VS 10x01 - Viel Schatten...von fa sai,Elke

#1 von Petra-Andreas , 22.04.2007 17:40

Title: Viel Schatten, ... (Teil 1)
Author: fa sai, Elke
E-mail: wer uns erreichen will, weiß wo!
Feedback: immer erwünscht, aber bitte immer schön freundlich bleiben!;-)
Rating: PG
Category: JAG Story
Summary: Das ist unsere Vorstellung, wie es nach „H&F“ weitergehen sollte.
Spoiler: 1. Folge der Virtual Season 10.
Disclaimer: JAG und alle Charaktere gehören Donald P. Bellisario, Belisarius Productions, CBS und Paramount.


Rückblende

„Ich bin schwanger mit Zwillingen .... Daher bitte ich um Versetzung in den inaktiven Dienst.“


"Wo ist er?“ „Auf Hawaii“ ... „Ich möchte mit ihm sprechen.“ "Das können sie nicht! Er ist in der Tripler Leichenhalle."


"Ich vereinbare für Dich einen Termin in Bethesda und bringe Dir später mein Heizkissen aus meinem Büro."


„Ich wünschte ich hätte bessere Nachrichten.“


„Mein Vater und ich sollten etwas mehr Zeit zusammen verbringen.“


„Sie haben Recht, Mr. President. Mr. Roberts Schulterstücken sind nicht korrekt.“ ... „Stillgestanden!“ „Erachten Sie das als meine letzte Handlung als Judge Advocate General, Lt. Commander.“


"Wirst Du immer da sein?" - "Ja." - "Dann musst Du wissen, was die Ärztin mir gesagt hat."

Ende Rückblende


Vorspann


0200 ZULU (2100 EST)
Officer's Club, Anapolis

Die Tür zur Terrasse öffnete sich und Stimmen, Gelächter und Musik drangen nach draußen. Harm faltete seine beiden Hände um Mac's. "Vielleicht sollten wir dieses Gespräch an einem etwas ruhigeren Ort fortsetzen. Außerdem kann diese Bank hier nicht bequem für Dich sein." Mac bewerkstelligte ein kleines dankbares Lächeln. "Wir sollten uns nur schnell vom Admiral und von Bud und Harriet verabschieden."

"Ja, das sollten wir wohl," stimmte Harm zu, während er von der Bank aufstand. Mac stand ebenfalls auf und bemerkte, dass Harm immer noch ihre Hand hielt. Sie sah ihn dankbar an, woraufhin er ihre Hand ein letztes Mal drückte, bevor er sie los ließ und sie beide zurück in's Haus gingen.


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0300 ZULU (2200 EST)
Apartment "The Washington 2812"
Georgetown, Washington D.C.

"Ich fasse es nicht," sagte Mac, als sie die Tür zu ihrer Wohnung aufschloss." Der Admiral ist klammheimlich von seiner eigenen Abschiedsfeier verschwunden." Sie hielt die Tür für Harm auf und schloss sie hinter ihm wieder.

"Es wundert mich nicht. Schließlich war er noch nie der Typ für große Gefühlsausbrüche und er wollte bestimmt nur jede Form von herzergreifender Abschiedsszene vermeiden."

"Da hast Du wahrscheinlich Recht," stimmte Mac ihm zu. Sie war dankbar dafür, dass Harm während der Fahrt das Gesprächsthema gewechselt hatte, so dass sich die Unterhaltung die gesamte Zeit über nur um die amüsanteren Ereignisse des vergangenen Abends gedreht hatte. In Harm's Nähe konnte sie beinahe für einen Moment das Damokles-Schwert vergessen, das über ihrem Kopf schwebte. Beinahe.

"Mach' s Dir bequem. Ich gehe mich schnell umziehen." rief sie ihm über die Schulter zu, während sie ins Schlafzimmer verschwand.

"Lass' Dir Zeit." Harm löste den Knoten seiner Krawatte und öffnete den obersten Knopf seines Hemdes. Er hängte seine Krawatte, seine Jacke und den Kummerbund über einen Stuhl. Er hatte es sich gerade auf der Couch bequem gemacht, als Mac aus ihrem Schlafzimmer zurückkam. Sie trug nun eine Jogginghose und ein Marine Corps T-Shirt.

"Möchtest Du auch ein Glas Wasser." fragte sie auf dem Weg in die Küche.

