"Schön. Haben Sie und Ihr Mann eine Dienstwaffe?"
"Ja. Aber beide werden außerhalb der direkten Reichtweite von Mattie und Magazin und Waffe getrennt aufbewart." erwiderte Mac.
"Wissen Sie, wo sich diese Waffen befinden?" wandte sich der Direktor an Mattie. Die sah Mac fragend an.
"Ja, sie weiß, wo sich meine Waffe befindet." sprang Mac ein. Als der Direktor scharf den Atem einsog, setzte sie noch eins drauf. "Mattie weiß ebenso, wie meine Waffe benutzt wird. Und das hat bestimmte Gründe. Sollten sie jetzt mit der Sicherheit Ihrer Schüler kommen, dann muss ich sie in gewisser Weise enttäuschen. Ich muss nicht nur vor dem Jugendamt sondern auch vor einem Untersuchungsauschuss des JAG Rechenschaft darüber ablegen, wenn Mattie meine Waffe benutzen sollte. Das letzte, was ich kontroliere, wenn ich das Haus verlasse, ist, das die Waffe an ihrem eigentlichen Platz ist. Ich zähle aller drei Tage die Patronen im Magazin nach. Und wo sich Ersatzpatronen befinden, weiß Mattie nicht. Und den Aufenthaltsort und die Handhabung der Waffe meines Mannes kennt sie nicht."
"Und welche Gründe rechtfertigen es, einer Siebzehnjährigen den Gebrauch einer Schusswaffe beizubringen?" fragte der Direktor und sah Mac scharf an.
"Mr Mason, ich weiß, das das kompliziert klingt. Aber die Personen, die wir anklagen und deren Verurteilung wir erwirken, besitzen dieselbe Waffenkenntnis wie wir. Und nicht nur einer hat gezeigt, das er nicht davor zurückschreckt, diese Kenntnis gegen uns zu benutzen. Unser Wohnort ist in unseren Akten festgehalten, Mr Mason. Jeder kann, wenn er nicht im Gefängnis ist, zu uns kommen und Rache üben. Und wir hielten es für besser, das Mattie im Fall der Fälle weiß, wie sie sich verteidigen kann. Es geht dabei um ihre Sicherheit."
"Und somit gefährden Sie die der restlichen Schüler." sagte Mason wütend.
"Sie haben auch Lehrer, die wissen, wie man eine Waffe abfeuert. Wer in der heutigen Zeit weiß das nicht? Und auch unter Ihren Schüler wird es welche geben, deren Eltern bei den Streitkräften sind. Glauben Sie, die wüssten das nicht? Ich muss mein Handeln nicht vor Ihnen rechtfertigen. Wenn ich denken würde, das Mattie mit einer Waffe etwas Unüberlegtes tut, hätte ich es ihr dann beigebracht, wie sie zu handhaben sind? Ich besitze eine gute Menschenkenntnis, Mr Mason. Das bringt der Beruf mit sich. Und Mattie handelt nicht unüberlegt. Und nein, beweisen kann ich es Ihnen nicht, also sparen Sie sich diese Frage."
"Es ist trotzdem ein Sicherheitsrisiko."
"Nein. Sie haben Metalldetektoren. Wir im Büro nicht. Sie können es vorneweg verhindern. Und wenn sie das bloße Wissen für ein Sicherheitsrisiko halten, dann dürfen sie auch keine Biologiekurse geben, in denen die Lage lebenswichtiger Organe erklärt wird und den Schülern in der Mensa Messer in die Hand drücken. Oder erklären, wie schlimm Verbrennungen sind, und dann in Chemie mit Bunsenbrennern arbeiten. Oder Verätzungen durch das Arbeiten mit Säuren möglich machen. Wissen ist Macht, Mr Mason. Ich kann kontrolieren, was Mattie mit dieser Macht anstellt. Können sie das auch bei Ihren Schülern? Nein, das können Sie nicht. Also werfen Sie mir nicht vor, meiner Tochter den Gebrauch einer Schusswafe zu ihrer eigenen Verteidigung beizubringen. Fangen Sie bei sich an." erklärte Mac wütend.
"Lassen wir das Thema."
"Dann möchte ich ein anderes anschneiden. Wäre es möglich, meine Tochter einem weiblichen Tutor zuzuteilen?"
"Das hatten wir doch schon geklärt." sagte der Dirktor entnervt.
"Nein, Sie sagten, Sie würden sich die Möglichkeiten ansehen." kam es vom Mac.
"Mrs MacKenzie, es tut mir Leid, aber es gibt leider keine. Und ich weiß auch nicht, warum Sie immer wieder damit anfangen. Ich würd jetzt gerne die bisherige Kursverteilung und die jeweilige Berwertung mit Ihrer Tochter durchgehen."
Als Mac zur Bestätigung nickte, wandte er sich an Mattie und ging mit ihr schrittweise ihre bisherigen Leistungen durch.
"Das sieht doch alles ganz gut aus." sagte der Direktor, als sie damit fertig waren. "In den Akten steht außerdem, das Sie sich um ein Stipendium beworben haben?"
"Ja. Ich würde gerne am hiessigen College studieren." bestätigte Mattie.
"Nun, bis jetzt sprich von den Punkten in den Kursen nichts gegen ein Stipendium. Aber Sie müssen sich beeilen, um den versäumten Stoff aufzuarbeiten." erklärte Mason.
"Das hatte ich vor."
"Gut. Dann können Sie nun in Ihren Kurs gehen. Ihren Kursplan bekommen sie von der Sekretärin. Viel Glück." sagte Mason und erhob sich. Mattie schüttelte seine Hand, bedankte sich und ging.
"Nun zu uns beiden." sagte der Direktor, als Mattie verschwunden war.
"Ich verbitte mir solche Andeutungen." kam es überdeutlich von Mac.
Der Direktor sah sie eine Weile verdutzt an. Dann dämmerte es ihm. "Oh, so meinte ich das nicht! Keine Angst, ich bin glücklich verheiratet. Nein, ich habe nur noch ein Paar Fragen zu dem Schulwechsel von Ms Rabb."
"Dann fragen Sie."
"Sind Sie immer so direkt?"
"Ja."
Nun musste der Direktor schmunzeln. "Sie und Ihr Mann sind doch schon vor fast zwei Jahren hierher gezogen, oder?"
"Das ist richtig." antwortete Mac.
"Warum kommt Ihre Tochter dann erst jetzt von Washington nach San Diego?"
"Das ist etwas kompliziert. Mein Mann und ich sind nicht die biologischen Eltern von Mattie. Ihre Muttter starb bei einem Autounfall, und ich möchte Sie bitten, dieses Thema nicht vor ihr anzusprechen. Ihr Vater war Alkoholiker. Ihrer Muter gehörte ein kleiner privater Flugzeughangar in dem mein Mann seine Stearman untergestellt hatte. Dort hat er Mattie kennengelernt. Sie hat sich mit 14 Jahren allein um das Geschäft gekümmert. Ihr Vater war verschwunden. Harm, mein Mann Harmon Rabb Jr., hat sich dann um sie gekümmert, sie dazu gebracht, wieder zur Schule zu gehen, und ihre Vormundschaft beantragt. Die Richterin hat dem Vater sechs Monate Zeit gegeben, um sein Leben wieder zu ordnen. Als diese sechs Monate um waren, ist Mattie zu ihrem Vater zurückgekehrt. Harm und ich waren zu dieser Zeit nur Freunde und Arbeitskollegen. Nun, wie dem auch sei, ihr Vater hat wieder angefangen zu trinken. Er und Mattie sind mit dem Flugzeug verunglückt. Mattie war dann von der Hüfte abwärts gelähmt. Wir haben einen Platz in einem Rehazentrum nahe von Washington bekommen. Und so haben wir gemeinsam mit Mattie entschieden, das sie besser dort bleiben würde. Dort kannte sie alle, und sie hat bei sehr guten Freunden gewohnt, von deren Kindern Harm und ich die Paten sind. Uns ist dann aufgefallen, wie sehr wir uns alle voneinander entfernt haben, und so haben wir, auch diesmal gemeinsam mit Mattie, die Entscheidung getroffen, das sie zu uns nach San Diego kommt." schloss Mac ihren Bericht.
"Ich frage Sie jetzt direkt. Hat oder hatte Ihre Tochter Probleme mit Drogen, oder ist oder war sie in einer Gang?"
"Nein, wie kommen Sie jetzt darauf?" fragte Mac erschrocken.
"Keine Familie lässt Ihre Tochter, um die sie so gekämpft hat, ein Jahr in Washington, und holt sie dann zu sich ans andere Ende des Landes. Und schon gar nicht mitten im Prüfungszeitraum. Außerdem hat Mattie ganze drei Wochen in der Schule gefehlt, ohne das eine Entschuldigung von einem Arzt kam. Bei den Entschuldigungen stand immer "aus persönlichen Gründen" drauf. Können Sie mir das erklären?"
"Ich weiß, das das dumm klingt, aber es waren persönliche Gründe." versuchte Mac eine Antwort zu geben.
"Mrs MacKenzie, ich weiß, das so etwas schwer ist. Aber wenn es solche Probleme geben sollte, dann muss ich das wissen." sagte der Direktor sanft.
"Ich bin keine Ihrer Schülerinnen, also können Sie sich diesen Tonfall sparen. Und ich sagte es Ihnen bereits, es waren persönliche Gründe." kam die wütende Antwort von Mac.
"Nun, wo war Mattie denn in diesem Zeitraum?"
"In San Diego."
"Das glaube ich nicht. Sie und Ihr Mann haben in dieser Zeit keinen Urlaub gehabt. Und wenn, dann nur zwei Tage und nie zuammenhängend oder zeitgleich. Wenn Ihre Tochter also Probleme gehabt hat, dann waren Sie nicht bei ihr. Und das kann ich mir bei Ihnen nicht vorstellen." erklärte er sanft.
"Was wollen Sie von mir?Und woher wissen Sie das?" fragte Mac defensiv.
"Was ich will ist eine ehrliche Antwort. Und woher ich das habe ist Ihr Arbeitsplatz."
"Die Antwort haben Sie bekommen. Mattie nimmt keine Drogen und sie ist auch in keiner Gang. Das ist alles, was Sie wissen müssen." kam es von Mac.
"Sind Sie sich da sicher?" fragte der Direktor nach. Als Mac ihm keine Antwort gab, sprach er weiter: "Ich will Ihrer Tochter nur helfen und ihr den Einstieg so leicht wie möglich machen. Wenn es Ungereimtheiten in den Aufzeichnungen gibt, die Sie mit fadenscheinigen Argumenten wegzuwischen versuchen, dann kann es zu Gerüchten kommen. Und das letzte, was ein neuer Schüler braucht, sind Spekulationen über seinen Schulwechsel."
"Da stimme ich mit Ihnen überein." pflichtete Mac ihm bei. "Ich würde allerdings gerne noch ein anderes Thema mit Ihnen besprechen."
"Nur zu."
"Wie soll ich es sagen... Ich weiß, wie wichtig es ist, das Mattie hier Fuß fasst, glauben Sie mir. Allerdings bin ich gezwungen, sie in zehn Tagen wieder aus dem Unterricht zu nehmen." erklärte Mac.
"Verraten Sie mir auch den Grund?"
"Tut mir Leid, aber das kann ich nicht. Noch nicht."
"Dann tut es mir auch Leid, Mrs MacKenzie, aber unter diesen Umständen kann ich dem nicht zustimmen."
"WAS?!" platzte es aus Mac heraus. "Ich bitte um Verzeihung?"
"Sie haben schon richtig gehört. Ich kann Ihrem Antrag leider nicht stattgeben. Sollte Mattie dennoch nicht zum Unterricht erscheinen, bin ich leider gezwungen das Jugendamt davon in Kenntnis zu setzten." erklärte der Direktor ruhig.
"Was erlauben Sie sich..."
"Vorsicht, Mrs MacKenzie. Ich muss auf das Wohlergehen meiner Schüler achten. Und Mathilda hat bereits zuviel Unterricht versäumt. Es wird schwer werden, den Stoff nachzuholen. Und bei zu vielen Fehlstunden kann sie auch von der Prüfung ausgeschlossen werden. Wenn Sie sie jetzt aus dem Unterricht nehmen, dann können wir gleich wieder bei Null anfangen."
"Mr Mason, ich verstehe Ihre Besorgnis. Allerdings ist es dringend erforderlich, das Mattie zu diesem Zeitpunkt frei bekommt." kam es gepresst von Mac.
"Ohne die Nennung von Gründen kann ich da nichts machen."
"Also gut." seufzte Mac und atmete tief durch. "Das, was ich Ihnen gleich erzähle, bleibt auch unter uns. Harm ist der einzige, der es auch weiß. Und wir wünschen, das dies auch so bleibt." sagte Mac und sah den Direktor prüfend an.
"Einverstanden."
"In Norfolk gibt es eine Millitärgerichtsverhandlung wegen sexueller Vergehen gegen einen ehemaligen Freund. Der Ausgang dieser Verhandlung ist von privatem Interesse für uns. Und Mattie, sowie mein Mann und ich müssen vor diesem Gericht als Zeugen aussagen." erklärte Mac.
Der Direktor sah sie eine Weile nachdenklich an, bis er dann anfing zu prechen: "Gehe ich recht in der Annahme, das Sie Zeugen der Gegenseite sind?"
"Darauf kann ich Ihnen keine Antwort geben."
"Wenn das so ist... Ich wäre dafür, das Sie bitte bis Ende der jetzigen Unterrichtsstunde hier warten, und dannach hole ich Ms Rabb nocheinmal zu uns. Einverstanden?"
"Was haben Sie vor?" fragte Mac statt ihm eine Antwort zu geben.
"Ich denke, im Kurs von Mrs Mayer ist soeben ein Platz für Ihre Tochter frei geworden. Keine Angst, meine Lippen sind versiegelt." lächelte der Dirktor sie an.
"Ich danke Ihnen."
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0920 PST
Büro des Direktors
San Diego, CA
"Ist was passiert?" fragte Mattie, als sie den Raum betrat. "Die Lehrerin hat gesagt, ich solle hieher kommen."
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"Es ist alles in Ordnung. Bitte, setzten Sie sich Ms Rabb." beruhigte der Direktor sie. Mattie sah Mac fragend an. Als diese nickte, setzte sie sich.
"Ich habe Sie aus dem Unterricht geholt, um nocheinmal über Ihre Kursverteilung zu sprechen." fuhr der Direktor fort.
"Stimmt doch was damit nicht?" erkundigte sich Mattie.
"Nun ja, nicht direkt. Was hatten Sie gerade für einen Kurs?"
"Englisch bei Mrs Mayer."
"Und, wie finden Sie sie?"
"Sie ist nett. Ihr Unterricht ist interessant. Aber was hat das mit meinen Kursen zu tun?" hakte Mattie erneut nach.
"Nun, mir scheint, als hätte sich einer ihrer Schüler entschlossen, unsere Schule zu verlassen. Das bedeutet, das sie einen neuen Schüler in Ihre Tutorenobhut nehmen könnte."
"Und?"
"Ich würde Sie gerne in ihrem Kurs sehen."
"Ist das Ihr Ernst?" fragte Mattie erfreut.
"Ja. Ich muss das natürlich noch mit Mrs Mayer besprechen, aber wenn sie ihr ok gibt, dann wären sie Mr Ferge los. Was halten Sie davon?"
"Ich würde gerne wechseln." kam es wie aus der Pistole geschossen von Mattie.
"Sehr schön. Der Rest Ihrer Kurse würde dann eigentlich größtenteils so bleiben, bis auf Theater und Chemie, da werde ich sehen, was sich noch machen lässt. Und Sie hätten dann auch Geschichte bei Mrs Mayer. Ist das in Ordnung?" fragte der Direktor.
"Ja. Das klingt toll. Kann ich jetzt wieder gehen?" fragte Mattie, als es wieder zur Stunde klingelte.
"Sicher. Noch einen schönen Tag." rief ihr der Direlktor hinterher. Doch Mattie war längst aus dem Zimmer.
"Ich weiß gar nicht, wie ich Ihnen danken soll, Mr Mason." sagte Mac, als sie sich erhob.
"Keine Urache. Ich würde Sie und Ihren Mann gerne nächste Woche noch einmal sehen. Diesmal ohne Ms Rabb. Dann können wir ihre erste Woche besprechen, und sehen, ob der Kursplan so hinhaut."
"Danke nochmals. Ich werde mit meinem Mann sprechen. Auf Wiedersehen." sagte Mac und gab ihm die Hand.
"Auf Wiedersehen."
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1948 PST
Haus der Rabb's
San Diego, CA
"Na, schon zu Hause?" fragte Mac etwas ironisch, als Mattie das Haus betrat.
"Entschuldige. Ich war noch in der Bücherrei." antwortete Mattie schuldbewusst.
"Lüg nicht. Ich weiß, das du bei Jen warst. Und es ist ok." sagte Mac.
"Im Ernst?" fragte Mattie nach. Sollte sie einer Standpauke entgehen?
"Ja. Ich wüsst es nur gerne vorneweg, wenn du nach der Schule nicht gleich nach Hause kommst. Und ich hätte auch nichts dagegen zu erfahren, wo du dann in dieser Zeit steckst."
"Tut mir Leid." kam es zerknirscht von Mattie.
"Schon gut. Ich hab mir nur Sorgen gemacht. Setzt dich, das Essen ist gleich fertig."
"Woher wusstest du, wo ich bin?" fragte Mattie als sie sich gesetzt hatte.
"Jen hat mich angerufen und mir gesagt, das du bei ihr bist. Sie hat ach angerufen um mir zu sagen, das du gleich kommen würdest." sagte Mac, als sie mit einer Auflaufform mit Lasagne ins Esszimmer kam. "Mattie, ich will dich nicht kritisieren, aber was wäre gewesen, wenn dir auf dem Rückweg was passiert wäre? Ich hätte nicht gewusst, wo ich dich suchen sollte, oder überhaupt das etwas nicht stimmt."
"Ich sagte doch schon, das es mir Leid tut."
"Ich weiß. Sag das ächste Mal aber bitte Bescheid, ok?"
"Ok."
Eine Weile aßen beide schweigend ihr Essen. Dann räumten sie den Tisch ab, und setzten sich ins Wohnzimmer.
"Und wie war dein Tag?" fragte Mac.
"Ganz ok. Die Lehrer sind eigentlich ganz in Ordnung."
"Aber?"
"Ich kenne dort niemanden. Wenn ich Fragen bei den Hausaufgaben habe, dann kann ich niemanden anrufen und das mit ihm besprechen."
"Ich kann versuchen, dir dabei zu helfen." bot Mac an.
"Das ist es nicht nur. Die Pausen sind langweilig ohne jemanden, mit dem man sich unterhalten kann."
"Ich weiß. Kommst du so einigermaßen mit?"
"Bis auf Chemie schon. Da haben die ein ganz anderes Thema und sind schon viel weiter als wir es waren. Sonst waren wir meist schon etwas vorraus." erklärte Mattie.
"Das ist doch gut."
"Ja, im Prinzip schon. Nur das ich mich ständig gemeldet habe, und damit meist die einzige war. Und dann waren meine Antworten immer richtig. Die anderen halten mich jetzt warscheinlich für den totalen Streber."
"Wissen ist Macht." kam es von Mac.
"Und unter den Mächtigen ist es einsam." ergänzte Mattie.
"Hey, das wird schon. Kopf hoch."
"Ja, ich weiß. Hoffen wir es."
"So schlimm?"
"Ich weiß auch nicht. Ich habe lange gebraucht, um in Washington Freunde zu finden."
"Im Ernst? Das wusste ich nicht." sagte Mac überrascht.
"Den anderen war ich irgendwie zu erwachsen. Keine Ahnung. Nur, ich hoffe, das das hier nicht auch wieder so ist."
"Das denke ich nicht. Du bist eine sympatische junge Frau Mattie. Und sehr hübsch." sagte Mac. "Jetzt sieh mich nicht so an. Das war mein Ernst. Dir wird es leicht falen, neue Freunde zu finden."
"Danke." sagte Mattie und lehnte sich mit dem Kopf an Mac's Schulter.
"Jederzeit."
"Ich werd mich dann mal an meine Chemieaufgaben machen." seufzte Mattie und richtete sich auf.
"Soll ich dir helfen?" bot Mac sich an.
"Lass mal. Ich hab um die Aufgaben gebeten, damit ich das Thema verstehe. Da muss ich selbst erstmal sehen, was ich durchschaue. Aber trozdem danke." sagte Mattie, stand auf, und ging in ihr Zimmer.
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23.2.2007
1948 PST
San Diego High School
Büro des Direktors
San Diego, CA
"Guten Abend, Mrs MacKenzie, Mr Rabb." begrüßte sie der Direktor, als Harm und Mac dessen Büro betraten.
"Guten Abend, Mr Mason." sagte Harm und schüttelte die ihm angebotene Hand.Mac tat es ihm gleich und danach setzten sich beide in die Besucherstühle.
"Wie geht es Ihnen?" fragte der Direktor.
"Gut. Danke der Nachfrage. Aber wir sind sicher nicht hier, damit Sie mit uns unseren Gesundheitszustand besprechen können, oder?" grinste Harm ihn an.
"Nun, die Frage würde ich nicht unbedingt verneinen." erwiderte der Direktor. Als Harm in gewohnter Anwaltsmanier seine Augenbraue hob und ihn fragend ansah, setzte er hinzu: "Ich denke, das Glückwünsche angebracht sind."
"Wie meinen Sie das?" hakte Mac nach. Auch sie verstand nicht recht, worauf der Schulleiter ihrer Tochter hinauswollte.
"Sie sehen gut aus." sagte der Direktor nur und nickte in Richtung ihres beginnenden Babybauches.
"Oh." kam es von Mac als sie endlich begriff. "Dankeschön."
"Ja, danke. Aber was hat das mit unserem Besuch zu tun?" fragte nun Harm.
"Nun, dazu komme ich später. Zuerst wollte ich Ihnen zu Ihrer unkomplizierten Tochter gratulieren." lächelte der Direktor.
"Unkompliziert? Dann sollten Sie sie mal zu Hause erleben." grinste Mac.
"Oh, lieber nicht." lachte der Direktor. "Nein, im Ernst. Mathilda scheint sich schon ganz gut zurecht zu finden."
"Den Eindruck haben wir auch." bestätigte Harm.
"Es scheint allerdings ein kleines Problem mit Mr Hendricks zu geben." setzte der Direktor nach.
"Mr Hendricks?" fragte Mac.
"Er unterrichtet bei uns den Geografiekurs." erklärte der Direktor.
"Was für ein Problem?" verlangte Harm zu wissen.
"Mr Hendricks hat einen sehr hohen Anspruch an seine Schüler und setzt sie dementsprechend unter Druck."
"Mattie, ich meine Mathilda, hat nichts von einem solchen Problem erwähnt." sagte Harm.
"Das ist, denke ich, auch nicht unbedingt das Problem. Es ging mehr oder weniger um den Nachnamen Ihrer Tochter." erwiderte der Direktor.
"Was soll damit sein?" fragte Harm verdutzt.
"Ich dachte, Sie hätten die Kurslisten geändert?" fragte nun auch Mac nach.
"Ja, aber erst drei Tage nach unserem Gespräch." gab der Direktor zu. "Es tut mir Leid, das es so lange gedauert hat, aber wir sind eine Public High School, und hier ist soviel zu tun, das wir nicht wissen, wo wir anfangen sollen. Nun, wie dem auch sei. Mr Hendricks sprich Ihre Tochter immer noch mit Ms Grace an."
"Wieso? Ich denke, es ist nun auch in den Unterlagen festgehalten, das sie Rabb heißt?" wollte Harm wissen.
"Das ist es. Unglücklicher Weise ist Mr Hendricks gegen Teenagerehen und er denkt, das die Änderung des Nachnamens diesen Hintergrund hatte."
"Haben Sie das nicht richtig gestellt?" fragte Mac.
"Ich habe es versucht. Ich habe Ihre Tochter und den Lehrer zu einem beaufsichtigten Gespräch zu mir bestellt. Was dabei herausgekommen ist, lasse ich hier lieber unerwähnt. Nur soviel, das Gespräch war ein Schlag ins Wasser."
"Ich wüsste aber schon gerne, was sich zugetragen hat." stellte Mac klar.
"Ihre Tochter ist in den schlimmsten Tönen ausfallend geworden." kam es von den Direktor.
"Mr Mason, ich kann mir beim besten Willen nicht vorstellen, das Mathilda ausfallend wird. Und schon gar nicht, ohne vorher provoziert worden zu sein." entgenette Mac aufgebracht.
"Ihre Tochter kann sehr stur sein. Mr Hendricks ebenso. Ich denke, das es sich hier nur um eine kleine Unstimmigkeit handelt." versuchte der Direktor, Mac zu beruhigen.
"Nein. Sie hören mir jetzt gut zu. Wir haben lange um Mattie kämpfen müssen. Und endlich ist das Jugendamt und das Familiengericht mit der Änderung ihres Nachnamens einverstanden, da kommen Sie und irgendein Lehrer daher und wollen ihr das wieder absprechen. Mattie hat wie jeder andere hier das Recht, mit ihrem korrekten Nachnamen angesprochen zu werden. Und der ist nun einmal Rabb. Wenn das nicht in den Kopf Ihrer Lehrer geht, dann tut mir das Leid. Für Mattie. Ich wünsche, das ihr Wunsch respektiert wird. Sie wird von diesen Lehrer ab jetzt mit Ms Rabb angesprochen werden. Und damit Ende der Diskussion." stellte Harm klar.
"Ich werde mit dem Lehrer reden." seuftzte der Direktor.
"Würde es helfen, wenn wir es ihm erklären würden?" fragte Mac nach.
"Sie können es versuchen. Abgesehen davon haben wir keine anderen Probleme mit Ihrer Tochter. Sie begegnet den anderen Lehrern mit Respekt, ist nicht aufsäßig, sie erledigt die Aufgaben zur Zufriedenheit aller..."
"Ich höre ein aber kommen..." warf Mac ein.
"Mrs MacKenzie, ich will offen zu Ihnen sein. Wenn eine Familie Zuwachs erwartet, dann muss das ältere Kind zurückstecken. Und ich denke, das das Ms Rabb zu schaffen macht." sagte der Direktor sanft.
"Woraus schliesen Sie das?" fragte Mac besorgt nach. Auch Harm sah besorgt aus.
"Was?"
"Woraus Sie schliessen, das Mattie ein Problem hat? Hat sie es Ihnen gesagt?"
"Nein. Entschuldigen Sie bitte, ich war auf soviel Besorgnis nicht vorbereitet. Für gewöhnlich werde ich angefaucht, meine Nase nicht in die Belange anderer zu stecken." grinste der Direktor schief. "Nein, sie hat nicht dergleichen erwähnt. Aber Ihre Tochter ist ein sehr stilles Kind. Sie hat bis jetzt nicht den kleinsten Versuch unternommen, sich mit ihren Klassenkameraden anzufreunden. Sie beteiligt sich auch kaum an Diskussionen oder an anderen Aktivitäten außerhalb des Unterrichtes. In den Unterlagen steht, das sie in ihrer alten Schule im Volleyball- und im Debatierteam war. Sie hat an vielen ausserschulischen Veranstallungen teilgenommen. Aber hier scheint sie das alles nicht zu interessieren. Für ihr Können im Debatierteam hat sie sogar eine Auszeichnung bekommen. Im Englischkurs kriegt sie kaum drei Sätze zusammen, ohne auf den Tisch zu starren und zu flüstern." erklärte der Direktor. Harm und Mac sahen sich besorgt an.
"Habe ich etwas Falsches gesagt?" fragte der Direktor und runzelte die Stirn.
"Das weiß ich nicht. Mr Mason, der Leiter des Englischkurses ist eine Frau, richtig?" erkundigte sich Mac.
"Ja. Warum fragen Sie?"
"Hat Mattie sich sonst zu einer Freizeitaktivität gemeldet?" fragte nun Harm dazwischen.
"Nein. Und die Freizeitaktivitäten spielen auch eine große Rolle bei der Collegebewerbung. Engagierte Schüler haben größere Chancen." erwiederte der Direktor.
"Mr Mason, ich weiß, wie dumm sich das jetz für Sie anhören muss, aber gibt es irgendein Team, irgendeine Aktivität, die von einem weiblichen Lehrer geleitet wird?" fagte Mac nach.
"Nun, unser Volleyballteam der Mädchen wird von einer Lehrerin trainiert, die Cheerleader auch. Es gibt auch eine Theater-AG unter der Leitung eines weiblichen Lehrers. Und das Debatierteam wird von Mrs Mayer und Mr Bailey geleitet. Auch der Chor und die Foto-AG stehen unter weiblicher Leitung. Für die Kunst-AG sind wieder ein weiblicher und ein männlicher Lehrer eingeteilt." gab der Direktor Auskunft. Harm und Mac tauschten einen alarmierten Blick aus. Das was sie da hörten, gefiel ihnen gar nicht.
"Alles in Ordnung?" erkundigte sich der Direktor, als er diesen Blick sah.
"Nein." kam die einsilbige Antwort von Harm.
"Darf ich fragen, wo das Problem liegt?"
"Mr Mason, hat Mattie sich bis jetzt schon einmal mit dem Schulpsychologen getroffen?" fragte Mac, anstatt eine Anwort auf die eben gestellte Frage zu geben.
"Nein, das hielt ich bis jetz für unnötig." gestand der Direktor.
"Erinnern Sie sich an unser Gespräch vor einer Woche?" kam die nächste Frage.
"Ja." kam die Antwort des Direktors.
"Wir sind Zeugen der Gegenseite." erklärte Mac.
"Was meinen Sie damit?" wollte der Direktor nun wissen.
"Verlangen Sie nicht, das wir Ihnen das erklären. Wir missbrauchen so schon das Vertrauen von Mattie. Ich will es nicht noch weiter treiben." sagte Harm.
Da machte es 'klick' im Kopf des Direktors. "Ich verstehe. Wenn das so ist, ich könnte den Psychologen bitten, ein Gespräch mit Ms Rabb zu führen, wenn Sie das wollen."
"Nein. Vorerst nicht. Aber Mattie braucht Zeit, um sich an alles zu gewöhnen. Vielleicht etwas mehr als andere." erklärte Mac.
"Ich würde sie gerne wieder im Volleyballteam und im Debatierklub sehen. Ich denke, das das ihr Selbstvertrauen fördern würde. Dann müsste auch das Sprechen vor der Klasse wieder besser werden. Hat sie Interesse an Sprachen?" fragte der Direktor.
"Nicht sonderlich. Mein Bruder stammt aus Russland, und er hat versucht, ihr ein wenig Russisch beizubringen. Ich habe allerdings keine Ahnung, ob sie das interessiert hat." antwortete Harm.
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"Doch, eigentlich schon." warf Mac ein. "Ich denke jedoch nicht, das sie einen Kurs an der Schule belegen würde. So weit dürfte ihr Interesse nicht gehen."
"Was hat sie denn sonst für Interessen? Vielleicht finden wir noch etwas anderes für Ihre Tochter." erklärte der Direktor.
"Nun, wenn Sie einen Kurs hätten, in dem es ums Segelfliegen geht, dann würde ihr das schon gefällen." grinste Harm.
"Ich bedaure, damit kann ich nicht dienen." lachte der Direktor.
"Schade. Ettikette bei Offizieren wären auch interessant. Hätten Sie soetwas?" lachte Harm. Darufhin wurde der Direktor schlagartig ernst.
"Das Thema wollte ich auch noch mit Ihnen besprechen." sagte er.
"Unser Benehmen?" fragte Harm nach.
"Nein. Ihre Freunde sind alle bei den Streitkräften, oder?" fragte der Direktor.
"Unsere schon, zumindest waren sie es fast alle. Auch Mattie hat sich mit ihnen angefreundet. Warum fragen Sie?" wollte Mac wissen
"Nun, ich will ehrlich sein. Halten Sie das gut für eine Siebzehnjährige?" fragte der Direktor.
