The Real Insanity oder Der ganz normale Wahnsinn I.und II.!? von Flim

#1 von Petra-Andreas , 14.05.2007 22:15

Titel: The Real Insanity oder Der ganz normale Wahnsinn I.und II.!?


Autor: Flim
E-Mail: Flim2323@yahoo.de
Rating: hmm... ich würde sagen G, oder? *grübel* ;D
Typ/ Kategorie: J, Fun & Action and... let`s see!
Spoiler: Ich glaub keine.... Oder doch? *denk-denk..*

Disclaimer: Alle Rechte an der Fernsehserie JAG und ihren Charakteren gehören Donald P. Bellisario, Bellisarius Productions, CBS und Paramount

Sonstiges: Ihr wolltet es ja nicht anders! Hier habt ihr nun den "Salat"! *fg* Wie ihr euren Flim ja mittlerweile kennt ist diese FF kräftig gewürzt mit Sarkasmus und etwas Ironie schadet ja auch nicht, oder? Sie ist stückweise vll etwas bitterbös, aber so bin ich nun mal (zumindest beim Schreiben!) *g*. Ich hoffe (wie immer) dass mir nicht zu schnell der "Stoff" ausgeht, doch das lässt sich nun mal nicht beeinflussen! *heul* Ach ja, Feedback ist ausdrücklich erwünscht! So, dann lasst uns mal los legen! Let meeeee entertain youuuuu!!! :D

Euer Flim.


Es war einer dieser typischen Tage im Leben des Commander Harmon Rabb Juniors und so begann er auch. Der Commander schreckte aus einem traumlosen Schlaf hoch als sein Radiowecker ihn mit "I can get no satisfaction" anbrüllte. Er ließ ihn an und tastete nach dem Schalter seiner Nachtischlampe.

"Wo...?"

Dann wurde er fündig und als das Licht aufflammte, schloß er geblendet die Augen. Wenn Jemand eines Tages behaupten sollte, er wäre morgens gut gelaunt und vollgepumpt mit Energie, so würde er ihn wegen übler Nachrede und Verleumdung anklagen! Langsam brachte er seinen Oberkörper in eine aufrechte Position, dann kam der anstrengendste Teil - er mußte seine Beine über die Bettkante schieben, wohlig und noch total verpennt brachte er es sogar fertig sich in die senkrechte Position zu bringen. Harm streckte sich und gähnte lautstark, dann schlappte er zunächst in die Küche. Dort machte er sich an der Kaffeemaschine zu schaffen. Der Commander füllte Wasser ein und anschließend das Kaffeepulver, dann betätigte er den Anschalter. Es knallte laut und eine kleine Rauchfahne stieg auf.

"Auch das noch! Kein Kaffee am Morgen bringt Kummer und Sorgen," sinnierte er. "Na gut, dann eben nicht!"

Mit halbgeschlossenen Augen torkelte er ins Bad. Als er unbekleidet unter der Dusche stand, drehte er wie üblich den kalten Wasserhahn auf und in froher Erwartung auf das erfrischende Nass begann er zu singen. Es geschah jedoch nichts! Sein Gesang verstummte. Entgeistert sah er seine Dusche an. Kein winziger Tropfen Wasser war zu sehen. In der Hoffnung dass er bei dem warmen Wasserhahn mehr Glück hatte, drehte er ihn auf. Im Stich gelassen von seiner eigenen Dusche und am Boden zerstört schob er sein wohlgeformtes Heck aus der Dusche.

<Was ist denn nur heute los? Erst verweigert mir meine sonst zuverlässige Kaffeemaschine den Dienst und dann DAS! Der Tag fängt wirklich toll an! Für Mac bin ich heute der geborene Verlierer, im Gericht!>

Der total frustrierte Offizier der US Navy dackelte hinüber in sein Schlafzimmer. Die weiße Uniform mit den Goldwings hing bereits an der Schranktür. Seufzend zog er sie an, doch dann fiel ihm siedendheiß ein, dass er vergessen hatte die Wasserhähne wieder abzudrehen. Harm ging schnellen Schrittes zurück ins Badezimmer. Er hatte seine Hände schon an den Armaturen als es plötzlich merkwürdig laut gurgelte und ein Rauschen sich hinzu gesellte. Er trat einen Schritt zurück und zog die Augenbrauen erstaunt in die Höhe. Als das Wasser mit so einer Intensität die Leitung herauf schoß, dass das außerhalb an der Wand verlaufene Rohr zerbarstete und ihm das rostige Wasser die sonst schneeweiße Uniform einsaute.

"SHIT!"

Harm rannte mit seiner bräunlich besprenkelten Uniform zu den Notventilen und drehte diese ab, dann rief er den Klempner-Notdienst an. Als er Lappen und Putzzeug holte, fiel sein Blick auf seine Armbanduhr.

"Verdammt! Jetzt komme ich auch noch zu spät!"

Er ging zum Telefon und rief im Hauptquartier des Judge Advocate General Corps der United States Navy an.

"Gunnery Sergeant Galindez."

"Hier spricht Harmon Rabb. Gunny? Ich habe hier ein kleines Problem. Ähh.."

"Sir, der Admiral hat schon drei Mal nach Ihnen gefragt."

"Können Sie ihm schonend beibringen, dass ich später komme? Zur gerichtlichen Anhörung im Falle Petty Officer Guinar werde ich pünktlich da sein."

"Und wenn der Admiral fragt, WARUM Sie nicht da sind?"

Harm stöhnte leicht auf.

"OK, Gunny ich sag's Ihnen. Ich habe einen Rohrbruch im Bad."

Der Gunny grinste und antwortete: "Ich verstehe, Sir."

"Nicht das was Sie denken! Ich habe wirklich einen Rohrbruch."

"In Ordnung, Sir."

Als Victor Galindez den Hörer aufgelegt hatte, ertönte erneut die Stimme des Admirals.

"Hat sich der Commander inzwischen eingefunden?"

"Nein, Sir. Er hat angerufen und gesagt es würde später."

Die Gesichtszüge des Admirals verhärteten sich.

"Commander Rabb hat einen Rohrbruch. Sir."

"So? Einen Rohrbruch hat er also."

"Ja. Sir."

Dem Gunny beschlich langsam das Gefühl, dass Admiral A.J. Chegwidden ihm kein Wort glaubte.

Dies bestätigte sich auch gleich.

"Gunny? Es ist zwar nett, dass Sie sich so für den Commander einsetzen, aber denken Sie sich das nächste Mal eine bessere Ausrede aus. Verstanden?"

"Ja, Sir."

"Weitermachen!"

"Aye, Aye Sir."

Der Admiral stapfte in Richtung seines Büros und zu Tiner sagte er mürrisch: "Verbinden Sie mich sofort mit Commander Rabb!"

"Sehr wohl, Sir."

Hinter seinem Rücken bemerkte er eine Bewegung und als er sich umdrehte stand Colonel Sarah McKenzie dort.

"Guten Morgen, Admiral."

"Guten Morgen, Colonel! Gut, dass Sie da sind. Wissen Sie was mit Rabb los ist?"

Colonel McKenzie sah ihn erstaunt an. Was war mit Harm? Sie hatte ihn heute noch nicht gesehen. Ob etwas passiert war? Ihr Kollege war zwar nie pünktlich, aber ihre innere Uhr sagte, dass er bereits 25min überfällig war.

"Nein, Sir."

"Sir? Commander Rabb ist am Telefon. Soll ich das Gespräch in Ihr Büro legen?"

"Nein, Tiner. Geben Sie mir den Hörer!"

<Der kann sich auf was gefaßt machen! Rohrbruch! Das ich nicht lache!>

"Chegwidden."

"Guten Morgen, Admiral."

"Verraten Sie mir doch mal, was an diesem Morgen gut sein soll? Wo sind Sie?" knurrte der Admiral.

"Äh...Sir...Ich...ich habe einen Rohrbruch im Bad. Der Klempner ist bereits unterwegs hierher."

"Wem wollen Sie das weismachen, Commander?"

Harm sah das Gesicht seines CO's vor sich und rutschte unruhig auf seinem Stuhl herum.

"Sir! Admiral! Ich denke es ist nicht so schlimm. Ich hoffe es."

"Na gut. Wenn Sie alles in Ordnung gebracht haben, dann kommen Sie auf dem schnellsten Weg hierher. Aspirin müssen Sie nicht mitbringen!"

"Sir?"

"Chegwidden. Ende."

"Aye, Sir!" erwiderte Commander Rabb in das tutende Ende des Telefons. "Puuh..."


Es klopfte an seiner Wohnungstür.

"Das ging aber schnell," sagte er mehr zu sich.

In der Annahme es sei der Klempner ging er die Tür öffnen, ohne vorher durch den Türspion zu schauen. Er sah eine vermummte Gestalt vor sich und reagierte eine Sekunde zu spät. Etwas traf ihn am Kopf und schlagartig wurde er in Dunkelheit gehüllt.

Um 11Uhr war die Anhörung von Petty Officer Guinar festgesetzt. Es war jetzt 10.15Uhr. Sarah McKenzie saß in ihrem Büro und starrte auf die aufgeschlagene Akte, doch sie sah sie nicht. Wo war Harm? Er hatte doch gesagt, dass der Klempner bereits unterwegs gewesen sei als er hier anrief. Immer mehr übernahm die Sorge um Harm die Oberhand. Da war etwas passiert!

Mit diesen Gedanken klopfte sie wenige Minuten später an der Tür des Admirals.

"Herein!"

Sie spürte dass ihr Co sich nicht gerade in allerbester Stimmung befand. Vor seinem Schreibtisch nahm sie Haltung an.

"Stehen Sie bequem! Was kann ich für Sie tun?"

Mac räusperte sich.

"Nur nicht so zögerlich, Colonel! Was gibt es?"

"Nun ja, es geht um den Commander."

"Und weiter?"

"Ich frage mich wo er bleibt, Sir."

Der Admiral hatte sich diese Frage in der letzten Stunde auch schon ein Dutzend Mal gestellt. Tiner hatte des öfteren versucht den Commander zu erreichen, allerdings ohne Erfolg.

"Sir? Ich habe ein paar Mal versucht den Commander telefonisch zu erreichen, doch er geht nicht ran, Sir."

"Nicht nur Sie! Das Beste wird sein ich schicke Lt. Roberts mal bei ihm vorbei. Was meinen Sie?"

"Das ist eine gute Idee, Sir."

"Schicken Sie ihn mir rein! Wegtreten!"

"Aye, Sir."

Ein paar Minuten später stand Lt. Bud Roberts im Büro des 2-Sterne Admirals.

"Lt. Roberts, Sie werden jetzt zu Rabb fahren und ihn auf dem schnellsten Wege hierher bringen! Verstanden?"

"Aye, Sir."

Der Lt. wandte sich zum Gehen, als der Admiral hinzufügte.

"Notfalls fesseln Sie ihn!"

"Sir?"

"Nichts. Wegtreten!"

"Jawohl, Sir."

<Kann denn Rabb nicht einmal da sein, wenn man ihn braucht? Und jetzt kommt auch noch der Marineminister. Ich fürchte das wird wieder eine feuchte Angelegenheit.>


Nördlich der Union-Station,
Washington D.C.

Lt. Roberts klopfte an der Wohnungstür, doch nichts geschah. Dann beschloß er die Tür aufzubrechen, was leider auch mißlang, stattdessen schmerzte ihn seine Schulter.

<Wie kriegen die Helden das bloß im Film hin? Na ja, auch egal. Mal sehen Vielleicht hat er ja den Schlüssel wieder am Briefkasten versteckt. Bingo! Lt. Sie haben 100 Punkte! Gern, mache ich das ja nicht, aber es ist nun mal ein Befehl. Der Commander wird das hoffentlich verstehen.>

Er schloß die Tür auf und stand dann in der zerwüsteten Wohnung seines Freundes Harm. Der Boden war übersät mit Scherben, das Sofa aufgeschlitzt, doch das interessierte ihn weniger. Wo war Harmon Rabb Junior?

"Commander? Wo sind Sie?"

Keine Antwort.

Was war hier bloß passiert? Wo war Harm?

Der Lt durchquerte die Wohnung und fiel dann erstmal die zwei Stufen zu Harm's Schlafzimmer hinauf. Überall lagen verstreut Kleidungstücke. Plötzlich blieb er stehen. Da rauschte doch Wasser! Das kam aus Richtung Badezimmer. Als Bud das Bad betreten hatte, wußte er wo sein Freund war.

"Commander! Hören Sie mich? Moment ich mache Sie von den Fesseln los!"

Sein Freund stand gefesselt und geknebelt an den Armaturen der Dusche. Aus dem kaputten Rohr floss eiskaltes Wasser über den Commander. Als er ihn davon befreit hatte, fiel Harm ihm bewußtlos in die Arme. Bud fasste ihn unter den Armen. Das Commander Rabb kein Leichtgewicht war, hatte er sich schon gedacht, aber mußte er dazu auch noch so unhandlich sein? Es bereitete dem Lt. größte Schwierigkeiten Harm in sein Schlafzimmer zu schleifen. Als er ihn auf das Bett hievte, fiel er vom Schwung mitgerissen über den Commander. Schnell sprang er wieder auf.

"Puuhh..."

<Was mache ich jetzt? Ich werde am Besten erstmal den Admiral verständigen.>

So geschah es dann auch.

"Der Commander ist überfallen worden und ist bewußtlos!?"

"Ja, Sir. Sie haben ihn gefesselt und dann unter der Dusche festgebunden. Er ist eiskalt."

"Also hatte er doch keinen Rohrbruch?"

"Doch Sir! Aber es fließt ja deswegen immer noch Wasser heraus."

"Das Rohr ist kaputt, aber es fließt immer noch Wasser. Habe ich das richtig verstanden?"

"Ja, Sir!"

"Ziehen Sie ihm die nassen Sachen aus! Ich schicke Ihnen gleich noch Jemanden vorbei der Ihnen helfen wird!"

"Aye, Sir."

Bud begann seinen immer noch bewusstlosen Freund von den nassen Klamotten zu befreien, was nicht so einfach war. UNHANDLICH war das richtige Wort! Commander Harmon Rabb war baumlang und kein Leichtgewicht. Harm's Arme aus dessen Hemd herauszuholen war kein Kinderspiel. Bud versuchte es mit einer do-it-yourself Gehirnwäsche. Er versuchte sich vorzustellen Klein AJ zu Wickeln. Bud musste zu seinem Leidwesen erkennen, dass Harm und sein Sohn definitiv nicht das Gleiche war. Er stöhnte gequält auf. Als es an der Haustür klopfte, hatte er es gerade mal geschafft dessen Oberkörper frei zu machen. Er ging erleichtert an die Tür. Das mußte die Hilfe sein vor der sein CO gesprochen hatte. Bud war gespannt wen er geschickt hatte und sein Unglauben stand ihm deutlich ins Gesicht geschrieben, als er der Person gegenüber stand.

"Colonel?"

"Ja, Bud. Wo ist Harm?"

"Er ist im Schlafzimmer. Kommen Sie!"

"Sie haben mich gerade so...so komisch angesehen. Ist etwas nicht in Ordnung?"

Sie sah ihn fragend an.

"Äh nein, Ma'am. Ich... ich dachte nur, dass..."

"Das der Admiral jemand Anderen schicken würde," vollendet Mac seinen Satz.

"Ja, Ma'am. Verzeihung! Ich wollte Sie nicht..."

"Schon gut, Bud! Der Admiral wollte den Gunny schicken, aber er war ausser Haus und da hat er mich gefragt. Ich..."

Sie stockte als sie Harm sah.

<Mein Gott! Selbst als Eiszapfen sieht er zum Anbeissen aus!>

Sie riß sich zusammen. Harm war ihr Kollege und ihr bester Freund und sie hatte ihn schon einige Male "Oben-Ohne" gesehen, aber dennoch gelang es Cmdr. Rabb mit diesem makellosen, durchtrainierten Oberkörper sie in Verzückung zu versetzen.

"OK, Bud dann wollen wir mal den Commander von den restlichen nassen Sachen befreien!" forderte sie ihn auf.

Als sie ihm die Hose ausgezogen hatten, sah Mac Bud an.

"Ma'am? Ich mache den Rest schon!"

"Danke."

Eigentlich sehr schade, dachte Mac und verließ das Schlafzimmer, während Bud sich die Boxershorts seines Freundes vornahm. Harm stöhnte leicht auf, dann öffnete er die Augen und sah Bud, wie er ihm an der Boxershorts herumfingerte.

"Bud? Was machen Sie da?" stöhnte Harm misstrauisch.

"Ich...ich...ich wollte...also...ich meine..." stotterte Bud verlegen.

Der Lt. fühlte sich wie ein ertappter Spanner und seine Ohren wurden immer heisser.

"Schon gut, Bud. Ich nehme an, Sie wollten mich von der nassen Boxer befreien."

Unerwartet fingen Harm's Kiefer an aufeinander zu schlagen. Das Klappern seiner Zähne war nicht zu überhören und prompt stand Mac im Zimmer.

"Harm!"

"Ma..Mac...Mir ist so kalt..."

Sie sah seine bläulichen Lippen und schnappte sich seine Bettdecke und wickelte ihn fürsorglich damit ein.

"Lieutenant? Ist alles in Ordnung bei Ihnen? Sie haben so rote Ohren! Machen Sie uns doch mal eine Kanne Tee," forderte Mac ihn grinsend auf.

"Nein-nein! Alles in Ordnung! Schwarzer Tee, Ma'am?"

"Ja, Bud."

Er wandte sich umgehend ab und verließ das Schlafzimmer. Harm und Mac tauschten amüsierte Blicke aus.

"Was ist passiert?" fragte Mac nun besorgt.

"Wolle...Wollen Sie...alles...hö-hören?" stotterte Harm.

"Harm!"

Mac sah ihn vorwurfsvoll an.

"Scho-schon gut. Als erstes ist mir heu-heute morgen die..die Kaffeemaschine beinahe um die Ohren ge-geflogen und da...dann..."

"Was kann man anderes von einer Kaffeemaschine erwarten, deren Besitzer ein Ex-Pilot ist?"

"Sehr...sehr charmant ausgedrückt, Colonel. Also, dann ging ich...ich unter die Dusche...Da kam ab-aber kein Tropfen Wasser. Ich zog mich an, dann...dann fiel mir ein, dass-ss ich vergessen hatte den Wass-serha-hahn wieder abzudrehen. Also bin ich zu-zurück und...und als ich die Du-Du-Dusche ausmachen woll-llte, gurgelte es so...so komisch. Ich bin ein Stück weggega-gangen und da...da kam das Wasser nur so rausgeschooo-oossen. Na ja, es war eine brau-braune Rostbrühe und mei-meine Uniform total rui-iniert. Das Notventil hab-habe ich dann ab-abgedreht und Putzzz-zeug ge-ge-geholt. Es kling-gelte. Ich..ich dachte es sei der...der Klempner - war er wohl nicht. Der Typ zog mir eins über-über den Kopf. Das nä-nächste woran ich mich er-erinnnere ist dass-dass ich unter der kalten Du-Dusche stand und dann...dann wirds wieder dunkel."

"Sie wissen schon dass Sie einen Türspion haben?" stichelte Mac.

"Mac! Mir is-ist nicht zum Witzeln!"

"Verstehe ich. Das Flieger-Ego hat mächtig Schaden erlitten!"

"Sagen wir ma-mal so. Mei-Meine Flügel sind etwas nass geworden!"

"Hoffentlich nicht angerostet?"

"Kei-Keine Angst! Sie glänzen nach...nach wie vor und Sie wissen ja was man über White Dress und...."

"Goldwings sagt. Egal ob trocken oder nass, dass wird völlig überbewertet!"

"Ach ja?"

Harm sah sie mit hochgezogener Augenbraue breit grinsend an.

<Na ja, Cmdr in Boxershorts sehen Sie zumindest nicht viel schlechter aus!<

"Ja. Und jetzt Flyboy, ziehen Sie sich was Trockenes an!"

"Aye, Aye Ma'am!"

Harm suchte seine Klamotten auf dem Boden zusammen und entschied sich dann doch gegen seine Ersatzuniform. Stattdessen fand er ein Navy T-Shirt und seine Lieblingsjeans. Er grinste als er sich an eine dieser typischen Diskussionen mit Mac erinnerte. Sie wollte eine exakte Erklärung warum ausgerechnet diese Jeans sein absoluter Liebling war. Nach etlichen Minuten des hin und her, hatte er es dann doch geschafft sie kurze Zeit sprachlos zu bekommen. Seine Antwort hatte damals gelautet: Weil sie dem Inhalt meiner Hose genügend Bewegungsfreiheit läßt! Mac hatte ihn sprachlos angeschaut und Harm mußte über ihren sehr dämlichen Gesichtsausdruck lachen. Es war ein sehr schöner Abend gewesen.

Mac war in der Zwischenzeit zu Bud hinüber gegangen. Sie begannen damit das Gröbste aufzuräumen bzw. wegzuwerfen. Harm erschien 3 Minuten später vollständig bekleidet.

"He! Das müssen Sie doch nicht machen, dass kann..."

Bud`s Handy klingelte, er nahm ab.

"Lt. Bud Roberts."

"..."

"Ja, Sir. Nein, Sir. Cmdr. Rabb ist auf dem Wege der Besserung."

"..."

"Eine Beule und eine leichte Unterkühlung, Sir."

"..."

"Ich werde es ausrichten, Sir."

"..."

"Aye, Sir."

Er legte auf. Harm und Mac sahen ihn fragend an.

"Ich muß zurück ins Büro," erklärte der Lt..

"Und was hat der Admiral sonst noch gesagt?" fragte Mac.

"Nun ja, Ma'am. Er hat die Anhörung vertagen lassen und mir den Auftrag gegeben, dass Sie, Sir, sich erst etwas erholen sollten und dass Sie, Ma'am auf den ähhh... Commander aufpassen sollen."

"WIE BITTE? Aufpassen? Ich bin doch kein Baby, ausserdem bin ich wieder topfit," erwiderte Harm im Brustton der Überzeugung.

Von Mac bekam er einen spöttischen Blick geschenkt.

"Commander? Sie fühlen sich soweit vielleicht wieder gut, aber ihr Körper ist noch nicht 100% fit. Sie bleiben hier und ruhen sich aus!"

"Mac! Ich..." entgegnete Harm.

"Bud? Danke für den Tee und richten Sie dem Admiral aus, dass ich unseren Flyboy unter Kontrolle habe! Wenn etwas Wichtiges sein sollte, dann wissen Sie ja jetzt wo Sie mich erreichen können!" unterbrach Mac ihn.

"MAC!!! HALLO???" versuchte es der baumlange Cmdr noch einmal, doch Mac ignorierte ihn, als ob er gar nicht anwesend sei. Bud lächelte ihn mitfühlend an und verabschiedete sich.

Als sich die Tür hinter Lt. Bud Roberts geschlossen hatte, wandte sich Harm erneut an Mac.

"Mac? Was war das eben?"

"Was meinen Sie?" fragte sie im Tonfall einer Jungfrau.

"Sie wissen genau was ich meine!"

Zur Unterstreichung seiner Worte verschränkte er die Arme vor seiner Brust.

"Ich habe nicht die leiseste Ahnung!"

"Colonel Sarah McKenzie! Vor Ihnen steht ein hochdekorierter, erfolgreicher, gutaussehender, muskulöser, intelligenter, selbstbewußter, charmanter,..."

"Von wem reden Sie denn da? Diesem Mann müssen Sie mich unbedingt mal vorstellen," unterbrach Mac ihn.

Commander Harmon Rabb stand der Mund offen. Mac mußte sich sehr konzentrieren damit sie ihre ernste Miene behielt. Sir räusperte sich.

"Sie schlürfen jetzt erstmal brav Ihren Tee und dann werden wir weiter sehen!"

"Ähhh???"

"Commander! Ich bin hier um auf Sie aufzupassen! Machen Sie mir es nicht noch schwerer als es ohnehin schon ist!" offenbarte sie ihm schonungslos.

"Wie meinen Sie das?" fragte Harm immer verwirrter.

"Harm! Sie sind schlimmer als Klein AJ!" grinste Mac.

"So, bin ich?"

"Aber ja! Da wäre zum einen Ihr ausgewachsener Dickschädel, zum Anderen Ihr männlicher Stolz und zu guter Letzt sind Sie auch noch quengelig!"

Harm schaute sie verdutzt an und flüsterte dann, mit einem eindeutigen Lächeln.

"Sind das nicht genau die Eigenschaften, die Sie an mir mögen bzw. die mich von den meisten Männern unterscheidet?"

Mac sah in seine blaue Augen und mußte kräftig schlucken, als sie diesen verführerischen Unterton in seiner Stimme vernahm.

>Was will er denn? War das ein unmoralisches Angebot? Stop! Dieser breitgrinsende Offizier versucht dich nur zu Verunsichern. Mehr nicht. Oder?<

"Ganz bestimmt! Nur, dass die wenigsten Männer stur sind wie ein Esel, heulen wie ein Wolf und das alles vereint ist, in einem kleinen arroganten Affen!" antwortete Mac schlagfertig.

Harms Augenbraue wanderten entsetzt in die Höhe und mit einem schokoladen-erweichenden Ton erwiderte er.

"Haben Sie mich, diesen süssen kleine arroganten, stur-wie-ein-Esel und wie ein wolf-heulenden Affen überhaupt nicht mehr lieb?"

"Ich erbete mir Bendenkzeit! Das kann ich hier nicht entscheiden. Das muß reichlich überdacht werden," grinste Mac nun.

"Das heißt, ich bin noch nicht mit Mann und Maus untergegangen?" erkundigte sich Harm nun ebenfalls breit grinsend.

"Harm! Ich habe das Zuckerbrot und die Peitsche in der Hand. Ich würde Ihnen raten mir zu gehorchen," antwortete sie gespielt drohend.

"Uuuhh... Da sollte ich wohl besser den Befehlen Ihrer königlichen Hoheit Folge leisten!" antwortete Harm mit erhobenen Händen.

"Korrekt!"

"Und wie lautet Ihr erster Befehl, Ma'am?"

"Ausziehen!!!!"



Harm's Augen weiteten sich schockiert, er stammelte.

"Mac... Mac, also..."

"Was Cmdr? Hat ein mutiger Kampfpilot etwa Angst die Hüllen fallen zu lassen?"

Ihre Augen blitzten vergnügt auf.

"Nein, aber... hm..."

"Na, dann los! Haben Sie den Song "I'm too sexy" oder "You can leave your hat on"?"

"Stop, stop!"

"Also doch kneifen?" schmunzelte Mac.

"Ich glaube es wäre nicht gut für unsere Freundschaft, Mac!" meinte Harm nun ernst.

Mac verdrehte die Augen und entgegnete.

"Feigling!"

"Das sagen ausgerechnet Sie?"

"Ja, dass sage ausgerechnet ich. Warum?" gab Mac unbeeindruckt zurück.

"Mac, Ihnen schlottern doch schon die Knie, wenn Sie auch nur das Wort TOMCAT hören!"

"Das liegt nur daran, dass Sie geflogen sind als müssten Sie ganz schnell aufs Töpfchen!"

"Ha, ha, ha!"

"Also, sind Sie nun ein Feigling oder nicht?"

"ICH BIN KEIN FEIGLING!"

"Das muß erst noch geprüft werden, Commander," sagte Mac und drehte sich weg.

Harm atmete tief durch, ging dann zu seinem CD Schrank und holte die Joe Cocker CD.

<Ich und ein Feigling!? So Marine, jetzt werde ich dir zeigen, was der Feigling drauf hat! Du hättest mich nicht herausfordern sollen!>

Er betätigte den Play Knopf. Die ersten Töne von "You can leave your hat on" ertönten. Erstaunt drehte Mac sich zu ihm. Vor ihr stand Harmon Rabb Junior und bewegte seine Hüften im Takt der Musik. Anschließend näherte er sich mit verführerischem Blick und schubste sie auf seinen Sessel.

"Harm..."

Der Angesprochene legte ihr die Finger auf die Lippen und tänzelte um sie herum, dann blieb er vor ihr stehen mit seinem Heck zu ihr gewandt. Langsam zog er sein Shirt über seinen wohlgeformten Oberkörper.

<Mmmhhh... Dieser Navy Offizier kann ja wirklich gut tanzen....Wow! Von diesem Blickwinkel aus habe ich ja seinen Oberkörper noch nie gesehen. Oder...???>

Harm war total in der Musik versunken. Er bewegte seine Schulterblätter, spannte seine Rückenmuskulatur an und warf dann das lästige Kleidungsstück zur Seite. Mac verfolgte jede einzelne seiner Bewegungen. Sie mußte sich eingestehen, dass Mister Rabb Junior durchaus noch andere Talente hatte.

Harm ließ sich auf den Boden nieder um direkt vor ihr ein paar sehr, sehr langsame Liegestütze zu machen. Dieser Einklang zwischen Muskelkraft und schnörkellosen Bewegungen versetzte Mac in eine Art Trancezustand. Sie starrte auf seinen muskulösen Rücken.

Harm legte sich nun auf den Boden um sich mit einer Breakdanceeinlage langsam in die Höhe zu drücken. Mac sah nur noch wie sich seine Bizeps abwechselnd zu seinen Beinen anspannten immer höher wippend. Das war so unglaublich erotisch, dass Mac die Spucke im Mund zusammen lief. Sie mußte kräftig schlucken.

Harm hatte nun die Höhe erreicht um sich mit Schwung auf die Beine zu stellen um dann mit dem Becken zu kreisen. Mac starrte auf seinen Schritt, dass allerdings war ihr nicht bewußt und als nun Harm seine Jeans aufknöpfte, sich dann wieder abrupt umdrehte wurde ihr heiss. Die Hose glitt an seinen Beinen hinunter. Mit einer Bewegung erledigte er sich erst seinen Socken und dann seiner Hose.

Lachend drehte er sich zu ihr um und meinte dann.

"So, bin ich feige?"

"Sie...Sie sind noch nicht fertig!"

"MAC!!!!"

Ein ungläubiger Blick traf sie. Mit etwas tonloser Stimme sagte sie.

"Schämen Sie sich etwa für den Inhalt Ihrer Hose, Flyboy?"

Harm schüttelte fassungslos den Kopf und sah ihr direkt in die Augen, als er antwortete.

"Wollen Sie wirklich so weit gehen?"

"Sind Sie ein Feigling?" konterte Mac mit verlangendem Blick.

<Sie will mich wirklich nackt sehen! Ich kann es nicht fassen! Soll ich wirklich weiter ...?>

Er musterte sie skeptisch.

"Was?"

"Mac, ich weiß nicht, ob wir...."

"Nun los doch! Ausser Sie haben einen viel zu kleinen Grund es nicht tun zu wollen," frotzelte Mac, ihn immer noch anstarrend.

>Okay! Jetzt steht es 1 zu 0! Gleich wird Quarterback Rabb ausgleichen! Gib's ihr! Kleinen Grund? Ts... marine. Deine Augen werden größer werden als sie eh schon sind!! Hauptsache meine Hormone drehen mir dabei nicht durch!<

"Wie Sie wollen! Aber für die Konsequenzen sind Sie verantwortlich!"

"Welche Konsequenzen?" fragte Mac ihn nun herausfordernd.

"Wenn Sie in Ohnmacht fallen oder Hyperventilieren!"

"Ich? Meinen Sie mich? Keine Angst, ich habe schon nackte Seemänner gesehen!"

"So?"

"Anfangen! Das ist ein Befehl!"

Harm stand stramm.

"Aye, Aye Ma'am. Eine Frage noch Ma'am."

"Was denn noch? Ich bestehe nicht auf einen Tanga, wenn Sie das meinen!"

Harm verdrehte die Augen und fragte dann.

"Welche Musik?"

"Hmmm.... Wie wärs mit "Summer in the city"?" grinste Mac.

Sie schnappte sich die Fernbedienung und schaute ihn fragend an. Resigniert nickte er und anwortete.

"Lied Nummer 3!"

Aus den Boxen ertönte: "High time summer in the city..."

Harm grinste noch als er dachte.

<Ich habe wohl nicht mehr alle Tassen im Schrank mich darauf einzulassen! Aber gesagt ist gesagt!>

Harm fing an mit den Hüften zu kreisen, dann trat er tanzend ein paar Schritte zurück. Seine Hände wanderten an den Bund seiner blauen Boxershorts und leicht zögernd zog er sie nach unten. Mac's Unterkiefer klappte herunter, als sie den sonst immer gut versteckten Inhalt seiner Hose sah. Ein heisser Schauer durchlief sie.

<Puuh... das ist mehr als ich erwartet habe.... Mic ist zwar muskulöser, aber DAMIT kann er definitiv nicht mithalten!>

Erst jetzt bemerkte sie, dass Harm breit grinsend und mit nicht einer Spur von Verlegenheit sagte.

"Ich sagte doch - ich bin KEIN Feigling! Irgendwelche Einsprüche, Colonel?"

Mac war zu keinem Wort mehr fähig. Stumm schüttelte sie den Kopf. Ihr Blick war auf Harm`s Männlichkeit fixiert. Er trat auf sie zu, dann sah Mac ihm endlich wieder in die blauen Augen und was sie darin las, war ihr keineswegs unangenehm. Sie versank in seinen Augen und er in ihren, so dass sie erst nichts von ihrer Umgebung wahrnahmen, bis eine weibliche Stimme mit Entsetzen schrie.

"Harm!"

Eine andere Stimme war zu hören, es war jedoch nur ein Murmeln.

"Mac!"

Doch weder Harm noch Mac reagierten. Schnellen Schrittes ging diese Frau auf Harm zu und haute ihm mit der flachen Hand auf seinen nackten Hintern.

"Auuu!" entfuhr es Harm und als er sich umdrehte haute ihm der Anblick der Frau beinahe aus den Schuhen, wenn er welche angehabt hätte.

"Rene... Was... Was machst du denn hier?" stotterte Harm fassungslos.

"Was ich hier MACHE? Die Frage ist doch wohl eher: Was tust du hier?"

Harm folgte ihrem Blick und war selbst schockiert von dem Anblick dem sich ihm bot. Sein bestes Stück ragte zur Zimmerdecke.

"Ich... ich... Ich kann dir das erklären!"

Die Person, die mit Rene gekommen war, machte sich nun auch Luft.

"Mac! Ich fasse es nicht! Du vögelst hinter meinem Rücken mit diesem... diesem Schwachkopf?"

"Hör zu, Mic. Es ist nicht so wie es aussieht!"

"Ach nein?"

"Nein, ich habe Harm provoziert und dann..."

Mic wandte sich zu Harm, der verlegen rumstotterte.

"Du verdammtes Schwein!"

Mic schlug Harm mit der Faust ins Gesicht. Harm ging zu Boden, aus seiner Nase lief Blut. Schnell schnappte er sich seine Boxershorts. Er rappelte sich schnell auf und zog sie beim Zurückweichen an.

"Mic! Hören Sie, dass war nur ein Gag! Verstehen Sie? Es ist überhaupt nichts passiert!"

"Das sollen wir euch glauben???" schrie Rene in den höchsten Tönen.

Harm wandte sich hilfesuchend an Mac.

"Jetzt sag doch auch mal was!!!"

"Rene! Mic! Ich habe Harm...."

"Es interessiert mich nicht, was du hast! Du miese Schlampe!" brüllte Rene angeekelt.

"Hey!!! Meine Freundin ist keine Schlampe! Was bist du eigentlich? Blind?" antwortete Mic wütend.

"DEINE tolle Freundin hat sich an Harm rangemacht und nicht anderst herum!"

"Moment mal! Harm hat versucht Mac zu verführen!" brüllte Mic zurück.

"Hallo?? Darf ich euch mal die Tatsachen erklären?" mischte sich Mac nun ein.

"NEIN!!!" kam es von Mic und Rene gleichzeitig.

Sie funkelten sich weiter böse an, bis Harm sagte.

"Rene? Schatz! Es ist nichts passiert zwischen Mac und mir!"

Mit hochrotem Kopf drehte sich Rene zu ihm. Langsam mit geballten Fäusten näherte sie sich ihm.

Harm hob beschwörend beide Hände und wich jetzt vor seiner wütenden Freundin zurück in Richtung Küche.

"NICHTS passiert??? Und was ist das da? Eine Fatamorgana?"

Sie deutete auf seinen Schritt.

"Das hat nichts zu bedeuten! Rene, ich liebe dich!" schmeichelte Harm.

Mic hingegen schnauzte nun Mac an.

"Warum??? Sag mir WARUM!!!"

"Mic, ich... Harm und ich, wir..."

"Harm und du!? Wenn ich das schon höre! Dieser Kerl ist ein kleiner mieser arroganter Stinkstiefel und noch am rumpubertieren!! Was wolltest du bloß von ihm?"

"Nichts. Nichts! Ich habe ihn als Feigling tituliert, weil er sich nicht traute zu strippen - das ist alles!" murmelte Mac mit gesenktem Kopf.

"Wie BITTE? Du hast gewollt, dass er für dich strippt?" echote Mic.

"Ja, aber das war doch nur Spass! Mehr nicht. Ehrlich!"

"Harm! Warum hast du das gemacht?" fragte Rene mit brüchiger Stimme, aber in ihren Augen loderte immer noch blanke Wut.

"Ich... Ich... Es war nur Spass!" antwortete Harm.

"SPASS?" schrie Rene. "Spass??? Sie hat größere Brüste als ich! Das ist es!"

"Nein! Ich habe gestrippt und das hat nichts mit dir zu tun, okay?" versuchte Harm sie zu besänftigen.

"Du hast NUR für Mac gestrippt? Für wie doof hälst du mich eigentlich? Sie hat einen riesigen Busen und ich nicht!"

"Das hat nichts mit irgendjemandendes Busen zu tun! Es war aus einer Laune heraus!"

"Ich glaube dir kein Wort!" brüllte Rene. "Mac hat einen knackigeren Hintern als ich und größere Brüste! Ich bin dir nicht mehr gut genug!"

"Quatsch! Ich liebe dich, Rene! Das hat nichts mit größeren Brüsten oder knackigerem Hintern zu tun!"

"Nein?"

"Nein! Mac hat vielleicht mehr als du, aber..."

"Du gibst also doch zu, dass sie dir mehr bieten kann, als ich?"

Resigniert schlug Harm sich die Hände vors Gesicht.

"Das habe ich doch gar nicht gesagt!"

"DOCH, hast du! Du Schwein!" schrie Rene wutentbrannt. Damit schnappte sie sich eine Tasse und warf sie nach Harm. Der duckte sich und die Tasse krachte gegen seinen Kühlschrank. Erschrocken rief Harm: "Rene! Hör auf!"

"Du Betrüger! Du Lügner!"

"Hör auf!"

Harm machte einen Schritt auf Rene zu, doch sie hatte sich neue Wurfgeschosse geholt. Ein Teller flog nun in seine Richtung.

Mac war so damit beschäftigt Mic zu besänftigen, dass sie davon überhaupt nichts mitbekam.

"Liebling! Harm ist NUR mein bester Freund! Sonst nichts!"

"Und dein bester Freund strippt dann gleich für dich? Mac, ich bin enttäuscht von dir! Wie konntest du mir das nur antun? Hab ich was falsch gemacht? Habe ich dich gekränktt?"

Mac sah seinen verzweifelten Gesichtsausdruck.

"Du hast nichts falsch gemacht!"

"Was ist es dann? Bringt er mehr im Bett? Mac? Sag es mir!"

"Wie kannst du so was nur annehmen? Ich habe nicht mit ihm geschlafen, sondern..."

"Was hattet ihr dann? Oralsex? Analverkehr? Das Kamasutra vorwärts und rückwärts?" spottete Mic.

"Du tust mir weh. Hör bitte auf!" flehte Mac mit immer feuchtender werdenden Augen.

"Warum sollte ich? Du hast MICH verletzt und nicht andersherum!"

"Es war harmlos. Er..."

"HARMlos? Das würde ich aber nicht gerade behaupten!"

"Verdreh mir bitte nicht die Wörter im Mund! Ich dachte du vertraust mir?"

"Und ich dachte, ich könnte dir vertrauen, aber sobald ein Harmon Rabb auftaucht bist du Feuer und Flamme! Ich werde ihm eine Lektion erteilen, die er nie wieder vergisst!"

Mac wollte Mic zurückhalten, doch er riß sich los und marschierte auf Harm zu. Harm hatte inzwischen ein Tablett als Schutzschild in den Händen. Vor seinen Füßen mehrte sich die Scherben.

"Rene! Ich...."

Dieses Mal krachte eine blaue Glasschüssel an sein Tablett. Aus den Augenwinkel sah er Mic auf sich zukommen. Er saß in der Falle.

"MIC! BITTE! LASS GUT SEIN!" rief Mac entsetzt.


Liebe Grüsse Petra

Kalorien sind kleine Tierchen, die nachts die Kleidung enger nähen.

 
Petra-Andreas
Chefchen/Administrator
Beiträge: 9.115
Registriert am: 16.04.2007


RE: The Real Insanity oder Der ganz normale Wahnsinn I.und II.!? von Flim

#2 von Petra-Andreas , 14.05.2007 22:16

Ehe Harm sich versah hatte Mic ihm das Tablett aus der Hand geschlagen und ein Fausthieb traf erneut seine Nase. Tränen schossen Harm in die Augen. Einen Sekundenbruchteil später traf ihn ein Teller am Kopf und mit einem Seufzer brach Harm zusammen.

Erschrocken schlug Rene und Mac sich die Hand vor den Mund. Mic stand überrascht vor dem am Boden liegenden Harm, dann sagte er gefühllos zu Rene.

"Du hättest ihn mir überlassen sollen!"

Rene fasste sich erstaunlich schnell wieder und zischte.

"Noch ist es MEIN Freund und NOCH habe ich die Vorrechte!"

"Er hat Mac angemacht! Also, habe ich wohl mehr Rechte ihn weich zu Prügeln, als du!"

Rene und Mic gingen aufeinander zu. Mac rannte zu Harm und kniete sich neben ihn. Sie nahm seinen Kopf hoch und bettete ihn auf ihren Oberschenkel. Zärtlich strich sie ihm über die kurzen Haare. Sie nahm ein Taschentuch aus ihrem Rock und tupfte ihm behutsam das Blut ab. Erleichtert mußte sie feststellen, dass es nur eine oberflächliche Wunde war.

"Rene! Bleiben wir doch mal bei den Fakten! Harm stand splitterfasernackt vor Mac und dass ist ja wohl eindeutig!"

"Sie müssten doch wissen, wie leicht Männer zu verführen sind!"

"Was hat dass damit zu tun?"

"Mic! Mac ist Harm an die Wäschen gegangen!"

"Nein! Harm wollte sie mit dem Strip verführen!" konterte Mic.

"So was idiotisches habe ich ja noch nie gehört!"

"Weil es der Wahrheit entspricht!"

"Ach ja und warum hat Mac ihn dann zu einem Strip herausgefordert? Sie wollte mit ihm schlafen!"

"Harm hätte es ja nicht machen müssen!"

"Wenn eine schöne Frau Sie zu einem Strip herausfordern würde, würden Sie natürlich sofort ablehnen, nicht wahr?"

"Stimmt genau!"

"Also, wenn Mac Sie dazu angestachelt hätte, hätten sie abgelehnt - dass muss Liebe sein," fuhr Rene sarkastisch fort.

"Rene, wissen Sie was? Sie sind ein typisches Blondchen was die Tatsachen ignoriert. Es ist wohl jetzt bewiesen, dass Harm der Schuldige an der ganzen Situation ist!"

Harm kam mit brummenden Schädel wieder zu sich und als er die Augen öffnete, sah er die schönsten dunkelbraunen Augen die er je gesehen hatte. Er wollte sich aufrichten, doch Mac drückte ihn sanft, aber bestimmt zurück.

"Harm bleib bitte liegen," flüsterte sie.

"Mac, ich..."

"Schschsch, sonst hören sie uns noch!"

"Wer..?"

Sie brauchte nicht zu antworten, die Diskussion zwischen Rene und Mic hatte mittlerweile die Dimension eines hübschen, aber lautstarken Streits erreicht.

Harm lächelte sie an. Das er Mac verkehrt herum sah, faszinierte ihn und brachte sein Blut erneut in Wallung. Mac strich ihm tröstend über die Wange. Einen Atemzug später spürte sie seine Lippen auf den ihren. Es war ein behutsamer Kuss, doch Mac wollte mehr. Ihr Ziel war: Commander Harmon Rabb Junior.

Für diesen besagten Herrn gab es nur die dunkelbraunen Augen und die vollen Lippen von Sarah McKenzie. Er erhob sich vorsichtig um ihr dann einen neuen Kuss auf die Lippen zu hauchen.

Harm saß nun direkt vor ihr und als er sie küsste ließ sie sich auf den Rücken sinken. Ihre Arme hatte sie hinter Harm`s Nacken geschlungen und sie zog ihn mit sich. Die anfängliche vorsichtige Küsserei mutierte zu einer atemlosen, leidenschaftlichen Knutscherei, während Rene und Mic sich weiter stritten.

"Mac will doch schon seit ewigen Zeiten etwas von Harm und jetzt hatte sie sich einfach nicht mehr unter Kontrolle!"

"Ach und dass soll der Grund sein weshalb dieser arrogante Schnösel gestrippt hat? Sie machen sich das etwas zu einfach, Schätzchen," erwiderte Mic mit spöttischem Grinsen.

"Ich bin NICHT Ihr Schätzchen! Kapiert? Sie Provinzaffe!"

"Ich hab mich wohl grad verhört? Sie... Sie blöde, blonde Oberzicke!"

"Sie schleimige Schlange!"

"Schätzchen, Schlangen sind nicht schleimig! Sie sind eine überschminkte, hochnäsige und egoistische Großstadt-Tussi!"

Rene schaute ihn erst entsetzt und dann zornig an.

"Was Mac bloß an einer Dumpfbacke, die noch dazu aussieht als wäre sie ein biologischer Unfall, findet werde ich nie verstehen!"

"Lieber ein biologischer Unfall als ein genmanipuliertes Nilpferd, dass im Reagenzglas entstanden ist," konterte Mic sofort.

"Was bilden Sie sich ein? Das alle Frauen sofort in Ohnmacht fallen, wenn Sie die Bühne betreten? Der Grund für ihre Ohnmacht ist dieses Machogehabe! Und das sind Sie! Ein arroganter, ungepflegter, unsensibler Provinzmacho aus dem tiefsten australischen Busch! Vermissen Ihre Freunde, die Stinktiere, Sie nicht?" kam es ironisch von Rene.

Mic zeigte ihr ein herablassendes Grinsen und antwortete dann im unschuldigen Tonfall.

"Rene? Harm kann Mac nicht haben und was macht er da? Er nimmt Sie, so nach dem Slogan: Besser Eine zum Poppen, als Überstunden bei der Selbstbefriedigung zu schieben!"