"Ja, gern." Harm war angespannt, aber er hatte sich vorgenommen, Mac das Tempo bestimmten zu lassen. Was hatten die Ärzte herausgefunden? Mac's Verhalten nach musste es furchtbar sein. < Oh, Sarah.... >

Einen Augenblick später kam Mac mit einer großen Flasche Wasser und zwei Gläsern zurück und riss Harm aus seinen Gedanken. Sie füllte sich und Harm jeweils ein Glas und setzte sich schließlich zu Harm auf die Couch. Harm sah sie die ganze Zeit an, als versuchte er ihre Gedanken zu lesen. Mac saß mit überkreuzten Beinen und mit einem Kissen im Arm, das sie wie ein Schild vor sich hielt, neben ihm. Sie holte tief Luft und sah ihn schließlich so an, dass sie seinem Blick begegnete. Harm schickte ihr ein kleines aufmunterndes Lächeln.

Mac fixierte einen imaginären Punkt irgendwo in der Ferne und begann: „Die Ärztin hat bei mir eine Laparaskopie durchgeführt und dabei Gewebeproben genommen.“ Sie machte eine kurze Pause, um Harms Reaktion über diese Nachricht zu sehen.

„Die Untersuchung hat ergeben, dass ich Endometriose habe.“ Mac spürte wie sie die Kontrolle verlor, als die Angst und der Schmerz wieder in ihr aufstiegen, die sie unter Kontrolle gebracht zu haben glaubte. Sie schluckte den Kloß herunter, der sich in ihrer Kehle festgesetzt zu haben schien.

Harm lehnte sich zu ihr herüber und griff als Zeichen stillschweigender Unterstützung nach ihrer Hand, mit der sie sich an das Kissen in ihrem Schoß klammerte.

"Ich habe Gewebeansiedlungen auf der Außenseite der Gebärmutter. Auch die Eierstöcke sind teilweise betroffen. Die Rückenschmerzen, die ich die ganze Zeit hatte, gehören zu den Symptomen. Ein Teil des Gewebes wurde heute während der Laparoskopie entfernt, aber..." Mac kämpfte jetzt mit den Tränen. Sie hatte sich fest vorgenommen nicht zu weinen. Sie hatte sich geschworen, dass sie damit fertig werden würde. Allein.

Harm konnte nichts tun, als ihre Hand halten und warten.

Die ersten Tränen bahnten sich ihren Weg über Mac's Gesicht. "Die Krankheit ist chronisch und schon ziemlich weit fortgeschritten. Wenn sie nicht behandelt wird, dann werden die Schmerzen unerträglich werden... Es muss dringend behandelt werden... Doch egal, was ich tue, es kann sein.... dass ich keine Kinder bekommen kann..."

Mac hatte den Kampf gegen die Tränen endgültig verloren. Sie schluchzte und ihr gesamter Körper zitterte. Harm stockte kurz der Atem, versuchte aber, es vor Mac zu verheimlichen. Er war hier, um ihr moralische Unterstützung zu geben – nicht sie mit ihren Sorgen allein zu lassen und nicht selbst in Selbstmitleid zu verfallen.

Im nächsten Moment beugte er sich zu Mac, nahm sie in den Arm und hielt sie fest. Er würde sich später damit auseinander setzen, was sie ihm gerade berichtet hatte und was das bedeuten würde. Jetzt ging es darum, der Freund zu sein, den sie jetzt dringender als alles andere brauchte.

Mac klammerte sich an ihm fest, als ginge es um ihr Leben und vergrub ihren Kopf in seinem Nacken.

Harm hielt sie weiterhin in seinen Armen und versuchte, sie zu trösten.


Nächster Morgen 1400 ZULU (0900 EST)
JAG Hauptquartier
Falls Church, Virginia

Harm sah angestrengt auf den Computerbildschirm. „’Endometriose – Symptome und Behandlung’“. Er klickte mit der Maus auf „Drucken“ und wartete darauf, dass der Drucker zu summen begann. Er warf einen Blick auf den enormen Stapel Papier, der in der letzten halben Stunde auf seinem Schreibtisch gewachsen war. Seufzend drehte er sich zum Fenster und sah hinaus. Es war sonnig draußen und bereits angenehm warm, obwohl es noch relativ früh war. Der Ausdruck war fertig und Harm legte ihn oben auf den Stapel. Er rieb sich mit zwei Fingern den Nasenrücken und wandte sich wieder dem Computer zu.