"Mattie ist sehr reif für ihr Alter." warf Harm ein.
"Das habe ich gemerkt. Aber ich meinte nicht das Alter der Leute, sondern das, wofür ihr Leben steht."
"Und das wäre? fragte Mac nach.
"Ehre, Treue, Vaterland. Ein ziemlich krasser Lebenstil." kam es von dem Direktor.
"Das hat nichts mit einem Lebensstil zu tun." gab Mac zu bedenken. "Es ist eine Grundeinstellung. Wir haben gewissen Prinzipien und Wertvorstellungen, und wir sind bereit, für diese und für unser Vaterland zu sterben. Mattie muss selbst entscheiden, ob sie auch dazu bereit ist."
"Lassen Sie ihr denn eine Wahl?" gab der Direktor zu bedenken.
"Ja. Sie weiß, das sie ihren eigenen Weg gehen kann. Um ehrlich zu sein, ich bin mir nicht sicher, ob ich will, das sie uns zu den Steitkräften folgt. Und das muss sie wie gesagt selber entscheiden. Und bis jetzt wollte sich nicht zur Navy oder zum Marine Corps." erklärte Harm.
Der Direktor sah ihn eine Weile an. Dann öffnete er seine Schublade und nahm einen Hefter heraus. Denselbigen warf er von Harm und Mac auf den Tisch.
"Was ist das?" fragte Mac und sah den Direktor fragend an.
"Lesen Sie." forderte er sie nur auf.
" 'Ehre, Teure, Vaterland'?" fragte Harm, als er den Titel gelesen hatte.
Der Direktor nickte. "Das ist eine Kopie eines Aufsatzes Ihrer Tochter, Mr Rabb. Sie sollte eine kurze Geschichte im Stil eines Romanes verfassen. Es geht um Offiziere, die ihr Leben in den Dienst ihres Landes gestellt haben. Ihre Tochter hat Talent. Aber sie hat auch einen sehr großen Hang zum Düsteren. Fast alle dieser Offiziere sterben. Und manche auf sehr grausame Art und Weise. Sie werden erschossen oder vom Feind zu Tode gefoltert. Sie versteht es, die Gefühle ihrer Leser wecken. Es gibt sogar eine kleine Romanze. Aber die beiden Offizeire sind bereit, füreinander zu sterben, und genau das geschieht. Kommt Ihnen das bekannt vor?"
Harm und Mac sahen sich kurz an. Dann erhob Mac das Wort.
"Mattie war bei unserer Hochzeit anwesend, Mr Mason. In unseren Gelübden gab es eine Zeile, "Ich würde alles für dich und unsere Liebe tun. Egal was auch passiert, ich werde dich immer lieben." Wenn man das auf unsere Arbeit überträgt, kann man leicht auf solch eine Idee kommen. Und im Übrigen bin ich dazu bereit für Harm zu sterben." erklärte sie leise.
"Ich habe es ihr gegenüber einmal erwähnt. Das ich für Mac sterben würde." flüsterte Harm.
"Soetwas dachte ich mir." nickte der Direktor. "Und Ihr Privatleben geht mich wirklich nichts an, aber ist es gut für Ihre Tochter, wenn sie die Gefahren Ihres Berufes kennt und dann auch noch die Gewissheit hat, das der eine Elternteil für den anderen zu sterben bereit ist?"
Daruf schwiegen beide.
"Nun gut. Ich würde vorschlagen, Ihre Tochter für das Volleyballteam, den Debatierklub und den Russisch-Kurs einzutragen. Um ihr Selbstvertrauen zu fördern könnte man eine Teilnahme in der Theater-AG in Erwägung ziehen. Und ich denke, das sie anfangen sollte, für die Schülerzeitung zu schreiben." sagte der Direktor.
"Mit dem Volleyballteam und dem Dabatierklub bin ich everstanden. Auch die Idee mit der Schülerzeitung finde ich gut. Aber ein Russisch-Kurs und die Theater-AG? Ich weiß nicht..." erklärte Harm.
"Die Theater-AG wird sie ablehnen. Das hat sie auch in der alten Schule getan, nachdem sie sich dort mal eine Stunde alles angesehen hat." ergänzte Mac. "Aber den Russisch-Kurs finde ich eigentlich gut. Da würde sie lernen, vor anderen zu sprechen. Und das würde ihr nur zu gute kommen." wandte sie sich an ihren Mann.
"Na schön. Tragen Sie sie bitte auch in den Russisch-Kurs ein." seuftzte er.
"Gut. Das wäre dann alles. Oder haben Sie sonst noch Frage?" erkundigte sich der Direktor.
"Nein, eigentlich nicht. Ich danke Ihnen für das Gespräch, Mr Mason." sagte Harm und stand auf. Auch Mac erhob sich.
"Keine Ursache. Es hat mich gefreut." sagte der Direktor, als er die Hände der beiden schüttelte. Harm und Mac verliessen eng umschlungen das Büro.
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26.2.2007
1000 EST
Gerichtsaal des JAG HQ
Falls Church, VA
Nach dem Gespräch mit dem Direktor hatten sich Harm und Mac lange mit Mattie unterhalten. Sie hatte zugestimmt, an den vorgeschlagenen Aktivitäten teilzunehmen oder sie sich zumindest erst einmal anzusehen. Durch das Debatieteam hatte sich ihre Angst, vor Fremden zu sprechen, etwas gebessert, aber sie sah immer noch zu Boden, wenn sie auf Fragen antworten sollte, die nicht von Harm oder Mac gestellt wurden waren.
Als Harm, Mattie und Mac den Gerichtssaal betraten blieb Mattie zögernd stehen. So viele Menschen hatte sie nicht erwartet. Der Saal war bis auf den letzten Platz gefüllt. Langsam nahm sie Mac's Hand und krallte sich an ihr fest. Gemeinsam gingen sie zum isch der Anklage und setzten sich.
"Colonell, Captain." wurden sie von Captain Mattoni begrüßt.
Harm und Mac nickten ihm kurz zu und sahen dann zum Tisch der Verteidigung hinüber. Dort saß Sturgis mitsamt seiner Verteidigerin, einem gewissen Major April Jonston.
"Kennst du sie?" flüsterte Harm Mac zu.
"Ja. Kluger Kopf, hitziges Temperament. Zögert bei verfänglichen Fragen." kam die ebenfalls geflüsterte Antwort.
"Wenigstens was."
"Da wäre ich mir nicht so sicher. Sie mag manchmal kurz zögern, aber ihre Fragen haben es in sich." gab Mac zurück.
Daraufhin zog Harm eine Grimasse. Doch bevor er noch etwas sagen konnte, wurden sie durch ein "Erheben Sie sich!" unterbrochen.
"Den Vorsitz hat der ehrenwerte Richter Admiral Stockwell." verkündete der Gerichtsdiener.
"Nehmen Sie Platz." sagte der Richter. "Comander Turner, sind Sie mit den gegen Sie vorliegenden Anschuldigungen bekannt?"
"Ja, Sir, das bin ich." sagte Sturgis, als er sich erhob.
"Wie bekennen Sie sich?" wurde er wieder vom Richter gefragt.
Sturgis warf einen schnellen Blick zu Harm und Mac. Die sahen ihn beide mit hasserfüllten Blicken an.
"Mr Turner? Wie bekennen Sie sich?" wurde er vom Richter aus seinen Gedanken geholt.
"Nicht schuldig, Euer Ehren." sagte Sturgis mit fester Stimme.
"Nehmen Sie das bitte ins Protokoll auf, der Angeklagte bekennt sich zu den Vorwürfen nicht schuldig." wandte sich der Richter an den Protokollisten. "Danke, Comander. Sie können sich wieder setzten." richtete er sich dann an Sturgis. Dieser nahm auch wieder neben seiner Anwältin Platz und starrte stur gerade aus.
"Nun gut. Die Verhandlung wird auf 1100 vertagt. Dann hören wir die Eröffnungsplädoyers." sagte der Richter unjd schlug mit seinem Hammer auf den Klotz. Alle erhoben sich und der Richter verließ den Saal. Dann brach auch sofort ein Stimmengewirr los. Sturgis und seine Anwältin verließen ebenfalls den Saal.
"Was war den das bitte?!" fragte Harriet erboßt, als sie alle in Buds Büro gegangen waren.
"Das wüßte ich auch gerne!" sagte eine Stimme hinter ihm.
"Admiral!" entfuhr es Mac überrascht.
"Was machen Sie den hier, Sir?" fragte Bud.
"Nun, zuerst einmal will ich von keinem hier ein weiters 'Admiral' oder 'Sir' hören. Mein Name ist AJ. Oder wem das nicht passt, der kann mich auch Mr Chegwidden nennen." grinste der Admiral. "Und zum anderen bin ich hier, weil jemand unter meinem ehemaligen Kommando vor Gericht gestellt wurde. Noch dazu von zwei seiner ehemals besten Freunden." fügte er dann finster hinzu. Er erntete jedoch nur Schweigen. Alle sahen betreten auf den Boden.
"Hätte jemand hier vieleicht die Güte, mich über die Anschuldigungen in Kenntnis zu setzten?" fragte er erboßt.
"Sir," erhob Mac das Wort, "Comander Turner wird einem Offizier unwürdiges Verhalten, Trunkenheit, versuchte sexuelle Nötigung und versuchte Vergewaltigung vorgeworfen." sagte sie mit fester Stimme und sah ihm dabei in die Augen.
Der Admiral musste ersteinmal schlucken. "Und wer erhebt diese Anschuldigungen?" fragte er dann.
"PO Bernstein, die Lieutenants Sims und Roberts und der General. Comander Mattoni ist der Hauptvertreter der Anklage, der Colonell und ich sind die Nebenkläger." antwortete Harm.
"Mac, wann hat sich Comander Turner Ihnen gegenüber derartig benommen?" verlangte der Admiral schockiert zu wissen.
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"Sir, der Comander hat sich mir gegenüber nicht derartig benommen. Zumindest was die letzten beiden Anschuldigungen betrifft." sagte Mac, überrascht von der Frage.
"Warum dann diese Anschuldigung?" hakte der Admiral nach. "Harriet, PO, er hat sich doch wohl nicht etwa an ihnen vergriffen?!" fragte er entsetzt.
"Nein, Sir. Weder an mir, noch an Samantha." sagte Harriet.
"Dann verstehe ich das alles nicht so ganz." gab der Admiral zu. "Wenn er sich an niemandem vergangen hat, wieso erheben Sie dann solche schweren Vorwürfe?"
"Sir, die Vorwürfe sind berechtigt." sagte Mac. "Er mag sich ja nicht an mir, Harriet oder Sam vergangen haben, aber er hat es dennoch getan."
"Und an wem dann, wenn ich fragen darf?!" fragte der Admiral und sah in die Runde. Genau in dem Augenblick kehrte Mattie zurück, die sich aus der Küche etwas zu trinken geholt hatte. In Bud's Büro herschte Schweigen.
"Alles in Ordnung?" fragte Mattie und sah die anderen an. "Hallo, Admiral." grüßte sie den ehemaligen Vorgesetzten ihrer Eltern.
"Hallo Mathilda. Und ich heiße AJ." erwiederte dieser.
"Mattie." gab sie nur zurück. "Ist was passiert?" wandte sie sich dann an Mac, die neben ihr stand.
"Nein. Der Admiral" fing sie an, doch dann bemerkte sie den Blick den derselbige ihr zuwarf. "Ich meinte natürlich AJ wollte wissen, warum wir solche Anschuldigungen gegen Comander Turner erheben, wo er sich ja nicht an mir, Harriet oder Sam vegangen hat." sagte sie und sah Mattie fragend in die Augen. Mattie musste schlucken. Damit hatte sie nun nicht unbedingt gerechnet.
"Die Anschuldigungen sind gerechtfertigt." sagte sie dann leise und sah auf den Boden.
"Und wer hat dir das gesagt?" wollte der Admiral wissen.
"Niemand. Das musste mir niemand sagen." flüsterte Mattie und straffte die Schultern. Dann sah sie dem Admiral in die Augen. "Ich bin diejenige, die er belässtigt hat." sagte sie mit fester Stimme.
"Turner hat was getan?" fragte der Admiral nochmals nach.
"Sie haben richtig gehört, Sir." sagte Mattie und hielt seinem Blick stand.
"Das glaub ich nicht!" grollte der Admiral wütend. "Einer meiner Leute vergeht sich an einer Minderjährigen! Ich fass es nicht! Was zum Teufel ist in ihn gefahren!?"
"Oh, das wüssten wir auch gerne!" sagte Harm.
"Wären Sie bereit, gegen ihn auszusagen?" erkundigte sich Mac.
"Es tut mir Leid Mac. Die Verteidigung hat mich schon auf der Zeugenliste." sagte er voller Bedauern.
"Was?!" entfuhr es Bud. "Oh, Verzeihung Admiral, Sir." stotterte er, als ihm bewusst wurde, was er da gerade gesagt hatte.
"Schon gut, Mr Roberts. Ich könnte mich dafür ohrfeigen, zugesagt zu haben." sagte der Admiral erboßt.
"Sir, entschuldigen Sie die Fage, aber wie können Sie dem zustimmen, wenn Sie nicht wissen, welche Anschuldigungen vorliegen?" fragte der PO nach.
"Mir wurde gesagt, ich sollte nur den ruhigen Charakter des Comanders bestätigen. Ich hatte keine Ahnung." sagte er und schüttelte den Kopf. "Mattie, es tut mir Leid."
"Ist schon gut. Sie konnten das ja nicht ahnen." sagte sie.
"Entschuldigen Sie, Sirs, Ma'ams. Die Verhandlung geht gleich weiter." wurd die Runde von einem anderen PO unterbrochen.
"Dann lasst uns gehen." sagte der Admiral.
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1100
Gerichtssaal des JAG HQ
Falls Church, VA
"Setzten Sie sich." sagte der Richter, nachdem er Platz genommen hatte.
"Herr Ankläger, Sie haben das Wort."
"Dankeschön." sagte Mattoni und erhob sich. Langsamen, ruhigen Schrittes ging er vor den Plätzen der Geschworenen auf und ab.
"Was werden Sie im Verlauf dieser Verhandlung hören? Sie werden von einer Kete von Ereignissen hören. Sie werden hören, wie sich der Angeklagte früher einmal benommen hat. Und wie er sich jetzt benimmt. Sie werden hören, dass er sein Leben nicht mehr so führen kann, wie man es von einem Offizier erwartet. Sie werden hören, wie er sich seinen Freunden gegenüber verhällt. Sie werden hören, wie er sich gegenüber seinen Kollegen verhällt. Sie werden hören, wie respektlos er mit anderen Menschen umspringt. Es werden Zeugen aussagen. Einige zu den Gunsten des Angeklagten, andere nicht. Sie sollten sich fragen, ob diese Zeugen aktuelle Verhaltensmuster beschreiben. Sie werden vom Ungehorsam gegenüber Vorgesetzten hören. Wir beabsichtigen, ein Verhaltensmuster zu zeigen. Eines, wie es ein Offizier der US Navy niemals an den Tag legen darf. Wie es eigentlich niemand haben sollte. Und am Ende, da müssen Sie eine Entscheidung treffen. Eine Entscheidung, die Ihnen nicht leicht fallen wird. Aber dann müssen Sie an das Gehörte denken. Und an die Eide, die Sie alle geleistet haben. Ich danke Ihnen."
Nun erhob sich Major Jonston. Im Gegensatz zu Mattoni blieb sie vor der Jury stehen und falltete die Hände.
"Werte Geschworene. Der Captain hat Ihnen gerade lang und breit erklärt, was Sie hören werden. Doch ich will Ihnen sagen, was Sie nicht hören werden. Sie werden nicht hören, das der Angeklagte sich mehrmals diesen Vergehen schuldig gemacht hat, wenn er das überhaupt hat. Jeder von uns, und ich bin da keine Ausnahme, jeder von uns hat schon einmal einen tag gehabt, wo er sich nicht unbedingt eines Offiziersranges würdig benommen hat. Und das hatte Gründe. Wir sind alle nur Menschen. Und Menschen machen auch mal Fehler. Wir werden Zeugen in den Zeugenstand rufen, die vom ausgeglichenen Charakter des Angeklagten reden werden. Es wird Zeugen geben, die ihn als ruhig und ausgeglichen bezeichnen werden. Begeht ein ruhiger und ausgeglichener Mann solche Taten? Nun, ich denke nicht. Aber am Ende wird die Entscheidung bei Ihnen liegen. Aber bedenken Sie dann bitte, das jeder einmal einen schlechten Tag hat. Ich danke Ihnen." sagte sie und ging zu ihrem Platz zurück.
"Gut, da wir ja nun die Plädoyers gehört haben, ist die Anklage bereit, Ihren ersten zeugen aufzurufen?" wandte sich der Richter an Captain Mattoni.
"Ja Euer Ehren. Die Anklage ruft PO Samantha Bernstein."
Der PO trat vor, wurde vereidigt und nahm im Zeugenstand Platz.
"PO, nennen Sie bitte Ihren Namen, Ihren Rang und Ihren Stationierungort und Ihre dortige Aufgabe fürs Protokoll." forderte Mattoni Sam auf.
"Mein Name ist Samantha Bernstein. Ich bin Petty Officer 2nd Class, stationiert im JAG Hauptquartier in Falls Church. Ich bin Büroangestellte und die Sektretärin des JAG." sagte der PO mit fester Stimme.
"Kennen Sie den Angeklagten?"
"Ja. Wir dienen unter demselben Komando."
"Wie würden Sie den Angeklagten charakterisieren?"
"Als ich hier angefangen habe war der Comander ein ausgeglichener und ruhiger Offizier. Er war ein sehr guter Anwalt, der meist großen Erfolg mit seinen Fällen hatte. Auch in hektischen Situationen hat er einen kühlen Kopf behalten. Er war immer freundlich und geduldig mit dienstjüngeren Offizieren. Nichts hat ihn so leicht auf die Palme gebracht. Er... seine Frau schien glücklich mit ihm zu sein."
"Und wenn Sie nun den Comander beschreiben würden, der heute hier sitzt?" fragte Mattoni nach.
"Er verlier schnell die Fassung. Er brüllt dienstjüngere Offiziere ohne jeglichen Grund an. Wenn ihm die Argumente ausgehen, schlägt er zu. Er ist respektlos gegenüber höherrangigen Offizieren. Er verliert einen Fall nach dem anderen. Er wird schnell nervös."
"Was ist mit seiner Frau?"
"Die hat sich von ihm getrennt."
"Kennn Sie die Gründe daür?" fragte Mattoni nach.
"Einspruch!" fuhr der Major in die Höhe. "Der PO kann schlecht wisssen, was die Frau des Comanders zu der Trennung veranlasst hat, denn sie sind nur Arbeitskolegen. Ausserdem spielt es keine Rolle."
"Euer Ehren, es geht hier um ein Verhaltensmuster." wandte sich Mattoni an den Richter.
"Tut mir Leid, Captain. Dem Einspruch wird stattgegeben. Stellen Sie eine andere Frage." entschied der Richter.
Mattoni warf einen kurzen Blick zu Harm und Mac. Die drei hatten gewusst, das ein Einspruch kommen würde. Dennoch hatten sie gedacht, das dieser abgewiesen werden würde.
"PO, Sie sagten, der Comander wäre 'respektlos gegenüber höherrangigen Offizieren'. Können Sie uns bitte ein Beispiel nennen?"
"Ja, Sir. Es war kurz vor dem Geburtstag von Claire, der Tochter von Lt Roberts. Der General, also damit meine ich General Cresswell, den JAG, hat Comander Turner in sein Büro zitiert. Ich habe keine Ahnung, um was es bei den beiden ging. Allerdings wurde die Stimme des Generals immer lauter. Und plötzlich hat der Comander genauso angefangen rumzubrüllen. Auf dei Aufforderung des Generals, wonach er seinen Ton mäßigen sollte, sagte er nur: "Mäßigen Sie sich doch selbst!", ging aus dem Büro und schmiss seine eigene Bürotüre hinter sich zu, sodass die Jalousie abfiel."
"Wie hat sich der Comander dann im weiteren Verlauf des Tages benommen?"
"Er hat Vic, ich meinte natürlich Lt Vukovich, alsFußabtreter benutzt, und seine schlechte Laune an ihm wie auch an mir ausgelassen."
"PO, erinnern Sie sich an den 29.11. des letzten Jahres?"
Der PO musste schlucken. "Ja, Sir. Das tue ich." sagte sie dann leise.
"Würden Sie uns bitte schildern, was an diesem Tag passiert ist?"
"Ich war etwas zu spät zum Dienst erschienen. Der Verkehr war die reinste Hölle gewesen. Überall Staus. Nun, ich kam ungefähr 10 Minuten nach Dienstbeginn im HQ an. Der General hat mich gefragt, warum ich erst jetztz kommen würde. Ich habe ihn daraufhin die Verkehrslage geschildert. Er hat mich kurz gemustert und dann genickt. Dann fragte er mich, ob ich den Comander gesehen hätte. Ich verneinte das. Er sagte, ich solle ihn sofort zu ihm schicken, wenn er kommen würde. Dann habe ich mich an meine Arbeit gemacht.Nach fast einer Stunde war der Comander immer noch nicht da. Ich begann, mir langsam Sorgen zu machen. Es wurden Unfälle auf den Highways gemeldet, und ich befürchtete, das der Comander in einen verwichelt sein könnte."
"War er das?"
"Nein, Sir. Er tauchte fast zwei Stunden nach regulärem Dienstbeginn auf. Als ich ihm sagen wollte, das der General ihn sprechen wollte, da schlug mir eine Alkoholfahne entgegen. Als er mir antwortete, lallte er. Ich habe ihm daraufhin ein Taxi gerufen und ihn nach hause geschickt, damit er seinen Rausch ausschlafen konnte."
"Was hat der General dazu gesagt?" fragte Mattoni.
"Nichts. Er hat es nicht mitbekommen. Als er sich wieder nach dem Comander erkundigte, sagte ich ihm, das er angefufen hätte und sich krank gemeldet hätte."
"Sie haben Ihren Vorgesetzten belogen?"
"Ja, Sir. Und das tut mir aufrichtig Leid. Nur, ich wusste nicht, was ich tun sollte. Der General war so schn auf 180, da wollte ich den Comander ihm nicht so unter die Augen treten lassen. Wer weiß, was der General sonst getan hätte. Als die Vorwürfe gegen den Comander erhoben wurden, habe ich es dem General gebeichtet. Ich darf jetzt zusätzlichen Dienst für ganze zwei Monate leisten."
"Schön, das Sie ehrlich waren. POo, erinnern Sie sich an einen weiteren Vorfall am 15.12 des letzten Jahres?"
"Ja, Sir."
"Was ist an diesem Tag zwischen Ihnen und dem Angeklagten passiert?"
"Der Comander war wieder zu spät zum Dienst erschienen und hatte eine Rüge vom General bekommen. Der Comander bat mich, ihm eine Akte herauszusuchen. Ich habe in den Ordnern der laufenden Verfahren nachgesehen, aber die Akte nicht gefunden. An dem Tag war es sehr hektisch. Ich habe mir die Anfragen nach den Akten auf Zettel geschrieben, und sie dann nach der Dringlichkeit bearbeitet. Ich wusste zeitweise nicht mal mehr, ob ich nun nach einer Akte oder nach einem Odner oder nach einem Beweisstück suchte. Ich habe Lt Vukovich schlusseindlich dazu aufgefordert, sich seine Akten selber zu suchen und mich nicht zu fragen. Nun, Lt-Comander Roberts ist mit einer Anfrage nach einer Akte zu mir gekommen, bei der es um Mord ging und er mitten im Berufungsverfahren steckte. Ich bin dann mit ihm gemeinsam die Gänge abgegangen und anschließend haben wir die gefundenen Akten noch sortiert. Als ich gerade wieder an meinen Schreibtisch zurückkehrte, stand dort Comander Turner und wollte seine Akte. Ich drückte ihm eine andere in die Hand. Natürlich nicht mit Absicht, der Name vornedrauf war der selbe. Er kam dann keine drei Minuten später wieder, und wollte die richtige Akte. Ich sagte ihm, das er sich etwas gedulden müsse, weil ich sie erst noch suchen müsse. Er kam dann eine Stunde später wieder zu mir und wollte seine Akte. Ich sagte ihm, das ich noch daran arbeiten würde. Er hat mir dann in einem nicht gerade freundlichen Ton mitgeteilt, das meine Rabeit zu langsam wäre, und das das alles schneller gehen müsste. Da ist mir dann der Kragen geplatzt. Ich wusste vor Aktenanfragen und Anträgen und Telefonaten nicht mehr, was ich als nächstes tun sollte."
"Schon gut Po. Was sagten Sie zu dem Comander?" beruhigte sie Mattoni.
"Ich habe ihm gesagt, er solle sich doch seine Akte selbst suchen."
"Wie hat der Comander reagiert?"
"Er fragte mich, ob er sich da gerade verhört hätte, und bat mich, das eben gesagte zu wiederholen."
"Haben sie das getan?"
"Nein. Ich sagte ihm, das er schon ganz richtig verstanden hätte. Er fragte mich daraufhin, was ich mir erlauben würde."
"Was haben Sie gesagt?"
"Ich habe ihm mitgeteilt, das ich nicht sein Dienstmädchen bin. Und das auch noch andere Leute Akten wollen. Ich habe ihm gesagt, das ich lediglich meinen Dienst tun würde und ich meinen Job gerne behalten würde. Gleichzeitig habe ich jedoch klargestellt, das er nicht mit mir machen könnte, was er wollte. Und ich habe ihm dirkt ins Gesicht gesagt, das er seine Wut nichtan anderen auslassen sollte. Dann habe ich ihm gesagt, das ich noch etwas anderes zu tun hätte, und wollte gehen."
"Sie wollten nur?"
"Ich konnte nicht, Sir. Der comander hatte mich m Arm gepackt und mcih zurückgerissen. Er hatte mir gedroht. Er sagte: "Das nehmen Sie auf der Stelle zurück, sonst.." und da habe ich gefragt: "Sonst was?". Dann hat er ausgeholt und mir eine Ohrfeige verpasst." fügte sie leise hinzu.
"Haben Sie das jemandem erzählt?"
"Nein, Sir."
"Warum nicht?"
"Ich hatte Angst."
"Wovor?"
"Ich hatte mich falsch verhalten."
"War das alles?"
"Nein. Ich hatte Angst, das der Comander dann wieder ausrasten würde." flüsterte sie.
"Danke, PO. Ich habe keine weiteren Fragen." sagte Mattoni und setzte sich wieder.
"Major, Ihre Zeugin." sagte der Richter.
"PO Bernstein" began diese, als sie sich erhob und auf den Zeugenstand hinzulief, " hat Sie jemand auf den Vorfall angesprochen?"
"Nicht wirklich. Nur im Rahmen der Befragung."
"Hat man gesehen, das Sie geschlagen wurden?"
"Ja, Ma'am."
"Und der General hat Sie darauf angesprochen, richtig?"
"Ja Ma'am."
"Was haben Sie ihm geantwortet?"
"Das es mir gut gehen würde, das das nichts wäre und er sich keine Sorgen machen sollte."
"PO, hat der Comander ausser in diesen beiden Vorfällen sonst noch Fehlverhalten Ihnen gegenüber begangen?"
"Nicht direkt."
"Was heißt, nicht direkt?"
"Er hat ein Paar mal hinter meinen Rücken über mich geredet."
"Was hat er dann gesagt?"
"Das ich unfähig wäre."
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"Und Ihnen ist nie in den Sinn gekommen, das dem so sein könnte?" fragte die Anwältin scharf.
"Einspruch!" rief Mattoni. "Euer Ehren, was bitte soll das?"
"Das frage ich mich auch! Frau Anwältin, mäßigen Sie sich!" fuhr der Richter sie an.
"Verzeihung. Das wird nicht wieder vorkommen." sagte sie mit gepielter Reue.
"Das hoffe ich für Sie. Fahren Sie fort." sagte der Richter etwas ruhiger.
"Danke. PO, wieso haben Sie ihren CO belogen?"
"Einspruch!" kam es wieder von Mattoni. "Die Antwort auf diese Frage ist bereits bekannt."
"Oh ja, richtig. Ich entschuldige mich. PO, Sie hatten also Angst vor dem Comander?" sagte der Major eine Spur zu freundlich.
"Ja, Ma'am, die hatte ich."
"Warum?"
"Einspruch! Auch diese Antwort ist bekannt!" griff Harm ein.
"Major, ich warne Sie! Noch so eine Aktion, und ich belange Sie wegen Missachtung des Gerichtes!" sagte Der Richter scharf.
"Ja Sir. Aber das ist etwas, was ich mit meinen Fragen bezwecke." sagte der Major.
"Das ich Sie bestrafe?" fragte der Richter verwirrt.
"Nein. Jedes Mal, wenn ich eine Frage stelle, die den PO persönlich betrifft, wird dagegen Einspruch erhoben."
"Wir erheben Einpruch, weil Sie Fragen doppelt stellen, obwohl die Antworten eindeutig waren!" entfuhr es Mac.
"Wer sagt, das diese Antworten eindeutig waren?" hakte der Major nach.
"Das sagt uns der gesunde Menschenverstand!" kam es sarkastisch von Harm.
"Meine Frau und Herr Nebenkläger, mäßigen Sie sich!" griff der Richter ein. "Das gilt auch für Sie, Frau Verteidigerin! Haben Sie noch Fragen an die Zeugin?"
Der Major funkelte Harm und Mac wütend an, presste die Kiefer zusammen und ballte die Fäuste vor Wut. "Nein, Euer Ehren. Keine weiteren Fragen." sagte sie dann und ging auf ihren Platz zurück.
"Sie dürfen dann den Zeugenstand verlassen. Herr Ankläger, wollen Sie den nächsten zeugen aufrufen?"
"Euer Ehren, dürfte ich vor der nächsten Befragung bitte um eine Pause von 30 Minuten bitten? Ich würde mich gerne mit meine Kolegen beraten." sagte der Captain.
"Eiverstanden. Pause für dreißig Minuten." sagte der Richter, schlug seinen Hammer nieder und erhob sich.
"Was ist?" wollte Mac wissen.
"Wen wollt ihr aufrufen?" fragte Mattoni.
"Wie wäre es mit Bud? Der hat die Ohrfeige ja auch mitbekommen. Außerdem tritt er vor Gericht häufig gegen Turner an." sagte Harm.
"Gut. Dann also Bud. Habt ihr es eigentlich mal geschafft und mit Varise geredet?" wollte Mattoni nun wissen.
"Nein. Das heißt ja, aber sie will nicht aussagen." sagte Mac.
"Dann werd ich sie vorladen lassen." sagte Alan.
"Ja, tu das." stimmte ihm Harm zu.
"Ich denke, das wir ein Problem bekommen, wenn die Verteidigung den Admiral aufruft." wechselte Mac das Thema.
"Da könntest du recht haben. Aber vergiss nicht, wir haben immernoch den General." wandte Harm ein.
"Ja. Wir werden sehen, was der Admiral aussagt. Ich würde ihn nur ungern in die Mangel nehmen müssen." sagte Mattoni.
Dann betrat der Richter erneut den gerichtssaal und die Verhandluung ging weiter.
"Captain, sind Sie und Ihre Nebenkläger zu einer Einigung gekommen?"fragte ihn der Richter.
"Ja, Euer Ehren." antwortete Mattoni, als er wieder aufstand.
"Gut. Dann rufen Sie jetzt bitte ihren nächsten Zeugen auf." forderte der Richter ihn auf.
"Die Anklage ruft Lieutenant Comander Bud Roberts."
Auch Bud trat vor, wurde vereidigt und nahm dann im Zeugenstand Platz.
"Comander, nennen Sie doch bitte Ihren Namen, Rang, Stationierungort und ihre Position."
"Mein Name ist Bud Roberts. Ich bin Lieutenant Comander der Us Navy und im JAG HQ stationiert. Ich arbeite dort als Anwalt."
