RE: Ein neues Leben

#46 von totally_shipper , 11.05.2007 16:35

"Wollt ihr etwas trinken?" erkundigte Ham sich. Seth schüttelte den Kopf, Mattie und Mac nahmen das Angebot gern an. Während ihre Getränke gebracht wurden, füllte sich der Saal etwas, und Mattie sah zur Tanzfläche. Noch erklangen Lieder aus dem Lautsprecher, eine Band war für den späteren Abend angesagt wurden. Die vier unterhielten sich angeregt, und Seth verlor wieder seine anfängliche Anspannung.
Als der Anfang des nächsten Liedes erklang, erhob Seth sich und hielt Mattie seine Hand hin.

"Darf ich um diesen Tanz bitten?" erkundigte er sich. Mattie legte ihre Hand in seine und ließ sich von ihm zur Tanzfläche führen, wobei sie Mac einen erstaunten Blick über ihre Schulter zuwarf. Seth behielt ihre rechte Hand in seiner linken, als beide sich gegenüber standen, die andere plazierte er auf ihrer Taille, Mattie legte ihre Hand sanft auf seine Schulter, und die beiden tanzen leicht zu der Melodie. Zu ihrer Überaschung fing Seth leise an, mitzusingen, während er tief in Matties Augen blickte.

"If I would tell you
How much you mean to me
I think you wouldn't understand it"

Mattie sah ihn überrascht an. Wie konnte er nur von ihr denken, das sie seine Gefühle nicht verstehen würde?

"So I wait, I wait
Until this day comes
When you will understand me

But I can't help myself
I can't stop myself
I am going crazy
And I can't stop myself
I cannot control myself
I am going crazy"

Seth schickte ein kurzes Stoßgebet zum Himmel, damit er auch ja das Richtige tat.

"And I love you
I want you
I wanna talk to you
I wanna be with you
And I love you
I want you
I wanna talk to you
I wanna be with you"

Jetzt hatte er Mattie eiskalt erwischt. Keiner von ihnen hatte bis jetzt gesagt, das er den anderen liebte, und Mattie war aus Angst, das er nicht so viel für sie empfinden könnte und sie damit das zerstören würde, was sie hatten, immer wieder zurück gewichen. Und jetzt stand er da vor ihr und tat soewas. Ihre Augen begannen sich langsam mit Tränen zu füllen.

"I cannot change it
I'm sure not making a
One big hell of a fuss
I cannot turn my back
I've got to face the fact
Life without you is hazy"

Seth nahm vorsichtig seine Hand von ihrer Taille und wischte Mattie sanft die Tränen von den Wangen.

"And I love you
I want you
I wanna talk to you
I wanna be with you
And I love you
I want you
I wanna talk to you
I wanna be with you

Kiss me thrill me don't say goodbye
Hold me love me don't say goodbye
Oh oh oh don't say goodbye

But I can't help myself
And I can't stop myself
I am going crazy
I cannot turn my back
I've got to face the fact
Life without you is hazy

And I love you
I want you
I wanna talk to you
I wanna be with you
And I love you
I want you
I wanna talk to you
I wanna be with you

Oh oh oh
Oh oh oh
Kiss me goodbye"

Bei den letzten Takten waren ihre Gesichter sich immer näher gekommen, bis sich ihre Lippen in einem zärtlichen Kuss trafen.

"Das war wunderschön." flüsterte Mattie, als beide sich wieder trennten.

"Ich hab es so gemeint. Du bist mir so wichtig, du bedeutest mir so unendlich viel. Gib mir ein bischen Zeit, dann finde ich die Worte, auch ohne sie singen zu müssen." bat Seth sie sanft.

"Wir haben alle Zeit der Welt." nickte Mattie nur und ließ sich von ihm in eine feste Umarmung ziehen.

"Hat er gerade das getan, von dem ich denke, das er es getan hat?" fragte Harm seine Frau. Die beiden hatten die Szene zwischen Seth und Mattie von ihrem Tisch aus beobachtet.

"Wenn du denkst was ich denke, dann könntest du Recht haben." nickte Mac.

"Und was denkst du?" wollte Harm wissen. Er konnte es sich schon denken.

"Ich denke, er hat den Text mitgesungen, und ihn auch so gemeint." antwortete Mac und sah ihren Ehemann an.

"Und was tun wir jetzt?"

"Wir geben ihnen die Zeit, die sie brauchen." erklärte Mac und sah zu dem jungen Paar auf der Tanzfläche herüber.

Seth und Mattie tanzten noch eine Weile weiter, bis das Essen serviert wurde. Und zu beider Erstaunen sagten weder Harm noch Mac etwas zu dem, was auf der Tanzfläche passiert war. Mittlerweile war die Band eingetroffen und spielte langsamere Musik. Nach dem Essen gingen alle vier auf die Tanzfläche, und während Mattie und Seth ausgelassen miteinander tanzten und lachten, sahen Harm und Mac sich tief in die Augen und genossen es, dem anderen so nah zu sein.

"Entschuldigt. Hast du etwas dagegen, wenn ich dir Dad kurz entführe?" erkundigte Mattie sich bei Mac. Sie und Harm erwachten aus einer leichten Trance.

"Nein, nur zu. Solange ich ihn heil zurück bekomme." erwiderte Mac lächelnd und gab Harm frei. Mattie packte ihn an der Hand und verschwand von Mac und Seth.

"Möchten Sie tanzen?" erkundigte sich der junge Mann. Mac sah ihn verblüfft an.

"Gern." nahm sie an. Und zu ihrem Erstaunen war Seth ein ziemlich guter Tänzer. Anders als bei Mattie behielt er aber diesmal seine Hände in weit unverfänglicheren Bereichen.

"Kann ich Sie etwas fragen?" fragte Seth etwas schüchtern.

"Natürlich." nickte Mac ihm zu.

"Ich habe bald Geburtstag, und wollte mit meinen Freunden feiern. Wir würden das bei mir zu Hause veranstalten, und da es meine Wohnung ist, und ich nicht volljährig bin, gibt es auch keinen Alkohol. Und sonstige Drogen sowieso nicht." begann Seth vorsichtig.

"Wieso kann ich mir nur schon denken, was jetzt kommt?" seufzte Mac.

"Nein, es ist nicht so, wie Sie denken. Ich wollte Sie nur darum bitten, dass Mattie ausnahmsweise einmal etwas länger bei mir bleiben kann, vielleicht bis 0000. Ich bringe sie dann auch wieder nach Hause." bat Seth mit einem Augenaufschlag, der einem kleinen Welpen alle Ehre gemacht hätte. Mac sah ihn etwas erstaunt an.

"Sie wollen nicht, dass sie bei Ihnen übernachtet?" fragte sie etwas ungläubig.

"Nein." schüttelte Seth den Kopf. Das Lied endete, und die beiden blieben stehen, während sie der Band applaudierten.