„Du hättest mich ruhig wecken können.“ erklang eine vertraute Stimme von der Türschwelle und riss ihn aus seinen Gedanken und er schloss schnell das Fenster auf seinem Bildschirm.

Mac stand dort mit hinter dem Rücken verschränkten Armen an den Türrahmen gelehnt und lächelte ihn an. Sie sah etwas erholter aus, als die letzten Tage.

„Ähm, ich...naja. Du warst ziemlich erschöpft von allem, Du weißt schon... und bist eingeschlafen und da hab’ ich halt....“

Mac schloss die Tür und setzte sich in den Stuhl gegenüber.

„Ja, mir ist heute morgen aufgefallen, dass ich mich nicht erinnern konnte, wie ich in mein Bett gekommen bin.“ Mac’s Vergnügen angesichts seines Unbehagens war offensichtlich. „Du hättest nicht bleiben müssen. Die Nacht auf der Couch muss die reinste Tortur für Deinen Rücken gewesen sein, deswegen dachte ich, ich gebe Dir das hier mal lieber wieder.“ Mit diesen Worten hielt sie ihm sein Heizkissen hin, dass er ihr für ihre Rückenschmerzen geliehen hatte.

Harm nahm das Heizkissen und sah noch verlegener aus, als zuvor. Schließlich räusperte er sich und fragte mit einem kleinen Lächeln „Hast Du meine Nachricht gefunden?“

„Oh, ich habe heute morgen eine ganze Menge gefunden. Deine Nachricht,...“ Sie griff in ihre Jackentasche. „...und das hier.“ Sie hielt den gefalteten Papierflieger in die Höhe, den sie am Morgen auf ihrem Nachttisch entdeckt hatte. „Nicht zu vergessen den Kaffee in der Thermoskanne und die zwei Doughnuts in der Küche...“ Mac’s Lächeln war immer weiter geworden.

Harm hielt beide Hände in die Höhe und sagte „Ich dachte, nach allem, was passiert ist, kannst Du ein kalorienreiches Frühstück gebrauchen.“

Mac sah ihn eindringlich an. „Danke, Harm. Für alles.“

„Jederzeit, Mac. Jederzeit.“

Bevor die Situation eine peinliche Wendung nehmen konnte, beschloss Harm das Thema zu wechseln. „Was machst Du eigentlich heute hier? Ich hatte Jen schon Bescheid gegeben, dass Du heute zu Hause bleibst.“

„Nein, es geht mir wieder etwas besser und ich brauche die Arbeit, um auf andere Gedanken zu kommen. Zu Hause würde ich ohnehin nur vor mich hin brüten.“

Harm dachte einen Moment nach und sah sie besorgt an, sagte dann aber „In Ordnung, aber wenn Du etwas brauchst oder es Dir nicht gut geht, dann sag’ Bescheid, o.k.?“

Mac lehnte sich vor und griff über den Schreibtisch hinweg nach Harm’s Hand. „Versprochen, Harm.“

Sie stand auf und öffnete die Tür. Mit einem Bein draußen drehte sie sich noch einmal um. „Harm, wollen wir heute Mittag zusammen etwas essen gehen?“

„Klar, wenn Du zahlst!“

Mac rollte mit den Augen. „Träum’ weiter, buster. Also dann bis später.“ Mit diesen Worten machte sie sich auf den Weg in A. J.s Büro. Als Chief of Staff hatte sie kommissarisch die Leitung des Büros übernommen, bis der neue JAG seine Arbeit aufnahm.


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Jen saß an ihrem Schreibtisch und hatte beschlossen, dass heute definitiv nicht ihr Tag war. Sie schaute mit einem verzweifelten Gesichtsausdruck auf die Papierberge vor ihr und auf die zahlreichen Umzugskisten, die sich in der Ecke des Raumes stapelten. Mit einem Seufzen machte sie sich ans Sortieren.

Commander Rabb kam aus seinem Büro und durchquerte den Raum Richtung Jen’s Schreibtisch.