"Comander, Sie sind eine Kollege des angeklagten, richtig?"
"Ja, das trifft zu."
"Sie sind auch miteinander befreundet, oder?"
"Nicht mehr."
"Dazu möchte ich dann später kommen. Sie arbeiten doch recht häufig mit dem Comander zusammen an einem Fall, sowohl auf derselben als auch der gegenerischen Seite. Korrekt?"
"Ja, Sir."
"Um nach Ihrer fachlichen Meinung zu fagen, ist der Comander ein guter Anwalt?"
"Einspruch!" warf der Major ein. "Irrelevant."
"Euer Ehren, die Frage zielt auf etwas anderes ab."
"Das würde mich dann doch interessieren, Herr Anwalt. Abgewiesen. Comander, beantworten Sie bitte die Frage."
"Ja, Sir. Comander Turner kann ein sehr guter Anwalt sein."
"Kann?"
"Nun, Sir, der Comander war einmal einer der besten Anwälte bei JAG. Aber in letzter Zeit... ich weiß nicht, woran es liegt, aber er verliert jeden seiner Fälle. Auch wenn sie eigentlich zu gewinnen wären."
"Woraus schließen Sie, das die Fälle eigentlich zu gewinnen sind?"
"Nun, in fast 90 Prozent seiner Fälle war ich der Gegner. Und ich dachte eigentlich immer, das ich die Fälle verlieren würde, so schlecht stand es für mich. Die anderen zehn Prozent hat er fast alle gegen Anfänger geführt, die noch den richtigen Aufbau einer Klageschrift lernen müssen."
"Danke für Ihre Auskunft. ch möchte nun auf Ihre vorherie bemerkung, das Sie nicht mehr mit dem Angeklagten befreundet sind, zu sprechen kommen. Mr Roberts, können Sie uns das Verhalten des angeklagten ihnen gegenüber in letzter zeit schildern?"
"Ja Sir. Der Comander hat sich nicht immer fair verhalten. Als er sich von seiner Frau getrennt hatte, ist er zeimlich abgerutscht."
"Einspruch! Unbewiesene Tatsachen und Meinungsäußerung!" warf Major Jonston dazwischen.
"Abgewiesen. Reden Sie bitte weiter, Comander." forderte der Richter Bud auf.
"Er hat sich immer mehr gehen lasssen. Als meine Frau und ich das gemerkt haben, haben wir ihm unsere hilfe angeboten. Aber die wollte er ja nicht. Statt dessen hat er sich immer mehr von seinen Freunden entferbnt und uns alle vor den Kopf gestossen.
"Comander, können Sie uns bitte in allen Einzelheiten die Geschehnisse vom 24.12. des letzten Jahres schildern?"
"Ja, Sir. Wie jedes Jahr haben meine Frau, Lt Sims, und ich mit unseren Kindern den Gottesdienst von Caplain Turner, dem Vater des Comanders, besucht. Die ganze Belegschaft des JAG HQ war da. Comander Turner war nicht zu diesem Gottesdienst erschienen. Er hatte sich zuvor mit seinem Vater gestritten." erklärte Bud.
"Wissen Sie , worum es bei diesem Streit ging?" fragte Allan.
"Einspruch! Irrelevant!" kam es vom Major. Gleichzeitig warf sie ihrem Mandanten einen wütenden Seitenblick zu.
"Abgewiesen." entschied der Richter.
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"Der Vater des Comanders hatte sich Sorgen um seinen Sohn gemacht und ihn auf sein Verhalten angesprochen. Im gleichen Atemzug haben meine Frau und ich dem Comander angeboten, dass er sich jederzeit an uns wenden kann, wenn er Probleme haben sollte. Nun, wir wollte dann nach dem Gottesdienst schnell nach Hause, um noch etwas für Admiral Chegwidden, bei dem das anschließende Weihnachtsessen stattfinden sollte, zu holen und unsere Kinder bei dem Babysitter nebenan abzugeben. Als wir zu Hause ankamen, saß der Comander auf der Treppe im Schnee. Er war betrunken. Meine Frau ist dann mit den Kindern nach oben gegangen, um sie umzuziehen, und ich habe mir das Telefon genommen um dem Admiral mitzuteilen, das es später werden würde. Mathilda Rabb, die zu diesem Zeitpunkt bei uns wohnte, ist allein mit dem Comander im Wohnzimmer geblieben." sagte Bud und schluckte schwer.
"Mr Roberts, was passierte dann?" fragte Mattoni nach.
"Als ich das Gespräch gerade beendet hatte, höre ich auf einmal Schreie aus dem Wohnzimmer." erklärte Bud.
"Was für Schreie?"
"Panikartige. Sie kamen von Ms Rabb. Ich bin dann natürlich sofort ins Wohnzimmer gerannt."
"Welches Bild bot sich Ihnen, als Sie das Wohnzimmer betraten?"
"Der Comander lang auf dem Boden und hielt sich das Gesicht. Über seine Hände lief Blut. Ms Rabb stand zitternd mitten im Raum. Ihre Bluse war zerissen und sie schluchzte bitterlich. Meine Frau hat Sie dann schnell aus dem Raum geführt."
"Was haben Sie getan?"
"Ich habe den Comander gebeten, aufzustehen. Dann habe ich seine Hände vom Gesicht entfernt, und mir seine Nase angesehen. Sie war gebrochen. Also sind meine Frau und ich mit dem Comander ins Krankenhaus. Den Babysitter haben wir gebeten, solange auch auf Mattie aufzupassen."
"Danke, Comander. Keine weiteren Fragen." sate Mattoni und setzte sich.
Jonston erhob sich und ging zögerlich auf den Zeugenstand zu.
"Mattie?" fragte Sie dann unvermittelt. "Wer ist Mattie?"
"Ms Rabb. Es ist eine Abkürzung für Mathilda, ihren Vornamen." sagte Bud.
"Der Nachname der jungen Frau ist also Rabb, ja?"
"Ja, Ma'am."
"Ist sie zufällig mit dem Nebenkläger, Comander Rabb verwandt?"
"Nicht direkt."
"Was soll das heißen?"
"Der Comander war eine Zeit lang der Vormund von Mat... Ms Rabb. Nach seiner Hochzeit haben er und seine Frau Ms Rabb offiziel adoptiert." sagte Bud.
"Und der Captain ist mit dem Colonell verheiratet, die ebenfalls Nebenklägerin ist. Liege ich da richtig?"
"Ja, Ma'am." sagte Bud widerwillig.
"Doch der Colonell und der Captain arbeiten und wohnen ja in San Diego. Warum in alles in der Welt lebte dann Ms Rabb fast zwei Jahre lang bei Ihnen und Ihrer Frau auf der anderen Seite des Landes, anstatt bei ihren Eltern in San Diego?"
"Ms Rabb hatte einen schweren Unfall. Danach musste sie in ein Rehazentrum, und das beste, wo auch die Ärzte arbeiteten, die Sie operiert hatten, war nun einmal in Washington. Der Collonell und der Captain kamen zu dem Schluß, das Mattie doch besser eine Therapie in einer ihr vertrauten Umgebung, mit Leuten die sie kannte, machen sollte, anstatt in einer ihr völlig fremden Stadt, in der sie niemanden außer ihren Eltern kannte."
Jonston schluckte. Das lief nicht ganz so,wie sie das gerne hätte.
"Keine weiteren Fragen." sagte sie dann unvermittelt und ging auf ihen Platz zurück.
"Erneute Befragung Euer Ehren."sagte Mattoni und erhob sich.
"Comander, hat sich Ms Rabb nach dem Zwischenfall verändert?"
"Ja, das hat sie. Sie war sonst ein sehr ausgeglichener Mensch. Jetzt ist sie impulsiv und häufig unberechenbar. Sie zieht sich immer mehr von ihren Freunden und ihrer Familie zurück. Sie litt unter schrecklichen Alpträumen. Sie ist schreiend und schweißgebadet mitten in der Nacht aufgewacht. Und sie hat sich geweigert, alleine mit einem Mann in einem Zimmer zu sein, der nicht ihr Vater, also Captain Rabb, oder mein Buder Mike Roberts war." sagte Bud traurig
"Danke, Comander. Keine weiteren Fragen."
"Major?" wandte sich der Richter fragend an April.
"Keine Fragen, Euer Ehren. Allerdings möchte ich mir das Recht vorbehalten, den Zeugen zu einem späteren Zeitpunkt erneut zu befragen."
"Einverstanden. Das Gericht vertagt sich auf 0900 morgen früh. Die Sitzung ist geschlossen." sagte der Richter und verlies den Saal.
Bud erhob sich aus dem Zeugenstand und ging zu den anderen hinüber.
"Das lief gut." sagte Allan.
"Ja. Danke Bud." wandte sich Mac an ihn.
"Keine Ursache." sagte dieser.
"Entschuldigen Sie, wenn ich störe." wurden sie von einer bekannten Stimme unterbrochen. "Aber ich würde mich gerne mit dem Colonell und den Captain unterhalten." sagte April.
"Was Sie uns zu sagen haben, können Sie auch vor den anderen tun." sagte Harm wütend.
"Der Meinung bin ich nicht. Hätten Sie kurz Zeit?"
"Ja. Lassen Sie uns in eins der Besprechungszimmer gehen." sagte Mac und ging voraus. Mattoni, Harm und Jonston folgte ihr.
"Also, Major, was wollen Sie?" fragte Mac, als die Tür des Raumes geschlossen war.
"Sie haben keine Ahnung, wer ich bin, oder?" fragte diese Harm.
"Nein. Sollte ich?" fragte dieser verwirrt.
"Keine Angst. Wir hatten nichts miteinander." lächelte April. "Sie haben mich einmal verteidigt. Ist schon etwas länger her, damals war ich PFC. Ich wollte mich dafür noch bei Ihnen bedanken."
"So wie's aussieht habe ich gewonnen:" stellte Harm trocken fest.
"Und in mir den Wusch geweckt, Anwältin zu werden. Egal. Tut mir Leid, wegen Ihrer Tochter." sagte sie dann ehrlich.
"Danke. Aber was wollen Sie?" fragte Harm schroff.
"Ich weiß nicht. Ich will diesen Fall loswerden. Aber dafür müssten wir einen Deal aushandeln." sagte April.
"Vergessen Sie's!" sagte Harm wütend, und war auch schon fast zur Tür raus.
"Warten Sie! Sie wissen ja noch nicht mal, was ich Ihnen anbiete!" rief sie verzweifelt.
"Das spielt keine Rolle, Major." sagte Allan bestimmt. "Wir ziehen das bis zum Ende durch."
"Sie könnten die Strafe festlegen." sagte der Major leise.
"Was?!" fragte Mac überrascht.
"Sie haben mich richtig verstanden, Colonell." sagte April etwas lauter.
"Unehrenhafte Entlassung, Verlust aller Pensionsansprüche und Sozialleistungen sowie noch ausstehenden Zahlungen und 15 Jahre Leavenworth." sagte Harm.
"5 Jahre." sagte April.
"Zu wenig." sagte Mac.
"Nein, Colonell. Das was Sie wollen, ist die Höchststrafe." erklärte April.
"Ich denke, wir können über die Strafe entscheiden?" fragte Allan nach.
"Ja. Aber bitte eine Strafe, bei der ich nicht gleich einen Prozess wegen Inkompetenz angehängt bekomme." sagte sie bittend.
"Die Höchststrafe wäre lebenslänglich." sagte Mac trocken.
"Colonell, das höchste, was ich bereit bin, Ihnen zuzugestehen, sind 10 Jahre." sagte der Major fast flehend.
"Warum tun Sie das?" fragte Harm sie.
April musste schlucken. Dann sagte sie leise: "Es erinnert mich zu sehr an meine Vergangenheit."
"Alles in Ordnung, Major?" fragte Mac besorgt nach.
"Nein. Nichts ist in Ordnung, wenn dieses Schwein je wieder einem Mädchen zu nahe treten kann! Er gehört kastriert und dann lebenslänglich weggesperrt! Oder beser gleich auf den elektrischen Stuhl!" sagte April heftig. Dann wurde ihr bewusst, was sie da gerade gesagt hatte.
"Oh. Entschuldigen Sie. Das hätte ich nicht sagen sollen." sagte sie schuldbewusst.
"Major, warum sind Sie die Anwältin des Comanders?" fragte Mac sie direkt.
"Nun, ich bin die letzte in einer sehr langen Reihe von Anwälten. Der Comander hat einen nach dem anderen vergrault, sodass sie entweder selbst gekundigt haben, oder er sie rausgeschmissen hat. Der General wollte wohl auch, das ich lerne, meine persönlichen Gefühle zurückzuschrauben." fügte sie hinzu.
"Welche persönlichen Gefühle?" fragte Harm nach.
"Nicht so wichtig." sagte April abwesend. Dann straffte sie ihre Schultern und wandte sich wieder Mac zu. "Ich biete Ihnen unehrenhafte Entlassung, Verlust der Pension und sonstigen Sozialleistungen sowie der von noch austehenden Zahlungen und 7 Jahre Leavenworth. Gehen Sie auf das Angebot ein oder lassen Sie's. Das Angebot steht bis morgen früh 0830. Überlegen Sie es sich." sagte sie und ging.
"Wow. Damit habe ich nun nicht gerechnet." sagte Mac als April gegangen war.
"Das kannst du laut sagen. Und, was denkt ihr?" fragte Mattoni.
"Ich weiß nicht recht. Eigentlich hat er lebenslänglich verdient. Aber er könnte auch freigesprochen werden. Harm, was denkst du?" wandte sich Mac an ihren Mann.
"Ich würde mir gern zuerst ihre Zeugen ansehen." sagte dieser.
"Das Angebot gilt nur bis vor der Verhandlung." erinnerte ihn Mattoni.
"Ich weiß. Also dann eben nicht." sagte Ham bedauernd.
"Weißt du, wen sie aufrufen wird?" fragte Mac Allan.
"Den Admiral auf jeden Fall. Und dann schwebe ich leider im Dunkeln. Ich hätte ja vielleicht noch auf Varise getippt, aber das würde ihrem Mandanten eher schaden als nützen."
"Lassen wir uns überraschen." sagte Harm.
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0815 EST
JAG HQ
Falls Church, VA
April saß in dem Büro, was man ihr zugeteilt hatte und hatte ihren Kopf in den Akten vergraben. Sie schüttelte den Kopf und seuzte tief. Das sah nicht gut aus für ihren Mandanten.
"Verdammte Scheiße!" entfuhr es ihr.
"Schlechte Neuigkeiten?" fragte Harm, der in der Tür stand.
"Captain, Sir!" rief der Major überracht, sprang auf und nahm Haltung an. "Entschuldigen Sie, Sir. Ich habe Sie nicht gesehen." entschuldigte sie sich.
"Schon gut, Major. Setzen Sie sich." sagte Harm, und betrat das Büro. Hinter ihm folgte Mac.
"Ma'am, Sir." sagte April und gestikulierte zu den Stühlen vor ihrem Schreibtisch. Harm und Mac nahmen Platz.
"Was verschafft mir die Ehre?" fragte der Major etwas irritiert.
"Ihr Angebot von gestern." sagte Mac. 'Was ist den mit der passiert?' schoss es ihr durch den Kopf.
"Oh, richtig. Ich nehme nicht an, das Sie nicht auf den Deal eingehen, oder?" fragte April. Es klang jedoch mehr wie eine Feststellung.
"Nein. Tut mir Leid." sagte Mac.
"Schon gut. Ich wusste, das Sie es nicht machen würden. Aber einen Versuch war es dennoch wert." sagte der Major nüchtern.
"Darf ich Sie etwas fragen?" wandte Harm sich an sie.
"Schiessen Sie los." sagte April interessiert.
"Wer sind Ihre Zeugen? Sie müssen uns es natürlich nicht sagen, aber mich würde wirklich brennend interessieren, wer bereit ist, für den Comander auszusagen." sagte Harm.
"Das frage ich mich auch. Ich stehe auf ziemlich verlorenem Posten, Captain. Ich hab keine Ahnung, wie ich meinen Mandanten aus diesem Mist herausholen soll. Wobei ich mir auch nicht sicher bin, ob er das überhaupt verdiehnt hat. Aber das ist mein Problem. Um Ihnen Ihre Frage zu beantworten: Ich werde mich wohl mit ehemaligen Freunden und Kameraden begnügen müssen. Da hätte ich zu allererst den Admiral. Und dann bin ich mit meinem Latein auch schon zu Ende." seufzte sie.
"Sie wollen aufgeben?" fragte Mac ungläubig. 'Das passt ja überhaupt nicht zu dem, was man sonst von ihr hört' dachte sie bei sich.
"Nur zu gerne. Ich habe dem General gestern Abend mein Gesuch um Abzug von diesem Fall gegeben. Ich hoffe, nein, ich bete, das er gleich zu Türe reinkommt und mir sagte, das er dem zustimmt." lächelte sie schwach.
"Warum? Ich meine, abgesehen von den offensichtlichen Problemen, eine Verteidigung aufzubauen." erkundigte sich Harm.
"Soll ich ganz ehrlich sein?" kam die Gegenfrage des Majors. Als Harm und Mac nickten, fuhr sie fort. "Ich könnte dem Comander eine verpassen! Egal was ich tue, er meckert nur an mir rum! Und wenn ich ihn nach seiner Meinung frage, dann zuckt er nur mit den Schultern! Mir wäre gestern im Gericht fast die Hand ausgerutscht, als ich von dem Streit zwischen Vater und Sohn gehört habe. Mein Mandant hält es nicht für notwendig, mir ein Paar Informationen zu geben. Von seinem Alkoholproblem habe ich auch erst während der Verhaldlung erfahren. Es ist zum Haareraufen!" sagte sie verzweifelt.
"Dann muss ich Ihnen ein Kompliment machen." sagte Mac. "Als das Gespräch auf den Vorfall kam, wo der Comander betrunken war, hat man nicht gemerkt, das Sie davon nichts wussten."
"Danke. Aber ich hatte mir so etwas in der Art schon gedacht." sagte April.
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"Major, entschuldigen Sie, wenn ich störe" kam es von PO Bernstein, die gerade in der Tür auftauchte, "aber die Zeugin, deren Adresse Sie wollten, hat sich gerade gemeldet."
"Danke PO. Haben Sie Ihre Adresse nun?" sagte April.
"Tut mir Leid, Ma'am. Sie hat deutlich gemacht, das sie nicht aussagen wird, und dann einfach aufgelegt." sagte der PO. In ihrer Stimme befand sich jedoch kein Bedauern.
"Trozdem danke für Ihr Bemühen." sagte April niedergeschlagen."Wegtreten."
"Aye Ma'am." kam es vom PO, dann drehte sie sich auf demAbsatz um und ging davon.
"Mist." kam es von April.
"Alles in Ordnung?" fragte Mac.
"Nein. Das war jetzt das dritte Mal! Manchmal hasse ich diesen Job!" sagte April.
"Geht mir auch so." sagte Harm.
"Darf ich Sie beide etwas fragen?" sagte April da plötzlich.
Als Ham und Mac nickten, fragte sie: "Warum tun Sie beide das? Warum sitzen Sie hier 38 Minuten vor Verhandlungbeginn und reden mit der Vertreterin der Anklage? Und zwar über ihre Probleme bei dem Fall. Wieso interesieren Sie sich für mich? Ich meine, mein Versagen kommt Ihnen nur zu gute." sagte sie und blickte die beiden dabei forschend an.
"Sie scheinen eine sehr gute Anwältin zu sein, Major." sagte Harm.
"Danke. Aber das beantwortet meine Frage noch nicht." sagte diese entschlossen.
"Nein, das tut es nicht. Ich denke, wir wollten nur wissen, was wir von unserer Gegenseite zu erwarrten haben." sagte Harm und versuchte zu grinsen.
"Wenn dem so ist", begann der Major und erhob sich, "Dann sind Sie ja jetzt um einiges Schlauer. Wenn Sie mich jetzt bitte entschuldigen würden, ich habe ein Hünchen mit dem General zu rupfen." sagte sie ernst und ging Richtung dessen Büro.
"Das kann ja noch heiter werden:" bemerkte Harm, als sie gegangen war.
"Und ob." stimmte Ihm Mac zu.
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0900 EST
Gerichtssaal des JAG HQ
Falls Church, VA
"Also gut." sagt der Richter, nachdem er sich gesetzt hatte. "Major, sind Sie bereit, Ihren ersten Zeugen aufzurufen?"
"Ja, Euer Ehren. Die Verteidigung ruft AJ Chegwidden."
Der Admiral stand auf, trat vor und wurde vereidigt. Dann nahm er im Zeugenstand Platz.
"Mr Cheggwidden, Sie waren einmal bei der Navy, richtig?" begann April.
"Das ist richtig Major." sagte der Admiral.
"Sie waren sogar der Judge Advocate General wenn mich nicht alles täuscht."
"Auch das ist richtig."
"Also waren Sie folglich der CO des Angeklagten, oder?"
"Ja, das war ich."
"Admiral, könen Sie uns bitte sagen, wie sich der Angeklagte unter Ihrem Komando verhalten hat? Als Anwalt, als Offizier und als Privatperson."
"Zu der Privatperson kann ich nicht viel sagen. Der Comander war sehr still und hat sein Privatleben stehts bedeckt gehalten. Was den Offizier angeht, der Comander war einmal ein sehr guter Offizier. Es ist schade, das er seine ehemalige Größe verloren hat. Und was den Anwalt angeht, da kann ich nur sagen das er seine Arbeit häufig zur allgemeinen Zufriedenheit erledigt hat."
"Hielten Sie Ihn für einen guten Offizier?"
"Er konnte ein guter Offizier sein, wenn er das wollte."
April musste trotz allem schmunzeln. Was der Admiral da sagte, waren die typischen Antworten eines Anwaltes dem nicht gefiel, was er sagen musste und sich deswegen eine Hintertür offenhielt.
"Admiral, stimmte es, das sie den Comander kurz vor Ihren Abschied auf die Beförderungslisten gesetzt haben?" fragte sie nun. Das verfehlte seine Wirkung nicht. Im Saal brach leises Gemurmel aus. Mattoni, Ham und Mac sahen sich überrascht an.
"Ja, das hatte ich. Damals hielt ich es für eine gute Idee."
"Und Sie habe das in Anbetracht der Leistungen des Comanders getan, richtig?"
"Ja, das habe ich. Damals waren seine Leistungen auch besser."
"Haben Sie nicht einmal zu dem Comander gesagt, das Sie ihn für seinen ruhigen Charachter bewundern würden, und sich selbst manchmal einen solchen wünschten?"
"Ja, das habe ich einmal gesagt." sagte der Admiral zerknischt. 'Woher zum Teufel hat sie das?' ging es ihm durch den Kopf.
"Admiral, Sie kennen doch sicherlich den Captain und den Colonell?"
"Ja, das tue ich."
"Sie sind sogar einer der Trauzeigen bei der Hochzeit der beiden gewesen, richtig?"
"Ja, das war ich."
Hinter dem Tisch der Anklage richtete Harm sich in seinem Sessel auf und lehnte sich etwas weiter nach vorne. 'Worauf will die hinaus?' fragte er sich.
"Tun sie so etwas öfter?"
"Nein, nur für Menschen, die mir sehr am Herz liegen." sagte der Admiral.
"Menschen, wie der Colonell und der Captain."
"Ja, Menschen wie die beiden."
"Dann muss Ihnen der Comander auch sehr viel bedeutet haben. Denn bei deiner Hochzeit waren sie ebenfalls Trauzeuge. Oder irre ich mich da?" fragte April ihn unschuldig, doch in ihren Augen blitzte es.
"Sie irren sich nicht. Ich war einer der Trauzeugen bei der Hochzeit des Comanders." sagte der Admiral mit zusammengebissenen Zähnen.
'Verdammt!' schoss es Mac, Harm und Mattoni gleichzeitig durch den Kopf.
April musste sich zusammen reissen um nicht laut loszulachen. Es war einfach zu herrlich. Der Admiral, wie er sich in seinem Stuhl wandt und bei jeder Frage ein Stück weiter in sich zusammensackte.
"Ich danke Ihnen, Sir. Keine Weiteren Frage." sagte sie dann und ging auf Ihren Platz zurück.
"Möchte die Anklage dem Zeugen noch Fragen stellen?"
Mattoni sah Harm und Mac zögernd an. Als die beiden nickten, erhob er sich langsam. "Nein, Euer Ehren. Aber wir behalten uns das Recht vor, den Zeugen zu einem später Zeitpunkt wieder aufzurufen." sagte er leicht erboßt.
"Gut. Major, haben Sie noch weitere Zeugen?"
April erhob sich nun auch. "Nein, Euer Ehren, zum jetztigen Zeitpunkt nicht." sagte sie zögerlich.
"Herr Ankläger, möchten Sie dann Ihren nächsten Zeugen aufrufen?"
"Ja, Euer Ehren. Die Anklage ruft Varise Chestnut."
Varise erhob sich, wurde vereidigt und nahm im Zeugenstand Platz.
"Ms Chestnut, würden Sie uns bitte Ihre Art der Beziehung zu dem Angeklagten schildern." forderte Mac sie auf. Harm und Mattoni waren sich einig gewesen, dieses Verhör doch besser sie führen zu lassen.
"Der Comander und ich waren ein Paar." sagte Varise mit neutraler Stimme.
"Waren Sie nicht sogar miteinander verheiratet?"
"Ja. Aber wir haben die Ehe annulieren lassen."
"Warum?"
"Es funktionierte nicht." kam die vage Antwort.
"Aber Sie waren doch auch schon vor der Hochzeit ein Paar. Warum dann noch eine Hochzeit, wenn es nicht funktioniert hat?"
"Ich weiß es nicht."
"Ist der Comander Ihnen gegenüber jemals gewalttig geworden?" fragte Mac sanft.
"Einspruch! Das hat nichts mit diesem Fal zu tun!" versuchte der Major, ihre davonschwimmenden Felle zu retten.
"Es geht um das Benehmen des Comanders. Welcher Mann, der seine Frau schlägt, kann von sich sagen, sich eines Offizieres würdig zu verhalten?!" verteidigte Mac ihre Frage.
"Abgewiesen. Aber passen Sie auf, Colonell." warnte der Richter sie.
"Hat Ihr Ex-Mann Sie geschlagen?" wiederholte Mac ihre Frage.
"Ja." kam es leise von Varise.
"Mehrmals?"
"Ja."
"Hat Ihr Ex-Mann ein Alkoholproblem?" fragte Mac sanft.
"Einspruch! Frage nach einer Expertenmeinung." sagte April scharf.
"Stattgegeben." entschied der Richter.
"Hat Ihr Mann viel Alkohol getrunken?" versuchte es Mac anders.
"Ja."
"Wurde er dann agressiv?"
"Ja."
"Wenn er Sie geschlagen hat, geschah das dann aus einer Laune heraus, oder hatte es einen Grund?"
"Am Anfang gab es manchmal noch Gründe. Wenn ich einen Fehler gemacht hatte, oder etwas nicht zu seiner Zufriedenheit war. Doch nach der Hochzeit hat er mich immer wieder grundlos geschlagen." sagte Varise leise. April warf ihrem Mandanten einen scharfen Blick zu und rutschte unruhig auf ihrem Stuhl hin und her.
"Haben Sie das jemandem erzählt?"
"Nein. Ich habe es meiner Mutter gegenüber einmal erwähnt, doch die wollte davon nichts wissen."
"Denken Sie, das der Comander ein guter Offizier ist?"
"Einsruch! Nicht nur wird hier nach einer Meinung gefragt, die Zeugin ist auch noch voreingenommen!" ereifferte sich April.
"Stattgegeben. Colonell, haben Sie noch weitere Fragen?" wandte sich der Richter an Mac.
"Nein, Euer Ehren. Ihre Zeugin." sagte Mac zu April und setzte sich wieder. April stand auf, blieb jedoch an ihrem Platz stehen, als wüsste sie nicht recht, was sie als nächstes tun sollte.
"Major?" erkundigte sich der Richter.
"Ich... ich habe zum jetztigen Zeitpunkt keine Fragen an die Zeugin." sagte April und setzte sich dann.
"Sie können den Zeugenstand verlassen." wandte sich der Richter an Varise. "Das Gericht vertagt sich auf 0930 morgen früh." sagte der Richter und verließ den Saal.
"Na ganz toll." sagte April gereizt. "Wie wäre es, wenn Sie anfangen würden mit mir zusammen zu arbeiten?!" fuhr sie Sturgis an.
"Was soll das denn?" fragte dieser.
"Hören Sie mir gut zu, Comander!" sgte April drohend. "Sie werden jetzt Ihren Finger aus dem Arsch nehmen und mir etwas geben mit dem ich auch arbeiten kann!"
"Was erlauben Sie sich!" kam es entrüstet von ihrem Mandanten.
"Sollten Sie es nocheinmal wagen und mir Informationen vorenthalten, dann bin ich die längste Zeit Ihre Anwältin gewesen!" fauchte sie ihn nur an und stürmte aus dem Saal.
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1856 EST
JAG HQ
Falls Church, VA
"Klopf, klopf." sagte April, als sie in der Türe von Mattoni's Büro stand.
"Hallo Major." sagte dieser freundlich. Harm und Mac sahen von den Unterlagen auf, über die sich die drei gerade gebeugt hatten.
"Haben Sie schon Ihre Zeugenliste für morgen fertig?" fragte April.
"Ja." sagte Matoni und gab Sie ihr.
April sah sie sich kurz an und holte dann tief Luft. "Sie fahren die schweren Geschütze auf, was?" fragte sie dann.
"Ja." sagte Harm nur.
"Danke für die Liste." wandte sich April an Mattoni und ging dann.
"Weißt du, was mit ihr los ist?" fragte Mac ihn.
"Nein. Aber so wie heute mit Sturgis hab ich sie noch nie erlebt." sagte dieser.
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0921 EST
JAG HQ
Falls Church, VA
"Morgen, Major." sagte Harriet, als April ihr Büro betrat.
"Morgen." sagte diese nur kurz und machte sich daran, ihre Unterlagen zu sortieren.
"Major, ist alles in Ordnung?" fragte Harriet sie vorsichtig.
"Ja. Warum fragen Sie?" sagte April ohne aufzusehen.
"Sie sehen schreklich aus." sagte Harriet.
April sah überrascht auf. Dann lächelte sie ihr Gegenüber leicht an. "Danke. Das habe ich gebraucht."
"Ma'am?"
"Ich weiß, wie ich aussehe, Harriet. Aber danke, das Sie ehrlich sind. Diese Ehrlichkeit hatte ich bitter nötig." sagte April ehrlich.
"Ist wirklich ales in Ordnung?" fragte Harriet nochmal.
"Nein. Mein Leben ist ein einziges Chaos. Mein Mandant will nicht mit mir zusammenarbeiten. Meinen Hund hat ein Auto überfahren. Meine Waschmaschine hat meine Wohnung unter Wasser gesetzt. Man hat mir den Strom abgedreht." sagte April und fing an zu grinsen. "Mein Freund hat enge Bekanntschaft mit der Faust meines Nachbarn gemacht, weil der ihn für einen Einbrecher hielt. Gestern abend hat der Bankautomat meine Karte gefressen." erklärte sie weiter und fing an zu lachen. "Mein Wellensitich hat das Innere meiner Mikrowelle erkundet, und wurde, wie auch mein Essen, auf konstante 90 °C erhitzt. Eine Zeugin beschimpft mich als Schlampe, wärend sie im Bademantel ohne etwas drunter vor mir steht. Und Sie müsen mich jetzt für komplett durchgeknallt halten." satgte sie und bemühte sich, sich wieder unter Kontrole zu bekommen. "Tut mir Leid, Harriet." sagte sie, als sie sich wieder beruhigt hatte.
"Schon gut, Ma'am. Das mit Ihrem Hund tut mir Leid."
April musste wieder anfangen zu grinsen. "Er war schon alt. Und sowie taub als auch blind." sagte sie. "Sie müssen mich für herzlos halten." sagte sie dann wieder mit ernstem Gesichtsausdruck.
