie haben mich nicht verstanden, Colonel.“
<Wenn du auch nichts Genaues sagst...> fuhr ihr durch den Kopf. „Sir?“
„Ich habe diesem Leuchtturm-Fritzen meine Meinung gesagt. Und was wir für ein Schiff sind. Kampfverband auf dem Weg in den Golf und so.“
„Und?“
„Der Befehlshaber eines Flugzeugträgers verwechselt einen Leuchtturm mit einem Schiff.“ platzte es aus dem Mann. „Finden SIE das normal?“
<Nicht wirklich.> Mac biss sich auf die Zunge und hatte Schwierigkeiten, ein normales Gesicht zu behalten. <DU also warst derjenige, welcher...> Nun verstand sie auch die Reaktionen der Männer auf der Brücke. „Nein, Sir.“
„Wie sieht die rechtliche Seite aus in so einem Fall?“
<Ziemlich beschissen für den Übeltäter.> dachte sie, obwohl sie sich an keinen auch nur annähernd ähnlichen Fall erinnern konnte. Bevor sie antworten konnte, klopfte es an der Tür.
„HEREIN!“ bellte Howard.
Die Tür öffnete sich und Harm betrat den Raum. „Commander Rabb wie befohlen zur Stelle, Sir.“
„Stehen Sie bequem, Commander.“
Harm schielte auf seine Partnerin hinab, konnte jedoch außer den leicht amüsiert nach oben gezogenen Mundwinkeln keine Reaktion an ihr erkennen.
„Was haben Sie auf der Patrouille entdeckt?“
„Nichts, Sir.“ antwortete Harm wahrheitsgemäß. „Das einzige Licht, das wir sahen, kam vom Leuchtturm von Cabo de Finisterre.“
Howard schnaubte missmutig. „Aha.“
„Hatten Sie nicht etwas von einem fremden Schiff gesagt?“
<Na wunderbar!> dachte Mac. <Jetzt ist er in sämtliche Fettnäpfchen getreten, die es zwischen hier und Washington gibt.>
Howard kniff die Augen zusammen. „Hatte ich das, Mister Rabb?“ fragte er gefährlich leise.
„Ja, Sir.“ <Shit, ist der angepisst!>
„Colonel, klären Sie den Commander auf.“
Die beiden JAG-Offiziere dachten haargenau dasselbe – und das war weder für die Öffentlichkeit bestimmt noch jugendfrei.
„Ahm, natürlich, Sir.“ Sie wandte sich an Harm und erläuterte „die Situation“.
Der dunkelhaarige Mann schluckte. „Oh.“ <So ein Idiot.>
„Was mache ich, wenn der Leuchtturmwärter sich über mich beschwert? Und sagen Sie mir auf jeden Fall die Wahrheit!“
„Natürlich, Sir.“ kam die synchrone Antwort. Dann antwortete Mac. „Vermutlich wird es zuerst eine Anhörung geben. Und je nach Auffassung des Richters könnte die Sache vor dem Kriegsgericht landen.“
„Stimmen Sie zu, Rabb?“
„Vollkommen, Sir.“
„Nur für den Fall des Falles: Könnte einer von Ihnen mich verteidigen?“ Selbst Howard hatte schon vom Ruf der beiden gehört.
„Ich nicht, Skipper.“ Harm schüttelte den Kopf. „Ich bin den „Einsatz“ geflogen.“
Howard nickte. „Und Sie, Colonel?“
„Na ja, ich war an Bord des betroffenen Schiffes, Sir. Das könnte unter Umständen falsch ausgelegt werden.“
„Aber Sie waren nicht auf der Brücke.“
„Nein, Sir.“ erwiderte sie und schickte ein Stoßgebet gen Himmel. <Lieber Gott, lass es bitte nicht mich sein.>
Harm konnte sich ihre Gedanken vorstellen. „Darf ich einen Vorschlag machen, Sir?“
„Ich höre.“
„Wir haben da eine neue Anwältin im HQ, Lieutenant Loren Singer. Sehr ehrgeizig.“
„Hat sie Erfahrung mit so etwas?“
„Sir, Ihr Fall dürfte nicht ganz alltäglich sein.“ meldete sich Mac. „Ich habe so etwas noch nie gehabt.“
„Rabb, was ist mit Ihnen?“
„Ich auch nicht, Sir.“ <So was Beklopptes kommt auch nur einmal vor.>
„Nun gut, dann weiß ich immerhin, an wen ich mich im Fall des Falles wenden kann. Wegtreten.“
Beide richteten sich auf, die Hand an der Stirn. „Aye, aye, Sir!“ Dann machten sie auf dem Absatz kehrt und verließen das Quartier des Captains.
Ohne miteinander zu sprechen, begaben sie sich zu ihren Unterkünften. Vor Harms Tür machten sie halt.
„Du musst duschen, Seemann.“ grinste sie. „Du stinkst.“
Ein süffisantes Grinsen umspielte seine Mundwinkel. „Ich dachte, du magst es, wenn ich „animalisch“ dufte.“
„Ja, aber nicht hier, Mister.“
„Schaaade.“
„In drei Stunden geht unsere COD. Bald sind wir zu Hause.“
„Und da darf ich dann duften, wie ich will?“
„Aha.“
„Willst du nicht doch mitkommen?“
„Unter die Dusche?“
„Mhm.“ nickte er.
„Verlockend ist das ja, aber... nein, jetzt nicht.“
„Nun gut. Dann treffen wir uns nachher.“ Er öffnete die Tür.
„Jupp.“ Mac wollte sich auf den Weg in ihre Unterkunft machen.
Harm blickte nach links und nach rechts, dann zog er sie in sein Quartier und gab ihr einen Kuss, der sie fast ihre Meinung bezüglich der Dusche ändern ließ.
„Hey!“ rief sie leise.
„Ich wollte dir nur einen Vorgeschmack geben auf das, was dich daheim erwartet, Sarah MacKenzie.“
„Kindskopf!“ lachte sie, gab ihm einen Kuss aufs Kinn und schlüpfte aus der Tür, bevor er reagieren konnte.
The End
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