„Guten Morgen Petty Officer, viel beschäftigt, wie ich sehe.“

Jen machte eine ausladende Handbewegung und sagte. „Ja, Sir. In der Tat.“

Harm erblickte in diesem Moment die gestapelten Umzugskisten in der Ecke und fragte „Gehört das alles dem neuen JAG?“

„Ja, Sir. Admiral Corin trifft zwar erst nächsten Montag ein, aber er hat seine persönlichen Gegenstände für sein Büro vorab geschickt. Bei der Menge der Kisten, sieht es fast so aus, als wolle er hier wohnen.“ Harm sah Jen mit einer hochgezogenen Augenbraue an.

„Entschuldigen Sie, Sir! Ich wollte nicht respektlos sein.“

„Schon gut Jen.“ erwiderte er lachend. „Aber vielleicht sollten Sie sich dem Admiral gegenüber mit solchen Bemerkungen zurückhalten. Der Ruf, der ihm vorauseilt, lässt nicht gerade darauf schließen, dass er dafür Verständnis hätte.“

„Da haben sie wohl Recht, Sir.“

Harm erspähte auf ihrem Schreibtisch eine Dienstakte, die sein Interesse weckte. Er schlug sie auf und las „Lt. J.g. Elisabeth McNeel“. Er überflog die Seiten und wandte sich schließlich wieder an Jen. „Ist das unsere neue Junganwältin?“

„Ja, Sir. Sie wollte heute bereits vorbeikommen, um einige Formalitäten hinsichtlich ihrer Versetzung zu erledigen.“

„Na, dann bin ich ja mal gespannt.“ grinste Harm und setzte sich wieder in Richtung seines Büro in Bewegung.

„Ich auch, Sir.“, stimmte Jen mit einem leicht verschmitzten Lächeln zu. <‚ Das kann sehr interessant werden. Ein neuer JAG, eine neue Anwältin und ein neuer Büroleiter. Und ich. Oh nein. Und ich bin mitten drin...’ > Mit einem erneuten Seufzen machte sich Jen wieder an die Arbeit.


„Sir, da sind Sie ja,“ stellte Bud erleichtert fest. Harm hielt auf dem Weg in sein Büro inne. „Was kann ich für Sie tun, Lt. Commander,“ erwiderte er mit einem Grinsen auf dem Gesicht. Er freute sich für Bud, dass er befördert wurde, da es unter den gegebenen Umständen ja nicht selbstverständlich war.

„Haben sie zufällig die vorletzte Ausgabe der Harvard Law Review aus der Bibliothek ausgeliehen, Sir. Sie scheint verschwunden zu sein.“

„Tut mir leid, Bud, aber damit kann ich leider nicht dienen.“
„Na, dann werde ich wohl mal PO Coates um Hilfe bei der Suche bitten.“

Währenddessen hatte sich Bud im Bullpen umgesehen und die ganzen Kartons des neuen Admirals entdeckt. „Gab es wieder eine Sammlung für wohltätige Zwecke?“ fragte er leicht verunsichert.

„Nein das sind die persönlichen Gegenstände des neuen Admirals, die zur großen Freude von des PO schon heute angeliefert wurden,“ erklärte Harm.

„Ich dachte, er kommt erst am Montag,“ fragend schaute Bud Harm an. Dieser zuckte nur mit den Schultern.

„Was ich so gehört habe, soll er ziemlich strenges Regiment führen,“ fuhr Bud weiter fort. „Aber ich denke mal, wir können froh sein, ihn als neuen JAG zu bekommen, anstelle von Admiral Krennick.“ Harm zog die Stirn in Falten, als er sich an Krennick erinnerte. „Oh ja, Bud, da haben Sie allerdings recht.“

Um das Gespräch auf ein erfreulicheres Thema zu lenken fragte er, „Bud, wie geht es eigentlich Harriet, wir hatten ja gestern keine Zeit, uns weiter zu unterhalten?“

„Soweit ganz gut, Sir. Noch hat sie keine Morgenübelkeit und ich hoffe inständig, dass das auch so bleibt...“

Normalerweise hätte ein solcher Kommentar ihn zum Lachen gebracht, aber jetzt erinnerten ihn Bud’s Worte an Mac’s prekäre Lage.

In diesem Moment kam Mac gerade aus ihrem Büro und ging auf Harm und Bud zu. „Es ist Zeit fürs Mittagessen. Sind Sie bereit,“ fragte Mac und riss Harm aus seinen Gedanken.