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"Nein." sagte Harriet schnell. Als April die Augenbraue hob, sagte sie: "Vielleicht etwas. Wie können Sie darüber lachen?" fragte Harriet sie.
"Weil ich sonst einen Heulkrampf bekommen würde." sagte April ernst. "Also lache ich lieber, auch auf die Gefahr hin, das mich alle für eine hysterische Kuh halten. Das ist mir lieber als ein kleines Kind, das man beschützen und schonen muss, damit es ja nicht in Tränen ausbricht."
"Oh." sagte Harriet.
"Sie verstehen kein Wort von dem, was ich gesagt habe, oder Lt.?"
"Um ehrlich zu sein, nein." sagte Harriet.
"Mein Leben ist eine Katastrophe. Das war es schon immer. Aber ich sehe eher die komische Seite an den Dingen, als die schreckliche. Natürlich habe ich geweint, als mein Hund tot war. Er war sehr lange mein bester Freund gewesen. Und es tut irgendwie immernoch weh. Und ich habe auch geschluchzt, als ich meinen Wellensittich, oder was noch von ihm übrig war, von den Wänden der Mikrowelle abgekrazt habe. Aber als ich dann merkte, das ich mir eigentlich ein Grillhähnchen erwärmen wolllte, da hab ich mich vor Lachen nicht mehr halten können! Das war zu herrlich. Und mein Nachbar ist senil. Der hat es schon geschaffft und ein Paar Straßenkids meine Türe aufgeschlossen, sodass die mir meine Wohnug von jedem elektrischen Gerät befreit haben. Und meinen Freund schlägt er nieder! Ich bitte Sie, wer muss da nicht mal schmunzeln!" erklärte April. "Aber halten Sie von mir, was Sie wollen. Das ist Ihr gutes Recht. Und um Ihnen eine Antwort auf Ihre noch nicht gestellte Frage zu geben, ich habe die ganze Nacht kein Auge zugemacht. Ich habe bis um vier an einer Verteidigung gesessen. Wenn Sie mich jetzt bitte entschuldigen würden, ich muss zu einer Verhandlung." sagte April und ließ Harriet einfach stehen.
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0930 EST
Gerichtssaal des JAG HQ
Fall Church, VA
"Captain, rufen Sie jetzt bitte Ihren nächsten Zeugen auf." froderte der Richter Mattoni auf.
"Die Anklage ruft Mathilda Rabb."
Mattie trat vor, wurde vereidigt und nahm im Zeugenstand Platz. Mac stand auf und ging auf den Zeugenstand zu.
"Ms Rabb, kennen Sie den Angeklagten?" fragte Mac vorsichtig.
"Ja." kam die leise Antwort von Mattie.
"Woher kennen Sie ihn?"
"Er war ein Arbeitskollege meines Vaters und der Roberts, bei denen ich eine Zeit lang gewohnt habe."
"Waren Sie mit ihm befreundet?"
"Nicht direkt. Er war ein Kollege meiner Eltern und ein Freund der beiden. Ich habe ihn kaum gekannt."
"Ms Rabb, können Sie uns bitte schildern, was am 24.12. des letzten Jahres geschehen ist?" fragte Mac sie sanft.
Mattie schwieg eine Weile. Dann schluckte sie und began leise zu erzählen: "An dem Abend waren Lt Roberts, Lt Sims, deren Kinder, ich und auch sonst die gesamte Belegschaft des JAG HQ bei der Andacht von Caplain Turner. Der Comander war nicht da. Bud, ich meine Lt Roberts hat sich Sorgen um ihn gemacht, das hat sonst nicht zu ihm gepasst." sagte Mattie und Tränen begannen, ihre Wangen hinunterzulaufen.
"Nach dem Gottesdienst sind dann die Roberts und ich zu ihnen gefahren. Wir wollten noch die Geschenke für die anderen holen, und ihre Kinder sollten bei einem Babysitter bleiben, während wir zu Admiral Chegwidden fahren wollten, um dort mit der restlichen belegschaft zu essen. Als wir an ihrem Haus ankamen, da... Comander Turner saß auf den Stufen im Schnee." fuhr sie leise fort.
"Ist dir an dem Comander etwas aufgefallen?"
"Er war betrunken."
"Mattie, ich weiß, das das schwer ist, aber was ist dann passiert?" fragte Mac sanft nach.
"Harriet ist mit den Kindern nach oben gegangen. Sie sollten sich andere Sachen anziehen. Bud hat sich das Telefon genommen und ist in die Küche geangen. Ich denke, er wollte den Admiral anrufen und ihm sagen, das es später werden würde."
"Und du bist mit dem Comander im Wohnzimmer geblieben?"
Mattie nickte nur.
"Was geschah dann?" sagte Mac. Mattie fing an zu schluchzen. Mac und Harm zerriss es fast das Herz. 'Wie gern würde ich sie jetzt in den Arm nehmen und ihr sagen das alles gut wird.' ging es Harm durch den Kopf, als sich auch seine Augen mit Tränen füllten.
Der Comander...", schluchzte Mattie, "er hat irgendetwas gesagt. Ich weiß nicht mehr genau, was es war. Dann hat er angefangen... angefangen mir Komplimente zu machen. Ich... ich hab ihm gesagt, das... das er damit aufhören soll. Aber er.. er hat damit weitergemacht."
"Was hat der Comander zu dir gesagt?"
"Ich... das ich hübsch wäre. Und das... das ich... ich bestimmt gut im Bikini aussehe."
"Und dann?" fragte Mac mit bebender Stimme.
"Er hat... er ist auf mich... auf mich zugegangen. Ich hab... hab den Alkohol riechen können. Er... er hat weitergeredet. Ich bin.. bin immer weiter von ihm zurück...zurückgewichen. Dann stand... ich plötzlich mit dem Rücken an.. an einer der Wände. Und er ist... immer näher gekommen. Ich wusste nicht.. nicht was ich tun sollte. Dann hat er... er hat auf einmal aufgehört zu reden. Er hat mich... mich mit soeinem komischen Blick angesehen. Und dann... dann hat.. dann hat er mich geküsst. Ich wollte ihn zurückstoßen, aber er... hat mich so fest gepackt. Ich konnte... konnte mich nicht bewegen. Er hat immer weiter gemacht. Ich hab ihn... ihn geschlagen, aber das hat nicht geholfen. Er hat mich... mich nur noch fester gepackt. Und dann... dann hat er... dann hat er mir die Bluse aufgerissen. Ich wollte schreien, aber... er... er hat... hat mir den Mund zugehalten. Dann hat... er hat mich... er hat mich noch mehr an die Wand gedrückt und... und... mir meine Rock hochgeschoben. Ich... ich hatte solche Angst. Und dann... dann hab ich ihm in die Hand gebissen. Er hat mich... mich losgelassen und ich... ich hab einfach losgeschlagen. Ich... ich weiß nicht was... was dann passiert ist. Ich glaube, Harriet kam und... ich weiß es nicht. Ich bin dann später in meinem Bett aufgewacht." weinte Mattie.
Mac liefen Tränen die Wangen herunter. "Ich habe keine weiteren Fragen." sagte sie mit bebender Stimme und ging zu ihrem Platz zurück. Auf dem Weg warf sie Sturgis einen Blick zu, der diesen dafür danken liess, das sich eine Wache der Marines mit im Raum befand. Auch Harm hatte sichtlich Mühe, sich zu beherschen. Er hatt die Fäuste geballt, sodass die Knöchel weiß waren. Der Admiral sah aus, als würde er jeden Augenblick aufspringen und Sturgis eigenhändig erwürgen.
Als April sich erhob, konnte man auch die Tränen auf ihren Wangen sehen. "Ich möchte das Gericht um eine kurze Pause bitten, damit sich Ms Rabb etwas beruhigen kann." sagte sie mit wütender Stimme. Auch sie hatte die Fäuste geballt.
"Dem Antrag wird stattgegeben. Pause für 30 Minuten." sagte der Richter und verließ den Saal. Mattie spran aus dem zeugenstand auf und warf sich Harm in die Arme. Ihr Schluchzen war herzzereißend.
"Comander, ich denke, wir verlassen den Saal." sagte April eisig. Als sie ihr Büro erreicht hatten, warf sie ihr Aktentasche auf den Tisch und drehte sich in einer schwungvollen Bewegung zu ihrem Mandanten um und pfefferte ihm eine. Sturgis stand geschockt da und hielt sich mit großen Augen seineWange. Als er den Mund aufmachte, fuhr April ihn an.
"Wagen Sie es ja nicht, jetzt irgendetwas zu sagen! Sonst garantiere ich Ihnen nicht, das meine Dienstwaffe unbenutzt bleibt!" schrie sie ihm ins Gesicht.
"Major, Sie... " sagte Sturgis schwach und ängstlich.
"Ich was? Ich vergesse mich?! Wollten Sie mir das sagen?!" schrie sie weiter. Sturgis wagte nicht, sich zu rühren. April sah in mit einem Zorn und einer Wut an, die fast die von Harm und Mac übertroffen hätte.
"Sie sind erbährmlich! Ich hoffe inständig, das es dafür die Todesstrafe geben würde! Wenn ich der Colonell wäre, ich würde sie beantragen! Wehe, Sie sagen etwas! Ich überlege wirklich, ob ich noch einen Finger in diesem Fall rühre! Ich muss eine Siebzehnjährige ins Kreuzverhör nehmen, die fast vergewaltigt worden wäre! Ich... ich könnte Sie erschiessen! Und ja, das dürfen Sie als Drohung betrachten! Und wehe, Sie verlassen dieses Büro, dann gnade Ihnen Gott!" brüllte, ging hinaus und schmiss die Tür hinter sich zu. Alle im Bullpen hatten ihre Arbeit liegen lassen und sahen sie mit großen Augen an.
"Was? Ist irgendetwas?!" schrie sie. Daraufhin machte sich alles hurtig wieder an die Arbeit. April schloss kurz die Augen, atmete tief durch und ging dann zurück in den Gerichtssaal. Als sie den Tisch von Harm, Mac und Mattoni erreicht hatte räusperte sie sich. Mac drehte sich zu ihr um.
"Collonell, ich... ich mache Ihnen ein neues Angebot." sagte sie.
"Und das wäre?" fragte Mac wenig begeistert.
"Unehrenhafte Entlassung, Verlust der Pension und sonstigen Sozialleistungen sowie der von noch austehenden Zahlungen und 10 Jahre Leavenworth."
"15 Jahre." sagte Mac bestimmt.
April seuftzte. "10 Jahre. Ohne Aussicht auf eine frühzeitige Entlassung."
"Nein." kam es bestimmt von Harm. Der hatte Mattie gerade aus seinen Armem entlassen. Diese krallte sich auch sofort wieder an Mac.
"Captain, ich bitte Sie." flehte April ihn an.
"Wollen Sie es nicht endlich aufgeben zu versuchen, den Kopf Ihres Mandaten aus der Schlinge zu ziehen?!" sagte der Admiral scharf.
"Es geht mir hier nicht um den Comander. Admiral, mir ist scheißegal, was mit dem Comander passiert. Wenn es nach mir ginge, würde er sich in 3 Monaten auf dem elektrisschen Stuhl wiederfinden. Und ich bin eigentlich gegen die Todesstrafe." sagte April heftig. "Ich will Ihnen nicht wehtun, Ms Rabb. Ich will wie jeder andere in diesem Raum, das der Comander seine gerechte Strafe bekommt. Aber ich muss leider meinen Befehlen gehorchen. Es tut mir Leid. Ich... verzeihen Sie mir." sagte April und ging.
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1315 EST
Gerichtssaal des JAG HQ
Falls Church, VA
"Major, Sie können beginnen." forderte der Richter April auf, als er Mattie daran erinnert hatte, das sie noch immer unter Eid stand.
"Euer Ehren, können wir nähertreten?" fragte April den Richter, anstatt ihre erste Frage an Mattie zu stellen.
"Von mir aus." sagte dieser. Harm, Mac und Mattoni sahen sich verwirrt an, und folgten April an den Richtertisch.
"Ich möchte mein Mandat niederlegen." sagte diese dann.
"Sie wollen was?!" fragte der Richter sie schockiert. "Major, ich muss Sie ja wohl nicht daran erinnern, das das eine laufende Verhandlung ist, oder?!"
"Nein, Sir. Und ich bin mir der Tragweite meiner Entscheidung bewusst. Allerdings reicht es mir. Ich habe keine Lust, noch mehr Energie in einen Fall zu stecken, bei dem es dem Mandanten nicht nur egal ist, was mit ihm passiert, sonder wo er auch noch gegen mich arbeitet." gab April zurück.
"Was Sie wollen interessiert hier niemanden!" kam es von Harm.
"Mäßigen Sie sich, Captain!" wurde dieser vom Richter zurecht gewiesen. "Und Sie, Major, warum kommen Sie damit erst jetzt?"
"Sir, ich habe dem General bestimmt schon zehn Mal gesagt, das ich darum bitte, von diesem Fall abgezogen zu werden. Und ich habe ihm drei schriftliche Gesuche mit gleichem Inhalt gegeben. Alle hat er ignoriert. Sir, ich... ich wünschte, es ginge anders." sagte April bedauernd.
"Major, ich neige dazu, Ihren Antrag abzuweißen." sagte der Richter ernst.
"Dann möchte ich, das im Protokoll festgehalten wird, das ich energisch um Abzug gebeten habe." sagte diese fest.
"Was soll das nützen?" fragte Matttoni.
"Ich gedenke nicht, noch weiter Zeugen aufzurufen. Sie können von mir aus tun, was Sie wollen. Aber ich will wenigstens etwas, was mich ein wenig von der Anklage der Inkompetenz und der Vernachlässigung meiner Pflichten losspricht. Denn machen wir uns doch alle nichts vor, wenn dieser Zirkus hier vorbei ist, darf ich mich als nächstes auf ein Verfahren wegen eben dieser Dinge gegen mich freuen." sagte April wütend.
"Major, ihr Einwand wird ins Protokoll aufgenomme. War es das?" erkundigte sich der Richter gereizt.
"Ja, Sir." kam es von April.
"Also gut. Major, stellen Sie nun Ihre Fragen an die Zeugin." sagte der Richter, als Harm, Mac und Mattoni an ihre Plätze zurückgekehrt waren.
"Darf ich Sie duzen und mit Mattie ansprechen, Ms Rabb?" fragte April sanft.
"Ja." sagte Mattie leise.
"Mattie, du sagst, du kanntest den Comander kaum. Aber er war doch der beste Freund deines Vaters. Kannst du uns das erklären?"
"Ich... nein, das kann ich nicht." sagte Mattie genauso leise.
"Hat der Comander dich sonst je in einer Art und Weise bedrängt, die dir unangenehm war?Und sprich doch bitte etwas lauter." fügte April noch hinzu, als Mattie den Mund öffnete, um zu antworten.
"Nein." sagte Mattie, wieder sehr leise.
"Konntest du ihn sonst gut leiden?"
"Eigentlich schon." kam es leise und verunsichert von Mattie.
"Mattie, du musst etwas lauter sprechen, wenn dich die Geschworenen verstehen sollen. Du warst doch auf der Hochzeit deiner Eltern, richtig?"
"Ja, das war ich."
April holte tief Luft. 'Wenn sie weiter so leise redet, kann ich mir meine Fragen auch schenken!' schoss es ihr durch den Kopf."Und da war auch der Comander anwesend, oder?"
"Ja, ich denke."
"Er war einer der Trauzeugen." kam es gereizt von April. Mac richtete sich in ihrem Stuhl auf und Harm tat es ihr gleich.
"Mattie, du hast dich doch sicherlich auf dieser Hochzeit mit dem Angeklagten unterhalten, oder?"
"Ich glaube schon."
"Worum ging es in dem Gespräch?"
"Ich weiß es nicht mehr."
"Du weißt es nicht mehr. Es ging doch um deinen Vater, den Captain, oder?"
"Schon möglich."
"Was für einen Eindruck machte der Comander bei diesem Gespräch auf dich?"
"Wie meinen Sie das?"
"Du weißt sehr wohl, wie ich das meine."
"Einspruch!" riefen Harm und Mac gleichzeitig. "Die Zeugin wird bedrängt und unter Druck gesetzt." erklärte Harm.
"Ich erhebe Einspruch gegen diese Zeugin. Sie ist in keinem Zustand, um eine anständige Aussage zu machen." sagte April.
"Das fällt Ihnen aber zeitig ein!" giftete Mac.
"Ruhe! Mäßigen Sie sich, meine Damen! Dem Einspruch der Anklage wird stattgegeben, der der Verteidigung wird abgewiesen. Haben Sie sonst noch Fragen an die Zeugin?"
"Nein. Und ich habe auch sonst nichts mehr diesem Fall hinzuzufügen." sagte April und setzte sich.
"Will die Anklage noch weitere Zeugen aufrufen?" wandte sich der Richter an Mattoni.
"Nein. Aber wir legen eine schriftliche Aussage von General Cresswell, den CO des Angeklagten, vor, in der es um die Arbeit und das Verhalten des Angeklagten geht." asgte Mattoni und gab dem Richter die besagte Aussage.
"Ich erhebe Einspruch." schaltete April sich ein. "Ich wurde nicht über eine schrifliche Aussage informiert."
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"Captain?" wandte sich der Richter fragend an Mattoni.
"Der Major wusste, das wir den General als Zeugen in Betracht gezogen hatten." sagte dieser.
"Er steht jedoch nicht auf Ihrer Zeugenliste für heute und Sie erwähnten ihn nur als eventuellen Zeugen, den Sie in den Zeugenstand rufen wollten, aber da waren Sie sich noch nicht sicher." hielt April dagegen.
"Dem Einspruch der Verteidigung wird stattgegeben." sagte der Richter. "Das Gericht vertagt sich auf 1600. Dann hören wir die Schlußplädoyers."
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1600 EST
Gerichtssaal des JAG HQ
Falls Church, VA
"Frau Verteidigerin, Sie haben das Wort." sagte der Richter als sich alle gesetzt hatten.
April erhob sich und ging zu den Geschworenen.
"Was soll ich Ihnen sagen? Ich denke, sie haben alle das gehört, was die Zeugen hier ausgesagt haben. Viele von denen haben den Comander schwer belastet. Aber sehen wir uns diese Zeugen doch einmal an. Sie stehen, oder vielmehr standen, alle in enger Bindung zum Comander. Sie waren voreingenommen. Seine Ex-Frau, wer hat erwartet, das sie etwas gutes über ihn aussagt? Dem Lt-Com kommt es zugute, wenn Sie den Comander verurteilen. Und was das Mädchen betrifft: sie konnte keine einfache Frage der Verteidigung beantworten. Sieht so etwa eine glaubwürdige Zeugin aus? Ich denke, die Antwort kennen Sie. Was den Vorwurf des ungehörigen Verhaltens anbelangt, so streiten wir nicht ab, das er Comander sich ungehörig aufgeführt hat. Besonders seinem CO und dem PO gegenüber. Aber wir reden hier von zwei Tagen. Und ich denke, jeder von uns hatte einmal einen schlechten Tag und hat auch einmal die Beherschung verloren. Dies soll keine Entschuldigung sein. Aber wir sind alle nur Menschen. Und Menschen machen Fehler. Einer der Ankläger hat mit einem Maschienengewehr in die Decke dieses Gerichtssaales gefeuert. Das war Missachtung des Gerichtes und ungehöriges Verhalten gegenüber hochrangigen Offizieren. Aber bei ihm wird darüber hinweggesehen.
Ein ehemaliger Vorgesetzter hat den Comander in den Beurteilungen hoch gelobt. Und auf einmal ist er ein schlechter Offizier, der sich sinnlos betrinkt und sich an kleinen Mädchen vergeht. Ich bitte Sie, keiner dreht sich derartig um 180 Grad, und schon gar nicht fast über Nacht. Ich bitte Sie, sehen Sie sich den Comander an. Wäre er wirklich zu soetwas fähig? Überlegen Sie gut, bevor Sie diese Frage mit Ihrem Urteil beantworten. Ich danke Ihnen." sagte April und ging auf ihren Platz zurück.
Bei der Anklage erhob sich wieder Mac. Sie ging langsam um den Tisch herum und setellte sich dann vor die Geschworenen. Dann begann sie mit fester Stimme zu sprechen.
"Sie sollen in diesem Urteil nicht entscheiden, ob sich ein Mensch so sehr verändern kann. Das ist größtenteils irrelevant. Was Sie entscheiden müssen ist, ob Sie genug Beweise haben, um die Anschuldigungen zu bestätigen. Sie haben einen dienstjüngeren Offizier, die Angst vor ihrem Vorgesetzten hat. Sie haben einen Lt-Com, der einmal ein Freund des Angeklagten war, und sich nun gegen ihn stellt. Und Sie haben einen Angeklagten, der sich betrinkt, seine Vorgesetzten anbrüllt und dienstjüngere Offiziere ohrfeigt. Einen Angeklagten, der sich nicht unter Kontrolle hat. Und Sie haben eine junge Frau, fast noch ein Kind, an dem er sich sexuell vergehen wollte. Ist das ein Verhalten, das einem Offizier der United States Navy zusteht? Mathilda Rabb wird für immer mit dem Geschehenen leben müssen. Der PO wird immer, wenn ein erhoßter Vorgesetzter eine schnelle Geste mit der Hand macht, zusammenzucken.
In der Navy wird einem Respekt vor Vorgesetzten gelehrt. Aber darf man sich diesem Respekt mit Schlägen verdienen? Ich denke nicht.
Sie haben nun die schwere Entscheidung vor sich, zu entscheiden, ob der Comander schuldig im Sinne der Anklage ist. Und ich denke, tief in Ihrem Inneren kennen Sie die Antwort bereits. Fällen Sie das bestmögliche Urteil für alle Beteiligten. Ich danke Ihnen." sagte Mac und nahm wieder Platz.
"Die Geschworenen werden sich jetzt zur Beratung zurückziehen." sagte der Richter. Als die Geschworenen und der Richter den Raum verlassen hattten, gingen Auch alle anderen. Harm, Mac, Mattie, Mattoni, Harriet, Bud und der Admiral gingen in eines der großen Besprechungszimmer und setzten sich.
"Kompliment, Mac." sagte der Admiral. "An Sie Harm und Allan natürlich auch."
"Danke Sir." sagten die drei.
"Beleibt nur zu hoffen, das das Urteil auch so gut ausfällt." sagte der Admiral, als es an der Türe kloppfte. "Herrein."
April betrat den Raum. Auf Harms Gesicht legte sich ein Schatten.
"Störe ich?" fragte sie zaghaft.
"Nein. Und wir wissen doch alle, das das eigentlich nicht Ihre Art ist." sagte Mattoni.
"Was meinen Sie?" fragte April verwirrt.
"Dieses zaghafte Auftreten." kam es von Harm, der sie mit einem eisigen Blick musterte.
"Sie kennen mich nicht, Captain." sagte April in seine Richtung. "Ich bin eigentlich nur gekommen, um mich bei Ihnen zu entschuldigen. Was ich vor Gericht über Sie alle gesagt habe, tut mir leid. Aber ich hatte keine andere Wahl. Lt- Com Roberts, könnte ich Sie bitte einen Augenblick unter vier Augen sprechen?" wandte sie sich dann plötzlich an Bud.
"Geht das nicht auch hier?" fragte der Admiral dazwischen. April sah kurz in die Runde.
"Von mir aus. Ehe Sie noch sonstwas von mir denen. "sagte sie und gab Bud einen Umschlage, den sie die ganze zeit in den Händen hatte. "Sie sind mir als Verteidiger zugeteilt worden. Wenn Sie keine Lust haben, und ich denke das dem so ist, sagen Sie mir bitte bis morgen bescheid. Dann such ich mir jemand anderen." sgte sie nur und ging.
"Was ist das?" fragte Mac, als April gegangen war.
"Die Vorladung zu einer Anhörung nach Artikel 32. Sie wird der Pflichtversäumnis und der Inkopetenz beschuldigt." seuftzte Bud.
"Das Urteil steht nochnciht einmal, und der General leitet schon Schritte gegen sie ein?" fragte Mattie überrascht.
"Sieht ganz so aus." sagte Mac, nicht minder überrascht.
"Wenn sich meine Verteidigerin so aufgeführt hätte..." sagte Allan.
"Ja, schon. Aber was ich nicht ganz verstehe ist, wieso der General ihrer Bitte nicht nachgegeben hat." sagte Harriet.
"Keine Ahnung." sagte Harm und sah den Admiral an.
"Sehen Sie mich nicht so an. Ich weiß von nichts." sagte dieser mit einer abwehrenden Geste.
"Colonell, der General möchte Sie sprechen." sagte PO Berntein, die gerade den Raum betreten hatte.
"Danke, PO." sagte Mac und ging.
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1715 EST
JAG HQ
Falls Church, VA
"Und, was wollte der General?" fragte Harm, als Mac wieder zurückkehrte.
"Er lässt die Anschuldigungen gegen den Major fallen." sagte diese.
"Gut für sie." stellte Allan fest.
"Unter einer Bedingung" fuhr Mac fort. "Wr bekommen eine neue Anwältin in San Diego."
"Doch nicht etwa...?" fragte Harm
"Oh doch. Major April Jonston." sagte Mac und Ließ sich in einen der Ohrensessel fallen.
"Was hast du gesagt?" fragte Bud.
"Was hätte ich den sagen sollen? Ich habe gesagt, das ich zuvor mit dem Major sprechen muss." seuftzte Mac.
"Ich glaub es nicht. Da erhebt er Anschuldigungen gegen sie, und das nur, um sie loszuwerden." sagte Bud.
"Ich denke, da könnten sie Recht haben, Mr Robets." sagte der Admiral.
"Aber warum? Ich meine, was hat sie ihm denm getan?" fragte Harm.
"Der General und ihr Vater haben zusammen gediehnt." sagte der Admiral. "Wenn er ihr eine gute Beurteilung erteilt, dann wird diese sofort in Frage gestellt. Er versucht, den Ruf des Majors zu schützen."
"Indem er gegen sie ermittelt?!" kam es von Harriet.
"Seine Methoden müssen uns ja nicht gefallen." sagte Harm.
"Ich werde mich dann mal auf die Suche nach dem Major machen." sagte Mac und verließ den Raum.
"PO, haben sie Major Jonston gesehen?" wandte sie sich an PO Bernstein.
"Sie kommt gleich wieder, Ma'am. Wenn Sie wollen, können Sie so lange in dem Büro des Majors warten."
"Danke." sagte Mac, ging in das Büro und setzte sich in einen der Besucherstühle.
Nach fünf Minuten kam der Major wieder. Sie hatte ein Blatt Papier in der Hand, das sie aufmerksam studierte. Erst als sie hinter ihrem Schreibtisch stand bemerkte sie Mac. Sie nahm sofort Haltung an. "Ma'am, verzeihen Sie. Ich hatte Sie nicht gesehen."
"Setzen Sie sich, Major." sagte Mac.
April sah unschlüssig auf das Blatt, legte es dann beiseite und setzte sich. "Was kann ich für Sie tun?" fragte sie Mac.
"Ich möchte Ihnen ein Angebot machen." begann Mac.
"Das klingt interessant." sagte April. Als Mac weitersprechen wollte, klopfte es.
"Tut mir Leid." entschuldigte sich April. "Herrein!"
"Colonell, Major. Die Geschworenen sind zu einem Urteil gelangt." verkündete PO Bernstein.
"Danke PO." sagte April und erhob sich. "Ich muss meinen Mandanten holen. Wir sehen uns dann im Gericht." sagte April und war verschwunden.
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1825 EST
Gerichtssaal des JAG HQ
Falls Church, VA
"Major, sind Sie und Ihr Mandant für die Urteilsverkündung bereit?" fragte der Richter sie.
"Ja, Euer Ehren. Das sind wir." sate April, als sie und Sturgis sich erhoben.
"Dann verkünden Sie jetzt bite das Urteil." wandte sich der Richter an das ranghöchste Mitglied der Jury.
"Comander Sturgis Turner, United States Navy. Dieses Millitärgericht befindet Sie in allen Anklagepunkten für schuldig."
Sturgis schöoss kurz die Augen und presste die Kiefer aufeinander. April atmete tief ein.
"Verkünden Sie jetzt bitte das Strafmaß." forderte der Richter den Geschworenen auf.
"Dieses Militärgericht verurteilt Sie zu unehrenhafter Entlassung, Verlust aller Pensionsansprüche und Sozialleistungen und 12 Jahren in der Millitärstrafvollzugsanstalt Leavenworth." sagte der Geschworene.
"Die Verhandlung ist geschlossen." sagte der Richter und ließ seinen Hammer niedersausen.
Eine Wache der Marines trat vor, legte Sturgis Handschellen an und führte ihn ab. Harm, Mattie und Mac umarmten sich.
"Ich gratuliere." sagte April.
"Danke. Sie haben sich tapfer geschlagen." sagte Mattoni.
"Wir wissen beide, das dem nicht so ist." entgegnette April mit einem Halblächeln. "Ich verschwinde dann mal." sagte sie und drehte sich um.
"Major, hätten Sie etwas dagegen, wenn ich Sie ein Stück begleiten würde?" fragte Mac.
"Ich wollte eigentlich nach Hause." sagte April.
"Es dauert auch nicht lange." versprach Mac.
"Also schön, von mir aus. Ich muss nur noch schnell in mein Büro."
"Einverstanden."
Als April die Unterlagen auf ihrem Schreibtisch sortierte, lies sich Mac wieder in einem der Stühle nieder.
"Also Colonell. Was wollen Sie?" fragte April, ohne aufzusehen.
"Ich will Ihnen ein Angebot machen."
"Das sagten Sie bereits." kam es von April, die gerade ihre Akten in einem der Schränke verstaute.
"Können Sie die Akten für einen Augenblick mal in Ruhe lassen und sich setzen?" fragte Mac.
April sah sie kurz an, schloss dann den Schrank ab und sezte sich. Sie sah Mac fragend an.
"Danke. Wie schon gesagt, ich möchte Ihnen ein Angebot machen." sagte Mac.
"Schießen Sie los." forderte April sie auf.
"Sie scheinen eine gute Anwältin zu sein. Major, Sie wissen, das ich das JAG-Büro in San Diego leite, oder?"
"Sie meinen Joint Legal Services?" fragte April nach.
"Ja. Nun, Major, ich bin schwanger, wie Ihnen unschwer entgangen sein sollte. Das heißt, das ich in ein Paar Monaten Urlaub nehmen werde. Und ich brauche jemanden, der sich in dieser Zeit um das Büro kümmert. Harm wird die leitung beommen, das heißt aber, das uns dann einer unserer Anwälte fehlt. Und da kommen Sie ins Spiel."
"Ich Ma'am?" fragte der Major.
"Ja. Major, ich würde Sie gerne mit nach San Diego nehmen."
"Ma'am, ich... ich weiß nicht, was ich sagen soll." stammelte April überrascht.
"Danke wäre ein Anfang." lachte Mac.
"Danke Ma'am. Aber da gibt es ein Problem. Solange eine Untersuchung gegen mich läuft, in der über meine weiter Karriere als anwältin entschieden wird, kann ich unmöglich diesen Job annehmen." sagte April.
"Sollten Sie das Angebot annehmen, wird es keine Untersuchung geben." sagte Mac.
April sah sie wie versteinert an. "Lassen Sie mich raten." sagte sie dann. "Der General?" Jedoch klang es eher wie eine Feststellung.
"Der General." sagte Mac.
"Mein Vater wird begeistert sein. Colonell, ich renne nicht vor meinen Problemen davon." sagte April.
"Das dachte ich mir. Und Sie sollen auch nicht rennen. Ich halte Sie für eine fähige Anwältin. Das tue ich wirklich. Und ich versinke so langsam in Fällen. Also, was sagen Sie?"
"Ich würde gerne unter Ihnen dienen, Ma'am."
"Aber?"