"Sie...!"

Rene`s Augen traten beinahe aus ihren Höhlen. Ihr Gesichtszüge entglitten ihr und hasserfüllt brüllte sie.

"Sie schleimiger Drecksack! Sie...."

Sie stockte und ihr Gesichtsausdruck wandelte sich zu fassungslosem Entsetzen.

"Sprache verloren, Schätzchen?"

"Da... Da... Drehen Sie sich mal um!"

"Damit Sie mir auch einen Teller über den Kopf ziehen? Ich..."

"Nein... Harm...."

Ihre Stimme versagte. Daraufhin wandte Mic sich um und was er da sah ließ seinen Atem stocken.



Harm lag über Mac und küsste sie voller Begierde. Er mußte sich räuspern, sonst wäre vermutlich kein Ton über seine Lippen gekommen, dann kam ein ungläubiges:

"Mac! Was tust du?"

Weder Harm noch Mac zeigten Interesse, sie waren so gefesselt von dem Anblick des Anderen und des fast schon surrealen Gefühls, dass sie die Aufmerksamkeit einbüssten. Als Mic bemerkte, dass ihm es nicht gelang die Aufmerksamkeit auf sich zu lenken, ging er schnellen Schrittes zu den Beiden hinüber. Er nahm Harm in den Schwitzkasten und zerrte ihn von Mac weg dann ließ er los, um Harm den ganzen aufgestauten Frust zuteil kommen zu lassen.

"DU VERDAMMTER HURENSOHN!" schrie Mic mit überschlagender Stimme.

"Mic! NICHT!" rief Mac verzweifelt, doch ihre Aussage trieben ihn nur noch mehr an.

Harm machte einen verzweifelten Versuch sich zu Schützen, doch es war sinnlos. Mic drosch auf Harm ein, der hilflos am Boden lag. Mac's Wimmern stachelte ihn nur noch mehr an. Mic hatte das Gefühl zu explodieren und als er nun Harm in den Magen trat, verschaffte ihm das Genugtuung. Bei jedem Aufstöhnen von Harm fühlte er sich freier.

Mac ertrug es nicht länger mitansehen zu müssen, wie Mic sich an Harm abreagierte. Sie wollte dazwischen gehen, als sie jemand an den Haaren nach hinten riß.

"Auuu..."

Ein vor Hass triefende Stimme zischte ihr ins Ohr.

"Nicht doch! Harm bekommt nur das was er verdient und du auch!"

Mac spürte wie Rene ihr in die Kniekehlen kickte und sie auf dem Boden landete. Erstaunt sah sie in das erbleichte und angeekelte Gesicht von Rene.

"Rene, hören Sie doch..."

"Halt die Schnauze! Wenn du nicht gewesen wärst, wären Harm und ich schon lange glücklich verheiratet und jetzt hast du unsere Beziehung zerstört! Dafür wirst du büssen!"

Mit diesen Worten trat Rene ihr in die Seite, doch Mac wäre nicht Mac wenn sie sich gegen eine vor Eifersucht rasende Frau nicht verteidigen könnte. Mac schnappte sich bei der nächsten Gelegenheit Rene`s Fußgelenk und drehte dieses, so dass Rene zu Boden ging. Nun warf sich Harm's Ex oder war es noch seine Freundin(?) mit ihrem ganzen Körpergewicht auf Mac und versuchte ihr die Augen auszukratzen. Ein scharfer Schmerz spürte Mac an ihrer rechten Wange. Doch sie ignorierte ihn um stattdessen mit nicht allzu großem Kraftaufwand Rene und sich herumzurollen. Nun saß Mac auf ihr und drückte Rene's Handgelenke über ihrem Kopf auf den Boden. Diese wand sich wie ein Fisch an der Angel, doch sie blieb am Hacken.

"Rene? Hören Sie mir doch einen Augenblick zu!"

"Lass mich los, du... du Trampel!" fauchte Harm's Ex oder war es noch seine Freundin(?)

Mac holte tief Luft und sprach dann ruhig zu der unter ihr Liegenden.

"Ich bin KEIN Trampel, sondern ein ausgebildeter Marine! Wenn Sie mich nicht noch ein Mal attackieren, dann werde ich Sie los lassen, in Ordnung?"

"Bleibt mir was anderes übrig?"

Rene schaute sie fragend, aber schon merklich ruhiger an.

"Nein!"

Mac erhob sich und wollte Rene beim Aufstehen behilflich sein, doch Diese hatte nichts als ein verächtliches Schnauben für sie übrig.



Als Beide nun wieder standen bemerkten sie, dass die Auseinandersetzung zwischen Harm und Mic zu einer handfesten Schlägerei geworden war. Harm stand in seinen blauen Boxershorts bekleidet Mic gegenüber. Er verpasste ihm gerade einen Fausthieb in den Magen so dass Mic aufstöhnte und sich den Magen hielt. Doch der Konter wartete nicht lange auf sich. Mic griff Harm erneut an und dieses Mal trat er ihm in den Unterleib was zur Folge hatte, dass Harm kurz taumelte. Mic wollte nachtreten, doch Harm hatte das erwartet und als Mic seine Deckung vergaß, schlug Harm ihm mit voller Wucht ins Gesicht. Dieser Treffer war eines Mohammed Ali's würdig, denn er war perfekt platziert worden. Mic machte ein dummes Gesicht und fiel dann ohnmächtig zu Boden.

Schwer atmend stand Harm vornüber gebeugt da. Mac ging zu ihm hin um ihm sanft über den Rücken zu streicheln. Harm schenkte ihr daraufhin ein noch leicht verzerrtes Flyboy Grinsen, woraufhin Mac's Herz einen doppelten Salto machte.

Plötzlich hörten sie Rene mit tränenerstickter Stimme sagen.

"Wieso habt ihr uns so belogen und benutzt? Ihr habt von Beginn an was miteinander gehabt und jetzt? Jetzt werft ihr uns weg, wie eine verschissene Babywindel. Ist das fair? Harm, du hast mir immer versichert, dass mit Mac sei hauptsächlich was Berufliches und dass ihr gute Freunde seid - das war alles von Anfang an gelogen! Harmon Rabb, du bist ein Feigling!"

Mit diesen Worten wandte sie sich zum Gehen, doch Harm hielt sie zurück. Er ging zu ihr hinüber.

"Rene? Das war auch so. ich habe dich nicht belogen, aber... aber Mac war schon immer ein sehr wichtiger Mensch in meinem Leben und ich wollte es nicht wahrhaben, dass ich mich in sie verliebt habe. Ich hatte Angst davor. Angst unsere wunderbare Freundschaft aufs Spiel zu setzen. Angst vor den möglichen Konsequenzen. Angst sie für immer zu verlieren. Und das.. das was eben passiert ist, dass war nicht um dich zu verletzen. Das wollte ich nie. Es ist passiert und es tut mir leid, dass du es so erfahren mußtest. Ja, ich liebe Mac. Dich habe ich auch geliebt, aber anders."

"Wie.. wie meinst du das? Anders?"

"Ich... ich habe nicht so intensiv gefühlt, wie zuvor mit Mac. Ich hoffe du wirst mich eines Tages verstehen," murmelte Harm.

"Leb wohl Harm und werde glücklich. Wir können ja Freunde bleiben," antwortete Rene voller Bitterkeit.

Harm gab ihr einen Abschiedskuss auf die Wange und sie verließ sein Apartment. Er drehte sich zu Mac um und was er in ihren Augen las war Dankbarkeit und tiefe Gefühle für ihn. Ihre Augen wurden feucht und eine einzelne Träne bahnte sich ihren Weg über ihre Wange. Schnellen Schrittes war er bei ihr und kurze Zeit später lag sie in seinen Armen. Eine Weile blieben sie so stehen. Kein Wort kam über ihre Lippen, bis Mic mit einem Stöhnen zu sich kam und den magischen Augenblick zerstörte.

Er setzte sich auf und rieb sich die schmerzende Stelle. Mic sah wie Harm und Mac ihn besorgt ansahen und wieder schäumte die Wut in ihm hoch. Er rappelte sich auf und wollte auf Harm losgehen, doch Mac stellte sich zwischen sie.

"Aus dem Weg! Ich bin noch nicht fertig mit ihm!" zischte Mic mit flammenden Blick.

Mac drückte ihn zurück und ihm in die Augen zu sehen, dann flüsterte sie.

"Mic? Es ist vorbei. Ich liebe Harm und er mich. Wolltest du nicht immer, dass ich glücklich bin? Mic! Ich bin so glücklich, wie noch nie in meinem Leben - zerstöre nicht diesen Augenblick!"

"So? Glücklich bist du also? Und was ist mit mir? Hast du auch nur eine Sekunde an mich gedacht? Nein, natürlich nicht. Sarah McKenzie ist die Egoistin des Marines Corps und Mister Rabb, der arroganteste Offizier der US Navy! Mac? Glaubst du wirklich, ich würde deine Entscheidung so einfach respektieren?"

Er sah ihr direkt in die Augen und Mac spürte ein seltsames und beängstigendes Gefühl in der Magengrube. Sie mußte ihn dazu bringen, die Fakten zu akzeptieren.

"Ich liebe dich nun mal nicht, wie ich es sollte und das hast du nicht verdient. Du bist ein guter Mann, aber mein Herz gehört einem Anderen. Es tut mir leid. Ich... Wir... Harm und ich wollten nicht, dass es ausgerechnet in diesem Moment funkt, dass mußt du mir glauben. Wir haben uns jetzt erst gegenseitig eingestehen können, dass wir uns lieben... Mic! Ich flehe dich an! Lass uns im Frieden auseinander gehen. Ich bitte dich darum."

Mic antwortete nicht.

"Mic? Bitte!"

"Ich kann das nicht akzeptieren, Sarah. Ausgerechnet Rabb! Tss... Rabb, der dir das Leben mehr als nur ein Mal zur Hölle gemacht hat. Rabb, der ein Schlappschwanz ist! Ich bringe ihn um! Zum Zeichen meiner Liebe zu dir!"

Damit stieß Mic sie aus dem Weg. Sie stolperte und fiel hin. Mic hatte Harm die Hände um den Hals gelegt und drückte erbarmungslos zu.

"Hör auf!" schrie Mac hysterisch.

Sie rappelte sich auf und versuchte Mic von Harm wegzuzerren. Keine Chance! Harm wurde von Mic's Attacke völlig überrumpelt. Er spürte wie dessen Hände immer fester zudrückten. Doch eins hatte Mic ausser Acht gelassen und das war Harm's Chance, die er auch nutzte. Er rammte Mic sein Knie zwischen die Beine. Sofort ließ der Druck nach und er konnte Mic wegstossen. Mic sackte in die Knie und Harm wich einen Schritt vor ihm zurück.

"Du... du verdammter Bastard!" zischte Mic zwischen zusammengebissenen Zähnen hervor. " Ich werde mich rächen! Mac? Ich... ich werde ihn dafür bezahlen lassen, was er mir und dir angetan hat. Du... du kannst nichts dazu."

Er stand mit leicht wackligen Knien auf und schaute zu Mac hinüber. Er streckte die Hand nach ihr aus.

"Komm! Lass uns gehen!" forderte er

Mac schüttelte stumm den Kopf und Tränen rannen ihr über das Gesicht.

"Mac! Was soll das? Du liebst mich! Ich weiß das! Harm ist nur eine Phase. Er wird dich nicht wieder belästigen, das verspreche ich dir!"

"Haben Sie nicht gehört was Mac sagte, Brumby?"

"Halt du dich da raus! Das geht nur Mac und mich etwas an!" knurrte Mic.

"Oh nein! Mac liebt mich und ich werde es nicht zu lassen, dass uns irgend jemand trennt!"

"Ach ja?"

Mic machte einen Schritt auf Harm zu.

"Rabb, du bist eine miese Ratte und ich werde es zu Ende bringen."

"Das werden wir ja sehen," antwortete Harm gelassen.

Mic drehte sich abrupt um und ergriff ein Messer aus dem Messerhalter. Er fuchtelte vor Harm damit herum.

"So du Großmaul, was jetzt!"

"Mic!" schrie Mac panisch.

"Mac, laß mich das klären," meinte Harm ruhig.

"Nein! Es ist mein Ex und ich werde es klären!" erwiderte Mac stur.

"Das wirst du nicht tun!"

"Harm! Laß mich mit Mic reden und er wird es verstehen. Glaub mir!"

Harm schüttelte den Kopf.

"Das wird er nicht verstehen. Mac, ich bitte dich! Überlaß es mir!"

"Was soll das? Der erste Streit?" stichelte Mic.

"Halten Sie sich da raus, Brumby! Mac, dein Ex will Rache an mir nehmen - kann ich verstehen, denn so eine wunderschöne und intelligente Frau wird er kein zweites Mal mehr finden."

Sie lächelte ihn an und sein Herz schmolz.

"Schmalz, schmalz! Da kommt es ja einem aus den Ohren raus!"

"Halten Sie die Klappe, Brumby!"

Mic verstand es mit einem Mal, dass das der falsche Weg war um Sarah zurückzuerobern. Sie verabscheute Gewalt. Er mußte es anders anpacken und ließ nach dieser Erkenntnis langsam das Messer sinken. Seine Augen wurden feucht und er brach zu allem Überfluß in Tränen aus. Er sank vor Mac auf die Knie und flehte im weinerlichen Ton.

"Mac, bitte, du kannst mich doch nicht einfach verlassen. Ich liebe dich, mehr als ich es sagen kann. Bitte, bleib bei mir!"

Mac traten nach dieser emotionalen und offenen Erklärung die Tränen in die Augen. Sie sah erst Harm an, der einerseits angeekelt wirkte, andererseits schockiert und überrascht wirkte und dann Mic.

"Es tut mir leid. Ich kann nicht anders. Ich habe Jahre damit verbracht um Harm zu erobern und nun ist es endlich soweit. Er hat erst jetzt den Mut aufgebracht und erkannt, dass er mich liebt und immer geliebt hat. Ich habe es beinahe schon nicht mehr für möglich gehalten."

Harm und Mac sahen sich tief in die Augen bis Mic (wie immer) dazwischen quatschte.

"Aber... aber Sarah, du liebst doch mich!"

"Versteh doch. Harm gibt mir Zuversicht, Stärke und Selbstvertrauen. Ich fühle mich so wohl und sicher bei ihm. Er hat mich öfters zum Lachen gebracht, als irgend ein anderer Mensch. Wir... wir verstehen uns auch ohne Worte. Ich liebe ihn von ganzem Herzen, Mic."

Ein Ruck ging durch Mic. Er straffte seine Schultern, wischte sich die Tränen weg und stand auf.

"Okay, ich habe es verstanden. Du hast mich nie geliebt, sondern immer nur diesen Schnösel Rabb! Er ist ein Weichei! Du mußt blind sein, aber bitte... dein Ding! Aber komm nicht wieder angelaufen und heul dich bei mir aus! Wirklich, gut gemacht, Sarah McKenzie. Du hast sehr erfolgreich mit meinen Gefühlen gespielt und sie nun zu Staub zertrampelt. Glückwunsch! Gott bewahre dich und ihn davor mir noch ein einziges Mal über den Weg zu laufen, denn dann kann ich für nichts mehr garantieren," antwortete Mic mit Sarkasmus durchtränkter Stimme.

Die Tür fiel hinter ihm ins Schloß. Mac war erstaunt über seine Reaktion. Harm bekam den Eindruck Mac würde gleich aus den Latschen kippen und nahm sie in die Arme. Sarah McKenzie begann lautstark zu lachen. Harm fiel in ihr lachen mitein und sie ließen sich wie gackernde Teenies aufs Sofa fallen. Als sie sich nun wieder beruhigt hatten, sah Harm einen Ausdruck auf ihrem Gesicht, der ihm gar nicht gefiel. Seine Vorahnung wurde auch gleich bestätigt.

"Wo waren wir stehen geblieben, Sailor?" fragte Mac mit frechem Grinsen.

"Maaac!!"

"Was denn? Wir sind unterbrochen worden."

"Wir, dass heißt ich, war fertig mit der Show!" stellte Harm nun klar (na ja er versuchte es zumindest).

"Oh, nein. Ich konnte das Ende gar nicht mehr geniessen! Du bist doch ein Feigling! Aber dem werde ich jetzt Abhilfe schaffen!"

Und ehe Harm sich versah, hing seine Boxershorts auf seinen Knöcheln. Er sah ihr verwirrt und total verdattert in die blitzenden Augen.

"Was... was jetzt?" stotterte er.

Die Antwort was ein leidenschaftlicher Kuss.

Nördlich der Union Station

Ein paar Stunden später

"Harm?"

"Mmhhh?" kam es gedehnt unter dem Kopfkissen hervor, dann kam ein verwuschelter, mit kurzen dunkelbraunen Haaren, übersäter Kopf zum Vorschein.

"Wann hat Bud gesagt, müssen wir beim Admiral sein?"

"Wie kommst du denn jetzt darauf?"

"Ich weiß auch nicht."

"Dann leg dich wieder hin, Nervensäge!"

"Wie hast du mich genannt?"

"Ich habe nur eine Tatsache benannt!" erwiderte Harm grinsend.

"So! Ich bin also eine Tatsache?"

"Mac. Ich meinte die Tatsache, dass du eine Nervensäge bist."

"Eine Nervensäge????"

"Jepp."

"Harmon Rabb Junior. Sie sind ein verpennter und arroganter Offizier der US NAVY, der es schafft in regelmäßigen Abständen unpünktlich zu kommen!"

"Ich bin ja nur deswegen so früh gekommen, weil mich ein bestimmter Marine so lange an der langen Leine hat laufen lassen."

Mac sah ihren Bettgenossen verwirrt an.

"Von was redest du eigentlich?"

"Na, von vorhin!"

"Von Vorhin? Ich rede von Fakten!"

"Natürlich war das ein Fakt, aber das war ja nur der Probelauf sozusagen."

"Häh???"

"Ich habe versucht, mich zurückzuhalten, aber irgendwann gehen einem auch die längsten Rezepte aus!" versuchte Harm zu erklären.

"Sag mal, willst du mir damit etwa sagen, dass du wenn du Rezepte aufsagst pünktlich kommst? Und was hat das mit mir zu tun?"

"Ich sagte doch schon, wenn du mich früher an die kurze Leine genommen hättest, dann hätten wir dieses Problem gar nicht gehabt!"

"Das willst du mir jetzt vorwerfen?"

"Nein, zum Teufel! Du bist so eine unglaublich schöne und begehrenswerte Frau, da kann Mann sich nur schwer bremsen!"

"Harmon Rabb Junior. Ich habe keine Ahnung von was Sie da sprechen, aber eins möchte ich mal klarstellen: Nur weil Sie sich den "Luxus" erlauben öfters zu spät zu kommen, heißt das noch lange nicht, dass ich Ihnen gleich ziehen möchte."

"Ich bin doch gar nicht zu spät gekommen - das wäre ja gut gewesen. Ich bin zu früh gekommen."

"Zu früh???" echote Mac.

"Natürlich zu früh, aber das kann ja mal passieren."

"Ich glaube da war ich nicht da. Wann warst du ein Mal zu früh im Büro?"

Nun war es an Harm verdattert zu gucken.

"Wieso Büro? Ich habe es von unseren Bettaktivitäten."

"Bettaktivi...?"

Dann dämmerte es Mac und sie brach so unvermittelt in schallendes Gelächter aus, dass Harm zusammenfuhr.

"Mac???" versuchte er sich bemerkbar zu machen.

"Ich... ich..."

Doch plötzlich war ihr Lachanfall vorbei und sie setzte sich kerzengerade im Bett auf um Harm fassungslos anzustarren. Sie stotterte

"Harm? Haben... haben wir, also... also ich meine... haben wir... willst du mir damit sagen, dass... dass wir wirklich miteinander geschlafen haben?"

Harm grinste sie so breit an, dass Mac auch seine hintersten Backenzähne zu Gesicht bekam.

"Du hast es vergessen? War ich so schlecht?"

"Nein, nein, aber...." stotterte Mac.

"Nein, natürlich haben wir nicht miteinander geschlafen. Das ist gegen die Vorschriften und ausserdem ist es völlig normal dass wir nackt nebeneinander im Bett liegen," antwortete Harm mit ironischem Unterton in der Stimme.

"Oh, mein Gott.... die Vorschriften.... Wie soll das jetzt weiter gehen?"

"Mac, wir lieben uns und die Vorschriften sind mir im Moment herzlich egal. Genieß doch einfach mal den Moment."

Mac schaute ihn leicht verärgert an.

"Harmon Rabb. Wir können doch nicht einfach die Vorschriften ignorieren und so tun als ob nichts gewesen sei. Ich finde du nimmst das zu locker!"

"Zu locker??? Mac, ich liebe dich und ich will nicht über morgen nachdenken," kam es jetzt auch verärgert von Harm.

"Wir sollten uns darüber aber Gedanken machen!"

"Ja, aber nicht JETZT! Wir liegen im Bett und du willst über die Zukunft reden? Das ist nicht dein ernst!"

"Wann denn sonst?"

"Irgendwann."

"Irgendwann??? Harm! Wir müssen morgen beide wieder ins Büro und wie sollen wir uns verhalten?"

"Können wir das Thema wechseln?" fragte Harm säuerlich.

Er wollte diesen kostbaren Moment auskosten und nicht über die Konsequenzen nachdenken, doch Mac schien mit den Gedanken beim Admiral und ihrer Arbeit zu sein.

"NEIN! Ich WILL jetzt darüber reden und nicht irgendwann. Verstehst du denn nicht? Was wird der Admiral dazu sagen? Was werden die Anderen dazu sagen?"

Harm drehte sich beleidigt weg.

"Hey!!! Ist dir das völlig egal???" beschwerte sich Mac nun lautstark.

"ES ist mir jetzt egal. Ich hab keine Lust mir darüber Gedanken zu machen. Ich dachte wir geniessen das zusammensein, doch du machst das gerade kaputt," kam es gedämpft von Harm.

"Ich mache es KAPPUTT? Sag mal spinnst du! Ich mache mir über die Zukunft Gedanken und du? Du siehst das wohl als ein One-Night-Stand!"

"Das ist nicht wahr! Ich habe dir gesagt, dass ich dich liebe. Ich will nur nicht im Bett darüber quatschen," konterte Harm beim Umdrehen.

"Ach ja? Gut, dann laß uns aufstehen!"

"Nein! Ich will mit dir einfach noch ein bisschen im Bett liegen bleiben und deine Nähe spüren. Wir reden nachher darüber. In Ordnung?"

Harm versuchte sie zu besänftigen, was sich aber nicht so einfach machen ließ.

"Hast du mich gefragt, was ich will?"

Er stöhnte genervt auf.

"Das hast du mir laut und deutlich gesagt!"

"Die Zukunft beschäftigt mich einfach. Dich wohl nicht!"

"Mac!!! Ich denke auch darüber nach nur eben nicht jetzt!"

Typisch Frauen! Immer wollen sie über die Zukunft reden und das am besten im Bett, dachte Harm frustriert.

Typisch Mann! Machen sich über die Zukunft überhaupt keine Gedanken! Ich will dass aber jetzt klären und nicht irgendwann! Dachte Mac nun ärgerlich.

"Harm, ich will doch nur wissen, wie das mit uns beiden weiter gehen soll," versuchte Mac im sanfteren Ton.

"Ich verstehe das ja, aber ich will darüber nicht JETZT reden."

"OKAY. Das war deutlich. Ich gehe," sagte Mac nun wütend.

Sie wollte aufstehen, doch Harm hielt sie fest.

"Laß mich los! Ich dachte ich bedeute dir was! Da hab ich mich sehr in dir geirrt!"

"Jetzt bleib mal auf dem Teppich! Ich sagte doch, ich werde mit dir das klären, aber nicht jetzt."

"Und ich WILL das jetzt geklärt haben!" konterte Mac zornig.

Sie versuchte sich loszureißen, doch Harm hielt sie fest an ihrem Handgelenk umklammert.

"Ich liebe dich, Sarah McKenzie und du bist mir nicht egal. Ich mache dir einen Vorschlag. Wir bleiben jetzt noch etwas im Bett liegen und dann reden wir über die Zukunft. Okay?" sagte Harm sanft.

Er setzte seinen Hundeblick auf und sah sie flehend an. Mac gab sich geschlagen.

"Na gut, aber nur eine Stunde und dann reden wir."

"Versprochen."

Mac legte sich wieder neben ihn. Harm schlang einen Arm um sie und zog sie an sich.

"Sag nie wieder, dass du glaubst, du bedeutest mir nichts. Mac, du bedeutest mir sehr viel. Ich liebe dich," flüsterte er ihr ins Ohr.

Mac drehte sich zu ihm und sah ihm in die graublauen Augen.

"Du hast mir gerade das Gefühl gegeben, dass es nicht so ist."

"Das war nicht meine Absicht. Wir sind ein Paar. Endlich. Endlich war ich bereit für dich und ich werde dich nicht so schnell wieder hergeben."

Mac grinste.

"Also, dein Strip war ja nicht schlecht, aber ein bisschen Übung würde dir nicht schaden."

Harm sah sie mit hochgezogenen Brauen an und erwiderte dann.

"Als, ob es dir um das WIE ginge. Es ging dir doch in Wirklichkeit um das WIE GROSS."

"Das ist mal wieder der typische Gedankengang eines Mannes," frotzelte Mac.

"Als ob dieser Gedankengang so aus der Luft gegriffen wäre."

"Ist er! Selbst wenn du einen 5cm kleinen Grund hättest, würde ich dich lieben."

"Das glaube ich dir nicht! Du bist doch erleichtert, dass ich was zu bieten habe," entgegnete Harm grinsend.

"Hmm.... Da müsste ich erst drüber nachdenken."

"Du bist gemein!" schmollte Harm.

"Okay, damit dein Ego Nahrung bekommt: Es hat schon gewisse Vorteile wenn der Mann besser ausgestattet ist."

"Besser ausgestattet? Mac! Ich bin stolzer Eigentümer einer der besten Austattungen überhaupt," erwiderte Harm großspurig.

"Das ihr Männer euch immer so viel auf euer `bestes Stück` einbildet! Die Hauptsache ist doch das es funktionsfähig ist, dabei ist nicht die Grösse entscheidend!" kam es schlagfertig von Mac.

"Das ich nicht lache. Ihr Frauen legt doch Wert drauf, dass der Mann etwas in der Hose hat!"

"Wo hast du denn das gelesen? In Man's Health?"

"Sehr witzig, Marine. Das ist ein Fakt!"

"Oh ja! Ihr Männer kennt uns Frauen ja besser, als wir uns selber," grinste Mac spöttisch.

"In manchen Dingen schon," antwortete Harm.

"Wenn du meinst...."

"Ganz recht, das meine ich. Glaub nicht, dass ich deinen Blick vergessen habe, als ich die Hosen runtergelassen habe," erwiderte Harm lachend.

"So? Wie habe ich denn geschaut?"

"Der Blick ist schwer zu erklären, aber in einem Wort: Hungrig!"

"Hungrig??? Ach, wenn wir schon mal beim Thema sind: Du hast hoffentlich was im Kühlschrank, dass nicht gesund ist!"

"MAC!!! Wie kannst du jetzt bloß an Essen denken?"

"Du hast doch damit angefangen," gab Mac völlig unbeeindruckt zurück.

"Ich geb`s auf! Frauen werde ich nie verstehen."

"Das mögt ihr ja so an uns! Wir sind undurchschaubar," lachte Mac.

"Das kann aber auch ein Fluch sein!"

"Was willst du damit sagen?"

Mac sah ihn durchdringend an.

"Na, ihr bzw. du bist nimmersatt und frisst mir die Haare vom Kopf. Diese Kombination verstehe ich sowieso nicht. Du kannst nicht kochen, hast dafür aber dauernd Hunger. Wie hast du es bis jetzt bloß geschafft nicht zu verhungern?" stichelte Harm.

"Wir Marines sind auf den Überlebenskampf eben perfekt vorbereitet worden."

"Ja. Ihr seid darauf vorbereitet worden, wie ihr uns Sailor in die Mangel nehmt und uns so lange quält bis wir etwas für euch kochen."

"Ganz recht und deswegen Sailor: Ab mit dir in die Küche!"

Harm drehte sich zu Mac und schaute ihr ungläubig in die Augen.

"Das ist ein schlechter Witz! Wir haben uns gerade darauf geeinigt noch im Bett zu bleiben. Ich denke gar nicht daran jetzt etwas zu Kochen!"

"Nein?"

"NEIN!"

"Wie Sie meinen Herr Anwalt! Dann beschweren Sie sich aber nicht über meine Stimmungsschwankungen!"

"Ich? Meinen Sie mich? Oh, wissen Sie ich habe da so eine sehr hübsche Kollegin, die ist nie satt zu bekommen und bringt es dann auch noch fertig über das Essen zu meckern."

"Tja, wenn Sie auch nicht kochen können...!" grinste Mac.

"ICH KANN kochen! Nur achte ich eben auf das WAS ich koche!"

"Ja, Gartenabfälle gedämpft mit flambierten Regenwürmern und einer Sauce von pürierten Stinkkäfern!"

"Oh-ha! Dann sollte ich es wohl tunlichst vermeiden etwas zu Kochen! Ich könnte Ihnen aber Pudding alla Rattenschwänze mit knusprig gebratenen Motten servieren. Eine französische Delikatesse," kam es prompt von Harm zurück.

"Das hört sich nach einem Proteinschock an! Das kann nicht gesund sein. Gibt es denn gar nicht anderes?"

"Hmm... Ja, doch. Wie wäre es mit Canellonies? Gegrillter Maulwurf in einem Mantel aus Löwenzahn, überbacken mit ganz frischen Käsesocken?"

"Bäh! Hör auf, mir wird ganz schlecht," kam es angeekelt von Mac.

Harm war jedoch so in Fahrt, dass er weitere Rezepte zum Besten gab.

"Oder frittierte Kaulquappen mit einer Beilage von gerösteten Hundekrallen? Dann hätten wir noch einen Salat. Bestehend aus frischen Ochsenaugen, kleingehackten Fingernägeln und alten Kaugummis, als Beilage: Frisch produzierte Kuhfladen!?"

"Okay, okay! Ich geb auf! Hast du wenigstens Spaghetti mit Tomatensauce?" fragte Mac im flehenden Ton.

"Aber nur wenn wir jetzt nicht mehr über deine Lieblingsbeschäftigung reden!"

"Was soll das sein? Ach, über Staubwischen müssen wir wirklich nicht reden," gab Mac ironisch zurück.

"Colonel Sarah McKenzie! Ich als hochdekorierter Offizier gebe Ihnen einen Rat, den Sie beherzigen sollten. Reden Sie nicht nur über Staubwischen, sondern tun Sie es einfach mal!"

"Das mein Lieber, bedeutet: Krieg!"

"Was? Keine ausser gerichtliche Einigung mehr?"

"In diesem Falle ist das völlig ausgeschlossen."

Mac schnappte sich die neben dem Bett stehende Wasserflasche und ehe Harm nur reagieren konnte, lief ihm das Wasser über den Kopf. Er schüttelte sich und begann Mac durchzukitzeln.

"Nicht! Das ist gegen jegliche... Harm!"

"So Marine, Sie befinden sich auf feindlichem Territorium. Gestehen sie Ihre Niederlage ein?" fragte Harm und hielt sie fest in die Matratze gedrückt.

"Nie... Niemals!"

"Wie Sie wollen! Nur möchte ich Sie daraufhin weisen, dass jede weitere Verzögerung nur Ihnen schaden kann!"

"Das werden wir erst noch sehen!"

Ob Mac es mit Glück oder Können schaffte, die Situation zu ihren Gunsten zu verändern, lässt sich nicht genau sagen. Harm war es jetzt der unter ihr lag und er tat etwas sehr Gemeines. Er lehnte sich vor und küsste sie innig. So innig, dass erst der Sauerstoffmangel ihn bremsen konnte. Beide atmeten schwer.

"Das war... war sehr Unsportlich von Ihnen, Herr Anwalt!" keuchte Mac.

"Wenn man in Zugzwang ist spielt es keine Rolle, ob man unsportlich ist oder nicht," grinste Harm.

"Falls Sie bemerkt haben: Sie sind mir unterlegen!"

"In diesem Falle trifft das im Moment wortwörtlich zu, nur ich denke dass sich das sehr schnell wieder ändern kann."

"Das möchte ich sehen!"

Das nächste was Mac spürte war etwas Hartes, dass sie an ihrem Gesäß spürte. Sie blickte Harm in die Augen.

"Oh nein! Diese Methode ist nicht nur unsportlich, sondern sie dient nur Ihrem Vergnügen. Damit kommen Sie bei mir nicht durch!"

"Nein? Wenn ich da an die vorangegangene Entscheidung denke, war es aber ein erfolgreicher Zug!" grinste Harm breit.

"Harm, dass ist doch nicht wahr! Du kannst doch nicht schon wieder wollen," stöhnte Mac.

"In diesem Fall ist es aber so!"

Mac setzte sich neben ihm auf das Bett und zog ihre Knie an sich.

"Wirklich Harm, es war wunderschön, aber jetzt reicht es erstmal, okay?" meinte sie nun ernst.

"Hey Mac! Seit wann bist du denn so leicht zu besiegen?" frotzelte Harm.

"Hör auf! Das finde ich gerade gar nicht mehr lustig."

"Du bist eine sexy Frau und was soll ich gegen meine normalen Körperfunktionen machen?" fragte Harm nun leicht enttäuscht.

"Einstellen!?"

"Das geht aber nicht so einfach."

Er rutschte näher zu ihr und liebkoste ihren Nacken. Doch Mac rutschte weg.

"Was soll das?" fragte Harm jetzt leicht ärgerlich. "Willst du mich nicht?"

"Ich will dich schon, aber jetzt nicht."

"Kannst du mir das mal bitte erklären? Gerade eben konntest du gar nicht genug von mir bekommen und nun zeigst du mir die rote Karte!"

"Verdammt nochmal! Ich... ich... ich bin einfach nicht in Stimmung!"

"Gerade warst du es noch!"

"Ja und? Bin ich ein Mann? Laufe ich gleich heiß nur weil ein nackter Mann neben mir sitzt? Ich bin keine Maschine und ausserdem habe ich Hunger!"

"Das ist mir so was von egal, Mac, ob du Hunger hast oder sonst was! Ich versteh dich nicht! Ich dachte du liebst mich!?"

Mac explodierte zornig.

"Ich liebe dich ja auch, aber ich hab jetzt einfach keine Lust. Kannst du oder willst du das nicht akzeptieren?"

"Davon merke ich aber herzlich wenig! Warum willst du dann nicht mit mir schlafen?"

"Weil ich unter Liebe nicht nur den Austausch von Körperflüssigkeiten verstehe! Wir haben vor kurzem miteinander geschlafen und das reicht doch!"

"Liebe ist aber auch Sex!"

"Ach so ist das! Du willst nur Sex! Ich bin aber nicht nur ein sexuelles Lustobjekt, Harmon Rabb! Wenn du so was suchst, dann hol dir eine aufblasbare Gummipuppe aus einem Sexshop!"

Damit sprang sie auf und ging auf die Suche nach ihren Kleidungsstücken. Harm folgte ihr.

"Mac!!! So meinte ich das doch nicht. Ich... ich... Wenn du mich auch so anmachst, dann kann ich nicht anders," sagte Harm erklärend.

"Soll das heißen so bald du eine nackte Frau siehst, springt dein "Willi" sofort drauf an!?" wütete Mac.

"Das ist doch Quatsch! Du machst mich an! Ist das denn so verkehrt?"

"Das ist es, wenn du ein Nein nicht akzeptieren kannst!"

"Stop! Ich kann es akzeptieren, aber versuch mich bitte auch zu verstehen. Du bist atemberaubend schön und ich reagiere nur wie jeder andere Mann, wenn eine attraktive Frau nackt auf mir sitzt."

"Gut. Dann werde ich das in Zukunft lassen!"

"Sei doch nicht kindisch! Ich liebe dich und ich will einfach nur mit dir schlafen."

"Wie soll das weitergehen? Hast du darauf eine Antwort? Man wird uns trennen!" fragte Mac in einem ganz anderen Tonfall.

"Unsinn! Auch wenn einer von uns beiden wo anders arbeitet, werden wir trotzdem zusammensein," antwortete Harm.

"Du machst dir das echt zu einfach! Ich will nicht woanders arbeiten und ich will auch nicht, dass du gehst!"

"Sieh mich an!"

Mac folgte seiner Aufforderung.

"Es wird eine Lösung geben. Eins will ich jedoch nicht: Meine Liebe zu dir verstecken. Es soll die ganze Welt wissen und ich bin dafür bereit auch woanders zu Arbeiten. Verstehst du?"

Mac lehnt sich an ihn und murmelte dann.

"Ich will dich aber als Gegner im Gericht haben und nicht Sturgis, Bud, Singer oder sonst wen. Warum können wir nicht einfach zusammen bleiben?"

"Weil das nunmal die verdammten Vorschriften sind!" gab Harm leise zurück.

Er strich ihr zärtlich über die Haare und sie klammerte sich an ihn. So blieben sie eine Weile stehen.

"Ich verschwinde mal kurz!"

"Ja, aber probier vorher ob die Spülung geht!"

Sie schenkte ihm einen sehr ironischen Blick und verschwand im Bad. Einen Moment überlegte er ob er ihr folgen sollte, entschied sich aber dann doch dagegen. Stattdessen zog er sich an und begann seine Wohnung aufzuräumen. Was die bloß gesucht hatten, fragte er sich. Er hätte die Polizei anrufen sollen, aber so weit er das Chaos überblicken konnte fehlte nichts. Der Einbruch blieb ein Rätsel.

Harm mußte grinsen. Eigentlich mußte er diesen Einbrechern dankbar sein, denn nun war endlich sein Traum in Erfüllung gegangen: Er hatte mit Sarah McKenzie geschlafen und er war Rene losgeworden. Natürlich wäre es ihm lieber gewesen, wenn er "normal" die Beziehung hätte beenden können, als diese "Schlammschlacht" von heute Vormittag.

Mac hatte schon recht, dass mit ihnen beiden konnte nur bedeuten, dass die getrennt arbeiten mussten. Im Prinzip war es ihm egal wo er arbeitete, aber wenn er als Anwalt weiter arbeitete, dann doch am Liebsten im JAG HQ mit Mac.

Mac! Die wunderschönste Frau auf Gottes Erdboden! Mac, die er so lange hingehalten hatte und beinahe an diesen aufgeblasenen Bugme verloren hätte. Mac, die seiner Diane so sehr ähnelte. Er gestand sich ein, dass es die Angst war, die ihn davon abgehalten hatte sich Mac zu nähern. Wenn er Mac verlieren würde, dann würde das sein Leben in Frage stellen. Er verscheuchte die dunklen Gedanken und setzte einen Topf mit Wasser auf, während er nebenher den Staubsauger anwarf und sich seinem Fußboden widmete.

Ein paar Minuten später stand Mac tadellos gekleidet vor ihm und strahlte ihn an.

"Was lächelst du so?"

"Na ja, mir ist gerade eben erst richtig bewußt geworden, dass wir ein Paar sind, und..."

Sie stoppte.

"Und was?"

"Nichts. Schon okay."

"Jetzt sag doch!" forderte Harm sie grinsend auf.

"Na gut. Ich hab mir überlegt, wo wir hauptsächlich leben werden."

"Du machst dir darüber schon Gedanken?"

"Natürlich. Du nicht?"

"Um ehrlich zu sein. So weit habe ich noch gar nicht gedacht," antwortete Harm zögerlich.

"Hat ja auch noch Zeit! Wie siehts mit meinem Essen aus?"

Ungläubig wiederholte er.

"Deinem ESSEN? Mac! Ich KOCHE und zwar MEIN Essen!"

"Nichts da! Marines brauchen regelmäßig ihre Nahrung! Wen interessiert schon was die Seemänner essen?"

"Wie du meinst! Dann werde ich das Wasser für die Spaghetti wegleeren!"

"Untersteh dich! Putz du mal weiter und ich kümmere mich AUSNAHMSWEISE um unser Essen. In Ordnung?"

Harm nickte.

"Mac! Überlass das Würzen der Sauce aber bitte mir!"

Sie war schon fast am Herd angelangt, als sie sich fassungslos umdrehte und ihm einen bedrohlichen Blick schenkte.

"Willst du damit andeuten, dass ich keine gutschmeckende Tomatensauce hinbekomme?"

Harm hob ergebend die Hände und meinte mit einem wir-werden-ja-sehen Grinsen.

"Niemals! Das würde ich mich gar nicht trauen, so etwas ungeheuerliches zu behaupten."

"Dann ist ja gut."



"Harm?"

"Was gibts?" kam es gepresst von Harm, der gerade auf allen Vieren unter dem Bett saugte.

"Du hast kein Parmesankäse!"

"Oh! Ich entnehme deinen Worten, dass du zu Spaghetti Parmesankäse brauchst. Richtig?"

"Du verstehst mich ja doch - manchmal."

"Okay, ich geh welchen kaufen, aber Mac!"

"Ja?"

"Setze meine Wohnung nicht unter Wasser, spiele nicht mit offenem Feuer und pass auf das Essen auf!"

Ein Geschirrtuch flog in seine Richtung.

"Irgendwas mache ich zur Zeit falsch. Rene bewirft mich mit Geschirr und du mich mit einem Handtuch, dass nass ist."

"Du bist ja auch ein Seemann, da müsstest du doch das geradezu als Liebesgeschenk sehen!"

"Hmpf! Bin gleich zurück!"

Er schnappte sich seine Jacke und verschwand. Mac, einsam und verlassen, hatte Prüfung zur Selbstprüfung. Sie entschied sich dass ihr dringendstes Bedürfnis zur Zeit etwas zu Essen war. Das Wasser kochte und die Spaghetti wanderten in den Topf.

"Ich werde ihm beweisen, dass ich eine wohlschmeckende Tomatensauce kreieren kann! Wär doch gelacht!"

Sie schnappte sich einen kleinen Topf und begann damit, die Tomaten klein zu hacken. Das man Tomaten vorher häuten sollte, war ihr nicht bekannt. Nachdem diese Prozedur beendet war, schälte sie eine Knoblauchzehe und schnitt sie ebenfalls klein.

"Nein. Da müssen mindestens zwei rein!"

Also, wanderte noch eine Knoblauchzehe in den Topf. Jetzt kam der schwierige Part: Das Würzen. Sie schaute sich die Kräuter und Gewürze an.

"Hmm...? Wenn ich nur wüsste mit was man eine Tomatensauce würzt... Warum kauft er nicht einfach eine Fertigsauce? Na gut, dann nehmen wir mal das und das."

Eine grosse Menge Edelpaprika und Curry landeten in der Sauce.

"Es riecht schon mal gut! Ehm... ach ja, was Grünes muß da noch rein!"

Getrocknete und zerkleinerte Petersilie und Schnittlauch, dann eine kleine Menge Basilikum gekerbelt und zum Schluß ein Schuß Sahne. Umrühren und fertig! Sie angelte sich einen Löffel und wollte ihn eintauchen, als sie hörte wie Jemand die Tür aufschloß. Er sagte zunächst nichts, stattdessen schnüffelte er und ein bedrohliches "Ma-ac!?" kam über seine Lippen. Mit schnellen Schritten war er am Herd und schaltete die Herdplatte mit der Sauce ab.

"Schon probiert?" fragte er spitz.

"Wollte ich eben tun!"

Auf ihr Wort folgte die Tat. Sie tunkte den Löffel ein, pustete und schob sich ihn dann in den Mund, um es kurz danach in die Spüle zu spucken.

"Was hast du da rein?" fragte Harm grinsend.

"Wasser!!!"

Ohne ein weiteres Wort zu verlieren gab er ihr ein Glas gefüllt mit Leitungswasser, was sie gleich leerte.

"Na, das Übliche!"

"Was ist bei dir das ÜBLICHE?"

"Ähhh... Edelpaprika, Curry und..."

"Du hast Curry in die Tomatensauce? Aber nicht den da!"

Er zeigte auf den Currystreuer, der neben der Herdplatte stand. Sie schaute ihn skeptisch an.

"Doch. Den da!"

Harm fing an zu lachen und Mac setzte einen angesäuerten Gesichtsausdruck auf.

"Was ist daran so komisch?"

"Das... das ist... ist der schärfste Curry, den man überhaupt haben kann," grinste Harm.

"Kann man sie noch retten?"

Er schüttelte den Kopf und meinte dann.

"Das waren meine letzten Tomaten. Ich fürchte du mußt die Spaghetti ohne Sauce essen!"

"Ohne Sauce?"

"Ich werd sie anbraten und versuchen doch noch ein genießbares Mahl für Eure königliche Hoheit zu zaubern!"

Die Nudeln schmeckten erstaunlich gut, auch ohne Sauce. Nachdem die Schüssel zum größten Teil von Mac geleert worden war, lehnte sie sich genießerisch zurück.

"Mmhh... das war gut, Herr Anwalt."

"Wie wäre es mit einem Verdauungskaffee?"

"Ja, das wäre...."

Das Telefon unterbrach sie. Harm stand auf und nahm ab.

"Rabb."

"....."

"Mir geht es soweit wieder ganz gut, Sir."

"...."

"Der Colonel ist noch da. Wollen Sie sie sprechen?"

"..."

"Ich verstehe, Sir."

"....."

"Ja, wir werden uns gleich auf den Weg machen."

"......"

"Aye, Aye Sir."

Er legte auf und sah gedankenversunken zu Mac.

"Was wollte der Admiral?"

Keine Antwort.

"Harm?"

Der Angesprochen schreckte aus seinen Gedanken.

"Was?"

"Was wollte der Admiral?"

"Wir sollen sofort ins Büro kommen!"

"Um was geht es denn?"

Harm zog die Schultern und hoch und sagte dann

"Er hat gesagt, dass er eine Spezialaufgabe für mich hätte."

"Was das sein soll?"

"Ich weiß es nicht."

Beide machten sich umgehend auf den Weg. Als sie vor dem Haus standen kam die Frage der Fragen, was eine Verzögerung zur Folge hatte, und eine hitzige Debatte über das Fahrverhalten von Frauen und Männern auslöste.

"Ich werde fahren."

"Nein. Ich fahre."

"Harm! Du hast einen Teller an den Kopf bekommen!"

"Ja und? Mir geht es so gut, dass du mir ganz ohne Bedenken den Schlüssel deiner Corvette überlassen kannst!" grinste Harm.

"Kommt nicht in Frage! Es ist MEIN Auto! Also entweder du steigst jetzt ein oder du läufst!"

"Noch habe ich einen fahrbaren Untersatz. Also laufen muß ich nicht.... Mac, jetzt gib mir schon die Schlüssel! Ich werde auch ganz brav und liebevoll mit der Vette umgehen! Ich verspreche es!"