Dieser setzte sein bestes Lächeln auf und hoffte, dass Mac ihm seine Besorgnis nicht ansehen würde. Dann wandte er sich entschuldigend an Bud: „Bud, wir setzen unser Gespräch später fort, ich möchte wirklich keinen Ärger mit einem hungrigen Marine bekommen.“ Mac rollte mit den Augen und machte sich auf den Weg zum Fahrstuhl.


1800 ZULU (1300 EST)
JAG Head Quarter
Falls Church, Virginia

Harm und Mac kamen gerade vom Mittagessen zurück und betraten den Eingangsbereich des Gebäudes. Vor den Fahrstühlen bemerkten sie eine etwas verloren aussehende Frau in der Uniform eines Lt. j.g. Sie hatte rötlich blondes Haar, welches sie zu einem strammen Zopf gebunden hatte und sehr helle Haut.

Harm sah Mac fragend an, doch die zuckte nur mit den Schultern. „Können wir Ihnen helfen, Lt.?“, fragte Mac sie schließlich. Der Lt. sah die Insignien der beiden JAG-Offiziere, salutierte und stellte sich vor: „Ma’am, Sir, mein Name ist Lt. j. g. Elizabeth McNeel. Ich soll morgen meinen Dienst bei JAG antreten und wollte mich heute bereits um die Formalitäten betreffend meiner Versetzung hierher kümmern.“

„Ach, Sie sind unsere neue Junganwältin,“ stellte Harm fest und zeigte sein bestes Flieger-Lächeln. Lt. McNeel strahlte zurück und bestätigte „Ja, Sir, das bis ich wohl.“ Mac beobachtete Harm aus den Augenwinkeln und schüttelte innerlich den Kopf. Harmon Rabb und sein Killer-Lächeln, das wirkte immer und bei jeder Frau. Doch ein Seitenblick auf die linke Hand der jungen Frau, die Harm kaum bis zur Brust reichte, beruhigte Mac augenblicklich und ein kleines Lächeln stahl sich auf ihr Gesicht. Sie ist verheiratet.

Mac schaffte es gerade noch rechtzeitig, sich aus ihren Gedanken zu lösen, um zu registrieren wie Harm sagte „Lt. McNeel, ich darf uns vorstellen. Das ist Colonel Sarah MacKenzie und ich bin Commander Harmon Rabb jr.,“ Mac schüttelte Lt. McNeel die Hand und sagte: „Herzlich willkommen bei JAG!“

Elizabeth McNeel schien wie vom Donner gerührt, doch schaffte es zu ihrer eigenen Verwunderung ein „Vielen Dank, Ma’am.“ hervor zu bringen.

„Ist etwas nicht in Ordnung, Lt. ?“ fragte Harm.

„Ja, Sir ... Ich meine, nein, Sir.“

Mac zog die Augenbrauen hoch.

„Entschuldigen Sie, Sir, Ma’am, aber Sie beide sind Legenden! Ich habe schon so viel über Sie gehört.“ Lt. McNeel war sichtbar aufgeregt.

Harm sah Mac erstaunt an und Mac konnte sich kaum das Lachen verkneifen. „Schauen Sie mich nicht so an, Commander. Für den Legenden-Teil waren in der Vergangenheit eindeutig Sie verantwortlich.“

Harm fixierte Mac mit einem Blick, der eindeutig ‚Verräterin’ und ‚Wir sprechen uns noch’ meinte, wandte sich aber sofort wieder an McNeel. „Glauben Sie bloß nicht alles, was Sie gehört haben.“

Mac beschloss schließlich, Harm zu retten und sagte zu McNeel, „wir waren gerade auf dem Weg nach oben ins Büro. Sie können ja gleich mit uns mitkommen.“

„Das ist sehr freundlich, Ma’am.“

Der Fahrstuhl kam, alle drei stiegen ein und fuhren ins Büro. Oben angekommen, begleiteten Harm und Mac Lt. McNeel zu Jen’s Schreibtisch. „PO Coates, ich möchte Ihnen Lt. j.g. McNeel vorstellen. Könnten Sie ihr mit den Formalitäten hinsichtlich ihrer Versetzung zu JAG behilflich sein?“ fragte Mac.

„Natürlich, Ma’am.“ Jen lächelte die andere Frau freundlich an.