"Setzen wir uns." bat Mac ihn und die beiden gingen zurück zum Tisch, während Mattie und Harm noch weiter auf der Tanzfläche blieben.

"Um ehrlich zu sein, Sie überraschen mich. In einem durchaus sehr positivem Sinne. Ich hätte gedacht, Sie und Mattie würden gern die Nacht miteinander verbringen." fuhr Mac fort, als die beiden saßen.

"Genau da ist das Problem. Ich habe das dumme Gefühl, das Mattie genau das im Sinn hat, wenn es um mein Geburtstagsgeschenk geht." atmete Seth tief durch. Dennoch konnte der junge Mann nicht verhindern, dass seine Wangen von einem zartrosa Schimmer überzogen wurden. Als Mac fragend die Augenbraue hob, wechselte der in ein tieferes rot über.

"Ich mag Mattie. Sehr. Und genau deshalb will ich nichts überstürzen. Sie ist ein tolles Mädchen, und ich glaube, ich habe mich richtig gehend in sie verliebt." gestand er leise.

"Aber?" Macs Stimme klang sanft und mitfühlend.

"Ich glaube, sie hat etwas andere Vorstellungen von gewissen Aspekten unserer Beziehung. Ich will nicht, dass wir etwas tun, was sie später vielleicht bereut."

"Was habe ich damit zu tun?"

"Ich weiß, es ist viel verlangt. Und Sie halsen sich damit Matties Zorn auf, noch dazu verlange ich fast direkt, dass Sie ihre Adoptivtochter belügen. Aber können Sie Mattie verbieten, bei mir zu übernachten? Bitte."

"Moment, jetzt noch einmal zum Mitschreiben. Sie möchten Ihren Geburtstag mit Mattie feiern. Aber nur so lange, wie es unverfänglich bleibt. Und damit das gewährleistet ist, sollen Harm und ich ihr verbieten, bei Ihnen zu übernachten. Ich will Sie nicht belehren, aber können Sie sich daran erinnern, wie es das letzte Mal ausgegangen ist, als Mattie sauer auf Harm und mich war?" erkundigte Mac sich geplättet.

"Ja, das kann ich. Und es ist ja nicht so, als würde ich das gern tun. Aber irgendwie scheint sie mir drei Schritte voraus zu sein. Und das gefällt mir nicht. Ich will nicht, dass sie auf blöde Gedanken kommt und ich ihr dann weh tue, weil ich das nicht möchte."

"Seth... Mir fehlen gerade die Worte. Sie sind sehr verantwortungsbewusst. Das schätze ich. Und einmal ganz abgesehen davon, dass Harm es sowieso nicht gestattet hätte, wenn Mattie bei Ihnen übernachtet hätte, so bin ich immer noch der Meinung, dass sie fast eine Erwachsene ist. Sie sollte ihre eigenen Entscheidungen treffen können. So löblich ihr Gedanke auch ist, sie können sie nicht vor allem beschützen. Und glauben Sie mir, wenn Mattie herausbekommt, wem sie dieses Verbot zu verdanken hat, dann wird das unangenehmer als eine ernsthafte Unterhaltung mit ihr über Ihre Ansichten was Sex betrifft." redete Mac auf Seth ein.

"Sie ist mir wichtig, und ich will einfach alles richtig machen. Sie zu verletzen, das kann ich einfach nicht. Sie wäre enttäuscht und würde die Schuld bei sich suchen. Womit sie vollkommen falsch liegen würde, wenn dann liegt es an mir." kam es zerknirscht von Seth.

"Dann sagen Sie ihr genau das. Sie wird es verstehen."

"Wer wird was verstehen?" erkundigte Mattie sich. Sie und Harm waren zurück zum Tisch gekommen und setzten sich. Mattie sah fragend zwischen ihrem Freund und Mac hin und her.

"Nicht so wichtig." schüttelte Seth den Kopf und nahm einen Schluck zu trinken.

"Mich würde die Antwort genauso interessieren." mischte sich Harm mit ein, der nur zu gern wissen wollte, was seine Frau und Seth zu bereden hatten, und wieso es plötzlich nicht mehr wichtig war.

"Lass uns das Thema vergessen, okay? Will noch jemand was zu essen?" versuchte Mac, ein anderes Thema anzuschneiden. Sie wollte zwar, das Seth mit Mattie sprach. Aber da sollte Harm doch lieber nicht anwesend sein.


*~*~*

ENTER

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...gerade dabei, Ordnung in ihr RL zu bringen...

 
totally_shipper
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RE: Ein neues Leben

#47 von totally_shipper , 11.05.2007 16:39

"Verheimlicht ihr uns was?" konnte Mattie sich eine weitere Frage nicht verkneifen. Ihr Grinsen verschwand ganz augenblicklich, als sie den hilfesuchenden Blick sah, den Seth Mac zuwarf.

"Okay, was wird hier gespielt?" wollte sie verunsichert wissen. Seth starrte stumm auf den Tisch.

"Seth, was ist los?" beharrte Mattie. Harm sah seine Ehefrau fragend an, doch die zuckte nur ratlos mit den Schultern.

"Können wir bitte ein anderes Mal darüber reden?" bat Seth seine Freundin, ohne sie anzusehen.

"Nein. Nein, wir können nicht ein anderes Mal darüber reden. Ich will wissen, was los ist, und zwar jetzt, nicht irgendwann." schnaubte Mattie. Seth zuckte leicht zusammen. Toll. Ihr erster richtiger Streit. Und das nicht nur in der Öffentlichkeit, sondern auch gleich vor Harm und Mac. Einfach super. Am liebsten wäre er im Boden versunken.

"Und ich will jetzt nicht reden. Akzeptier das bitte." bemühte Seth sich um einen sanften Ton, woran er kläglich scheiterte. Er sah Mattie in die Augen, in der Hoffnung, sie wurde in seinen sein Unbehagen erkennen können.

"Ich hab schon einiges akzeptiert, langsam reicht es mir." kam es hart von Mattie. Seths Gesichtszüge froren förmlich ein.

"Das ist nicht fair. Und das weißt du. Diese Beziehung lief bis jetzt immer nach dem Tempo, das du vorgegeben hast. Ich werde ja wohl auch ein Mal die Notbremse ziehen dürfen. Verlange nicht etwas von mir, was du nicht bereit bist, mir zuzubilligen." presste Seth zwischen seinen Zähnen hervor. Mac nahm sanft Harms Hand und wollte ihn mit sich vom Tisch wegziehen. Sie war jedoch nicht schnell genug.

"Wie kannst du es wagen, mir so etwas vorzuhalten?" explodierte Mattie. "Wenn es nach dir gegangen wäre, hätten wir schon längst miteinander geschlafen. Du änderst deine Meinung so schnell wie die Windrichtung wechselt."

Harm erstarrte an seinem Platz zur Salzsäure.

"Weißt du was, ich denke es ist besser, wenn ich jetzt gehe." sagte Seth leise und erhob sich.