Mac verdrehte die Augen und antwortete.

"Niemals! Als ob du, auch wenn du nicht etwas an den Kopf bekommen hättest, gut fahren könntest!"

"Was soll denn das heißen? Männer können nun mal besser mit Autos umgehen, denn dazu erfordert es einen männlichen Verstand!"

"So? Deswegen haben laut Statistik auch mehr Männer Unfälle als Frauen," spöttelte Mac.

"Das kommt nur daher, weil die Beifahrerin immer reden muß!"

"Fühlst du dich dann etwas abgelenkt?" erwiderte Mac ironisch.

"Das habe ich nicht gesagt! Ich wollte damit lediglich zum Ausdruck bringen, dass ein Mann sich stärker auf eine Sache konzentrieren kann, als eine Frau dass jemals könnte!" antwortete Harm gelassen.

"Moment! Im Strassenverkehr ist es sehr oft erforderlich, sich auf mehrere Sachen gleichzeitig zu konzentrieren! Das beweist nur, dass ein Mann am Steuer völlig überfordert ist!"

"Blödsinn! Frauen können vielleicht mehrere Sachen zur selben Zeit machen, also zum Beispiel: sich die Beine rasieren, telefonieren und nebenher Fernsehen schauen! Darum ist es besser wenn Mann fährt!"

"Tatsächlich? Wie kommt es dann, dass die meisten Unfälle von einem Mann verursacht worden sind? Ich will dir sagen warum dass so ist! Weil Männer nun mal ein eingeschränktes Blickfeld haben! Ihr armen Jungs könnt also fast nichts für euer gestörtes Fahrverhalten!" konterte Mac breit grinsend.

Harm verschränkte daraufhin die Arme vor der Brust und zog die linke Augenbraue in die Höhe.

"Eingeschränktes Blickfeld? Hmm..? Dann erklär mir doch mal warum Frauen nicht rückwärts einparken können ohne gleich Nachbars Zaun mitzunehmen?!"

"Ihr habt uns Frauen dass Vorurteil praktisch täglich eingetrichtert! Da ist es doch kein Wunder wenn es sich vollzieht!"

"Mac! Gib mir einfach den Schlüssel und ich werde dir beweisen, dass ich mit einem Auto anständig umgehen kann!"

"Warum fahren wir dann nicht mit deinem?"

"Hmmm... Weil eine Corvette ein Sportwagen ist und hinter das Steuer ein Mann gehört! Darum!"

"Ich glaub es ja nicht! Alter Chauvi! Weißt du was euer Problem ist? Ihr müßt euch doch dauernd profilieren! Dieses Machogehabe!"

"Ich? Ein Macho? Und auch noch ein Chauvi!? Mac, du beleidigst mich! Ich fahre nun mal lieber eine Vette als einen SUV!" echote Harm über die Maßen schockiert.

"Das soll alles sein?" erkundigte Mac sich misstrauisch.

"Aber ja doch!"

"Das hat nichts mit der PS Anzahl zu tun oder der Beschleunigung?"

"Nein!"

"Und du glaubst, dass nehme ich dir ab?"


Liebe Grüsse Petra

Kalorien sind kleine Tierchen, die nachts die Kleidung enger nähen.

 
Petra-Andreas
Chefchen/Administrator
Beiträge: 9.115
Registriert am: 16.04.2007


RE: The Real Insanity oder Der ganz normale Wahnsinn I.und II.!? von Flim

#3 von Petra-Andreas , 14.05.2007 22:17

"Mac! Wir müssen ins Büro! Also, würdest du mir jetzt bitte den Schlüssel geben?" fragte Harm mit treuem Hundeblick.

"Du kannst dir deinen Hundeblick sonst wohin stecken - ICH fahre! Ich will nämlich heil ankommen!"

"Das will ich auch! Deswegen: Gib mir den Schlüssel!"

"Nei-ein! Basta!"

"Mac! Seit wann zweifelst du an meinem fahrerischen Können?"

"Ich... ich... Seit du einen Teller an den Kopf bekommen hast!"

"Okay! Okay!" stöhnte Harm entnervt. "Du fährst!"

"Du gibst auf?"

"Oh nein! Diese Diskussion ist nur vertagt! Wir müssen ins Büro!"

Mac begann dann ihren vorläufigen Triumph voll auszukosten. Sie sang, als sie einstieg.

"You are the looser, baby... Düdeldüü..."

"Es heißt immer noch: I am the looser, baby!"

"Nett, dass du das nochmal bestätigst!" grinste Mac hämisch.

"Fahr einfach los! Okay?" stöhnte Harm gespielt gequält.

Die Fahrt zum Büro verlief halbwegs harmonisch, so weit man die Diskussion welcher Radiosender der Beste was, ausser Acht ließ.

Im JAG HQ angekommen wurden sie direkt von Tiner abgefangen.

"Sir! Ma' am! Der Admiral will sie sofort in seinem Büro sehen!"

"Ist gut Tiner!" sagte Harm mit fragenden Blick zu Mac.

Sie zuckte mit den Schultern und ging voran. Mac klopfte und ein

"Herein!" antwortete darauf.

Sie bauten sich vorbildlich vor ihrem CO auf.

"Stehen Sie bequem! Commander? Wie fühlen Sie sich?"

"Danke, Sir. Mir geht es gut."

"Schön. Dann sind Sie der Aufgabe voll gewachsen!"

"Sir?" kam es fragend von Harm.

"Nun ja, Commander, ich sagte Ihnen bereits am Telefon dass ich einen Spezialauftrag für Sie habe!"

"Um was geht es, Sir?"

"Sie scheinen mir dafür genau der Richtige zu sein! Verzeihung Colonel, aber in diesem Fall ist der Commander geeigneter als Sie."

Harm grinste überlegen zu Mac.

"Wenn Sie der Meinung sind, dass ich fachlich nicht mit dem Commander mithalten kann, dann..."

"Oh nein! Sie sind fachlich gleichgestellt mit dem Commander. Er hat nur in diesem Fall einen entscheidenen Vorteil."

Der Admiral musste alle Anstrengung darauf verwenden um seine ernste Miene beizubehalten.

"Und der wäre, Sir?" fragte Mac.

"Er ist ein Mann!"

"Sir?"

"Admiral?"

Seine zwei Offiziere starrten ihn ungläubig an. Der Admiral räusperte sich und antwortete dann.

"Es geht um ein heikle Angelegenheit und ich hoffe und bete, dass Sie das nötige Feingefühl mitbringen, Commander."

"Selbstverständlich, Sir!" erwiderte Harm.

"Tja, also es geht um folgendes..."

Während der Admiral ihnen den Spezialauftrag erläuterte, wurde Harm's Gesichtsausdruck immer schockierter, während Mac immer breiter grinste.

"So weit so gut. Commander, ich muß Ihnen nicht sagen, dass Sie sich tadellos und mustergültig verhalten müssen?"

"Nein, Sir."

"Gut. Ach und Commander.... Sie kennen den Auftraggeber und daher wissen Sie auch, dass Sie sich auf keinen Fall eine Blöße geben dürfen."

Harm warf ihm einen verwirrten Blick zu, während Mac sich einen Lachanfall verkneifen musste.

"Sir?"

"Ich wünsche, dass Sie sich nur um diesen Fall kümmern. Einen Teil Ihrer momentanen Fälle geben Sie dem Colonel und dem Commander. Verstanden?"

"Aye, Sir!"

"Gut. Wegtreten!"

"Aye, Aye Sir!"

Als sich die Tür hinter ihnen geschlossen hatte, prustete Mac los. Harm warf ihr einen gekränkten Blick zu.

"Commander, ich muß gestehen, dafür sind Sie die perfekte Person! Sie haben sich diesen Spezialauftrag redlich verdient!"

"Mac! Ich finde das überhaupt nicht komisch! Warum ich?"

"Du hast doch den Admiral gehört! Weil du ein Mann bist!" grinste Mac.

"Und warum nicht Sturgis? Bud oder Mattoni?"

"Weil du eindeutig der best..."

Sie stoppte.

"Der Best...?"

Harm sah sie fragend an.

"Der Bestaussehendste von allen bist!"

Harm sah sie ungläubig an.

"Das soll der Grund sein? Ist das dein ernst?" fragte Harm skeptisch.

"Welchen Grund könnte es denn sonst geben?"

"Zum ersten Mal in meinem Leben wünsche ich mir, ich wäre eine Frau," stöhnte Harm gequält.

"Nimm es mir nicht übel, aber ich glaube du wärst eine hässliche Frau. Obwohl... Ich würde dich nur zu gern mal auf High-Heels sehen!" spöttelte Mac.

Harm schenkte ihr einen bitterbösen Blick und verschwand in seinem Büro.

Seine Gedanken fuhren Karussell. Warum ausgerechnet er? Er wusste jetzt schon, dass er diesen Auftrag aus tiefstem Herzen hasste. Die Frotzeleien von Mac waren verständlich und wenn sie diesen Auftrag bekommen hätte, hätte er sie bestimmt auch damit aufgezogen. Doch leider war er derjenige, der diesen Fall bekommen hatte.

Harm seufzte und fuhr sich gedankenverloren über die Stirn. Morgen! MORGEN!? Oh, mein Gott, dass war aber sehr kurzfristig. Vielleicht sollte er sich reinzufällig heute noch ein Bein brechen? Würde eh nichts bringen, da er trotzdem den Auftrag erfüllen konnte. Es war wie verhext! Dieser Tag hatte schon s... begonnen, dann hatte er sich angeschickt doch noch zum Positiven sich zu verändern und jetzt das! Es war zum Verrücktwerden. Er ließ den Tag noch einmal Revue passieren.

Zunächst einmal war die Kaffeemaschine kaputt gegangen, dann hatte die Dusche den Geist aufgegeben und ihm dafür hinterher die weiße Uniform eingesaut. Was kam dann? Ach ja, der Einbrecher der ihn K.O. geschlagen hatte und unter die kalte defekte Dusche festgebunden hatte. Bud und Mac hatten sich dann um ihn gekümmert. Bud mußte kurze Zeit später wieder ins Büro und dann... Ja dann, kam sein nicht ganz freiwilliger Strip vor Mac.

Harm grinste als Mac den Inhalt seiner Hose gesehen hatte. Dieser Blick... dieser Blick von ihr war so gefüllt mit Leidenschaft und Faszination, dass sie alles um sich vergessen hatten, bis Mic und Rene im Raum gestanden waren. Die Teller und Tassen, die Rene nach ihm geworfen hatte; die Schlägerei mit Mic; das beenden ihrer jeweiligen Beziehungen; das aneinander kuscheln; und dann dieser weltverändernde Sex mit Mac. Mac!? Er war mit Mac zusammen! Diese rehbraunen Augen... diese wohlriechende Haut.... ihre atmeberaubende Figur... Sie war so heiss und feucht gewesen... diese "Massage"...

Harm seufzte genießerisch.

Sie hatte ihn so um den Verstand gebracht, dass ihr "erstes" Mal zu schnell passiert war. Dann kam die unerfreuliche Erinnerung an den Schmerz in seinem Schritt... Die Erinnerung wurde wieder schöner... Das zweite Mal war der absolute Wahnsinn gewesen.... Seine Sarah war so verdammt sexy und begehrenswert... Ihre vollen Brüste... ihre makellose Haut.... der Geruch ihres Shampoos... die gebräunte, weiche Haut... die zarten Rundungen ihres weiblichen Körpers.... ihr Stöhnen... ihre in Ekstase geschlossenen Augen... dieses perfekte Heck...

Harm spürte plötzlich wie ihm nicht nur sehr heiss wurde, sondern wie sich sein bestes Stück anschickte in die Höhe zu steigen.

"Shit!" zischte er.

Verzweifelt versuchte er von seinem "Love-Trip" wieder herunterzukommen, indem er sich krampfhaft eklige Sachen vorzustellen versuchte. Keine Chance! Und dann kam auch noch die Frau, die für seine Reaktion seines besten Stücks verantwortlich war, rein.

"Harm? Alles in Ordnung?"

"Hmm..? Ja, ja... Alles in Ordnung!"

"Was ist? Ist dir nicht gut?" fragte sie besorgt.

"Nein, nein... Mir gehts gut," stotterte er.

"Du kannst mir ruhig sagen, was dich bedrückt. Ist es dieser Auftrag?"

Sie schloß die Tür zu seinem Büro. Harm fühlte sich immer unwohler in seiner Haut.

"Nein. Es ist nur..."

Er beendete nicht seinen Satz. Sollte er Mac sagen, was los war? Nein, dann machte er sich völlig zum Idioten.

"Was nur?"

"Mac! Bitte laß mich alleine!" sagte er sanft.

Ihre Augen sahen ihn entsetzt an.

"Harm, du machst mir Angst! Stimmt was nicht? Sag es mir, bitte!"

Er verdrehte die Augen.

"Nein. Es ist wirklich alles in Ordnung! Ich hab nur sehr viel zu tun!"

Und dann tat sie etwas womit Harm nicht gerechnet hatte. Sie ging zu ihm hin und umarmte ihn von hinten. Er sagte nichts. Mac fragte sich was ihren Flyboy so bedrückte, dass er nicht darüber reden wollte. Vielleicht die Tatsache, dass sie miteinander geschlafen hatten und er jetzt ein schlechtes Gewissen hatte?

"Wenn es um..."

Ihr Blick fiel auf seinen Schritt und sie ließ ihn umgehend los. Mac starrte ihn an.

"Mac... Ich... ich... Oh verdammt!" stieß er hervor.

Ihr verdutzter Gesichtsausdruck wandelte sich zu einem schadenfrohen Grinsen.

"Harm! Du wirst doch nicht etwa erotische Phantasien hier im Büro haben?"

Harm sah sie schockiert an. Woher wußte sie das?

Ihre Augen wurden größer und jetzt stotterte sie.

"Aber... aber... du hast doch nicht etwa an..."

"Doch! Genau das habe ich!" konterte Harm nun leicht verletzt.

"Das.. das konnte ich doch nicht wissen!"

"Schon gut! Hör zu!... Laß mich einfach alleine, okay? Ich krieg das wieder hin!"

Sie nickte stumm und ließ ihn alleine. Harm stützte seinen Kopf in die Hände und blickte auf die Ausbeulung seiner Hose. Er flüsterte im flehenden Ton.

"Bitte, kleiner Mann! Reg dich wieder ab! Du kommst schon noch zum Zug! Ich verspreche es! Nur bitte, calm down!"

Langsam leistete der "big Sailor" seinem Befehl folge und Harm atmete erleichtert aus.

<So was hatte ich bis jetzt noch nie im Büro! Warum ausgerechnet heute? Nein, dass frage ich mich nicht wirklich! Daran war ein wunderschöner Marine Schuld!.... Schluß jetzt, Rabb! Du hast zu Arbeiten!>

Er versuchte sich auf seine Arbeit zu konzentrieren was aber nicht so einfach war, denn ihm geisterte im Moment der Spezialauftrag zu sehr im Kopf herum.

Es war Mittagzeit und der große dunkelhaarige Offizier streckte sich ausgiebig. Er hatte wider Erwarten konzentriert seine Arbeit erledigen können. Nun stand er auf und ging in die kleine Küche hinüber, wo er gedankenverloren mit Bud aneinander rempelte.

"Verzeihung Sir!"

"Meine Schuld," entgegnete Harm.

Er wollte sich zum Kühlschrank bewegen, als Lt. Roberts sagte.

"Sir? Ich habe gehört Sie haben einen Spezialauftrag bekommen, der großes Können vorraussetzt. Ich gratuliere."

Harm sah ihn konsterniert an und antwortete dann

"Was haben Sie denn genau über diesen Auftrag gehört?"

"Nur, dass der Admiral Sie ausgewählt hat um diesen Fall zu einem guten Abschluß zu bringen, Sir."

Harm musterte seinen Freund und Kollegen eingehend.

"Wenn es nach mir gehen würde, dann würde ich den 'Fall' liebend gern Jemand anders geben!"

"Warum, Sir? Das ist doch eine große Ehre, dass der Admiral Ihnen so einen wichtigen Auftrag gibt!"

"Weil... weil... ach, Sie werden schon sehen was der Fall ist! Dann werden Sie mich verstehen, Bud."

Harm klopfte ihm kurz auf die Schulter und widmete sich dann dem Inhalt des Kühlschranks. Er fand seine Gemüselasagne und schob sie ohne länger nachzudenken in die Mikrowelle. Harm goß sich eine Tasse Kaffee ein und lehnte sich nachdenklich an den Küchenschrank.

Kurze Zeit später bekam er Gesellschaft in Form von seinem Marine.

"Hey! Na, alles wieder in Ordnung?" grinste Mac.

Harm verdrehte kurz die Augen und antwortete dann im ironischen Ton.

"Danke, der Nachfrage!"

Er trat näher zu ihr und hauchte der verblüfften Mac einen Kuss auf die Lippen.

"Harm!"

"Ja? Mir war gerade danach."

"Doch nicht hier im Büro! Es soll doch nicht gleich jeder wissen, dass wir zusammen sind, oder?"

"Hmmm…. Irgendwann werden sie es eh erfahren!"

"Ja, wenn du mir weiterhin solche Blicke zu wirfst – ganz sicher!" grinste Mac.

"Tu ich das?" fragte er unschuldig.

"Oh ja, dass kann ich nur bestätigen! Wie läufts mit den Vorbereitungen zu diesem `Spezialauftrag`?"

"Mußt du mich daran erinnern?" beschwerte er sich nun.

"Tja, falls du es noch nicht mitbekommen hast, ich habe auch eine bösartige Seite."

"Tatsächlich? Das ist mir noch gar nicht aufgefallen!" grinste Harm.

"Dann ist es doch nett, dass ich dich aufkläre!"

"1. bin ich aufgeklärt und 2. wäre ich froh, wenn du diesen ´Auftrag´ heute nicht mehr erwähnen würdest! Meine Laune ist dementsprechend schlecht."

"Du Armer!" frotzelte Mac und strich ihm über seinen linken Oberarm.

Sie versanken kurz in den Augen des Anderen, bis die Stimme von Admiral Chegwidden zu hören war.

"Gunny? Haben Sie Rabb gesehen?"

Der Gunny antwortete:

"Ja, Sir! Er ist in der Küche!"

"Aha! Weitermachen!"

"Aye Sir!"

Zwei Sekunden später stand ihr CO in der Küche.

"Commander? Wie kommen Sie voran? Können Sie einen Teil Ihrer momentanen Fälle dem Colonel geben?"

"Ja, Sir!"

"Schön. Ich möchte Sie dann nach der Mittagspause in meinem Büro sehen!"

"Sehr wohl, Sir."

Der Admiral verließ die Küche. Harm und Mac warfen sich einen Blick zu und verschwanden dann kurze Zeit später zum Lunch auf die Terrasse.



Es war spät am Abend und Harm und Mac verließen endlich das JAG HQ, um dann in Mac’s Corvette zu steigen.

"Kommst du noch mit zu mir? Ich koche uns was schönes und wir machen einen richtig relaxten Abend," fragte Harm.

"Okay, aber ich muß kurz noch Zuhause vorbeischauen Jingo füttern und was Frisches zum Anziehen brauch ich auch!"

"Geht klar Ma `am!"

Mac gab Gas.

Kurze Zeit später waren sie dann in Harm`s Apartment und während er duschte, die in der Zwischenzeit repariert worden war, machte es sich Mac auf seinem Sofa bequem. Sie grinste als sie ihn singen hörte.

"I'm so in love with you, like fire..."

Das Wasser ließ seine Lebensgeister wieder erwachen und er ließ seine Stimme im lauten Gesang erschallen. Als er fertig war rauschte er frisch geduscht und bekleidet mit seinem blauen Bademantel ins Wohnzimmer, wo er abrupt stehen blieb. Auf sein Gesicht erschien ein breites Lächeln, als er sah dass Mac eingeschlafen war. Er stand direkt vor ihr und blickte auf seinen schlafenden Lieblingsmarine hinunter. War sie nicht bezaubernd? Er wollte sie küssen, doch ihr Schlaf hielt sie davon ab. Vorsichtig ließ er sich neben ihr nieder. Harm betrachtete sie liebevoll und strich ihr dann eine Haarsträhne, die ihr ins Gesicht gefallen war, weg. Sie seufzte und er liebkoste ihre Wange mit einem sanften Kuss. Mac rührte sich um dann in Harm`s blaue Augen zu schauen.

"Hey Sailor!"

"Bekomme ich einen Kuss von meinem Lieblinsmarine? Ich bin auf Entzug!" grinste Harm.

"Bevor du mir erstickst, werde ich es gestatten! Frisch geduscht laß ich mir das doch gern gefallen!"

Harm setzte sich neben Mac und nahm sie in die Arme. Sie sah auf, als sich seine Lippen sich ihren näherten. Nach wenigen Minuten des Küssens, trennte sich Mac von ihm. Er sah sie fragend an.

"Was hat Mister Flyboy denn darunter?"

"Die Frage, Euer Ehren, kann ich nicht beantworten, denn ich bin selbst unwissend," grinste er.

"Dann sollten wir doch mal Nachforschungen anstellen!"

Mac öffnete seinen Bademantel und zog ihn über seine Schultern. Sie ließ ihren Blick über seinen muskulösen Körper gleiten, um ihn dann einer eingehenden Musterung zu unterziehen.

"Das Objekt ist in seinem sehr guten Zustand. Finden Sie nicht?"

"Mac!" sagte er gespielt drohend.

"Schon gut! Ich habe Hunger!"

"So habe ich das nicht gemeint!" stöhnte Harm.

"Ich weiß! Ich habe trotzdem Hunger!" erwiderte Mac breit grinsend.

"Ich sitze hier fast nackt vor Ihnen und Sie haben nichts anderes im Kopf als Essen, Frau Anwältin?" fragte Harm ungläubig.

"Essen ist Erotik pur! Ich wollte schon immer mal das ein Mann nackt für mich kocht!"

"Und was bekomme ich dafür?"

Mac blickte nachdenklich auf den Couchtisch und antwortete dann

"Wie wärs mit einer Massage?"

"Kannst du das überhaupt?"

"Habe ich dich davon heute Vormittag nicht überzeugen können?" lachte Mac.

"Meine NACKENMUSKULATUR ist total verspannt!"

"Nur deine Nackenmuskulatur?" erkundigte Mac sich grinsend.

"Ja! Also ich schlage vor erst massieren und dann essen!"

"Kommt nicht in Frage!"

Er sah sie erstaunt an.

"Was ist denn daran auszusetzen?"

"Das du dann einschläfst bevor du fertig bist mit Essen kochen!" kam es prompt von Mac.

"Okay, aber nur unter einer Bedingung!"

"Und die wäre?"

"Das die Massage ausgiebig ist!"

"Okay!"

"Keine Einsprüche, Frau Anwältin?"

"Nein. Ich habe Hunger!"

"Schon gut! Schon gut! Ich koche ja schon etwas!"

Wie beschlossen bereitete Harm (mit Bademantel) ein üppiges Mahl ganz nach den Regeln des Vegetariers zu. Es gab ein Rissotto. Mac war davon zwar nicht so besonders angetan, aber wenn man Hunger hat isst man schließlich fast alles. Anschließend kam der erfreulichere Akt für Harm.

"Sailor? Leg dich aufs Bett, da ist mehr Platz um deine ewig langen Gliedmaßen auszustrecken!"

Ohne ein weiteres Wort zu verlieren legte Harm sich auf sein Bett.

"Ich komme gleich!"

Ein paar Minuten später erschien Mac in seinem Schlafzimmer, wo sie Harm schlafend vorfand. Wenn er schlief war Harm nicht er selbst, viel mehr verliehen ihm die entspannten Gesichtszüge dass Aussehen eines Schuljungen. Das hatte nicht viel mit dem stolzen Commander der US Navy zu tun. Sollte sie ihn wecken? Nein, es war wohl besser ihn schlafen zu lassen, damit er sich für morgen ausruhen konnte. Mac drehte sich um und wollte hinüber ins Wohnzimmer gehen, dann hörte sie ihn vorwurfsvoll sagen.

"Ich koche für dich und du drückst dich um die Erfüllung deines Teils der Abmachung, das finde ich nicht sehr nett von Ihnen, Frau Anwältin!"

Sie schenkte ihm daraufhin ein Lächeln, was sein Herz wie ein Stück Butter schmelzen ließ. Sie säuselte: "Das würde ich doch niemals meinem Liebsten antun!"

Mac setzte sich neben ihm auf das Bett.

"Uhm… Herr Anwalt? Um Ihnen eine entspannende Massage zuteil werden zu lassen, ist es unbedingt erforderlich, dass Sie Ihren Talar ablegen."

In der horizontalen Lage entledigte er sich seines `Talars`, wobei Mac jede einzelne seiner Bewegungen gespannt verfolgte. Als er nun, mit seinem Heck zu ihr gewand lag, verschwendete Mac noch einen langen genießerischen Blick auf sein Hinterteil.

"Ma-ac? Mir wird langsam kalt!"

Sie riß sich zusammen und begann langsam seinen Nacken zu massieren. Etwa eine halbe Stunde später schlief er tief und fest. Mac streckte sich, zog sich um und kuschelte sich an den nackten Körper von Harmon Rabb Junior. Sie entspannte sich sofort und genoß die Wärme, die er abstrahlte. Endlich hatte sie die Decke für sich alleine, aber wie sie ihn so schutzlos da liegen sah, überkam sie das schlechte Gewissen und sie deckte ihn zu.




NÄCHSTER MORGEN


"Pretty woman walkin`down the street,…." erscholl aus seinem Radiowecker und Cmdr. Harmon Rabb suchte mit geschlossenen Augen den Knopf womit man das Gejaule abschalten konnte. Er wurde fündig. Zufrieden nach dieser erledigten Aufgabe, tastete seine linke Hand den Platz neben sich ab.

Da war Niemand!

Schnell riß er die Augen auf.

Keine Mac!

Harm schlug die Bettdecke zurück und sprang auf. Ohne Zeit zu verschwenden trat er die zwei Stufen zu seiner Küche hinunter und atmete erleichtert auf, als er dort seine Bettgenossin komplett bekleidet stehen sah. Ohne sich umzudrehen sagte sie gutgelaunt:

"Guten Morgen, Flyboy!"

"Morgen Mac! Gut geschlafen?"

"Zeitweise sogar ausgezeichnet!"

Mac drehte sich um und ein breites Lächeln erschien auf ihrem Gesicht.

"Ist dir nicht ein bischen kalt?"

"Nein. Warum fragst du?"

"Das Adam Kostüm steht dir ausgezeichnet, aber ich weiß nicht was der Admiral davon halten würde!"

Er runzelte die Stirn.

"Von was redest du denn jetzt schon wieder?"

"Du solltest dir vielleicht was anziehen!"

Harm sah an sich herunter. Er stand, so wie Gott ihn schuf, vor Mac. Er wurde verlegen und trat von einem Bein auf das Andere.

"Ja, ich glaube du hast recht!"

Sie schenkte ihm ein freches Lächeln und er verzog sich ins Bad.

Mac sah ihm kopfschüttelnd nach und machte sich an ihrer Kaffeemaschine zu schaffen, die sie in weiser Voraussicht aus ihrem Apartment mitgenommen hatte.

Sie kamen pünktlich im JAG Hauptquartier an, wo Harm gleich ins Büro des Admirals musste. Er klopfte an und wartete auf das "Herein", als er anschließend die Tür öffnete, sah er das sein CO nicht alleine war. Eine etwa Mitte 30jährige, attraktive Frau saß dort. Harm stellte sich ordnungsgemäß auf.

"Stehen Sie bequem! Darf ich vorstellen? Das ist Commander Harmon Rabb Junior und dass ist Miss Ashley Jenkins, die Nichte vom Marineminister."

"Guten Tag, Commander. Ich habe schon viel von Ihnen gehört!"

"Guten Tag, Miss Jenkins."

"Nennen Sie mich Ashley!"

"In Ordnung. Ich bin Harm."

Sie schüttelten sich die Hände. Harm fand Ashley auf Anhieb sympathisch. Sie hatte grünbraune Augen, braune Haare und war etwa 1.70m groß.

"Gut, wenn wir das es jetzt auch geklärt haben. Ehm... Sie werden dem Commander diese Woche zugeteilt. Haben Sie sonst noch Fragen, Miss Jenkins?"

"Nein. Vielen Dank, Admiral."

Sie reichte ihm die Hand.

"Wegtreten!"

"Aye, Sir!"

Ashley und Harm verließen das Büro. Sie bombardierte ihn gleich mit Fragen.

"Wo ist Ihr Büro? Wie lange arbeiten Sie schon hier? Mein Onkel hat erzählt, dass Sie ausgebildeter Kampfpilot sind. Das muß doch furchtbar aufregend gewesen sein. Warum sind Sie Anwalt geworden?"

"Wie wärs mit einem Kaffee?" fragte er stattdessen.

Sie nickte und sie gingen in die Teekücke hinüber. Harm nahm 2 Tassen aus dem Schrank und füllte die Tasse voll, um dann zu der Anderen hinüber zu schwenken, doch dann....

"Auuu!"

Ashley hatte ihm die leere Tasse weggenommen und Harm hatte den brühendheißen Kaffee daneben gegossen und seine Hand dabei erwischt.

"Schnell unter Wasser!"

Sie zerrte ihn zum Wasserhahn und drehte diesen auf. Während Harm seine Hand kühlte, sah er sie fragend an.

"Das ist bestimmt kein magenfreundlicher Kaffee, oder?"

"Nicht, dass ich wüsste..."

"Wissen Sie was der Kaffee mit Ihren Magenwänden macht?"

"Hauptsache er macht wach," grinste Harm.

"Oh nein! Die Säure greift die empfindlichen Magenwände an und stört so das Gleichgewicht der Verdauung."

Harm erwiderte nichts darauf.

"Haben Sie Tee?" fragte Ashley.

"Ja. Der Wasserkocher steht da drüben!"

Sie ging hinüber und öffnete den Deckel.

"Das ist nicht Ihr ernst, Commander!"

"Äh... Doch! Warum?" fragte er verwirrt.

"Wissen Sie nicht das diese Kalkablagerungen ungesund sind? Achtet hier denn niemand auf Hygiene?"

Harm beschlich langsam so ein Gefühl, dass der nette Eindruck den sie machte, leider täuschte. Das konnte ja noch heiter werden! Als er jetzt sah, wie sie einen Hygienespray aus ihrer voluminösen Handtasche holte, starrte er sie an.

"Wie geht es Ihrer Hand?"

"Was?... Ach so, danke. Geht wieder."

Ashley widmete sich den Arbeitsflächen und putzte sie mit einem Einwegküchentuch, dann nahm sie eine Flasche Essig und goß es zum Entkalken in den Wasserkocher. Harm sah ihr staunend und gleichzeitig entsetzt zu. Nachdem die Putzaktion beendet war, meinte sie.

"Sie werden sehen, wie sich Hygiene positiv auf die Arbeit auswirken kann!"

"Ach ja?" sagte er, um überhaupt etwas zu sagen.

"Ja! Den Kaffee würde ich Ihnen raten nicht zu trinken! Das stresst Ihren Magen viel zu sehr."

Harm ignorierte das, nahm seine Tasse und verließ, gefolgt von Ashley die Küche. Auf dem Weg zu seinem Büro trafen sie auf Bud, Mac und Harriet.

"Darf ich vorstellen? Miss Ashley Jenkins. Und das sind Colonel Sarah McKenzie, Lt. Bud Roberts und Ensign Harriet Sims, die Ehefrau von Lt. Roberts," sagte Harm.

Reihum wurden die Hände geschüttelt und ein paar nette Worte wurden gewechselt, dann meinte Harm.

"Ich habe in zwei Stunden eine Verhandlung. Ich muß noch das Plädoyer schreiben."

"Oh ja, natürlich."

Er ließ sie voran gehen und als sie vor seiner Tür standen, machte sie keine Anstalten sie zu öffnen.

"Ist etwas nicht in Ordnung?" fragte er vorsichtig.

Sie drehte sich zu ihm um.

"Wann wurde die Türklinke das letzte Mal desinfiziert?"

"Schon gut!"

Er öffnete für sie die Tür und beide traten ein.

"Setzen Sie sich doch auf diesen Stuhl!" sagte er, während er seinen PC hochfuhr.

Als er sich wieder zu ihr umwandte, sah er das sie den Stuhl mit ihrem Hygienespray einsprühte.

Sie sah seinen erstaunten Blick und erklärte dann:

"Da sind Milliarden von Bakterien und Viren zuhause. Das sollte man eigentlich bei jedem neuen Besucher machen."

Das klang vorwurfsvoll, doch Harm wurde es langsam zu dumm und so ignorierte er ihr Statement.

Bis zur Verhandlung arbeiteten sie, das heißt Harm, an seinem Eröffnungsplädoyer während sie fast ununterbrochen redete. Innerlich stöhnte Harm. Wenn diese Person nicht langsam von ihrem Putzfummel, Hygienewahn und Non-stop-Gequatsche herunterkommen würde, würde er durchdrehen. Wie sollte er sich konzentrieren? Das war sein persönlicher Horror hier! Er wünschte sich sehnlichst den Feierabend herbei, doch das würde noch Stunden dauern....

In der Verhandlung hatte sie den Mund halten müssen und er war noch nie so dankbar eine Verhandlung mit einem total aussichtslosen Fall bekommen zu haben. Als die Richterin dann vertagte, war sein Glücksgefühl im Nu verschwunden. Auf dem Weg nach Draussen redete und redete sie wieder von irgendwelchen Fernsehsendungen, die er unbedingt mal anschauen sollte.

"Ich habe keinen Fernseher!"

"Sie haben keinen...? Aber das TV ist doch das wichtigste Medium überhaupt!"

"Das mag ja sein, aber nicht Zuhause!" konterte er.

Daraufhin bekam er eine flammende Rede zu hören. Es war zum Verzweifeln! Wenn endlich Feierabend war, würde sein Kopf brummen wie ein Hornissennest und dafür gehörte sie übers Knie gelegt. Doch sie war dummerweise die Nichte vom SECNAV!

"Gehen Sie doch schon mal in mein Büro! Ich muß noch kurz was kopieren."

Sie leistete seiner Aufforderung sofort Folge. Er blickte ihr nach um dann erleichtert auszuatmen. Harm trat an den Kopierer. Während der Kopierer lief trat Mac zu ihm.

"Wie läufts?"

"Abgesehen davon dass die Dame mich mehr behindert als unterstützt; sie mir ständig mit irgendwas Belanglosem die Ohren zuquatscht; sie eine Hygienefanatikerin ist und eine schlimme Ernährungstante ist, läuft es super!" antwortete Harm sarkastisch.

"Ernährungstante? Ich dachte das wärst du!" stichelte sie.

"Sehr witzig, Marine! Ich lebe dagegen völlig ungesund! Heut vormittag zum Beispiel, habe ich mir wegen ihr die Hand verbrüht und warum? Weil es kein magenfreundlicher Kaffee ist! Im Büro hat sie dann erstmal ihren Stuhl desinfiziert! Nicht zu vergessen die "Rede" warum ich unbedingt einen Fernseher zuhause haben muß!"

"Das denkst du dir gerade aus!"

"Seh ich so aus als ob ich Witze mache?"

Mac musterte ihn und schüttelte dann den Kopf.

"Ist es wirklich so schlimm?"

"Es ist nicht zum Aushalten! Wenn das bis zum Feierabend so geht, werden mir die Ohren bluten und ich werde in eine weiße Zwangsjacke gesteckt und auf dem schnellsten Weg in eine geschlossene Anstalt eingewiesen."

"Soll ich mal mit ihr reden?" bot Mac an. Sie strich ihm kurz über den Arm.

"Das würde nichts bringen! Sie sieht echt nett aus und dann plötzlich kommt so ein Ungeheuer zum Vorschein! Ich bin sicher, da kommt noch was!"

"HARM?" rief Jemand.

Er drehte sich um und sah das Ashley ihn gerufen hatte. Sie kam auf ihn zu.

"Könnten Sie mir einen Eimer besorgen?"

Harm und Mac sahen sich an.

"Wozu?"

"In Ihrem Büro sieht es vielleicht aus! Da war bestimmt seit Wochen keine Putzfrau mehr drin!"

"Was wollen Sie mir damit sagen?" fragte Harm fast schon ängstlich.

"Ich habe angefangen bei Ihnen aufzuräumen!" antwortete sie triumphierend.

"Sie haben was??" fragte Harm laut nach.

"Aufgeräumt! Wie Sie in diesem Chaos bloß noch etwas gefunden haben?"

Harm rauschte an ihr vorbei in sein Büro und blieb wie angewurzelt stehen als er die Bescherung sah. Wütend und fassungslos drehte er sich zu ihr und brüllte.

"Haben ich Ihnen gesagt, Sie sollen mein Büro aufräumen? Habe ich Ihnen gesagt, Sie sollen meine Stühle desinfizieren? Habe ich Ihnen gesagt, Sie sollen meine Akten in irgendwelche Schubladen räumen?"

Im Großraumbüro des Judge Advocate General herrschte plötzlich absolute Stille. Das Commander Rabb die Haltung verlor, war in etwa so oft der Fall wie eine absolute Sonnenfinsternis. Er sah sie mit flammendem Blick an. Ashley schluckte und antwortete dann

"Ich habe Ihnen was Gutes getan und was ist der Dank? Sie brüllen mich an!"

"Was GUTES???" echote Harm sauer.

"Was ist hier los?" erkundigte sich unerwartet Admiral Chegwidden. "Commander?"

Der schüttelte fassungslos den Kopf.

"Ich habe sein Büro aufgeräumt und Ordnung rein gebracht und er bedankt sich noch nicht einmal!" antwortete Ashley.

"Sie haben was?"

"Aufgeräumt. Das war dringend nötig. Ich möchte Ihnen den Tipp geben eine neue Putzfrau einzustellen. Die momentane Frau übersieht alles!"

Der Admiral sah fragend zu Harm, der immer noch entsetzt wirkte.

"Hören Sie, Miss Jenkins. Es hat seine Ordnung wie der Commander sein Büro führt. Er findet alles was er sucht."

"Das sagt er vielleicht, aber es ist bestimmt nicht so! Ich habe seine Stühle, sein Tisch, seine Tastatur, die Schreibtischlampe und die Schränke desinfiziert. Das scheint hier niemand zu machen! Milliarden von Viren und Bakterien fühlen sich dort wohl und das ist äußerst ungesund."

Jetzt war es der Admiral der sie mit offenem Mund anstarrte. Was hatte er sich bloß ins Haus geholt? Diese Dame würde das ganze Büro auf der Suche nach Bakterien auf den Kopf stellen. Innerlich stöhnte er entnervt auf. Kein Wunder, dass Rabb einen Brüller zum Besten gegeben hatte. Ashley Jenkins schien sich nicht wirklich für die Juristerei zu interessieren, stattdessen für Bakterienbekämpfung. Es war zum Verzweifeln!

"Miss Jenkins, Ihr Onkel hat mich gebeten Sie eine Woche lang in das Leben eines Militärsanwalts einzuführen und das habe ich getan. Interessiert Sie überhaupt das was unsere Anwälte tun?" fragte der Admiral mit verschränkten Armen.

"Natürlich interessiert mich das, aber das ist kein Grund die Hygiene zu vernachlässigen."

"Schön, dann lassen Sie die Bakterien in Ruhe und unterstützen den Commander in seinen Gerichtsfällen. Verstanden?"

"Aber..."

"Nichts aber! Sie sind als Praktikantin der Justizerei hier und nicht als Putzfrau. Noch Fragen?"

Ashley hatte den Anstand leicht zu erröten.

"Nein, Admiral."

"Gut! Commander? Würden Sie mich bitte in mein Büro begleiten?"

"Ja, Sir."

Als Harm die Tür hinter sich zugezogen hatte, sagte sein CO.

"Harm? Es tut mir leid, dass Sie so hmm... anstrengend ist. Setzen Sie sich!"

"Darf ich offen sprechen, Sir?"

Der Admiral nickte.

"Miss Jenkins ist mir nicht wirklich eine Hilfe - eher eine Behinderung."

"Kommen Sie auf den Punkt!" forderte sein CO.

"Nun, Sir... Bei allem Respekt: Sie lenkt mich von meiner Arbeit ab."

"Wie macht sie das?"

"Sie... Sie redet ständig, ununterbrochen und dieses Herumgeputze! Sir, ich kann unter diesen Bedingungen nicht arbeiten!"

Admiral Chegwidden sah ihn nachdenklich an. Miss Jenkins war schon eine besondere Art der Gattung Frau. Natürlich verstand er was Harm meinte. Diese paar Minuten eben hatten ihm auch schon gereicht und er war sehr froh darüber, dass er für Miss Jenkins keine Zeit hatte. Dennoch...

"Was soll ich Ihrer Meinung nach tun? Sie ist die Nichte des Marineministers! Ich kann nicht mehr tun, als sie an die Spielregeln zu erinnern."

"Ich weiß, Sir. Dennoch muß sich das ändern und zwar schnell!"

"Das ist Ihr erster Tag! Sie ist wahrscheinlich nur aufgeregt. Das wird sich bestimmt legen," sagte der Admiral, obwohl er daran berechtigte Zweifel hatte.

"Ich hoffe Sie haben Recht, Sir!"

"Ich will Sie dann nicht länger von Ihrer Arbeit abhalten. Wegtreten!"

"Aye Sir!"

Harm trat den Rückzug an, doch dann holte ihn der Admiral nochmal zurück.

"Das hatte ich beinahe vergessen!"

"Sir?"

"Miss Jenkins ist offensichtlich davon ausgegangen, dass wir bzw. ihr Onkel sich um eine Unterkunft kümmern würden. Das ist leider nicht so und wie Sie ja wissen, findet im Moment eine Messe in Washington statt. Soll heißen es gibt kein einziges freies Hotelzimmer mehr."

"Was soll das bedeuten, Sir?" fragte Harm mit einer dunklen Vorahnung.

"Es tut mir wirklich leid, aber Miss Jenkins muß während dieser Woche bei Ihnen wohnen."

Harm starrte mit offenem Mund und mit einem entsetzten Gesichtsausdruck seinen CO an.

"Aber... aber... ich habe nicht einmal ein Gästezimmer!"

"Das ist mir bewußt und ich habe versucht sie in ein Quartier der US Navy unterzubringen, aber auf diesen Vorschlag reagierte der SECNAV hmm... sehr ungehalten. Dann wollte ich Miss Jenkins zu mir nehmen, aber sie wiederum hat darauf bestanden bei Ihnen zu wohnen."

"Oh Scheisse! Äh... Entschuldigen Sie, Sir. Das war nicht so gemeint."

"Doch, dass war so gemeint."

Harm's Augen wurden groß.

"Und Sie haben recht!"

Er sah seinen CO erstaunt an.

"Sir?"

"Das bleibt unter uns! Ich bin froh, dass Sie Miss Jenkins "übernehmen". Diese Person würde mich um meine Selbstbeherrschung bringen."

Harm offenbarte ihm ein halbherziges Grinsen und antwortete.

"Die Wahrscheinlichkeit, dass sie mich aus der Fassung bringt ist also umgleich größer, Sir."

Sein CO stand auf und trat zu Harm hin, um ihn aufmunternd auf die Schulter zu klopfen.

"Sie werden das schon schaffen, Harm."

Ein skeptischer Blick war die Antwort.

"Wenn es Probleme gibt, dann sagen Sie mir Bescheid."

"Aye, Sir!"

"Wegtreten!"

"Aye, Aye Sir!"

Missmutig ging Harm zu seinem Büro und zu seiner neuen Assistentin. Er erwischte sie dabei, wie sie seine Bilderrahmen abstaubte. Sie lächelte ihn abbittend an und meinte dann

"Tut mir leid, aber ich mag es nun mal sauber!"

"Wie wäre es mit einem Neuanfang?"

"Gern. Ich versuche mich zu bessern," antwortete sie und streckte ihm die Hand hin. Er nahm sie an. Im Stillen wunderte er sich, dass sie nicht ihre Hand gleich desinfiziert hatte.

"Ich weiß nicht, ob der Admiral schon mit Ihnen gesprochen hat."

"Um was gehts?"

"Um eine Unterkunft. Der Admiral wollte mich zu sich nehmen, aber ich habe darauf bestanden bei Ihnen wohnen zu dürfen. Sind Sie damit einverstanden?"

Harm war ein Gentleman, aber dass ihm das nicht wirklich passte, sagte er dies auch.

"Ashley, Sie hätten mich vorher wenigstens mal fragen können. Ich habe kein Gästezimmer und wie sind Sie auf mich gekommen? Ich meine, wir kennen uns erst seit ein paar Stunden!"

"Mein Onkel, also der SECNAV, hat mir schon so viel von Ihnen erzählt und ich wollte Sie einfach näher kennenlernen. Haben Sie eine Freundin?"

"Wie bitte?"

"Ob Sie eine Freundin haben?"

Das war eine verdammt schwere Frage! Eigentlich hatte er Eine, aber dass wiederum durfte niemand wissen. Sollte er lügen? Ja. Nein. Er log nie und diese Frau würde ihn nicht dazu bringen, daran etwas zu ändern. Obwohl wenn er es recht überlegte log er, denn er hatte eine Freundin, die er über alles liebte, aber es blieb ihm nichts anderes übrig.

"Nein. Warum fragen Sie?"

"Wenn Sie Eine gehabt hätten, dann hätte ich mich um eine andere Unterkunft bemüht, aber da dem nicht so ist.... Es wird bestimmt gut funktionieren mit uns beiden."

Harm wußte nicht genau was sie meinte. Er wußte nur eins mit 1000%iger Sicherheit: Der Mann, der diese Frau mal heiraten würde, tat ihm auf aus tiefstem Herzen leid. So ein dumme Möglichkeit kam ihm in den Sinn. Was war wenn sie Interesse an ihm hatte? Verdammt! Das war alles so kompliziert! Er mußte mit Mac reden und zwar dringend.

"Hören Sie Ashley, ich muß kurz zu einer Kollegin. Bleiben Sie doch hier und lesen Sie sich diese Akte hier durch. In Ordnung?"

Schnellen Schrittes ging er zu Mac ins Büro und schloß die Tür hinter sich. Mac sah ihn erstaunt an.

"Sehnsucht, Flyboy?"

"Nein. Ja. Also, ich..."

"Hey! Ganz ruhig. Was ist denn passiert? Hat Sie vorgeschlagen dein Apartment zu desinfizieren?"

"Würde mich nicht wundern..."

"Harm?"

Sie sah ihn irritiert an.

"Sie muß bei mir wohnen," sagte Harm schnell, ohne Mac dabei anzusehen.