„Dann überlassen wir sie den fähigen Händen von PO Coates. Nochmals herzlich willkommen bei JAG.“ Mac sah Harm an und ergänzte „Ich schätze, wir sollten uns wieder an die Arbeit machen.“

Mit einem letzten Nicken in Richtung Lt. McNeel machten sich Harm und Mac auf den Weg in ihre jeweiligen Büros.


0030 ZULU (1930 EST)
Apartment "The Washington 2812"
Georgetown, Washington D.C.

Mac stand in ihrem Wohnzimmer und blätterte durch ihre Post, die sie zuvor aus dem Briefkasten geholt hatte. ‚Werbung, Werbung, Rechnung, Werbung...’ Schließlich fiel ihr Blick auf einen einfachen weißen Briefumschlag. Sie drehte den Brief um und fand darauf keinen Absender. Sie öffnete den Brief und zog eine Karte heraus, die sie aufklappte. Sie benötigte nur ein paar Sekunden, um zu realisieren, um was es sich bei dieser Karte handelte. Der ganze emotionale Stress der vergangenen Tage, den sie tief in ihrem Innern vergraben zu haben glaubte, kam wieder an die Oberfläche.

Sie ließ sich auf ihre Couch fallen und brach in Tränen aus. Ihr gesamtes privates Leben war ein einziges Desaster. Sie erinnerte sich an all die Männer, die alle aus ihrem Leben geschieden waren (Eddie, Dalton Lowne, Mic Brumby, Clayton Webb). Doch zwischendurch kam immer wieder ein Gesicht in ihren Erinnerungen vor; die einzige Person, die sie nicht verlassen hatte – der immer für sie da war ...

Sie griff nach dem Telefonhörer und wählte einige Male die ihr mittlerweile so gut bekannte Nummer, legte aber kurz danach immer wieder auf. Schließlich holte sie tief Luft, wählte erneut und wartete...


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0100 ZULU (2000 EST)
North of Union Station
Washington D. C.

Harm und Mattie waren mit den Vorbereitungen für das Abendessen in Harm’s Wohnung beschäftigt. Plötzlich klingelte das Telefon. Harm wischte sich die Hände an einem Geschirrtuch ab und ging zum Telefon. Er erkannte die Nummer auf dem Display.

„Riecht man meine vegetarische Lasagne jetzt schon bis nach Georgetown“ meldete er sich gut gelaunt. Statt der Stimme seines Lieblings-Marines antwortete ihm aber zunächst nur Stille. Gerade als er dazu ansetzen wollte, etwas zu sagen, hörte er am anderen Ende der Leitung nur ein Schluchzen. Das Lachen, dass er auf seinem Gesicht hatte, verschwand augenblicklich. „Mac, alles in Ordnung?“

„Harm, ...“ weiter kam sie jedoch nicht, weil ihr die Stimme versagte..

„Ich bin unterwegs,“ hörte Mac Harm nur noch sagen.

„War das Mac?“ fragte Mattie, nachdem Harm aufgelegt hatte.

„Ja, es tut mir Leid, aber ich unser gemeinsames Abendessen schon wieder verschieben. Mac geht es nicht gut und sie braucht mich ... Ich kann Dir jetzt nicht erklären warum, bitte hab Verständnis dafür!“ aber ich bitte Dich um Verständnis.“ Harm griff sich seine Jacke und seine Schlüssel und war auch schon zur Tür hinaus ehe Mattie etwas sagen konnte.


Mattie ging etwas enttäuscht zu Jen hinüber, die es sich vor dem Fernseher gemütlich gemacht hatte. Erstaunt blickte sie auf, als sie Mattie ins Zimmer kommen sah.

„Hey, das war aber ein kurzes Abendessen. Ich dachte, Du wolltest mit dem Commander heute Abend über Deine Zukunft mit Deinem Dad sprechen? Habt Ihr Euch gestritten, oder was ist passiert?“ fragte Jen besorgt.

„Nein gestritten haben wir uns nicht, aber Harm hatte einen Anruf von Mac erhalten und ist einfach weg,“ erwiderte Mattie.. „Und das Essen wird jetzt auch kalt.“ Eine Pause entstand. Danach fragte Mattie: „Hast Du schon was gegessen?“

„Nein, ich hatte noch keine Zeit, mir etwas zu machen.“

„Hast Du Lust auf vegetarische Lasagne. Wär schade, wenn wir das Essen wegschmeißen müssten.“

Wenig später saßen sie am Tisch und ließen sich die Lasagne schmecken.