"Mr Rabb, Mrs Mackenzie- Rabb, es war ein wundervoller Abend." verabschiedete er sich von Harm und Mac, bevor er sich nochmals an Mattie wandte.

"Ich... es tut mir Leid. Wirklich." entschuldigte er sich bei ihr. Dann verließ er ohne jedes weiteres Wort den Saal.

"Mattie-" begann Mac, doch ein Blick in Matties Gesicht sagte ihr, dass sie ihre Worte lieber herunterschluckte. Das Mädchen kämpfte offensichtlich mit den Tränen, und Mac wollte unter keinen Umständen, dass sie jetzt losweinte. Sie wusste nur zu gut, wie peinlich es ihrer 'Stieftochter' gewesen wäre.

"Lass es. Ich will es nicht hören." presste Mattie hervor.

"Mattie, bitte. Mac kann nichts dafür, das dein Freund sich wie ein Arschloch benimmt." sagte Harm leise. Mattie lachte kurz trocken auf und wischte sich eine Träne von der Wange.

"Ich hab nur eine Frage. Worüber habt ihr zwei euch unterhalten, dass er sein Verhalten derartig ändert?" wollte sie wütend von Mac wissen.

"Das solltest du ihn fragen." schüttelte Mac hilflos den Kopf.

"Genau das hatte ich mir schon gedacht." nickte Mattie verletzt.

"Hey, ich hab nichts damit zu tun, dass er deine Annäherungsversuche abwehrt." platzte es aus Mac heraus. So langsam hatte sie es satt, dass Mattie sie zum Sündenbock machte. Schlagartig wurde ihr jedoch klar, dass sie die falsche Richtung eingeschlagen hatte. Matties Gesicht wurde kreidebleich.

"Woher weißt du das?" wollte sie leise wissen.

"Ich halte es für besser, wenn wir jetzt gehen." meldete Harm sich zu Wort. Mac und Mattie starrten sich jedoch nur wortlos über den Tisch hinweg an. So stand Harm auf und holte ihre Mäntel, damit sie gehen konnten.

*~*~*~*~*~*~*~*~*~*~*~*~*~*~*~*~*~*~*~*~*~*~*~*~*~*~*~*~*~*~*~*~*~*~*~*~*~*~*

2357 PST
Haus der Rabbs
San Diego, CA

Kaum hatte Harm das Auto geparkt, da stieg Mattie aus und rannte zur Haustür. Mac folgte ihr, doch bevor sie auch nur den Fuß der Treppe erreicht hatte, höre sie im Haus Matties Zimmertür knallen. Sie betrat das Haus und ging zu Matties Zimmertür. Vorsichtig klopfte sie an.

"Verschwinde." kam es wütend von drinnen.

"Mattie, bitte. Kann ich reinkommen? Ich würde dir gern etwas erklären." versuchte Mac den Teenager zu besänftigen.

"Du sollst verschwinden!" schrie Mattie.

"Alles in Ordnung?"

Mac fuhr erschrocken herum, nur um gegen Harm zu stoßen. Ihren Mann hatte sie ganz vergessen.

"Nein. Mattie hat da was in den falschen Hals bekommen. Und bevor sie sich noch etwas richtig in den Kopf setzt, würde ich ganz gern mit ihr reden." seufzte Mac.

"Nur zu. Und danach reden wir beide." nickte Harm und ging die Treppe nach oben zu ihrem gemeinsamen Schlafzimmer.

"Mattie, bitte, jetzt hör mir doch einmal zu." bat Mac ihre 'Stieftochter' durch die geschlossenen Tür hindurch. Diesmal bekam sie jedoch keine Antwort.

"Ist alles in Ordnung?" fragte Mac besorgt. Wieder keine Antwort. "Mattie, antworte mir bitte. Sonst komme ich rein."

Und wieder schlug ihr nur Schweigen entgegen. Mac packte den Türknauf und atmete tief durch. Sie versuchte, die Tür zu öffnen, und zu ihrem Erstaunen hatte Mattie wirklich nicht von drinnen abgeschlossen. Mac öffnete leicht die Tür und steckte den Kopf herein. Das Bild vor ihr zerriss ihr fast das Herz. Mattie lag auf ihrem Bett, das Gesicht in ein Kissen gedrückt, und weinte bitterlich. Sofort schloss Mac die Tür hinter sich und setzte sich zu Mattie auf das Bett.

"Komm her, Kleines." flüsterte sie leise. Vergessen war Matties Wut auf Mac, sie warf sich Mac hilflos in die Arme. Mac drückte das Mädchen sanft an sich und fuhr ihr zärtlich über die Haare.

"Sh, ist ja gut." versuchte sie, Mattie ansatzweise zu trösten.

"Nichts ist gut." weinte die nur weiter. "Erst will.... will er mit mir schlafen, und... und dann... überlegt er es sich plötzlich anders." schluchzte sie am Boden zerstört.

"Oh Mattie, das hat doch nichts mit dir zu tun." sagte Mac sanft und wischte ihr einige Tränen aus dem Gesicht.

"Womit denn sonst?" wollte Mattie hilflos wissen. Sie löste sich etwas von Mac und wischte sich entschlossen die restlichen Tränen weg.

"Er hat Angst, Mattie." erklärte Mac. "Er hat fürchterliche Angst, etwas falsch zu machen. Er will dich nicht verlieren. Aber wen ihr miteinander schlaft, dann ändert das alles zwischen euch."

"Und wieso muss er damit zu dir kommen? Das kann er mir doch genauso gut sagen." schnaubte Mattie.

"Nein, hätte er nicht. Mattie, ich weiß, wie du dich jetzt fühlst. Glaub mir, auch wenn es dir schwer fällt. Was glaubst du, wieso Harm und ich solange gebraucht haben, um uns unsere Gefühle zu gestehen? Keiner wollte den ersten Schritt machen, aus Angst, den anderen womöglich vor den Kopf zu stoßen und für immer zu verlieren."

"Das mit mir und Seth ist etwas ganz anderes." schüttelte Mattie den Kopf.

"Wirklich? Hey, auch ich hab schon Abfuhren bekommen, ziemlich viele sogar. Ich hab Harm mein Herz geöffnet, und er hat mich abgewiesen. Das war mit Abstand die schmerzlichste Abfuhr. Aber er hat das auch nur gemacht, weil er mich nicht verletzen wollte, weil er für eine Beziehung noch nicht bereit war."

"Ich versteh es trotzdem nicht. Ich meine, das eine Mal will er mehr, und ich kann einfach nicht. In mir hat sich alles gesträubt, es ging einfach nicht. Und dann, wenn ich endlich bereit dazu bin, da knallt er mir so was an den Kopf, von wegen er will alles richtig machen." schüttelte Mattie den Kopf.

“Hast du das noch nie selbst erlebt? Dass du sehr gern einen Schritt weiter gegangen wärst, es dich aber einfach nicht traust, weil du Angst vor dem Ergebnis hast?” fragte Mac sanft und strich ihr zärtlich eine Locke aus dem Gesicht.