"Wie bitte? Sie MUSS bei dir wohnen?"

"Ja. Es gibt kein freies Zimmer mehr, wegen der Messe und sie hat darauf bestanden, während dieser Woche bei mir zu wohnen... Um mich besser kennenzulernen. Was soll ich tun, Mac?" fragte Harm in einem verzweifelten Tonfall.

"Dann sag doch einfach NEIN!"

"Sie ist die Nichte des Marineministers und nicht irgendeine Praktikantin! Vergiß das nicht!"

"Glaubst du etwa du kannst mit dieser Aktion wieder ein paar Pluspunkte beim SECNAV einfahren?"

Harm legte die Stirn in Falten.

"Unsinn! Wie kommst du denn darauf?"

"Das wäre naheliegend! Ausserdem wo soll sie denn schlafen? Du hast kein Gästezimmer," fragte Mac.

"Das ist das nächste Problem. Ich muß dir da noch was erzählen."

Sie sah ihn einen Augenblick durchdringend an.

"Was?"

"Sie hat mich gefragt, ob ich eine Freundin habe," antwortete Harm vorsichtig.

"Und?"

"Naja, ich habe gesagt ich habe Keine.... Mac, wir haben doch gesagt, dass es erstmal unser Geheimnis bleiben soll.... Ich... ich stehe zu dir, aber..."

"Es ist in Ordnung, Harm. Solange du nicht vergisst, dass du eine Freundin hast!"

"Wie könnte ich dich vergessen? Bei deinem Nahrungsmittelverbrauch!" grinste Harm.

Mac verdrehte kurz die Augen.

"Du hast also ihr zugesagt, dass sie bei dir wohnen könnte?"

"Ja. Was hätte ich denn tun sollen? Obwohl... Ich mir gerade wünschen würde, ich hätte ihr eine Abfuhr erteilt," sagte Harm gedankenverloren.

"Eigentlich ist es doch gut, dass sie bei dir wohnen wird."

"Wie bitte?"

Harm sah sie schockiert an.

"Dann wird mal wieder richtig durchgeputzt!" grinste Mac.

"Vielleicht sollte sie dann eher bei dir wohnen! Bei deinem Chaos!" erwiderte Harm feixend.

"Raus!"

"Mac!?"

"Ich habe zu Arbeiten!" lachte sie. "Viel Spaß noch mit Miss Putzlappen!"

Daraufhin warf Harm ihr einen bösen Blick zu und verschwand. Mac sah ihm nachdenklich hinterher. Sie würde eine Woche darauf verzichten müssen, neben Harm aufzuwachen und sich nachts an ihn kuscheln zu können. Diese Frau war ein Störfaktor und deswegen mochte Mac sie schon nicht. Vielleicht konnten sie sich ja heimlich treffen? Nur wie es im Moment aussah war das Wunschdenken. Miss Putzlappen klebte jetzt schon Harm. Es war frustrierend.

In Harm's Büro saß Miss Putzlappen über den Akten.

"Na? Wie läufts?"

"Durch die ganzen Paragraphen steige ich noch nicht durch, aber dafür sind Sie, als mein persönlicher Lehrer, ja da," sagte sie, ihm zuzwinkernd.

Wenigstens hatte sie keine erneute Putzaktion gestartet!

Bis zum Feierabend erklärte Harm ihr seine momentanen Fälle und sie hörte aufmerksam zu.

"So, Feierabend für heute," sagte Harm.

Ashley streckte sich und ungewollt oder gewollt konnte Harm ihr in den Ausschnitt sehen. Schnell sah er weg.

"Wir müssten noch kurz beim Supermarkt vorbei. Mein Kühlschrank beherbergt zur Zeit die totale Leere."

"Sind Sie auf Diät? Das haben Sie nun wirklich nicht nötig!"

"Oh nein! Mein Kühlschrank ist nur selten voll. Meistens esse ich Ausserhalb."

"Ich werde die Einkäufe natürlich bezahlen! Wenn Sie schon so nett sind, mich bei Ihnen wohnen zu lassen."

"Das kommt nicht in Frage!" antwortete Harm prompt. "Sie sind mein Gast!"

"Na gut, dann werde ich heute abend aber kochen. Ist das ein Angebot?"

Er sah sie skeptisch an und fragte sich, was Miss Ernährungstante da wohl zusammen kochen wollte. Wahrscheinlich fritierte Kaulquappen und als Beilage geröstete Hundekrallen, dachte Harm ironisch.

"In Ordnung. Dann lassen Sie uns gehen!"

Bei dem Weg zu Harm's Wagen konnte Harm Mac nur einen kurzen traurigen Blick zuwerfen, ehe Ashley ihn in zu ihrem Auto dirigierte.

"Harm? Ich werde Ihnen hinterher fahren. Mein Gepäck ist in meinem Wagen."

"Wie? Ach so, ja."

"Gut, dann bis gleich!"

IM SUPERMARKT

"Was essen Sie gern, Harm? Ich kann einen hervorragenden Schweinebraten zubereiten und als Beilage frisches Gemüse und Kartoffeln."

"Äh... Wissen Sie, ich bin Vegetarier."

"Oh! Das wußte ich nicht. Tja dann... wie... wie wärs mit einem Gemüseeintopf?" fragte Ashley vorsichtig.

"Eintopf? Nein. Ich könnte eine Gemüselasagne machen. Mögen Sie das?"

"Nein, nein, nein! Ich werde kochen!"

"Okay."

"Okay, nur was?"

Ashley sah ihn mit großen Augen an.

"Wie wärs mit Nudeln?" antwortete Harm.

"Und Tomatensauce?"

"Ja, oder einer Käsesauce."

"Genau! Ich mache einen Nudelauflauf! Was halten Sie davon?"

"In Ordnung."

Schnell waren die Zutaten gefunden und Harm wollte sich auf den Weg zur Kasse machen, als Ashley ihn festhielt.

"Ich müßte noch zu den Hygieneartikel!"

Verdammt! Hatte Mac doch recht und Miss Putzlappen wollte sein Apartment von ungebetenen Gästen befreien? Er folgte ihr gehorsam, doch zu seinem Erstaunen ignorierte sie die Putzmittel, sie ging direkt auf das Regal mit den Tampons und Kondomen zu. Hilflos sah sie die Regale durch und Harm fragte sanft.


Liebe Grüsse Petra

Kalorien sind kleine Tierchen, die nachts die Kleidung enger nähen.

 
Petra-Andreas
Chefchen/Administrator
Beiträge: 9.115
Registriert am: 16.04.2007


RE: The Real Insanity oder Der ganz normale Wahnsinn I.und II.!? von Flim

#4 von Petra-Andreas , 14.05.2007 22:18

"Was suchen Sie denn?"

"Ich suche Naturtampons," antwortete sie, überhaupt nicht verlegen.

"Natur...?"

"Ja. Die normalen Tampons vertrage ich nicht. Ich brauche Naturfasern. Bei Kondomen ist es dasselbe! Ich habe eine Latexallergie."

"So?"

"Ja, diese Latexallergie ist wirklich sehr störend. Ich bin immer auf der Suche nach ökologischen Produkten."

"Ja?"

"Ja. Wissen Sie, mit den Naturtampons habe ich keinerlei Schwierigkeiten sie einzuführen und man merkt sie überhaupt nicht."

Harm ging das Gespräch langsam in zu eine intime Richtung.

"Sehen Sie mal, diese da mit der grünen Wiese sehen doch biologisch aus!"

"Ja, dass sind sie auch. Nur die Verarbeitung ist dermaßen schlecht, dass ich sie auf keinen Fall weiter empfehlen kann!"

Bei all seinen Freundinnen hatte er es noch nie erlebt, dass sie so wählerisch bei diesen Dingern waren.

"Und was nun?" fragte er ungeduldig.

"Gibt es hier einen Laden mit ökologischen Produkten? Zum Beispiel ein Dritte-Welt-Laden?"

"Das weiß ich nicht. Ich..."

"Wir sind in Washington! Da wird es bestimmt so was geben! Lassen Sie uns bezahlen und dann werden wir suchen gehen!"

Innerlich schrie Harm auf. Er wollte nur noch Nachhause und sich in sein Bett verkriechen. Stop! Denkfehler! Er mußte auf der Couch eine Woche lang schlafen und sich das Bad mit Miss Putzlappen teilen! Es war zum Heulen! Seine Mac würde er nur beim Arbeiten sehen können und er würde leben müssen wie ein Mönch!

Zwei Stunden lang hatten sie die Umgebung abgesucht und dann waren sie endlich fündig geworden. Ashley hatte ihre Tampons und sie konnten zu Harm fahren.

Harm schloß die Tür auf und ließ Ashley den Vortritt, die sich staunend umschaute.

"Sie haben wirklich eine schöne Wohnung, Harm."

"Danke!" antwortete er, während er die eingekauften Sachen auspackte.

"Wo ist die Toilette?"

"Die Stufen hinauf und dann auf der linken Seite!"

"Haben Sie einen Mülleimer im Bad?"

Verständnislos sah er sie an.

"Ja, habe ich."

"Das ist leider bei den meisten Männern nicht so und dann beschweren sie sich auch noch, weshalb ihre Toilette verstopft!"

"Wie bitte?"

"Na ja, wo sollen wir denn sonst die benutzten Tampons hintun?"

"Natürlich."

Er sah ihr verwirrt nach. Diese Frau war ein Phänomen ohne Konkurrenz. Sie hatte einen Putzfummel, war Hygiene besessen und hatte ihm einfach so nebenher mitgeteilt, dass sie eine Latexallergie und eine Normale-Tampons-Allergie hatte. Was würde wohl noch kommen?

10Minuten später

Harm hatte sich in der Zwischenzeit umgezogen und Teewasser aufgesetzt. Nun saß er auf der Couch und las eine Zeitschrift. Ein Blick auf seine Uhr machte ihn unruhig. Wo blieb Ashley? Er stand auf und ging zu seinem Bad.

"Ashley? Alles in Ordnung?"

"Ja, ja! Sie können ruhig rein kommen!"

Als Harm sein Bad betreten hatte, traf ihn (wie heute schon einmal) der Schlag. Er hatte das Gefühl, als ob er in einer schwedischen Sauna stand. Der Spiegel war angelaufen und an den Wänden lief das kondensierte Wasser hinab.

"War mein Bad nicht sauber?"

"Doch. Das heißt nein! Oberflächlich putzen sie es wohl regelmäßig, aber desinfizieren tun sie es nicht. Dem habe ich Abhilfe geschaffen!"

Harm legte seine Stirn in Falten.

"Wissen Sie, es ist so dass die wenigsten Verbraucher wissen, dass das Putzmittel erst dann desinfizierend wirkt, wenn man mit heißem Wasser arbeitet," erklärte Ashley.

"Ach, denken Sie ich putze mit eiskaltem Wasser?" konterte Harm ironisch. Langsam kränkte ihn ihr Verhalten.

"Nein, dass habe ich nicht gesagt. Lassen Sie mich nur machen! Ich habe darin Übung!"

Ohne etwas zu sagen, ging Harm kopfschüttelnd zu seiner Couch zurück. Er hatte das Bedürfnis mit jemand Normales zu reden und so rief er Mac an.

"McKenzie"

"Hi! Hier ist Harm."

"Hey! Was gibts?"

"Sie desinfiziert gerade mein Bad!" stöhnte er gequält.

Mac lachte mitfühlend auf.

"Du Armer! Wie kann ich dich trösten?"

"Hmm... Wie wärs ich komme, wenn sie im Bett ist, bei dir vorbei?"

"Harm! Sie ist dein Gast!"

"Stimmt genau! Nur leider, verhält sie sich gerade mehr wie eine Putzfrau!"

"Ich hab ein paar Mal versucht dich zu erreichen."

"Ja, kann ich mir denken. Wir sind 2 Std. durch DC gekurvt um Naturtampons zu finden!"

"Was???"

"Ja. Naturtampons!"

Ein schallendes Gelächter drang an sein Ohr.

"Sehr wirtzig Marine! Und nebenher habe ich dann auch noch erfahren, dass sie eine Latexallergie hat!"

"Miss Putzlappen scheint ja echt anstrengend zu sein. Beschwer dich also nie wieder über meine angebliche Unordung!"

"Weißt du ein gesundes Mittelmaß zu finden, dass ist die wahre Kunst!"

"Tatsächlich? Und die beherrschst du?"

"Natürlich!... Mac, ich vermisse dich."

Überrascht von dieser Aussage, antwortete sie nicht.

"Mac? Bist du noch da?"

"Wie? Ja, ich bin noch dran."

"Habe ich was falsches gesagt?"

"Nein, nein... Ich war nur überrascht."

"Überrascht? Mac, falls du es vergessen haben solltest: Ich liebe dich und ich hasse es, dass diese Frau da ist."

"Harm?"

"Hmm..?"

"Ich liebe dich auch und ich vermisse dich auch."

"Okay! Ich komme nachher vorbei!"

"Das kannst du doch nicht machen!"

"Und ob ich das kann! Sie ist wohl alt genug um alleine hier zu bleiben! Abgesehen davon ist sie eine Praktikantin und ich bin nicht ihre Nanny! Also, bis später, Marine!"

"Harm? Ich.."

"tut-tut-tut..."

"Ich freue mich wenn du kommst!"

Mac legte auf und versank in Tagträumen. Sie sah Harm, wie er sie umarmte und sie seinen Herzschlag hören konnte. Diese Wärme die er ausstrahlte; Dieses Gefühl von Geborgenheit und Sicherheit; Seine blauen Augen, die vor Leidenschaft und Begierde Funken sprühten; Seine Lippen auf ihrem Körper; Sein Geruch; Seine sanften Hände; Seine muskulöse Brust; Die breiten Schultern; Dieses unglaubliche strahlende Lächeln;... Ihre Gedanken drehten sich weiter um einen gewissen Flyboy, den sie vermisste.

Der gewisse Flyboy hatte seine Tasse mit Tee gefüllt und saß wieder auf der Couch. Von nebenan hörte er Geräusche und er verdrehte die Augen.

"Jetzt reichts! Ich habe Hunger!"

Damit stand er auf und stellte einen Topf mit Wasser auf den Herd. Er schaltete seine Stereoanlage ein und legte eine CD von Monty Python ein. Harm sang mit.

"Some things in life are bad, they can really make you mad. Other things just make you swear and curse..."

Wie recht Monty Python doch hatte! Diese Strophe entsprach gerade seinen Gedanken.

"Harm?"

Es nervte ihn schon wenn sie seinen Namen sagte!

<Rabb! Reiß dich mal zusammen! Du bist doch sonst nicht so schnell auf 180!<

Harm atmete ein paar Mal durch.

"Ja?" sagte er betont freundlich.

"Das Bad ist wieder in Ordnung! Wenn Sie wollen können Sie jetzt duschen gehen!"

Sie blickte ihn so... so... so merkwürdig an. Er beschloß es zu ignorieren.

"Nein, danke. Ich lasse Ihnen gern den Vortritt!"

"Wenn Sie nicht wollen...? Oh, das Essen! Das hatte ich ja völlig vergessen!"

"Macht nichts! Sie bekommen schon noch die Gelegenheit zu Kochen! Gehen Sie jetzt duschen und ich kümmere mich um das Essen!"

"Danke.... Sie sind echt nett, Harm."

Sie ging zu ihren Koffern.

"Wo soll ich heute Nacht schlafen?"

"Sie bekommen mein Bett. Ich werde auf der Couch schlafen!"

"Sie sind doch viel zu groß für die Couch. Ich werde darauf schlafen."

"Hören Sie, Ashley! Das ist meine Wohnung und Sie sind mein Gast und deswegen werden Sie in meinem Bett schlafen."

"Das ist sehr lieb von Ihnen, aber ich..."

"Jetzt reicht' s! "

Er haute mit der flachen Hand auf den Tisch.

"Erst stellen Sie mein Büro auf den Kopf, dann desinfizieren Sie meine Einrichtung; dann putzen Sie mein Bad, als ob es total versifft wäre; Scheuchen mich fast zwei Stunden durch DC um Naturtampons zu finden; Halten mir einen Vortrag übers Putzen und jetzt führe ich eine Diskussion mit Ihnen, wo Sie schlafen sollen!" brüllte Harm völlig entnervt.

In Ashley's Augen stiegen die Tränen auf und sie schluchzte.

"Ich... ich wollte Ihnen doch nur eine Freude machen!"

"Freude? Sie bringen mich auf die Palme mit diesem Hygienewahn! Ich kann es nicht mehr hören! Wissen Sie was? Tun Sie was Sie wollen! Meinetwegen führen Sie hier eine Bakterienbekämpfung durch, aber ohne mich!!! Ich habe ohnehin eine Verabredung!"

Harm schnappte sich seine Jacke und verließ die Wohnung, ohne auf eine Antwort zu warten.

"Harm..."

Die Tür fiel zu.


Mac's Apartment

Es klopfte. Mac hatte schon ihren Pyjama an.

"Moment!"

Sie ging schnell in ihr Schlafzimmer und zog ihren Morgenmantel an, dann ging sie öffnen.

"Harm!"

"Hi!"

Sie hatte ihn noch nicht so früh erwartet und war sprachlos.

"Willst du mich nicht reinlassen?"

"Doch! Natürlich! Komm rein!"

Sie setzten sich auf die Couch. Harm kuschelte sich an sie und Mac, von dieser Geste überrascht, strich ihm über die Haare und drückte ihn an sich.

"Ich halte das keine Minute länger mit dieser Frau aus!" flüsterte er stöhnend.

"So schlimm?"

Er sah sie an.

"Sie hat mein Bad desinfiziert und dann hatte ich später eine Diskussion mit ihr, wer im Bett schlafen soll... Mac, diese Frau nervt mich! Sie muß nur meinen Namen in den Mund nehmen, dann bin ich schon kurz vorm ausrasten!"

Mac hatte ihn nur selten so erlebt und dass erschreckte sie. Er mußte wirklich leiden.

"Wie kann ich dich auf andere Gedanken bringen?"

Ein herausforderndes Lächeln erschien auf seinem Gesicht, als er antwortete.

"Hmm... Das ist eine schwere Frage, Frau Anwältin."

Er lehnte sich zu ihr und küsste sie. Sie erwiderte den Kuss mit aller Leidenschaft.

"Ich.. ich habe dich vermisst, Flyboy!" sagte sie, als er ihren Hals liebkoste.

"Ich dich auch!"

Harm stand auf und nahm Mac auf seine Arme und trug sie in ihr Schlafzimmer. Mac gab der Tür einen Stoß und Jingo blieb im Wohnzimmer allein zurück.



Tja, die Geschehnisse in Mac's Schlafzimmer findet ihr in der Group! ;0)) Bin doch ein lieber Kerl, oder??? Ich glaube ich werde den NC-17 Teil posten... Ihr seid doch damit einverstanden mitten im Liebesspiel eine Pause einzulegen, oder??? *LOL* Ja, das werde ich tun.



So und hier gehts weiter! *g*

Harm und Mac lagen nebeneinander in Mac's Bett. Es war mittlerweile dunkel geworden. Harm genoß das Gefühl Mac im Arm zu halten. Ihr Atem kitzelte ihn auf seiner nackten Brust. Er spürte wie sie den Arm noch enger um ihn schlung, dann flüsterte sie schlaftrunken.

"Harm?"

"Ja?"

"Weißt du wie sehr ich dich liebe und brauche?"

"Das weiß ich. Genauso wie ich dich liebe und brauche."

Er küsste sie auf ihre dunkelbraunen Haare.

"Versprichst du mir etwas?"

"Hmm... Kommt drauf an!"

"Versprich mir, dass du mich nie wieder verläßt!"

Sie stützte sich auf ihren Ellbogen und sah ihm ins Gesicht. In der Dunkelheit sah sie seine weißen Zähne aufblitzen.

"Hey!"

Sie bohrte ihren Zeigefinger in seine Rippen.

"Auu! Mac!?" kam es empört von Harm.

"Also?"

"Was also?"

"Versprich mir, dass du mich nie wieder verläßt!"

"Das kann ich nicht."

Er spürte ihr Entsetzen. Zärtlich strich er ihr über die Haare.

"Versteh das nicht falsch! Ich meinte damit, dass ich jetzt wieder zu meinem speziellen Gast muß!"

"Du Schuft!"

Sie haute ihm das Kissen um die Ohren. Er reagierte prompt und umarmte Mac, so dass sie sich nicht mehr bewegen konnte.

"Das ist gemein!"

"Ich weiß," grinste er. "Trotzdem muß ich jetzt die Eigentümerin meines Herzens verlassen. Ich liebe dich, Sarah."

Er ließ sie los und rutschte zur Bettkante um aufzustehen, doch sie umklammerte ihn. Ihr Kopf lag auf seiner rechten Schulter und ihre Hände hatte sie um seinen Bauch geschlungen.

"Ich will dich aber nicht gehen lassen!"

"Mac! Ich muß aber los!"

"Weißt du was ich sonst vielleicht mit deinem Herzen mache?"

"Ach Mac. Ich würde gern hier bleiben, aber Miss Putzlappen zerlegt sonst meine komplette Wohnungseinrichtung!"

"Na gut! Wann kommst du wieder?"

Sie ließ ihn los und knipste die Nachtischlampe an. Harm sah sie mit hochgezogener Augenbraue an und schmunzelte.

"Wir sehen uns bestimmt morgen im Büro, falls mich Miss Jenkins nicht recyclt hat!"

Er stand auf und suchte seine Klamotten zusammen. Während er sich anzog sah ihm Mac dabei zu.

"Harm?"

"Hmm..?"

"Gefällt dir Ashley?"

Er sah sie schockiert an.

"Wie kommst du denn auf so was Absurdes? Diese Frau ist anstrengend und nicht halb so attraktiv wie du."

Sie erwiderte nichts darauf, sondern zog stattdessen ihren Pyjama wieder an.

"Mac! Ich liebe dich und nicht Miss Scheuermittel! Sie ist mir egal. Ich bin nicht an ihr interessiert. Du glaubst mir, ja?"

"Ich... ich... ich weiß auch nicht, warum ich das gefragt habe," antwortete sie leise.

"Doch, du weißt es! Du denkst ich nehme unsere Beziehung nicht ernst! Das tue ich jedoch. Ich war noch nie so sehr in einen Menschen verliebt, wie in dich!" erwiderte Harm ernst.

Er zog sie an sich.

"Hörst du mein Herz? Es singt nur für dich!"

"Harm!" schluchzte Mac bei so viel Romantik und drückte sich enger an ihn.

"Schhhh... Alles ist in Ordnung!"

"Nein! Es tut mir leid! Ich... ich weiß doch dass du mich liebst, aber..."

"Meinem Marine kann keine Frau das Wasser reichen und schon gar nicht Miss Hygienewahn!"

Harm löste sich sanft von ihr, sah ihr noch mal in die Augen, küsste sie zum Abschied und ging.



IN HARM'S APARTMENT

Ashley hatte sich Nudeln mit Käsesauce gemacht und nun saß sie auf der Couch und starrte vor sich hin. Ein Schlüssel wurde ins Schloß geschoben und die Tür öffnete sich. Harm trat ein.

"Hallo!" sagte sie freundlich.

"Ja. Hallo!"

"Harm, ich... ich muß mich wieder entschuldigen. Ich wollte Sie nicht kränken."

"Sie haben mich nicht gekränkt, Ashley. Nur verstehen Sie bitte auch mich. Das hier ist meine Wohnung, mein Zuhause und dann kommen Sie und tun so, als ob ich in einem Saustall wohnen würde. Soll ich mich darüber freuen?"

"Nein. Natürlich nicht. Sie... Sie haben ja recht. Ich bin manchmal etwas pulsiv und mit dieser Putzaktion im Bad wollte ich Ihnen nur zeigen, wie... wie...."

"Ja?"

Harm sah ihr direkt in die Augen.

"Wie... wie... wie gern ich Sie mag."

Hatte er sich verhört? Nein. Oder doch?

"Was haben Sie gerade gesagt?"

"Das ich Sie sehr mag!"

Ashley ging auf ihn zu und warf sich in seine Arme.

"Hören Sie, Ashley," indem er sie wegdrückte. "Ich mag Sie ja auch, aber Sie haben eine merkwürdige Art mir zu zeigen, dass Sie mich gut leiden können."

"Ich kann Sie mehr als nur gut leiden. Sie.. Sie...."

Sie ging wieder näher zu ihm und Harm wich zurück.

"Sie... sind mein Traummann! Und ich habe mich sofort in Sie verliebt, als ich Sie zum ersten Mal gesehen habe!"

"Ähhh...?"

"Ja. Ich liebe dich! Und ich will mit dir schlafen!"

Sie begann ihre Bluse aufzuknöpfen.

"Nein...Nein... Ich habe eine Freundin! Ich habe Sie angelogen!" stotterte Harm und wich weiter zurück.

"Das glaube ich dir jetzt nicht. Du begehrst mich. Ich werde Alles tun um dich glücklich zu machen!" säuselte sie.

Die Bluse flatterte auf den Boden. Harm sah ihren weißen BH. Sie hatte keine schlechte Figur.

"Hören Sie auf! Sie bilden sich was ein! Ich bin nicht an Ihnen interessiert! Verstanden? Jetzt ziehen Sie sich wieder an!"

Er versuchte es mit der Wahrheit, doch sie hörte ihm überhaupt nicht zu.

"Harm? Nimm mich! Du brauchst mich! Du begehrst mich! Du liebst mich!"

Diese Frau hatte wohl völlig den Verstand verloren! Und das am ersten Abend!

"Schluß jetzt! Hören Sie auf! Im Klartext: Ich will nichts, absolut gar nichts von Ihnen, Ashley. Ist das klar genug?" entgegnete Harm gereizt.

Sie zog ihre Hose aus.

Nein, offensichtlich war Miss Putzlappen schwer von Begriff.

"Weißt du wie lange ich schon nicht mehr Sex hatte? Weißt du das? Ich hatte nämlich noch nie Sex!"

Harm fiel der Unterkiefer nach unten. Er war sprachlos. Da stand eine mitte Dreißigjährige vor ihm und sagte ihm, dass sie noch Jungfrau war. Das war der Hammer!

"Aber.. aber wieso dann..." stotterte er perplex.

"Du meinst woher ich weiß dass ich eine Latexallergie habe? Ganz einfach. Ich benutze meinen Vibrator nur mit Kondom, dass finde ich hygienischer!"

Sie ging auf ihn zu. Harm im Gegenzug versuchte sein Glück in der Flucht und trat hinter seinen Herd. "Vibrator?... Kondom....?" echote Harm.

"Ja. Bitte, Harm! Ich wollte meine 1. Mal mit meinem Traumprinzen haben und jetzt stehst du vor mir! Ich mußte so lange warten!"

Schritt für Schritt folgte sie ihm und er ging Schritt für Schritt weiter.

"Ich... ich..."

"Du bist mein absoluter Traummann!"

"Ich muß gehen..."

Er wollte sich verdrücken und stürmte in Richtung Wohnungstür. Doch Ashley warf sich nach ihm und erwischte ihn an seinem rechten Bein. Er stolperte und fiel der Länge nach hin. Harm knallte mit dem Kopf gegen die Ecke seines Schreibtisches und die Dunkelheit senkte sich über seine Augen.

Ashley ließ sein Bein los und wich wimmernd vor dem bewußtlosen Harm zurück. Blut floß aus einer Wunde.

Nach etwa 5 Minuten hatte Ashley sich so weit wieder unter Kontrolle, dass sie den Admiral anrief.

"Chegwidden."

"Ad...Admiral?"

"Ja. Wer spricht denn da?"

"As-Ashley. Kön-Können Sie kommen?"

"Was ist denn passiert?"

"Bitte!"

Sie legte auf und starrte auf den immer noch regungslos daliegenden Harm.

10 Minuten später

Es klopfte jemand an der Tür.

"Wer... Wer ist da?" fragte Ashley mit zitternder Stimme.

"Chegwidden. Machen Sie auf!"

Als sie die Wohnungstür geöffnet hatte fiel sie weinend in die Arme von Admiral Chegwidden.

"Was ist passiert, Ashley? Wo ist Harm?"

"Da... da... Ich habe ihn getötet!"

"Was?"

Er ließ sie los und dann sah er wie Harm in einer Blutlache lag. Sofort ging er zu ihm hinüber und stellte erleichtert fest, dass er noch atmete und er seinen Pulsschlag fühlen konnte.

"Harm? Können Sie mich hören?"

Keine Reaktion.

Der Admiral drehte ihn auf den Rücken. Eine Wunde klaffte an seiner rechten Augenbraue.

"Ich brauche abgekochtes Wasser und saubere Tücher!"

Doch Ashley blieb wie angewurzelt stehen.

"ASHLEY!"

Die Stimme des Admirals drang in ihr Bewußtsein und sie setzte den Teekessel auf. Das sie nur in Unterwäsche da stand war ihr nicht bewußt.

"Ziehen Sie sich was an und dann werden wir den Commander auf die Couch legen!"

Stumm nickte sie und wie in Trance zog sie sich an.

"Nehmen Sie seine Beine! Auf drei! Eins, zwei und drei!"

Etwas unsicher schafften sie es Harm auf die Couch zu legen. Der Admiral holte eine Schüssel und goß das kochende Wasser hinein, dann nahm er zwei saubere Handtücher aus einem der Schränke und kam zurück. Er befeuchtete die eine Ecke des Handtuchs und tupfte damit vorsichtig Harm's Wunde ab. Der Commander stöhnte als er die Augen aufschlug.

"Ad... Admiral?"

"Ja, Commander. Ich bin es. Was ist hier passiert?"

"Es.. es war ein Unfall, " stöhnte er.

Seine Hand wollte über die Wunde streichen, doch sein CO hielt sie zurück.

"Sie haben vermutlich eine Gehirnerschütterung. Ich fahr Sie ins Krankenhaus!"

"Das... das ist nicht nötig, Sir."

"Oh doch! Mit einer Gehirnerschütterung ist nicht zu Spaßen und ausserdem muß die Wunde genäht werden!" sagte Admiral Chegwidden ernst.

"Es geht schon..."

Harm versuchte aufzustehen, doch der Raum begann sich zu drehen und der Admiral stützte ihn, als er drohte wieder zusammen zu klappen.

"Ashley!? Geben Sie mir Harm's Jacke! Commander? Halten Sie sich fest!"

Er legte seinen Arm um ihn und langsam schoben sie sich in Richtung Aufzug.

"Bitte Sir! Kann ich mit?"

"Bleiben Sie hier! Wir schaffen das schon!"

Der Admiral zog die Tür hinter ihnen zu und Ashley übermannte wieder die Tränen.



Im Bethesta Hospital

Der Admiral war gereizt, denn er und Harm saßen jetzt schon seit etwa einer viertel Stunde auf den unbequemen Plastikstühlen. Schwestern, Ärzte, Patienten und Besucher strömten durch den Gang.

Harm hatte seinen Kopf in die Hände gestütztund fühlte sich nicht besonders wohl. Das Hämmern in seinem Kopf nahm zu. Der Lärm um ihn herum vereinigte sich zu einem Strudel aus verworrenen Stimmen.

"Harm?" echote es.

Sein CO sah ihn mit Besorgnis in den Augen an.

"Sir?"

"Ich bin gleich wieder da. Sie halten die Stellung!"

"Ja Sir," stöhnte er gequält.

Der Admiral ging noch einmal zum Empfang und machte seinem Ärger Luft.

"Hören Sie! Wir sitzen seit fast zwanzig Minuten hier und keiner Ihrer Weißkittelträger hat sich blicken lassen. Was heißt bei Ihnen "Es wird sich gleich Jemand um Sie kümmern"? Bedeutet GLEICH in diesem Jahrhundert noch, oder erst im nächsten Jahrtausend?"

Die Schwester blickte ihn säuerlich an und antwortete dann.

"Admiral? Auf dem Beltway hat es einen Massenunfall gegeben und hier kommen minütlich neue Schwerverletzte und die gehen nun mal vor!"

"Dann will ich Ihnen jetzt mal was sagen: Die Wunde muß genäht werden und dass dauert nicht einmal fünf Minuten! Hätten Sie die Freundlichkeit jetzt einen Arzt zu holen? Ich danke Ihnen," sagte der Admiral im besten Befehlston und das verfehlte nicht die gewünschte Wirkung.

Ein junger Arzt hatte die letzten Sätze des Admirals mitbekommen und meinte.

"Guten Tag, Sir! Mein Name ist Dr. Harrison Scott. Ich bin Assistenzarzt. Wo ist der Patient?"

"Sie sind sicher, dass Sie nicht in den nächsten fünf Minuten gebraucht werden?" fragte der Admiral misstrauisch.

Ein Grinsen erschien auf dem Gesicht von Dr. Scott, als er antwortete.

"Wenn es nicht länger als fünf Minuten dauert, Admiral!"

"Der Commander sitzt dort drüben!"

"Was ist passiert, Sir?"

"So genau weiß ich dass auch nicht. Ich vermute er ist mit dem Kopf auf die Ecke seines Schreibtisches gestürzt."

Dr. Scott wollte Harm in ein Behandlungszimmer führen, als dessen Magen zu rebellieren begann.

"Mir ist..schlecht!" kam es von Harm leise.

"Schwester? Geben Sie mir das!"

Harm übergab sich in die metallene Schale. Seine Beine fingen an zu zittern und dann brach er zusammen. Der Admiral und der Doc hatten ihn besorgt angesehen und reagierten prompt. Sie fingen ihn auf und hielten ihn somit von einem Sturz fern. Anschließend brachten sie ihn in das Behandlungszimmer und legten ihn auf die Liege.

Dr Scott machte sich sofort an die Arbeit. Er leuchtete in seine Augen um Harm's Puppillenreaktion zu sehen, dann checkte er seine Temperatur, seinen Puls und seine Atmung.

"Tja, Sir. Der Commander hat eine leichte Gehirnerschütterung und die Platzwunde werde ich nähen müssen."

"Wollen Sie ihn hier behalten, Doktor?"

Der Doc schüttelte den Kopf und meinte dann.

"Wir sind zur Zeit völlig überbelegt und dann noch dieser Massenunfall. Die Verletzungen des Commanders sind nicht sehr schlimm. Etwas Ruhe und dann ist er wieder wie neu!"

Der Doktor nähte die Wunde mit fünf Stichen. Harm kam langsam wieder zu Bewußtsein und bekam ein weißes Pflaster auf seine demolierte Augenbraue geklebt.

"Sir?"

Er setzte sich auf.

"Nur nicht so hastig, Commander! Ich werde Sie für einen Tag krank schreiben und Sie werden sich ausruhen, " erklärte der Arzt.

Harm nickte stumm.

"Gut, dann sind Sie entlassen und das hier ist Ihre Krankmeldung."

Er händigte es aus und Harm gab es weiter an seinen CO, der es einsteckte.

"Vielen Dank, Doktor."

Der Admiral reichte ihm die Hand, dann bedankte sich Harm und sie gingen in Richtung Parkplatz.

"Commander? Wie ist das passiert?"

"Es war ein dummer Unfall. Mehr nicht, Sir."

Harm vermied es den Admiral dabei anzusehen.

"Harm? Was ist passiert?" bohrte der Admiral unnachgiebig nach.

"Ich... ich..."

"Ja?"

"Miss... Miss Jenkins ist... na ja..." druckste Harm verlegen rum.

"Nun lassen Sie sich nicht jedes Wort einzeln aus der Nase ziehen! Das ist ein Befehl!"

"Ja, Sir. Also, Miss Jenkins hat mir eindeutige Avancen gemacht und dann ist das eben passiert."

"Avancen?" fragte sein CO verwirrt. "Werden Sie deutlicher!"

"Sie... Sie... Sie wollte mir an die Wäsche, Admiral."

Harm sah zu Boden. Sein CO musterte sein abgewandtes Gesicht.

"Wie bitte?" kam es ungläubig von A.J. Chegwidden.

"Ja, Sir. Nur, dass ich eben nicht wollte und... und sie hat sich entkleidet und ich... ich habe versucht es zu beenden, aber... aber sie hat mir nicht zugehört."

"A-ha!" kam es nun total verwirrt vom Admiral.

Sie kamen zu seinem Auto. Doch sein CO öffnete nicht das Auto, sondern stellte sich Harm gegenüber.

"Commander? Wollen Sie mir damit sagen, dass Miss Jenkins versucht hat Sie zu verführen?"

"Ja. Sir."

"Kommen Sie damit zu recht oder soll ich Miss Jenkins von Ihrer Wohnung entfernen lassen?"

Harm sah seinen CO fragend an und meinte dann.

"Ich werde mit ihr klar kommen, Sir."

Der Admiral musterte ihn eingehend um dann zuzustimmen.

"In Ordnung, Commander. Doch wenn Miss Jenkins Ihnen zu lästig fällt oder es sonstige Probleme gibt, sagen Sie mir umgehend Bescheid."

"Jawohl, Sir."



Sie kamen an Harm's Apartment an und als sie nun in der Wohnung standen, kam Ashley mit rotgeweinten Augen auf sie zu gestürmt und warf sich Harm in die Arme. Sie sprach stockend.

"Es... es tut mir so leid. Ich.. ich wollte das nicht. Bitte! Es tut mir so unendlich leid, Harm."

Harm war perplex und ließ die Umklammerung im ersten Moment zu. Der Admiral räusperte sich, woraufhin Ashley Harm los ließ.

"Miss Jenkins, Commander Rabb braucht jetzt vorallem Ruhe und Sie werden dafür sorgen, dass er sie auch bekommt, nicht wahr?"

Er sah sie streng an und sie senkte daraufhin den Kopf und murmelte.

"Natürlich Admiral!"

"Gut. Harm, ich wünsche Ihnen gute Besserung und erholen Sie sich gut. Ich brauche Sie morgen nicht im Büro. Geniessen Sie Ihren freien Tag."

Harm sah seinen CO erschrocken an und der Admiral fuhr fort.

"Miss Jenkins? Ich erwarte Sie dann um 8Uhr pünktlich im Büro. So lange Commander Rabb ausser Gefecht gesetzt ist, wird sich Commander Turner um Sie kümmern. Guten Abend!"

"Guten Abend, Admiral," sagte Harm etwas erleichterter.



Harm ließ sich auf sein Sofa sinken und Ashley machte alle Anstalten dazu ihn zu umsorgen.

"Wie wäre es mit einer Tasse Tee? Oder wollen Sie was Anderes? Ich habe noch etwas von dem Nudelauflauf, dass kann ich ganz schnell aufwärmen."

Sie stürmte Richtung Küche und Harm verdrehte genervt die Augen.

"Hören Sie, Ashley, dass ist nicht nötig. Ich will mich einfach nur hinlegen und schlafen."

Sie sah ihn traurig an und antwortete dann.

"Das verstehe ich, Harm... Ich werde auf der Couch schlafen."

"Bitte! Wir lassen es jetzt so wie es ist. In Ordnung?" kam es bittend von Harm.

"Wie können Sie sich erholen, wenn Sie eingequetscht auf dem Sofa schlafen?"

In Harm stieg erneut die Wut hoch und er mußte sich sehr beherrschen um Ashley nicht wieder anzugiften.

"Ich sagte, es ist gut so... Ich werde jetzt duschen gehen und mich dann hinlegen."

Mit diesen Worten stand er auf und ging ins Bad, wo er kurze Zeit später nackt unter der Dusche stand und das heisse Wasser genoß. Langsam begannen sich seine verkrampften Muskeln zu entspannen. Er schloß die Augen zufrieden und dachte an seinen Marine. Ein Lächeln umspielte seinen breiten Mund als er an seinen letzten Besuch bei ihr dachte. So versunken in seiner Erinnerung, bemerkte er nicht dass er beobachtet wurde.

Ashley konnte den Blick nicht abwenden von dem unbekleideten Mann unter der Dusche. Sie durchlief ein heisser Schauer, als sie dachte sich zu ihm zu gesellen. Ein winziger Rest von Selbstbeherrschung hielt sie davon ab, es in die Tat umzusetzen. Stattdessen genoß sie es diesen durchtrainierten Körper zu begutachen. Harm hatte sich abgewendet von ihr. Sein Hintern, wie sie jetzt erst feststellen konnte, war anbetungswürdig. Männer sahen doch anderst an als Frauen, viel eckiger, dachte sie. Keine weichen Rundungen wie bei einer Frau und dann dieses sehr große Stück Männlichkeit. Ihr Blick wanderte immer wieder zwischen seine Beine. Er drehte sich wieder zu ihr, so dass sie seine Vorderseite intensiv unter die Lupe nehmen konnte und dies auch tat. Mit Frauen Zärtlichkeiten auszutauschen war etwas selbstverständliches für sie und dennoch wollte sie ihr erstes Mal mit einem Mann - ihrem Traummann haben: Er stand vor ihr und sah sie nicht, da er immer noch die Wärme des Wassers genoß. Ashley hatte es kaum noch für möglich gehalten ihrem Traummann zu begegnen. In ihr kam das Verlangen hoch ihn zu berühren, zu liebkosen, ihn mit ihrem Können zu verwöhnen, doch dann brach die Erinnerung an das vorangegangene Ereignis in ihren Gedanken durch und sie zog sich zurück. Sie war heiß und erregt. Die sexuelle Lust konnte sie kaum noch unterdrücken und deshalb legte sie Hand an sich.

Harm war in der Zwischenzeit fertig mit duschen und zog sich an. Endorphine waren in seinem Körper freigesetzt worden, daran war seine Sarah schuld. Gut gelaunt pfiff er vor sich hin, während er auf die Zahnbürste seine Lieblingszahnpasta mit Minzgeschmack drückte. Seine Gedanken wanderten wieder zu Mac und so schrubbte er länger als gewöhnlich seine Zähne. Ein Wunder dass er nicht sein Zahnfleisch mit weg putzte. Er bemerkte es erst fünf Minuten später. Sein Spiegelbild grinste ihn an.

<Rabb, Rabb! Wo bist du nur mit deinen Gedanken!> tadelte er sich selbst.

Er spülte den Mund aus und ging anschließend leise vor sich hin pfeifend in sein Schlafzimmer. Als er nun um die Ecke bog, in Richtung Wohnzimmer, blieb er wie fest genagelt stehen. Dieser Unfall hatte doch mehr Schaden angerichtet, als er sich eingestehen wollte. Seine Phantasie gaukelte ihm vor, dass Ashley fast nackt auf der Couch saß und sich selbstbefridigte. Sie schien sehr in ihre "Arbeit" vertieft zu sein, denn sie bemerkte ihn nicht.

<Jetzt reiß dich mal zusammen, alter Junge! Ashley sitzt nicht auf deinem Nachtlager und sie befriedigt sich auch nicht... nicht mit einem Vibrator! Oh, mein Gott! Ich halluziniere! Vielleicht hätte ich doch darauf bestehen sollen im Krankenhaus zu bleiben! Ja, das wäre sicher besser gewesen... Was mache ich denn jetzt?>

Harm wollte sich wieder ins Bad zurückziehen, aber irgendwas hielt ihn davon ab. Er konnte seinen Blick nicht von ihr abwenden. Der Commander der US NAVY hatte zwar schon den ein oder anderen Porno oder Erotikstreifen gesehen und das nur ausversehen, aber so was in echt zu sehen war doch etwas anderes und so beobachtete er sie atemlos.

<Ja, ja... Das ist so gut... Oh Gott... Gleich... gleich....>

"Jaaaa...." stöhnte sie laut, als der Orgasmus kam. Schwer atmend lehnte sie sich mit vor gestilltem Verlangen, geschlossenen Augen zurück.

Harm hatte alles mitangesehen und die typische Reaktion auf so ein Ereignis ließ nicht lange auf sich warten. Das Blut strömte in seinen "Big Sailor" und schleunigst verzog er sich ins Bad um Hand an sich selber anzulegen. Der Orgasmus kam schnell und ein lautes Seufzen konnte er nicht unterdrücken. Harm sah in den Spiegel und ein schlechtes Gewissen machte sich in ihm breit. Er hatte Ashley bei der Masturbation zu gesehen und sich daran aufgegeilt, sich dann selbst einen runter geholt und nun stand er hier im Bad und fühlte sich wie ein Voyeur.

<Seit wann hast du so was so nötig, alter Spanner!? Du hast Sex gehabt mit der wunderschönsten Frau auf Gottes Erdboden und was machst du? Du schaust Miss Putzlappen bei der Selbstbefridigung zu!... Ich... ich habe so was ja auch noch nie... noch nie in Echt gesehen... Blöde Ausrede, Rabb! Du hast dich aufgeführt wie ein Spanner! Du! Nicht irgend jemand anders! Ich weiß... Wie soll ich das Mac erklären?... Du willst also, ehrlich wie du bist, zu ihr hingehen und sagen "Hi Mac! Ich hab Ashley dabei beobachtet wie sie ihren Vibrator benutzt hat und hinterher hab ich mir einen runter geholt!? Ich hab das deswegen gemacht, weil ich so was noch nie gesehen habe. Das verstehst du doch!"... Ja, ja, Rabb! Du bist ein wahres Genie! Oh Gott... Was soll ich tun? Wie soll ich Ashley jetzt ins Gesicht sehen? Und vorallem wie werde ich Mac gegenüber treten? Soll ich es ihr sagen?...>

Er sponn seine Gedanken weiter bis die Stimme von Ashley ertönte.

"Harm? Alles in Ordnung?"

"Ähh... Ja, ja.. Ich komm gleich!" stotterte er.

Unsicher und mit schlechtem Gewissen kam er ins Wohnzimmer, wo Ashley angezogen auf ihn wartete. Sie lächelte ihn an, was zur Folge hatte, dass sein schlechtes Gewissen sich nicht wirklich beruhigen wollte.

"Wollen Sie jetzt einen Tee?"

"Ähh... Nein. Nein, danke. Ich... ich sollte jetzt eine Runde schlafen," antwortete er, ohne sie anzusehen.

"Okay, dann... dann wünsch ich Ihnen eine gute Nacht!"

"Ihnen auch!"

