Titel: Erinnerungen
Autor: totally_shipper
Klassifikation: H/M Shipper, CHARACTER DEATH
Disclaimers: JAG, die Rechte an der Serie und an den Charakteren gehören nicht mir. Sie sind das Eigentum von Donald P. Bellisario, Paramount und CBS
Autorenbemerkung: One shot. Ok, ich bin zurück. Naja, fast. Diesmal etwas düsterer. Kursiv Geschriebenes sind Rückblenden. Ich werd dann auch an 'Ein neues Leben' weiterschreiben, da hab ich mich nur mit dem letzten Teil etwas in die Ecke geschrieben...
Ach ja, bevor ich gesteinigt werde, die Story ist unter 'Standing In The Rain' auch bei ShipperFic, einer der Groups von Yahoo!, auf Englisch erschienen. Der Autor bin in beiden Fällen ich.
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Ich stehe im strömenden Regen. Aber es ist mir egal. Meine Sachen sind klatschnass und kleben an meinem Körper. Ich kann meinen warmen Atem in der kalten Luft sehen. Aber ich spüre die Kälte nicht. Tränen laufen meine Wangen hinab. Tränen die niemals enden werden. Tränen für die Liebe meines Lebens. Gedanken schwirren in meinem Kopf herum. Bilder von ihr. Wie sie lachend auf der Couch sitzt. Wie sie mich anlächelt. Ich kann ihre Lippen auf meinen spüren. Ich muss meine Augen schließen, oder ich würde vollkommen zusammenbrechen. Aber ich sehe immernoch ihr Gesicht. Ihr Gesicht und jede einzelne Emotion, die in diesen vielen Jahren auf ihrem Gesicht lag. Ich kann ihre Stimme hören. Sie echot in meinem Kopf. Ihr Lachen. Ihre sanfte Stimme, die mir sagt das alles gut werden wird. Aber das ist es nicht. Ich kann das strahlende Lachen auf ihren Gesicht sehen, wenn ich an den Tag denke, an dem sie es mir gesagt hat.
Ich bin nach einem sehr harten Tag nach Hause gekommen. Gott, ich war so müde, ich dachte ich falle ins Bett und schlafe das ganze Wochenende durch. Als ich das Wohnzimmer betrat, saß sie auf der Couch. Sie schaute von dem Buch, das sie gerade gelesen hatte, auf und ein zauberhaftes Lächeln bildete sich auf ihrem Gesicht. Langsam stand sie auf und küsste mich sanft.
'Wie war dein Tag?' fragt sie nachdem der Kuss zuende ist.
'Schwer. Hab dich vermisst.' antworte ich und beugte mich für einen weiteren Kuss zu ihr herunter. Aber sie legt ihren Finger auf meine Lippen und stoppt mich.
'Ich muss dir etwas sagen.' flüstert sie leise.
'Schiess los.'
'Du wirst Vater. Ich bin in der fünften Woche schwanger.' sagte sie und wartet auf meine Reaktion.
Sie sieht mir in die Augen und versucht herauszufinden ob das ok ist. Ich stehe vollkommen perplex da. Ich habe keine Ahnung, was ich sagen soll. Also tue ich das, was mir als erstes einfällt. Ich drücke sie fest an mich und beginne, mich wie verückt zu drehen. Ich kann einen Freudenschrei nicht unterdrücken. Nach ein Paar Runden lasse ich sie wieder los und küsse sie liebevoll.
'Ich liebe dich.' flüstere ich.
'Ich liebe dich auch.' kommt ihre Antwort und sie küssst mich.
'Dann ist das also ok?' fragt sie nur um sicher zu sein. In ihren Augen kann ich ihre Angst sehen. Angst, das ich dieses Kind nicht will.
'Nein, das ist nicht ok.' sagte ich ernst. Als ihr Gesicht blass wird, fahre ich schnell fort.
'Ich bin der glücklichste Mann auf Erden! Wir bekommen ein Kind! Ich kann es nicht fassen! Ich liebe dich.' erklärte ich ihr und küsse sanft ihre Lippen.
'Du hast mir gerade einen schönen Schrecken eingejagt.' flüsterte sie zurück.
'Warum? Wir wollten Kinder; je mehr, desto besser. Also warum sollte ich mich nicht darüber freuen, das du schwanger bist?'