“Doch, klar. Aber… ich weiß, es ist kindisch. Aber ich kann einfach nicht verstehen, wieso man seine Meinung so schnell ändern kann. Ich meine, ich habe Zeit gebraucht, um wirklich Vertrauen zu ihm aufzubauen und mir sicher zu sein. Und er war sich die ganze Zeit schon sicher. Aber jetzt, aus heiterem Himmel, ändert er seine Meinung urplötzlich, und das auch noch um 180 Grad. Tut mir Leid, das ist einfach zu hoch für mich.” seufzte Mattie.

“Wer sagt, dass er sich nicht zu sicher geworden ist?” gab Mac zu bedenken. Mattie sah sie verständnislos an.

“Nehmen wir einmal an, dass er bereit war, mit dir zu schlafen, weil er sich sicher war, das es etwas ernstes zwischen euch ist. Und jetzt plötzlich merkt er, wie ernst es ihm ist, und das er dich auf keinen Fall verlieren möchte.” führte Mac aus.

“Du meinst, es wäre nicht so schlimm gewesen, wenn wir anfangs gescheitert wären, aber jetzt will er mich nicht mehr gehen lassen?” hakte Mattie nach.

“Ich könnte es mir zumindest vorstellen. Unter uns gesagt, ich bezweifle, dass er eine Niete im Bett ist. Und wehe, du erzählst Harm, dass du das folgende von mir hast, aber Sex mit jemandem, mit dem man zusammen ist, und Sex mit jemandem, den man aufrichtig liebt, das sind zwei grundverschiedene Dinge.” lächelte Mac.

“War Clay so eine Katastrophe?” kicherte Mattie, und Mac wurde gegen ihren Willen rot.

“Nein, war er nicht. Mein Gott, worauf habe ich mich da nur wieder eingelassen?” stöhnte sie.

“Nein, ernsthaft. Ich will es ja nicht Dad unter die Nase reiben, es bleibt unter uns.” versprach Mattie. Mac überlegte kurz, ob sie diese Unterhaltung nicht doch lieber beenden sollte. Dann fiel ihr wieder ein, dass Mattie fast schon eine Erwachsene war, und sie auf ihr Wort vertrauen konnte.

“Über Clay will ich nicht sprechen. Aber ich biete dir etwas anderes, Christopher Raggle.” atmete Mac tief durch. Matties leichtes Grinsen erstarb.

“Ist das nicht…” begann sie, verstummte dann aber. Mac nickte.

“Mein Mann, den ich in Notwehr erschossen habe. Als ich ein Teenager war, und mit Chris zusammen, war ich ein vollkommen anderer Mensch. Aber ich hab mich damals nach Liebe gesehnt, und ich hatte niemanden, der mir gesagt hat, das Liebe nicht gleich Sex ist. Zu meinem Vater konnte ich nicht gehen, meine Mutter gab es nicht mehr, und Onkel Matt… sagen wir, er wäre der letzte gewesen, mit dem ich so etwas besprochen hätte. Tatsache ist, Sex mit Chris hatte nichts liebevolles. Nie, weder wenn wir einmal nüchtern waren, noch, wenn wir sturzbesoffen kaum noch wussten, wo oben und unten war. Er hat mich nie geliebt, und ich ihn auch nie.” schüttelte Mac den Kopf.

“Du musst nicht antworten, und es geht mich auch nichts an, aber was ist mit diesem Australier? Den wolltest du zumindest heiraten.” erkundigte Mattie sich vorsichtig.

“Auf die Gefahr hin, dass es sehr schnell peinlich für deinen Vater und mich wird, Mic ist kein Vergleich zu Harm. Und damit meine ich nicht das Körperliche. Es ist die Art, wie er mich behandelt. Harm sieht mich nicht als nur als Frau, als Objekt, dessen er sich bedienen kann. Ich will nicht sagen, dass Mic sich genommen hat, was er wollte, wenn notwendig auch mit Gewalt, nein. Aber Mic… er… ich kann es dir nicht erklären. Wenn ich in Mics Augen gesehen habe, dann hab ich Mic gesehen. Den Mann, den Offizier, den Anwalt. Aber wenn ich in Harms Augen blicke… dann sehe ich so viel mehr. Dann sehe ich Liebe, Vertrauen, Geborgenheit. Ich hab das Gefühl, manchmal in seine tiefste Seele blicken zu können. Bei Mic wusste ich, dass er mich liebt. Aber bei Harm spüre ich es. Er muss es mir nicht mehr sagen, es sind die kleinen Dinge, die den Unterschied ausmachen. Wie er mir früh sanft aufweckt, indem er mich küsst, oder mir über die Wange streichelt. Mic hat ‘Aufstehen.’ gesagt, mehr nicht. Es klingt abgedroschen, aber im Grunde sind es die kleinen Dinge, die zählen und den Unterschied ausmachen.” versuchte Mac Mattie eine Antwort zu geben.

Mattie öffnete den Mund, als ob sie etwas sagen wollte, entschied sich dann aber dagegen.

“Du kannst ruhig etwas sagen. Ich reiße dir schon nicht den Kopf ab.” ermutigte Mac sie.

“Erinnerst du dich an dein erstes Mal?” fragte Mattie und wurde tiefrot im Gesicht. Mac unterdrückte ein Lächeln.

“Ja. Wieso?”

“Ich hab mich nur gefragt…”

“Ob es gut war?” half Mac ihrer ‘Stieftochter’ auf die Sprünge. Mattie nickte beschämt.

“Nein. Grund Nummer eins, ich hab den Jungen damals nicht richtig gekannt. Grund Nummer zwei, es war alles andere als romantisch. Wir haben es in der Scheune seiner Eltern getan, und falls ich dir einen Rat geben darf, tu das nie. Das mit der Scheune meine ich, es sei denn, du kannst danach gleich duschen. Grund Nummer drei, ich hab ihm, da ich ihn kaum kannte, nicht vertrauen können. Es war total verkrampft, das waren wir beide.” antwortete Mac ehrlich. Sie sah Mattie forschend an.

“Willst du über irgendetwas reden?” fragte sie vorsichtig.

“Nein. Es ist nur… wenn ich mit Seth zusammen bin, dann fühle ich mich wieder wie fünfzehn. Als hätte ich noch nie mit einem Jungen geschlafen. Ich bin plötzlich wieder so unsicher in allem, was ich tue.” gestand Mattie leise.

“So ging es mir mit Harm. Ich hab mich wie ein liebeskranker Teenager gefühlt, der noch nie jemanden geküsst hat, und dessen größter Schwarm ihm plötzlich an die Wäsche geht. Ich war noch nie in meinem Leben so unsicher, und so verschüchtert, etwas falsch zu machen.” gab Mac zu. Mattie schwieg eine Weile nachdenklich.

“Kann ich dich etwas fragen?” wollte Mac vorsichtig wissen. Mattie nickte nur.