"Was ist mit dem Captain? Ich denke nicht, das er gut auf mich zu sprechen ist. Und der Rest Ihrer Belegschaft wohl auch nicht."
"Harm kann manchmal etwas impulsiv sein. Aber er weiß, das Sie nur einen Befehl befolgt haben."
"Und Ihnen hat der General auch einen Befehl erteilt." sagte April.
"Das stimmt nicht."
"Doch. Verkaufen Sie mich nicht für blöd, Colonell. Ich weiß auch, wann jemand etwas unter Zwang tut. Und ich habe keine Lust, unter einem Komando einer Person zu dienen, die mich nicht als Anwältin haben möchte. Es macht mir nichts aus, wenn man meine Beurteilungen anzweifelt. Es ist mein Ruf, der hier auf dem Spiel steht. Und lieber eine Beurteilung, die man anzweifelt, als einen CO, der mich nicht will."
"Ich will Sie ja als Anwältin. Ich will Ihnen sogar eine leitende Position einräumen." sagte Mac zornig.
"Weil Sie das wollen? Oder weil der General es will?" fragte April herausfordernd. Mac schwieg.
"Das hatte ich mir gedacht. Colonell, mein Vater war auch im Corps. Und mein Onkel ist ein Admiral. Was erwarten Sie von mir? Ich musste seit ich Rekrutin war um die Anerkennung anderer kämpfen. Ich habe Sachen dreifach machen müssen, weil man den Beurteilungen nicht geglaubt hat. Und dann wollen Sie von mir, das ich wegen einer solchen Lapalie gehe? Nein. Und wenn mir der General noch zwanzig solcher Anhörungen hinterher schickt." sagte April aufgebracht.
"Überlegen Sie es sich. Ich brauche dringend neue Anwälte. Und wenn ich schon neue bekommen muss, dann sollen sie doch wenigstens so gut sein wie Sie. Ich kann Sie zu nichts zwingen. Aber Sie machen einen Fehler, wenn Sie das ablehnen."
"Vielleicht. Aber dann mache ich ihn, und nicht jemand anderes für mich. Colonell, ich würde Ihr Angebot gerne annehmen. Aber nur unter der voraussetzung, das es auch Ihr Angebot ist, und nicht das des Generals. Er kann mich immernoch nach San Diego versetzen."
"Das kann er nicht. Und das wissen Sie. Darf ich Sie trotzdem um einen Gefallen bitten?" versuchte es Mac anders.
"Um welchen?" fragte April.
"Kommen Sie mit. Sehen Sie es sich wenigstens einmal an. Mehr verlange ich ja nicht. Wenn es Ihnen dann nicht gefallen sollte, dann können sie immernoch nein sagen."
"Und wie soll ich bitte jetzt nach San Diego?"
"Ich habe einen schweren Fall, bei dem ich die Hilfe einer erfahrenen Anwältin, die auch etwas vom Corps versteht, gebrauchen könnte." sagte Mac.
"Es läuft eine Untersuchung gegen mich." sagte April.
"Die liegt auf Eis, wenn Sie mitkommen. Bis jetzt gibt es noch niemanden der die Anklagevertretung übernimmt. Und ich denke, das es bestimmt noch bis zu Ihrer Rückkehr dauern wird." sagte Mac entschlossen.
"Also gut. Unter zwei Bedingungen." gab April nach.
"Einverstanden."
"Erstens: Ich kann jederzeit gehen."
"Selbstverständlich."
"Zweitens: Ich kann vorneweg noch für drei Tage nach Texas."
"Was wollen Sie in Texas?"
"Mein Bruder hat sich dort um die Ranch eines Vaters gekümmert. Er ist aber leider vor zwei Monaten bei dem Versuch, ein paar Pferde zusammen zu treiben, tödlich verunglückt."
"Das tut mir Leid."
"Danke. Aber jetzt muss sich jemand um die Ranch kümmern, allein schafft man das nicht."
"Von mir aus können Sie sich eine Woche freinehmen."
"Danke."
"Wir sehen uns in San Diego." sagte Mac und ging.
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7.3.2007
0738 PST
Haus der Rabb's
San Diego, CA
Harm stand im Türrahmen des Schlafzimmers uns sah seine schlafende Frau an. Langsam ging er zum Bett und setzte sich auf die Bettkante.
"Aufwachen Prinzesin." flüsterte Harm Mac ins Ohr und strich ihr behutsam ein Paar Haarsträhnen aus dem Gesicht. Mac rührte sich jedoch nicht.
"Hey mein Engel. Du musst langsam aufstehen." versuchte er es erneut. Keine Reaktion. Langsam beugte er sich vor und küsste sanft ihre Nasenspitze. Mac gab ein wohliges Stöhnen von sich. "Sarah, komm, mach die Augen auf." sagte Harm und schlug die Zudecke zurück.
"Ich will nicht." knurrte Mac und angelte sich seine Decke.
"Mac, du kommst noch zu spät." versuchte Harm es erneut.
"Mir egal. Ich will schlafen." kam es von Mac und sie zog sich die Decke über den Kopf. Harm musste lachen.
"Hey, ich bin in diesem Haushalt die Schlafmütze!" sagte er belustigt und zog Mac die Decke weg.
"Harm, mir wird kalt. Gib mir meine Decke wieder." sagte Mac, ohne die Augen zu öffnen.
"Nichts da, Marine. Du wirst jetzt aufstehen."
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"Nein."
"Doch."
"Nein."
"Doch."
"Nein." sagte Mac laut.
Harm sah sie kurz an, dann hob er sie hoch und trug sie die Treppen hinunter.
"Harm! Lass mich runter! Spinnst Du!" strampelte Mac in seinen Armen. Unten angekommen, ließ Harm sie hinunter und Mac sah ihn mit großen Augen an. "Geht es dir zu gut?!" fauchte sie ihn an.
"Nein. Aber du wolltest ja nicht aufstehen." gab Harm grinsend zurück.
"Harm, das ist nicht witzig, ok! Es hätte sonstwas passieren können! Du hättest ausrutschen können! Mach das nie wieder, hörst du?!" sagte Mac. Sie war vor Schreck kreidebleich.
"Was ist denn los? Es ist ja nichts passiert, also reg dich ab." sagte Harm.
"Harm, das ist mein voller Ernst. Ich will sowas nicht, verstehst du?" sagte Mac und ihre Augen füllten sich mit Tränen.
"Was willst du nicht? Ich hab das Gefühl, hier geht es gar nicht mehr um diese Aktion gerade." sagte Harm.
"Deine hirnrissigen Aktionen!"
"Mac, was zum..."
"Lass mich ausreden! Wir sind nicht mehr 25 Jahre alt! Geht das auch irgendwann in deinen Dickschädel?!"
"Mac, was ist los?" fragte Harm sie ernst.
"Du hast mich gerade die Treppe heruntergetragen! Und ich wollte das nicht! Harm, das hätte schief gehen können!"
"Gut. Und jetzt sag mir, was es wirklich ist." sagte Harm genauso ernst.
"Ich... ich weiß es nicht." sagte Mac.
"Hey, du giftest mich hier an. Sarah, was ist?"
Mac ließ ihn stehen und ging ins Wohnzimmer. Dort setzte sie sich auf die Couch und zog die Füße an.
"Hey, was ist denn?" fragte Harm sanft, als er sich neben sie setzte.
"Ich..." begann Mac, und Tränen liefen ihre Wangen hinunter. "Ich habe so lange gebraucht, um endlich schwanger zu werden, Harm. Ich hab Angst, dass... dass..."
"Dass was?" fragte Harm behutsam.
"Das dem Baby etwas passiert. Das etwas schief geht." schluchzte Mac.
"Hey, Sarah." sagte Harm sanft und nahm sie in den Arm. "Es wird alles gut."
"Woher willst du das wissen?"
"Ich weiß es. Hey, es wird nichts passieren. Wir werden ein gesundes Kind bekommen."
"Meinst du?" fragte Mac.
"Ja. Unsere Tochter wird perfekt sein." flüsterte Harm ihr ins Ohr.
"Ich dachte, du willst einen Sohn?" sagte Mac überrascht und sah ihn an. Sie hatte aufgehört zu weinen.
"Ich will ein Kind von dir." sagte Harm einfach.
"Und was hättest du lieber?" erkundigte sich Mac.
"Am liebsten beides." sagte Harm und setzte sein Flyboylächeln auf.
"Harm!" sagte Harm und verpasste ihm einen Schlag gegen den Oberarm. "Ich meine es ernst. Junge oder Mädchen?"
"Mir eigentlich egal. Aber ein Mädchen könnte ich zu ihrem Abschlussball bringen. Sie sollte aussehen wie du. Und deine Augen soll sie haben."
"Ich will einen Jungen mit diesen wunderschönen ozeanfarbenen Augen, in denen ich mich jedesmal verliere. Und nicht zu vergessen dieses Lächeln." sagte Mac verträumt. "Aber du würdest einen Sohn doch genauso hoffnunglos wie eine Tochter verwöhnen."
"Ja, das auf jeden Fall. Aber eine Miniaturausgabe von dir, das wäre schon was."
"Pass bloß auf, du Spinner!" lachte Mac."Du würdest doch jedem Jungen, den sie mitbringen würde, gleich den Hals umdrehen."
"Das stimmt auch wieder." lachte Harm. Dann wurde er wieder ernst und strich Mac sanft übers Haar. "Ich liebe dich. Und ich liebe unser Baby. Egal, was es wird." sgte er ernst und küsste sie.
"Ich lieb dich auch." flüsterte Mac, als sich die beiden gerade getrennt hatten. Dann lehnte sie sich vor, und vertiefte den vorherigen Kuss.
"Mac." flüsterte Harm zwischen den Küssen.
"Mahäc."
"Hmm?" kam es nur von seiner Frau.
"Du musst dich anziehen." sagte Harm, als er den Kuss beendete.
"Oh verdammt!" sagte Mac, als ihr einfiel, wie spät es schon war. Sie sprang auf und rannte die Treppe nach obern, um schnell zu duschen und ihre Uniform anzuziehen.
"Verdammt! Verdammt, verdammt, verdammt!" fluchte 13 Minuten später ein Marine, der sich im Treppenhinabsteigen versuchte, den Uniformrock zuzumachen.
"Was wird das, wenn's fertig ist?" fragte Harm, unfähig ein Grinsen zu unterdrücken.
"Ja, lach du nur!" fauchte Mac ihn an. "Mein Rock passt nicht mehr!"
"Wie jetzt?" fragte Harm verduzt
"Der Reißverschluss geht nicht zu!" sagte Mac verzweifelt.
"Dreh dich um." sagte Harm. Mac tat, was er sagte, und Harm versuchte, den Reißverschluss zuzuziehen. "Bauch einziehen." sagte Harm.
"Sehr witzig, du Dösbaddel!" kam es von Mac, die sich wieder umdrehte.
"Tschuldige. Macht der Gewohnheit." kam es schuldbewusst von Harm.
"Das lasse ich jetzt lieber unkommentiert." sagte Mac und schnappte sich die Autoschlüssel.
"Was hast du vor?" fragte Harm, der sich die Aktentaschen der beiden griff.
"Ich werd mir eine neue Uniform zulegen."
"Ähm, da könnte es ein kleines Problem geben." erinnerte Harm sie.
"Ich dachte ja auch an eine normale Uniform, nur ein Paar Größen weiter. Und dann werden wir unseren lieben Mitarbeitern reinen Wein einschenken müssen." sagte Mac und stieg ins Auto.
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0915 PST
Joint Legal Services
San Diego, CA
"Ma'am, Sir." sagte Jennifer, als die beiden endlich im Büro ankamen. "Ich habe mir schon Sorgen gemacht. Stimmt was mit Mattie nicht?"
"Zuertseinmal heißt es Mac und Harm. " sagte Mac. "Und mit Mattie ist alles in Ordnung. Sie hat heute die ersten Stunden Ausfall gehabt."
"Ma'am, wieso sind Sie dann so spät?"
Auf Harm und Macs Blick begann sie von vorn. "MAC, warum bist DU so spät? Seht ihr, ich kann es."
"Meine Uniform passte nicht mehr." sagte Mac.
"Oh." war alles, was Jen zustande brachte.
"Ja, oh." stimmte Harm ihr zu.
"Ich muss in mein Büro." sagte Mac dann. "Tu mir einen Gefalle, Jen. Sorg dafür, das um Punkt 1100 alle im Bullpen sind. Danke." sagte Mac und drehte sich um, um zu gehen.
"Warte. In deinem Büro sitzt ein Major... irgendwas mit J. Sie wollte dich sprechen." reif Jen ihr hinterher.
'Mist, das hatte ich ja ganz vergessen.' ging es Mac durch den Kopf, als sie ihr Büro betrat und April Haltung annahm.
"Rühren, Major. Setzen Sie sich." sagte Mac und gestikulierte zu den Stühlen vor ihrem Schreibtisch. "Wie war ihr Urlaub?"
"Fragen Sie lieber nicht, Ma'am." sagte April nur.
"So schlimm?" fragte Mac mitfühlend.
"Es ist ein komisches Gefühl, die Arbeiten zu machen, die sonst immer der Bruder erledigt hat." sagte diese traurig. "Egal. Ich wollte mich noch entschuldigen. Mein Benehmen im JAG HQ war nicht ganz fair. Tut mir Leid. Wenn Sie nichts dagegen haben, würde ich gerne hier anfangen."
"Sie sind hier herzlich willkommen." sagte Mac und lächelte sie an.
"Danke. Sie wollten mich wegen einem Fall?" wechselte April das Thema.
"Ja. Es geht um Autounfall mit Fahrerflucht. Ein PFC Jack Learny soll einen Mann mittleren Alters angefahren haben und dann weitergefahren sein."
"Wie alt ist der PFC?" fragte April.
"Zweiundzwanzig." sagte Mac und gab April die Akte. Die überflog diese schnell.
"Aden McHudge? Wie in 'McHudge&Anderson'?" fragte sie nach einer Weile.
"Ich fürchte ja." sagte Mac.
"Das kann nicht Ihr Ernst sein. Ein PFC fährt einen Staranwalt an und begeht Fahrerflucht?" kam es von April.
"Sieht ganz so aus."
"Das wird ja immer besser."
"Aber etwas Gutes gibt es wenigstens. Der Anwalt ist selbst schuld, das er angefahren wurde. Er ist bei rot über die Staße, um noch zu einem Termin zu kommen. Also ist dieser Vorwurf schon einmal vom Tisch."
"Bleibt die Fahrerflucht." stellte April fest. "Wollen Sie einen Vergleich oder soll ich vor Gericht gehen?" fragte sie dann Mac.
"Ihre Entscheidung. Machen Sie, was Sie für richtig halten. Ich habe Ensign Coates gebeten, 1100 alle im Bullpen zu versammeln. Dann werden wir Sie den anderen der Truppe vorstellen." sagte Mac.
"Ich kann es kaum erwarten." kam es von April, die dabei die Augen verleierte.
"So schlimm wird es schon nicht. Hier sind alle ganz nett. Glauben Sie mir." versicherte Mac.
"Na klar. Alle werden nett sein, nachdem ich den Vergewaltiger der Tochter ihres CO verteidigt habe, sicher. Und ich bin der Osterhase."
"Ich bin nicht nachtragend. Und ich erwarte von meinen Leuten, es ebenfals nicht zu sein. Wer damit ein Problem hat, der kann seine Sachen packen." sagte Mac bestimmt.
"Das ist es nicht nur. Ich bin neu hier, und Sie geben mir gleich einen der großen Fälle und wolllen mich an eine leitende Position setzen. Ich denke nicht, das das den anderen sonderlich gefallen dürfte." gab April zu bedenken.
"Lassen Sie das meine Sorge sein. Sie können vorerst das Büro von Lt Blackstell benutzen. Wenn unser netter Aushilfsanwalt Lt j.g. Harrison verschwunden ist, bekommen Sie ihr eigenes Büro." sagte Mac. "Ensign Coates wird Ihnen Ihr Büro zeigen."
"Danke Ma'am." sagte April und erhob sich.
"Wegtreten." sagte Mac und Apil machte eine Wende um 180° und verliess ihr Büro.
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1048 PST
Joint Legal Services
San Diego, CA
"Was hälst du davon?" fragte Harm Mac. Die beiden sahsen im Mac's Büro und sahen sich Farbmuster an.
"Das ist blau." sagte Mac.
"Und?" fragte Harm.
"Wir wollten geschlechtsneutrale Farben. Was machen wir, wenn es ein Mädchen wird und das Kinderzimmer blau ist?" hielt sie Harm vor.
"Oh. Du hast recht. Was ist mit dem hier?" fragte er und deutete auf ein anderes Muster.
"Zu grün."
"Wie kann etwas zu grün sein?"
"Da fehlen nur noch die Schafe, die genüsslich schmatuzen und dabei 'mäh' machen, und du hast das perfekte Bergwieslein."
"Was hast du gegen Bergwiesen?" hielt Harm dagegen.
Zum Glück blieb ihm die Antwort erspart, denn es klopfte an der Tür.
"Herrein!" rief Mac.
"Sir, Ma'am, Sie wollten mich sprechen?" fragte April als sie vor Mac's Schreibtisch Haltung annahm.
"Rühren. Wie kommen Sie mit dem Fall zurecht?"
"Ganz gut. Ich stehe aber auch erst ganz am Anfang." sagte April.
"Schön." sagte Mac.
"Major, darf ich Sie mal was fragen?" fragte Harm.
"Ja Sir." sagte diese verwirrt.
"Was halten Sie von der Farbe?" fragte er und hielt April das Grün unter die Nase.
"Für ein Kinderzimmer?" fragte diese nach.
Als Harm nickte, sah sie sich das Muster nochmal an.
"Zu grün." sagte sie dann und gab es ihm zurück.
Mac musste anfangen zu lachen, und Harm warf das Muster wieder auf den Tisch.
"Ich geb's auf!" sagte er nur und ließ sich in einen der Sessel fallen
"Ma'am?" wandte sich April an Mac.
"Dieselbe Antwort hat er von mir auch bekommen." sagte diese, als sie sich wieder beruhigt hatte.
"Und was ist mir der?" sagte Harm und hielt ein anderes Muster in die Höhe.
"Zu rot." kam es von den beiden Frauen gleichzeitig. Die sahen sich an und lachten los.
"Macht doch, was ihr wollt." sagte Harm trotzig.
"Lassen Sie doch das Zimmer weiß." schlug April vor. "Sie können dan ja immernoch streichen, wenn das Kind da ist. Oder Sie zeichnen Motive an die Decke und Wände. Ist natürlich nur so eine Idee."
"Das klingt gut. Danke Major." sagte Harm.
"Colonell, es sind jetzt alle da." sagte da Jen, die grade das Büro betreten hatte.
"Danke." sagte Mac und erhob sich. Zu viert gingen sie ins Bullpen.
"Achtung an Deck!" rief ein PO.
"Rühren." sagte Mac. "Ich nehme an, Sie fragen sich, wieso Sie alle hier sind. Gut, ich will es kurz machen. Ich möchte Ihnen eine neue Anwältin vorstellen. Ihr Name ist Major April Jonston und sie wird ab heute bei uns arbeiten. Wenn der Major eine Frage hat, dann erwarte ich, das Sie ihr helfen. Sollte jemand ein Problem mit dem Major haben, dann kann er gerne seine Sachen packen und gehen." sagte Mac und blickte streng in die Runde. "Zum nächsten Punkt. Lt Blackstell hat mich vorhin agerufen. Er wird sich aus privaten Gründen in die inaktive Reserve versetzen lassen. Das heißt ich bracuhe einen neuen Chief Of Staff. Ich habe vor, meine Entscheidung ende nächster Woche zu verkünden. Bis dahin wenden Sie sich bei Problemen bitte an Ensign Coates. So und nun zum letzten Tagespunkt. Ich habe mich mal wieder in unsere Teeküche begeben. Und was mir das für Klatsch um die Ohren fleigt, das ist ja nicht zum Aushalten. Was manche von Ihnen sich erlauben, das ist die Höhe. Und damit meine ich vor allem die Leute, die ein gewisses Interesse an meinen Essgewohnheiten haben." fuhr Mac genauso streng fort. Dennoch konnte sie nicht verhindern, das ein kleines Lächeln sich um ihren Mund bildete. "Meine Ernährung geht nur mich etwas an. Ist das klar?!"
"Ja, Ma'am!" kam es einstimmig von der ganzen Belegschaft, die automatisch Haltung angenommen hatte.
"Ich bin noch nicht fertig. Bevor hier noch andere wilde Gerüchte auftauchen, stelle ich es jetzt ein für allemal klar. Ja, ich bin schwanger. Und ja, der Captain ist der Vater. Und sollte es jetzt irgendjemand wagen mir zu sagen, das ich von innen heraus strahle, dann wird derjenige die nächsten zwei Wochen nur Anträge ausfüllen und bearbeiten." sagte Mac und ihr Lächeln breitete sich bis zu ihren Agen aus. Harm sah seine Frau stolz an.
Im ganzen Raum war es still. Die Belegschaft stand bewegungslos da. Aus einer Ecke war plötzlich ein Klatschen zu hören, in das alle anderen mit einfielen. Harm konnte nicht wiederstehen und küsste seine Frau innig. Das Klatschen schwoll zu Grölen an. Als sich die beiden wieder trennten, sagte Harm im Befehlston: "Zurück an Ihre Arbeiten!" Die Versammlung löste sich auf und alle verschwanden wieder in Ihren Büros.
"Lass uns wieder in dein Büro gehen. Dort warten noch die Frabmuster." flüsterte Harm Mac ins Ohr, worauf er einen Schlag auf den Unterarm erntete.
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1928 PST
Joint Legal Services
San Diego, CA
Harm und Mac wollten gerade gehen, als ihnen auffiel, das noch in einem anderen Büro Licht brannte.
"Geh schon mal vor, ich komme gleich." sagte Mac und Harm ging.
"Alles in Ordnung Major?" fragte Mac, als sie in April's Bürotür stand.
"Was?" schreckte diese aus ihren Akten hoch.
"Ich habe gefragt ob alles in Ordnung ist. Aber wie mir scheint ist es das nicht. Wollen Sie darüber reden?" fragte Mac vorsichtig.
"Es ist alles in Ordnung." sagte April. Als sie Mac's Blick sah, setzte sie hinzu: "Wirklich. Ich habe mir nur die Zeugenaussagen durchgelesen."
"Major, wann haben Sie das letzte Mal geschlafen? Und damit meine ich nicht nur zwei Stunden auf der Couch."
"Es geht mir gut."
"Warum sind Sie dann fast eineinhalb Stunden nach Dienstschluss immernoch da?"
"Ich habe die Zeit vergessen."
"Machen Sie Schluss für heute."
"Ja, gleich."
"Sofort. Und das ist ein Befehl." fügte Mac mit einem aufmunternden Lächeln hinzu.
"Aye Ma'am." kam es von April und sie versuchte ein halbherziges Grinsen. Ihre Unterlagen stopfte sie in ihre Aktentasche und schloss die Bürotür hinter sich.
"Sollen wir Sie irgendwo absetzen?" erkundigte sich Harm, als Mac und April vor das Gebäude traten.
"Nein. Aber trotzdem danke Sir. Ich hab es nicht weit. Guten Abend, Colonell, Comander." sagte April und ging schnellen Schrittes davon.
"Weißt du, was mit ihr ist?" fragte Harm.
"Ich habe keinen Schimmer." gestand Mac.
"Lass uns fahren. Mattie wartet sicher schon." sagte Harm und hielt Mac die Türe auf.
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2005 PST
Haus der Rabb's
San Diego, CA
"Na, kommt ihr auch schon?" fragte Mattie als die beiden endlich zu Hause ankamen.
"Pass bloß auf, du!" sagte Harm und machte sich daran, seine Tochter im Wohnzimmer umherzujagen.
"Hilfe! Maaaaaaaac!" kreischte Mattie.
"Harm, lass sie runter!" lachte Mac, als ihr Mann Mattie zur Couch trug.
"Und, wie war dein Tag?" fragte Harm etwas außer Atem, als er Mattie abgesetzt hatte und sich neben sie fallen ließ.
"Gut. Ich hab meine Chemieklausur wieder. Mir fehlen nur zwei Punkte." sagte Mattie.
"Klingt toll." sagte Mac, die sich in den Sessel fallen ließ.
"Jep. Ach so, ich war so frei und hab uns Pizza bestellt. Ich wusste ja nicht, wann ihr zwei gedenkt mal wieder zu kommen." erklärte Mattie mit einem Grinsen.
"Nicht schon wieder Pizza." jammerte Harm.
"Wenn ihr was anderes wollt, solltet ihr mal pünktlich sein. Dann könnten wir auch mal was anständiges essen." gab Mattie etwas gereizt zurück und ging in ihr Zimmer.
"Was war das denn?" fragte Harm, als er die Tür schlagen hörte.
"Keine Ahnung. Geh dich duschen, ich rede mit ihr." sagte Mac und erhob sich.
"Ich kann das auch machen." warf Harm ein und stellte sich ihr in den Weg.
"Das weiß ich. Aber da du keine Ahnung hast, worum es geht, könnte es sein, das du in einem Gespräch über gewisse Frauenprobleme landest." gab Mac mit einem Schmunzeln zurück.
"Ich glaube die Dusche ruft." sagte Harm und verschwand die Treppe hinauf.
Mac klopfte leicht an Mattie's Zimmertür. "Mattie? Kann ich rein kommen?"
"Wenn's sein muss." kam die trotzige Antwort von drinnen.
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...gerade dabei, Ordnung in ihr RL zu bringen...
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"Hey, alles in Ordnung?" fragte Mac, als sie die Tür hinter sich schloss.
"Klar, alles bestens." gab Mattie zurück. Sie saß auf dem Bett und spielte mit den Fransen eines Kissens.
"Sagst du mir was los ist?" fragte Mac. Sie setzte sich langsam neben Mattie aufs Bett und sah sie liebevoll an.
"Woher soll ich das wissen!?" gab diese wütend zurück und schmiss das Kissen quer durchs Zimmer.
"Mattie, jetzt beruhige dich mal. Hat es was mit der Schule zu tun?"
Mattie schüttelte den Kopf.
"Hast du dich mit Jen gestritten?"
Wieder Kopfschütteln.
"Was ist dann nicht in Ordnung?" fragte Mac, als ihr nichts mehr einfiel.
"Sag du es mir!" rief Mattie und sprang auf.
"Ich?" fragte Mac erstaunt.
"Ja du!"
"Mattie, was ist dennn bitte los?"
"Das frage ich dich!"
"Das bring nichts, wenn wir so weiter machen. Kannst du mir sagen, was dir nicht passt?" versuchte es Mac anders.
"Ich weiß es nicht!" rief Mattie verzweifelt.
"Hab ich irgendwas falsch gemacht?" erkundigte sich Mac.
"Nein."
"Hab ich was vergessen? Etwas worum du mich gebeten hattest?"
"Nein."
"Was denn dann?" fragte Mac. Auch sie war nahe dran zu verzweifeln.
"Ich... ich weiß es nicht."
"Aber du weißt, das etwas nicht stimmt?" fragte Mac nach.
"Ja. Ich weiß das das blöd klingt." sagte Mattie.
"Nein, schon gut. Passt es dir nicht, das ich soviel arbeite?" erkundigte sich Mac. 'Irgendetwas muss es doch geben!' ging es ihr durch den Kopf.
"Nein. Ja. Ich weiß nicht." sagte Mattie verzweifelt.
"Ok, was anderes. Was, denkst du, war in McLean anders? Was haben die Roberts gemacht, was Harm und ich nicht tun?" kam Mac ein neuer Einfall.
"Einer war da, wenn ich nach Hause gekommen bin." sagte Mattie nacheinigem Überlegen.
"Gut. Sonst noch was?"
"Keine Ahnung."
"Mattie, Harm und ich können nun mal nicht zu Hause sein, wenn du aus der Schule kommst. Das geht einfach nicht." versuchte Mac es ihr zu erklären. "Aber wenn du willst kannst du nach der Schule ins Büro kommen. Dort kannst du auch deine Hausaufgaben machen, wenn du möchtest." schlug Mac vor.
"Wirklich?" fragte Mattie nach.
"Klar."
"Und ich störe euch auch nicht?"
"Nie. Mattie, bilde dir niemals ein das du uns störst oder wir deiner überdrüssig sind. Das wird nie passieren. Ok?" sagte Mac, als sie Mattie umarmte.
"Ja. Danke, Mac." sagte Mattie.
"Gern geschehen. Und, hast du dieses Wochenende schon was vor?" erkundigte sich Mac, als sie sich wieder aus der Umarmung löste.
"Eigentlich wollte ich mit Jen shoppen gehen. Aber die will wieder zu ihrem Freund." sagte Mattie und zog eine Grimasse.
"Kopf hoch. Wenn du willst, können wir das auch zu dritt." sagte Mac.
"Gern. Nur, ich wollte mal wieder etwas Zeit mit ihr verbringen, das ist alles." sagte Mattie und ging, um dem Pizzaboten die Türe zu öffnen. Mac deckte derweil den Tisch.
"Wolllen wir auf Harm warten?" erkundigte sich Mattie, als sie die Pizzen auf dem Tisch abstellte.
"Ja. Ich muss mich sowieso noch umziehen. Diese Schuhe bringen mich noch um." sagte Mac und verschwand ebenfalls nach oben. Nach fünf Minuten kam sie wieder nach unten, und sah sich fragend um.
"Nein, er ist immernoch im Bad." beantwortete Mattie ihre stumme Frage.
"Dann lass uns essen. Bevor es kalt wird." sagte Mac und setzte sich.
Da kam auch Harm die Treppe herunter.
"Oh. Ihr esst schon?" fragte er leicht vorwurfsvoll, als er sich setzte.
"Wer nun mal 27 Minuten und 48 Sekunden braucht, um sich mal schnell zu duschen, der brauch sich nicht wundern, wenn andere ohne ihn essen." sagte Mac und langte nach eiem Stück Pizza.
"Aber du bist schneller, ja?" fragte Harm zurück.
"Ich habe nur dreizehn Minuten gebraucht, um mich heute Morgen zu duschen und anzuziehen. Im übrigen wäre ich auch schneller gewesen, wenn dieser verfluchte Rock zugegangen wäre." gab Mac zurück.
"Welcher Rock?" fragte Mattie interessiert.
"Der Uniformrock deiner Mutter war ihr plötzlich zu eng." grinste Harm in Macs Richtung. Die sah Mattie entschuldigend an. Da dämmerte es Harm was er gerade gesagt hatte.
"OOOH. Entschuldige Mattie. Ich wollte nicht..." wollte er sich entschuldigen, aber Mattie unterbrach ihn.
"Nein, ist schon gut." sagte diese bestimmt.
"Bist du dir sicher?" erkundigte sich Harm.
"Ja. Mac, ich sehe dich als meine Mutter. Aber lass mir noch etwas Zeit. Ich kann das halt nicht so einfach sagen." wandte Mattie sich an Mac.
"Ist schon gut. Das weiß ich. Und du musst nichts tun, wozu du nicht bereit bist. Das verlangt niemand. Außerdem habe ich mich an Mac gewöhnt. Selbst Harm nennt mich so." lächelte Mac.
"Nicht immer." sagte Mattie.
"Nein. Aber fast immer. Es ist in Ordnung, wenn du mich weiter mit Mac ansprichst. Von mir aus kannst du auch Sarah sagen, was immer du willst." stellte Mac klar.
"Danke." sagte Mattie.
"Iss. Sonst wird deine Pizza kalt." sagte Harm mit gepielten Ernst.
"Aye Sir." gab Mattie zurück. Harm sah sie geschockt an. Bei seinem Anblick brachen Mac und Mattie in schallendem Gelächter aus.
"War doch nur ein Scherz." sagte Mattie als sie wieder Luft bekam.
"Witzig. Wahnsinnig witzig." sagte Harm grimmig und schob seinen Teller weg. Dann stand er auf und ging nach oben.
"Hab ich was falsch gemacht?" fragte Mattie erschrocken.