'Ich weiß nicht. Aber mach das nie wieder, ja?'
'Dich schwängern?'
'Idiot!' lacht sie und verpasst mir einem leichten Klaps auf den Arm.
'Hab ich dir je gesagt, wie wunderschön du bist wenn du lachst?'
'Nur eine Million Male. Aber ich beschwer mich nicht.' flüstert sie und küsst mich wieder.
Ich lächle wenn ich an die folgenden Monate denke. Ich kann immernoch spüren, wie sich das Baby in ihr bewegt. Ich erinnere mich an alles. Die Art und Weise wie sie lächelte als ich über ihren Bauch streichelte und das Baby anfing zu treten. Die Tränen, die unsere Wangen herunterliefen als wir unser Wunder das erste Mal sahen und den kräftigen Herzschlag hörten. Die unerträgliche Freude, als man uns sagte, das es Zwillinge seien, ein Mädchen und ein Junge. Die fast endlosen Diskussionen über die Namen.
'Also, was ist dein Lieblingsname?' fragt sie mich zum hundertsten Male.
'Ich weiß nicht, da gibt es so viele. Es ist schwer sich auf einen festzulegen.'
'Dann sag mir welche dir am meisten gefallen.' versucht sie es auf eine andere Art.
'Ok. Ich mag Balthasar, es bedeutet 'Gott schütze sein Leben'. Oder Barush, 'der Gesegnete'.'
'Ich nenne meinem Sohn unter keinen Umständen Barush!' erklärt sie mit einem geschockten Gesicht.
'Ich hab nur gesagt, das ich den Namen mag.' verteidige ich mich.
'Schön, fahr fort.'
'Benoit oder Bennett.' erkläre ich ihr.
'Bennett gefällt mir. Was bedeutet das?'
'Der Gesegnete.' sage ich mit einem Grinsen.
'Was ist mich Mädchennamen?'
'Zuerst sagst du mir, welche dir gefallen. Dann sagt ich dir, welche ich schön finde.'
'Gut. Da ist Lena, Elena oder Lenka, was soviel heißt wie 'die Leuchtende, Licht, Glanz'. Dann sind da noch Eleanor oder Eleonora was 'Gott ist mein Licht' bedeutet. Galina, das bedeutet 'Frieden'. Noemi heißt 'die Liebliche' und Nara bedeutet 'glücklich'.' führt sie aus.
'Noemi Galina Lenka Nara Rabb.' erklärte ich.
'Wir können ihr doch keine vier Namen geben!'
'Warum nicht? Ich meine, mir gefallen sie. Und wir könnten sie Nara rufen.'
'Das ist dein Ernst, oder?' fragt sie mich ungläubig.
'Ja, das ist es. ' sage ich entschlossen.
'So, jetzt musst du nur noch einen Namen für unseren Jungen aussuchen.' fahre ich fort.
'Bennet gefällt mir wirklich. Aber wir können ihm nicht nur einen Namen gegen, wenn seine Schwester gleich vier bekommt.' erzählt sie mir und denkt nach.
'Wie wäre es mit Imannuel Bennett Matthew David Rabb?' fragte sie plötzlich.
'Imannuel bedeutet 'Gott mit uns', Bennett bedeutet 'der Gesegnete' und David heißt soviel wie 'Liebling, Geliebter'. Und Matthew heißt 'Geschenk Gottes'.' erklärt sie und sieht mich fragend an.
'Könnten wir David durch Isaac ersetzten? Das bedeutet 'das Lachen Gottes'.' frage ich sanft.
'Und wie klingt David Bennett Matthew Isaac Rabb?' fragt sie anstatt mir eine Antwort zu geben.
'Ich liebe den Namen. Und euch drei liebe ich auch.' sage ich, lege meine Hand auf ihren schon relativ großen Bauch und küsse sie sanft auf die Lippen.
'Ist dir bewusst, das wir gerade einen Namen für die beiden gefunden haben?' fragt sie mich als wir uns wieder trennen.
'Nun ja, eigentlich ja vier Namen für jeden von den beiden.' grinse ich.