“Was hat sich geändert, dass du plötzlich bereit bist, mit Seth zu schlafen? Du musst mir nicht antworten, zumal ich das ganz dumme Gefühl habe, dass mir mit Harm noch eine nette Unterhaltung bevorsteht.” erkundigte Mac sich.

“Um ehrlich zu sein, ich weiß es nicht. Ich habe keine Ahnung, was plötzlich anders ist. Und ich glaube fast, dass sich gar nichts geändert hat. Zumindest nicht offensichtlich. Vielleicht sind es wir, die uns verändert haben. Das heißt, eigentlich ich. Ich hab plötzlich begriffen, wie sicher ich mich bei Seth fühle. Das er mir nie etwas tun würde, weil er dazu gar nicht in der Lage ist. Und das ich ihm zu viel bedeute, als das er mich zu irgendetwas drängen würde, das ich nicht selbst möchte. Er versteht unter nein auch wirklich nein, und er lässt mir diese Entscheidung. Heute Abend… er hatte Recht. Ich habe von ihm verlangt, dass er meine Entscheidung akzeptiert, war aber nicht bereit, ihm dieselbe Entscheidungsfreiheit zuzubilligen. Und er hatte jedes Recht, deshalb wütend auf mich zu sein. Ich wünschte nur, wir hätten uns nicht so fürchterlich gestritten.” schüttelte Mattie reuevoll den Kopf. Dann konnte sie ein Gähnen nicht mehr länger unterdrücken. Mac streichelte ihr sanft über den Kopf.

“Komm, genug für heute. Es war ein langer Tag, und du solltest jetzt schlafen.” entschied Mac sanft, aber bestimmt. Sie erhob sich und wollte gehen, aber da rief Mattie sie zurück.

“Mac?” fragte sie vorsichtig. Die drehte sich in der Tür wieder um und hob fragend die Augenbrauen.

“Es tut mir Leid, dass ich so ausgerastet bin.” entschuldigte Mattie sich zerknirscht.

“Ich weiß. Ist in Ordnung. Und jetzt ab ins Bett mit dir.” lächelte Mac.

“Ich hab dich lieb.” kam es ernst von Mattie.

“Ich hab dich auch lieb Mattie.” nickte Mac. Dann zog sie die Tür hinter sich zu. Sie atmete tief durch und ging dann zu ihrem und Harms Schlafzimmer. Als sie die Tür öffnete, fand sie Harm im Bett vor. Er las in einem Elternratgeber. Mac musste unwillkürlich lächeln. Typisch Harm. Er konnte es gar nicht erwarten, endlich sein Kind in den Armen zu halten. Nicht, das er Mattie nicht auch als sein Kind betrachtet hätte, ganz im Gegenteil. Aber bei Mattie hatten beide so viel von ihrer Entwicklung verpasst, und bei diesem Kind war es etwas ganz anderes. Schon die Tatsache, dass sie überhaupt schwanger war, betrachtete Mac als reines Wunder.

“Hey. Alles wieder in Ordnung?” erkundigte Harm sich. Mac nickte, nahm sich ihren Schlafanzug und ging in das angrenzende Bad, um sich umzuziehen. Nachdem sie sich gewaschen hatte, und sich ihres Make-ups entledigt hatte, ging sie wieder in das Schlafzimmer und kroch neben Harm in das Bett. Der löschte das Licht.

“Bist du sehr müde?” erkundigte er sich leise und küsste ihr zärtlich den Scheitel, während er sanft über ihren Bauch streichelte. Das Baby trat kurz zu, und Mac musste leise kichern.

“So wie es aussieht, komme ich sowieso nicht zum Schlafen.” erwiderte sie munter.

“Was war eigentlich vorhin los? Zwischen dir und Seth meine ich.” wollte Harm wissen.

“Er hat mich gebeten, Mattie eine Übernachtung bei ihm zu verbieten, weil er Angst hat, dass sie mit ihm schlafen will, und er sich noch nicht dazu bereit fühlt.” seufzte Mac.

“Okay. Muss ich das verstehen?” wunderte Harm sich.

“Nein. Er scheint sie schon einmal abgewiesen zu haben, und das muss sie ziemlich verletzt haben. Er wollte ihr nicht wieder wehtun.”

“Und eine Lüge tut nicht weh?”

“Nicht, wenn sie es nicht herausfindet. So oder ähnlich muss seine Logik gewesen sein. Ich hab es abgelehnt, ihm zu helfen. Er soll ihr die Wahrheit sagen.”

“Mac, mir gefällt nicht, in welche Richtung sich das mit den beiden entwickelt.” seufzte Harm und kuschelte sich an seine Frau. Die benutzte seinen Oberkörper als Kopfkissen und schloss kurz die Augen, um die Nähe zu ihm zu genießen.

“Das konnte ich mir fast denken.” sagte Mac leise.

“Findest du das etwa toll?”

“Ich finde es toll, dass beide uns gegenüber mit offenen Karten spielen. Sie könnten uns auch anlügen. Und die Tatsache, das Seth genau dies nicht tut, zeigt doch, wie verantwortungsbewusst er ist.” gab Mac zu bedenken.

“Ja, Mattie hätte es weitaus schlechter treffen können. Aber trotzdem… irgendwie gefällt mir der Knabe nicht.”

“Dir wird kein Junge gefallen, den sie bei uns anschleppt.” lachte Mac entspannt.

“Hey, ich will sie ja nur beschützen.” schmollte Harm.

“Das weiß ich doch.” kam es zärtlich von Mac und sie hauchte ihm einen sanften Kuss auf die Lippen.

“Aber irgendwann wird sie sich in einen Mann verlieben, den sie dann auch heiraten wird. Du kannst nicht gegen jeden kämpfen. Am Ende verlierst du nur Mattie.” erklärte Mac sanft.

“Ich weiß. Aber dennoch… sie wird einfach zu schnell erwachsen. Wieso kann sie denn nicht noch eine Weile ein Kind bleiben? Wir haben sie gerade erst zu uns genommen, und in einem Jahr wird sie schon wieder gehen. Das ist nicht fair.” jammerte Harm.

“Weißt du, vor noch nicht allzu langer Zeit hätte ich darauf geantwortet, dass das Leben nie fair ist, dass es nur um Verluste geht, und wie man am besten mit ihnen umgeht.” sagte Mac nachdenklich.

“Und heute?”

“Heute sehe ich das ein bisschen anders. Natürlich, fair ist das Leben noch lange nicht. Aber sieh uns an. Ich bin schwanger, wir bekommen ein Baby. Und Mattie wächst gerade zu einer wundervollen, bezaubernden jungen Frau heran. Ich bin mit dir verheiratet, wir sind gesund, und arbeiten beide in ziemlich hohen Positionen beim Militär. Fast alles, was ich mir je gewünscht habe, ist in Erfüllung gegangen. Ich weiß nicht, vielleicht war der Weg, den unser Leben genommen hat, doch gar nicht so schlecht. Denn irgendwie glaube ich, wenn wir nur einen Schritt anders gegangen wären, dann wären wir heute nicht hier, in dieser Situation.” führte Mac aus.