Sie machte sich auf den Weg in sein Schlafzimmer. Erleichtert atmete er aus und beschloß einfach alles gerade Gesehene aus seinem Gedächtnis zu verbannen. Harm kuschelte sich in seine Decke und ein paar Minuten später war er unglaublicherweise eingeschlafen. Was er träumte war ein Alptraum:

Er mußte um wieder Fliegen zu dürfen mit Ashley schlafen und sein Können auf diesem Gebiet wurde aufgezeichnet und später bewertet. Der Sex mit Ashley war für seine Begriffe in Ordnung gewesen, denn er hatte sich große Mühe gegeben. Nun stand er vor dem Zimmer, wo seine "Richter" das Urteil über sein sexuelles Können bewerteten. Was er nicht wußte, war das Mac eine davon war. Die Tür öffnete sich und ehe er sich versah, haute ihm Mac eine runter und schrie ihn an. Sein Marine war auf 180 und sie beklagte sich bitter und lautstark darüber, warum er sie nicht gefragt hätte. Er kam ins stottern und antwortete: " Man hat mir Ashley zugeteilt." Woraufhin Mac anfing gehässigt zu lachen um ihm dann einen Vortrag darüber zu halten, dass er sich seine Frau für diese Prüfung aussuchen durfte. Fassungslos starrte er sie an, dann antwortete er: "Mac, ich habe einen Brief bekommen mit klaren Befehlen! Laut diesem Brief muß ich Sex mit Ashley Jenkins haben." In Mac's Augen loderte blanke Wut und sie brüllte: "Du verdammter Feigling! Ich hoffe dein bestes Stückfault dir ab!" Er starrte sie sprachlos an und sie rauschte davon. Kurze Zeit später tauchte Ashley neben ihm auf und lächelte ihn zufrieden an. "Wenn du noch einmal jemanden für deine Prüfung suchst, bin ich jederzeit für dich da! Du bist ein erstklassiger Lover!" Sie zwinkerte ihm zu und ging.

Schweißgebadet schreckte er hoch. Ein Blick auf seine Armbanduhr zeigte ihm, dass es beinahe 9Uhr morgens war. Langsam erhob er sich und ging eine Runde kalt Duschen. Das kühlte seine Gedanken an den Traum ab. Harm begann sich zu rasieren, während Ashley sich im Büro zu Tode langweilte mit Sturgis Turner.

Mac hatte ihren CO besorgt gefragt, was denn mit Harm sei weil er nicht da war. Der Admiral hatte ihr die ganze Geschichte erzählt und nun saß sie an ihrem Schreibtisch uns starrte das Telefon an. Nach einigen Minuten wählte sie dann die ihr sehr vertraute Nummer und nach dem dritten Läuten nahm er ab.


Liebe Grüsse Petra

Kalorien sind kleine Tierchen, die nachts die Kleidung enger nähen.

 
Petra-Andreas
Chefchen/Administrator
Beiträge: 9.115
Registriert am: 16.04.2007


RE: The Real Insanity oder Der ganz normale Wahnsinn I.und II.!? von Flim

#5 von Petra-Andreas , 14.05.2007 22:19

"Rabb."

"Hey Sailor! Was machst du denn nur für Sachen? Kann man dich nicht eine Minute alleine lassen?" stichelte sie.

"Hab vielen Dank, mir geht so weit gut. Du hättest mich nicht alleine lassen dürfen, Marine!"

"Harm? Der Admiral hat mir alles erzählt. Wie geht es deinem Kopf?" fragte Mac sanft.

"Er brummt noch etwas."

"Meinst du es täte deinem Kopf gut, wenn du ein bisschen frische Luft schnappen würdest und mich zum Essen einlädst?"

"Hmm... Da muß ich erst Rücksprache mit meinem Kopf halten. Kann ich dich zurückrufen?" grinste Harm.

"Sailor! So nicht! Also? Bitte!" flehte Mac.

Er gab sich geschlagen, denn er hoffte sein schlechtes Gewissen würde sich in ihrer Gegenwart vielleicht in Luft auflösen. Harm hatte beschlossen diesen Vorfall für sich zu behalten.

"Okay. Ich hol dich um 1330 ab!"

"Ich freu mich, Sailor!"

"Ich mich auch... und ach Mac... Ich liebe dich!"

Sie lächelte und gab leise zurück.

"Ich dich auch!"

Sie legten auf. Nach diesem Anruf war seine Laune bestens und so sang er, während er das dreckige Geschirr wusch:

Let's talk about Sex baby,

Let's talk about you and me,

Let's talk about all the good things...

Wenn Mac dass sehen würde, wie ihr Sailor hier mit den Füßen wimpend Geschirr spülte und lautstark über Sex sang, sie würde nie wieder behaupten, dass Mann nur eine Sache nach der anderen machen konnte.



Mittagszeit

Mac wartete schon ungeduldig auf Mister Harmon Rabb, der wie üblich es nicht schaffte, pünktlich zu sein.

"6Minuten und 22 sekunden Verspätung, Sailor!"

Verlegen sah er sie an und grinste dann sein breites Sailorgrinsen.

"Wenn ich pünktlich wäre, dann würde dir doch gleich was fehlen, Marine!"

"So?? Egal. Ich habe Hunger. Wohin führst du mich denn aus?"

"Ach? Ist das ein Date?"

"Nein. Natürlich nicht. Wir sind ja nur Freunde und Kollegen, oder?" erwiderte Mac gespielt entrüstet.

Amüsiert bot er ihr einen Arm an und sie hackte sich bei ihm unter und beide wollten gerade, dass Gelände des JAG HQ verlassen, als eine Stimme rief.

"Harm! Harm! Hallo!"

Harm sah Mac an und Mac sah widerum Harm an, der wiederum die Augen verdrehte, woraufhin Mac ihm ein aufmunterndes Lächeln schenkte.

Die Ruferin tauchte bei ihnen auf und strahlte beide fröhlich an.

"Harm! Sie sind doch krank geschrieben!... Ach? Sie gehen bestimmt Essen, da haben Sie bestimmt nichts dagegen, wenn ich sie begleite."

"Äh.. Wissen Sie Ashley, ich wollte eigentlich..."

"Schon gut. Ich weiß was Sie sagen wollen und ich kann Sie beruhigen: Sie müssen mich nicht einladen. Gehen wir zu Fuß?"

Harm sah Mac mit allen Anzeichen von Genervtsein an und Mac fühlte sich dazu bemüßigt zu antworten.

"Ja. Wir wollten einen kleinen Spaziergang machen."

"Oh, dass ist schön. Also? Gehen wir?"

Den Weg zu ihrem Lieblingsrestaurant für den man etwa 10 Minuten brauchte, kam Harm vor wie ein Gewaltmarsch von 10 Stunden. Innerlich kochte er vor Wut. Er hatte sich so darauf gefreut mit Mac ALLEINE zu sein und dann kreuzte diese unmögliche Person ohne Manieren hier auf und drängte sich zwischen sie, dass wurde langsam aber sicher zu einem ganz schlechten Theaterstück. Das mußte man sich mal vorstellen! Eine Frau, die definitiv, nicht mehr alle Tassen im Schrank hatte, war in einen Mann angeblich verliebt, der wiederum eine Andere liebte. Die Andere war die attraktivste und intelligenteste Frau auf dieser Welt und leider auch die Anständigste und so war es dazu gekommen, dass dieser arme Kerl mit seiner großen Liebe und einer Harmon-Rabb Fanatikerin essen ging. Wirklich das war urkomisch! Er konnte Mac nicht küssen und wie ihm jetzt erst auffiel, hatte er sie nicht einmal bei ihrer Begrüßung geküsst und das bedauerte er mit einem Male sehr. Folglich setzte er einen säuerlichen Gesichtsausdruck auf, was Ashley dahin gehend interpretierte, dass er immer noch unter Kopfschmerzen litt.

Im Restaurant

Harm wußte zwar aus seinem Dasein als Vegetarier, dass man nicht große Auswahl hatte, aber ihm wäre nie in den Sinn gekommen, dass man den Kellner mit Sonderwünschen fast fünf Minuten in den Ohren liegen konnte. Doch er wurde eines besseren belehrt.

"Und das Fleisch bitte ohne diese widerlichen Fettränder und bitte gut durch, aber es darf nicht trocken sein und aussen schön knusprig. Als Beilage hätte ich gern Salzkartoffeln, aber das bitte nur mit etwas Jodsalz gegart und bitte servieren Sie mir nicht diese uralt Kartoffeln und.... bla, bla, bla..."

Harm hörte nicht mehr zu. Stattdessen beobachte er die Mimik des Kellners, was seine Laune wieder besserte. Denn dieser schaute immer ungläubiger und wie Harm meinte zu sehen, immer wütender. Ein Seitenblick zu Mac sagte ihm, dass sie mindestens genauso sprachlos war wie der Kellner, bei dieser ellenlange Sonderbestellung. Als Ashley endlich zum Ende gekommen war und der Kellner kopfschüttelnd den Tisch verließ, meinte sie.

"In manchen Restaurants setzen sie einem, wenn man Neukunde ist, die ältesten aller Kartoffeln auf. Das ist doch eine Unverschämtheit! Wissen Sie was ich neulich erlebt habe... "

<Kann das wahr sein? Kann jemand tatsächlich ununterbrochen solchen Müll von sich geben? Diese Frau überleb ich nicht... Lt. Singer ist zwar ein Giftzwerg, aber im Gegensatz zu dieser Person ist sie ein wahrer Schatz... Schatz??? Lt. Singer??? Rabb! Langsam geht es mit dir bergab, wenn du schon Lt. Singer als Schatz bezeichnest!... Kann Miss Scheuermittel nicht einfach ihre - Verzeihung - Klappe halten? Nein. Wäre ja auch zu schön gewesen...>

Miss Scheuermittel erzählte, wild gestikulierend mit den Händen, über die Unverschämtheiten in manchen Restaurants, so dass Harm und Mac aufatmeten als Ashley's Essen kam. Die Hoffnung, dass diese "Dame" jetzt endlich still sein würde, blieb lediglich eine unerfüllte Hoffnung. Mac sah in Harm's Augen, dass er kurz vor einem Wutanfall stand und nur seine anerzogene Höflichkeit, ihn davon abhielt einen Brüller fahren zu lassen. Mac, die direkt neben ihm saß, legte ihm zur Aufmunterung ihre Hand auf seinen Oberschenkel und drückte ihn kurz, was ihr ein angedeutetes Flyboylächeln einbrachte.

Mac verstand nur zu gut, was Harm mit dieser Frau durchmachen mußte und er tat ihr aufrichtig leid. Nicht nur, dass er Miss Putzlappen während der Arbeit um sich hatte. Nein! Sie mußte auch noch bei ihm wohnen und wenn Mac daran dachte, was Miss Putzlappen ihrem Sailor angetan hatte, dann wurde Mac ebenso wie Harm langsam sauer. Dieses Gebabbel von irgendwelchen Restaurantbesuchen interessierte sie nicht, aber es wunderte sie nicht, dass Ashley von den beiden gelangweilten Gesichtsausdrucken am Tisch nichts mitbekam. Wie sollte Harm das bloß noch so lange mit Miss P. aushalten, ohne das er Mordgedanken bekam? Darauf wußte sie keine Antwort. Wenn sie Harm wäre, dann wäre sie vermutlich schon längst ausgeflippt.

Der Kellner brachte nun auch Harm's Essen: Angebratene Shrimps mit einer Sauce von frischen Tomaten und Kräutern und als Beilage Spaghetti. Harm lief das Wasser im Mund zusammen. Das Essen roch köstlich und er nahm seine Gabel und spießte eine seiner geliebten Shrimps auf, als...

Aus Harm's Tiefen seiner Kehle erklom ein langer Schmerzensschrei die Freiheit und das laut und deutlich. Er sprang auf und rannte wie von einem Skorpion gestochen auf die Toilette. Sein Teller war auf seinem Schoß gelandet. Wodurch? Ein Teller kann ja auch heutzutage immer noch nicht fliegen. Mac wandte langsam den Kopf und sah in das knallrote Gesicht von der Nichte des SECNAV's. Es war alles wie in Zeitlupe abgelaufen: Ashley hatte gestenreich beschrieben, wie das Essen in irgendeinem Restaurant aufgetischt worden war und dabei Harm's Tellerrand erwischt und ihn somit zur ersten Flugstunde verholfen, die mit einer Bruchlandung endete.

Mac schenkte Ashley den bitterbösesten Blick den sie drauf hatte und folgte dann Harm auf die Herrentoilette, ohne ein weiteres Wort zu verlieren. Zum Glück war sonst niemand mehr auf der Toilette und sie fand ihren Sailor am Waschbecken. Er versuchte seine Hose zu säubern, was nicht wirklich gelang, als er Mac sah. Sie mußte hart schlucken, als sie seine feuchten Augen sah. In ihr kochte heiße Wut hoch und am liebsten wäre sie sofort zu Miss Obertrampel zurück gestürmt und hätte...

"Mac?"

"Hey? Tut es sehr weh?" erkundigte sie sich vorsichtig.

Er bedachte sie daraufhin mit einem halbherzigen Lächeln und meinte.

"Wenn ich sagen würde, dass Essen war eh misserabel und dazu noch kalt, dann wäre das gelogen. Wenn ich sage, ja, es war verdammt heiß und ja, es tut s... weh, dann ist das die Wahrheit."

"Harm!? Diese Person ist schlimmer als ich es mir vorgestellt habe. Ich... ich dachte, du übertreibst... Es tut mir leid, dass ich dir nicht geglaubt habe."

Sie sah zu Boden und er antwortete sanft

"Hey Marine! Mach dir bitte keine Vorwürfe! Du hast mir ja nicht das Essen auf meine Hose gekippt und wenn ich du wäre, hätte ich mir vermutlich auch nicht geglaubt. Ich... ich dachte immer so eine Frau gibt es nur in den Hollywoodfilmen, aber das war ein Irrtum."

"Komm! Ich fahre dich ins Krankenhaus!"

"Du mußt es nicht gleich übertreiben! Es geht schon wieder... so halber."

"Hast.. hast du es dir angeschaut?" fragte sie verlegen.

"Ja. Es ist nicht so schlimm. Es wäre schlimmer gewesen, wenn ich nackt da gesessen hätte," grinste er.

Als sie zurückkamen war Ashley verschwunden und Mac machte ihrem Unmut Luft.

"Was bildet die sich eigentlich ein? Erst dir das heiße Essen auf den Schoß leeren und dann abhauen. So was nenne ich einen Feigling!"

Harm wollte bezahlen, aber wie er vom Kellner erfuhr hatte Ashley 50 Dollars auf den Tisch geknallt und war verschwunden. Mac und Harm bestellten sich ein Taxi und fuhren direkt zu Harm. Mac hatte noch Mittagspause und so beschlossen sie, die kurze Zeit für sich zu nutzen. Harm zog sich rasch um und dann beschlossen sie einen Spaziergang zu machen.

Sie schlenderten durch eine der Parkanlagen von Washington. Stille begleitete die beiden, denn jeder hing seinen Gedanken hinterher bis Mac sagte.

"Harm? Kannst du diese Ashley nicht irgendwo anders unterbringen? Ich meine sie schadet dir mehr als sie dir hilft."

Er sah sie nachdenklich an und antwortete dann leicht widerstrebend.

"Ich muß dir da noch was erzählen..."

"Was denn?"

Mac sah ihn neugierig an.

"Ich... Ich... also... hmm..."

"Hey, weißt du nicht mehr wie man einen Satz formuliert?"

Harm erschrak.

"Wie... Was?"

"Harm! Was ist denn los mit dir?"

"Ich... ich habe etwas getan, was dir nicht gefallen wird."

Mac's Herz begann zu rasen. Sollte er etwa?

"Weißt du, ich... ich habe etwas beobachtet und irgendwie konnte ich nicht weggehen. Weißt du was ich meine?"

Sie sah ihn total verwirrt an und schüttelte stumm den Kopf. Harm seufzte.

"Das ist so idiotisch zu erklären. Ich war duschen und als ich zurückkam.... Sie hat mich wohl nicht gehört... Sie hat... hat..."

"Was? Gestrippt?" stichelte Mac grinsend.

Er sah sie verunsichert an.

"Na ja... Also fast..."

"Wie bitte? Ashley hat gestrippt?" echote Mac.

"Nicht direkt... Sie ... sie... sie hat... hat..."

"Harm! Jetzt sag mir endlich was los ist!"

"Okay."

Harm atmete tief durch und dann erklärte er mit leiser Stimme.

"Sie saß auf meiner Couch und hat... hat sich masturbiert."

Mac wußte nicht ob sie lachen oder sauer sein sollte. Sie blieb stumm. Ihr Gesicht glich einer unbeweglichen Maske, wo nicht ein einziger Muskel zuckte.

"Mac? Ich weiß, ich hätte einfach weggehen sollen, aber ich... ich konnte nicht. Es tut mir leid."

Colonel Sarah McKenzie musterte ihn kurz um dann in schallendes Gelächter auszubrechen. Harm war sichtlich schockiert, dass seine Freundin das offensichtlich nicht glaubte oder dass es ihr nichts auszumachen schien.

"Sarah? Hast du gehört was ich gesagt habe?"

Die Angesprochene brachte kein Wort raus. Harm hatte sie noch nie, noch nie so lachen gesehen und das machte ihm Angst. Langsam bekam Mac sich wieder unter Kontrolle und erwiderte immer noch grinsend.

"Hat... hat es dir wenigstens Gefallen?"

Harm starrte sie an.

"So was bekommt Mann wohl nie zu Gesicht. Wenn ich mir bildlich vorstelle, wie du frisch geduscht aus dem Bad kommst und Ashley dabei erwischst wie sie...."

Ein erneuter Lachanfall schüttelte sie.

"Mac! Das ist noch nicht alles! Ich bin dann ins Bad um..."

Je mehr er versuchte zu erklären, desto lauter lachte sie. Einige Passanten sahen sie mit merkwürdigen Blicken an.

"Zum Teufel, Mac! Ich... ich beichte dir gerade, dass ich einer Frau bei der Selbstbefriedigung zugeschaut habe und was machst du? Du lachst mich aus!"

Harm's Gesichtsausdruck signalisierte ihr, dass er von ihrer Reaktion verletzt war. Als der Lachanfall vorbei war, grinste sie.

"Hast du erwartet, dass ich dir Eine runter haue oder einen Aufstand mache?"

Er sagte nichts, stattdessen blickte er stumm zu Boden. Sie strich ihm über den Arm.

"Harm! Ich vertraue dir und ich weiß, dass du mich liebst. Warum sollte ich wütend werden? Weil dein eigenständiges Körperteil reagiert hat?"

"Du... du hättest mir zumindest einen Vortrag halten können, dass man so was nicht tut oder dass du enttäuscht von mir bist... Es hat mich sehr viel Überwindung gekostet, dir das überhaupt zu erzählen und du..."

Er schüttelte fassungslos den Kopf.

"Warum? Du hast mir zu verstehen gegeben, dass Miss Putzlappen eine anstrengende und nervende Frau ist. Du hast kein Interesse an ihr. Und wenn ich ehrlich bin, wenn ich du wäre hätte ich vermutlich auch zugesehen. Du bist doch nicht fremd gegangen. Aber.... aber dein Gesicht hätte ich schon gern gesehen, als du sie gesehen hast."

Nun lächelte Harm wieder.

"Hey, ich war vollkommen baff. Da sitzt Miss Scheuermittel auf meinem Sofa - auf meinem momentanen Bett - und masturbiert sich. Wie kann ich da schon gucken?"

Mac fing wieder an zu lachen und dieses Mal lachte Harm mit.

Erschöpft von den Lachanfällen ließen sie sich auf eine Bank nieder. Harm hielt Mac's Hand. Er sah sie wieder mit diesem verliebten Blick an und Mac konnte nicht anders als ihn zu küssen.

"Ich liebe dich."

"Ich dich auch! Sarah, du bist eine aussergewöhnliche Frau."

Nach ein paar Minuten.

"Ich könnte hier Stunden sitzen bleiben mit dir," flüsterte Mac verträumt und lehnte sich gegen seine Schulter. Automatisch legte Harm seinen Arm um sie. Leise zitierte er: "Wir träumten voneinander und sind davon erwacht. Wir leben, um uns zu lieben, und sinken zurück in die Nacht. Du tratst aus meinem Traume, aus deinem trat ich hervor. Wir sterben, wenn sich Eines im Anderen ganz verlor."

Mac schaute ihn an und er sah wie sich Tränen in ihren Augen bildeten.

"Du bist... bist einfach unglaublich! Ich hätte nie gedacht, dass du Gedichte kennst."

Harm drückte sie enger an sich und antwortete mit einem anderen Gedicht:

"Dein. Dein wie ich bin. Mit all meinen Fehlern, meinen Narreteien, ganz und auf immer dein. Solange dieser armselige, leidenschaftliche Narrenleib noch Hände hat, dich zu umfassen, und Lippen, um zu sagen: Ich liebe dich."

"Du bist wahnsinnig!" seufzte sie verträumt.

"Stimmt. Wahnsinnig in dich verliebt. Wie konnte ich nur so lange blind sein? Ich liebe dich so sehr... Ich habe noch nie so intensiv gefühlt... Sarah? Du hast die Macht mein Herz zu brechen, dass ich dir schenkte..."

Mac sah ihm in die blauen funkelnden Augen und flüsterte

"Das könnte ich niemals tun. Ich danke unserem Schöpfer und dem Gott der Männer, dass er dich endlich erkennen ließ, dass du mich liebst und dir den Mut mitgab es zu gestehen."

"Der Gott der Männer? Komisch, ich habe noch nie von ihm gehört!" grinste Harm.

"Kannst du auch nicht! Denn dieser Gott ist dafür da sich die Klagen der Frauen anzuhören über die Probleme mit ihren Männern. Dummerweise ist dieser Gott auch männlich..."

Harm lachte auf.

"Oh, Mac... Du bist schon eine ganz besondere Frau und ich liebe dich!"

Sie versanken in einem langen gefühlsvollen Kuss. Bis das Problem des Sauerstoffsmangel sie trennte. Er sah auf seine Uhr, doch bevor er Mac daran erinnern konnte, dass die Mittagspause fast rum war, meinte sie.

"Ich weiß. Ich muß zurück. Sehen wir uns heute abend?"

"Gern. Ich komme dann um 2000?"

"Okay. Begleitest du mich zurück?"

Er stand auf und bot ihr den Arm an, den sie auch nahm. Seine Muskeln unter seinem Hemd zu spüren hatte eine Wirkung auf Mac. Sie realisierte zum ersten Mal richtig, dass sie und Harm ein Paar waren. Mac sah sein abgewandtes Gesicht an und als ob er ihren Blick gespürt hatte, sah er sie an. Über beide Gesichter huschte ein glückliches Lächeln und die Passanten, die sie sahen dachten sich "Was für ein hübsches und verliebtes Paar."

IM JAG HQ

Mac hatte Ashley nicht gesehen. Sie war offensichtlich nicht da oder mit Sturgis im Gericht. Zufrieden mit sich machte sie sich wieder an die Arbeit. Nach etwa 10 Minuten klopfte es und ohne aufzusehen, ließ Mac ein "Herein!" ertönen.

Sie beendete ihren Satz noch um dann direkt in das verlegene Angesicht von Miss Putzlappen zu schauen.

"Ja?" sagte Mac freundlich.

"Ich muß mit Ihnen reden."

"Wieso mit mir? Sie haben Harm das heiße Essen auf den Schoß gekippt und sind dann ohne Entschuldigung abgehauen."

Ashley begann zu stottern.

"Ich... ich weiß, aber... aber es war mir so peinlich und... und Harm... Ich habe ihm doch schon eine Beule zugefügt und da... da wollte ich nur noch weg."

Mac amüsierte sich im Stillen über Miss Schussel.

"Warum erzählen Sie mir das? Es geht um Harm und nicht um mich."

"Was soll ich denn bloß machen?" jammerte Ashley.

"Mit ihm reden und sich bei ihm entschuldigen. Mehr können Sie nicht tun und so wie ich ihn kenne wird er Ihnen schon nicht den Kopf abreißen."

"Sicher?"

"Ja. Harm ist nicht nachtragend."

"Danke."

"Für was?"

"Na für Alles."

Ashley sah sie nochmal an und ging dann wieder hinüber zu Sturgis um mehr über eine Artikel 32 Anhörung zu erfahren. Mac konnte sich nun ein Grinsen nicht mehr verkneifen und schwupps hielt sie den Telefonhörer in der Hand.

"Rabb."

"Ich bin's!"

"Hey? Vermisst du mich etwa schon?"

"Falsch! Ashley war gerade bei mir."

Stille.

"Harm?"

"Ja, bin noch dran. Was hat sie gewollt?"

"Ihr ist das total peinlich und ich glaube, sie wollte von mir hören, dass du kein gewalttätiger Mensch bist," grinste Mac.

"Da wäre ich mir nicht so sicher! Bei Miss Scheuermittel wird irgendwann jeder Mann zum Tier!" antwortete Harm sarkastisch.

"Ich glaube dass hatten wir schon einmal..." lachte Mac.

"Ach ja, wie war das..? Sturer Esel und irgendwas mit einem eingebildeten Affen. So in etwa, hmm..?"

"Ja, so in etwa... Du?"

"Ja?"

"Ich vermisse dich doch einwenig!"

Mac hörte förmlich sein breites Grinsen, als er antwortete

"So gehört sich das auch, Marine!" Und in einem anderen Tonfall. "Ich vermisse dich auch."

"Uii... Äh, ich muß Schluß machen. Der Admiral ist im Anmarsch! Bis heute abend."

"Je t'aime!"

Harm sich seinem Schicksal überlassen, wußte zunächst nicht was er nun machen sollte. Doch dann fiel ihm wieder ein, was Ashley auf seinem momentanen Schlafplatz getan hatte. Er fing an sein Sofa zu desinfizieren. Während er das tat mußte er über sein Tun grinsen. Das war eigentlich ja mehr das Metier von einer anderen Person!

Nachdem er seine Putzaktion beendet hatte, ließ er sich auf sein Sofa sinken und fing an zu grübeln.

>Ich muß sagen noch nie hat eine Frau mich so geschafft wie Ashley Jenkins. Sie liebt mich... Das ich nicht gleich weine... Bin mal gespannt welche Katastrophen mich während der nächsten Zeit noch heimsuchen werden... Erst die Hand verbrannt, dann eine Platzwunde und kleine Gehirnerschütterung und dann hätte sie mir beinahe etwas sehr Wichtiges hart gekocht.... Nein, merken tu ich es eigentlich nicht mehr... Warum mußte sie ausgerechnet bei mir wohnen? Warum nicht bei Bud oder Turner oder dem Gunny? Nein. So viel Glück war mir noch nie vergönnt. Als ob ich Katastrophen anziehe!? Es ist ein Fluch!... Irgendwie freue ich mich ja schon auf Ashleys Gesichtsausdruck wenn sie kommt... Stimmt! Ich kann auch ein Sadist sein, wenn nötig.... Bei dieser Frau ist das eher eine Art von hmm.... wie nennt man so was?... Ja, es dient zur Selbstheilung, wenn sie nachher angekrochen kommt um sich zu entschuldigen... So und was mache ich jetzt?>

Harm sah sich um und entschied sich dann ins Schwimmbad zu gehen. Das würde ihm bestimmt gut tun.

Im Schwimmbad

Er hatte seine blaue Shorts an und sprang mit einem eleganten Kopfsprung ins Wasser, wo er gleich ein paar Bahnen schwamm. Zufrieden mit sich, stieg er aus dem Wasser und lief lässig zu seinem Liegestuhl. Neben an saßen zwei Damen in seinem Alter, doch er ignorierte sie. Er schloß die Augen und als er kurz davor war ins Reich der Phantasie abzudriften, schnappte er Brocken ihrer Unterhaltung auf.

"... und ich finde doch dass er es verdient hat."

"Aber Ireen! Dein armer Mann! Er wird die nächsten Tagen, Wochen mit einem Gesichtsausdruck herumlaufen, wie drei Tage Regenwetter."

"Hans-Jörg könnte doch mehr auf meine Bedürfnisse eingehen. Ich denke er ist deswegen so ein Workaholic, weil er Deutscher ist, meine Liebe."

Harm lauschte weiter mit wachsendem Interesse.

"Deutsche sind nun mal fleißig. Abgesehen davon kann man das nicht auf die Nationalität beschränken. Er arbeitet vielleicht einfach nur gerne?"

"Doris! Was würdest du tun, wenn dein Mann jeden Abend erklärt, er hat so einen anstrengenden Tag gehabt, dass er jetzt einfach keine Energie mehr hat mit dir zu schlafen! Ich will doch nur ein Mal im Monat mindestens Sex haben!" jammerte die Dame namens Ireen.

"Dann sag ihm das! Sag ihm, dass du dich vernachlässigst fühlst!"

"Das habe ich doch schon! Ich habe mir Reizwäsche gekauft. Ich habe ein schönes romantisches Candle-light Dinner arangiert, nur damit er mich anrief und sagte, es würde später werden. Ich habe mir eine neue Frisur machen lassen und weißt du was? Er hat es bis heute noch nicht einmal bemerkt und das war vor einer Woche!"

"Oh!"

"Ja. Oh! Das letzte Mal wo wir miteinander geschlafen haben, dass war an meinem Geburtstag vor knapp 8 Monaten! Und da hat es auch erst beim 2. Versuch geklappt."

"War es wenigstens gut?"

"Es war eine Katastrophe! Rein und wieder raus! Das wars! Er war zwar noch nie ein Held im Bett, aber dass war echt die Höhe! Und danach ist er auch noch eingeschlafen!"

Harm konnte sich ein Grinsen nicht länger verkneifen und drehte seinen Kopf zur gegengesetzten Seite.

"Du Ärmste! Manche Männer denken halt nur mit ihrem Schwänzchen!"

"Wenn das wenigstens meiner öfters tun würde!" stöhnte Ireen.

"Ich hatte mit Desmond letztens richtig guten Sex! Wir haben eine andere Stellung ausprobiert. Das war... war so genial, dass ich einen multiplen Orgasmus hatte!"

"Echt? Man beneide ich dich!"

"Ich mußte ihn erst dazu überreden! Er bleibt gern bei der alt bewährten Stellung. Nur dass mein letzter Orgasmus, schon eine Ewigkeit her ist. Hauptsache er hat seine "kleinen Desmonds" in mich spritzen können! Das war so frustrierend!" stöhnte nun auch Doris.

"Was hälst du von der Theorie, dass Männer die besser ausgestattet sind auch besser im Bett sind?"

"Schwer zu beantworten. Mein edler Gatte ist normal ausgestattet und wenn er sich Mühe gibt, dann ist es echt guter Sex. Aber so im Allgemeinen könnte ich mir schon vorstellen, dass Männer mit kleinen Fortpflanzungsorganen, eh ein Problem mit sich selber haben und darunter leidet dann das Sexleben."

Das war wirklich interessant. Was man nicht alles in einem Schwimmbad erfährt? Harm spitzte weiterhin die Ohren, als Doris und Ireen sich weiter unterhielten.

"... Da bleibt Frau doch nichts anderes übrig es sich selbst zu machen oder fremdzugehen!"

"Seh ich genauso! Ich bin doch kein Sandsack zum Frustabbau!"

"Kennst du die kleine, rothaarige Susan?"

"Ist das nicht die, die sich die Brüste vergrössert hat?"

"Ja genau! Weißt du, was sie mir letztens erzählt hat? Sie hat gemeint, dass sich dadurch ihr Sexleben verbessert hätte!"

"Nur wegen ihren Brüsten?" kam es skeptisch von Ireen.

"Ja. Ich habe auch schon daran gedacht mir dir Brüste vergrößern zu lassen."

"Männer sind halt doch Brustfanatiker, seit ihnen ihre Mütter die Brust gegeben hat!"

"Das glaube ich auch. Und weißt du das Neuste schon?"

"Nein."

"Der dicke Wallace hat sich angeblich sein bestes Stück verlängern lassen!"

"Nein!" kam es ungläubig von Ireen.

"Doch! Und seinen Hintern hat er sich bei der Gelegenheit auch liften lassen!"

Harm mußte sich sehr zusammen reißen um nicht laut aufzulachen. Er beschloß sich abkühlen zu gehen und sprang erneut ins Wasser, wo er sich beim Auftauchen einer sehr hübschen jungen Frau in einem sehr knappen Bikini gegenüber sah.

"Entschuldigung!" sagte Harm mit einem Lächeln.

Sie lächelte zurück und mit einem starken Akzent, den er glaubte noch nie gehört zu haben, antwortete sie.

"Von gutaussehenden Männern läßt man sich gern anrempeln."

Sie lächelte und Harm mußte bei so viel Erotik schlucken, denn aus einem irgendeinem Grund sammelte sich in seinem Mund Spucke an. Er sah ihre langen blonden Haare und ihre strahlend blauen Augen und diese atemberaubend Figur und dann noch so viel nackte Haut. Doch unerwartet war ihr Lächeln plötzlich verschwunden. Er bemerkte dass sie an ihm vorbei starrte und so drehte er sich langsam um, um auf eine nackte, sehr muskulöse, männliche Brust zu schauen. Harm ließ seinen Blick nach oben wandern. Der Kerl musste mindestens 2. 15m groß sein.

"Baggerst du meine Freundin an?" kam es nun von dieser Riesengestalt.

"Äh... Nein! Nein! Ich habe sie ausversehen angerempelt und mich gerade bei ihr entschuldigt!"

Harm ließ ein Lächeln auf seinem Gesicht erscheinen. Das wiederum beruhigte den riesigen Fleischberg nicht im Mindesten. Dieser trat auf Harm zu.

"Schätzchen! Der Mann sagt dir die Wahrheit! Komm laß uns gehen!" ließ sich die blonde Schönheit vernehmen.

"Halt die Klappe!" fuhr der Fleischberg sie an.

Commander Rabb fühlte sich immer unwohler in seiner Haut und wie er schnell bemerkte zu recht. Eher er sich versah hatte der Fleischberg ihm die Faust aufs Auge gehauen und Harm taumelte ein paar Schritte zurück, so dass er in den Armen der Blondine lag. Bei dem Fleischberg sah er wie die Halsschlagadern sichtbar wurden. Plötzlich fühlte sich Harm in der Luft herumgewirbelt und fand sich unter Wasser wieder. Er sah die mächtige Pranke seines Gegenübers, wie sie sich an dem Bund seiner Shorts festkrallte und ihn dann nach oben riß.

"Hör mal zu, du Ratte! Entweder du läßt meine Freundin in Ruhe oder du wirst mich kennenlernen!" knurrte Mister Fleischberg.

"In Ordnung! In Ordnung! Ich lasse sie in Ruhe!"

Harm hob beide Hände und der Riese ließ ihn los. Harm drehte sich nochmal kurz in die Richtung der blonden Schönheit und wollte dann aus dem Becken steigen, als er spürte wie er nach hinten gerissen wurde.

"Hast du mich nicht verstanden??? Ich sagte, du sollst sie in Ruhe lassen!"

"Bitte, Humphrey! Den Letzten mußten sie ins Krankenhaus bringen und komplett eingipsen! Lass ihn gehen! Er hat doch nichts getan!" flehte seine Freundin.

Harm's Magen krampfte sich zusammen. Die Augen dieses Hackbraten traten aus ihren Höhlen und Harm spürte einen fürchterlichen Schmerz in seinem Schritt, als dieser ihm den Bund seiner Hose nach oben riß.

"Bitte! Bitte!" flehte Harm.

Das hätte er sich sparen können, denn der Fleischberg hob seine geballte Faust und schlug ihm erst zwei Mal in den Magen und der dritte Schlag landetet auf Harm's Nase. Sofort floss Blut. Fleischberg ließ ihn nun endgültig los und Harm quälte sich aus dem Becken, schnappte sich seine Utensilien und ging leicht gebeugt Duschen. Der Blutfluß aus seiner Nase ließ sich kaum stoppen und als er nun im Eingangsberich des Schwimmbades stand kam ein Bademeister auf ihn zu.

"Hey? Kann ich Ihnen helfen?"

Durch sein Taschentuch nuschelte Harm.

"Geht schon!"

Der Bademeister sah ihn besorgt an um dann zu widersprechen.

"Oh nein! So können Sie nicht fahren! Ich werde ein Taxi rufen, dass Sie ins Krankenhaus bringen wird!"

"Das ist unnötig! Es geht schon. Irgendwie!"

"Das Risiko ist mir zu hoch!"

Der Bademeister rief zu einem Typen mit einem weißen T-Shirt.

"He Casper! Ruf mir mal ein Taxi!"

Der Angesprochene tat wie befohlen.

"Und Sie setzen sich erstmal hin!"

Harm war es mittlerweile egal. Er hatte keine Lust mehr zu widersprechen und so ließ er sich dann wenige Minuten später ins Krankenhaus fahren, wo Dr. Harrison Scott ihn Empfang nahm.

"Commander? Ich glaube fast, Sie haben mich vermisst! Folgen Sie mir!"

Harm verdrehte nach dieser Begrüßung stumm die Augen, folgte ihm jedoch. Harm wurde auf einen Stuhl bugsiert.

"So... Nehmen Sie mal das Taschentuch weg! Wann ist das passiert?"

"Vor vielleicht 10 Minuten?"

"Das ist ein erstklassiger Nasenbeinbruch!" stellte der Doktor nach kurzer Untersuchung fest. "Das kann jetzt etwas weh tun!"

Doktor Scott hiel zwei merkwürdig aussehene Plastikstäbchen in einer Dicke von etwa 1cm und einer Länge von etwa 6cm in der Hand. Harm sah ihn misstrauisch an.

"Was wollen Sie damit machen?"

"Das werden Sie gleich sehen! Schwester! Die Betäubungsspritze!"

"Betäubungsspritze?" echote Harm mit verwirrten Gesichtsausdruck.

"Ja, dass ist für die örtliche Betäunung und andererseits gegen Ihre Schmerzen. Versuchen Sie sich zu entspannen!"

Doktor Scott verpasste ihm eine Spritze. Harm's Herz begann zu rasen und seine Hände wurden feucht, als der eine Plastikstab sich in seine Nase schob. Ein Ruck ging durch seinen Kopf und er hatte das Gefühl als ob die Verankerung zu seinem Hals den Geist aufgab.

"Aaaahh....." schrie Harm schmerzerfüllt auf und das wiederholte sich bei den nächsten zwei Versuchen. Er war kurz davor dem Doktor seine Faust ins Gesicht zu schlagen.

"Mist!" schimpfte Doktor Scott, nach dem 3. Versuch den Bruch zu korrigieren.

"Was... Was?" stöhnte Harm.

"Na gut, dann müssen wir das wohl anderst machen!"

Der Doktor trat hinter Harm und nahm ihn in den Schwitzkasten. "Hören Sie! Ich weiß, dass das weh tut, aber Sie wollen ja wohl nicht den Rest Ihres Lebens mit einer schiefen Nase herum laufen. Nicht wahr?"

Ein zustimmendes Murren gab Harm von sich. Er spürte wie der Doktor seinen Griff verstärkte und ihm dann ohne Vorwahnung, mit einem treffsicheren Fausthieb auf die Nase schlug. Ein fast schon unmenschleicher Schrei hallte durch das Zimmer. Tränen schossen ihm in die Augen, doch davon bekam er gar nichts mehr mit. Kalkweiß und unbeweglich wie ein Stein saß er auf seinem Stuhl und starrte die Wand an. Was um ihn geschah realisierte er nicht.

"Schwester? Passen Sie auf den Patienten auf! Und dann geben Sie ihm einen Nasenschutz! Er wird sich von alleine wieder fangen. Das ist nur der Schock," sagte der Doktor und verließ das Behandlungszimmer.

Die Schwester machte sich an die Arbeit. Sie suchte einen passenden Nasenschutz aus und platzierte ihn so gut wie möglich auf Harm's Nase. Dann befesteigte sie ihn zunächst unter Harms Augen mit zwei weißen Tapes und dann nochmals mit zwei weißen Klebestreifen die sich auf seiner Stirn kreuzten.

"Den müssen Sie jetzt mindestens 3 Wochen tragen und dann kommen Sie wieder, und wir sehen uns dass dann nochmal an. Wollen Sie vielleicht ein Glas Wasser?"

Harm starrte immer noch vor sich hin. Ganz langsam nahm er seine Umgebung wieder wahr. Seine Sinne kehrten wieder. Er sah die weiß tapezierte Wand und anschließend wurde er der Krankenschwester gewahr. Ein bemitsleidenswerter Blick sah die Krankenschwester in seinen blauen Augen. Tröstend strich sie ihm über die Schulter und meinte dann

"Ich weiß es sieht nicht unbedingt schön aus, dieser dunkelblaue Nasenschutz, aber das ist unsere dezenteste Schale. Sie werden sich daran gewöhnen. Ganz bestimmt... Wollen Sie nun was zu Trinken?"

Er nickte. Das Glas Wasser kippte er auf ex runter, um sich dann vorsichtig zu erheben. Dummerweise hing ein Spiegel in dem Raum und als Harm sich nun sah, musste er scharf die Luft einziehen. Das Spiegelbild zeigte ihm sein Gesicht mit einem auffälligen blauen Ding auf der Nase und einem schon leicht rötlichem rechten Auge. Schockiert drehte er sich zu der Krankenschwester.

"Sie werden sich dran gewöhnen."

Er ließ den Kopf hängen und seufzte

"Das muß ich wohl..."

"Soll ich Ihnen ein Taxi rufen?"

"Ja, dass wäre nett."

"Kommen Sie!"



In Harm's schnuckliger Wohnung *g*

Er hatte sich zurück zum Schwimmbad fahren lassen und war dann mit seinem Auto Nachhause gefahren. Dieses Plastikding irritierte ihn wahnsinnig. Er sah es immer, egal wohin er schaute. Selbst wenn er nach oben schaute, sah er dieses verdammte Plastikteil aus den Augenwinkeln. Oder bildete er sich das nur ein? Stöhnend füllte er sich eine Plastiktüte mit Eiswürfeln und kühlte damit sein jetzt schon angeschwollenes Auge. Ins Badezimmer traute er sich nicht und er mied es sich in irgendwelchen spiegeligen Oberflächen zu sehen. So saß nun Commander Harmon Rabb stundenlang stumm auf der Couch und bemitleidete sich selbst, was eigentlich nicht seine Art war. Erst als sein Magen anfing zu knurren erhob er sich und stiefelte in Richtung Küche als sein Blick auf seine Uhr fiel und er erschrak. Es war nach 20Uhr! Und um 20Uhr war er mit Mac verabredet. Schnell warf er den Beutel mit den teilweise geschmolzenen Eiswürfeln ins Spülbecken. Während er seine Schlüssel suchte, begann er sich zu wundern, wo seine momentane Mitbewohnerin bloß blieb. Er kam zu Schluß, dass Ashley alt genug war und es nicht sein Problem war. Harm streifte sich seine Jacke über und ging mit dem Schlüssel in der Hand zu seinem Auto und gab Gas.

Mac's Wohnung

Mac hatte sich umgezogen und saß nun in bequemen Klamotten auf der Couch und schaute eine Serie an. Sie war so vertieft in den Vorgängen der Serie, daß sie heftig erschrak als es an der Wohnungstür klingelte.

"Wer kann das bloß sein?"

Sie schaute durch den Türspion und erschrak wieder. Sie riß die Tür auf und starrte den Gast mit offenem Mund und weit aufgerissenen Augen an.

"Harm... Oh, mein Gott! Was ist passiert? Tut es sehr weh? War das wieder Ashley? Hat sie..."

"Laß mich erstmal rein! Bitte!"

"Ehm... klar. Setz dich! Willst du was trinken?"

"Wasser wäre nicht schlecht."

Sie beeilte sich und kam kurze Zeit später wieder und ließ sich neben Harm auf das Sofa sinken. Mac sah ihn fragend und bedauernd an.

"Ich muß dir das wohl erklären..."

"Ich bitte darum!"

"Ich war heute mal wieder im Schwimmbad und da hatte ich eine Begegnung der Dritten Art," begann Harm zu erzählen.

"Aliens?" frotzelte Mac.

Er schenkte ihr ein abbittendes Lächeln und fuhr fort.

"Das könnte man meinen. Ich bin in das Becken gesprungen und als ich auftauchte sah ich mich einer bildhübschen Frau gegenüber. Ich entschuldigte mich bei ihr, woraufhin sie lächelte. Doch dann war ihr Lächeln wie... wie weggezaubert. Sie starrte an mir vorbei und als ich mich umdrehte stand da ein lebendiger Fleischberg von über 2m. Ich reichte ihm gerade mal bis zur Brust. Seine Freundin hat versucht zu erklären, dass ich mich nur bei ihr entschuldigt hätte weil ich sie angerempelt habe und..."

Er trank einen Schluck.

"Und dass das kein Grund sei, sich aufzuregen. Na ja, der Fleischberg hat ihr kein Wort geglaubt und ist stattdessen völlig ausgerastet. Er hat mir erst eine aufs Auge gehauen, dann mich durch die Luft geworfen und anschließend habe ich mir zwei Fausthiebe in den Magen eingefangen und als krönenden Abschluß hat er mir das Nasenbein gebrochen."

Mac sah ihren Traummann an und dann antwortete sie

"Das tut mir so leid, Harm. Heute scheint nicht dein Tag zu sein, hmm...?"

Sie kuschelte sich an ihn und er schlang seinen Arm um sie.

"War gestern etwa mein Tag?"

"Du Armer! Seit diese Frau aufgetaucht ist, ist dein Leben echt kein Kinderspiel mehr."

"Endlich bemerkt das mal Jemand!"

"Tut deine Nase sehr weh?"

"Nein, das Schmerzmittel hält noch etwas an, aber mein Auge schmerzt dafür umso mehr."

"Wie kann ich dir helfen?" fragte Mac leise.

"In dem ich heute bei dir schlafen darf. Bitte, Mac," flehte Harm.

"Natürlich kannst du heute bei mir schlafen. Weiß Ashley wo du bist? Nicht das sie eine Vermisstenmeldung aufgibt!"

"Das ist mir so was von egal. Wenn es echte Gerechtigkeit gibt, dann möge man mir diese Frau von Leib schaffen. Sie ist meiner Gesundheit nicht förderlich," stöhnte er.

"Wie wärs mit einer Runde Kuscheln, Pizza bestellen und dann ins Bett?" schlug Mac vor.

"Mir ist alles recht, solange ich diese Miss Putzfummel-Hygienewahn von Schusselhausen nicht mehr sehen muß!" entfuhr es Harm genervt.

Mac bestellte die Pizzas, die kurze Zeit später geliefert wurden. Schweigend genossen sie ihr Essen, bis Mac meinte

"Komm! Ich massier dich! Du mußt ja vollkommen verspannt sein!"

"Ich glaube da hast du recht," murmelte Harm nachdenklich.

"Leg dich hin und versuch dich zu entspannen!"

Harm zog ohne ein weiteres Wort zu verlieren sein Hemd und T-Shirt aus und legte sich lang auf Mac's Sofa. Sie setzte sich neben ihn und begann ihn zu massieren. Nach und nach entspannte sich seine Muskulatur. Etwa 20 Minuten später bemerkte Mac, dass ihr Sailor gleichmäßig angefangen hatte zu atmen. Lächelnd sah sie in sein zur Seite gewandtes und demoliertes Gesicht: Er schnarchte leise. Fürsorglich zog sie ihm die Schuhe von den Füßen und deckte ihn dann mit einer Decke zu. Mac löschte überall die Lichter, hauchte Harm einen Kuss auf die Wange und ging dann in ihr Schlafzimmer hinüber.