Ich muss leicht schmunzeln wenn ich an ihren Gesichtsausdruck denke. Wie ich dieses Gesicht vermisse. Ich vermisse es, neben ihr aufzuwachen. Neben ihr einzuschlafen. Ich vermisse den Ton in ihrer Stimme, wenn sie mit unseren kleinen Engeln geredet hat. Ihre Stimme folgt mir bis in meine Träume. Das leise Summen, wenn sie die Kleinen in den Schlaf gesungen hat. Die sanfte Stimme wenn sie mit ihnen gespielt hat. Ich vermisse fast schon die Stärke in ihrer Stimme wenn sie sprach. Sie hat mich immer aufheitern können. Sie hielt an ihrer Meinung fest. Und darauf war sie stolz. Sie konnte alles bewältigen. Sie wich vor nichts zurück. Oh Gott, wie ich mir wünsche, das sie es an diesem einen Tag getan hätte. Das sie sich einmal ducken würde nicht die starke Frau sein wollte, die alles selbst schaffen kann.
Sie sitzt an dem Tisch und wartet darauf, das die Geschworenen ihre Entscheidung verkünden.
'...schuldig in allen Punkten.'
Sie steht mit einem zufriedenen Gesichtsausdruck auf. Aber der Angeklagte will es nicht darauf beruhen lassen. Er schnappt sich eine Waffe und hält sie an die Schläfe seiner Verteidigerin. Jemand schreit. Sie schaut auf um zu sehen, warum. Ihre Augen blicken in die einer zu Tode verängstigten jungen Frau.
'Halt!' ruft sie laut.
'Bitte. Sie wollen ihr doch eigentlich nichts tun.' wendete sie sich sanft an den Mann mit der Waffe.
'Stehen bleiben! Oder ich bring sie um!' brüllt der.
'Ok, ok. Alles ist ok. Ich will Ihnen nur helfen.'
'Sie können mir nicht helfen! Niemand kann das!' schreit er.
'Ist gut, schon gut.' versucht sie ihn zu beruhigen. Dann, langsam, macht sie einen Schritt auf ihn zu.
'Alles ist in Ordnung. Niemand wird Ihnen etwas tun.' wiederholt sie die ganze Zeit.
'Stehen bleiben! Ich meine es Ernst!'
'Ich werde Ihnen nichts tun. Ich möchte nur, das Sie die Waffe weglegen. Bitte, legen Sie sie weg.' sagt sie sanft. Ihre Stimme ist ruhig und fest, kein Hinweis auf Angst ist darin zu hören. Sie macht einen weiteren Schritt vorwärts.
'Nein, das tu ich nicht!' brüllt der Mann und richtet seine Waffe auf sie.
'Sie wollen mich? Okay, Sie können mich haben. Aber erst müssen Sie sie gehen lassen.' erklärt sie ihm.
Er verpasst seiner Anwältin einen Stoß und die fällt zu Boden. Dann rollt sich die junge Frau schnell von ihm weg.
'Sehr gut. Nun legen Sie bitte die Waffe weg.' fleht sie ihn wieder an.
'Nein!' brüllt der Mann und macht einen Schritt nach vorne. Eine der Wachen im Gerichtssaal reagiert und zielt auf ihn. Es fallen zwei Schüsse. Der erste trifft den Angeklagten. Der zweite wird von ihm abgefeuert. Sie duckt sich schnell. Aber nicht schnell genug. Die Kugel trifft sie in die Brust. Sie stirbt auf dem Weg ins Krankenhaus.
Es ist eiskalt. Tränen laufen mein Gesicht hinab. Langsam ziehe ich den rechten Handschuh aus und fahre sanft über die Worte auf dem grauen Marmorstein.
Geliebte Frau, Mutter, Freundin und Seelenverwandte
Wir vermissen dich
Sarah MacKenzie-Rabb
21. Januar 1967 - 19. September 2007
'Harm?' höre ich eine sanfte Stimme. Ich drehe mich um und sehe meine Mutter.
'Ich hab mir Sorgen gemacht. Du bist nach der Arbeit nicht nach Hause gekommen.'
'Ich musste etwas nachdenken.' erkläre ich ihr und umarme sie.
'Lass uns nach Hause gehen. Deine Kinder wollen ihren Daddy.' sagt sie sanft und führt mich vom Grab weg. Weg von dem Ort, wo die Liebe meines Leben beerdigt ist.
Ende
Liebe Grüsse Petra
Kalorien sind kleine Tierchen, die nachts die Kleidung enger nähen.
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