“Dennoch. Es gibt viel, was ich gern anders gemacht hätte. Zum Beispiel hätten wir Mattie gleich mit zu uns nehmen sollen, als wir hierher gezogen sind.”

“Vielleicht. Doch vielleicht wäre ich jetzt nicht schwanger. Vielleicht wäre sie eher mit Seth zusammen gekommen, und wäre eher bereit gewesen, mit ihm zu schlafen, und vielleicht hätte das ihre Beziehung zerstört. Vielleicht hätten wir nicht so schnell Anschluss an alle gefunden und uns so gut eingelebt, dass wir Mattie ein stabiles Umfeld bieten können.”

“Das sind ziemlich viele ‘vielleicht’s.” nickte Harm.

“Dessen bin ich mir bewusst.”

“Und wer sagt, dass wir, wenn wir einen anderen Weg genommen hätten, jetzt nicht viel glücklicher wären?” seufzte Harm.

“Ich für meinen Teil kann gar nicht glücklicher sein.” schüttelte Mac sachte den Kopf.

“Im Ernst? Du würdest das alles um nichts eintauschen?” wollte Harm ungläubig wissen.

“Nicht wirklich. Weißt du, natürlich wünsche ich mir, dass wir uns nicht so gestritten hätten, dass Mattie nicht weggelaufen wäre, dass sie nicht bei Jen geblieben wäre. Aber das Gute überwiegt. Ich liebe euch beide so sehr, ich würde euch für nichts in der Welt wieder hergeben.” sagte Mac und versuchte, die aufsteigenden Tränen in ihren Augen zu unterdrücken.

“Oh Sarah. Ich liebe euch beide…” begann Harm, dann streichelte er vorsichtig über Macs Bauch, “euch drei doch auch. Ich könnte es nicht ertragen, einen von euch zu verlieren.” flüsterte er zärtlich und zog Mac in eine feste Umarmung. Sie kuschelte sich bereitwillig an ihn und sog seinen Duft ein.

“Versprichst du mir etwas?” bat sie ihn nach einer Weile sehr leise.

“Wenn ich es halten kann.” erwiderte Harm sanft und streichelte ihr über das lange Haar.

“Versprich mir, dass alles gut wird. Das wir ein gesundes Baby bekommen.” schluchzte Mac.

“Hey, ist ja gut.” war alles, was Harm vor Erstaunen herausbekam. Er versuchte, seine Frau zu trösten, aber es wollte ihm einfach nicht gelingen.

“Wo kommt das denn auf einmal her?” wollte er besorgt wissen, und zwang sie sanft, ihm in die Augen zu blicken.

“Auf einmal? Das war schon die ganze Zeit da.” hauchte Mac und wischte sich die Tränen aus dem Gesicht.

“Wieso hast du mir das nicht gesagt, hm? Wir hätten darüber reden können. Du musst doch nicht allein mit dieser Angst sein.” redete Harm sanft auf sie ein.

“Ich wollte dich nicht runterziehen. Und es ist ja nicht so, als ob ich die ganze Zeit vollkommen panisch wäre. Aber manchmal, da… da ist diese kleine Stimme, die mir sagt, dass es immer noch die Möglichkeit gibt, das etwas schief geht. Mir wurde so oft alles im letzten Augenblick wieder entrissen, dass ich jetzt fast schon darauf warte, wann es wieder passiert.” gestand Mac leise.

“Das musst du nicht. Es wird nichts passieren. Wir werden ein gesundes Baby bekommen. Sie wird perfekt sein.” versicherte Harm ihr.

“Und was ist, wenn es ein er wird?” wollte Mac wissen. Harms Taktik hatte Erfolg, Macs Gedanken wanderten weg von den düsteren Orten, an denen sie sich zuvor befunden hatten.

“Dann wird er genauso perfekt sein. Aber du bist hier diejenige mit den Visionen. Sag du es mir, was wir bekommen.” forderte er sie liebevoll auf.

“Ich habe keine Ahnung.” lächelte Mac.

“Glaub ich dir nicht. Du willst es mir nur nicht sagen.” sagte Harm und tat, als würde er beleidigt schmollen.

“Ich kann dir eines sagen, wenn unser Kind genauso leicht eingeschnappt ist wie du, dann werden wir unsere wahre Freude an seinen Teenagerjahren haben.” lachte Mac.

“Wer wird hier bitte leicht eingeschnappt?” fragte Harm drohend und beugte sich über Mac. Obwohl die es versuchte, es gelang ihr einfach nicht, ihr Lachen zu bändigen.

“Marine, da ist wohl eine Abreibung fällig.” grinste Harm und begann sie zu kitzeln.

“Gnade. Gnade!” lachte Mac laut.

“Also, nimmst du es zurück?” fragte Harm, als er von ihr abließ. Als Mac sich etwas beruhigt hatte, schüttelte sie den Kopf und steckte ihm die Zunge raus.

“Na warte Colonel!” knurrte Harm amüsiert. Er packte Mac, doch die drehte die beiden schnell um, sodass Harm auf dem Rücken lag, und sie auf ihm. Die beiden sahen sich tief in die Augen und wurden schlagartig wieder ernst.

“Weißt du eigentlich, wie sehr ich dich liebe?” fragte Mac leise und streichelte ihrem Mann zärtlich über die rechte Wange.

“Sicher genauso sehr, wie ich dich liebe.” antwortete Harm liebevoll. Die beiden versanken in einem leidenschaftlichen Kuss, der mit Sicherheit zu mehr geführt hätte. Hätte Mac nicht gerade da gähnen müssen.

“So, jetzt ist Schluss. Mein Jarhead braucht seinen Schlaf.” sagte Harm liebevoll und wollte sich drehen. Doch Mac hielt ihn sanft davon ab.

“Ich finde das hier bequem.” sagte sie und kuschelte sich an ihren Ehemann.

“Wirklich?” wollte der etwas verwundert wissen.

“Hm. Hältst du mich fest?” bat Mac ihn leise, als sie die Augen schloss.

“Immer, Sarah. Und ich lass dich nie wieder gehen.” flüsterte Harm leise und schloss die Arme sanft um sie. Nach noch nicht einmal zehn Minuten schliefen beide tief und fest.


So, das war der Teil, der auch im alten Forum schon erschienen war. Ein Update gibt es noch dieses Wochenende. Und da ihr das hier gerade alle so schön gelesen habt, hinterlasst doch bitte im entsprechenden Bereich FB, oder wenn ihr euch nicht traut, dann schreibt eine PM. So, jetzt muss ich aber leider gehen. Tschüss.


*~*~*

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RE: Ein neues Leben

#48 von totally_shipper , 11.05.2007 20:18

*trommelwirbel* Ich hab es geschafft. Hier das versprochende Update. Und denkt dran, nach dem Lesen das FB nicht vergessen.