„Der Tag war heute richtig stressig und ich weiß nicht, was ich mache, wenn der neue Admiral erst seine Arbeit aufnimmt,“ erzählte Jen Mattie von ihrem Tag. „Heute kamen schon die ersten Kartons von ihm an. Ich hab gar nicht gewusst, dass jemand so viele Sachen ansammeln kann. Und dann erschien heute noch die neue Junior-Anwältin und hat die Papiere für ihre Versetzung unterschrieben. Sie macht einen sehr netten Eindruck, aber ich denke mal, sie darf nicht unterschätzt werden.“ Sie stocherte einen Moment in den Resten ihrer Lasagne herum und fuhr fort. „JAG wird sich jetzt ziemlich verändern. Adm. Chegwidden ist fort. Harriet geht auch demnächst. Wenigstens bleiben uns Cdr. Rabb, Colonel McKenzie und Lt.Cdr. Roberts erhalten.“

Nach dem Essen räumten sie ihr Geschirr ab. Als sie gerade dabei waren, ihre Teller abzutrocknen, brachte Jen das Gespräch wieder auf Harms plötzliches Aufbrechen zurück. „Der Colonel sah heute wirklich nicht sehr gut aus. Wenn ich es mir recht überlege, sah sie schon seit geraumer Zeit irgendwie krank aus. Wenn der Commander ohne weitere Erklärungen zu ihr fährt und Eure Verabredung platzen lässt, muss es schon was Ernstes sein.“

„Ja kann schon sein,“ erwiderte Mattie, „ich hatte auch das Gefühl, dass Harm mir etwas verschweigt. Was glaubst Du, ist mit ihr los? Meinst du es ist was Schlimmes?“

„Ich habe keine Ahnung, aber in letzter Zeit kam es häufiger vor, dass sie sich mit schmerzverzerrtem Gesicht an den Rücken gefasst hat, wenn sie sich bücken oder etwas Schweres heben musste. Zudem war sie blass und wirkte ... einfach krank.“ erklärte Jen achselzuckend.


0130 ZULU (2030 EST)
Apartment "The Washington 2812"
Georgetown, Washington D.C.

Auf sein Klopfen hin, öffnete ihm niemand die Tür und er holte den Schlüssel aus seiner Tasche, den er vor etlicher Zeit von Mac bekommen hatte. Für den Notfall. Nun, das war wohl definitiv ein Notfall. Er schloss die Tür auf und betrat die Wohnung. Es war dunkel. Er durchquerte das Zimmer in Richtung Couch. Dort lag Mac und schlief tief und fest. Er schaltete die Lampe ein, die neben der Couch auf einem Beistelltisch stand und setzte sich in einen Sessel.

Während er die schlafende Frau auf dem Sofa betrachtete, fielen ihm die gerötete Nase und die leicht geschwollenen Augenlider auf. Sie musste sich in den Schlaf geweint haben. Sie lag auf der Seite und hatte eine Hand unter ihrem Kinn zur Faust geformt. In der anderen Hand hielt sie lose ein zerknülltes Papier-Taschentuch. Selbst jetzt war sie für ihn die schönste Frau auf der Welt. Er stand auf, nahm die Decke, die gefaltet über einer Armlehne der Couch hing und breitete sie über Mac aus.

Nachdem er sich wieder in den Sessel niedergelassen hatte, fiel ihm eine Karte mit gedrucktem Text auf, die aufgeklappt auf dem Couchtisch lag. Er zog die Karte zu sich herüber und las.

[i9Es ist mir eine traurige Verpflichtung
Ihnen mitzuteilen, dass mein Sohn,
Clayton Webb,
vor kurzem in Ausübung seiner Pflicht verstorben ist.

Es wäre mir eine Ehre, wenn Sie am kommenden Freitag
um 16:30 Uhr
an der privaten Trauerfeier auf dem Familienanwesen
teilnehmen würden.