"Ich wüsste nicht was." gab Mac zurück.
"Was ist dann mit ihm los?"
"Ich habe nicht den blassesten Schimmer." sagte Mac gedankenverloren und schob auch ihren Teller weg.
"Erde an Mac!" sagte Mattie und wedelte mit ihrer Hand vor Macs Augen.
"Was?" schreckte diese hoch.
"Wo warst du gerade?" erkundigte sich Mattie.
"Bei der Arbeit. Wir haben eine neue Anwältin. Und die scheint irgendwelche Probleme zu haben."
"Wie kommst du jetzt auf die?"
"Sie hatte einen ähnlichen Ausdruck wie Harm." erklärte Mac. "Tust du mir einen Gefallen und räumst den Tisch ab? Ich würde gern nach ihm sehen."
"Klar. Kann ich nachher nochmal weg?"
Mac war aufgestanden und schon fast bei der Treppe, doch diese Frage ließ sie blitzartig zurückkehren.
"Wohin willst du?" fragte sie streng.
"Gott, du klingst schon fast wie Dad." sagte Mattie erschrocken. "Damit meinte ich Harm. Und um deine Frage zu beantworten, eine Freundin wollte noch meine Aufzeichnungen. Sie war aber heute nicht in der Schule, und bis jetzt ist sie auch noch nicht zu Hause."
"Wo wohnt diese Freundin?" erkundigte sich Mac vorsichtig.
"Nicht weit von hier, es ist nur drei Straßen weiter. Ich ruf auch an wenn ich von ihr losgehe."
"Ok. Aber du bist bis 0015 wieder da."
"Bin ich."
"Ich geh nach oben. Viel Spaß." sagte Mac und ging die Treppe hoch.
"Hey." sagte sie, als sie sich in den Türrahmen des Schlafzimmers lehnte. Harm lag auf dem Bett und laß.
"Alles in Ordnung?" erkundigte sich Mac, als sie neben ihn legte und seine Augen suchte.
"Klar."
"Harm, du bist ein miserabler Lügner." sagte sie sanft. "Was war los?"
"Ich weiß nicht." sagte Harm und legte sein Buch weg. Langsam drehte er sich auf die Seite und sah Mac an.
"Mattie hat nur einen Witz gemacht." sagte Mac.
"Ich weiß." sagte er und strich ihr sanft die Wange entlang.
"Warum bist du dann beleidigt verschwunden?"
"Ich habe keine Lust das jetzt zu diskutieren."
"Wir müssen aber reden. "
"Ich denke, ich will einfach ein toller Vater für sie sein. Und wenn sie mich dann wieder mit Sir anspricht, dann tut das weh." sagte Harm leise und spielte mit einer von Macs Haarsträhnen.
"Dann sag ihr das. Sie hat das genauso wenig verstanden wie ich. Und es war wirklich nur ein Scherz."
"Das ist mir auch klar." sagte Harm.
"Ich liebe dich." sagte Mac sanft und küsste ihn.
"Ich dich auch."
Die Küsse wurden immer inniger und verlangender, bis Mac auf einmal erschrocken den Atem einsog.
"Oh mein Gott. Sarah, hab ich dir weh getan? Ist etwas? Hast du Schmerzen?" fragte Harm panisch.
Mac schüttelte nur den Kopf.
"Sarah, was ist denn?" wollte Harm wissen. Ihr Schweigen machte ihm angst.
Mac nahm seine Hand und hielt sie gegen ihren Bauch. Da spürte es Harm. Kleine Tritte.
"Wow..." war alles was er sagen konnte.
"Ja, wow." stimmte ihm Mac zu. Tränen liefen ihre Wangen hinab.
"Tut dir das weh?" fragte Harm besorgt.
"Nein."
"Warum weinst du dann?"
"Das sind Freudentränen." sagte Mac glücklich und küsste Harm wieder.
"Bist du sicher?" fragte dieser. Mac nickte nur und vertiefte den vorherigen Kuss um einiges.
"Und Mattie?" murmelte Harm zwischen zwei Küssen.
"Bei Freundin. Haben drei Stunden, vier Minuten und dreiunddreißig Sekunden." murmelte Mac.
"Wenn das so ist..." nuschelte Harm und knöpfte langsam ihre Bluse auf....
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8.3.2007
0715 PST
Haus der Rabb's
San Diego, CA
"Du kannst in's Bad." sagte Mac zu Harm, als sie nur im Handtuch aus demselbigen ins Schlafzimmer kam. Harm zog seine Frau sanft an sich und küsste sie zärtlich.
"Morgen Prinzessin. Und ich liebe dich." sagte er.
"Morgen Sailor. Ich dich auch. Und wenn du nicht schnell im Bad verschwindest wird es die nächste halbe Stunde von unserer Tochter blockiert." sagtze Mac dann.
"Irre ich mich, oder hat sie nicht dort unten ein eigenes Bad?" fragte Harm.
"Ihre Dusche ist nicht angeschlossen." antwortete Mac.
"Stimmt. Ich bin dann weg." sagte Harm und verschwand.
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0748 PST
Haus der Rabb's
San Diego, CA
"Ist noch Kaffe da?" fragte Mattie als sie das Wohnzimmer betrat.
"Ja. Bedien dich." sagte Harm.
"Wo ist Mac?" erkundigte sich Mattie nachdem sie einige Schlucke genommen hatte.
"Bad."
"Ist ihr schlecht?" fragte Mattie besorgt.
"Nein, ihre Bluse hat Tee abbekommen."
"Bist du sauer auf mich?" fragte Mattie ihn dann.
"Warum?"
"Gestern abend bist du einfach aufgestanden. Und jetzt wirkst du irgendwie wütend."
"Ich bin nicht sauer." erklärte Harm und brachte sein Geschirr in die Küche.
"Was ist dann?" fragte Mattie, die ihm gefolgt war.
"Ich bin ein Morgenmuffel, das solltest du langsam mitbekommen haben." gab Harm zurück.
"Und was war dann gestern abend?" beharrte Mattie.
"Du gibst nie auf, was?" sagte Harm und drehte sich zu ihr um.
"Nein. Von wem ich das nur habe?" sagte Mattie leicht säuerlich
"Hey, kann ich mitreden?" erkundigte sich Mac gutgelaunt, als sie ebenfalls die Küche betrat.
"Klar. Du kannst damit anfangen mir zu sagen, was der Herr heute hat." gab Mattie gereizt zurück.
"Mattie, lässt du uns bitte kurz allein?" sagte Mac anstatt ihr eine Antwort zu geben.
"Macht doch was ihr wollt!" sagte Mattie, warf die Arme in die Luft und ging hinaus.
"Was war denn gerade los?" fragte Mac ihren Mann.
"Ich bin ein Morgenmuffel." sagte der nur.
"Und jetzt sag mir was, das ich nicht schon wusste."
"Ach ich weiß auch nicht. Lass mich einfach etwas in Frieden." sagte Harm und wollte gehen. Mac hielt ihn jedoch zurück.
"Du bleibst. Und ich will jetzt von diesem Grießgram wissen, was mit dem liebvollen Mann von gestern abend passiert ist." setzte sie sanfter hinzu.
Gegen seinen Willen musste Harm schmunzeln.
"Schon besser." sagte Mac und lächelte ihn an.
"Das ist unfair. Du weißt, das ich diesem Lächeln nicht wiederstehen kann." sagte Harm und schloss seine Arme sanft um ihre Taille.
"Pech für dich." flüsterte Mac und küsste ihn. "Also, was war los?" sagte sie dann wieder ernst.
"Ich bin ohne dich aufgewacht. Und das warme Wasser war alle. Ich hatte schlechte Laune, das ist alles."
"Haaaarm..."
"Und Mattie wollte wissen, was gestern Abend war."
"Hast du ihr eine Antwort gegeben?"
"Nein. Noch nicht. Die bekommt sie heute abend." erwiederte Harm. "Wirklich!" fügte er hinzu als er Mac's zweifelnden Gesichtasudruck sah.
"Ich werd dich dran erinnern." sagte diese und löste sich aus seiner Umarmung. "Wir müssen langsam los."
"Jep. Ein Auto oder zwei?" erkundigte sich Harm.
"Eins. Ich hole nur noch meine Aktentasche." sagte Mac und verschwand im Arbeitszimmer.
"Ok, wir können los." sagt sie als sie wieder herauskam.
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0803 PST
San Diego High School
San Diego, CA
"Viel Spaß." sagte Harm, als Mattie aus dem Wagen stieg.
"Witzig. Bye Mac." sagte Mattie und verschwand.
Harm atmete tief durch und startete den Motor neu.
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0815 PST
Joint Legal Services
San Diego, CA
"Harm, das war doch keine Absicht!" rief Mac ihrem Ehemann hinterher, der wütend seine Bürotüre zuschmiss.
"Alles in Ordnung?" erkundigte sich Jen.
"Nein. Mattie hat heute nur 'Bye Mac' gesagt." sagte Mac gereizt.
"Bingo." kam es von Jen.
"Wieso bingo?" fragte Mac verwirrt.
"Mattie ist irgendwie sauer auf Harm. Ich kenne den Grund nicht, also frag gar nicht erst."
"Auf dich ist sie auch nicht gerade gut zu sprechen." erklärte Mac auf dem Weg zu ihrem Büro.
"Warum das denn?"
"Du hast sie jetzt schon zum fünften Mal wegen deinem Freund versetzt."
"Mist." kam es schuldbewusst von Jen.
"Ich sage ja nicht, das du dich nicht mit ihm treffen sollst. Ich freu mich ja auch für dich. Aber Mattie hatte sich so darauf gefreut, wieder was mit dir zu machen." sagte Mac, während sie ihre Post durchsah.
"Ich weiß. Tut mir Leid."
"Sag das nicht mir." erklärte Mac. "Mattie kommt nach der Schule her. Kannst du sie dann auch mal wegen Harm fragen?" erkundigte sie sich.
"Ich kann's versuchen. Bevor ich es vergesse, Major Jonston kommt heute nicht. Sie hat vorhin angerufen und sich krank gemeldet."
"Ich nehme nicht an das sie sich krank angehört hat." gab Mac zurück
"Da hast du recht. Weißt du, was mit ihr ist?"
"Nein. Hast du gestern was mitbekommen?"
"Nicht direkt. Sie hat einen Anruf bekommen, der sie ziemlich aufgewühlt hat. Aber danach hat sie sich wieder ihren Akten gewidmet."
"Langsam beneide ich den Admiral. Der hat das alles hinter sich." seuftzte Mac und ließ sich in ihren Ohrensessel fallen.
"Freu dich, du hast weder jemanden wie Singer, noch so ein Paar wie dich und Harm im Team." grinste Jen.
"Wie meinst du das mit mir und Harm?" erkundigte sich Mac.
"Ich bitte dich. Es gab Zeiten, da wollte niemand auch nur eine Akte zu euch bringen, wenn ihr euch gerade gestritten hattet oder der eine von euch wegen einer Untersuchung unterwegs war."
"Stimmt. Das hatte ich ganz vergessen. Aber ich werde drei Kreuze machen wenn dieser Lt j.g wieder das Feld räumt."
"Wie lange noch?"
"Fünf Tage, sieben Stunden, zwölf Minuten und zweiundvierzig Sekunden, dann geht sein Flieger nach London." sagte Mac.
"Das mit den drei Kreuzen glaub ich dir auf Wort." lachte Jen.
"Entschuldige." sagte Mac, als das Telefon klingelte. "Colonell MacKenzie." meldete sie sich.
"---"
"Ja, die bin ich."
"---"
"Wann?"
"---"
"Ist es schlimm?"
"---"
"Geben Sie mir die Adresse."
"---"
"Danke. Ich komme so schnell ich kann." sagte Mac und legte auf. Sie war im Verlauf des Gespräches kreidebleich geworden.
"Ist was passiert?" fragte Jen besorgt.
"April."
"Major Jonston?"
"Sie hat versucht sich umzubringen." sagte Mac erntsetzt.
"Was?"
"Du hast richtig gehört. Ich muss los. Sag bitte alle meine Termine ab. Und kümmer dich um Mattie und Harm." sagte Mac und war schon zur Tür raus.
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0847 PST
San Diego Memorial
San Diego, CA
"Guten Tag. Mein Name ist Colonell Sarah MacKenzie. Ich bin auf der Suche nach Major April Jonston." wandte sich Mac an die Frau an der Rezeption der Notaufnahme.
"Sind Sie eine Verwandte?"
"Ich bin ihr CO." sagte Mac. Dann fiel ihr ein, das dies ein ziviles Krankenhaus war, und sie erklärte: "Ihre Vorgesetzte."
"Tut mir Leid, in diesem Fall darf ich Ihnen keine Auskuft geben." sagte die Frau und wandte sich wieder ihrem Computer zu.
"Jetzt hören Sie mir gut zu. Der Major ist eine meiner Untergebenen. Sie ist neu in der Stadt. Und ihre Familie lebt in Texas und hat keine Ahnung, was mit ihrer Tochter passiert. Wollen Sie warten, bis die hier sind?! Jetzt sagen Sie mir sofort was los ist!" explodierte Mac.
"Mrs ..."
"MacKenzie."
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-currently out of my mind-
...gerade dabei, Ordnung in ihr RL zu bringen...
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"Mrs MacKenzie, ich würde Ihnen gerne etwas sagen, aber so sind die Vorschriften."
"Ich bin Anwältin, also verkaufen Sie mich nicht für blöd!" fuhr Mac sie an. "Ich kann, darf und muss über den Gesundheitszustand meiner Offiziere unterrichtet werden. Und wenn Sie mich jetzt wegschicken, dann verklage ich Sie und diese Einrichtung!"
"Ich kann nichts machen. Anweisung ist Anweisung."
"Dann will ich Ihren Oberarzt sprechen." sagte Mac und atmete tief durch.
"Dr. Weaver, diese Frau will Sie sprechen." sagte die Angestellte zu einer vorbeigehenden Ärztin.
"Was gibt es?" fragte diese.
"Sind Sie die Oberärztin?"
"Ja, die bin ich. Was kann ich für Sie tun?"
"Mein Name ist Sarah MacKenzie. Ich bin Colonell des US Marine Corps und die Vorgesetzte von Major April Jonston." erklärte Mac.
"Ich kenne keine April Jonston. Tut mir Leid, da müssen Sie sich an einen anderen Arzt wenden."
"Sie hat versucht sich umzubringen. Dr. Weaver, ich habe als der CO des Majors das Recht mich nach ihrem Gesundheitszustand zu erkundigen. Mir wird hier jedoch die Antwort verweigert." sagte Mac und war wieder dabei wütend zu werden.
"Zur Zeit haben wir drei versuchte Suizide bei uns. Sie müssten schon deutlicher werden." erklärte Weaver.
"Sie ist weiblich, weiß, 28 Jahre. Ihre Haare sind kupferblond, Augen grün, ungefähr 1,70 groß. Ich denke allerdings nicht, das Sie eine Uniform trägt." gab Mac die Angaben, die ihr einfielen.
"Colonell MacKenzie, oder?" fragte Weaver nach.
"Nennen Sie mich Mac."
"Also gut, Mac. Ich muss mich zuerst bei meinen Kollegen die sie behandeln erkundigen. Das kann etwas dauern. Könnten Sie im Wartezimmer Platz nehmen?"
"Ungern. Ich will wissen, was mit meinem Offizier ist. Und das möglichst heute noch." gab Mac gereizt zurück.
"Ich kann nicht hexen."
"Seit wann das denn nicht?" kam es von einer anderen Ärztin, die gerade hinzukam.
"Neela, das habe ich gehört." kam es von Weaver.
"Verzeihung. Sind Sie die Vorgesetzte von Ms Jonston?" wandte sich Neela an Mac.
"Ja, die bin ich."
"Ich bin Dr Rasgotra. Ich habe sie behandelt."
"Wie geht es ihr?"
"Physisch schlecht. Sie hat sich die Plusadern aufgeschnitten und eine riesige Menge Schlaftabletten geschluckt. Hätte sie eins von beidem gemacht hätte ich gesagt das es ein riesiger Hilfeschrei war, aber wer beides macht will nicht mehr leben. Wir haben Ihren Magen ausgepumpt und ein Team von Chirugen flickt ihre Handgelenke wieder zusammen. Was ihre psychische Verfassung betrifft, so muss ich sagen, das sie in eine Anstalt gehört."
"Wie können Sie soetwas sagen?" entfuhr es Mac.
"Colonell, sich die Pulsadern aufzuschneiden ist ein drastischer Schritt. Wenn jemand zwei Packungen Schlaftabletten schluckt, das ist das auch sehr drastisch. Aber April hat beides getan. Sie scheint des Sinn im Leben verloren zu haben. Sie braucht professionelle Hilfe. Wenn die Ärzte im OP fertig sind, dann wird sie auf die Psychatrische Station verlegt. Sie wird am Bett fixiet werden. Ich denke, Sie sollten da sein, wenn sie aufwacht. Sie braucht ein bekanntes Gesicht. Wissen Sie, wo Ihre Familie ist?"
"Soweit ich weiß irgendwo in Texas. Aber das ist nur eine Vermutung. Ich hatte keine Zeit, sie zu verständigen. Haben Sie ihre Kennungsmarke?"
"Soweit ich weiß trug sie keine. Aber ich kann die Schwestern und Rettungsanitäter fragen und Ihnen die persöhnlichen Sachen von Ms Jonston geben."
"Wenn Sie die Marke nicht haben, woher wissen Sie dann, das sie nur Miss ist?"
"Kein Ehering. Wir haben uns um ihre Handgelenke gekümmert und sie trug keine Ringe. Bei versuchtem Suizid wird zuerst auf soetwas geschaut. Wenn Sie wollen dann bringe ich Sie jetzt in die Chirugie. Oder gleich auf die Psychatrische." sagte Neela. Dann fiel ihr auf was sie geagt hatte. "Ich meinte nur, um auf den Major zu warten."
"Schon klar. Danke Doktor." sagte Mac als beide in den Fahrstuhl stiegen.
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1314 PST
San Diego Memorial
San Diego, CA
Mac saß neben dem Bett von April. Deren Handgelenke waren mit dickem Verband umwickelt. Sie war intubiert und an einen Herzmonitor angeschlossen. An dem Tropf hingen zwei Konsereven Blut.
"Hey." sagte Harm sanft.
"Hey." gab Mac zurück.
"Was neues?" erkundigte er sich besorgt.
"Nein. Es kann dauern, bis sie aufwacht. Sie hat viel Blut verloren." sagte Mac gedankenverloren.
"Du musst mal hier raus. Lass uns was essen gehen. Du hast doch unter Garantie noch nichts zum Mittag gehabt." sagte er sanft und umfasste ihre Schultern.
"Ich will sie jetzt nicht allein lassen." sagte Mac.
"Du brauchst eine Pause. Komm, mir zu liebe."
"Harm, zu jedem anderen Zeitpunkt. Aber nicht jetzt." erklärte Mac bestimmt.
"Du kannst nichts dafür. Mac, das konnte niemand ahnen."
"Ich hätte darauf bestehen sollen, das wir sie nach Hause bringen. Ich bin ihr CO. Ich hab versagt."
"Nein, Mac. Das hast du nicht. Wenn dann hat der General versagt. Er kannte sie länger und hätte eine Veänderung in ihrem Verhalten bemerken müssen. Sarah, komm. Lass uns gehen."
"Nein. Und dabei bleibt es." erwiederte Mac fest.
"Du kannst ihr jetzt nicht helfen. Eher schadest du dir. Und dem Baby." versuchte Harm es anders.
"Wage es dir nicht damit anzufangen. Spiel das nie gegen mich aus." sagte Mac wütend.
"Tut mir Leid. Das war falsch. Aber du schadest dir nur selbst. Komm, gehen wir wenigstans was trinken."
"Ich lasse sie nicht allein." sagte Mac nur. Harm seuftzte und ging wortlos hinaus. Zehn Minuten später kam er it einer Flasche Wasser wieder.
"Danke." sagte Mac und trank einen Schluck. In den Moment betrat Neela mit einem anderen Arzt das Zimmer.
"Guten Tag. Ich bin Dr. Anspaugh. Ich habe den Major operiert." sagte der Arzt.
Mac erhob sich und schüttelte die Hand des Arztes. Harm tat es ihr gleich.
"Wie geht es ihr?" fragte Mac dann.
"Mrs...?"
"MacKenzie. Sarah MacKenzie." sagte Mac.
"Mrs MacKenzie, April hat sehr viel Blut verloren. Die Schlaftabletten, die sie genommen hat haben auch einiges dazu beigetragen. Die hatten eine blutverdünnende Wirkung. Wir haben alles getan, was wir konnten. Aber sie müssen sich mit dem Gedanken anfreunden, das sie die Nacht wohl nicht überleben wird." erklärte Neela.
Mac sank geschockt in den Stuhl zurück und auch Harm musste sich erst einmal setzen.
"Ich muss leider gehen. Dr. Rasgotra wird Ihre Fragen beantworten." sagte Anspaugh, nachdem er einen Blick auf seinen piepsenden Pieper geworfen hatte, und ging hinaus.
"Ich weiß, das das schwer ist, aber ich muss Sie beide etwas fragen." sagte Neela. Da Mac nicht reagierte, nickte Harm.
"Wissen Sie, ob der Major eine Patientenverfügung hat? Oder wissen Sie, wer in einem medizinischen Notfall alles verständigt werden soll und an wen dann die Entscheidungsgewalt was eine mögliche Behandlung anbelangt übergeht?" erkundigte sich Neela vorsichtig.
"In den Unterlagen steht, das ihr Vater informiert werden soll. Und das hat unser Büro übernommen." sagte Mac und wandte den Blick von April zu Neela ab. "Was eine Patientenverfügung angeht, so weiß ich davon nichts. Aber ich kenne sie auch kaum."
"Aber was nützt jetzt noch eine Patientenverfügung? Ich meine, sie haben sie ja bereits geschockt und intubiert." sagte Harm.
"Das ist richtig. Aber sollte ihr Herz wieder stehen bleiben, so dürften wir das dann nicht mehr. Und ihr Vater müsste uns dann gestatten, sie intubiert zu lassen, sonst müssten wir sie wieder extubieren." sagte Neela.
"Aber sie atmet doch nicht selbständig." gab Harm zu bedenken.
"Ich weiß. Das Risiko müssten wir eingehen. Noch eine letzte Frage. Nein, eigentlich sind es zwei. Wissen sie, ob sie einem Glauben angehört und vielleicht Organspenderin ist?" fragte Neela.
"Sie ist Katholikin. Das steht auf ihrer Marke. Ob sie Spenderin ist, weiß ich nicht. Da müssten sie ihren Vater fragen. Und der ist in Texas." erklärte Mac.
"Kommt er hierher?" erkundigte sich Neela.
"Keine Ahnung. Der Ensign, der mit ihm gesprochen hat, hat nichts dergleichen erwähnt." antwortete Harm.
Neela nickte und es herschte eine Weile erdrückendes Schweigen, das nur duch das gleichmäßige Piepen des Monitors unterbrochen wurde.
"Kennen Sie den Grund?" erkundigte sich Neela, nachdem sie die aktuellen Werte in das Klemmbrett am Fußende des Bettes eingetragen hatte.
"Nein. Leider nicht." sagte Mac traurig.
"Haben Sie keine anderen Patienten, um die Sie sich kümmern müssen?" erkundigte sich Harm.
"Ich habe meinen freien Tag." grinste Neela.
"Und dann sind Sie hier?" fragte Mac erstaunt.
"Ich weiß, das ist komisch. Aber ich wollte sie nicht allein lassen." sagte Neela nachdenklich.
"Wird sie überhaupt aufwachen?" stellte Mac in den Raum.
"Keine Ahnung. Ihr Zustand hat sich nicht gebessert. Mrs MacKenzie, Sie sehen blass aus." sagte Neela und sah Mac besorgt an.
"Mir geht es gut." sagte diese bestimmt.
"Nein, das tut es nicht. Ich bin Ärztin, also versuchen Sie es gar nicht erst. Kommen Sie, ich gehe mit Ihnen was essen. Ich hab auch kein Mittag gehabt." sagte Neela und ging zur Tür.
"Ich hab keinen Hunger." sagte Mac und rührte sich nicht.
"Mir egal. Mrs MacKenzie, ich kann auch anders. Sie kommen jetzt was essen, oder ich sorge dafür, das Sie ein Bett bekommen und künstlich ernährt werden. Was ist Ihnen lieber?" fragte Neela herausfordernd. Mac sah sie kurz an. Dann erhob sie sich und ging ebenfalls hinaus.
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1556 PST
San Diego Memorial
San Diego, CA
"Stimmt etwas nicht?" fragte Harm, als Neela zum wiederholten Male an dem Monitor herumspielte. Mac war kurz im Bad verschwunden.
"Nein. Ihr Puls fällt. Wenn das so weitergeht muss ich einen anderen Arzt rufen." sagte Neela.
"Wenn was weitergeht?" fragte Mac, als sie wiederkam.
"Ihr Puls fällt." sagte Harm, stand auf und nahm seine Frau in den Arm. "Jen hat vorhin angerufen. Mattie ist bei ihr, sie kümmert sich um sie. Und sie hat nochmal versucht, den Vater zu erreichen. Der geht aber nicht mehr ans Telefon."
"Vielleicht hat er einen Flug bekommen." sagte Mac.
"Ja, vielleicht." gab Harm zurück.
"Entschuldigen Sie bitte." sagte eine Schwester die gerade den Raum betrat. "Ich muss Sie leider bitten zu gehen. Ms Jonston muss untersucht werden und die Besuchszeit ist auch gleich vorbei."
"Komm. Fahren wir zu JAG und dann nach Hause." sagte Harm sanft und führte Mac hinaus.
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1732 PST
Haus der Rabb's
San Diego, CA
Mac schloss die Türe auf, hängte ihren Mantel weg und ging wortlos nach oben. Harm und Mattie gingen ins Wohnzimmer.
"Hat Mac was?" fragte Mattie.
"Hat Jen dir nichts gesagt?" erkundigte Harm sich überrascht.
"Sie hat gesagt, das ihr beiden dringend weg musstet. Oder besser gesagt, dass Mac weg musste und du ihr hinterher bist." kam die Antwort.
"Mattie, du kennst doch die Anwältin, die Sturgis verteidigt hat, oder?"
"Nicht sonderlich."
"Egal. Ihr Name ist April Jonston. Sie arbeitet seit gestern bei uns. Hast du damit ein Problem?"
"Solange ich ihr nicht über den Weg laufe..."
"Das wird wahrscheinlich nie passieren. Mattie, April hat versucht sich das Leben zu nehmen." asgte Harm sanft und griff nach ihrer Hand.
"Sie hat was? Wieso?" fragte Mattie geschockt.
"Das weiß keiner. Aber Mac macht sich schreckliche Vorwürfe."
"Sie kann doch nichts dafür."
"Das weiß ich. Aber sie ist der Meinung, das sie es hätte verhindern müssen."
"Soll ich mit ihr reden?" erkundigte sich Mattie.
"Denkst du, das du das kannst?" fragte Harm vorsichtig.
"Ich kann's versuchen."
"Danke. Ich liebe dich." sagte Harm und küsste ihre Stirn.
"Warum warst du dann heute früh so grantig?"
"Ich hatte schlechte Laune. Und wegen gestern abend, das tut mir auch Leid. Ich hab den Scherz in den falschen Hals bekommen."
"Ok. Ich geh dann mal hoch." sagte Mattie und verschwand die Treppe hinauf.
Als sie die Schlafzimmertür öffnete lag Mac auf dem Bett und hatte die Augen geschlossen. Stumme Tränen liefen Ihre Wangen hinab.
"Hey, störe ich?" fragte Mattie behutsam und setzte sich auf das Bett. Mac setzte sich auf und wischte die Tränen ab.
"Nein. Was gibt es?" fragte sie und versuchte ein Lächeln.
"Du kannst nichts dafür." sagte Mattie nur.
"Mattie..." begann Mac, doch die unterbrach sie.
"Mac, das ist nicht deine Schuld. Das hat keiner kommen sehen. Und du hast sie kaum gekannt."
"Ich hab gemerkt das etwas nicht stimmt. Aber ich hab es darauf beruhen lassen, anstatt weiter zu fragen." sagte Mac verzweifelt und erneute Tränen liefen ihr Gesicht hinunter.
"Was glaubst du, was andere auch gemacht haben?"
"Aber ich bin ihr CO. Ich hätte aufpassen müssen." wiedersprach Mac.
"Hab ich dir mal erzählt, das mein Vater das auch versucht hat?" versuchte Mattie es anders.
"Nein, hast du nicht." sagte Mac erstaunt.
"Er hat Schlaftabletten geschluckt und sie mit einer Flasche Scotch runtergespült. Das war kurz nach dem Absturz. Ich hab mir auch die Schuld gegeben." sagte Mattie traurig.
"Das war es nicht." sagte Mac bestimmt.
"Das weiß ich. Aber ich hab mir eingebildet, das ich, da ich nicht mehr mit ihm sprechen wollte, ihn dazu gebracht habe. Ich hätte es kommen sehen müssen."
"Du warst doch noch ein Kind. Mattie, wenn jemand so etwas tut, dann ist es die Schuld dieser Person, und nicht die eines anderen."
"Und warum glaubst du dann, das es deine Schuld war?" fragte Mattie. Sie hatte erreicht, was sie wollte. Mac sah sie eine Weile erstaunt an. Dann nahm sie sie in die Arme und flüsterte: "Danke, Mattie."
"Gern geschehen, Mom." gab Mattie zurück.
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1815 PST
Haus der Rabb's
San Diego, CA
"Was haltet ihr davon, wenn ich mal so richtig kochen würde?" fragte Harm, als Mattie und Mac wieder nach unten kamen.
"Kommt darauf an was." gab Mattie zurück.
"Ich dachte an Lasagne." kam es von Harm.
"Ich bin dabei." sagte Mattie.
"Was ist mir dir?" fragte Harm Mac.
"Keinen Hunger." sagte diese nur.
"Mac, du musst essen." sagte Mattie.
"Ich hab aber keinen Hunger." sagte diese wieder.
"Schön. Ich mach Lasagne." sagte Harm und verschwand in der Küche. Nach ein Paar Minuten kam Mac hinterher und nahm sich ein Glas Wasser.
"Du bist blass." sagte Harm und sah sie besorgt an.
"Mir ist auch nicht gut." gab Mac zurück.
"Komm her." sagte Harm sanft und schloss sie in die Arme. Dann küsste er ihre Stirn. "Mac, du glühst ja." sagte er dann erschrocken. "Ab ins Bett mit dir."
"Harm, es geht schon."
"Nein. Mac, du hast Fieber. Und nun ab mit dir. Mattie kann sich um die Lasagne kümmern." sagte er und führte seine Frau die Treppe hoch.
"Ausziehen." sagte er, als er die Heizung voll aufdrehte.
"Das hättest du wohl gern..." kam es von Mac.
"Ich scherze nicht. Lass die Unterwäsche an und dann ab ins Bett mit dir." sagte Harm streng und begann ihre Bluse aufzuknöpfen.
"Das schaff ich noch allein." sagte Mac heftig und wandte sich ab.
"Zufrieden?" fragte sie, als sie im Bett lag.
"Ja. Ruh dich aus. Ich seh kurz nach dem Essen und bin gleich wieder da." sagte Harm und küsste sie wieder auf die Stirn. Mac schloss wohlig die Augen.
"Hey, was ist mit Mac?" fragte Mattie besorgt, als Harm in der Küche auftauchte.
"Sie hat leichtes Fieber. Ich hab sie ins Bett gesteckt."
"Soll ich die Lasagne aus dem Ofen holen?"
"Nein. Lass sie drin. Wir können dann nachher essen und den Rest morgen abend. Ich mach Mac Tee, kannst du dich vielleicht um die Lasagne kümmern?"
"Klar." sagte Mattie. "Wie lange braucht die?"
"Eine Stunde. Ich bin oben." sagte er und verschwand mit einer dampfenden Teetasse.