Am nächsten Morgen



Mac's innere Uhr sagte ihr, dass es Zeit war aufzustehen. Es war früher als sonst, aber sie dachte an Harm der noch Nachhause mußte um sich umzuziehen. Sie zog ihre Wollsocken und ihren Bademantel an und schlich dann ins Wohnzimmer, wo Harm leise schnarchte. Vorsichtig ließ sie sich vor dem Sofa nieder und betrachtete ihren schlafenden Freund. Eigentlich sollte er in diesem Zustand nicht arbeiten gehen, aber so wie sie Harm kannte, würde er höchstens wütend werden, wenn sie ihn nicht weckte. Sachte stupste sie ihm an die Schulter. Keine Reaktion. Sie lehnte sich zu seinem Gesicht und gab ihm einen lauten Schmatzer auf die Wange. Ein gestotteter Schnarcher erscholl und dann öffnete er die Augen. Zumindest das was er noch öffnen konnte. Sein rechtes Auge hatte sich mittlerweile zu einem angeschwollenen schönen Veilchenblau gemausert.

"Ich bin wohl eingeschlafen..."

"Ja, das war auch gut so! Guten Morgen Sailor! Wie gehts deiner Nase?"

"Mußt du mich daran erinnern? Vor einer Sekunde habe ich gar nicht dran gedacht. Jetzt tut sie dafür umso mehr weh!" heulte Harm gespielt.

"Ohhh.... Kann ich mich mit einem ordentlichen Marines Frühstück entschuldigen?" bemitleidete Mac ihn.

Harm verzog bei diesem Gedanken angewidert das Gesicht und erklärte mit fester Stimme

"Lieber würde ich mich lebendig häuten lassen, als diese zusammen gewürfelten Reste von Hundefutter und eingewichten Burgern zu essen!"

"Hoi! Du scheinst ja heute in Hochform aufzulaufen!" grinste Mac.

"Genau! Wieviel Uhr ist es denn?"

"Früh genug damit du noch Nachhause fahren kannst um dich umzuziehen!"

Er haute sich an die Stirn und verzog dabei schmerzhaft das Gesicht.

"Hey! Du mußt dich nach deiner Aussage nicht gleich selbst bestrafen!" rief Mac schockiert.

"Ooohhh... Meine Nase!" stöhnte Harm.

Er richtete sich auf und seine Hand wanderte automatisch zu seiner Nase.

"Ich mach uns jetzt erstmal einen Kaffee und du gehst ins Bad! Da findest du im Schrank unter dem Waschbecken Schmerztabletten, okay?"

"Hmm-hmm..."

Er wusch sich vorsichtig sein Gesicht und dann sah er sein völlig verunstaltetes Gesicht. Mit den Fingerspitzen der rechten Hand betastete er erst dieses blaue Ding in seinem Gesicht und dann sein Auge, wobei er zu fest drückte und zischend die Luft einsog.

"Harm? Alles in Ordnung?" erklang Mac's Stimme.

"Ja, ja! Ich komm gleich!"

Mac hatte inzwischen sämtliche Schränke ihrer Küche nach gesundem Essen durchsucht. Sie hatte einen Erdbeeryoghurt und zwei Banane gefunden. Mehr war es nicht. Als Harm nun immer noch Oben-ohne erschien, sah sie seinen missmutigen Ausdruck auf seinem Gesicht.

"Wie fühlst du dich?" fragte sie besorgt.

"Hmm... Ich weiß nicht. Wenn... wenn ich mein Gesicht im Spiegel sehe, dann frage ich mich was ich getan habe um so auszusehen!" murmelte Harm.

"Hey! Ich liebe dich auch mit diesem Plastikteil in deinem Gesicht!"

"Nett, dass du mich aufbauen willst, aber das funktioniert leider nicht... Lass uns frühstücken!"

20 Minuten später befand sich Harm auf dem Weg zur seiner Wohnung. Als er endlich da war und gedankenverloren schloß er seine Tür auf, als er erschrocken zusammen fuhr. Ein Schrei ertönte und Ashley schlug sich die Hände vor den Mund um ihn entsetzt anzusehen.

"Wo waren Sie? Was haben Sie gemacht?"

"Ich muß mich umziehen."

Er trabte in sein Schlafzimmer und nahm seine Uniform aus dem Schrank. Anschließend schlüpfte er unter die Dusche. Das Wasser erfrischte ihn nicht wirklich und deswegen beendete er bald darauf die Körperpflege. Unzufrieden begann er sich zu rasieren und danach seine Beisserchen zu schrubben. Nach 5 Minuten war er fertig, zog sich an und ging in sein Wohnzimmer zurück. Er bemerkte erleichtert, dass Ashley schon weg war. Sein Aktenkoffer lag auf dem Schreibtisch, er nahm ihn und machte sich langsam auf dem Weg ins JAG Hauptquartier.



JAG HQ

Als er das Großraumbüro betrat wurde er angestarrt als ob er vom Mars käme. Harm ignorierte diese Blicke und wollte gerade in sein Büro gehen, als die Stimme vom Admiral ertönte.

"Rabb! Sofort in mein Büro!"

Seufzend ging er in Richtung des Büros des Admirals. Tiner begrüßte ihn wie immer.

"Guten Morgen, Sir! Gehen Sie gleich durch!"

"Morgen Tiner!"

Harm klopfte und das gewohnte "Herein!" erscholl. Er trat ein und schloß die Tür hinter sich, dann baute er sich vorbildlich vor dem Schreibtisch seines Co's auf. Admiral Chegwidden hatte noch nicht aufgesehen und war offensichtlich in das Schriftstück was vor ihm lag versunken.

"Stehen Sie bequem, Commander!"

Dann sah er auf und seine Auge sahen Harm zutiefst erschrocken an.

"Was... Was haben Sie denn mit Ihrem Gesicht angestellt? Gestern war es doch nur eine Beule und eine Platzwunde!"

"Ich hatte eine Art von Unfall, Sir. Ähh... Oder besser gesagter ein Missverständnis."

Admiral Chegwidden runzelte die Stirn, dann stand er auf und näherte sich seinem Untergebenen.

"Harm? Was ist geschehen? Hat Ihre Verletzungen etwas mit Miss Jenkins zu tun?"

Das sein CO einen freundschaftlichen Ton anschlug, erleichterte Harm nicht im Mindesten.

"Nein. Sir."

"Sie werden mir jetzt auf der Stelle erklären, wo Sie sich derartige Verletzungen eingefangen haben. Verstanden?" befahl sein CO nun scharf.

"Ja, Sir."

"Gut! Dann schießen Sie mal los!" Der Admiral verschränkte die Arme vor der Brust.

"Ich war gestern Mittag im Schwimmbad zur Entspannung und da hatte ich ein Missverständnis mit einem Herrn, der meinte ich hätte mit seiner Freundin geflirtet. Dummerweise konnte ich dieses Missverständnis nicht aufklären. So weit kam ich gar nicht."

"Missverständnis? Löst man heutzutage Missverständnisse mit Fäusten?"

"Nein, Sir."

"Commander, haben Sie mit dieser Frau geflirtet?"

"Nein, Sir."

"Was hat den Mann dann dazu getrieben Sie zu misshandeln?"

Harm trat nervös von einem Bein auf das andere.

"Er war völlig rasend vor Eifersucht. Seine Freundin hat versucht ihn zu besänftigen, aber er wollte davon nichts hören, Sir."

"A-ha! Und weiter?"

"Zunächst hat er mir auf's Auge gehauen, dann zwei Mal in den Magen und anschließend auf die Nase, Sir."

"Ich nehme an, er schaut so ähnlich aus wie Sie jetzt?" grinste der Admiral siegessicher.

"Nun ja...."

Das Lächeln auf dem Gesicht seines CO's verschwand.

"Was heißt hier na ja?"

"Na ja, ich habe mich nicht wirklich ehm... verteidigt, Sir."

"WIE BITTE?" kam es ungläubig vom Admiral.

"Es ging alles so schnell... Sir."

"Wollen Sie mir damit erklären dass Sie sich, ohne sich zu verteidigen, einfach verprügeln ließen?"

"Ja. Sir!"

Admiral Chegwidden war ja mittlerweile einiges von Commander Harmon Rabb Junior gewöhnt, aber dass dieser sich ohne jegliche Gegenwehr verprügeln ließ, war eine ganz neue Seite an ihm.

"Warum nicht?" erkundigte sich der Admiral barsch.

"Weil... weil..."

"Bitte formulieren Sie einen Satz ohne Stotterer!"

"Ja, Sir. Ich habe mich nicht verteidigen können, weil dieser Mann größer war als ich."

"Das soll der Grund sein?" kam es ungläubig von A.J. Chegwidden. "So was hat Sie doch nie abgehalten sich zu verteidigen?"

"Stimmt... Aber dieser Mann war ein Berg aus Muskelmasse und Größe. Ich habe es vorgezogen mich zu ergeben. Dieser Mann wollte wohl seine aufgestaute Wut loswerden und da kam ich gerade recht."

"Und Sie haben sich in seine Dienste gestellt!?"

"Jawohl, Admiral... Ich hätte nichts gegen ihn ausrichten können. Er hat... mich, ohne große Anstrengung, herum geworfen, Sir," erklärte Harm in einem möglichst neutralen Ton.

"In Ordnung," dehnte der Admiral. "Sie werden sich erstmal nicht im Gericht blicken lassen. Zumindest vorerst."

"Ja, Sir."

"Sie verstehen das?"

"Ja, Sir."

"Commander Turner wird sich um Miss Jenkins jetzt kümmern... Wenn Sie lieber sich ausruhen wollen, dann werde ich das genehmigen."

"Nein, Sir. Ich will arbeiten."

"Gut. Wegtreten!"

Harm stand stramm.

"Aye, Aye Sir!"

Der Admiral schaute ihm zutiefst verwirrt hinterher. Was war mit Harm geschehen? Commander Harmon Rabb strotzte normalerweise nur so vor Selbstbewußtsein und dann ließ er sich einfach so verprügeln? Irgendwas stimmte da nicht... Hatte das mit Ashley Jenkins zu tun? Hatte die Kopfverletzung doch größeren Schaden angerichtet? Der Admiral setzte sich total erledigt nach diesen Neuigkeiten wieder auf seinen Schreibtischsessel und versank im Nachdenken.

Harm hatte erleichtert das Büro seines CO's verlassen und ging schnurstracks in sein eigenes Büro, wo er auf Bud traf.

"Morgen Bud!" grüßte er seinen Kollegen.

Der Lt. drehte sich zu ihm um.

"Guten Mooo... " sagte nun ein immer blasser werdender Bud Roberts.

"Wie kann ich Ihnen helfen?" fragte Harm.

"Was ist denn mit Ihnen passiert, Sir?"

Harm wollte gerade antworten, als Bud's Frau Harriet hereinkam. Sie ging die Post durch und sagte dann.

"Guten Morgen, Sir! Hier ist Ihre Post und... Oh, mein Gott! Was...?"

Sie hatte aufgesehen.

"Nicht auch noch Sie, Harriet!" stöhnte Harm.

"Harm? Was haben Sie denn angestellt?" kam es nun in diesem Moment, von dem in der Tür stehenden Sturgis.

"Ich glaube, ich sollte einen Aushang am schwarzen Brett machen... Okay, ich hatte mit einem Herrn im Schwimmbad ein ähh... Missverständnis. Er dachte ich würde mit seiner Freudin flirten. Natürlich war das nicht so! So und nun möchte ich nichts mehr davon hören! Danke Harriet für die Post! Bud? Was kann ich für Sie tun? Ach Sturgis hat Ihre Angelegenheit Zeit bis später? Ich komme dann zu Ihnen," erwiderte Harm energisch.

Harriet zuckte mit den Schultern und schenkte ihm beim Hinausgehen einen bedauernswerten Blick, ehe sie sich an ihre Arbeit machte. Sturgis antwortete im lockeren Tonfall.

"Kann warten! Ich seh Sie dann!" und verließ ebenfalls das Büro.

"Setzen Sie sich Bud! Also um was geht es?"

Bud und Harm besprachen kurz Bud's Verteidigungsstrategie und nachdem Bud in sein eigenes Büro zurückgekehrt war, wollte sich Harm auf den Weg zu Sturgis machen, als er beinahe in Ashley krachte.

"Entschuldigung," stotterte sie.

"Entschuldigung für was?" kam es mürrisch von Harm.

"Ich weiß... ich muß mich noch für das kleine Missgeschick von..."

Er unterbrach sie mit einer Handbewegung.

"Ich möchte rein gar nichts mehr von Missverständnissen und was damit zusammenhängt hören!" knurrte er.

"Bitte! Das gestern, dass tut mir leid. Ich..."

"Schon gut! Hören Sie, Ashley lassen Sie mich einfach nur in Ruhe arbeiten, okay?"

Sie nickte betrübt.

"Commander Turner ist ein ausgezeichneter Anwalt! Ich habe zudem Gerichtsverbot. Von ihm können Sie also einiges mehr lernen als von mir. Und nun entschuldigen Sie mich bitte!"

Harm ließ Ashley stehen und ging zu Sturgis' Büro hinüber.

"Hey! Wie läufts?!" fragte Harm grinsend.

Sturgis murmelte etwas und antwortete dann.

"Wissen Sie, dass Sie unverschämtes Glück haben mit Ihrem demolierten Gesicht?"

Harm zog erstaunt, so weit das ging, die Augenbrauen nach oben.

"Ach tatsächlich?"

"Kommen Sie schon! Sie sind doch froh, dass Sie nicht mehr mit Miss Jenkins zusammen arbeiten müssen und ich weiß jetzt warum!"

"Ich kann Sie beruhigen, Sturgis! Ich habe Sie immer noch bei mir Zuhause um die Ohren! Wo ist sie überhaupt?" erkundigte sich Harm und sah hinter sich.

"Sie wollte Kaffee holen."

Harm fing an zu Grinsen.

"Haben Sie schon den Vortrag über Kaffee und Ihren Magenwände hinter sich?"

"Sehr witzig!" knurrte Sturgis.

"Was wollten Sie denn nun eigentlich von mir?"

"Ach nichts weiter. Ich habe nur den Ausdruck auf Bud's Gesicht gesehen und da dachte ich mir, ich frage mal nach... Das Sie nicht mit der Dame geflirtet haben, kann ich mir kaum vorstellen!" grinste Sturgis.

"Ich habe NICHT mit dieser Dame geflirtet!" behaarte Harm stur.

"Nein?"

"Nein. Warum glauben Sie mir eigentlich nicht?"

"Weil..."

Harm zog fragend seine linke Augenbraue hoch.

"Weil Sie kaum einer Frau widerstehen können, Commander."

"Ach und Sie können das, Sturgis? Wenn ich da so zurück denke an unsere gemeinsame Zeit, dann..."

"Okay! Okay! Das war ein Punkt für Sie. Apropo Punkte... Basketball können Sie wohl eine zeitlang nicht spielen?"

"Ich habe es noch nicht ausprobiert..." Harm betastete seine kunstvoll verzierte Nase. "Wenn Sie mir nicht draufschlagen bei Ihren Fauls, dann könnte ich es wagen," grinste Harm breit.

Sturgis erwiderte ebenso breit grinsend.

"Ich und faulen? Da sind wohl eher Sie der Experte!"

"Moment! Ich..."

Das Hereinkommen von Miss Putzmittel unterbrach die beiden.

"Hier ist der Kaffee. Ich... Oh! Ich kann Ihnen auch eine Tasse holen, Harm."

Harm warf Sturgis einen schadenfrohen Blick zu und zu Miss Jenkins sagte er.

"Nein danke. Ich muß wieder an die Arbeit. Wir sehen uns noch."

Er verließ grinsend das Büro und ging zu Mac's Büro.

"Hey Sailor! Wie gehts deiner Nase?" begrüßte sie ihn grinsend.

"Bitte keine Witze über meinen momentanen Gesamteindruck!"

"Das fällt mir aber sehr schwer, Commander," seufzte Mac.

"Wissen Sie, Colonel, Sie sollten mich lieber ein bisschen aufbauen, anstatt sich über mich lustig zu machen!"

Er verschränkte die Arme und sah sie mit diesem Sag-bitte-was-nettes Blick an.

"Oh, armer Harm. Wie soll ich das schaffen?"

"Wie wäre es mit einem Genesungskuss?" grinste Harm herausfordernd.

"Tut mir leid. Das verstößt massiv gegen die Regeln des Anstandes!"

Harm sah sie ungläubig an.

"Gegen die Regeln des Anstandes? Mac! Ich bin in meinem Stolz verletzt und du hälst mir Vorträge über die Regeln des Anstandes?" echote er.

"Du weiß wohl nicht, was es heißt von mir einen Vortrag gehalten zu bekommen. Willst du das ändern?"

"Ach... Weißt du... Ich trete lieber den strategischen Rückzug an!"

Er wandte sich zum Gehen, als Mac flüsterte.

"Wann werden wir mal wieder einen ungestörten Tag für uns haben, Harm?"

Er sah sie wieder an und flüsterte dann ebenso leise.

"Wie wäre es mit heute abend?"

"Du kannst Ashley doch nicht schon wieder alleine lassen!" wandte Mac ein.

"Doch! Und genau das werde ich auch tun! Bis heute abend!" damit verließ er ihr Büro und ging in seins zurück.

Als er saß, genoß er erst ein Mal die Stille. Keine Miss Putzlappen, die ihn terrorisierte. So konnte Mann sich doch wieder voll auf seine Arbeit konzentrieren, wenn da nicht dieses irritierende Plastikteil in seinem Gesicht wäre. Nach und nach gewöhnte er sich an dieses Teil in seinem Blickfeld und er konnte sogar bis zum Abend fast ununterbrochen durcharbeiten. Kurzum er was zufrieden mit seiner heutigen Arbeitsleistung. Als er nun den PC herunterfuhr und das Licht ausschaltete, pfiff er vergnügt eine kleine Melodie vor sich hin. Harm checkte nochmal kurz sein Büro, schloß dann die Tür und rannte beinahe schon wieder in Miss Ashley Jenkins.

"Ashley! Müssen Sie mich immer so erschrecken?"

"Nein.. Nein.. Entschuldigen Sie! Ich... Ich wollte heute abend etwas für uns beide kochen um mich für das gestrige Verhalten zu entschuldigen. Ich habe auf Sie gewartet."

Sie sah ihn mit einer Mischung aus Scham und Hoffnung an. Harm hatte eigentlich für sich selbst beschlossen so wenig Zeit wie möglich mit ihr in einem Raum zu verbringen, aber sie sah ihn so flehend an.

"Okay. Was soll es denn geben?" erkundigte er sich höflich und bedachte sie auch mit einem Lächeln.

"Kartoffel-Zucchini-Gratin. Mögen Sie das?" antwortete Ashley erleichtert.

"Ja. Dann lassen Sie uns fahren. Ich habe nämlich einen Bärenhunger!"

Zusammen verließen sie das Büro und fuhren zu Harm's Apartment.

Während Ashley Kartoffeln schälte, stand Commander Rabb in seinem Bad und betrachtete stumm sein Gesicht im Spiegel - zumindest das was davon noch übrig geblieben war. Seines Wissens hatte er noch nie so miserabel ausgesehen und das nagte sehr an seinem Selbstbewußtsein. Das die Nase auch unbedingt mitten im Gesicht plaziert worden war...!? Er konnte sie nicht abdecken, noch sonst irgendwie retuschieren. Sein blaues Auge bildete eine Art Symetrie zu dieser verhassten Nasenschiene. Er musste beinahe lachen, als er sich daran erinnerte, dass er auch noch eine blaue Badeshorts angehabt hatte. Wie wichtig es doch war, dass alles zusammen passte... Harm fletschte seinem Spiegelbild die Zähne und ging dann pinkeln. Während er so da saß (!) kam ihm der Gedanke, dass er noch Mac anrufen musste um ihr zu sagen, dass er später kommen würde.

Als er nun zurück in die Küche kam, war Ashley dabei die Zucchini in Scheiben zu schneiden.

"Kann ich Ihnen helfen?"

"Sie könnten die Auflaufform ausfetten," meinte sie lächelnd.

"Okay. Vorher muß ich aber noch telefonieren."


Liebe Grüsse Petra

Kalorien sind kleine Tierchen, die nachts die Kleidung enger nähen.

 
Petra-Andreas
Chefchen/Administrator
Beiträge: 9.115
Registriert am: 16.04.2007

zuletzt bearbeitet 14.05.2007 | Top

RE: The Real Insanity oder Der ganz normale Wahnsinn I.und II.!? von Flim

#6 von Petra-Andreas , 14.05.2007 22:21

Er ging zu seinem Schreibtisch und wählte die Nummer seines Lieblingsmarines. Sie nahm gleich ab.

"McKenzie."

"Hallo Mac! Ich bin's Harm."

"Sehnsucht, Flyboy?"

"Schon... Du, Mac, ich komme später. Ashley kocht gerade ein Versöhnungsessen."

"Essen? Und ich bin nicht dabei? Harm, dass ist nicht fair," beschwerte sich ein fast-nie-satt-zu-bekommender-Marines-Colonel.

"Okay, okay, wenn noch was übrig bleiben sollte, dann bringe ich es mit."

"Das ist mein wohlerzogener Sailor!" lobte sie ihn.

"Ich bin IMMER wohlerzogen!"

"So? Okay, du Jingo muß unbedingt raus! Bis später! Ich liebe dich."

"Äh... In Ordnung, also bis dann."

Mac legte grinsend auf. Da war wohl Miss Putzlappen in der Nähe gewesen.

"Ja, Jingo. Du als Mann solltest wissen, dass man seiner Herzallerliebsten, dass sagt was sie hören will! Wo ist die Leine?"

Als sie sich umschaute mußte sie mal wieder erkennen, dass es Zeit war einen Großputz zu machen.



Harm hatte das Telefon noch in der Hand, als Ashley ihn ansprach.

"Harm?"

"Eh... Ja?"

"Decken Sie den Tisch?"

"Natürlich."

30 Minuten später

"Das riecht sehr gut," meinte Harm.

Ashley strahlte ihn an, als sie nun die Auflaufform auf den Tisch stellte.

"Geben Sie mir Ihren Teller!"

Eine ansehnliche Menge des Auflaufes landete auf seinem Teller. Sie selbst hielt sich etwas zurück.

"Guten Appetit!" wünschte Ashley.

Harm erwiderte darauf

"Ebenso! Auf den Neuanfang sollten wir vielleicht anstossen?"

Er stand auf und holte eine Flasche Rotwein und goß beide Gläser voll. Sie stießen an und Miss Putzlappen sagte:

"Harm? Ich bitte Sie um Entschuldigung! Es tut mir sehr leid, dass ich Ihnen das Essen auf den Schoß gekippt habe."

Er grinste.

"Akzeptiert und nun guten Appetit!"

Das Gratin schmeckte ausgezeichnet. Nein! Das war das falsche Wort. Er hatte noch nie ein so gutes Gratin gegessen und so wanderte ein Nachschlag auf seinen Teller.

"Ashley! Das ist richtig gut."

"Wirklich?"

"Ja. Ich kann mich nicht daran erinnern jemals so ein gutes Gratin gegessen zu haben."

"Es schmeckt Ihnen?"

"Und wie! ... Ashley? Ich war nicht immer ganz nett zu Ihnen und dafür möchte ich mich jetzt entschuldigen. Sie sind eigentlich ganz in Ordnung."

Er hielt ihr seine rechte Hand hin, die sie auch nahm. Miss Putzlappen grinste wie ein Honigkuchenpferd und Harm zeigte ihr sein bestes Flyboy Lächeln.

"Danke, dass Sie mich nicht nach diesem Vorfall im Restaurant rausgeworfen haben."

Er sah sie nachdenklich an und meinte dann

"Ich war nicht weit entfernt davon. Sie sind nicht leicht zu... zu akzeptieren. Ihre Art ist zweiteilig. Einerseits machen Sie einen völlig sympathischen Eindruck und andererseits..."

"Andererseits habe ich diesen Putzfummel. Ich weiß und ich habe mir damit schon viele Freundschaften zerstört. Sich zu ändern ist nicht leicht. Es ist eine furchtbare Angewohnheit, aber ich bekomm sie einfach nicht unter Kontrolle," vollendete sie seinen Satz.

Harm schüttelte den Kopf und entgegnete.

"Sie haben immerhin meine Wohnung unberührt gelassen. Das Bad hätte ohnehin mal wieder geputzt werden müssen. Ich werde versuchen Sie besser zu behandeln. In Ordnung?"

In Ashleys Augen schimmerte es verdächtig und sie antwortete stockend:

"Sie wissen gar nicht, wie... wie viel mir das bedeutet. Nicht viele Menschen sind so geduldig wie Sie.... Harm? Danke."

Sie lächelten sich an und räumten nach der Beendigung ihrer Mahlzeit das dreckige Geschirr weg.

"Ich mach das schon! Ruhen Sie sich aus!" meinte Ashley lächelnd.

"Macht es Ihnen auch wirklich nichts aus?" erkundigte sich Harm.

"Nein. Sie wollten doch noch zu Colonel McKenzie."

"Gut. Ehm... dann geh ich mal."

Harm zog sich seine Jacke an und verließ dann sein Apartment.

Auf der Fahrt spürte er die Erleichterung, die sich in ihm ausbreitete. Harm fühlte sich dann wohl, wenn Harmonie herrschte in seinem Umfeld. Streitereien mit Freunden trafen ihn tief und sie bedrückten ihn. Seine Gedanken wanderten zu dem Anlass seiner Fahrt und seine Stimmung hob sich gleich, so dass er jetzt das Gaspedal durchtrat, um kurze Zeit später fotografiert zu werden.

"Oh nein! Leute, dass ist nicht euer ernst! Ihr wollt mir nur die Stimmung ruinieren, aber dass wird euch heute nicht gelingen!" grinste Harm.

Das Foto würde bestimmt teurer sein, als wenn er es bei einem Fotografen hätte machen lassen, und das auch noch in schwarz-weiß... Er kam an Mac's Wohnung an, stieg aus und rannte zu ihrer Wohnungstür, wo er drei Mal klopfte. Die Tür schwang einen Moment später auf und dort stand seine strahlende Mac.

"Hey!"

"Mac? Lässt du mich vielleicht in dein Allerheiligstes?"

Sie warf ihm einen zweideutigen Blick zu, was ihn dazu nötigte hinzuzufügen.

"Ich meinte in dein wohl sortiertes Chaos!"

"Gleich mußt du auf meiner Fußmatte VOR meiner Tür schlafen," drohte sie grinsend.

Er zog ein weißes Taschentuch aus der Tasche und wedelte damit vor ihrem Gesicht rum.

"Ich ergebe mich, edle Herrin und erbitte Eintritt in Eure Residenz!"

"Habt Ihr das Passwort?"

Harm legte seine Stirn in Falten.

"Passwort? Ach ja, meine Scheckkarte..."

Er zog seinen Geldbeutel aus der Tasche und klappte ihn auf.

"Harmon Rabb Junior!!! Ihre Majestät friert sich gleich ihr kleines Heck ab, also würden Sie mir nun das Passwort geben?"

Er trat vor und gab ihr einen kleinen, ganz schnellen Kuss, der fast schon beleidigend wirkte.

"Ma`am, den Rest gibt es bei Einlass!"

"Kommt herein!" knurrte Mac gespielt säuerlich.

Nachdem die Tore des Schlosses McKenzies geschlossen waren, lag ihre Majestät in den Armen des Boten. Sie taten dass was ein massiver Verstoß gegen die Regeln des Anstandes waren: Sie küssten sich! Und auch noch mit Zunge!

Weder Harm noch Mac bekamen im Moment genug von einander, bis Harm den Kuss abrupt abrach um tief Luft zu holen.

"Ma`am? Ich... ich brauche bei der Ausübung meiner Pflicht, regelmäßige Pausen."

Mac betrachtete ihn gespielt hochnäsig.

"Tss... Ich erwarte wenn ich etwas bestelle, dass mir nur das Beste geliefert wird! Sie sind die zweite Wahl, nicht wahr?"

"Ich..."

Mac hob beide Hände und fuhr fort.

"Sie brauchen nichts zu sagen. Ich sehe Ihnen dass schon an der Nasenspitze an!"

Harm machte einen Schritt auf sie zu und erwiderte genauso hochgestochen:

"Sie irren sich, Mylady. ICH bin das Original was Sie bestellt haben!"

Ein sehr skeptischer Blick wanderte an ihm hinauf und wieder hinab. Verächtlich zog Ihre Majestät die Luft ein.

"Tsss.... Im Katalog haben Sie aber ganz anders ausgesehen! Richten Sie bitte Ihrem Boss aus, dass ich sehr enttäuscht bin."

"Gestatten Sie die Frage, warum ich denn nicht dem Modell im Katalog entspreche?"

Harm sah sie mit arrogant hoch gezogener Augenbraue an.

"Sie brauchen sich nicht besser zu machen, als Sie sind. Das wäre verschenkte Liebesmühe! Ich beantworte Ihnen ihre Frage. Zum Ersten: Wo ist Ihre blau-weiß gestreifte Hose? Zweitens: Haben Sie eine Diät hinter sich? Nein, Sie haben sich das Fett absaugen lassen! Und Drittens: Ihre Nase!"

"Meine Nase?"

"Ja. Sie... sie ist wirklich hmm... irgendwie so viel kleiner ausgefallen, als es im Katalog zu sehen war."

"Bei dem Shooting hatte ich auch eine schlimme Erkältung, Ma' am!"

"Und Ihren Namen!"

"Was ist damit?" fragte Harm jetzt erschrocken.

"Ich habe Sie ja unter anderem deswegen ausgesucht."

Mac drehte eine Runde um ihn herum.

"Nun?"

"Mein Name ist zwar nicht unbedingt schön, aber doch klangvoll, Mylady. Oder wollen Sie mich kränken?"

"Ich sagte doch, dass mir Ihr Name gefällt. Es gibt nicht viele Namen, die mit "O" anfangen."

"Mit "O"?" wiederholte Harm total verwirrt. "Wieso mit "O"?"

Mac selbst zeigte alle Anzeichen einer nahenden königlichen Ohnmacht.

"Sie sind doch Obelix, nicht wahr?" grinste sie jetzt breit.

"Boah! Das war ein ganz gemeiner Tiefschlag! Das ist Rufschädigung, Frau Anwältin!"

"Echt?" lachte Mac ihn so frech an, dass Harm zur Selbstjustiz griff. Er umklammerte sie und warf sich eine heftig wehrende Mac über die Schulter. Sie schlug ihm auf sein Hinterteil und fing mit den Beinen wild zu strampeln an. Ein tierischer Schrei erscholl und Harm ging in die Knie. Sie kletterte von ihm hinunter und dann sah sie das was sie mit ihrer wilden Strampelei angerichtet hatte: Sie hatte Harm an der Nase erwischt und das Blut strömte aus seiner Nase und floß durch seine Hand, die er darunter hielt.

"Das... das wollte ich nicht.. Warte ich hole was!"

Sie rannte in ihre Küche und sah sich gehetzt um. Ihr Blick fiel auf die Küchentücher. Schnell nahm sie sie und kehrte zu Harm zurück, der immer noch vor ihrer Schlafzimmertür kniete.

"Hier! Nimm das!" befahl sie ihm.

Er nahm es und das weisse Küchentuch sog das Blut in seiner Hand auf. Sie reichte ihm ein Zweites, dass er unter seine blutende Nase hielt. Sie ließ sich neben ihm nieder.

"Sieh mich mal an!"

Harm hob langsam den Kopf und sie sah seine rotgewordenen Augen. In ihnen standen die Tränen und schließlich schaffte es eine Träne über seine Wange zu rollen.

"Es tut mir so leid... Ich... ich... Oh Harm..."

Mac fing aus Schock an zu weinen und Harm fuhr ihr tröstend mit seiner freien und sauberen Hand über den Rücken, dann nuschelte er durch das Küchentuch.

"Sie ist ja noch dran... Mac! Das kann mal passieren bei unserer Rumblödelei... Ich habe gar nicht mehr daran gedacht, als ich dich über die Schulter geworfen habe... Es ist nicht deine Schuld, okay?"

Sie sah mit nassen Augen auf und murmelte dann:

"Trotzdem... Ich seh dich mit dieser Schiene im Gesicht... Die ganze Zeit und dann... dann tue ich so was!"

"Es ist okay, Sarah..."

Ein Grinsen zeichnete sich in seinem Gesicht ab.

"Vielleicht ist das auch ganz gut so!"

"Wie meinst du das, Harm?"

"Na ja... Jetzt musst du meine Krankenschwester spielen!"

"In deinen Träumen Flyboy! Ich kenne da aber eine nette Dame, die sich bestimmt gern um dich kümmern würde. Ihr Name ist Ashley!" grinste Mac nun wieder.

"Das.. das würdest du doch nicht tun! Mich dieser "Dame" aushändigen und mich meinem Schicksal überlassen?!"

Er war froh, dass sie wieder lächelte und mit ihm scherzte. Es gab etwas, was er hasste: Wenn er Mac weinen sah. Harm hatte sie schon oft weinen gesehen und jedes Mal zerriß ihm beinahe das Herz. Das er nicht mit weinte war reine Beherrschung seiner Selbst. Für sie würde er immer stark sein. Was machte da schon eine verdammt schmerzende und blutende Nase? Harm erhob sich langsam und vorsichtig. Mac stützte ihn. Sanft sagte sie nun:

"Ich werde auf dich achtgeben und Miss Putzmittel soll der Pfeffer holen."

Mac lächelte ihn an und er lächelte zurück. Sie versanken in den Augen des Anderen. Eine Ewigkeit später passierte das, womit beide hätten rechen müssen. Harm's Knie fingen an zu zittern und mit einem Seufzer fiel er Mac in die Arme.

"Harm!" schrie sie erschrocken auf.

So gut wie es ging, ließ sie ihn langsam auf den Boden gleiten.

"Was mache ich jetzt? Was mache ich jetzt?"

Sie kniete sich neben ihn und rüttelte ihn an den Schultern, doch Harm reagierte nicht. Wenigstens blutete seine Nase nicht mehr.

"Harm! Harm! Hörst du mich? Sag doch was!"

Nichts. Das Telefon! Wo war das verdammte Telefon? Da! Schnell hatte sie die Nummer gewählt, die am geeignesten schien. Der Angerufene ging dran.

"Chegwidden!"

"Admiral? Hier ist Colonel McKenzie. Ich... ich habe ausversehen etwas dummes gemacht und... Bitte können Sie gleich zu mir kommen?"

"Mac! Was ist denn los?" erkundigte sich der Admiral besorgt.

"Ich erkläre Ihnen das, wenn Sie da sind!"

"In Ordnung! Ich bin auf dem Weg!"

Der Admiral starrte sein Telefon an. Was war nun schon wieder passiert? War etwas wieder mit Harm geschehen? Nein. Das war unmöglich. Commander Rabb hatte in letzter Zeit wirklich das Pech aboniert, aber dass schon wieder etwas mit ihm war, war doch absurd. Er zog sich seine Jacke an und saß kurze Zeit später in seinem Auto Richtung Mac's Wohnung. Im Geiste ging er sämtliche Möglichkeiten durch und kam nicht auf die Lösung. Der Gedanke dass es mit Rabb zusammen hing drängte sich ständig auf. AJ betitelte sich selbst als Narr. Es war UNMÖGLICH, dass es schon wieder um Rabb ging.

Kurze Zeit später

Der Admiral nahm ein paar Stufen auf einmal und klopfte dann fest an Mac's Tür. Sie öffnete prompt. Er sah ihre feuchten Augen und schluckte.

"Was ist geschehen, Mac?"

"Kommen Sie doch rein! Dann verstehen Sie es."

Als ihr CO die Wohnung betreten hatte, sah er:

"Harm!"

"Ja, wir haben rumgealbert und dabei habe ich ihn auf die Nase gehauen. Vorhin ist er einfach so zusammen gebrochen. Sie hat stark geblutet und jetzt liegt... liegt er da..." wisperte Mac.

Der Admiral kniete sich sofort neben Harm und versuchte ihn wach zu bekommen. Ein Stöhnen entronn seinem Mund, aber er wurde nicht wach.

"Mac! Wir müssen ihn bewegen! Helfen Sie mir!"

Zusammen hoben sie ihn hoch und nahmen ihn zwischen sich.

"Das ist vermutlich der Kreislauf. Wir müssen mit ihm gehen, dann wird er wieder zu sich kommen."

5 Schritte vor, 5 Schritte zurück. Mac und AJ bewegten seine Beine abwechselnd, so als ob er gehen würde. Kurze Zeit später stand beiden der Schweiß auf der Stirn. Nach 4 Runden zuckte Harm und dann kam endlich wieder Bewegung in ihn. Er schlug die Augen auf und sah verwirrt von Mac zum Admiral.

"Was... Was...?" stotterte er.

"Schhh... Ihr Kreislauf muß wieder anlaufen. Lassen Sie uns noch ein paar Schritte gehen!"

Dieses Mal schaffte es Harm mitzutorkeln. Anschließend ließen sich alle Drei erschöpft auf Mac's Sofa sinken. Keiner sagte etwas, bis der Admiral meinte:

"Harm? Ich würde zu gern wissen, was zur Zeit mit Ihnen los ist! Sie scheinen irgendeine Art von Magnet in sich zu tragen, der das Pech anzieht. Kann das sein? Wenn ja, dann werden Sie dieses Ding schnellstens wieder los!"

"Ja, Sir. Ich verstehe es ja selbst nicht. So viele Pannen, Missgeschicke und Verletzungen habe ich meines Wissens noch nie in einem so kurzen Zeitraum mir eingehandelt."

"Genauer gesagter ist dass doch erst so, seit Miss Jenkins aufgetaucht ist. Vielleicht ist sie dieser Magnet?" mischte sich nun Mac ein.

Der Admiral sah erst sie an und dann wieder Harm.

"Wenn das so ist, dann halten Sie sich von dieser Frau fern!"

"Sir?"

"Das meine ich ganz ernst. Der Colonel hat recht! Ihre Verletzungen haben begonnen, als Miss Jenkins hier aufgetaucht ist. Eigentlich glaube ich nicht an so solche Dinge... Allerdings kommt es mir mittlerweile schon merkwürdig vor. Anfangs habe ich dass ja noch als Pech abgetan, doch jetzt? Jetzt häufen sich ihre Verletzungen!"

"Eigentlich gingen diese Flut von Verletzungen ja schon viel früher los, Sir. Erst die Kaffeemaschine die mir um die Ohren geflogen ist und dann dieser Überfall," stöhnte Harm.

"Stimmt! Das hatte ich ja völlig vergessen. Das ist mehr als Pech!"

Harm und Mac sahen ihren CO erstaunt an, nach dieser Aussage.

"Sie brauchen mich gar nicht so anzusehen! Mir ist das natürlich auch aufgefallen... Wissen Sie was? Ich werde Miss Jenkins zu mir nehmen. Ich habe immerhin ein Gästezimmer..."

"Sir? Ich halte das für keine so gute Idee! Sie sind ja immerhin der Judge Advocate General und wenn Ihnen was zustossen würde, dass wäre nicht zu verantworten," antwortete Harm vorsichtig.

"Was soll ich also tun? Soll ich zusehen wie einer meiner besten Anwälte den Bach runter geht? Commander! Ich glaube nicht an Magie oder Ähnliches und daher halte ich es für meine Pflicht, meine Leute zu schützen. Sie brauchen eine Pause von Verletzungen und von Miss Jenkins! Das ist mein letztes Wort! Morgen werde ich Miss Jenkins und ihren Onkel davon in Kenntnis setzen! So und nun wünsche ich Ihnen noch einen angenehmen Abend! Danke, ich weiß wo es raus geht!"

Er wandte sich zu gehen, als er sich noch einmal umdrehte und grinsend meinte:

"Ach, da fällt mir ein: Vertagen Sie Ihre Spielereien bis der Commander wieder topfit ist!"

Mac senkte beschämt den Kopf und Harm sah ihn verwirrt an.

"Guten Abend!"

Die Tür fiel ins Schloß. Harm sah entgeistert Mac an.

"Was meinte der Admiral damit?"

"Ich hab ihm erzählt, dass... dass wir etwas rumgeblödelt haben und dass es dabei passiert sei!"

"Oh Mac! Solange du es nicht im Büro an das schwarze Brett hängst...!" grinste er breit.

"Hey! So was würde ich doch nie tun!... Wie gehts deiner Nase?"

Vorsichtig betastete er sie.

"Ich glaube sie ist nicht verrutscht!"

"Wirklich? Und sonst sitzt auch noch alles da, wo es sein sollte?" stichelte Mac.

"Colonel!? Das ist ein Eingriff in meine Privatsphäre!" kam es jetzt warnend von Harm.

"Solange es kein Slip mit EINGRIFF und im doppelten Feinripplook ist, soll es mir recht sein!" lachte Mac frech.

Harm verschränkte tief beleidigt die Arme vor seiner Brust und schmollte.

"Mit dir rede ich kein Wort mehr!"

"Müssen wir ja auch nicht," kam es zweideutig zurück.

Mac lehnte sich zu ihm rüber und gab ihm einen langen Kuss. Und als typisch Mann kann man seine Reaktion bezeichnen, er ging nämlich fummeln!

"Harm!" schrie Mac erschrocken auf, als sie seine kalten Hände auf der Haut ihres Rückens fühlte.

"Was denn?" kam es betont unschuldig von Mister Rabb.

"Hat man dir nicht beigebracht, dass Frau nur warme Hände akzeptiert?"

Ein seeehr breites Grinsen erschien auf seinem Gesicht, als er antwortete.

"Um warme Hände zu bekommen muß Mann auf Tauchstation gehen!"

Er wollte sich weiter vorarbeiten, doch Mac verhinderte dies.

"Untersteh dich! Erst mußt du warme Hände haben bevor du in meinem Harem zugelassen wirst!"

"Manno! Wie soll ich das denn schaffen, ohne Hilfe?" beschwerte er sich bitter.

Mac entgegnete im spöttelnden Tonfall.

"Hmmm... Ich hab mal gelesen, dass Mann sich in seinem kleinen Kämmerlein ganz allein, es vorzieht "Handarbeit" zu machen! Sozusagen als Beschäftigungstherapie und damit er Heizkosten einsparen kann!"

Harm's Unterkiefer machte Urlaub vom Oberkiefer und seine Augen hatten verlernt zu blinzeln. Mac hingegen wurde von einem Lachanfall heimgesucht, was Harm's ohnehin schon fassungslosem Gesichtsausdruck noch fassungsloser werden ließ. Ganz allmählich taute sein Sprachzentrum wieder auf und er stotterte.

"Also, also... Das ist doch wirklich..."

"Ja?"

"Also Mac! Wie kannst du nur!" kam es zutiefst schockiert von ihm.

"Wieso ich? Mann macht das doch!"

"Tsss... Du weißt nicht was ich tue wenn ich Zuhause bin!" grinste Harm herausfordernd.

Mac lachte wieder laut auf.

"Du beobachtest weibliche Putzlappen bei...."

"Wirklich sehr komisch!" knurrte Harm. "Du hättest natürlich weg gesehen wenn sich ein männliches Scheuermittel fast nackt auf deinem Sofa räkelt!"

"Nein! Ich hätte ihm das Händchen gehalten!" antwortete sie immer noch leise lachend.

"Ach ja?"

"Ja. Das wollte ich dich sowieso mal fragen: Brauchst du für die "Handarbeit" ein oder zwei Hände?"

"So, dass bedeutet Liebesentzug!"

"Okay, dann frag ich Sturgis mal ob er Zeit hat!" entgegnete sie schlagfertig.

"Mac! Du bist wirklich... wirklich..."

"Ja?" kam es neugierig von ihr.

"Du bist einfach unglaublich! Anstatt dass du mich verwöhnst oder zumindest mein angeknackstes Selbstbewußtsein aufbaust, machst du dich über mich lustig! Das finde ich gar nicht nett!"

"Wer hat behauptet, dass ich zu Seeleuten, mit blauer Nasenschiene, blauem Auge und einer Platzwunde nett sein muß?" konterte Mac prompt.

"So! Ich gehe! Miss Putzlappen wird mich jetzt verwöhnen!"

Er stand auf, doch Mac bekam seinen Hosenbund zu fassen und zog ihn zurück auf das Sofa um sich an ihn zu kuscheln.

"Harm? Geliebter, bestaussehenster, intelligentester, charmantester, witzigster, chaotischster Sailor der Welt! Du kannst mich doch nicht alleine lassen!"

"Wieso nicht? Schon mal was von Emanzipation gehört? Ihr Frauen könnt doch alles alleine, wozu brauchst du mich dann noch?" kam es grinsend von Harm.

"Hmm... Schwere Frage! Um Dinge zu tun, die alleine keinen Spass machen!"

"Dann ruf Harriet an!"

"Commander!!!! Sind Sie wirklich so schwer von Begriff?"

Er überlegte eine Weile und antwortete dann lässig.

"Ja. Bin ich! Also? Ich höre?"

"Ach Mensch! Du weißt doch was ich meine!" beschwerte Mac sich.

"Nein! Ich habe keine Ahnung von was du sprichst!"

Mac bohrte ihren Ziegefinger in seine Seite und drohte.

"Von dem Wort mit drei Buchstaben, was mit 'S' beginnt und 'X' aufhört, spreche ich natürlich nicht. Dein Zustand würde dies ohnehin nicht zulassen!"

"Stimmt, da hast du natürlich Recht! Absolut!" kam es gespielt ernst von Harm.

"Natürlich habe ich recht! Ich habe immer recht!"

"Das ist immer noch keine Antwort auf meine Frage!"

"Weißt du ich... ich habe mein Spielzeug kaputt gemacht und deines ist ohnehin viel länger und grösser gewesen als meins! Leihst du mir es mal aus? Bitte!"

Harm fing an zu lachen.

"Jetzt weißt du wovon ich rede?" fragte Mac grinsend nach.

"Okay! Okay! Mit diesem Wort S-X hat es natürlich rein gar nichts zu tun!" frotzelte Harm ebenfalls breit grinsend.

"Nein! Überhaupt nicht! Oder siehst du das anders?"

"Nein! Nein! Aber wehe, du machst mein Spielzeug auch kaputt!"

"Ich werde ganz gut darauf aufpassen! Wie heisst denn deiner?"

"Ehm... Meine Freundin hat ihn "Big Sailor" getauft!"

"Darf ich jetzt spielen?"

"Hmm... Aber ganz vorsichtig!"

Mac war es nun, die an seiner Hose rumfummelte und der weitere Verlauf bleibt der Phantasie des Lesers überlassen. Doch dann...