2.4.2007
1853 PST
Haus der Rabbs
San Diego, CA

Der Tag war für Harm und Mac ziemlich stressig gewesen. Bei JAG waren beide kaum zu einer Pause gekommen, ständig tauchte ein neues Problem auf, das unbedingt sofort gelöst werden musste. Beide waren froh, endlich wieder zu Hause zu sein und sich entspannen zu können. Obwohl, das mit dem Entspannen sah Mattie anscheinend ganz anders.

„Bitte Dad!“ flehte sie Harm jetzt schon zum zehnten Mal an.

„Mattie, wie oft muss ich es denn nun noch sagen?“ stöhnte Harm entnervt.

„Mac, sag doch auch mal was.“ wandte sich der Teenager an Mac, in der Hoffnung, bei ihr Unterstützung zu finden. Falsch gedacht.

„Ich halte mich da raus. Klärt das bitte unter euch, und wenn es geht, ein bisschen leiser.“ bat Mac die beiden Streithähne. Mattie funkelte Harm herausfordernd an.

„Du brauchst mich gar nicht so anzuschauen.“ schüttelte Harm den Kopf.

„Nenn mir einen Grund, wieso ich nicht gehen darf.“ forderte Mattie ihn auf.

„Er wohnt am anderen Ende der Stadt.“ sagte Harm einfach.

„Na und?“ rief Mattie aus.

„Du wirst nicht zu ihm gehen, und damit basta.“ entschied Harm etwas lauter. Mattie sah ihn perplex an.

„Du kannst mich echt mal.“ fauchte sie wütend, dann verließ sie das Wohnzimmer. Keine Minute später knallte ihre Zimmertür zu.

„Ich rede mit ihr.“ seufzte Harm und ging seiner Tochter hinterher.

„Raus.“ empfing ihn Mattie in ihrem Zimmer. Sie saß am Schreibtisch und zeichnete.

„Ich will mich nicht mit dir streiten. Wirklich nicht.“ seufzte Harm.

„ Dann gehst du besser.“ zuckte Mattie nur mit den Schultern.

„Du kannst es wirklich nicht verstehen, oder?“ wollte Harm wissen und ließ sich auf ihrem Bett nieder. Mattie drehte sich im Drehstuhl zu ihm um.

„Wieso du mich beschützen willst? Doch, das kann ich sogar recht gut verstehen. Aber wieso du Seth als Bedrohung ansiehst, das kann und werde ich nie verstehen. Meine Güte, du hast gestern selbst miterlebt, wie wir uns gestritten haben. Und heute ist sein Geburtstag, ich wäre gern bei ihm.“ erklärte Mattie.

„Ruf ihn an, er kann gern hierher kommen.“ bot Harm ihr an.

„Witzig. Er geht nicht an sein Handy, wenn er meine und unsere Nummer im Display sieht. Was glaubst du, was ich den ganzen Tag versucht habe?“ schnaubte seine Tochter wütend.

„Mattie, ich diskutiere diesmal nicht. Es ist fast dunkel draußen, und du läufst nicht in diesem Viertel durch die Gegend. Punkt aus.“

„Dann fahr mich hin. Fahr mich hin und hol mich 2230 wieder ab. Dann weißt du, wo ich bin, und dass ich pünktlich wieder zu Hause bin.“ bat Mattie ihn inständig. Harm schien kurz zu zögern, doch dann schüttelte er langsam den Kopf.

„Nein. Nicht unter der Woche.“

„Super.“ warf Mattie aufgebracht die Arme in die Luft.

„Das macht dir richtig Spaß, oder? Dass er nicht mehr mit mir reden will, und du unsere Beziehung weiter ruinieren kannst.“ warf sie Harm vor.

„Das ist nicht wahr, und das weißt du ganz genau.“ schüttelte Harm den Kopf.

„Tue ich das?“ wollte Mattie nur wissen. Harm sah sie fragend an.

„Dir hat diese Beziehung doch von Anfang an nicht gepasst. Umso besser für dich, wenn wir uns trennen.“ führte Mattie aus.

„Mattie, glaubst du wirklich, ich würde derartig auf deinen Gefühlen herumtrampeln?“ wollte Harm sanft wissen. Mattie schwieg jedoch, anstatt ihm eine Antwort zu geben.

„Damit das klar ist, du bleibst heute Abend hier. Wenn du mich suchst, ich bin bei Mac im Wohnzimmer.“ seufzte Harm niedergeschlagen. Er ließ seine Tochter allein in ihrem Zimmer zurück, wo die gegen ihre Tränen ankämpfte. Kaum hatte sie sich etwas unter Kontrolle, klingelte ihr Handy. Als Mattie die Nummer im Display erkannte, nahm sie sofort ab.

„Hey.“ war alles, was ihr einfiel.

„Selber hey. Tut mir Leid, dass ich erst jetzt anrufe. Ich hatte mein Handy zu Hause vergessen.“ antwortete Seth ihr.

„Schon gut. Ich wollte dir nur alles Gute wünschen.“ beruhigte Mattie ihn.

„Danke.“ kam es von Seth. Eine peinliche Pause entstand, da beide nicht wussten, ob sie über den gestrigen Abend reden sollten, oder besser doch nicht.

„Wegen gestern…“ begann Mattie zögerlich.

„Bevor du etwas sagst, dass wir uns gestritten haben, das tut mir Leid. Ich wollte nicht so explodieren. Kannst du mir verzeihen?“ erkundigte Seth sich zerknirscht.

„Du musst dich nicht entschuldigen. Du hattest doch Recht. Mir tut mein Verhalten Leid. Ich hab von dir verlangt, meine Entscheidung hinzunehmen, aber bei dir war ich selbst nicht dazu bereit.“

„Schon gut. Wieso vergessen wir nicht einfach, dass das passiert ist, hm?“ wollte Seth sanft wissen.

„Irgendwie glaube ich, dass das keine gute Idee ist. Ich würde gern mit dir reden, aber nicht am Telefon.“ seufzte Mattie.

„Soll ich zu euch kommen?“ erkundigte Seth sich sofort.

„Geht das? Harm will mich nicht weglassen.“ erklärte Mattie ihm.

„Kein Problem. Soll ich bei euch klingeln, oder treffen wir uns draußen?“ fragte Seth nach.

„Ich glaube, den beiden würde es besser gefallen, wenn wir bei uns blieben.“

„Auch gut. Ich bin in 45 Minuten bei dir. Bis gleich.“

„Ja, bis gleich.“ seufzte Mattie und legte auf.

Seth hielt Wort, kaum eine dreiviertel Stunde später klingelte es an der Hautür. Mattie wollte öffnen gehen, aber Harm war schneller.

„Guten Abend, Mr Rabb. Ist Mattie da?“ hörte Mattie Seths Stimme, als sie aus ihrem Zimmer kam.

„Ja. Kann ich ihr etwas von dir ausrichten?“ wollte Harm wissen.