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1832 PST
Haus der Rabb's
San Diego, CA
"Schläfst du?" flüsterte er, als er sich langsam auf's Bett sinken ließ.
"Nein." sagte Mac und öffnete ihre Augen.
"Wie fühlst du dich?" fragte er, als er ihr die Tasse gab.
"Nicht so toll." sagte Mac und trank eine Schluck. Sie verzog das Gesicht und fragte: "Was ist das für Brühe?"
"Kamillentee. Trink." sagte Harm sanft.
"Ich will nicht." sagte Mac und stellte den Becher weg.
"Du musst aber." kam es sanft aber bestimmt von Harm.
"Ich will aber nicht." gab Mac wie ein kleines Kind zurück.
"Ist gut. Was dagegen wenn ich zu dir komme?"
"Harm, ich bin krank." sagte Mac.
"Oh, ein Marine, der zugibt krank zu sein." grinste Harm nur, zog sich bis auf die Shorts aus und schlüpfte unter die Decke. Dann zog er Mac vorsichtig in seine Arme.
"Harm!" kreischte die erschrocken.
"Was denn?" fragte er nicht minder erschrocken.
"Du hast Eisfüße!" sagte sie vorwurfsvoll.
"Entschuldige." sagte der mit einem Grinsen.
Mac schloss müde die Augen und kuschelte sich nur noch mehr an Harm. Kurze Zeit später war sie eingeschlafen.
"Stör ich?" fragte Mattie, als sie vorsichtig den Kopf zu Tür reinsteckte.
"Nein." flüsterte Harm. "Sie schläft."
"Da ist ein Mann am Telefon. Er will Mac sprechen." sagte Mattie leise.
"Sag ihm sie ist nicht da." flüsterte Harm zurück. "Er soll in zwei Stunden nochmal anrufen."
"Mach ich." sagte Mattie und verschwand wieder.
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2006 PST
Haus der Rabb's
SanDiego, CA
Mac bewegte sich leicht in Harm's Armen und schlug die Augen auf.
"Morgen. Gut geschlafen?" fragte dieser sanft.
"Ja."
"Wie fühlst du dich?"
"Nicht gut. Mir ist schlecht."
"Willst du ins Bad?" fragte Harm besorgt.
"Nein. So schlimm ist es nicht." gab Mac zurück.
"Willst du was essen? Nichts großes, nur Zwieback." erkundigte er sich.
"Ich hab Hunger. Aber ich hab angst, das mir dann richtig schlecht wird." sagte Mac leise.
"Wir werden sehen. Ich komm gleich wieder." sagte Ham und stand auf. Fünf Minuten später stand er mit einem Tablett in der Tür.
"Was hast du da?" fragte Mac, als sie sich langsam aufsetzte.
"Zwieback, Knäckebrot und Tee." erklärte Harm, als er das Tablett kurz abstellte um wieder ins Bett zu kriechen. Dann stellte er das Talett zwischen sich und Mac und sah sie fragend an.
"Ich denke, Zwieback bekomme ich herunter." sagte diese und aß ein wenig.
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"Trink was." forderte Harm sie auf.
Als Mac getrunken hatte, lehnte sie sich zurück und schloss die Augen.
"Mac, alles in Ordnung?" fragte Harm besorgt. Die schüttelte nur den Kopf und presste die Lippen aufeinander.
"Ist dir schlecht?" fragte Harm. Sofort war ihm klar, das die Frage überflüssig gewesen war, da Mac sich die Hand vor den Mund schlug und schnell aufsprang. Harm sprang ebenfalls auf, brachte sie ins Bad und hielt ihr Haare nach hinten.
"Geht's wieder?" erkundigte er sich sanft, als Mac sich erschöpft zu Boden gleiten liess.
"Nein. Mir dreht sich alles. Harm, mir wird wieder schlecht." sagte sie dann panisch und übergab sich wieder in die Toilette.
"Ganz ruhig. Alles in Ordnung." versuchte Harm sie zu beruhigen. Als Mac wieder in sich zusammensackte fühlte er sanft ihre Stirn. 'Sie glüht ja förmlich!' schoss es ihm durch den Kopf.
"Mac, du musst von dem kalten Fussboden weg." sagte er sanft und versuchte, sie hochzuziehen. Mac fing jedoch wieder an zu würgen.
"Ok. Ich lass dich ganz kurz allein. Keine Angst, ich komme gleich wieder." sagte Harm beruhigend, als Mac wieder fertig war.
Schnell rannte er die Treppe nach unten und in Mattie's Zimmer. Die schreckte von der Zeitschrift, die sie gerade gelesen hatte auf, und sah ihn fragend an.
"Mac übergibt sich. Hör zu, ich will, das du in fünf Minuten nochmal nach uns siehst. Wenn ihr dann immernoch schlecht ist musst du kurz auf sie aufpassen, damit ich mich anziehen kann." sagte er schnell.
"Was hast du vor?" fragte Mattie erstaunt.
"Sie ins Krankenhaus zu bringen, wenn es nicht besser wird. Ich muss wieder hoch. Ich verlass mich auf dich." sagte er, schmiss die Tür hinter sich zu, rannte die Treppe nach oben und ging ins Bad.
"Geht's wieder einigermaßen?" erkundigte er sich vorsichtig und kniete sich neben Mac.
"Nein. Harm, mir ist wirklich schlecht." sagte diese mit geschlossenen Augen
"Ich weiß. Denkst du, du kannst aufstehen?" fragte er dann sanft.
"Nein." war alles was Mac herausbekam, bevor ein weiterer Würgeanfall sie packte.
"Mac, ich komme gleich wieder. Ich zieh mir nur schnell was an und hole deine Sachen. Mattie passt kurz auf dich auf." erklärte Harm ihr sanft, als Mattie vorsichtig an die Tür klopfte.
"Immernoch?" fragte sie, als Harm die Türe öffnete.
"Ja. Pass kurz auf, ja." sagte er und verschwand im Schlafzimmer.
"Wie geht es ihr?" erkundigte er sich, als er kurz darauf wiederkam.
"Schlecht. Sie übergibt sich ständig und glüht." sagte Mattie ängstlich.
"Hilfst du mir, sie in ihre Sachen zu bekommen?" fragte Harm.
"Klar."
Mac lehnte neben der Toilette an der Wand und war kreidebleich. Sie hatte die Augen geschlossen und die Lippen aufeinander gepresst.
"Hey Kleines." sagte Harm sanft. "Kannst du bitte deine Arme hochheben? Lass ruhig die Augen zu. Ich will dir nur was anziehen. Dir wird sonst noch kalt."
Mac hob erschöpft die Arme und Harm zog ihr einen dicken Pullover über. "So ist gut. Kannst du aufstehen? Ich kann dich auch halten." sagte er dann. Mac umchloss mit ihren Armen seinen Genick und Harm zog sie langsam nach oben, damit ihr nicht noch schlechter wurde.
"Ok, jetzt musst du aber mitmachen. Versuch die Augen zu öffnen. Keine Angst, ich bin da." sagte er sanft und behutsam. Mac öffnete langsam die Augen und sah Harm müde an. "Gut. Kannst du mit einem Bein in die Hose? Ich halt dich fest, keine Sorge."
Als Mac endlich ihre Hose anhatte überkam sie ein neuer Anfall.
"Ganz ruhig Mac." sagte Harm, als er sah, wie sehr Mac zitterte. "Komm, nicht hinlegen." setzte er hinzu, als Mac sich erschöpft fallen lassen wollte. "Mattie, nimm die Schlüssel und lass einen der Wagen an. Du fährst. Und such einen Eimer." wandte er sich kurz an Mattie, die auch sofort verschwand.
"Komm Prinzessin. Ich helf dir runter." sagte er dann zu Mac und stützte sie.
"Harm, mir wird wieder schlecht." sagte Mac panisch, als sie die Treppe erreichten.
"Ist gut. Ich trag dich. Vetrau mir." sagte Harm sanft und hob Mac hoch. Langsam, aber so schnell es für Mac möglich war, ging er die Treppe runter. "Wir haben es gleich geschafft. Willst du laufen?" fragte er behutsam, als er den Fuß der Treppe erreicht hette. Mac schüttelte leicht den Kopf, den sie an seiner Schulter vergraben hatte.
"Ist gut. Keine Angst." redete er beruhigend auf sie ein, bis er beim Auto war. "Mac, du musst jetzt runter." sagte er und stellte sie behutsam ab.
"Harm, mir ist schlecht." asgte Mac und schlug die Harnd vor den Mund.
"Schon gut, lass es raus." sagte er und hielt ihr die Haare zurück.
"Ok, ab ins Auto." sagte er schnell, als es vorbei war. "Ich schnall dich an."
"Harm, ich kann nicht sitzen. Mir dreht sich alles." sagte Mac und Tränen liefen ihre Wangen hinab.
"Gut, setz dich ganz kurz bis ich angeschnallt bin. Dann kannst du deinen Kopf in meinen Schoß legen." erklärte er. Gesagt, getan.
"Mattie, du weißt wo das Büro ist. Fahr in die Richtung." wies Harm sie an.
"Gut, jetzt rechts." sagte er nach einer Weile. Mac war in seinem Schoß eingeschlafen.
"Die nächste Straße wieder rechts und dann geradeaus bis du einen Wegweiser siehst. Dem folgst du dann." sagte Harm und schloss erschöpft die Augen.
"Wir sind da." sagte Mattie, als sie auf den Parplatz fuhr und den Motor abstellte.
"Geh zur Anmeldung und sag denen das wir kommen. Ich bring Mac." wies Harm sie an.
"Hey, mein Engel. Du musst aufwachen." sagte er sanft und schnallte sich ab. Er öffnete die Tür und stieg aus. Mac schlug langsam die Augen auf.
"Setz dich auf und rutsch zu mir. Ich trag dich." sagte er sanft. Mac tat, was er sagte, und gemeinsam gingen sie zum Eingang.
"Mr Rabb, was tun Sie denn hier?" erkundigte sich Neela, als sie die drei sah.
"Mac übergibt sich ständig. Sie hat Fieber." erklärte er.
"Ok, folgen Sie mir." sagte Neela und brachte sie in einen Behandlungraum.
"Mrs MacKenzie, können Sie mich hören?" erkundigte sie sich nachdem Harm Mac auf eine der Tragen gelegt hatte. Mac öffnete kurz die Augen und nickte. Dann krallte sie sich an Harm's Hand und schloss die Augen wieder.
"Ist Ihnen sehr schlecht?" fragte Neela weiter, als sie Mac abhörte. Mac nickte wieder. Dann setze sie sich ruckartig auf und schlug die Hand vor den Mund. Neela reichte ihr eine Nierenschale und Mac übergab sich.
"Wie lange geht das schon?" fragte Neela Harm leise, als Mac sich wieder zurücksinken ließ.
"Fast eine Stunde. Sie hat ein wenig Zwieback gegessen und dann wurde ihr so schlecht. Fieber hatte sie zuvor auch schon." erklärte Harm.
"Die Temperatur ist nach dem Übergeben weiter gestiegen?" erkundigte sich Neela.
"Ja."
"Was hast du?" fragte eine andere Ärztin, die gerade hereinkam.
"Weiße Frau, mittleres Alter. Übergibt sich seit etwa einer Stunde. 39,2 Fieber." gab Neela Auskunft, als sie das Thermometer ablaß.
"Ich bin Dr Lewis. Sind Sie der Ehemann?" erkundigte sie sich bei Harm.
"Ja. Was fehlt ihr?" fragte dieser.
"Das können wir nicht genau sagen. Wie weit ist Ihre Frau?" erkundigte sich Susan, als sie nach dem Ultraschallgerät griff.
"16. Woche. Ist was mit dem Baby?" fragte Harm panisch.
"Kräftiger Herzschlag, gute Kindsbewegungen. Sieht nicht so aus." erklärte sie. "Nimm ihr Blut ab für ein großes Blutbild. Wenn du das Ergebnis hast piep mich an." wandte sie sich an Neela und ging wieder.
Neela zog eine Spritze auf und gab sie Mac über den Zugang, den eine Schwester gelegt hatte. "Das hilft gegen die Übelkeit. Und sie sollte damit eigentlich einschlafen. Ich komme in zehn Minuten wieder. Wenn sie sich weiter übergibt lassen Sie mich holen." sagte sie zu Harm und verschwand.
"Und, was sagen die Ärzte?" fragte Mattie, als sie hereinkam.
"Sie haben ihr Blut abgenommen. Dem Baby geht es gut." sagte Harm und sah seine Frau besorgt an.
Nach einer Vietelstunde kamen Neela und Susan wieder.
"Haben Sie was gefunden?" fragte Harm sofort.
"Ja. Und wer sind Sie?" erkundigte sich Susan und sah Mattie fragend an.
"Ich bin die Tochter." sagte diese.
"Ok. Ihre Frau hat einen leichten gripalen Infekt." erklärte Susan.
"Leicht?!" entfuhr es Mattie.
"Ja. Wegen dem Kind mache ich mir keine Sorgen, ich will sie aber dennoch einen Tag hierbehalten. Sie bekommt intravenös Flüssigkeit, da ich bezweifle, das sie etwas bei sich behält." sagte Neela.
"Eine Schwester wird Ihnen und Ihrer Tochter auch Blut abnehmen. Ich denke zwar nicht, das Sie sich angesteckt haben, aber Vorsicht ist besser als Nachsicht." sagte Susan.
"Ihre Frau wird in einer halben Stunde verlegt werden. Sie können Sie morgen wieder besuchen." erklärte sie weiter.
"Ich lasse sie nicht allein." sagte Harm bestimmt.
"Ich weiß das Sie sich Sorgen machen. Von mir aus können Sie auch noch solange bleiben, bis sie verlegt wird. Aber auf den anderen Stationen ist man nicht so umsichtig. Die werden Sie rausschmeissen." erklärte Susan.
"Nicht wenn eine Ärztin dabei ist." murmelte Neela.
"Was haben Sie vor?" erkundigte sich Mattie.
"Ich komme mit." sagte Neela laut.
"Hier ist die Hölle los. Du kannst nicht einfach so gehen." sagte Susan leicht wütend.
"Ich hab eigentlich frei und bin für Pratt eingesprungen. Also hab ich seit einer Stunde Dienstschluss." erklärte Neela bestimmt. "Ich komme in einer halben Stunde wieder." wandte sie sich an Harm und verschwand.
"Entschuldigen Sie mich bitte." erklärte Susan freundlich und rannte Neela hinterher.
"Das gibt Ärger." sagte Mattie.
"Nicht mein Problem." erklärte Harm und suchte zwei Stühle, in denen er und Mattie sich niederliessen.
"Ist sie aufgewacht?" erkundigte sich Neela, als sie wiederkam.
"Nein." sagte Harm und sah Neela fragend an.
"Keine Angst, das ist gut. Bringen wir sie nach oben." sagte sie und rollte Mac's Bett hinaus.
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0902 PST
San Diego Memorial
San Diego, CA
"Hey mein Engel." begrüßte Harm Mac, als er ihr Zimer betrat.
"Hey." sagte Mac schwach. Harm stellte die Blumen, die er ihr mitgebracht hatte, in eine Vase und setzte sich dann in einen der Stühle an ihrem Bett und nahm ihre Hand.
"Wie geht es dir?"
"Etwas besser." sagte Mac und sah ihn erschöpft an.
"Bist du müde?"
"Nein. Musst du nicht zu JAG?"
"Ich hab frei."
"Harm, einer von uns muss da sein. Es reicht, wenn ich fehle. Da kannst du dir nicht einfach freinehmen." sagte sie leise, aber vorwurfsvoll.
"Ich lass eine kranke und schwangere Frau nicht allein. Niemals. Und wenn der SecNav es mir befehlen würde." sagte Harm fest.
"Harm..." begann Mac erneut.
"Nein. Du wirst mich nicht los." grinste der nur.
"Wie geht es April?" fagte Mac dann.
"Sie lebt. Das ist die gute Nachricht. Die schlechte ist, das sie noch immer nicht aufgewacht ist Ihr Vater ist da." erklärte Harm.
"Hast du mit ihm gesprochen?"
"Nein. Aber Neela."
"Kennt er den Grund?"
"Du weißt, das ihr Bruder vor nicht mal einem Monat gestorben ist?" erkundigte Harm sich.
"Ja. Das war der Grund, warum sie frei haben wollte." sagte Mac.
"Ihr Verlobter ist bei einer Übung ums Leben gekommen. Das war an dem Abend, wo sie so spät noch im Büro war."
"Jen hat von einem Anruf geredet, der sie aufgewühlt hat." sagte Mac.
"Freundlich, sowas übers Telefon mitzuteilen." grummelte Harm. "Er war bei der Air Force. Sie waren fast drei Jahre zusammen und wollten im Somer heiraten." setzte er traurig hinzu.
"Das tut mir Leid. Verdammt, das hat sie nicht vedient." sagte Mac und Tränen bildeten sich in ihren Augen.
"Nein. Das hat niemand verdient."
"Was ist schief gegangen?" erkundigte sich Mac.
"Defekter Rotor. Er hat einen Hubschrauber geflogen. Sie sind in Nevada runtergekommen. Es war kein Pilotenfehler."
"Das ist hart. Ich weiß nicht, was ich ohne dich tun würde." sagte Mac und sah ihn liebevoll an.
"Ich auch nicht." erklärte er heiser und küsste sie sanft. "Ohne euch beide." sagte er dann und legte seine Hand sanft auf ihren Bauch.
"Ist was mit dem Baby?" fragte Mac besorgt.
"Nein. Keine Angst, ihm oder ihr geht es gut." beruhigt Harm sie.
"Wann komm ich hier raus?" erkundigte sich Mac.
"Wenn dir nicht wieder so schlecht wird, morgen früh. Du bist dann aber noch zwei Tage krankgeschrieben." sagte er warnend.
"Wie geht es Mattie?"
"Sie hat sich Sorgen gemacht. Ich hab sie heute in die Schule gebracht. wr haben uns nicht angesteckt, bevor du fragst." setzte er mit einem Grinsen hinzu. So saßen sie den ganzen Tag da.
10.3.2007
1015 PST
San Diego Memorial
San Diego, CA
"Hallo Prinzessin." begrüßte Harm seine Frau mit einem liebevollen Kuss.
"Hallo Sailor." gab sie zurück.
"Bereit nach Hause zu kommen?" erkundigte er sich.
"Nichts lieber als das." sagte Mac und wollte sich ihre Tasche schnappen. Harm war jedoch schneller.
"Harm, ich kann meine Tasche selbst tragen." erklärte Mac genervt.
"Hat meine schwangere und krankgeschriebene Ehefrau gerade gesagt, das sie ihre Tasche selbst tragen kann?" fragte Harm nach.
"Ja, das hat sie."
"Dann muss ich sie leider enttäuschen. Solange ich da bin wird sie das nicht tun." sagte Harm bestimmt und schob Mac zur Türe hinaus.
"Willst du mich vielleicht auch noch anschnallen?" kam es von Mac, als sie sich ins Auto setzte und Harm die Tasche einlud.
Als er auf der Fahrerseite einstieg, schnallte er sich an und konntrolierte Mac's Sicherheitsgurt. Dann sagte er mit einem zufriedenen Grinsen: "Mir reicht es, wenn ich es überprüfe." Und bevor Mac etwas sagen konnte küsste er sie.
"Das hilft dir auch nicht." sagte Mac mit gespieltem Ernst.
"Und was ist meine Strafe?" erkundigte sich Harm spielerisch, als er den Wagen in den Stadtverkehr einordnete.
"Hmmm... da fällt mir schon noch was ein." grinste Mac.
"Da bin nich aber mal gespannt."
"Wart's nur ab Flyboy."
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1205 PST
Haus der Rabb's
San Diego, CA
"Was wollen meine Frauen zum Mittag?" erkundigte sich Harm.
"Nudelauflauf." kam es vom Mattie.
"Und du?" wandte Harm sich an Mac.
"Keine Ahnung. Aber Nudelauflauf klingt gut." gab diese zurück.
"Ich hab Hausaufgaben in Französisch. Kannst du mir helfen?" erkundigte sich Mattie bei Mac, als Harm in der Küche verschwand.
"Jetzt lass sie doch mal etwas ausspannen." rief Harm aus der Küche.
"Schon gut. Klar kann ich dir helfen. Worum geht es?" fragte Mac Mattie.
"Ich muss einen Aufsatz schreiben, über den Menschen, der mich am meisten beeindruckt und beeinflusst hat. Und da ich mich nicht zwischen euch beiden und meiner Mutter entscheiden konnte, hab ich halt drei gemacht." sagte Mattie.
"Was?" erkundigte sich Mac erstaunt.
"Mir gefiel es nicht, zwischen euch wählen zu müssen." erklärte Mattie ernst.
"Ich seh mir die Arbeit gerne an." sagte Mac gerührt.
"Kann Dad Französisch?" erkundigte sich Mattie.
"Nein. Warum?" kam es von Mac.
"Dann hätte er seinen und den über meine Mutter selbst lesen können." sagte Mattie mit einem Schulterzucken.
"Du kannst es ihm ja übersetzen."
"Das ist nicht dasselbe." erklärte Matttie. "Ich bin in sowas nicht gut. Wenn es darum geht, meine Gefühle auszudrücken, meine ich. Ich mach das lieber schriftlich. Dann kann ich wenigstens keinen allzugroßen Mist bauen."
"Wer hat Mist gebaut?" erkundigte Harm sich, als er aus der Küche kam.
"Ich hab einen Aufsatz über die Person, die mich am meisten beeindruckt und beeinflusst hat, auf. Ich hab drei geschrieben." erklärte Mattie ihm.
"Warum drei?" fragte Harm verwirrt. "Über deine Mom, und über wen noch?"
"Über meine Mutter und dich und Ma...Mom." verbesserte sie sich.
"Wow. Danke Mattie." sagte Harm und nahm sie in den Arm.
"Dank mir nicht zu früh." grinste die.
"Wieso?" fragte Harm mistrauisch.
"Oh, einer der Sätze ist: 'Mais il a eu un grand problème avec realiser qu'il est amoureux avec ma maman. J' èspere que je n'a pas ca problème aussi.'" erklärte Mattie grinsend.
Harm sah sie nur verständnislos an.
"Mattie, darf ich dich was fragen?" wandte Mac sich an Mattie.
"Klar." sagte diese nur.
"Maman?" erkundigte sich Mac vorsichtig.
"Oui, maman. Et je t'aime." sagte Mattie. "Ich liebe dich. Und du hast dir den Titel verdient." erklärte Mattie und umarmte Mac.
"Danke." flüsterte diese.
"Ich seh nach den Nudeln." erklärte Mattie und ging in die Küche.
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"Ok, was hab ich gerade verpasst?" erkundigte sich Harm, als er sich neben Mac auf der Couch niederließ. Der begannen, Tränen die Wangen runterzulaufen.
"Die Übersetzung von Mattie's erstem Satz war: Aber er hatte ein großes Problem zu erkennen, das er meine Mom liebt. Ich hoffe, ich habe dieses Problem nicht auch." erklärte Mac.
"Und?"
"In Frankreich nennen kleine Kinder ihre Mütter 'maman'. Das heißt soviel wie Mami." erklärte Mac weiter.
"Und sie hat dich mit maman gemeint?" fragte Harm erstaunt.
"Ja. Ich kann es nicht glauben." flüsterte Mac.
"Mich würde der Aufsatz über ihre leibliche Mutter interessieren." sagte Harm.
"Mac kann ihn dir übersetzen." erklärte Mattie, die gerade den Raum betrat und Mac drei Hefter in die Hand drückte.
"Danke. Was hälst du davon, wenn wir das zu dritt machen? Nach dem Essen?" erkundigte sich Harm bei Mattie.
"Ich kann nicht. Was auch immer du zu Jen gesagt hast, ich danke dir." wandte Mattie sich an Mac. "Wir gehen shoppen. Ohne ihren Freund, der ist irgendwo auf Kuba."
"Freut mich. Wann musst du los?" erkundigte sich Mac.
"Gleich nach dem Essen. Kann ich eins der Autos nehmen?" fragte Mattie und sah Harm flehend an.
"Mattie, ich will nicht, das du hier ohne einen Erwachsenen fährst." sagte dieser.
"Nur bis zu Jen. Die kann ja dann weiterfahren." sagte Mattie und wandte ihren Blick zu Mac.
"Versuch es gar nicht erst. Wenn Harm nein sagt, werd ich mich nicht dagegen stellen." erklärte diese.
"Toll." sagte Mattie und rollte mit den Augen.
"Jen kann herkommen, dann kannst du fahren. Aber nicht ohne einen Erwachsenen im Wagen." sagte Harm fest.
"Schon gut, ich hab's kapiert." sagte Mattie leicht gereizt. "Wenn was ist, ich bin in meinem Zimmer." fügte sie hinzu und verschwand.
"Hättest du es ihr erlaubt?" fragte Harm Mac.
"Ich bin mir nicht sicher. Auf der einen Seite bringt der Führerschein nichts, wenn sie nicht fahren kann. Auf der anderen gebe ich dir Recht, ein Erwachsener sollte dabei sein." sagte diese.
"Ich höre ein aber kommen." sagte Ham leicht gekränkt.
"Harm, es wird auch mal ein Zeitpunkt kommen, an dem kein Erwachsener da ist. Was soll sie dann machen? Sie ist siebzehn und hat bewiesen, das sie Verantwortung für sich und andere übernehmen kann. Ich weiß, das die Straßen von McLean nicht mit dem Stadtverkehr hier zu vergleichen sind, aber viele ihrer Freunde haben in Washington gewohnt, und die hat sie regelmäßig besucht oder auch zu Partys gefahren." erklärte Mac. "Ich werde nicht das Spiel 'Guter Bulle, böser Bulle' spielen. Es ist deine Entscheidung, und ich stehe hinter dir."
"Aber du hällst sie für falsch." sagte Harm säuerlich.
"Manchmal benimmst du dich schlimmer als ich! Und meine Entschuldigung sind Schwangerschaftshormone, was ist deine?! Harm, ich sage nicht, das deine Entscheidung falsch war. Aber du hast mich nach meiner Meinung gefragt, und die hast du bekommen." sagte Mac und war dabei, wütend auf ihren Mann zu werden.
"Schon gut. Tut mir Leid. Ich zweifle nur manchmal an mir, und dann wäre es schön, wenn du mir zustimmen könntest."
"Das tu ich doch." rief Mac verzweifelt.
"Ich will nicht streiten. Ich seh nach dem Auflauf. Der müsste bald fertig sein." sagte Harm und erhob sich.
Als er den Ofen wieder schloss und sich aufrichtete umschlossen ihn zwei Arme von hinten. Mac legte den Kopf auf seinen Rücken und sagte leise: "Tut mir Leid. Ich will auch nicht streiten. Frieden?"
Harm drehte sich um und sah ihr in die Augen. "Ja, Frieden." stimmte er ihr zu und umschloss sanft ihre Hüfte.
"Was hast du vor?" fragte Mac, als er sie zu sich ranzog.
"Mal sehen..." sagte Harm und küsste sie. Dem Kuss folgten weitere, leidenschaftlichere.
"Harm, nicht hier. Und erst recht nicht jetzt." sagte Mac, als sie sich widerwillig befreite.
"Schade." murmelte Harm, und beugte sich wieder nach unten um sie zu küssen.
"Harm."
Weitere Küsse.
"Harm....", diesmal dringender.
Noch mehr Küsse.
"Haharm!"
"Was?" fragte der, als die Küsse aufhörten.
"Es riecht verbrannt." sagte Mac nur.
"Mist!" kam es von Harm. Er öffnete den Backofen und Rauch schlug ihm entgegen. Mac musste laut lachen, als sie sein Gesicht sah, als er die Nudeln, oder was davon noch übrig war, aus dem Ofen holte.
"Ich denke, das bedeutet Chinesisch." kicherte sie.
"Mach du dich ruhig lustig." sagte Harm säuerlich. "Dafür wirst du unserer Tochter erklären, warum es keinen Nudelauflauf gibt." setzte er dann hinzu.
"Ich werd ihr sagen, das ihr Vater zu beschäftig war, um sich um das Essen zu kümmern und nicht auf meine Warnungen reagiert hat." grinste Mac und verschwand.
"Herrein." kam es von Matttie, als Mac an ihre Tür gekloppft hatte. Sie drehte die Musik etwas leiser.
"Tut mir Leid, du wirst dir was beim Chinesen raussuchen müssen." sagte Mac.
"Wieso?" fragte Mattie.
"Der Auflauf ist verkohlt." sagte Mac und musste grinsen. "Frag nicht." setzte sie hinzu.
"Dann geh ich jetzt. Ich kann mir unterwegs was suchen." sagte Mattie und schnappte sich ihre Jacke.
"Mattie, sei nicht sauer auf Harm." sagte Mac sanft.
"Bin ich nicht. Eure Regeln sind nur etwas..."
"Streng?"
"Gewöhnungsbedürftig. Ich muss los." sagte Mattie und war schon weg.
"Und, was will sie?" fragte Harm, der gerade das Telefon in der Hand hatte.
"Sie ist weg." sagte Mac.
"Wie jetzt? Weg?" fragte Harm.
"Sie ist gegangen. Zu Jen. Sie hat gesagt sie sucht sich unterwegs was." sagte Mac und ließ sich in den Sessel fallen.
"Super." grummelte Harm und wählte die Nummer des Chinesen.
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1348 PST
Praxis von Mac's Frauenarzt
San Diego, CA
"Setz dich." forderte Mac Harm zum wiederholten Male auf.
"Danke, ich stehe lieber." gab dieser zurück.
"Harm, darf ich dich daran erinnern, das ich diejenige bin, die untersucht wird und der sie Blut abnehmen?" fragte Mac mit einem Grinsen.
"Schon klar." sagte Harm.
"Wovor hast DU dann Angst?" fragte sie und ihr Grinsen breitete sich noch mehr aus.
"Mrs MacKenzie, Sie können dann schon in den Behandlungsraum 2 gehen. Der Doktor kommt gleich zu ihnen." sagte eine Schwester zu Mac.
"Danke. Komm Fliegerheld." sagte Mac und griff Harms Hand. Harm schloss die Tür und Mac versuchte, es sich bequem zu machen.
"Alles in Ordnung?" fragte Harm sanft.
"Ja. Wenn du herkommst und meine Hand hällst schon." sagte Mac und streckte die Hand nach ihm aus.
"Klar. Wer hat jetzt Angst, hmm?" fragte er um sie etwas aufzumuntern und nahm ihre Hand.
"Dein Kind." sagte sie und legte seine Hand auf ihren Bauch.
"Ach, jetzt ist es mein Kind, ja?" fragte Harm und schmunzelte.
"Ja. Immer, wenn es mich tritt. Gewöhn dich daran." lächelte Mac zurück.
"Guten Tag Sarah, Harm." sagte der Arzt, der gerade den Raum betrat und innehielt, als er das Bild vor ihm sah.
"Hallo Dr Bradley." sagte Mac.
"Wie geht es Ihnen?" erkundigte sich der Arzt und sah sich Mac's Akte an.
"Gut." erklärte Mac. Der Arzt trat näher und tastete Mac ab.
"Übelkeit?" fragte er.
"Eigentlich nicht. Ich war krank und hatte mich übergeben." sagte Mac.
"Sagen Sie, wenn es weh tut. Wie krank?" erkundigte sich der Arzt, als er sie weiter abtastete.
"Ihr war schlecht und ich habe sie in Krankenhaus gebracht." erklärte Harm vorsichtig.
"Haben die Ihnen Blut abgenommen?" fragte der Arzt weiter.
"Ja. Es war nur ein gripaler Infekt." erklärte Mac.
"Gut. Geht es Ihnen wieder gut?" wollte der Arzt wissen.
"Ja." sagte Mac. "Au!" entfuhr es ihr und sie drückte Harms Hand.
"Tat das sehr weh?" fragte der Arzt leicht besorgt.