In tiefer Trauer,
Porter Webb

Harm klappt die Karte zu und legte sie wieder auf den Tisch. Mit einem Seufzen, lehnte er sich zurück. Ihm und Mac wurde aber auch keine Verschnaufpause gegönnt. Mac hatte sich gerade einigermaßen gefangen und er hatte gehofft, dass ihr etwas mehr Zeit bleiben würde, bevor sie mit der Trauerfeier für Webb konfrontiert werden würde. Hinzu kamen ihre gesundheitlichen Probleme, die ja in gewisser Hinsicht auch ihn betrafen. Sie hatten ihr Gespräch darüber gestern Abend vertagen müssen, da sowohl Mac als auch er selbst die Neuigkeiten erst einmal verdauen mussten. Harm war entschlossen, dieses Gespräch fortzusetzen. Aber das würde nun warten müssen. Seufzend schloss er kurz die Augen und rieb sich mit zwei Fingern den Nasenrücken. Schließlich ging er in die Küche und fing an, Kaffee aufzusetzen.

Mac nahm den unverwechselbaren Geruch von Kaffee war und erwachte langsam. Sie schlug die Augen auf und blinzelte einige Male. Sie hatte fürchterliche Kopfschmerzen. In diesem Moment kam Harm mit der Kanne Kaffee und zwei Tassen aus der Küche zurück ins Wohnzimmer. Mac setzte sich auf und sah Harm leicht verwirrt an.

„Harm, was machst Du denn hier?“ fragte sie, während sie sich die Augen rieb.

Harm schenkte Kaffee in die beiden Tassen ein und stellte eine davon vor Mac auf den Couchtisch, bevor er sich selbst wieder in seinen angestammten Sessel setzte.

Mac nahm einen Schluck, um ihren Kopf wieder klar zu bekommen und sah Harm immer noch fragend an.

„Nun, Dein Anruf vorhin hat mich ziemlich beunruhigt, also habe ich beschlossen, nach Dir zu sehen. Aber als ich ankam, hast Du geschlafen und ich wollte Dich nicht wecken, also hab ich uns Kaffee gemacht.“

„Aber Du hattest doch heute vor, mit Mattie über Eure Zukunft zu sprechen!? ... Ich hätte nicht anrufen sollen ... Ich wusste, es war ein Fehler.“ Mac versuchte das Thema zu wechseln, um etwas Zeit zu gewinnen, aber sie wusste, dass Harm sich nicht lange hiervon ablenken lassen würde.

„Ich hab Dir doch gesagt, dass ich jederzeit für Dich da bin. Mattie versteht das,“ erwiderte Harm und ergänzte im Stillen ‚Hoffentlich.’

„Du darfst sie jetzt nicht vernachlässigen, Harm. Wer weiß, wie lange sie noch bei Dir sein wird. Du hast selbst gesagt, dass es sein kann, dass sie bald zu ihrem Vater zurückkehrt.“

„Ich will Dich jetzt aber nicht alleine lassen, Mac,“ versuchte Harm sich zu rechtfertigen. Nach einer kleinen Pause fragte er leise: „Es ist schwer, nicht wahr?“

Mac’s Blick fiel auf die Karte von Porter Webb. Harm brauchte gar nichts weiter zu sagen; Mac nickte nur kurz. Er setzte sich zu Mac auf die Couch und nahm sie in den Arm.

„Ich habe für einen Moment daran gedacht, nicht hinzugehen,“ murmelte Mac in Harm’s Schulter. „Aber das ist wohl keine Option.“

„Nein, das ist es wohl nicht,“ stimmte Harm ihr sanft zu.

„Ich habe keine Ahnung, was ich zu Mrs. Webb sagen soll, wenn ich ihr dann gegenüber stehe. Ich weiß nicht, was Webb ihr über uns erzählt hat.“

Harm zuckte innerlich zusammen, als Mac von sich und Webb als ‚uns’ sprach, aber er unterdrückte seine Gefühle und sagte „Es wird schon nicht so schlimm werden, Du wirst sehen.“

Sie saßen eine Weile so da und hielten sich aneinander fest und Mac kam nicht umhin festzustellen, dass Harm der einzige war, der ihr jemals ein solches Gefühl von Geborgenheit vermitteln konnte.

„Harm?“

„Hmmm?“

Mac hob den Kopf von Harm’s Schulter und sah ihn an. „Würdest Du mich zur Trauerfeier begleiten?“

TBC..........


Liebe Grüsse Petra

Kalorien sind kleine Tierchen, die nachts die Kleidung enger nähen.

 
Petra-Andreas
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zuletzt bearbeitet 22.04.2007 | Top

   

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