"Ach Harm bevor ich es vor lauter "Amore" vergesse! Chloe kommt mich demnächst besuchen! Entweder Übermorgen oder Über-übermorgen!"

"Wie um Himmel's Willen kommst du ausgerechnet jetzt darauf? Ich dachte du wärst ganz und gar mit den Gedanken bei mir!" beschwerte sich Harm.

"Tja... Im Gegensatz zu euch Männern schaltet sich unser Gehirn nicht automatisch ab, nur weil wir uns auf dem Fortpflanzungssektor betätigen!" grinste Mac hämisch.

"Tatsächlich? Denkst du, dass wir Männer uns immer nur auf eine Sache konzentrieren? Da muß ich dich enttäuschen! Gerade eben zum Beispiel, habe ich mir überlegt ob ich zu schnell eingelenkt habe bei Ashley's Versöhnungsessen!"

Mac lehnte sich zurück und schaute ihn skeptisch an.

"Wer's glaubt! Du bist ein Mann und ein MANN kann nun mal nur eine Sache nach der anderen machen!"

"Diese Diskussion hatten wir doch schon mal..." stöhnte Harm entnervt auf.

"Stimmt! Da ging es um das Autofahren und Frauen eignen sich immer noch besser für den Strassenverkehr!" trumpfte Mac grinsend auf.

Harm's Gesichtszug wandelte sich zu einem sehr argwöhnischen Ausdruck, während er seine Hose wieder schloß.

"Was? Gehen dem Spitzenanwalt die Argumente aus?" stichelte sie.

"Ganz sicher nicht. Frauen sind mit ihren Gedanken selten bei der Sache! Stattdessen denken sie an ihren nächsten Friseurtermin oder ob sie ihre Kaffeemaschine ausgemacht haben, ehe sie aus dem Haus gegangen sind!"

"Da siehst du, dass Frauen immerhin was denken! Ihr denkt doch beim Autofahren überhaupt nichts!"

"Oh doch! Ausserdem könnte es sein, dass du das Buch 'Warum Männer nicht zuhören und Frauen nicht einparken können' zu oft gelesen hast?" erkundigte sich Harm grinsend.

"Ich??? Wieso ich?? Du hast es mir geschenkt, weil DU es gut fandest! Du kannst bestimmt den Inhalt schon auswendig!"

"Ich??? Dieses Buch auswendig?? Klar! Ich habe ja auch nichts besseres zu tun!"

"Hast du ja auch nicht! Weißt du wenn du dieses Buch GENAU gelesen hättest, dann würdest du uns Frauen einfach besser verstehen!"

"Und du würdest, wenn du es gelesen hättest, uns Männer besser verstehen!" konterte Harm prompt.

Mit einer läppischen Handbewegung antwortete Mac darauf.

"Was gibts denn bei euch groß zu verstehen? Ihr seid immer darauf bedacht, dass die Rasse Mensch nicht ausstirbt, seid dabei aber so einfühlsam wie ein Bulldozer!"

"Ich glaube es ja gar nicht! Colonel Sarah McKenzie denkt tatsächlich wir Männer sind sexbesessen!"

"Willst du mir etwa weis machen, dass du nie erotische Phantasien hast?"

"Das habe ich gar nicht behauptet. Es ist ein Unterschied ob ich erotische Phantasien habe oder sexbesessen bin!"

"So ein grosser Unterschied ist das nun wirklich nicht. Warum bist du mir zum Beispiel gerade an die Wäsche gegangen?" fragte Mac.

"Weil.. weil... ich meine Hände wärmen wollte!"

Mac kicherte.

"Oh ja und dabei den Versuch unternehmen mich zu verführen. So nach der Art: Hauptsache ich habe es versucht, oder wie?"

"Da sieht man mal wieder, wie schnell unser Verhalten fehl interpretiert wird! Wie kommst du bloß auf die Idee, ich wollte dich verführen?"

"Ach... Dieser Gedanke hatte sich irgendwie aufgedrängt," antwortete Mac lapidar.

"Natürlich! Ausserdem hast du gerade eben gesagt, dass das Wort was mit 'S' beginnt und mit 'X' endet, nichts damit zu tun hat!"

"Das..."

"Du hast dazu noch gesagt, dass ich dazu im Moment gar nicht fähig werde. Wie also, frage ich dich, sollte ich wohl auf die völlig hirnrissige Idee kommen, dich verführen zu wollen?"

"Hmm... Gute Argumentation, Herr Anwalt. Doch ich kann darauf erwidern! 1. Muss man nicht immer S-X wollen um eine Frau erobern zu wollen und 2. Wie kommst du auf die Idee ich würde auch nur jemals an S-X denken?"

"Ach, der Gedanke hatte sich irgendwie aufgedrängt," wiederholte Harm ironisch grinsend. "Und warum bist du MIR dann an die Wäsche gegangen?"

"Weil ich was zum Spielen wollte. Du weißt doch, meins ist kapputt gegangen und du hast es erlaubt! Bätsch!"

Mac streckte ihm die Zunge raus.

"Stimmt! Ich muß mit den Gedanken woanderst gewesen sein, sonst hätte ich dir bestimmt nicht die Erlaubnis dazu erteilt. Bei dir gehen die Sachen immer so schnell kapputt!"

"So? Nenn mir ein Beispiel!"

Auf Harm's Stirn bildete sich eine tiefe Gedankenfalte, doch dann antwortete er triumphierend.

"Zum Beispiel deine Kaffeetasse im Büro!"

"Das war ein Unfall!" kam es unbeeindruckt von Mac.

"Ein Unfall, nennst du das? Ich würde das eher als dämlich bezeichnen. Ein Mann würde nicht auf die Idee kommen, seine Tasse auf einem Stapel Akten in der Gegend herum zu jonglieren!"

"Wenn du ein wahrer Gentleman gewesen wärst, dann hättest du sie mir abgenommen!" konterte Mac.

"WENN ich das getan hätte, dann hätte ich mir einen Vortrag über Emanzipation von DIR anhören dürfen! Du schaust mich auch schon komisch an wenn ich dir, nett wie ich bin, die Türe aufhalte!"

"Ich schaue deshalb so komisch, weil du komisch schaust!"

"DAS nenn ich ein beeindruckendes Beispiel der weiblichen Logik!" erwiderte Harm ironisch.

"Das hat absolut nichts mit weiblicher Logik zu tun! Das ist ein Fakt!" behaarte Mac stur.

"Mich wundert es da nicht, dass du immer im Gericht gegen mich verlierst!"

"1. Verliere ich nicht immer und 2. Bekomme ich vom Admiral regelmäßig die Anklage aufgebrummt."

"Über was beklagst du dich eigentlich? Normalerweise ist es doch öfters so, dass die Anklage gewinnt. Doch bei uns beiden... Du denkst vermutlich nicht wirklich an die Anklage sondern eher an dein Futter!"

Mac schaute ihm jetzt stur ins Gesicht ohne auch nur einen Muskeln anzuspannen.

"Was ist?"

Keine Antwort. Nach etwa 2 Minuten fühlte Harm sich irgendwie etwas unwohl unter Mac's starrendem Blick. Er begann unruhig hin und her zu rutschen. Nach 3 weiteren Minuten lachte Mac auf. Harm starrte sie perplex an.

"Hat sich mein hübscher Sailor etwa beobachtet gefühlt?"

"Mac! Was sollte das denn eben? Wolltest du mir beweisen, dass Frauen nicht immer reden müssen?" antwortete Harm höhnisch grinsend.

"Oh Nein! Ich wollte nur mal sehen, ob diese Methode tatsächlich funktioniert!"

"Wie bist du denn jetzt darauf wieder gekommen? Gerade haben wir noch von Anklage und Verteidigung gesprochen!"

"Ach, nur so... Chloe hat mir diesen Trick verraten und er funktioniert ja wirklich!"

"Und wozu soll dieser 'Trick' gut sein?"

"Damit bekommt man Leute zum Schweigen!" lachte Mac.

Harm warf sich auf sie und begann sie durchzukitzeln. Mac begann laut zu quietschen unter der fiesen Behandlung von einem gewissen Commander der US Navy.

"Nicht.... bitte... Harm!!..."

Eine zeitlang hörte man nur Gekicher und Gekreische, die Jingo dann irgendwann dazu veranlasste auf Harm zu springen und ihm das Ohr abzuschlabbern.

"Mac! Sag deinem Hund...... MAAAAC!!!" schrie Harm ihr ins Ohr.

Doch Mac brüllte vor Lachen, als sie den Grund für Harm's Hilfeschreie erkannte.

"MAC!!!! Dein Riesenköter ist ja schwuu-uul!... Jingo! Aus! Pfui! Runter von mir!"

Doch Jingo war dummerweise mindestens genauso stur wie Harm und Mac zusammen und darum verdoppelte er seine Anstrengungen einen Jingo, den Zweiten zu zeugen. Harm versuchte seine eingeklemmte Hand unter Mac's Körper hervorzuziehen, was aber misslang. Nun versuchte er weiter mit der rechten Hand Jingo runterzuschmeissen.

"JINGO!? Du weißt, dass du gerade einen MANN, Betonung liegt auf MANN, bespringst? Ja?"

Jingos Frauchen bekam einen knallroten Kopf und ihr flossen die Lachtränen nur so über das Gesicht. Harm hatte andere Probleme...

"Du doofer Hund! Ich stehe nicht auf Männer, kapiert? Los! Runter!"

Harm versuchte einerseits Mac, die unter ihm lag, nicht zu zerquetschen und andererseits Jingo von sich runter zu scheuchen. Doch stattdessen spürte er das etwas verdammt heisses plötzlich über sein Hinterteil lief. Harm riß den Oberkörper nach oben wobei Jingo einfach auf den Boden fiel. Nun sprang er vom Sofa auf, um angewidert zu brüllen.

"Dein idiotischer Riesendackel an mich angep... JINGO! Wo bist du? Komm her!"

Harm versuchte Jingo einzufangen, was aber dieser Hund mit den treuen Augen, als Spielaufforderung ansah. Nun gab es eine wilde Verfolgungsjagd durch Mac's Wohnzimmer.

Mac wältze sich weiter auf ihrem Sofa und hielt sich den Bauch vor Lachen.

"Bleib stehen! Stop! Halt! Jingo!"

Langsam bekam Mac ihren Lachanfall wieder unter Kontrolle, doch als sie Harm's nasses Hinterteil zu sehen bekam, prustete sie erneut los. Harm hatte es in der Zwischenzeit geschafft Jingo einzufangen. Nun hob er diesen treuen und sexuell befriedigten Hund hoch und trug ihn ins Badezimmer. Mac hörte Wasserrauschen. Langsam schleppte sie sich lachend und den Bauch haltend zu den beiden ins Badezimmer, wo sie nicht ein nasser Jingo begrüsste, sondern ein klitschnasser Harmon Rabb Junior. Der zuletzt genannte angelte nach dem Handtuch was hinter der Badewanne hing. Man hörte nur noch ein Platschen und einen Aufschrei. Colonel Sarah McKenzie wurde wieder von einem heimtükischen Lachanfall heimgesucht, den sie beim besten Willen auch nicht unterdrücken konnte. Harm saß, sie böse anschauend, in der halbvollen Badewanne. Jingo, ein sehr wohlerzogender Hund, gesellte sich schwanzwedelnd neben die Badewanne und legte, Harm treu anschauend, den Kopf auf den Badewannenrand. Nach und nach beruhigte sie sich wieder und meinte dann immer noch breit grinsend.

"Habe ich dir nicht mal erzählt, dass Jingo wasserscheu ist?"

Harm's Augen wurden zu Schlitzen und seine Lippen zu einem schmalen Strich als er knurrte.

"Das hast du nicht! Ich wollte diesem dämlichen Hund nur eine Abkühlung verschaffen."

"Wolltest du?"

"Mac! Dieser Hund, der ach so liebe Jingo, hat mich gerade mit seiner Braut verwechselt! Und was machst du? Du lachst! Bist du schon mal von hinten von einem Hund besprungen worden!?"

Mac lachte auf, als sie Harm's säuerlichen Gesichtsausdruck sah. Er ignorierte sie und stand vorsichtig auf. Aus seiner Kleidung floß das Wasser nur so in Strömen. Mit stolzgeschwellter Brust stieg er aus der Badewanne und schnappte sich mit einem arroganten Ausdruck auf seinem Gesicht ein Handtuch und versuchte sich abzutrocknen.

"Wenigstens.. wenigstens ist dein Hose wieder... sauber!" lachte Mac frech.

"Sarah McKenzie, Sie sind nicht nur fies, sondern auch sarkastisch! Kannst du mir mal sagen, wie ich so Nachhause kommen soll?"

"Hmm.. Du könntest ja hier schlafen!?"

"Wie komme ich denn dazu? Nachher will er mich nochmal schwängern und dann?"

Mac grinste ihn an und antwortete säuselnd.

"Kannst du als Mann nicht seine Einstellung verstehen? Ich meine, er will einfach nur Nachwuchs!"

Harm brummte

"Dann soll er sich eine nette Pudeldame suchen, die kann ihm eher diesen Wunsch erfüllen."

"Wie wärs du ziehst jetzt erstmal die nassen Sachen aus?"

"Und dann? Hast du rein zufällig etwas in XXL?" erkundigte sich Harm spöttisch.

"Tja, da müsste ich erstmal nachsehen! Notfalls fahre ich kurz in dein Apartment!"

"Untersteh dich! Was glaubst du wird Ashley denken, wenn du Klamotten für mich holst!?"

"Sie wird denken wir haben eine heisse Affäre miteinander!" neckte Mac ihn.

"Ha, ha, ha... Wirklich sehr komisch, Colonel!"

"Hast du eine bessere Idee?"

Er machte ein nachdenkliches Gesicht und antwortete dann

"Dein Bademantel hat mir doch beim letzten Mal auch gut gestanden....?"

Sie zog ihre Augenbrauen fragend in die Höhe.

"Wie bitte? Wann hast du mal meinen Bademantel angehabt?"

"Hab ich nicht!? Ist doch egal. Also?"

"Und eins von meinen Nachthemden bekommst du auch noch! Allerdings Unterwäsche in deiner Grösse kann ich leider nicht bieten..."

Er sah verzweifelt zur Decke.

"Ich hol es ja schon..."

Während Mister Rabb sich aus seinen nassen Klamotten schälte, durchforstete Mac ihren Kleiderschrank.

Nach fast 4 Minuten wurde es Harm kalt. Er nahm den bordeauxfarbenen Bademantel vom Haken und zog ihn an, dann schlenderte er zu Mac hinüber, wo nur ihr Hinterteil zu sehen war.

"Colonel!? Sie haben ein nettes Hinterteil!" teilte Harm ihr vergnügt mit.

Mac fuhr herum und schlug sich beim aufrichten den Kopf am obersten Brett ihres Schrankes an.

"Auuu... Ahh..."

"Hey!? Seit wann reagierst du so heftig auf Komplimente?!"

"COMMANDER! Ich kann es nicht leiden, wenn man sich anschleicht und mich erschreckt!" fauchte Mac.

Er hob beide Hände und setzte diesen typischen treuen Hundeblick auf und winselte

"Bitte! Mylady verzeiht mir!? Sonst muß ich gehen und mich in der Badewanne ertränken!"

Nun mußte Mac schmunzeln und haute ihm spielerisch eins ihrer Négligés um die Ohren.

"Das erinnert mich irgendwie an Russland," witzelte Harm, als er es begutachtete.

Mac ließ es rasch darauf wieder verschwinden und drückte ihm stattdessen ein rosafarbenes Nachthemd mit der Aufschrift: Ich bremse auch für Männer! in die Hand.

"Das ist nicht dein ernst!" vergewisserte sich Harm.

"Doch! Warum denn nicht?"

"Wer druckt denn so was auf ein Nachthemd?"

"Ehm... Du wirst es mir nicht glauben, aber ich habe es noch nie angehabt."

"Warum erzählst du mir das?" fragte Harm verwirrt.

"Weil ich es von... von..."

"Ja?"

"Von Rene zum Geburtstag bekommen habe," flüsterte Mac.

"Oooh..." entfuhr es ihm.

"Und die anderen sind in der Wäsche..."

"Schon okay! Danke!" beteuerte Harm schnell.

"Die Farbe steht dir bestimmt ausgezeichnet," scherzte Mac.

"Das war ja jetzt klar, dass das kommen mußte!"

"Sag mal wie hast du es eigentlich geschafft vor Jingo nass zu werden? Ich meine... du bist ja noch nicht einmal in der Wanne gesessen?" stichelte sie.

"Hmm... Lass mich mal nachdenken! Ich hatte Jingo auf dem Arm, dann habe ich ihn in die Badewanne gesetzt und den Hahn aufgedreht. Dummerweise hatte die Vorgängerin auf Brause gestellt gehabt und das Wasser schoss nur so raus. Jingo sprang daraufhin raus und riß dabei den Duschkopf aus dem Halter und mir spritzte der eiskalte Wasserstrahl erst ins Gesicht und dann auf mein Shirt. Noch Fragen, Ma'am?" antwortete Harm sarkastisch.

"Habe ich was gesagt?" grinste Mac. "Ich mache uns Tee."

"Hmm..."

In der Zwischenzeit sammelte Harm seine nassen Klamotten ein und hängte sie überall im Bad auf zum Trocknen. Er versuchte das Nachthemd über den Kopf zu streifen und die Arme in die Einrichtung für die Arme zu zwängen. Es gab ein reißendes Geräusch und Harm steckte fest. Harm startete den Versuch seinen angewinkelten Arm wieder zurückzuziehen, was aber nicht klappte. Er saß fest.

"Mac!?" rief er.

"Ja? Was gibts?"

"Ehm... Würdest du mal kommen?"

Bald darauf stand Mac im Schlafzimmer, wo Harm eine sehr komische Figur machte. Sein linker Arm steckte halb im Ärmel, sein anderer unter dem Nachthemd. Das rosafarbene Kleidungsstück betonte seine Figur und Mac starrte ihn erst an um dann kurz danach wieder anfangen zu lachen.

"Kannst du mir bitte helfen?" flehte er. "Ich stecke fest!"

"Wie... wie hast du denn das geschafft?"

"Keine Ahnung! Als ich versuchte den Arm durch den Ärmel zu schieben, riss irgendwas und dann ging es weder vorwärts noch rückwärts. Bitte! Mir schnürt es das Blut im Arm ab!"

"Warte! Ich helfe dir!"

Mac stellte sich hinter ihn und dann sah sie es, wo es gerissen war.

"Mmmh... Commander! So viel Geschmack hätte ich ihnen gar nicht zugetraut!"

"Was meinst du?" kam es durch die zusammen gebissenen Zähnen von Harm.

"Du hast einen heissen Schlitz am Hinterteil!"

"MAC! Hol mich hier raus!"

"Da hilft nur die Schere!"

"Ja. Bitte..."

Ein paar Sekunden später hörte man nur das Geschnipsel was von der Schere herührte und dann war er endlich frei. Als der Rest des Nachthemdes an seinem Körper nach unten glitt, weiteten sich Mac's Augen. Sein makelloser Körper. Seinen muskullösen Oberkörper. Seine breiten Schulter. Ihre Hände berührten automatisch seinen Körper und Harm sah sie amüsiert an.

"Colonel? Was kann ich für Sie tun?"

"Küss mich!"

"Darauf habe ich gewartet!"

Er schloß sie in seine Arme und küsste sie zärtlich. Mac fühlte seine starke Rückenmuskulatur und als sich ihre Lippen trennten und Harm sie noch enger umarmte, spürte sie wie sich seine Schulterblätter bewegten und sie fühlte noch etwas. Sie wurde feucht und das Verlangen ihn in sich zu spüren.

"Schlaf mit mir!"

Er ließ sie los und sie sah in seine blauen Augen, dann murmelte er

"Sarah? Ich würde nur zu gern mit dir schlafen, aber... aber ich kann nicht. Es tut mir leid."

Sie sah ihn erschrocken an und er fuhr erklärend fort.

"Ich kann nicht richtig atmen. Ich... ich habe das Gefühl als ob ich kaum genügend Sauerstoff einatme."

"Oh... Das.. das verstehe ich."

Harm strich ihr über die Haare und drückte sie dann fest an sich.

"Oh verdammt! Wie gern, Mac... Wie gern!"

Unerwartet wand sie sich aus seiner Umarmung und meinte dann grinsend.

"Mein Bademantel steht dir sowieso viel besser. Komm! Der Tee müsste fertig sein!"

Schnell schlüpfte er in das besagte Kleidungsstück und folgte ihr ins Wohnzimmer. Auf dem Tisch standen 2 dampfende Becher. Harm und Mac setzten sich auf das Sofa und Mac schmiegte sich an ihn.

"Und der Tee?"

"Ist noch viel zu heiss!" antwortete sie müde.

Er schlang beide Arme um sie. Harm roch ihr Shampoo und während er Mac hielt überkam ihn ein Gefühl von Zufriedenheit. Endlich war Mac seine Freundin und nichts und niemand würde sie mehr trennen können. Ihr Kopf ruhte auf seiner Brust und sie hörte den gleichmäßigen Schlag seines Herzens. Sie seufzte

"Ich bin glücklich, dass du hier bist."

"Und ich bin glücklich, dass ich 1. Noch an einem Stück bin und 2. Das meine Lieblingsfrau in meinen Armen liegt. Ich liebe dich, Sarah McKenzie."

"Mmh-mmh..."

Mit einem Male war Colonel McKenzie in das Reich der Träume abgedrifftet und Harm brachte es nicht fertig sie zu wecken. Er sah zu Jingo hinüber, der im sicheren Abstand ebenfalls schlief und schnarchte. Harm versuchte eine geeignete Schlafposititon zu finden, was aber nicht gelang. Vorsichtig mühte er sich nun mit Mac auf den Armen hoch und trug sie in ihr Schlafzimmer. Nun schwang er seinen demolierten Körper neben sie und deckte sie beide mit der Decke zu. Kurze Zeit später war auch er eingeschlafen.


Liebe Grüsse Petra

Kalorien sind kleine Tierchen, die nachts die Kleidung enger nähen.

 
Petra-Andreas
Chefchen/Administrator
Beiträge: 9.115
Registriert am: 16.04.2007


RE: The Real Insanity oder Der ganz normale Wahnsinn I.und II.!? von Flim

#7 von Petra-Andreas , 14.05.2007 22:23

Nächster Morgen

Mac wachte mit dem wohligen Gefühl auf, dass sie im Arm gehalten wurde. Als sie nun die Augen öffnete sah sie in das leicht zerstörte Gesicht von Harm. Er schlief ganz offensichtlich noch, denn durch die Nasenschiene schnarchte er leise. Na ja, noch zehn Minuten konnten sie liegen bleiben, doch dann wurde es Zeit, dass sie ihn weckte. Wenn es nach Mac gehen würde, würde sie den ganzen Tag mit ihrem Sailor im Bett bleiben, doch leider rief die Arbeit.

"Harm?"

Anstatt eines "hmm?" oder "ähh.." drehte sich ihr Flyboy weg. Sie kniff ihm vorsichtig in den Oberschenkel und endlich erscholl ein langgezogenes fragendendes "hmm...?".

"Aufstehen!"

"Hmm... Will aber nicht," nuschelte Harm in das Kissen.

"Jetzt komm schon! Wir haben zu arbeiten!"

Da kam Bewegung in den verpennten Sailor und seine Augen, bzw. das Eine öffnete sich und er sah sie an.

"Ja. Ich liebe es zu arbeiten! Vorallem an dir!"

Damit zog er sie an sich. Mac wehrte sich nicht, doch sie musste hart bleiben.

"Harmon Rabb! Was glaubst du wird der Admiral sagen, wenn wir zu spät kommen?"

"Ehmm... Er wird glücklich sein, dass er mich nicht sieht und dass du auf mich aufpasst!"

"Du bist unmöglich!"

"Stimmt. Deswegen liebst du mich ja auch!" grinste Harm.

Mac entzog sich seiner Umarmung und zog gleichzeitig die Decke weg.

"Heyyy!" beschwerte er sich.

"AUFSTEHEN!!!!"

Sie ging ins Badezimmer und rief durch die geschlossene Tür:

"Mach doch schon mal Kaffee!"

Harm verzog das Gesicht und quälte sich aus dem Bett. Er tappte in die Küche und setzte den Kaffee an.

IM BÜRO

"Guten Morgen, Sir! Ma' am!" begrüßte Harriet sie.

"Morgen Harriet!" antwortete Mac. "Wo ist Bud?"

"Er ist in der Bibliothek. Ich kann ihn holen, Ma´am."

"Ja, dass wäre nett."

Harm hatte sich währendessen in sein Büro geschlichen und saß nun auf seinem Stuhl, als Tiner klopfte.

"Morgen Sir! Der Admiral möchte Sie sprechen!"

"Morgen Tiner! Ja, ich komme gleich."

Auf dem Weg zum Büro des Admirals begegnete er Ashley.

"Guten Morgen, Harm!" grinste sie.

"Morgen!"

"Sie haben noch lange gearbeitet. Gestern?"

"Ähh... Ja. Ja, genau. Entschuldigen Sie mich der Admiral wartet auf mich."

"Schon verstanden. Wir sehen uns noch!"

Als er nun im Büro seines CO's stand, kam vom Admiral ein "Setzen Sie sich!".

Harm tat wie befohlen.

"Ehm... Commander, wie geht es Ihnen?"

"Danke, Sir. Geht schon."

"Gut. Gut. Weshalb ich Sie gerufen habe ist, wir bekommen eine Abgängerin von der Akademie und da Sie momentan nicht ins Gericht können, wollte ich Sie fragen ob Sie sich ein bisschen um sie kümmern könnten?"

Harm runzelte die Stirn und antwortete zögerlich:

"Ja, Sir."

"Verstehen Sie mich nicht falsch, Sie können auch ablehnen!"

"So lange sie nicht eine zweite Miss Jenkins ist, ist es kein Problem."

Der Admiral schmunzelte und erwiderte:

"Ich habe gehört, dass sie eine sehr fleißige junge Dame ist. Sie hat als zweitbeste ihres Jahrgangs die Akademie abgeschlossen. Sie soll sehr engagiert sein."

"Verstehe. Wie heißt sie denn?"

"Petra Perry."

"Petra? Ist sie Amerikanerin?"

"Ihre Eltern haben vor ihrer Geburt in Deutschland gelebt. Sie ist geborene Amerikanerin und sie spricht deutsch, französisch und natürlich englisch flüssig."

"Wann kommt sie?"

"Am nächsten Montag!"

"Ich soll ihr alles zeigen und sie mit den Kollegen bekannt machen?" vergewisserte sich Harm.

"Genau! Ach und sie hat eine eigene Wohnung in Washington," meinte der Admiral amüsiert.

"Ich verstehe, Sir," grinste nun Harm.

"Was ich Sie noch fragen wollte... Ich hatte ja gesagt, dass ich äh... Miss Jenkins zu mir nehmen werde. Allerdings gibt es da ein ehm... Problem. Ich habe in meinem Haus einen Wasserschaden und irgendein Rohr muß ausgetauscht werden, daher... nun ja, kann ich sie nicht bei mir wohnen lassen. Was ich eigentlich damit ehm.. ja... sagen wollte ist, dass..." druckste der Admiral etwas verlegen herum.

"Schon gut. Ich verstehe, Sir. Ich hielt es ohnehin für besser, dass Ashley... ich meinte Miss Jenkins, bei mir weiter wohnen sollte," beendete Harm das Gestottere von seinem CO.

Erleichterung machte sich auf dem Gesicht von A.J. Chegwidden breit.

"Danke, Commander."

"Aye, Sir."

"Das wärs! Wegtreten!"

"Aye, aye Sir!"

IN HARM'S BÜRO

Harm sortierte die in Unordnung geratenen Akten durch Ashley's Putzaktion, als er angesprochen wurde.

"Commander?"

Er sah auf und in der Tür stand Bud.

"Bud! Was gibts? Setzen Sie sich doch!"

"Danke, Sir!"

Einen Moment der Stille herrschte, als Harm den Lieutenant aufforderte zu sprechen.

"Was kann ich für Sie tun? Geht es um einen Fall?"

"Nein, Sir. Es ist etwas Privates."

"Oh..." Harm zog erstaunt die Augenbraue in die Höhe. "Haben Sie Streit mit Harriet?"

Bud Roberts schüttelte den Kopf und antwortete:

"Nicht direkt. Es ist nur so, dass ich sie einfach manchmal nicht verstehe."

"Ich glaube Frauen werden immer ein unlösbares Rätsel für uns bleiben, Bud."

"Ja," antwortete der Lieutenant gedankenverloren.

"Bud!?"

Der Angesprochene schreckte hoch.

"Ja, Sir?"

"Sie wollten mir was erzählen oder fragen?"

"Ja. Ich... Ich... Also Harriet will unbedingt unsere Wohnung renovieren und neue Möbel kaufen, und... und.."

Harm sah ihn erwartungsvoll an. Bud atmete einmal durch und fuhr fort.

"Ich verstehe nicht warum. Unsere Möbel sind doch in Ordnung und erst etwa ein Jahr alt und jetzt...?"

Der ranghöhere Offizier konnte ein Grinsen nicht verkneifen und antwortete:

"Tja, ich glaube wenn Frauen einen Neuanfang machen wollen, dann schließen sie alles mitein."

"Wieso Neuanfang?"

"Das weiß ich nicht. Doch nach meiner Erfahrung ist das der Hauptgrund weshalb Frauen ihre Umgebung umbauen wollen."

"Aber das Geld und unsere jetzigen Möbeln. Sie kann doch nicht einfach...."

"Doch sie kann! Und Harriet ist eine Frau, die sehr konsequent ist. Ich denke, Sie sollten das Gespräch mit ihr suchen und vielleicht erfahren Sie dort die Erklärung für ihre Anwandlungen!"

Bud stand auf und hielt ihm die Hand hin, die er auch nahm.

"Danke, Sir. Sie haben mir sehr geholfen!"

Er wandte sich zum Gehen, als Harm fragte:

"Wie geht es mit Ihrem Fall voran?"

"Na ja... Er zieht sich etwas."

"Wenn ich Ihnen helfen kann?"

"Danke, Sir. Doch das ist im Moment nicht nötig."

Harm nickte ihm freundlich zu und Bud ging in sein eigenes Büro zurück.

MITTAGSPAUSE

Harm und Mac waren zusammen in ihr Lieblingsrestaurant gegangen. Während sie auf ihr Essen warteten unterhielten sie sich.

"Wir bekommen eine Neue?" erkundigte Mac sich etwas ungläubig.

"Ja. Laut dem Admiral ist es nicht die Doppelgängerin von Miss Jenkins," grinste Harm.

"So?"

"Ich hoffe es!"

"Und?"

"Was und?" fragte Harm verwirrt.

"Wie ist sie? Was weißt du über sie?"

"Sie heißt Pe... Percy... Nein! Patricia? Nein... Das war ein deutscher Name," rätselte Harm.

"Ein deutscher Name?"

"Ja, ihre Eltern sind geborene Deutsche."

"Hmm... Der Name fängt mit 'P' an?"

"Ja."

"Okay, lass mich mal überlegen.. Ehm... Paula? Pauline? Paris?"

"Nein... Petra! Ihr Name ist Petra!" fiel es Harm dann doch wieder ein.

"Petra?"

Er nickte bestätigend.

"Und was weißt du noch?"

"Sie hat als Zweitbeste des Jahrgangs abgeschlossen und sie soll sehr engagiert sein."

"Und sonst?"

"Sie hat eine eigene Wohnung!" lachte Harm.

Mac antwortete ihm mit einem Grinsen.

"Wenigstens etwas! Und wann kommt sie?"

"Am Montag."

"Und am Dienstag sind wir Miss Putzlappen wieder los!"

"Ja! Stimmt! Das muß gefeiert werden... Das heißt wenn ich dann noch an einem Stück existiere!"

"Mal den Teufel nicht an die Wand! Es sind doch nur noch knappe 3.5 Tage!"

"Da ist noch alles möglich!" meinte Harm.

ABENDS VOR HARM'S WOHNUNG

"Willst du noch mit rauf kommen?" fragte Harm durch die Seitenscheibe von Mac's Corvette.

"Nein. Lass mal! Auf Ashley habe ich gerade keine Lust."

"Okay, ich hol dir kurz die Akte und das Buch! Bin gleich wieder da!"

"Was heißt gleich?" grinste sie ihn frech an.

"Colonel! Im Gegensatz zu Ihnen habe ich Ordnung in meiner Wohnung!" konterte er lächelnd.

"Beeil dich aber bitte!"

"Aye Ma'am!"

Harm machte sich unverzüglich auf den Weg.

NACH FAST 10 MINUTEN

Mac wurde von Unruhe gepackt und so entschloß sie sich zu ihm zu gehen. Sie stieg die Treppe hinauf und stand dann vor der angelehnten Wohnungstür.

"Harm?" rief sie und klopfte an die Tür.

"Bleib draussen!"

Doch es war zu spät, Mac stand schon in der Wohnung als ein pelziges Etwas auf sie zuschoß und sie umwarf. Eine rauhe Zunge fuhr ihr durch das Gesicht. Sie erkannte dass es ein Hund war. Sie drückte ihn beiseite und setzte sich auf, dann streichelte sie ihn. Ihr Blick fiel auf Harm und sie begann zu Lachen. Commander Harmon Rabb, stolzes Mitglied der US Navy, ausgezeichnet mit Medaillen für Tapferkeit und Mut, lag auf der Kochzeile seiner Küche.

"Das Vieh ist auf mich losgegangen!" erklärte Harm.

"Dieser Hund? Der ist doch ganz lieb!"

"Ach ja? Mich hat er angegriffen!"

"Jetzt komm schon da runter!" forderte sie ihn grinsend auf, während sie den Hund weiter streichelte.

Als Harm sich langsam von seinem Küchentresen schob und dann wieder auf beiden Beinen stand, atmete er hörbar erleichtert aus. Das hätte er mal lieber bleiben gelassen, denn der Hund sah in seine Richtung, riß sich dann von Mac los und galoppierte mit gefletschten Zähnen auf ihn zu. Harm's Augen weiteten sich und er versuchte sich erneut mit einem Sprung auf den Tresen zu retten, doch der Hund schnappte zu und erwischte ihn.

"Aaaahh...." schrie er auf und zog sich dann ganz hinauf.

"Aus! Pfui!" schrie Mac den Hund an.

Der Hund tappste freudig und völlig friedlich auf Mac zu und setzte sich direkt vor ihr hin.

"Hat er dich erwischt?" fragte Mac besorgt.

"Jaaa... Verdammt tut das weh!" stöhnte Harm und rollte sich so auf die Seite, dass Mac sehen konnte wo der Hund ihn erwischt hatte.

"Oh mein Gott!"

"Was... was machen wir jetzt?"

"Der Hund gehört wohl Ashley. Weißt du wo sie ist?"

"Kei-Keine Ahnung!"

"Ich glaube das ist ein Kampfhund," murmelte Mac.

"WAS???" schrie Harm entsetzt.

"Ja. Ich glaube das ist ein Pitbull Terrier."

"Na danke! Wenn ich Ashley erwische, dann..."

Der Hund knurrte laut und sah in seine Richtung.

"Alles in Ordnung, mein Freund," meinte Harm im besänftigtem Tonfall. "Warum geht er auf mich los und nicht auf dich?"

"Das weiß ich auch nicht. Blutet es sehr?"

Harm fasste sich an das betreffende Körperteil und als er die Hand zurückzog klebte Blut daran.

"Okay! Hast... hast du die Handynummer von Ashley?"

Er sah sie entgeistert an.

"Nein. Wozu auch?"

"Verdammt! Ich ruf den Admiral an oder die Auskunft! Ich ruf die Auskunft an!"

Mac ging zum Telefon und wählte die Nummer der Auskunft, als sie einen Aufschrei hörte. Sie drehte sich auf dem Absatz um und musste hilflos mitansehen, wie der Hund Anlauf nahm und zu Harm auf den Tresen sprang. Er wich rückwärts krabbelnd zurück, doch der Hund stürmte auf ihn zu. Der Angriffsschwung sorgte dafür das Harm nach hinten runter fiel. Mit den Füssen erwischte er das Regal hinter ihm. Es schepperte und krachte und dann war Stille. Mac ließ den Hörer fallen und rannte zu Harm. Der Hund stand zähnefletschend auf dem Tresen und sah zu Harm hinunter, der sich nicht rührte. Mac stellte das, auf Harm gefallene Regal wieder auf und schob rasch die Lebensmittelsachen beiseite, dann sah sie sein Gesicht.

"Harm? Harm? Hörst du mich?"

Er stöhnte gequält auf und versuchte sich aufzurichten, doch Mac drückte ihn zurück.

"Bleib liegen! Was tut dir weh?"

"Mei-Meine 4 Buchstaben, mein Kopf und meine linke Schulter," würgte Harm schmerzerfüllt hervor.

"Okay! Ich werde erstmal den Hund einsperren... Nur wo?"

"Auu... Wie wärs mit meinem Kleiderschrank?"

"Gute Idee! Und du rührst dich nicht! Verstanden?" befahl Mac. "So! Und du, komm mal her! Ja, braver Hund!"

Der Hund ließ sich von Mac am Halsband wegführen, dann schob sie ihn in Harm's Kleiderschrank und sperrte die Tür zu. Ein wütendes Knurren war nun zu hören, doch Mac ignorierte das und ging schnellen Schrittes zu Harm, der immer noch in dem Lebensmittelchaos lag.

"So und nun versuche dich mal langsam aufzurichten!"

Wie befohlen setzte sich Harm langsam auf, doch als sein ganzes Gewicht auf seinem Hintern ruhte, brüllte er auf und drehte sich auf die Seite.

"Er hat dich voll erwischt!" stellte Mac fest. "Komm! Versuch es nochmal!"

Dieses Mal gelang es ihm und als er nun gestützt auf Mac stand, hörten sie wie ein Schlüssel ins Schloß geschoben wurde und Ashley hereinkam. Sie sah die Beiden und ein ängstlicher Ausdruck erschien auf ihrem Gesicht.

"Ich.. ich habe ver-vergessen Ihnen zu sagen, dass der Hund von meiner Mom da ist. Aber... aber nur für heute!" stammelte sie.

Mac war das zu viel Herumgestottere, sie fauchte Ashley an:

"Vergessen haben Sie es??? Wegen Ihnen hat Harm die Hölle durchmachen müssen! Was hat der Hund gegen Männer? Was bilden Sie sich überhaupt ein? Einfach den Köter Ihrer Mutter hier zu parken und sich selber zu verdrücken? Wissen Sie was alles hätte passieren können?"

"Aber... aber..." stotterte Ashley. "Das wollte ich nicht... Ist es sehr schlimm, Harm?"

Harm wollte antworten, doch Mac war völlig in Rage und brüllte:

"Wie kommen Sie denn darauf??? Natürlich ist es schlimm! So eine doofe Frage und anstatt hier rumzustehen könnten Sie schon einmal Ihre Sachen packen und vergessen Sie den Hund nicht!"

"Aber... Aber??"

Ashleys Augen wurden feucht und Harm mischte sich nun ein.

"Das ist nicht nötig... Mir... Mir würde es schon genügen wenn Sie dieses... dieses Tier wegschaffen!"

"Harm!?" entfuhr es Mac.

"Mac! Das kann doch mal passieren.. So schlimm ist das nun auch wieder nicht!"

"Nicht schlimm?? Sag mal hast du eine Meise? Dieser Hund hätte dich zerfleischt, wenn ich nicht gekommen wäre!"

"Übertreib es bitte nicht!" flehte Harm.

"Übertreiben? Übertreiben?... Harm! Seit Ashley bei dir wohnt jagt eine Katastrophe die Nächste und darum sollte sie gehen!"

"Das ist Pech! Schlichtes Pech," versuchte Harm sie zu überzeugen.

"Pfff... Das glaubst du doch selber nicht!"

"Mac! Bring mich jetzt erstmal zum Arzt dann sehen wir weiter."

"Ich bringe den Hund sofort wieder zu meiner Mutter. Harm, es... Ich... Sie... Entschuldigung!"

Ashley brach danach in Tränen aus, doch Mac schob Harm rigeros aus seiner Wohnung.

"Mac! Das kannst du doch nicht machen!" protestierte Harm.

"Und ob ich kann! Soll sie sich die Augen aus dem Kopf weinen, dass ist mir sowas von egal. Ashley würde auch heulen, wenn ich ihr Eine runtergehaune hätte!" wütete Mac.

Harm sah sie erschrocken an, während er versuchte eine geeignete Sitzposition in der Corvette zu finden.

"Das meinst du doch nicht ernst!?" erkundigte er sich vorsichtig.

"Oh doch! Und wie ernst ich das meine! Immer passiert dir irgendwas! Glaubst du ich sehe weiterhin tatenlos zu, wie sie dich langsam aber sicher zu einem Krüppel macht!?"

"Ich... ich..."

"Ashley Jenkins ist nicht nur die chaotischste Frau die es gibt, sondern auch die schusseligste und dämlichste! Schmeiß sie raus, Harm!"

"Das kann ich nicht," murmelte er leise, während sie in Richtung Krankenhaus fuhren.

"Warum nicht?"

"Der Admiral hat mir heute morgen gesagt, dass er einen Wasserschaden in seiner Wohnung hat und ein Rohr erneuert werden muß. Er kann sie nicht aufnehmen und ich habe ihm gesagt, dass Ashley weiterhin bei mir wohnen kann!"

"Wie bitte? Sag mal hast du eins auf den Kopf bekommen?"

"Nein! Sie ist doch ganz nett. Eigentlich."

"Nett? Sie ist nett? Sie tut dir nicht gut und du sagst sie ist nett!" zischte Mac immer noch sauer.

"Sie kann doch nichts dazu, dass sie so ist wie sie ist," meinte Harm nun leise.

"Wenn Miss Obertrampel nachher nicht verschwunden ist, dann werde ich sie eigenhändig an die Luft setzen!"

"Das wirst du nicht tun!"

"Du wirst schon sehen!"

"Mac!? Sie ist die Nichte des SECNAV's! Du kannst sie nicht einfach rauswerfen!" erwiderte Harm stur.

"Sie könnte auch die Queen höchstpersönlich sein, dass ist mir egal! Sie geht und damit BASTA!" antwortete Mac in einem nicht- widerspruchsduldendem Ton.

Harm sagte darauf nichts mehr, sondern schaute seitlich aus dem Fenster, wo die Landschaft an ihm vorbei huschte. Seine Gedanken wanderten an die letzten Ereignisse: Mac hatte eigentlich recht. Langsam wurde es ihm ja selbst zu viel mit Ashley und dennoch hielt ihn etwas davon ab, sie vor dir Tür zu setzen. Das aber ausgerechnet immer nur ihm irgendwas zu stossen mußte!? Das war kein Pech mehr, dass war ein Fluch. Von seinem Gesicht war nichts weiter mehr übrig als eine großes Plastikteil, was fast ein Drittel seines Gesichts verdeckte, ein dunkelblaues Feilchen und eine Schramme an der Augenbraue. Und nun kam auch noch eine Verletzung seines Hinterteils hinzu. Die Schmerzen in seiner Schulter waren dagegen kaum zu spüren. Immerhin war sein Kopf noch dran und fast unbeschädigt mit dem Zusammentreffen dieses Kalbs davon gekommen. Ein irrwitziger Gedanke erhellte plötzlich seine Hirnwindungen: Warum zeigte er Ashley eigentlich nicht an? Dieser Angriff von diesem Riesenvieh konnte man durchaus als Mordanschlag bezeichnen. Warum eigentlich nicht? Weil er sich vermutlich den grössten Ärger mit dem SECNAV einfangen würde, wenn er es täte. Die Wahrscheinlichkeit dass er gewinnen würde war relativ groß, also...

"Harm?"

"Hmm?"

"Wir sind da!"

IM KRANKENHAUS

Das ausgerechnet wieder Dr. Harrison Scott Dienst hatte war ein Zufall, allerdings freute Harm diese Tatsache nicht besonders.

"Commander? Sie scheinen mich wirklich zu mögen! So oft wie Sie hier auftauchen!"

Der Angesprochene verdrehte die Augen und trottete brav dem Doktor ins Behandlungszimmer hinterher. Mac wartete solange draussen auf dem Gang auf ihren Flyboy. Sie kochte innerlich noch vor Wut und das tiefe Durchatmen half leider auch nichts um ihre angestauten Aggressionen los zu werden. Im Gegenteil! Je länger sie darüber nachdachte wie sie Ashley vor die Tür setzen sollte, desto sadistischer wurde die Art und Weise, wie sie es tun würde/ könnte. Ein böses Lächeln huschte über ihr Gesicht, wenn sie sich Ashley's Gesichtsausdruck dazu vorstellte. Dieses Misstück gehörte einbetoniert und darüber würde sie eine schöne Schicht Pflastersteine legen lassen. Mac hörte schon beinahe ihr Wimmern...

IM BEHANDLUNGSZIMMER

"So Commander, was haben wir denn dieses Mal," fragte Dr. Scott grinsend.

"Verletzung durch ein Tier, wozu man einen Waffenschein brauchen sollte, an meiner Sitzfläche," antwortete Harm sarkastisch.

"Na dann, lassen Sie mal die Hosen runter!"

Selbst als die Hose langsam an seinen Beinen nach unten glitt, spürte er den scharfen Schmerz des Bisses. In Boxershorts legte er sich bäuchlings auf die ihm mittlerweile vertraute Liege, während Dr. Scott sich Aidshandschuhe anzog und sich im zuwandte.

"So, dann lassen Sie uns mal sehen," meinte der Doktor vergnügt. Er zog Harm die Boxershorts ein Stück hinunter und nach eingehender Musterung erklärte er:

"Nur eine Fleischwunde und nicht besonderst tief. Ich werde die Wunde jetzt reinigen und dann bekommen Sie ein schönes Pflaster."

"Hmm..." knurrte Harm.

Die Wunde wurde gereinigt und dann gepflastert.

"Sie können sich wieder anziehen."

Vorsichtig erhob sich Harm und belastete dabei seinen linken Arm. Er zog scharf die Luft ein.

"Haben Sie Schmerzen im Arm?"

"Geht schon," grummelte Harm.

"Oh nein! Lassen Sie mich das mal ansehen!"

Als der Doktor seine Hand auf die linke Schulter des Patienten legte und kurz zudrückte, stöhnte Harm auf.

"Das sieht mir nach einem ausgerenktem Schultergelenk aus, aber sicherheitshalber sollten wir Sie röntgen."

"Kommt nicht in Frage!"

"Wie Sie meinen. Wir werden Ihren Arm ruhig stellen müssen."

Harm's Augen weiteten sich entsetzt.

"Eingipsen?"

"Nein. Nur eine Armbinde."

"Wenns sein muss...?"