"Nein, es ging." sagte Mac. Der Arzt machte weiter und Tränen bildeten sich in Mac's Augen.
"Mac?" fragte Harm besorgt.
"Au! Harm!" rief sie.
"Schon gut, ist vorbei." sagte der Arzt und liess von ihr ab.
Mac lief eine Träne die Wange herunter.
"Ich werde Ihnen Blut abnehmen. Wenn ich die Ergebnisse habe komme ich wieder. Dauert nur eine Viertelstunde." sagte der Arzt, nahm Mac's Blut und ging.
"Hey, geht's wieder?" fragte Harm sanft und besorgt.
"Ja. Harm, das tat weh." sagte Mac und sah ihn ängstlich an.
"Schon gut. Ich bin sicher, alles ist in Ordnung. Mach dir keine Sorgen Sarah." beruhigte sie Harm. Zumindest versuchte er es.
"Ihr Blutbild sieht gut aus. Der Eisenwert ist etwas niedrig, aber ich denke, mit einem Präparat bekommen wird das in den Griff." sagte der Arzt aufmunternd, als er zurückkam. "Hatten Sie sonst Schmerzen? Oder Blutungen?" erkundigte er sich, als er das Ultraschallgel auf Mac's Unterleib verteilte.
"Nein. Nie. Stimmt was nicht?" fragte Mac ängstlich.
"Ich denke nicht. Wir wissen gleich mehr." sagte der Arzt und setzte den Ultraschallkopf auf und drehte den Monitor von Harm und Mac weg. Mac sah Harm voller Panik an.
"Ok. Alles in bester Ordnung." sagte der Doktor und drehte den Bildschrim so, das auch Harm und Mac etwas sehen konnten. "Da ist der Kopf und dort das Herz." erklärte er den beiden.
"Und es ist alles in Ordnung?" fragte Mac besorgt nach.
"Ja. Die Bewegungen sind gut und regelmäßig, wie der Herzschlag. Möchten Sie es hören?" fragte der Arzt nach. Als Harm und Mac nickten, drehte er an einem Knopf und ein gleichmäßiges hecktisches Klopfen war zu hören.
"Was hatten die Schmerzen vorhin zu bedeuten?" erkundigte Harm sich.
"Ich würde sie nicht als normal bezeichnen, aber bei Endometriose können die schon gelegentlich auftreten. Mrs MacKenzie, ich hatte es Ihnen zwar schon gesagt, aber ich wiederhole es nochmal. Ab jetzt sind Alkohol und Zigaretten oder Zigarren tabu. Und wenn Sie etwas Schweres zu heben haben, dann schreien Sie nach Hilfe. Wagen Sie es nicht, das selbst zu machen. Und was Dienstreisen angeht, so rate ich Ihnen davon ab. Sie sollten sich schonen." setzte der Arzt sanfter hinzu.
"Ich leite ein Büro. Wie soll ich mich da bitte schonen?" fragte Mac, als sie sich aufrichtete und sich von dem Gel befreite.
"Verteilen Sie die Aufgaben. Ich denke, das sich das einrichten lässt. Ich würde Sie gern in einer Woche wiedersehen." sagte der Arzt und Harm half Mac von der Liege.
"Ja. Danke Doktor." sagte Mac, schüttelte seine Hand und nahm das Rezept entgegen.
"Ruhen Sie sich aus." sagte der nochmal. Dann gab er Harm die Hand und ein Ultraschallbild. "Passen Sie auf, das sie sich nicht übernimmt." sagte er leise, so das nur Harm es hören konnte.
"Werd ich. Danke, Doc." sagte Harm und ging mit Mac hinaus. Nachdem beide einen neuen Termin gemacht hatten, fuhren sie nach Hause.
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1451 PST
Haus der Rabb's
San Diego, CA
"Hey, du bist ja schon wieder da." sagte Mac, als sie das Wohnzimmer betrat und Mattie auf der Couch fernsah.
"Frag nicht." sagte diese und schaltete den Fernsehr aus.
"Ist was passiert?" erkundigte Harm sich.
"Nein. Es sei denn, du bezeichnest einen Nachmittag, den man zu dritt anstatt zu zweit verbringt, als etwas, das passiert ist." sagte Mattie wütend.
"Was war los?" fragte Mac sanft und setzte sich neben sie.
"Jens Freund ist eher wiedergekommen. Muss ich noch mehr sagen?" gab Mattie immernoch ziemlich sauer zurück.
"Nein, ich denke, den Rest kann ich mir lebhaft vorstellen." sagte Mac mitfühlend.
"Und, wie lief es bei euch?" wechselte Mattie das Thema.
"Ganz ok. Dem Baby geht es gut." sagte Mac. "Mein Eisenwert ist zu niedrig und der Arzt hat mir was verschrieben. Sonst ist alles in Ordnung."
"Und du sollst dich ausruhen." sagte Harm ernst.
"Harm, ich bin schwanger und nicht sterbenskrank." gab Mac gereizt zurück.
"Könnt ihr euch auch mal nicht steiten?!" kam es laut von Mattie. "Das ist ja nicht zum Aushalten!"
Ham und Mac sahen sie überrascht an.
"Kann ich kurz mit dir sprechen? Wenn's geht allein." fragte Harm Mattie.
"Nein. Das kannst du auch vor Mom machen." gab die zurück.
"Pass auf deinen Ton auf." warnte Harm sie.
"Was wolltest du sagen?" fragte Mattie ihn nur.
"Was ist los mit dir? Hast du deine Tage oder was?!" platzte Harm derKragen.
"Ok, das reicht. Ich bin in meinem Zimmer, wenn du mir was sagen willst." sagte Mattie wütend und ging.
"Du hättest auch mal was sagen können." wandte Harm sich an Mac.
"Du wolltest mit ihr reden, nicht ich. Und im Übrigen war das mit ihren Tagen gerade etwas unter der Gürtellinie, meinst du nicht?!" fauchte Mac ihn an.
"Verschwört ihr euch jetzt gegen mich?!"
"Auf diese Art der Unterhaltung hab ich keine Lust. Wenn du wieder normal bist, sag mir Bescheid." sagte Mac und ging die Treppe hinauf ins Schlafzimmer und schloss die Tür.
"Verdammt!" entfuhr es Harm.
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1948 PST
Haus der Rabb's
San Diego, CA
"Hast du dich beruhigt?" fragte Mac Harm, als sie in der Tür des zukünftigen Kinderzimmers stand. Harm kniete inmitten von Farbmustern und Büchern über Schwangerschaft und Geburt.
"Das könnte ich dich auch fragen." gab er nur zurück und stand auf.
"Harm, ich sagte dir bereits, ich hab keine Lust auf diese Art der Konversation." sagte Mac traurig und wollte gehen. Ham hielt sie jedoch am Arm fest.
"Tut mir Leid. Ich hab es nicht so gemeint. Verlass mich nicht." sagte er ängstlich und leise.
Mac sah ihn liebevoll an. "Ich liebe dich. Und ich werde dich nie verlassen." sagte sie sanft und umarmte ihn.
"Ich liebe dich auch." sagte Harm gerührt.
"Mattie isst nicht mit uns. Sie ist wütend." sagte Mac, als sie sich in der Umarmung zurücklehnte, um ihm in die Augen zu sehen.
"Soll ich mit ihr reden?" erkundigte Harm sich.
*~*~*
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"Nein, das macht es nur noch schlimmer. Lass sie für dieses Wochenende in Frieden." sagte Mac.
"Ok. Hast du Hunger?" erkundigte er sich.
"Ich hab Nudeln gemacht." sagte Mac nur und löste sich aus der Umarmung.
"Klingt toll." sagte Harm und folgte ihr ins Wohnzimmer. Das Essen nahmen sie schweigend ein. Als beide gerade beim Abwasch waren, klingelte es an der Tür. "Ich geh schon." sagte Mac und legte das Geschirrtuch weg.
"Was kann ich für Sie tun?" fragte sie den Mann, der vor der Türe stand.
"Sind Sie Colonell MacKenzie?" fragte der.
"Ja, die bin ich. Und wer sind Sie?" fragte Mac verwirrt.
"Mein Name ist Sean O'Conell. Ich bin der Vater von April." sagte der und ein Schatten huschte über sein Gesicht.
"Oh. Kommen Sie doch herein." sagte Mac und ließ den Man eintreten. "Geben Sie mir Ihren Mantel, ich hänge ihn weg. Wenn sie nach links gehen, kommen Sie ins Wohnzimmer. Nehmen Sie doch schon einmal Platz."
"Kann ich Ihnen etwas zu trinken anbieten?" erkundigte sich Mac, als sie zurükkehrte. Der Mann hatte im Sessel Platz genommen.
"Nein, danke." sagte er.
"Darf ich Ihnen meine Ehemann vorstellen? Captain Harmon Rabb jr., er arbeitet auch bei JAG." sagte Mac, als Harm den Raum betrat. "Harm, das ist Mr O' Conell, der Vater von Major Jonston." wandte sie sich an Harm.
"Sehr erfreut." sagte der und schüttelte die Hand des Mannes. Dann nahmen er und Mac auf der Couch gegenüber des Sessels Platz.
"Sie können sich sicher denken, wieso ich hier bin." began Sean mit einer sanften Stimme in der ein leichter Akzent mitschwam.
"Ja. Wie geht es Ihrer Tochter?" erkundigte sich Mac.
"Relativ gut, wenn man bedenkt, was sie getan hat." sagte Sean traurig. "Ich wollte mich bei Ihnen bedanken. Eine der Schwestern hat mir gesagt, das Sie beide fast den ganzen Tag bei April waren."
"Das war selbstverständlich." sagte Harm.
"Ich weiß nicht, was die Ärzte Ihnen gesagt haben, aber April wird wieder gesund. Zumindest körperlich. Wenn sie aus dem Krankenhaus kann, wird sie eine lange Therapie machen müssen. Und danach... wir werden sehen." sagte Sean mit einem Seufzer.
"Ich will Ihnen nicht zu nahe treten, aber..." begann Mac vorsichtig.
"Sie wollen den Grund wissen." sagte Sean und sah sie mit seinen grünen Augen offen an.
"Haben Sie mit Ihrer Tochter darüber sprechen können?" erkundigte sich Harm.
"Das war nicht nötig. Ich kenne meine Tochter, Captain. Sie ist sehr sensibel. Ihr Leben war auch nicht einfach. Ihre Mutter ist gestorben, als sie noch nicht einmal drei Jahre alt war. Kurze Zeit später dann auch ihre Großeltern. Ich habe die Ranch von ihnen geerbt. April und Scott sind an dem Ort aufgewachsen, den ihre Mutter über alles geliebt hat und wo sie selbst ihre Kindheit verbrachte. April hat ihren älteren Bruder abgöttisch geliebt. Er war der einzige, dem sie alles erzählt hat. Und dann ist auch er gestorben. April ist vollkommen in sich zusammengebrochen. Sie war zuvor eine lebenslustige, junge Frau, deren grüne Augen immer gestrahlt haben, und deren Lächeln einen verzaubert hat. Ich habe sie seit dem Tag nicht mehr lachen hören. Bei ihrem Verlobten hat sie sich geborgen gefühlt. Sie hat ihn sehr geliebt. Nach Scotts Tod war er ihr ein und alles. Er hat sie unterstüzt, als sie nach Washington musste und diesen Abschaum verteidigt hat. Das hat sie sehr mitgenommen. Und dann musste sie nach San Diego. Ich weiß, Sie haben dieses Angebot gut gemeint. Aber wenn April in Falls Church geblieben wäre... Ich gebe Ihnen keine Schuld. Sie hätte nach Hause kommen sollen." sagte Sean traurig.
"Sie wollte Urlaub, um zu Ihnen zu fahren." sagte Mac.
"Das hat sie. Sie war traurig. Aber als sie wieder gefahren ist, da ging es ihr gut. Sie hat sich auf ihren neuen Job gefreut. Als sie mich am Abend nach ihrem ersten Tag angerufen hat, da hat sie bitterlich geweint. Als sie mir gesagt hat, das Neil tot sei, da hab ich ihr gesagt, sie soll sich frei nehmen und zu mir kommen. Wir haben drei Stunden lang geredet. Sie sagte, sie würde einen Flug am nächsten Tag nehmen. Ich habe ihr geglaubt. Und auf dem Flug hierher dachte ich, ich müsste mich um ihre Beerdigung kümmern." erklärte er kopfschüttelnd.
"Es tut mir Leid." sagte Mac mitfühlend.
"Sie können nichts dafür. April wird es schaffen." sagte Sean bestimmt. "Allerdings weiß ich nicht, ob sie wieder zurückkommen wird. Sie wird viel Zeit brauchen, um das alles zu verarbeiten."
"Ihre Stelle ist immernoch frei. Wenn April zurück will, dann muss sie es nur sagen, und sie hat ihren alten Job wieder." sagte Mac.
"Ich weiß. Sie sind ein guter CO, Colonell. Ihre Leute können sich glücklich schätzen, das sie Sie haben." sagte Sean und erhob sich. "Ich muss zurück ins Krankenhaus."
"Richten Sie April bitte unsere besten Wünsche aus." sagte Mac, erhob sich ebenfalls und schüttelte die Hand des Mannes.
"Das werde ich." sagte der, als er Harms Hand schüttelte. Mac brachte ihn noch mit zur Tür.
"Was war das für ein Akzent?" fragte Harm, als sie zurückkehrte.
"Ich würde auf irisch tippen. Passt zum Nachnamen. Mich würde interessieren, warum er einen anderen Nachnamen als seine Tochter hat." entgegnette Mac.
"Gute Frage, Frau Anwältin." sagte Harm und ging auf sie zu, um sie zu küssen. Mitten in der Bewegung hielt er jedoch inne. "Das glaub ich jetzt nicht." sagte er wütend.
"Was? Was hast du?" fragte Mac unruhig.
"Warte kurz." sagte Harm und lief eilig in die Küche, von der die Hintertür nach draußen führte. Nach kurzer Zeit kam er wieder herrein und kochte vor Wut.
"Harm was ist? Du machst mir Angst:" sagte Mac.
"Unsere Tochter hat sich für einen kleinen Ausflug entschieden. Der SUV fehlt." sagte er und ballte die Fäuste.
"Du machst Witze!?" kam es von Mac.
"Oh, glaub mir, das würde ich nur zu gerne." sagte er und griff nach dem Telefon.
"Was hast du vor?" fragte Mac ihn.
Harm bedeutete ihr mit einer Handbewegung, still zu sein. "Mattie, wenn du das hörst, dann komm sofort nach Hause. Wir warten." sagte er und bemühte sich, sich unter Kontrolle zu halten.
"Mailbox?" fragte Mac nur.
"Ich bezweifle das sie rangeht, wenn sie unsere Nummer im Display sieht." sagte Harm und wählte eine andere Nummer.
"Jen, hier ist Harm."
"---"
"Ja. Hör zu, ist Mattie bei dir?"
"---"
"Nein, sie ist nicht bei uns. Einer der Wagen fehlt auch. Weißt du, wo sie sein könnte?"
"---"
"Sie ist meine Tochter, verdammt!"
"---"
"Von mir aus." sagte er genervt und gab Mac den Hörer.
"Jen?" fragte Mac nach.
"Ja. Ist der Lautsprecher an?" fragte diese.
"Nein. Was ist los?" erkundigte sich Mac.
"Hör zu, ich weiß nicht, wo sie ist. Aber sie trifft sich seit kurzem nach der Schule mit einem Jungen." sagte Jen.
"Was für ein Junge?" fragte Mac und sah Harm alarmiert an.
"Er ist auf dem Colege. Ich glaube sein Name ist Seth." sagte Jen verunsichert.
"Wie alt ist der?"
"19 oder 20, keine Ahnung. Er ist ganz nett, ich hab ihn aber erst einmal gesehen. Ich kann dir seine Adresse nicht geben, aber Mattie hat mir seine Handy-Nummer gegeben, falls ich sie auf ihrem nicht erreiche."
"Dann schiess los." sagte Mac und schrieb mit.
"Danke. Fällt dir sonst noch jemand ein, bei dem sie sein könnte?"
"Nicht direkt. Susan wird sie wohl nicht in Betracht ziehen, die wohnt zu nah bei euch. Mac, wenn ihr Seth anruft, dann mach du das. Ich denke, du erreichst mehr, als Harm, der sicher gleich in den Hörer schreit. Ach so, es gibt einen Club, nicht weit von JAG. Dort haben sich die beiden oft getroffen. Aber bitte, geht dort nicht gleich hin. Ich denke, Mattie braucht mal eine Auszeit von euch. Ich kann sie gerne zuerst anrufen, vielleicht geht sie ja ran."
"Gut, versuch es. Ruf mich in zehn Minuten zurück. Wenn nicht, dann ruf ich bei ihm an. Danke nochmal."
"Gern geschehen. Ihr geht's bestimmt gut." sagte Jen und legte auf.
"Was für ein Junge?!" brüllte Harm, als Mac den Hörer weglegte.
"Schrei mich nicht an, ja!" brüllte sie zurück. "Jen hat gesagt, das sie sich seit einiger Zeit kennen und treffen."
"Wie alt ist der?" erkundigte Harm sich etwas leiser.
"19 oder 20. Er geht auf das Colege hier. Raste jetzt nicht aus. Jen versucht es bei ihm, und ruft dann bei uns an. Wenn sie nicht durchkommt hab ich jetzt auch seine Nummer." sagte Mac.
"Das gefällt mir nicht." murmelte Harm.
"Mir auch nicht. Aber ich werde mit ihm reden. Du brüllst gleich wieder los." sagte Mac und legte beruhigend die Hand auf seinen Arm.
"Mattie?" fragte sie, als das Telefon geklingelt hatte.
"Nein, ich bin's. Fehlanzeige. Er geht nicht ran. Entweder ist sie bei ihm, oder er hat keine Lust, mit mir zu reden."
"Gut, ich versuch's auch gleich nochmal."
"Soll ich in den Club fahren?"
"Das wäre nett. Ich ruf dich an, wenn ich es bei ihm versucht habe. Wenn das nichts wird, treffen wir uns vor dem Club." sagte Mac und legte auf, um die andere Nummer zu wählen.
"Und?" fragte Harm sie.
"Es klingelt." antwortete sie.
"Was?" fragte eine ziemlich verschlafene Stimme.
"Sind Sie ein gewisser Seth?" erkundigte sich Mac.
"Kommt darauf an. Wer sin' Sie?" antwortete die Stimme.
"Ich bin Colonell Sarah MacKenzie und ich wil wissen, wo Mathilda Rabb ist." gab Mac wütend zurück.
"Dann ham Se sich verwählt. Ich kenne keine Mathilda was-auch-immer, und nen Colonell erst recht nich'." sagte die Stimme müde.
"Sind Sie Seth?" fragte Mac erneut.
"Nein, Schwester. Ich bin Lance. Un' nu entschuldigen Sie, ich will schlafen." sagte er und legte auf.
"Und?" fragte Harm aufgeregt. Mac sah den Telefonhörer verständnisslos an.
"Kein Seth. Und derjenige war sehr müde. Ich bezweifle, das er um 2024 schon schläft." sagte Mac und wählte erneut, diesmal verglich sie die Anzeige mit dem Zettel und bestätigte dann erst.
"Was'n nu schonnewieda?" meldete sich dieselbe verschlafene Stimme.
"Tut mir Leid. Falsche Nummer." sagte Mac und legte wieder auf. "Ok, entweder kann der gut schauspielern, oder der versteht nur Bahnhof." sagte sie zu Harm und holte ihre Jacken.
"Wohin gehen wir?" fragte der.
"In der Nähe von JAG gibt es einen Club, in dem Mattie sich oft mit diesem Seth trifft. Wir suchen dort." sagte sie und stieg ins Auto.
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2058 PST
Club 'Midnight'
San Diego, CA
Als Harm und Mac auf den Parkplatz fuhren, stand Jen an ihr Auto gelehnt da und unterhielt sich mit einem Mann.
"Hallo. Was gibt's?" fragte Harm sie.
"Hi. Das ist Jake. Er arbeitet hier als Türsteher. Mattie war hier, aber sie und Seth sind wieder gegangen." erklärte Jen.
"Wann war das ungefähr?" fragte Mac den Mann.
"Gegen um Acht." sagte der.
"Haben die beiden was getrunken?" mischte Harm sich ein.
"Nein, die sind noch minderjährig. Darauf wird hier genau geachtet." sagte Jake und musterte Harm interessiert.
"Ist das Mädchen gefahren?" fragte Jen.
"Nein. Der Typ hat sich die Schlüsel geben lassen. Ihr Auto?" fragte er Jen.
"Meins." sagte Mac. "In welche Richtung sind die beiden?"
"Darauf hab ich nicht geachtet. Hören Sie, ich kann mir denken, was die beiden vorhatten, so wie die an der Bar übereinander her sind." grinste Jake.
"Danke." sagte Jen und gab Jake einen Zwanziger. Der zog zufrieden ab.
"Was jetzt?" fragte sie an Harm und Mac gewandt.
"Sie kann praktisch überall sein." sagte Harm und sah sich verzweifelt um.
"Und du weißt nicht, wo er wohnt?" fragte Mac Jen.
"Nein. Tut mir Leid, ich hätte euch das eher sagen sollen. Aber ich dachte, das ist schnell wieder vorbei." sagte sie geknickt.
"Schon gut, ist nicht deine Schuld." beruhigte Harm sie.
"Du bist sauer." sagte Jen an ihn gewandt.
"Nicht auf dich. Auf Mattie und diesen Seth." sagte er und ballte die Fäuste.
"MacKenzie." meldete sich Mac, als ihr Handy klingelte.
"---"
"Ja, der Wagen gehört mir."
"---"
"Wo genau ist das?"
"---"
"Nein, ich hatte ihn verliehen. Nicht so wichtig. Schleppen Sie ihn ab. Ich kümmere mich morgen darum. Danke Officer." sagte Mac und legte auf. "Der Wagen steht im absoluten Halteverbot am Hafen. Ich denke nicht, das die beiden noch dort sind."
"Wenigstens wissen wir jetzt ungefähr, wo wir suchen müssen." sagte Jen erleichtert.
"Da wäre ich mir nicht so sicher. Der Typ wird auch ein Auto haben." sagte Harm düster.
"Und was jetzt?"
"Wir fahren quer durch San Diego und suchen alles ab." sagte Mac mit einem Schulterzucken.
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0214 PST
Haus der Rabb's
San Diego, CA
"Kommst du noch mit rein?" fragte Mac Jen, als sie vor der Türe standen. Die letzten Stunden hatten sie bei allen Freunden nachgefragt und auch sonst so ziemlich jeden Ort, an dem Mattie sein könnte, abgesucht.
"Nein. Ich fahr nach Hause. Wenn sie da ist, lasse ich es euch wissen." setzte sie noch hinzu.
"Schön wär's." sagte Harm, als Jen weggefahren war. "Lass uns reingehen." sagte er und schloss auf.
Mac ließ sich müde in den Sessel sinken. "Ich kann nicht mehr." seufzte sie. "Wo steckt sie nur?"
"Ich weiß es nicht. Ich mach mir große Sorgen." sagte Harm, und setzte sich auf die Couch.
"Ich mir auch. Verdammt!" fluchte Mac.
"Mattie, bist du das?" fragte Harm, als er sich auf das Telefon gestürzt hatte, das gerade geklingelt hatte.
"---"
"Oh. Danke trotzdem."
"---"
"Ja. Wiederhören." sagte er und legte auf. Dann ließ er sich erschöpft wieder zurücksinken.
"Wer war das?" fragte Mac.
"Die Polizei. Mattie ist weder auf einer Wache, noch im Krankenhaus. Ich weiß nicht, ob ich erleichter sein oder laut schreien soll!" sagte er verzweifelt und Tränen liefen ihm die Wangen herunter.
"Hey, ist ja gut." sagte Mac sanft und setzte sich neben ihn.
"Ich hätte sie nicht anschreien sollen." machte Harm sich selbst Vorwürfe.
"Das ist nicht deine Schuld..." versuchte Mac ihn zu beruhigen.
"Doch. Ich war ihr gegenüber unfair. Sarah, wenn ihr was passiert ist..." sagte Harm und fing an zu schluchzen. Mac nahm in tröstend in den Arm.
"Du hast keine Schuld an all dem. Mattie geht es bestimmt gut." sagte sie leise und küsste seine Stirn.
"Wenn ihr was passiert, dann vergebe ich mir das nie." schluchzte Harm.
"Ist ja gut, mein Schatz."
"Ich will sie doch nur zurück. Ich könnte ja noch nicht mal böse auf sie sein. Wenn sie doch nur wiederkommt..." weinte Harm weiter.
"MacKenzie." meldete sich Mac ängstlich, als das Telefon wieder klingelte.
"Hallo, Lance hatte mir gesagt, das Sie versucht hatten mich zu erreichen." sagte eine männliche Stimme. Mac setzte sich kerzengerade auf.
"Sind Sie Seth?" fragte sie aufgeregt.
"Ja. Und Sie sind wer?"
"Ich bin Sarah MacKenzie. Ich bin..."
"Ich weiß wer Sie sind." wurde sie von Seth unterbrochen.
"Wo ist sie?"
"Ich bin in zehn Minuten bei Ihnen. Mattie schläft. Ich bin gleich da." sagte Seth und legte auf.
"Wer war das?" fragte Harm mit rotgeweinten Augen.
"Seth. Er bringt Mattie vorbei." sagte Mac.
"Ist das dein Ernst?" fragte Harm.
"Ja. Das sagte er zumindest." sagte Mac. Keine zehn Minuten später klingelte es an der Tür. Harm stürmte zu ihr und riss sie auf. Vor ihm stand ein junger Mann und sah ihn ängstlich an.
"Sie sind sicher Mr Rabb. Mein Name ist Seth. Aber ich denke, das wissen Sie Sir. Mattie ist im Wagen. Sie schläft. Ich trage sie rein." sagte er und verschwand. Kurz daruf kam er mit Mattie auf dem Arm wieder und ging wortlos an Harm vorbei. Er trug Mattie zielstrebig in ihr Zimmer, legte sie auf Bett und deckte sie liebevoll zu. Dann gab er ihr einen Kuss auf die Strin und sagte leise: "Schlaf gut, Prinzessin. Ich bin gleich nebenan." und ging hinaus. Er schloss leise die Tür und sah Harm und Mac fragend an.
"Kommen Sie mit ins Wohnzimmer." sagte Mac und ließ ihm den Vortritt. Sie und Harm folgten.
"Wollen Sie etwas zu trinken?" fragte Harm.
"Nein danke Sir. Ich nehme an, Sie haben einige Fragen." sagte Seth.
"Ja, die haben wir." sagte Mac und setzte sich langsam auf die Couch. Sie bedeutete Seth im Sessel Platz zu nehmen.
"Mein Name ist Seth Logan. Ich werde in drei Wochen zwanzig Jahre alt. Ich studiere an dem hiesigen College Jura. Ich kenne Mattie seit sie hier in San Diego ist. Sir, ich weiß das Sie wütend sind. Aber bevor Sie mir die Faust ins Gesicht rammen, ich habe Ihre Tochter nicht angerührt. Das schwöre ich. Ich respektiere Mattie. Als ich sie gesehen habe dachte ich, sie wäre so alt wie ich. Wir haben nur gerdet. Ich habe sie mit in diesen Club genommen. Das ist wahr. Aber sie hat nie Alkohol in meiner Gegenwart getrunken. Mattie brauchte jemanden, mit dem sie reden konnte. Der sie versteht. Sie ist eine intelligente junge Frau." sagte Seth aufrichtig.
"Und Sie verstehen Mattie?" fragte Harm scharf.
"Ja Sir. Ich habe meine Eltern verloren, als ich acht Monate alt war. Ich bin von einer Pflegefamilie zur nächsten geschickt worden. Ich habe nie jemanden gehabt, den ich Mom oder Dad genannt habe. Meine Pflegeeltern haben mich misshandelt. Ich weiß, das Sie beide Mattie soetwas nie antun würden. Aber es gibt Menschen, die das tun. Diese Erfahrung hat Mattie machen müssen." sagte Seth traurig.
"Sie hat mit Ihnen über das, was in Falls Church passiert ist, gesprochen?" fragte Mac ungläubig.
"Ja Ma'am. Sie vertraut mir. Und ich würde dieses Vertrauen niemals ausnutzen. Mattie wurde sehr weh getan, Mrs MacKenzie. Ich kann das nicht ungeschehen machen, obwohl ich das gerne täte. Ich kann ihr nur zeigen, was Vertrauen ist. Und vielleicht auch, was Liebe bedeutet. Und was den heutigen Abend betrifft, so war ich im Club, als Mattie hinzukam. Sie war komisch. Ich weiß nicht, was hier loswar. Und ich will es nicht wissen. Mattie hat mit mir geredet. Oder vielmehr hat sie sich ausgeweint, im wörtlichen Sinne. Lance hat mich gegen um zwei angerufen. Er hat mir gesagt, das Sie ihn aus dem Schlaf gerissen haben, Mrs Mackenzie. Er ist in London. Ich hab Mattie etwas zu trinken gegeben. Sie wollte nicht hier her. In dem Getränk war eine Schlaftablette aufgelöst. Ich setzte sonst keine wehrlosen Mädchen unter Drogen, das müssen Sie mir glauben. Aber ich wusste nicht, wie ich sie sonst hieher bekommen sollte. Ich weiß nicht, wie Sie beide Mattie bestrafen wollen. Aber ich bitte Sie zu bedenken, das sie nichts falsches im schlimmen Sinne getan hat. Sie ist einfach nur zu einem guten Freund gegangen, als sie ihn brauchte." sagte Seth und sah die beiden erwartungsvoll und gleichzeitig ängstlich an.
"Mattie hätte Sie auch anrufen können." sagte Mac.
"Das wäre nicht dasselbe. Kennen Sie dieses Gefühl, wenn alles nur noch schief geht? Und wenn man nur gehalten werden will, während man einfach einmal weint? Wenn man sich fallen lassen will, und weiß, da ist jemand, der fängt dich auf? Das Bedürfnis hat Mattie gehabt. Und da hilft ein Telefongespräch nicht." erklärte Seth.
"Sie hätte fragen können." sagte Harm.
"Hätten Sie ihr nach einem Streit erlaubt, sich mit einem Fremden zu treffen?" konterte Seth. "Ich weiß, das Sie sich große Sorgen gemacht haben. Und ich verspreche, das wird nie wieder vorkommen. Aber ich flehe Sie an, werfen Sie mich nicht raus. Mattie braucht jemanden, der sie hält wenn sie schläft. Ich tue Ihrer Tochter nicht weh, Sir. Aber lassen Sie mich ihr helfen." flehte er Harm an.
"Also gut. Sie können hier übernachten. Von mir aus auch in Matties Zimmer. Aber Sie behalten ihre Sachen an. Und wir reden morgen über alles." sagte Harm und blickte Seth forschend an.
"Ich verspreche mich zu benehmen. Ich danke Ihnen." sagte der und verschwand in Matties Zimmer.
"Lass uns schlafen gehen." sagte Harm zu Mac und streckte die Hand nach ihr aus.
"Ja. Ich bin froh, das sie wieder da ist." sagte Mac und stand auf.
"Ich auch." sagte Harm und gemeinsam gingen sie die Treppe nach oben.
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1048 PST
Haus der Rabb's
San Diego, CA
Mac und Harm wurden vom Duft von frisch gebrautem Kaffee geweckt. Als die beiden sch angezogen hatten und nach unten gingen, hörten sie Seth und Mattie im Wohnzimmer reden.
"Was wenn sie mich hassen? Ich hab ihre Tichter unter Drogen gesetzt!" sagte Seth verzweifelt.
"Und wenn du's nicht gemacht hättest, wäre ich immernoch bei dir. Glaub mir, sie werden dich mögen. Und wenn nicht habe die beiden eben Pech gehabt." sagte Mattie und streichelte sanft seine Wange.
*~*~*
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-currently out of my mind-
...gerade dabei, Ordnung in ihr RL zu bringen...
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