„Nicht nötig, Dad.“ meldete Mattie sich zu Wort.

„Hallo.“ begrüßte sie dann Seth und hauchte ihm einen Kuss auf die Wange. Was dem Jungen mehr als peinlich zu sein schien. Mattie nahm seine Hand und zog ihn mit sich in Richtung ihres Zimmers. Als Seth sich kurz herumdrehte, sah er den warnenden Blick, den Harm ihm zuwarf.

„Setz dich doch. Möchtest du etwas zu Trinken?“ erkundigte Mattie sich bei Seth, als beide sich auf ihr Bett sinken ließen.

„Nein, danke. Was war das da eigentlich gerade?“ wollte Seth verwirrt wissen, und zog sich die Jacke aus.

„Harm im Beschützermodus. Keine Ahnung, was das sollte.“ schüttelte Mattie den Kopf.

„Und jetzt? Wie lange haben wir, bevor er in der Tür steht und mich rauswirft?“ versuchte Seth einen Scherz.

„Das ist nicht witzig.“ schüttelte Mattie den Kopf.

„Entschuldige.“ kam es sofort von Seth. Zärtlich strich er ihr eine Haarsträhne aus dem Gesicht und spielte kurz mit der Locke.

„Du hast mir so gefehlt.“ flüsterte Mattie leise.

„Wieso? Wir haben uns doch gestern gesehen.“ erinnerte Seth sie.

„Aber du hast meine Anrufe ignoriert. Ich… ich dachte schon, es wäre aus zwischen uns.“ gestand sie und wischte sich verlegen eine Träne aus dem Gesicht.

„Oh Mattie.“ hauchte Seth und umarmte sie zärtlich. Er ließ sich ganz auf das Bett fallen und zog Mattie mit sich, bis er lang gestreckt dalag, und Mattie sich halb auf ihm befand.

„Erstens, wenn es zwischen uns aus gewesen wäre, dann hätte ich das gesagt. Und zweitens, du bist mir viel zu wichtig, als dass ich das zwischen uns nur wegen einem dummen Streit beenden würde.“ erklärte er ihr sanft. Mattie kuschelte sich glücklich an ihn und schloss die Augen, um den Augenblick noch mehr auszukosten.

„Wir beide sind schon ein komisches Paar.“ sagte sie nachdenklich.

„Klar. Aber so wird es wenigstens nicht langweilig.“ lachte Seth leise und streichelte ihr über den Rücken.

„Spinner.“ grinste Mattie und küsste ihn zärtlich.

„Das gefällt dir doch so an mir.“ lachte Seth, kaum das sie sich getrennt hatten.

„Nicht nur das.“ murmelte Mattie und kuschelte sich wieder an ihn. „Du kannst auch ernst sein. Und mich aufheitern, wenn ich es am meisten brauche.“

„Mattie, wegen gestern… Ich hab Mac um etwas gebeten, was nicht sehr klug war.“ gestand Seth ihr leise. Mattie sah ihn fragend an.

„Ich hab dir doch von der Party erzählt, die am Wochenende bei mir steigen soll. Na ja, Mac sollte dir verbieten, bei mir zu übernachten.“ platzte es aus Seth heraus. Mattie war vollkommen sprachlos. Zuerst wies er sie offen zurück, und jetzt heckte er auch noch Pläne aus, wie er das gar nicht mehr zu tun brauchte.

„Es ist nicht so, wie du denkst.“ sagte Seth hastig, als er sah, wie sehr Mattie mit der Enttäuschung kämpfte.

„Wie ist es denn dann?“ wollte die schnippisch wissen.

„Du hast Recht, ich hab es gemacht, weil ich nicht mit dir schlafen will. Aber doch nicht, weil ich dich nicht attraktiv finde. Meine Güte, Mattie, du bist das schönste Mädchen, was ich je gesehen habe. Das wir diesen letzten Schritt nicht gehen, liegt einzig und allein an mir. Ich bin einfach noch nicht soweit.“ versuchte Seth wieder, es ihr zu erklären.

„Kann ich dich etwas fragen?“ erkundigte Mattie sich. Seth nickte langsam.

„Bist du noch Jungfrau?“

Seth schüttelte den Kopf. „Nein, bin ich nicht.“

„Wie lange warst du mit den Mädchen zusammen, bevor du mit ihnen geschlafen hast? Sicherlich kürzer, als wir jetzt schon ein Paar sind.“ schnaubte Mattie und setzte sich auf.

„Mattie, keine dieser Beziehungen –wenn man die überhaupt als solche bezeichnen darf- hat mir so viel bedeutet, wie unsere. Ich will-“

„-das alles nicht kaputt machen. Du wiederholst dich.“ vervollständigte Mattie.

„Was muss ich tun, damit du mir glaubst? Was ist nötig, damit du aufhörst, den Grund immer wieder bei dir zu suchen? Mattie… ach, vergiss es.“ schnaubte Seth und verschränkte wütend die Arme.

„Was soll ich vergessen? Verdammt, rede mit mir.“

„Das versuche ich doch. Aber du hörst mir nicht zu, egal was ich sage, du denkst immer noch, was du willst.“ hob Seth die Stimme.

„Weil deine Erklärungen keinen Sinn ergeben!“ verteidigte Mattie sich.

„Für dich vielleicht nicht! Ich bin in der Vergangenheit immer nur enttäuscht worden, ich hab mehr für meine Partnerinnen empfunden, als die für mich. Und Sex war immer eine Verzweiflungstat, um sie weiter an mich zu binden. Verdammt, ich will das nicht noch mal erleben!“ rief er verzweifelt aus. Mattie wusste nicht, was sie dazu sagen sollte.

„Wieso… wieso hast du mir das denn nicht eher gesagt?“ fragte sie nach einiger Zeit leise.

„Du wolltest ja nicht zuhören.“ zuckte Seth mit den Schultern. Zärtlich streichelte Mattie ihm über die Wange.

„Es tut mir Leid. Wirklich. Das habe ich nicht gewusst.“ sagte sie sanft und hauchte ihm einen Kuss auf die Stirn.

„Ist schon gut.“ sagte Seth und zog sie an sich.

„Nein, ist es nicht. Es tut mir wirklich Leid. Du hättest mir das nur sagen brauchen, dann hätten wir uns dieses ganze Gezanke sparen können.“ schüttelte Mattie den Kopf und kuschelte sich an ihn.

„Du bist nicht mehr sauer?“ erkundigte Seth sich vorsichtig.

„Nur, weil du es nicht eher gesagt hast. Aber ich kann dich jetzt verstehen. Und ein kleiner Tipp für die Zukunft, rück eher mit der Sprache heraus. Damit ersparst du dir eine ganze Menge Ärger und Streit.“ antwortete seine Freundin einfach.

Ich weiß, sieht wenig aus. Mehr wird es aber heute nicht. Und jetzt gehen wir fein in den FB Bereich und geben dort unsere Meinung und konstruktive Kritik ab.


*~*~*

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