"Ja, dass muß sein. Oder wollen Sie schwerwiegende Folgeerscheinungen bekommen? So und damit werden Sie jeden Abend die Wunde desinfizieren und so bald sich irgendwas verändert, dann kommen Sie wieder. Ach und Commander, passen Sie in Zukunft ein bisschen besser auf sich auf!" erwiderte Dr. Scott und band ihm die Armbinde um und Harm legte seinen Arm dort hinein.

Der Commander nahm das Fläschen entgegen und antwortete gedankenverloren: "Das habe ich bis jetzt eigentlich auch immer getan..."

Auf dem Gesicht von Dr. Harrison Scott erschien ein skeptischer Ausdruck.

"Dann sollten Sie das vielleicht einwenig üben. Guten Tag, Commander."

Hände wurden geschüttelt und Harm trat auf den Gang hinaus, wo Mac wartete.

"Hey!?"

"Hey!"

"Wie gehts?"

Er sah sie nachdenklich an.

"Ich kann nicht ohne Schmerzen sitzen. Meine Schulter ist ausgerenkt. Mein Gesicht sieht aus als ob ich zu enge Bekanntschaft mit Bruce Lee geschlossen hätte und zu allem Überfluß brummt mir gerade auch noch etwas der Schädel."

"Du Armer!"

Sie strich ihm kurz über den Unterarm und hakte sich bei ihm unter. Zusammen verliessen sie das Krankenhaus und fuhren zu Harm's Apartment zurück, wo Ashley bereits auf sie wartete. Sie saß auf ihren gepackten Koffer und blickte auf als sie hereinkamen.

"Harm!? Wie geht's?"

"Geht schon."

Sie wollte auf ihn zu gehen, doch Mac stellte sich provokativ mit verschränkten Armen vor ihren Freund.

Ashley senkte daraufhin betreten den Kopf.

"Miss Jenkins? Haben Sie alles zusammen gepackt?" fragte Mac herablassend.

"Harm... Ich... Es tut mir entsetzlich leid, was Sie alles mit mir durchmachen mussten. Ich hoffe Sie können mir eines Tages verzeihen?"

Sie sah ihn mit nassen Augen flehend an und Harm, der ja ein Gentleman war, hörte sich sagen:

"Ashley, ich muss Ihnen nichts verzeihen. Das war alles nur unglaubliches Pech und dazu können Sie nun wirklich nichts."

"Pech???" echote Mac.

"Ja. Pech. Vielleicht ist es wirklich das Beste wenn Sie sich einen anderen Schlafpatz suchen würden. Natürlich können Sie so lange hier bleiben, bis Sie etwas gefunden haben."

"Ich habe bereits mit Admiral Chegwidden telefoniert und gesagt, dass ich gehen werde. Ich... Ich danke Ihnen trotzdem für Ihre Gastfreundschaft."

Sie hielt ihm die Hand hin, doch Mac antwortete unfreundlich: "Gut. Dann können Sie ja jetzt gehen! Und vergessen Sie Ihren Hund nicht!"

"Amadeus ist schon abgeholt worden."

Harm trat an Mac vorbei und nahm Ashley's Hand.

"Hören Sie, Ashley. Ich war nicht immer nett zu Ihnen und das tut mir leid, aber ich hoffe Sie verstehen auch mein Handeln?"

Stumm nickte sie und erwiderte: "Natürlich verstehe ich Sie, Harm. Vielen Dank nochmal für Alles und Leben Sie wohl."

Damit nahm sie ihre Sachen und verschwand. Als die Tür ins Schloß gefallen war, ließ sich Mac erschöpft auf das Sofa fallen, mit dem Kommentar: "Die wären wir los!"

"Mac! Sie kann doch fast nichts dazu, dass sie so ist, wie sie ist."

"Harmon Rabb Junior! Du bist ZU nett und ZU anständig für diese Welt! Ashley Jenkins ist eine KATASTROPHE! Und diese Katastrophe wohnt keine Sekunde mehr länger bei dem liebsten Menschen, den ich kenne! Ich hätte diese... dieses Wesen schon viel früher kompostieren sollen!" zischte Mac kopfschüttelnd.

"Hey! Locker bleiben, Marine! Sie ist ja jetzt weg," erwiderte Harm sanft.

"Trotzdem... Ich hätte ihr am liebsten die Putzmittel um die Ohren gehauen," widersprach sie trotzig.

Harm ließ sich neben seiner Herzdame aufs Sofa sinken und fuhr mit einem Aufschrei wieder hoch. "Verflucht! Jetzt kann ich noch nicht einmal mehr Sitzen," schimpfte Mister Rabb.

"Komm! Darfst dich hinlegen!"

Auffordernd klopfte Mac neben sich auf das Polster und Harm ging langsam in die Knie und verlagerte sein Gewicht auf die unbeschadete Hälfte seines Hinterns. Anschließend ließ er sich auf die Seite sinken und zog seine Beine auf das Sofa. Mac legte sich zu ihm und Harm schlang prompt einen Arm um sie und sie kuschelte sich eng an ihn. Er fuhr ihr durch die Haare und Mac streichelte ihm liebevoll über seinen Oberarm. Schweigend genossen sie das Beisammensein ohne irgendwelche Störungen.

Nach einer kleinen Weile sprang Mac mit einem Satz vom Sofa, was ihr einen verwirrten Blick von ihrem Lover einbrachte.

"Mac?"

"Kommst du alleine zurrecht?"

"Ja, aber wieso...?!"

"Morgen kommt Chloe und ich muss noch meine Wohnung auf Vordermann bringen."

"Wie? Sie kommt morgen schon?" fragte Harm sichtlich verwirrt.

"Das habe ich dir doch erzählt... na ja, dein Hirn ist vielleicht doch etwas in Mitleidenschaft gezogen worden bei dem Sturz..."

Er schnappte ihr Handgelenk und zog sie zurück auf das Sofa. Harm umschlang ihren wohlgeformten Oberkörper und flüsterte ihr dann ins Ohr: "Mac? Lass doch das Aufräumen! Chloe könnte sonst den Eindruck bekommen sich in der Wohnung geirrt zu haben."

"Willst du damit sagen, dass ich in einer unordentlichen Wohnung lebe?" kam es in einem drohenden Tonfall von Mac.

"Ehm... Nein! Nein. Das würde ich doch niemals behaupten. Du bist die ordentlichste Frau, die ich kenne. Das sieht man schon an deinem Büro! Nicht ein einziger Stift hat sich aus dem Stiftehalter je auf deine Schreibtischplatte verirrt!" versicherte Harm eilig.

Mac, die Seite an Seite zu Mister Rabb Junior lag, kniff ihm ins Heck. Dummerweise hatte sie die schwere Verletzung von diesem groß geratenen Offizier der US Navy für einen Augenblick vergessen und dass sie bei Harm's Glück die beschädigte Pohälfte erwischte, war ein dummer Zufall mehr.

"Ooaahhuuu....." heulte er schmerzerfüllt auf.

Seine Augen waren zusammengekniffen und über sein Gesicht huschte kurz eine Blässe.

"Harm! Oh Harm! Ich hab ja völlig vergessen, dass dein wohlgeformtes Heck zur Zeit out-of-order ist! Sorry!" meinte Mac mit einem schadenfrohem Grinsen auf den Lippen, was Harm zum Glück nicht sah, sonst wäre sein männlicher Stolz dem endgültigen Untergang geweiht gewesen. Sein Gesicht war nun in das Sofapolster gedrückt und ein undeutliches Stöhnen war seine Antwort.

"Was hast du gerade gesagt?" erkundigte Mac sich.

"Ohoah... weh... Ashley... sitzen... Verrat... Rache... uhem... Mac."

"Was? Ich versteh kein Wort!"

Harm hob sein Kopf an und drehte sich vorsichtig in Richtung Mac.

"Du... Das tut so weh..." jammerte ihr Flyboy.

"Ein Indianer kennt kein Schmerz... gibt es so einen Spruch auch für Flyboys?" überlegte sie laut.

"Ich lache später. Wie soll ich bloß so schlafen?"

"Ganz einfach! Du schläfst auf dem Bauch! Das mein Lieber ist praktisches Denken!"

"Tatsächlich?... Es ist doch wirklich erstaunlich wie viele Verletzungen man sich innerhalb von ehm... 5 Tagen zuziehen kann und dabei habe ich es nun wirklich nicht drauf angelegt!"

Mac stand auf und sah zu ihm hinunter. Ihr Flyboy lag mit der Vorderseite zu ihr gewandt und sah sie an.

"Wenn man auch unbedingt einen Hausdrachen halten muß!?"

"Ganz recht - MUSS!... " Dann schlich sich plötzlich ein sehr breites Grinsen über sein Gesicht und er meinte: "Du, Mac!?"

"Ja-a?"

"Heute ist Freitag und morgen ist Samstag. Wie wärs wir machen einen Ausflug mit meiner Sarah?"

Ein nicht zu deutender Ausdruck erschien auf ihrem Gesicht: "Hörst du mir überhaupt irgendwann mal zu?"

"Natürlich!"

"Dann würdest du mich aber nicht so was Dämliches fragen!"

"Wieso dämlich?"

"Ich sag nur ein Wort: CHLOE!"

"Ach ja... Schade! Ich dachte jetzt wo Miss Putzteufel endgültig von der Bildfläche verschwunden ist, hätten wir ein paar Stunden nur für uns!" antwortete Harm zerknirscht.

"Das nächste Mal! Ich muss jetzt los!"

Harm erhob sich vorsichtig und half ihr dann in die Jacke.

"Kann ich dir helfen?" fragte Harm.

"Nein. Ich mach das schon und du ruhst dich jetzt mal richtig aus. Versprochen?"

"Hmm... Muss das sein Mami?"

"Ja, mein Kleiner dass muss!"

Zum Abschluß küssten sie sich und Mac war verschwunden. Harm ging in sein Schlafzimmer und ein sehnsüchtiger Ausdruck machte sich auf seinem Gesicht breit. Er hatte sein Bett wieder!!! Ohne groß zu überlegen, bezog er es frisch und ließ sich anschließend einfach nur noch drauf fallen. Innerhalb von wenigen Minuten schlief er tief und fest auf dem Bauch.

NÄCHSTER TAG

Ein nervtötendes Klopfen schlich sich in seinen Traum. Irgendwie passte dieses Geräusch nicht zu dem weißen Strand und dem kristallblauen Meer, und es passte noch weniger zu der Frau in einem olivgrünen Bikini die ihn anlächelte. Allmählich realisierte Harm dass er in seinem Bett lag. Stöhnend und laut gähnend erhob er sich. Da war schon wieder dieses Klopfen. Das kam von seiner Wohnungstür! Mit schnellen Schritten ging er öffnen. Im Türrahmen stand ein ziemlich nasser Bud Roberts.

"Guten Morgen, Sir."

"Ehm... Morgen Bud! Was machen Sie denn um diese Zeit bei mir?"

"Der Admiral schickt mich. Er lässt folgendes ausrichten: 'Sie mögen Ihre 4 Buchstaben auf dem schnellsten Weg ins Büro bewegen!'"

Harm starrte sein Gegenüber an und fragte schließlich: "Bud? Heute ist doch Samstag, oder?"

"Ja, Sir."

"Warum soll ich dann ins Büro kommen?"

Der Lieutenant räusperte sich verlegen und antwortete: "Nun ja, Sir. Der Termin mit der Kongressabgeordeten und dem SECNAV steht schon eine Weile... Sir."

Commander Harmon Rabb schlug sich an die Stirn und erwischte dabei (mal wieder) seine Nase. Ein stechender Schmerz durchfuhr ihn und er schloß kurz die Augen.

"Sir? Alles in Ordnung?" erkundigte sich sein Kollege fürsorglich.

"Ja. Ja. Ich habe nur vergessen, dass ich dieses Ding da noch in meinem Gesicht habe. Kommen Sie doch rein. Ich zieh mich derweil mal an!"

"Ja, Sir."

Während Harm sich auf den Weg machte ins Bad, rief er über seine Schulter: "Können Sie bitte einen Kaffee machen? Sonst werde ich heute nicht mehr wach!"

Bud leistete dem folge.

In Rekordzeit hatte Harm geduscht und nun rasierte er sich, wie üblich, mit einem altmodischen Rasiermesser.

"Sir? Der Kaffee ist fertig!"

"Atsch... Verflucht!" stöhnte Harm. "Ja. Ich bin gleich fertig!"

Sein Spiegelbild zeigte ihm dass er um eine Verletzung in seinem Gesicht reicher geworden war.

"Nicht auch noch das!"

Behutsam tupfte er das Blut ab und klebte ein Pflaster auf den Schnitt, dann rasierte er sich zu Ende. Anschließend zog er seine Uniform an und ging in die Küche, wo sein Freund am Tresen saß.

"Sir!? Was..."

Schnell hob er die Hände und erwiderte: "Hab mich nur beim Rasieren geschnitten. Mehr nicht!"

IM JAG HQ

Um den Konferenztisch saßen der SECNAV, die Kongressabgeordete Bobbie Latham, der Admiral, Mac, Sturgis, Loren Singer und Harriet, als Harm und Bud eintraten.

"Guten Morgen, Commander! Gut geschlafen?" knurrte sein Co.

"Guten Morgen, Sir. Ich..."

"Setzen Sie sich!"

"Gut, da jetzt endlich alle anwesend sind, möchte ich beginnen," meinte Miss Latham grinsend. Sie hatte von Harriet und Mac in allen Details Harm's Missgeschicke erzählt bekommen. Der SECNAV hingegen schien völlig ahnungslos zu sein, denn er starrte den Commander an.

"Was ist mit Ihnen denn passiert, Commander?" fragte dieser nun.

"Das ist eine längere Geschichte, Sir," antwortete Harm und warf Mac einen ironischen Blick zu.

Der SECNAV gab sich mit dieser Aussage vorläufig zufrieden und man konnte in Ruhe die neusten Entwicklungen besprechen.

Nach etwa zwei Stunden war die Besprechung beendet und der SECNAV nahm Harm kurz bevor er fuhr zur Seite.

"Was haben Sie mit Ashley gemacht, Commander?"

"Ich???" echote Harm verwirrt.

"Ja. Sie!"

"Ich habe überhaupt nichts gemacht mit Ihrer Nichte, Sir," antwortete Harm.

"Ich glaube Ihnen kein Wort! Ashley kam gestern mit rotgeweinten Augen zu mir. Also, WAS haben Sie mit ihr gemacht?" wiederholte der SECNAV mit unterdrückter Wut in der Stimme.

Harm sah zu dem wesentlich kleineren SECNAV hinunter und erwiderte stur: "Wie kommen Sie auf die Idee, ich hätte was getan? Haben Sie sie mal gefragt, Sir?"

"Nein, aber mit Ihnen hat man ständig Ärger. Wenn Sie Ashley...."

"Dank Ihrer Nichte sehe ich so aus, wie ich im Moment aussehe. Glauben Sie mir, dass es kein Genuss ist ständig angestarrt zu werden," unterbrach Harm ihn auch langsam wütend werdend.

"Sie wollen mir doch nicht gerade erzählen, dass Ashley für Ihr Aussehen verantwortlich ist?"

"Doch, genau das will ich. Wollen Sie hören was sie MIR angetan hat?"

"Auf diese Geschichte bin ich jetzt mal wirklich gespannt!" antwortete der SECNAV mit vor Sarkasmus triefender Stimme.

Harm ignoriert das und begann in Kurzform zu erzählen: "Als erstes wollte sie mich verführen und als ich flüchten wollte, hat sie sich nach mir geworfen und mich am Fuß festgehalten, so dass ich auf die Ecke meines Schreibtisches gefallen bin. Resultat: Diese Platzwunde und eine Gehirnerschütterung." Er deutete auf die Schramme an seiner rechten Augenbraue. "Ach und vorher hat sie mir auch noch heissen Kaffee über die Hand geleert! Am nächsten Tag hat sie mir in der Mittagspause mein sehr heisses Essen auf den Schoß gekippt. Für den Nasenbeinbruch und das blaue Auge kann sie ausnahmsweise nichts. Und zu guter Letzt hat mich gestern der Hund von ihrer Mutter angegriffen und gebissen. Nicht zu vergessen dass ich mir dabei die Schulter ausgerenkt habe!"

"Das erfinden Sie doch gerade!" entgegnete der SECNAV.

"NEIN! Ich habe sogar eine Zeugin und einen Zeugen!"

"Wer soll das sein?"

"Admiral Chegwidden und Colonel McKenzie. Der Admiral hat mich bei der Platzwunde ins Krankenhaus gefahren und der Colonel war bei der 'Panne' mit dem Mittagessen dabei und sie hat mich nach dem Hundebiss ins Krankenhaus gefahren," konterte Harm unbeeindruckt von dem vor ihm stehenden SECNAV.

"Meine Nichte ist eine guterzogene junge Frau und ich rate Ihnen diese Lügen nicht weiter zu erzählen," drohte der SECNAV.

"Fragen Sie den Colonel oder den Admiral!" forderte Harm ihn nun auf. "Dann werden Sie sehen, dass ich die Wahrheit spreche und nun 'Guten Tag, Sir'."

Ohne ihn weiter zu beachten ging Harm zu Mac, Bud und Harriet hinüber, die alles beobachtet hatten.

"Mac? Würdest du bitte dem SECNAV bestätigen, dass ich seiner Nichte nichts getan habe, sondern sie mir?"

"Ist das dein ernst?"

"Sehe ich so aus, als ob ich Witze mache?" erwiderte Harm.

"Nein. So wie es aussieht zieht es der SECNAV vor den Admiral zu befragen wo deine Verletzungen herrühren," antwortete Mac.

"Soll er machen was er will. Ich gehe! Kommst du mit?"

"Okay. Lass uns gehen. Bud, Harriet, wir sehen Sie dann am Montag!"

"Ja, Ma' am! Ich wünsche Ihnen ein erholsames Wochenende. Ihnen auch, Sir," sagte Bud.

"Ihnen beiden auch," antwortete Mac und folgte Harm zum Aufzug.

Der Weg zu den Autos verlief stillschweigend. Mac spürte dass Harm sich im Moment nicht weiter zu dem Vorfall von eben äußern wollte. Als sie an den Autos standen meinte Harm: "Kommst du noch mit zu mir oder mußt du jetzt Chloe vom Flughafen abholen?"

"Sie landet in etwa einer Stunde. Tut mir leid. Aber wieso kommst du nicht heute abend bei uns vorbei?"

"Okay. Also bis nachher!"

"Ja."

Sie sah Harm's Wagen hinterher als er das Gelände verließ. Bud und Harriet steuerten auf ihren Wagen zu, der direkt neben Mac's stand.

"Ma' am? Alles in Ordnung?" erkundigte sich Harriet.

"Hmm...? Oh ja, machen Sie sich keine Gedanken!"

"Wie Sie meinen, Ma' am."

Man verabschiedete sich und Mac fuhr zum Flughafen.

EIN PAAR STUNDEN SPÄTER IN MAC'S WOHNUNG

Chloe und Mac hatten es sich mit einer grossen Schüssel Popcorn auf dem Sofa bequem gemacht uns schauten einen Video.

"Ist er nicht süß?" schmachtete Chloe.

"Ja, dass ist er."

"Ich würde ihn auf der Stelle heiraten!"

"Chloe!? Mister George Clooney zieht es vor mit einem Hausschwein zusammen zu leben, da hättest du ständige Konkurrenz," grinste Mac.

"Ich..."

Es klopfte an der Wohnungstür und Chloe warf ihrer Adoptivschwester einen fragenden Blick zu, doch diese ignorierte ihn und machte stattdessen die Tür auf.

"Komm rein!" hörte Chloe Mac sagen.

"Hi Ha.... Was hast du denn gemacht?" fragte Chloe verwundert.

"Hi! An diesem Aussehen bin ich nicht Schuld! Da kannst du Mac fragen!" antwortete Harm mit einem etwas zu lange dauerndem Blick zu seiner Herzallerliebsten. Ein verspätetes: "Ja. Harm hat recht," folgte.

"Und was ist dir dann passiert?" erkundigte sich Chloe.

"Lass Harm doch erstmal seine Jacke ausziehen und sich setzen. Willst du auch Popcorn?"

"Ehm... Nein. Wenn du was zu Trinken hättest?"

"Wasser oder Tee?"

"Ein Tee ist bei diesem Wetter genau das Richtige!"

Während Mac in der Küche den Tee zubereitete, versuchte Chloe durch geschickte Fragen heraus zu bekommen, was Harm geschehen sei. Dieser seufzte und meinte dann: "Weißt du, wenn man erstmal dem Pech oder Fluch Unterkunft geboten hat, dann rächt sich das früher oder später."

"Häh?"

"Na ja, ich habe der Nichte des SECNAVs zwangsweise mein Bett zur Verfügung stellen müssen."

Chloe sah ihn immer verwirrter an und so fuhr Harm fort.

"Wenn ich gewußt hätte, dass sie sich negativ auf meine Gesundheit auswirken könnte, dann hätte ich sie umgehend vor die Tür gesetzt."

"Soll das heissen, dass diese Nichte dich verprügelt hat?"

Harm lachte kurz auf.

"So ähnlich. Ihr Name ist Ashley Jenkins und sie ist etwas ehm... schusselig."

"Und weiter?"

"Okay. An ihrem ersten Tag hat sie mir den heissen Kaffee über die Hand geleert. Abends hat sie äh.. sie hat mich hinfallen lassen und deswegen diese Platzwunde."

"Und dieses Plastikding auf deiner Nase?" fragte Chloe.

"Hmm... Das war nicht sie. Sondern das Resultat eines Missverständnisses."

"Ah-ha..."

Chloe sah Harm an, als ob er nicht mehr alle Tassen im Schrank hätte.

"So der Tee," sagte die hereinkommende Mac und stellte die Tasse auf den kleinen Tisch vor der Couch.

"Was ist? Ihr seid plötzlich so still!"

"Ehm.. Wir? Nein, es ist nichts. Du... Mac? Kann ich dich mal kurz sprechen?" antwortete Chloe.

"Klar! Harm? Mach es dir gemütlich."

Chloe zog ihre Adoptivschwester mit sich in ihr Schlafzimmer und schloß die Tür.

"Also, was gibts?"

"Harm ist irgendwie so... so komisch."

"Deswegen wolltest du mich sprechen?" entgegnete Mac verwirrt.

"Ja. Er hat mir irgendwas von einer Ashley erzählt die total schusselig sein soll. Er sagte, dass sie an seinen Verletzungen schuld sei."

Mac grinste und antwortete: "Zum größten Teil ist das auch so gewesen."

"Echt? Hat sie ihn doch verprügelt?"

"Hat Harm das gesagt?"

Chloe schüttelte den Kopf und sagte: "Nein. Er hat gesagt, dass sie ihn zum Stürzen gebracht hätte und ihm auch noch heissen Kaffee über die Hand gekippt hat."

"Stimmt. Diese Ashley ist die Nichte des SECNAVs und sie ist wirklich anstrengend."

"Und was ist mit seiner Nase?"

"Na ja, da hatte er ein Missverständnis im Schwimmbad."

Chloe sah Mac nun ebenfalls mit einem du-kannst-mir-ja-alles-erzählen Blick an.

"Wirklich! Aber nun komm! Lass uns wieder zu Harm gehen!"

Als sie das Wohnzimmer betreten hatten, bot sich ein friedliches Bild von einem schlafenden Harmon Rabb Junior. Der Tee dampfte vor sich hin und Chloe und Mac sahen sich grinsend an.

"Sollen wir ihn wecken?" fragte Chloe.

"Nein. Lassen wir ihn schlafen. Er hatte in letzter Zeit viel zu wenig davon."

"Und was machen wir jetzt?"

"Den Film weiter schauen?"

"Oh ja!"

Mac und Chloe setzten sich vor der Couch auf den Boden. Zwischen ihnen die Schüssel Popcorn und was zu Trinken.

Nach etwa 20 Minuten regte sich Harm und schlug die Augen auf. Zunächst wußte er nicht wo er war, doch dann hörte er Chloe's und Mac's Lachen. Vorsichtig und ohne ein Geräusch zu verursachen, drehte er sich in Richtung Fernseher. Offensichtlich lief ein Film. Auf dem Bildschirm waren 3 Soldaten zu erkennen, die sich in den Dreck warfen als ein Tanklaster mit... mit Milch zerstört wurde.

"Der Typ ist ja so geil!" schmachtete Chloe.

"Welcher?" fragte Harm grinsend.

Sofort drehten sich beide zu ihm und Mac meinte: "Na, du Schlafmütze! Endlich aufgewacht?"

"Hmm... Also, wer ist geil?"

"Clooney natürlich!" antwortete Chloe mit strahlenden Augen.

"Wie kann man nur Clooney heißen?" grinste Harm breit.

"Besser als Rabb."

"Was ist gegen Rabb zu sagen? Harmon ist zwar wirklich kein toller Name, aber gegen Clooney, unschlagbar!"

"Denkst du etwa das ist sein Vorname?" grinste Mac wissend.

"Ehm... Ist er nicht?"

Mac schüttelte den Kopf und Chloe antwortete: "Oh Harm! Du hast wirklich keinen blassen Schimmer! Du brauchst dringend einen Fernseher!"

"Du bist nun schon die Zweite, Chloe, die mich dazu bewegen will einen TV zu kaufen. Welcher von diesen 3 Soldaten ist denn Clooney?" erwiderte Harm.

"Der, der so geil ist!"

"Ah-ha! Und welcher ist das?"

"Harm! So was gehört zur Allgemeinbildung!" sagte Mac ironisch grinsend.

Der einzigste Mann im Zimmer zog die Augenbrauen nach oben.

"Tatsächlich?"

"Klar! Gegen George Clooney hat kaum ein Mann eine Chance!" wettete Chloe.

"So? Welcher ist es denn nun?"

"Du hast wirklich gar keine Ahnung von Showbiz! Der da!" antwortete Mac und zeigte auf einen Mann mit kurzen dunklen Haaren.

Harm betrachtete diesen Mann kurz und erwiderte dann: "Stimmt! Ihr habt völlig recht! Gegen einen echten Harmon Rabb hat DER wirklich keine Chance!"

"Angeber!"

"George Clonney ist in den Top Ten der erotischsten Männer! Und du?" antwortete Chloe energisch.

"Tja, ich bin in den Top Ten des schönsten männlichsten Lächelns vertreten!"

"Phh..." meinte Chloe.

"Und auf welchem Platz liegst du da genau?" stichelte Mac.

"Was für eine Frage! Natürlich auf dem Ersten!"

"Gegen Clooney hast du trotzdem keine Chance!" behauptete Chloe stur.

"Na, ich weiß ja nicht. Frag mal Mac!" forderte Harm lächelnd.

"Mac?"

"Ehm.. ja?"

"Also? Wer ist geiler? Clooney oder Harm?"

Chloe sah sie gespannt an und Mac druckste: "Ehm... Ja, weißt du... Ich... äh..."

"Ma-ac?"

Ein Blick in Harm's amüsierte blauen Augen genügte: "Im Film ist natürlich George am Besten, aber in der Realität da..."

"Das ist nicht dein ernst?" erkundigte sich Chloe mit aufgerissenen Augen.

Nun war es an Mac verwirrt zu gucken.

"Was? Was ist nicht mein ernst?"

"Du bist mit Harm zusammen! Ich meine ihr seid ein Paar, ja?"

Harmon Rabb Junior, der Mann, der mutig war und vor Selbstbewußtsein normalerweise nur so strotzte schaute genauso belämmert wie Mac.

"Wie kommst du denn darauf?" startete Mac einen kümmerliche Versuch, ihre Adoptivschwester vom Gegenteil zu überzeugen.

Chloe sprang auf und jubelte: "Endlich! Endlich! Harm und Mac sitzen in der Linde und küssen sich beide im Winde! Lalalala..."

"Ähhh, Chloe!? Da du es nun weißt, also... nun ja, du bist die Einzigste!" mischte sich Harm ein.

Chloe starrte ihn an und murmelte: "Und was ist mit Mic und deiner Rene?"

"Sie wissen es auch und wir haben beide Schluß gemacht," antwortete Mac ernst.

"Das heißt Mic und Rene sind Geschichte?"

"So könnte man es nennen," kommentierte Harm Chloe's Aussage.

"Hast du mir nicht mal erzählt, dass eine Beziehung zwischen 2 Offizieren in derselben Abteilung gegen die Vorschriften ist?" fragte Chloe bange.

"Ist es immer noch," seufzte Mac.

"Und was wollt ihr nun machen?"

"Na ja, so genau wissen wir das selbst noch nicht. Versprich uns, dass du es für dich behälst!" verlangte Harm.

"Versprochen! Na, dann küsst euch jetzt mal! Ihr musstet ja gerade auf mich Rücksicht nehmen!" lachte Chloe frech.

Harm und Mac sahen sich an und dann folgte ein kurzer, aber leidenschaftlicher Kuss. Chloe klatschte als sie ihn beendet hatten Beifall. Harm trank anschließend ein Schlückchen seines lauwarmen Tees.

"Wann ist der Hochzeitstermin?"

Er verschluckte sich und rannte hustend in die Küche. Mac sah Chloe fast schon vorwurfsvoll an.

"Haben wir nicht gerade gesagt, dass wir selbst im Moment noch nicht wissen, was wir machen?"

Ein verlegener Blick Chloe's war die Antwort. Harm kam wieder zurück und er hielt sich den Arm.

"Wo hast du eigentlich die Armschlinge?" fragte Mac.

"Zuhause!"

"Da liegt sie bestimmt gut," antwortete Mac sarkastisch.

"Es geht auch ohne. Ausserdem tut mir der Arm nur weh, wenn ich eine falsche Bewegung mache!"

"Du bist stur, weißt du das?"

"Ehm... Nein. Das hat mir noch niemand gesagt," grinste Harm breit.

Ihn traf ein genervter Blick von Mac.

"Schläfst du hier?" fragte Chloe neugierig.

"Nein. Ich geniesse zur Zeit den Luxus wieder in meinem eigenen Bett zu schlafen und da hat Mac's Couch nicht den Hauch einer Chance!"

Nach einem Moment der Stille schlug Mac vor Pizza zu bestellen.

"Gute Idee! Mir knurrt schon der Magen!" entgegnete Harm.

Es war spät am Abend als Harm sich verabschiedete und Nachhause fuhr mit einem Kuss auf seinen Lippen, der nicht von Chloe war!

Harm befand sich auf dem Deck eines Luxusschiffes, wo er Mac dabei beobachtete, wie sie ein paar Bahnen im Pool schwamm. Der Steward kam und brachte ihm einen Morning-Shoot und ein Glas Quickly Waikiki. Langsam stieg Mac, bekleidet mit einem orangefarbenem Bikini was ihr weiblichen Vorzüge noch mehr betonte, aus dem Pool. Sie schnappte sich ihr Handtuch und kam lächelnd auf ihn zu. Er starrte sie an. War sie nicht perfekt? Ihre sonnengebräunte, weiche Haut. Ihre dunklen, geheimnisvollen, großen Augen. Die Wassertropfen in den sich die Sonne spiegelte und an ihrem Körper hinabliefen.

"Harm? Hallo??? Erde an Harm!!!... Commander!"

Harm sprang auf bei dem Kommandoton und sah sie erschrocken an.

"Ganz ruhig bleiben, Flyboy! Der Admiral hat uns für unsere Hochzeitsreise sein okay gegeben."

"Ja. Ja. Natürlich."

Er war immer noch etwas verwirrt. Sie drückte ihn zurück auf seinen Liegestuhl und nahm daneben Platz.

"Was ist das?"

"Cocktails!"

"Das seh ich auch, mein Held! Aber was ist da drin?" fragte Mac.

"Das da ist ein Morning Shoot. Inhalt: Blutorangensaft, Zitronensaft, Ananassaft, Maracujasaft und Bananensaft."

"Kein Alkohol?"

"Ich kenne dich mittlerweile ziemlich gut, Mac," erinnerte Harm.

"Tut mir leid. Du hast recht! Und was ist das Andere?"

"Ein Quickly Waikiki!"

"Ein was?" kicherte Mac.

"Quickly Waikiki. 14cl Ananassaft, 2 cl Zitronensaft und 2 EL brauner Zucker. Welchen willst du?"

"Ich nehm den Quicki!"

"Marine!? An was denkst du bloß schon wieder?" tadelte Harm mit einer hochgezogenen Augenbraue.

"Ich? Och, an nichts Bestimmtes. Du?"

"Ich bin die Unschuld in Person!"

"Natürlich!" grinste Mac wissend.

"Echt! Ich...."

KLOPF-KLOPF!

"Was ist das?" fragte er Mac.

"Keine... KLOPF-KLOPF

Langsam verwischte das Bild von einer sehr attraktiven Mac und seine Umgebung nahm die Gestalt seines Schlafzimmers an. KLOPF-KLOPF

"Ja! Ich komme ja schon!" rief Harm ärgerlich und erhob sich aus seinem Bett. Ein Blick auf seinen Wecker signalisierte ihm, dass es erst 8.30Uhr Sonntagmorgen war. Er zog sich rasch seinen blauen Bademantel an und trabte zur Tür. Als er sie geöffnet hatte, stand seine Traumfrau dort.

"Mac!? Ist was passiert?"

"Ja, dass kann man wohl sagen!" antwortete sie.

"Komm doch erstmal rein!"

Als sie in seiner Wohnung standen sah er sie fragend an, doch Mac schwieg.

"Was ist los? Warum siehst du mich so vorwurfsvoll an?" erkundigte sich Harm.

"Wer hat denn gestern noch so groß rumgetönt dass, er auch mit einer ausgerenkten Schulter joggen gehen könnte!?"

Da fiel es Cmdr. Rabb siedenheiß wieder ein und er ließ sich vor ihr auf die Knie.

"Verzeiht mir, meine edle Herrscherin! Ich vergaß den Wecker zu stellen!"

Mac zog eine Augenbraue arrogant in die Höhe und näselte: "Ich warte nicht gern, mein Ritter. Noch ein Mal will ich Euch verzeihen. Zieht euch jetzt an und dass in 5 Minuten!"

"Ja, Ma`am!" grinste Harm und rannte daraufhin in sein Bad.

Mac machte Kaffee und stellte 2 Tassen auf den Tresen, dann durchsuchte sie einen halbleeren Kühlschrank nach was Essbarem. Man muß wohl nicht erwähnen, dass sie nicht fündig wurde. Als Harm kurze Zeit später in Joggingklamotten zurück kam, saß sie auf einem der Barhocker.

"Dein Kühlschrank ist ja mal wieder völlig überfüllt," frotzelte Mac.

"Ja, da hast du recht. Habe mir schon überlegt einen Zweiten anzuschaffen," gab Harm ironisch zurück.

"Trink dein Kaffee und dann Abmarsch, Sailor!"

"Jawohl, Ma`am!"

Nach dem Joggen trafen sie noch etwas atemlos wieder in Harm's Wohnung ein.

"Auch was zu Trinken?" fragte er.

"Ja. Bitte!"

Harm füllte beide Gläser mit Wasser und setzte sich dann neben sie auf die Couch. Sie schmiegte sich an ihn und zufrieden genossen sie die Stille.

"Harm?"

"Ja, Marine?"

"Ich muss dir da noch was sagen."

"Was denn?"

"Erinnerst du dich..." Das Klingeln des Telefons unterbrach sie. "Geh schon ran!"

Er stand auf und meldete sich mit : "Rabb."

>"Hi! Hier ist Chloe! Mac ist bei dir?"<

"Ja. Willst du sie sprechen?"

>"Nein. Ehm... Hast du vielleicht noch Milch?"<

"Milch? Da müsste ich mal nachschauen."

Mac antwortete grinsend: "Das hast du ausnahmsweise noch!"

"Ja, hab ich noch."

>"Kann die vielleicht Mac mitnehmen?"<

"Klar."

>"Okay, und lasst euch ruhig Zeit! Bis dann!"<

Ehe Harm erwidern konnte, hatte Chloe schon aufgelegt.

"Wer war das?" fragte Mac.

"Eine meiner verflossenen Liebhaberinnen," grinste Harm.

"Chloe?"

"Ja. Du sollst nachher meine Milch kidnappen!"

"Mach ich doch gerne!"

In einem ernsteren Tonfall fragte Harm: "Du wolltest mir gerade was sagen, Mac. Was ist es?"

Harm ließ sich wieder neben sie auf das Sofa sinken und sah sie erwartungsvoll an.

"Ehm ja... ja. Ich wollte dich fragen, ob du Lust hättest mit mir und Chloe zu Picknicken."

"Mein Kühlschrank ist aber leer," bemerkte Harm.

"Dann gehen wir vorher noch was Einkaufen!"

"Ich hasse es Sonntags einkaufen zu gehen," murrte er.

"Dann bleibst du eben hier und ich kaufe ein. Wir holen dich dann ab. Einverstanden?"

"So war das nicht gemeint, nur..."

Mac legte ihm ihren Zeigefinger über die Lippen und sagte: "Ruh dich aus! Ich mach das schon, wenn ich einen Kuss bekomme!"

"Einen?"

"Einen langen! Und dann geh ich duschen!"

Gesagt, getan. Mac duschte während Harm eine schon braune Banane aß.

ZWEI STUNDEN SPÄTER

Es klopfte und Harm rief: "Ist offen! Kommt rein!"

"Hey! Bist du fertig?"

"Ja. Lasst uns gehen!" antwortete Harm.

Dieses Mal waren sie sich fast schnell einig wer fahren sollte. Harm hatte das bessere Argument: Sein SUV war grösser und er bestand darauf selbst zu fahren. Mac knurrte zwar etwas, von wegen ausgerenkter Schulter, aber sie fügte sich. Kurze Zeit später standen sie im Stau und als ein sehr bekannter Oldie lief, sang Harm mit und kurz darauf auch Mac.

"I' ll be come for the broken hearted..."

Mitten in diesem Gesang und während es stockend vorwärts ging, ließ Chloe die Bombe platzen.

"Wie soll denn das Kind eigentlich heissen? Rabb oder McKenzie?"

Harm vergaß vor Schreck auf die Bremse zu treten und krachte somit auf den Vordermann, doch das interessierte ihn gerade weniger. Er sah zu Mac und stammelte: "Du.. du bist schwanger? Etwa... etwa von mir?"

Mac lachte auf und antwortete wahrheitsgemäß: "Es kann sein, dass ich schwanger bin! Muß aber nicht! Ich hab nur so ein Gefühl..."

"Meinst du wirklich?" fragte Harm ernst.

"Ich wollte es dir heute morgen sagen, aber dann hab ich gedacht dass ich mit dir darüber reden sollte, wenn ich es genau weiß. Oder Chloe?"

Die Genannte sah unschuldig aus dem Fenster und sagte nichts.

Harm wollte etwas sagen, als seine Tür aufgerissen wurde und ihn ein ziemlich übergewichtiger Mann anbrüllte.

"Man! Hast du keine Augen im Kopf? Jetzt sieh dir das mal an!"

Harm ignorierte ihn und wandte sich zu Mac: "Ich... ich... soll... soll das heißen ich werde Vater?"

"Harm! Es ist nur ein Gefühl! Mehr noch nicht!" widersprach Mac.

"Ich red mit dir!" fauchte der Mann und packte Harm am Kragen.

"Haben Sie das gehört? Ich werde vielleicht Vater!" antwortete Harm enthusiastisch.

"Das ist mir so was von S... egal! Steig aus!"

"Vater! Ich werde Vater!" schrie Harm völlig aus dem Häuschen.


Liebe Grüsse Petra

Kalorien sind kleine Tierchen, die nachts die Kleidung enger nähen.

 
Petra-Andreas
Chefchen/Administrator
Beiträge: 9.115
Registriert am: 16.04.2007

zuletzt bearbeitet 14.05.2007 | Top

RE: The Real Insanity oder Der ganz normale Wahnsinn I.und II.!? von Flim

#8 von Petra-Andreas , 14.05.2007 22:26

Dem dicken Herrn wurde dieses Gefasel zu blöd und so lehnte er sich über Harm und löste dessen Gurt, dann zerrte er ihn aus dem Auto.

"Schau dir das an! Total hinüber! Hast du einen Schimmer wie viel dieses Auto gekostet hat?" fuhr der Mann ihn an.

"Hmmm...?" war das Einzigste was Harm zustande bekam. Verträumt sah er sein Gegenüber an. Dieser schüttelte ihn. Mac hatte sich in der Zwischenzeit selbst abgeschnallt und trat nun zu den Beiden.

"Lassen Sie meinen Mann los!" forderte Mac den dicken Mann in einem harten Ton auf.

"Hör zu, Schätzchen! Dein Alter hier ist mir hinten drauf gefahren und du glaubst doch nicht etwa, dass ich ihn so abhauen lasse?"

"Er will auch gar nicht abhauen, aber lassen Sie ihn los!" erwiderte Mac langsam wütend werdend.

Harm war in einem Tagtraum versunken und so bekam er rein gar nichts von der Auseinandersetzung mit, bis der Dicke ihn erneut schüttelte. Allmählich kehrte Harm in die Wirklichkeit zurück und jetzt erst registrierte er sein Gegenüber, dass ein T-Shirt mit dem Bild von Marilyn Manson trug.

"Oh! Ja, Ihr Wagen. Das tut mir leid, aber man erfährt ja nicht alle Tage dass man schwanger ist!"

Der Dicke sah ihn an, als ob geistesgestört wäre und daher sprach er zu Mac.

"Beileid! Dein Type hat wohl einen Dachschaden! Pass auf! Du gibst mir jetzt einfach das Zeug von der Versicherung und dann mach ich die Biege."

"Ich denke wir sollten die Polizei holen," antwortete Mac.

Der Dicke kam daraufhin ins Stammeln: "Eh.. Wissen Sie, es geht doch auch ohne Polizei. Ich.. ich meine, die Polizisten haben so schon viel zu tun, da brauchen wir sie nicht auch noch mit diesem kleinen Schaden belästigen."

"Ich denke aber doch!" konterte Mac mit verschränkten Armen.

"Nein! Wirklich. Wir können das bestimmt ohne die Bullen regeln, oder?" versuchte der Mann erneut klar zu stellen.

"Chloe? Gib mir mal bitte mein Handy aus der Handtasche!"

Plötzlich hatte der Mann ein Messer in der Hand und drückte es an Harm's Kehle. Ein Blutstropfen rann seinen Hals hinab. Harm's Augen weiteten sich und er spürte den kalten Stahl der Klinge.

"Was.. was soll das?" stotterte Harm.

"Halt die Klappe! So Schätzchen, du hast es ja nicht anders gewollt!"

Mac hob beide Hände zum Zeichen, dass sie verstand.

"Gut. Chloie? Werf das Handy aus dem Fenster! Mach schon!" knurrte der Dicke ungeduldig.

Chloe kam der Aufforderung nach und der Mann präsentierte eine Reihe fauliger und gelber Zähne, als er hämisch grinste.

"Okay! Wir wollen ja alle vernünftig sein, nicht wahr?"

"Ja. Was wollen Sie?" grummelte Mac.

"Kannst du mir das sagen? Wie ist dein Name?" fragte der Dicke Harm.

"Harmon."

"Gut, Harmon. Also was will ich bloß?"

"Ich... ich weiß es nicht."

"Und was ist mit dir, Schätzchen?"

Bei jedem "Schätzchen" kochte die blanke Wut in Mac ein Stückchen höher.

"Geld?"

Der Dicke grinste siegessicher.

"Bist ja ne ganz Helle! Im Gegensatz zu deinem Type! Los raus mit der Kohle!"

Mac wunderte sich langsam darüber, dass keiner der anderen Autofahrer anhielt und ihnen half. Doch so waren nun mal die Menschen: Egoistisch und dumm. Mac blieb keine andere Wahl als dem Gewünschten nachzukommen.

"In meiner Handtasche!"

"Chloe? Würdest du bitte das Geld von deiner Mom mir durch das Fenster in die Jackentasche stecken, aber bitte nur Scheine!"

Chloe sah erst zu Harm und dann zu Mac, die nickte. Es waren gerade mal 60 Dollar, die in Tasche des Dicken wanderte. Der Träger des Marilyn Manson T-Shirts verstärkte nochmal den Druck auf Harm's Kehle und zischte ihm ins Ohr: "Und was ist mit dir? Wie viel Mäuse hast du dabei?"

Harm war keines Wortes fähig.

"Raus damit! Aber ganz langsam!"

Der Belästigte griff in die Hosentasche und förderte ein Bündel von Geldscheinen zu Tage.

"In meine Tasche!"

Vorsichtig schob Harm das Geld in die Tasche seines Peinigers, der war darauf bedacht Harm bei seiner Bewegung nicht aus den Augen zu lassen. Diesen Augenblick nützte Mac und stürzte vor, verpasste dem Mann einen Tritt in die Kniekehlen, so dass dieser in die Knie ging und das Messer fallen ließ. Ein Fausthieb sorgte dafür, dass der Dicke ins Reich der Träume abdriftete. Harm taumelte vorwärts und fasste sich an seinen Hals. Als er die Hand zurück zog, klebte etwas Blut daran.

"Alles in Ordnung?" keuchte Mac.

Er sah kurz auf seine blutverschmierte Hand und meinte dann: "Ja." Dann erschien wieder ein breites Grinsen auf seinem Gesicht: "Ich werde nicht jeden Tag Vater!"

Mac stemmte ihre Hände in die Hüften und entgegnete stur: "Harm!? Es ist noch nicht sicher, dass ich schwanger bin! Also gedulde dich mal etwas!"

"Wenn du es doch nicht sein solltest, dann wirst du es aber bald sein," konterte Harm mit einem eindeutigem Lächeln.

"Du nun wieder! Bedanke dich mal lieber, dass ich dich gerettet habe!"

"Ich habe nichts anderes erwartet!"

"Wie bitte? Du bist doch MEINE Leibwache oder hab ich da was missverstanden?"

"Nein, warum soll ich immer ..."

Chloe war mittlerweile ausgestiegen und als Harm und Mac tief in ihrer Diskussion über wer wessen Bodyguard war, murmelte sie vor sich hin: "Das ist doch mal wieder der ganz normale Wahnsinn, oder?"



THE END!!!


P.S.: Ich hoffe euch hat diese laaange FanFiction gefallen? Na ja, dass Flim zu keinem schnellen Ende kommen würde war eh klar! *LOL* So und jetzt bin ich fix und alle! *g*




Liebe Grüsse Petra

Kalorien sind kleine Tierchen, die nachts die Kleidung enger nähen.

 
Petra-Andreas
Chefchen/Administrator
Beiträge: 9.115
Registriert am: 16.04.2007


   

The Real Insanity oder Der ganz normale Wahnsinn
AN NASCIS REGIBUS LONGAS ESSE MANUS! von Flim

Xobor Erstelle ein eigenes Forum mit Xobor
Datenschutz